DE3337064C1 - Differenzdruckkolben-Brennkammersystem fuer Rohrwaffen - Google Patents
Differenzdruckkolben-Brennkammersystem fuer RohrwaffenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Differenzdruckkolben-Brenn
kammersystem für Rohrwaffen, mit einer regenerativ ange
triebenen Treibstoffeinspritzeinrichtung zur Erzeugung
von Treibgasen aus flüssigen, insbesondere hypergolen
Treibstoffkomponenten, mit einem im Waffengehäuse koaxial
zum Waffenrohr axial-beweglich angeordneten Differenzdruck
kolben mit Treibstoffzuführkanälen und mit einem Ladekol
ben, der mit Füllkanälen und Ansaugkanälen in Verbindung
steht und konzentrisch in dem zylindrischen Schaft des
Differenzdruckkolbens, relativ zu diesem axial-beweglich
angeordnet ist, wobei der Differenzdruckkolben und der
Ladekolben mit einer die Axialbewegung steuernden Ein
richtung verbunden sind.
Differenzdruckkolben-Brennkammersysteme für Rohrwaffen
mit Einrichtungen zur Erzeugung von Treibgasen aus hyper
golen Treibstoffkomponenten sind an sich bekannt. Die
wesentlichen Vorteile von Rohrwaffen oder auch Maschinen
kanonen mit hypergolem Flüssigtreibstoff gegenüber solchen
mit Treibladungspulvern sind das Fehlen einer Kartusche
für die Aufnahme der Treibladung, das Fehlen einer Zünd
einrichtung, der flüssige Aggregatzustand des Treibstoffs,
höhere Mündungsgeschwindigkeiten der Geschosse und relativ
geringe Erwärmung und Erosion des Waffenrohres.
Aus der DE-OS 31 10 255 ist eine regenerativ arbeitende
Flüssigtreibstoff-Geschützvorrichtung mit einer Direkt
einspritzung bekannt. Diese Vorrichtung entspricht inso
weit der Gattung des Differenzdruckkolben-Brennkammer
systems nach der Patentanmeldng. Aus der DE-OS 31 10 255
geht jedoch nicht eine irgendwie geartete Steuerung der
Kolben hervor, auch wenn in der Beschreibung von einer
möglichen Steuerung einer Kolbenstange zur Erzielung eines
programmierten Ablaufs gesprochen wird. Aus diesem sehr
allgemeinen Hinweis, der im übrigen in der weiteren Be
schreibung und in den Zeichnungen keine Ergänzung oder
Konkretisierung erfahren hat, ist nicht auf eine Steuer
einrichtung gemäß dem Anmeldungsgegenstand zu schließen.
Die US-PS 37 63 739 zeigt eine Steuereinrichtung aus einer
extern angetriebenen Steuerwalze mit Steuerkurven, in
denen Steuerrollen von Kolben einer Flüssigtreibstoff
waffe abrollen. Mit der Bewegung der Steuerrollen in den
Steuerkurven soll aufgabengemäß eine mehr oder weniger
schnelle Folge von Zündungen erzielt werden, wobei zu
diesem Zweck Öffnungen in Kammerwänden ganz oder teil
weise, schnell oder langsam geöffnet bzw. geschlossen
werden. Die Steuerkurven für den Einspritzkolben, das
Rollenventil und den Zündbolzen mit Zündelektrode sind
alle völlig gleichgestaltet. Sie verlaufen ringförmig
um die Steuerwalze und besitzen eine gleichgestaltete
Kurve zu gleichen Zeitpunkten der Walzenbewegung. Dies
bedeutet, daß das Einspritzen von Flüssigtreibstoff in
die Brennkammer gleichzeitig mit dem Vorgehen des Bolzens
zum Zwecke der Zündung geschieht. Relative Kolbenbewe
gungen zur Erzielung differenzierter Einspritz- und Zünd
vorgänge sind mit dieser Steuereinrichtung nicht zu er
zielen.
Ferner zeigen sowohl die DE-PS 17 28 074 als auch die
DE-PS 17 28 077 Rohrwaffen, bei denen die Treibstoffein
spritzung durch einen regenerativ angetriebenen Differenz
druckkolben geschieht. Während nach der DE-PS 17 28 074
der Einspritzstart und die Zündung durch eine zusätzliche
Einspritzvorrichtung vorgenommen werden, erfolgt die
Treibstoffansaugung nach der DE-PS 17 28 077 durch einen
fremdangetriebenen Vorlauf des Differenzdruckkolbens und
der Einspritzstart und die Zündung durch den fremdangetrie
benen Rücklauf des Differenzdruckkolbens.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Differenzdruckkolben-
Brennkammersystem für Rohrwaffen der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei welchem die Ansaug- und Einspritz
vorgänge regelmäßig zu exakt vorbestimmten Zeitpunkten
ablaufen. Diese Aufgabe wird nach der vorliegenden Erfin
dung dadurch gelöst, daß die Steuereinrichtung in an sich
bekannter Weise aus mit dem Differenzdruckkolben und dem
Ladekolben verbundenen Steuerrollen gebildet ist, die in
jeweils zugeordneten, nebeneinanderliegend-ringförmig um
laufenden Steuerkurven einer gemeinsamen Steuerwalze ab
rollen, welche für den Differenzdruckkolben und den Lade
kolben bei Ladebeginn eine gleiche Startposition ein
nehmen und für den Ladevorgang unter einem gleichen Stei
gungswinkel parallel bis zur entsprechenden Steigung ver
laufen, wobei die Steuerkurve für den Ladekolben von der
erreichten Steigung in die Startposition unter dem gleichen
Steigungswinkel zurückgeführt ist und die Steuerkurve des
Differenzdruckkolbens die im Bereich der Zündung bis zur
Startposition über die Wegstrecke der Steuerwalze in vol
ler Breite erhalten bleibt, so lange unter einem Stei
gungswinkel Null weitergeführt ist, bis die Steuerkurve des
Ladekolbens die Ebene der Startposition erreicht hat, um
daraufhin unter einem Steigungswinkel von nahezu 90° in die
eigene Startposition zurückzufallen, wobei die Steuerkurve
für den Differenzdruckkolben zur Einstellung verschieden
langer Zündverzugszeiten ferner mit ihrer unteren Kurvenkontur einen
Abwärtsbogen und mit ihrer unteren Kurvenkontur einen
Aufwärtsbogen auf der relativ kurzen Weglänge der Steuer
walze beschreibt. Die Vorteile dieser erfindungsgemäßen
Lösungsmerkmale sind, daß die Steuerkurve für den Lade
kolben in einem Arbeitszyklus den Ladekolben über die
Steuerrolle nach vorne schiebt. Treibstoff aus dem Tank
ansaugt, den Ladekolben zurückbewegt und dadurch den
Treibstoff hinter den Kopf des Differenzdruckkolbens
pumpt. In dem gleichen Arbeitszyklus wird auf der zweiten
Steuerkurve der Differenzdruckkolben über dessen Steuer
rolle synchron mit dem Ladekolben nach vorne geschoben.
Während der Ladekolben zurückbewegt wird, wird der Diffe
renzdruckkolben in der weiteren Phase der Bewegung nach
vorne gepreßt und erst kurz vor Erreichen der Steuer
kurven-Startposition nach erfolgter hypergoler Zündung
und regenerativem Antrieb sehr schnell zurückgefahren,
was einem schnellen Kolbenrücklauf entspricht. Der Diffe
renzdruckkolben und der Ladekolben werden also nach der
Erfindung in optimaler Weise über die Kurvensteuerung
zwangsweise axial bewegt, so daß die Ansaug- und Ein
spritzvorgänge regelmäßig zu exakt vorbestimmten Zeit
punkten ablaufen. Diese Zwangssteuerung wirkt sich gerade
bei Schnellfeuerwaffen oder Hochleistungsmaschinenkanonen
vorteilhaft aus, weil Fehlsteuerungen und dadurch Fehl
zündungen vermieden werden.
In erfinderischer Weiterbildung kann die Steuerwalze
exzentrisch zum Differenzdruck-Kolben und Ladekolben im
Waffengehäuse drehbar gelagert sein. Ferner können wahl
weise für jede Steuerrolle eigene Steuerwalzen vorge
sehen sein, die miteinander synchron geschaltet sind,
und es kann die über eine Außenverzahnung angetriebene
Steuerwalze konzentrisch zum Ladekolben im Waffengehäuse
drehbar gelagert sein.
In erfindungsgemäßer Weiterbildung kann der Ladekolben
einen auf seiner Längsachse verlaufenden, zentralen Zu
führkanal mit einem den Rückfluß verhindernden Ventil
aufweisen und über einen am Schaftende im Waffengehäuse
angeordneten Füllraum mit einem Ansaugkanal verbunden
sein, während eine im wesentlichen ringförmig um den zen
tralen Füllraum angeordnete Füllkammer für die zweite
Treibstoffkomponente mit einem parallel zur Ladekolben
längsachse ausgerichteten, außenliegenden Zuführkanal
verbunden ist. Die Länge der Füllkammer kann dabei in
Ladekolbenlängsachse gemessen gleich oder kürzer sein als
die Bewegungsräume für die Axialbewegung des Differenz
druckkolbens und des Ladekolbens.
In der Zeichnung ist ein Beispiel der Erfindung darge
stellt.
Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung des Differenz
druckkolbens mit Kurvensteuerung während des
Ladevorganges im Schnitt,
Fig. 2 eine schematische Darstellung des Differenz
druckkolbens mit konzentrisch angeordneter
Steuerwalze,
Fig. 3 den Differenzdruckkolben nach Fig. 1
während des Zündzeitpunktes im Schnitt,
Fig. 4 den Differenzdruckkolben nach Fig. 1
nach erfolgter Schußabgabe im Schnitt,
Fig. 5 die Steuerkurven der Steuerwalze in Ab
wicklung auf einer Ebene.
In einem Waffengehäuse 1 einer nicht weiter dargestellten
Rohrwaffe ist in einer koaxial zur Seelenachse des Waffen
rohres 2 verlaufenden Bohrung 3 der Differenzdruckkolben 4
axial-beweglich angeordnet. Der vordere und zum Waffen
rohr 2 hin offene Teil der Bohrung 3 bildet die Brenn
kammer 5, die ausgehend vom Waffenrohr 2 unter einem re
lativ flachen Winkel konisch erweitert ist. Konzentrisch
im hohl-zylindrischen Schaft 6 des Differenzdruckkolbens 4
ist relativ zu diesem ein Ladekolben 7 axial-beweglich
gelagert. Der Ladekolben 7 besitzt einen auf seiner Längs
achse angeordneten Zuführkanal 8 für die erste Treib
stoffkomponente, beispielsweise den Oxidator. Der Zuführ
kanal 8 ist mit einem Rückschlagventil 10 versehen und
steht mit dem am Schaftende 9 des Ladekolbens 7 im Waffen
gehäuse 1 ausgebildeten Füllraum 11 in Verbindung, dessen
Ansaugkanal 12 an den Treibstofftank angeschlossen ist.
Der Zuführkanal 13 für die zweite Treibstoffkomponente,
den Brennstoff, befindet sich radial außenliegend vom
Ladekolben 7 außerhalb des Schaftes 6 des Differenzdruck
kolbens 4. Dieser Zuführkanal 13 ist mit einer ringförmig
um den Füllraum 11 angeordneten Füllkammer 14 im Waffen
gehäuse 1 verbunden, deren Ansaugkanal 15 zum Tankbehälter
des Brennstoffes führt. Sowohl im Zuführkanal 13 als
auch in den Ansaugkanälen 12 und 15 sind Rückschlagven
tile 16, 17 eingesetzt, um ein unerwünschtes Zurück
strömen der Treibstoffe zu verhindern.
Der Brennstoff wird über außenliegende Düsen 18 am Kopf
des Differenzdruckkolbens 4 und der Oxidator über im Kopf
innenliegende Kanäle 19 in die Brennkammer 5 eingespritzt,
wobei der Einspritzvorgang durch die Axialbewegung des
Differenzdruckkolbens 4 erfolgt. Zwischen den sich rela
tiv zueinander und axial bewegten Teilen sind Dichtungs
mittel 20 vorgesehen, wodurch ein Einströmen von Flüssig
keiten in die benachbarten Räume vermieden wird.
Im Waffengehäuse 1 ist in exzentrischer Anordnung zum
Differenzdruckkolben 4 bzw. zum Ladekolben 7 eine Steuer
walze 22 gelagert, die über eine Antriebswelle 21 in Dreh
bewegung versetzt wird. Die Steuerwalze 22 besitzt Steuer
kurven 23 und 24, in welche Steuerrollen 25 und 26 ein
greifen. Die Steuerrolle 25 ist auf dem Steuerzapfen 27
gelagert und mit dem Schaft 6 des Differenzdruckkolbens 4
fest verbunden. Sie greift in die Steuerkurve 23 ein. Die
Steuerrolle 26 auf dem Steuerzapfen 28 dagegen ist fest
an den Ladekolben 7 angeschlossen und in der Steuerkurve 24
geführt. Die Drehbewegung der Steuerwalze 4 und des Lade
kolbens 7 relativ zueinander und zwangsgesteuert.
Alternativ zur exzentrischen Lagerung der Steuerwalze 22
ist auch die konzentrische Lagerung möglich, wie dies
Fig. 2 zeigt. In dem Waffengehäuse 1 ist hier die Steuer
walze 29 hohlzylindrisch ausgeführt und konzentrisch zum
Ladekolben 7 drehbar gelagert. Die Steuerwalze 29 steht mit
einem Antriebsrad 30 über eine Ringverzahnung 31 in An
triebsverbindung. Das Antriebsrad 30 wird seinerseits von
der Steuerwelle 32 gedreht. In der Steuerwalze 29 befin
den sich im Innenring eine Steuerkurve 33 für den Eingriff
der Steuerrolle 25 des Differenzdruckkolbens und eine
Steuerkurve 34 für die Steuerrolle 26 des Ladekolbens 7.
Der axiale Bewegungsraum 35 für den Ladekolben 7 ent
spricht im wesentlichen dem Bewegungsraum 36 für den
Differenzdruckkolben 4. Beide Bewegungsräume 35, 36 sind
jeweils etwa gleich lang oder kürzer als die axiale Länge
der Füllkammer 14 bzw. Füllraum 11.
Die Steuerkurven 23, 24 und 33, 34 haben natürlich den
jeweils gleichen Verlauf und sind insbesondere aus Fig. 5
ersichtlich. Der Einfachheit wegen und um eine bessere
Übersicht zu erzielen, sind in Fig. 5 nur die Steuer
kurven 23, 24 eingetragen. Die absoluten Bewegungsrich
tungen der Steuerrollen 25 und 26 verdeutlicht der Doppel
pfeil 37, während der Pfeil 38 die absolute Bewegungs
richtung der Steuerwalze 22 zeigt. Die Pfeile 39 geben
die Relativbewegung der Steuerrollen 25, 26 zu den Steuer
kurven 23, 24 an. Beide Steuerkurven 23 und 24 liegen
im Abstand nebeneinander und besitzen die gleiche Start
position 40, 41.
Die Fig. 5 zeigt jeweils einen Arbeitszyklus der Steuer
kurven auf der Strecke 42. Beide Kurven 23, 24 verlaufen
unter einem gleichen Steigungswinkel parallel bis zur ent
sprechenden Steigung 44 über die Strecke 43 der Treib
stoffansaugung bis zum max. Punkt 44 bzw. 45. Die Steuer
kurve 24 des Ladekolbens 7 ist von der erreichten Steigung
44 über die Strecke 46 der Zuführung der Treibstoffe unter
dem wiederum gleichen Steigungswinkel bis in die Ebene 47
der Startposition 41 zurückgeführt und läuft auf gerader
Bahn 48 aus. Die Steuerkurve 23 für den Differenzdruck
kolben 4 verbleibt nach Erreichen der Steigung 45 auf der
erzielten Höhe über die Strecke 49, bis die Steuerkurve 24
ihre untere Ebene 47 nahezu erreicht hat. Danach fällt die
Steuerkurve 23 über die Strecke 50 unter dem Steigungs
winkel von nahezu 90° ab bis in die Ebene der Startpo
sition 40.
Um eine Einstellung der möglichen, verschieden langen
Zündverzugszeiten zu erzielen, was durch die unterschied
lichen Treibstoffkomponenten bewirkt werden kann, verläuft
die obere Kontur 51 der Steuerkurve 23 für den Differenz
druckkolben 4 ab Position 52 im Bogen abwärts, um den
Differenzdruckkolben 4 in die Startposition 40
zurückzubringen. Die untere Kontur 53 der Steuerkurve 23
hat im gleichen Bereich dagegen einen Aufwärtsbogen, der
bewirkt, daß der Differenzdruckkolben 4 in dieser Phase
bis zum Stillstand gebracht wird. Innerhalb dieser kurzen
Strecke 54, der Zündverzugszeit, wird also der Kolben 4
abgebremst, um sodann nach erfolgter Zündung beschleu
nigt in die Startposition 40 zurückzufahren. In diesem
letzten Bereich 55 kann die Steuerkurve 23 die Breite
zwischen der Zündung und dem Start einnehmen.
Innerhalb der Strecke 49 wird der Differenzdruckkolben
nach vorne auf den Dichtkonus 56 gedrückt. Die Strecke 54
ist gleichbedeutend mit der Zeit der fremdangetriebenen
Einspritzung, während die Strecke 57 die Zeit für die
regenerativ angetriebene Einspritzung darstellt.
Die Fig. 1 und 2 zeigen das Differenzdruckkolben-
Brennkammersystem in der Position des Ladevorganges. In
dieser Position hat die Steuerrolle 26 in der drehenden
Steuerwalze 22 bzw. 29 die Strecke 43 zurückgelegt. Der
Ladekolben 7 ist nach vorne verschoben und saugt Treib
stoff in den Füllraum 11 bzw. die Füllkammer 14 an.
Gleichzeitig hat die Steuerrolle 25 die Strecke 43 in der
Steuerkurve 23 (33) bewältigt, wodurch der Differenzdruck
kolben 4 ebenfalls nach vorne geschoben wurde. Die nun
erreichte Position ist bei Punkt 44 bzw. 45.
Den Zeitpunkt der Zündung zeigt Fig. 3. Dies erfolgt,
wenn die Steuerrolle 26 in der Steuerkurve 24 (34) den
Weg 46 zurückgelegt und Punkt 58 erreicht hat. Diesem
Rücklauf folgt die Steuerolle 25 für den Differenzdruck
kolben 4 nicht. Sie bleibt auf der erzielten Höhe bis
etwa Punkt 5, wenn die Steuerrolle 26 des Ladekolbens 7 nahezu
die Ebene 47 erreicht hat. Während der Bewegung der
Steuerrolle 25 bis zum Punkt 52 wird der Differenzdruck
kolben 4 nach vorne gepreßt. Während dieser Zeit ist ge
mäß der gleichmäßig abfallenden Steuerkurve 24 der Lade
kolben 7 zurückgezogen worden und hat so Treibstoff hinter
den Kopf des Differenzdruckkolbens 4 gepumpt.
Fig. 4 zeigt die Situation nach dem Schuß. Die Steuer
rolle 26 ist in der Steuerkurve auf der Bahn 59 bis in
die Startposition 41 zurückgefahren. Die Steuerkurve 23
fällt vom Punkt 52 steil bis in die Startposition 40 ab,
was bedeutet, daß der Differenzdruckkolben 4 nach hypergo
ler Zündung und regenerativem Antrieb einen sehr schnellen
Rücklauf hat.
Mit 60 sind Geschosse schematisch dargestellt, die in
Geschoßlagern 61 eingesetzt und dem Waffenrohr 2 im vor
gegebenen Takt der Steuerwalze 22 bzw. 29 zugeführt werden.
Mit 62 ist ein Entlüftungskanal bezeichnet.
Claims (6)
1. Differenzdruckkolben-Brennkammersystem für Rohrwaffen,
mit einer regenerativ angetriebenen Treibstoffeinspritz
einrichtung zur Erzeugung von Treibgasen aus flüssigen,
insbesondere hypergolen Treibstoffkomponenten, mit
einem im Waffengehäuse koaxial zum Waffenrohr axial
beweglich angeordneten Differenzdruckkolben mit Treib
stoffzuführkanälen und mit einem Ladekolben, der mit
Füllkanälen und Ansaugkanälen in Verbindung steht und
konzentrisch in dem zylindrischen Schaft des Differenz
druckkolbens, relativ zu diesem axial-beweglich ange
ordnet ist, wobei der Differenzdruckkolben und der Lade
kolben mit einer die Axialbewegung steuernden Einrichtung
verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinrichtung in an sich bekannter Weise
aus mit dem Differenzdruckkolben (4) un dem Ladekolben
(7) verbundenen Steuerrollen (25, 26) gebildet ist, die
in jeweils zugeordneten, nebeneinanderliegend-ringförmig
umlaufenden Steuerkurven (23, 24; 33, 34) einer gemein
samen Steuerwalze (22, 29) abrollen, welche für den Diffe
renzdruckkolben (4) und den Ladekolben (7) bei Ladebe
ginn eine gleiche Startposition (40, 41) einnehmen und
für den Ladevorgang unter einem gleichen Steigungswinkel
parallel bis zur entsprechenden Steigung (44) verlaufen,
wobei die Steuerkurve (24; 34) für den Ladekolben (7)
von der erreichten Steigung (44) in die Startposition
(41) unter dem gleichen Steigungswinkel zurückgeführt
ist und die Steuerkurve (23; 33) des Differenzdruckkolbens
(4), die im Bereich der Zündung bis zur Startposition
(40) über die Wegstrecke (48) der Steuerwalze (22; 29)
in voller Breite erhalten bleibt, so lange unter dem
Steigungswinkel Null weitergeführt ist, bis die Steuer
kurve (24; 34) des Ladekolbens (7) die Ebene der Start
position (41) erreicht hat, um daraufhin unter einem
Steigungswinkel von nahezu 90° in die eigene Startpo
sition (40) zurückzufallen, wobei die Steuerkurve
(23; 33) für den Differenzdruckkolben (4) zur Einstel
lung verschieden langer Zündverzugszeiten ferner mit
ihrer oberen Kurvenkontur (51) einen Abwärtsbogen und
mit ihrer unteren Kurvenkontur (53) einen Aufwärts
bogen auf der relativ kurzen Weglänge (54) der Steuer
walze (22; 29) beschreibt.
2. Differenzdruckkolben-Brennkammersystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerwalze (22) exzentrisch zum Differenzdruck-Kolben (4)
und Ladekolben (7) im Waffengehäuse (1) drehbar gelagert ist.
3. Differendruckkolben-Brennkammersystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die über eine Außenverzahnung (31) angetriebene Steuer
walze (29) konzentrisch zum Ladekolben (7) im Waffengehäuse (1)
drehbar gelagert ist.
4. Differenzdruckkolben-Brennkammersystem nach den Ansprüchen
1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß wahlweise für jede Steuerrolle (25, 26) eigene Steuerwalzen
vorgesehen sind, die miteinander synchron geschaltet sind.
5. Differenzdruckkolben-Brennkammersystem nach den Ansprüchen
1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ladekolben (7) einen auf seiner Längsachse verlaufenden,
zentralen Zuführkanal (8) mit einem den Rückfluß verhindernden
Ventil (10) aufweist und über einen an senem Schaftende im
Waffengehäuse (1) angeordneten Füllraum (11) mit einem Ansaug
kanal (12) verbunden ist, während eine im wesentlichen ringförmig
um den zentralen Füllraum (11) angeordnete Füllkammer (14) für
die zweite Treibstoffkomponente mit einem im wesentlichen parallel
zur Ladekolbenlängsachse ausgerichteten außenliegenden Zuführ
kanal (13) verbunden ist.
6. Differenzdruckkolben-Brennkammersystem nach den Ansprüchen
1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge der Füllkammer (14) in Ladekolbenlängsachse ge
messen gleich oder kürzer den Bewegungsräumen (35) für die Axial
bewegung des Ladekolbens (7) ist.
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