-
Carbaminsäureester
-
Die vorliegende Erfindung betrifft neue substituierte 2-Phenoxyäthylcarbaminsäureester,
ihre Herstellung, ihre Verwendung in der Schädlingsbekämpfung sowie Schädlingsbekämpfungsmittel,
welche diese Carbaminsäureester als Wirkstoff enthalten.
-
Die erfindungsgemässen Carbaminsäureester entsprechen der Formel I
worin R1 C 1-C6-Alkyl oder C1-C4-Alkoxy-C1-C4-Alkyl, R2 und R3 je Wasserstoff, Halogen
oder C 1-C4-Alkyl, R4 und R5 je hasserstoff, Halogen, Cl-C4-Alkyl, CF3 oder NO2
bedeuten.
-
Unter Halogen sind dabei die Elemente der siebten Hauptgruppe des
Periodensystems zu verstehen, wie z.B. Fluor, Chlor, Brom oder Jod.
-
Die C1-C4-Alkyle können geradkettig oder verzweigt sein. Als Beispiele
solcher Reste seien Methyl, Methyl, Propyl, Isopropyl oder Butyl und seine Isomeren
genannt.
-
Die C1-C6-Alkyle können ebenfalls verzweigt sein, sind aber vorzugs-.
-
weise unverzweigt und entsprechen z.B. der Methyl-, Aethyl-, Propyl-oder
Isopropylgruppe oder der Butyl-, Pentyl- oder Hexylgruppe und ihren Isomeren.
-
Die einzelnen Alkylgruppen der C1-C4-Alkoxy-C1-C4-Alkyle können geradkettig
oder verzweigt sein und enthalten zusammen vorzugsweise nicht mehr als 6 Kohlenstoffatome.
Beispiele solcher Reste sind u.a.
-
-CH2OCH3, -CH2OCH2CH3, -CH2CH2OCH3, -CH2CH2OCH2CH3, -CH2CH2CH2OCH2CH2CH3
oder -CH2CH(CH3)OCH2CH2CH3.
-
Bevorzugt sind solche Verbindungen der Formel I, worin R1 C1-C4-Alkyl
R2 Wasserstoff oder Halogen R3 und R5 Wasserstoff, und R4 Wasserstoff, Halogen,
C1-C4-Alkyl oder CF3 bedeuten. Dabei sind diejenigen Verbindungen von besonderem
Interesse, in denen R1 für CH3 oder C2H5 R2 für Wasserstoff oder C1 2 R3 und R5
für Wasserstoff und R4 für Wasserstoff, C1, CH3 oder CF3 stehen.
-
Beispiele von Verbindungen der Formel I sind u.a.
R1 | R2 | R3 | R4 | R5 |
CH3 H H 4-CH3 H |
CH3 2-CH3 4-CH3 4-t-C4H9 H |
CH3 2-CH3 4-C1 2-CH3 4-C1 |
|C2H5 | H | H |4-F | H |
C2H5 |4-t-C4H9 H H H |
C2H5 |4-Cl | H |2-Cl |4-Cl |
C2H5 4-C1 H 4-NO2 H |
C2H5 2-C1 4-Br 4-Br H |
n-C3H7 3-Cl 5-C1 2-C1 4-Br |
n-C3H7 4-Cl H 2-CH3 4-C1 |
n-C6H13 H H H H |
CH3OCH2- 2-F 4-t-C4H9 2-CH3 4-CH3 |
R1 R2 R3 R4 R5 |
CH3O(CH2)2- 4-Cl H H H |
CH3CH2O(CH2)2- 4-Br H 3-F 5-F |
CH3(CH2)2O(CH2)2- 4-Cl H H H |
CH3(CH2)2OCH(CH3)CH2- 4-F H 2-i-C3H7 6-i-C4H9 |
C4H9OC4H8- 4-Cl H 2-Cl 4-NO2 |
Die erfindungsgemässen Verbindungen können nach an sich bekannten Verfahren hergestellt
werden. Solche Verfahren sind u.a. in der veröffentlichten europäischen Patentanmeldung
Nr. 0 004 334 oder in der britischen Paten.schrift 1 573 620 beschrieben. So können
die Verbindungen der Formel I z.B. erhalten werden, indem man a) eine Verbindung
der Formel II
mit einer Verbindung der Formel III
oder b) eine Verbindung der Formel IV
mit einer Verbindung der Formel V X - COOR1 (V) oder
c) eine Verbindung
der Formel VI
mit einer Verbindung der Formel VII
oder d) eine Verbindung der Formel VIII
mit einer Verbindung der Formel IX
umsetzt. In den Formeln II bis IX haben die Reste R1, R2, R3, R4 und R5 die für
Formel I angegebene Bedeutung, während X für Halogen, vorzugsweise Chlor, steht.
-
Die erwähnten Verfahren a), b), c) und d) können vorzugsweise unter
normalem Druck und in Gegenwart eines organischen Lösungs- oder Verdünnungsmittels
durchgeführt werden. Als Lösungs- oder Verdünnungsmittel eignen sich z.B. Aether
und ätherartige Verbindungen, wie Dipropyläther, Dibutyläther, Dioxan, Dimethoxyäthan
und Tetrahydrofuran; N,N-dialkylierte Carbonsäureamide; aliphatische, aromatische
sowie halogenierte Kohlenwasserstoffe, insbesondere Benzol, Toluol, Xylol, Chloroform,
Methylenchlorid, Tetrachlorkohlenstoff und Chlorbenzol; Dimethylsulfoxid sowie Ketone,
z.B. Aceton, Methyläthylketon,
Methylisopropylketon und Methylisobutylketon.
Die Verfahren a) und c) werden im allge tiuell bei einer Temperatur von -LO bis
200°C, vorzugsweise zwischen 10 und 80°C, gegebenenfalls in Gegenwart einer basischen
Substnz, z.B. eines Alkalimetalles, wie Na oder K, Alkalihydrides oder -Amides,
Alkaji- oder Erdalkalicarbonates, wie Kaliumcarbonat, durchgeführt. Die Durchführung
der Verfahren b) und d) erfolgt bei einer Temperatur von 0 bis 150°C, insbesondere
bei Siedetemperatur des verwendeten inerten Lösungsmittels, und vorzugsweise ebenfalls
in Gegenwart einer Base, wie vorstehend angegeben Die Ausgangsstoffe der Formeln
II bis IX sind bekannt oder können analog bekannten Verfahren hergestellt werden.
-
Aus der europäischen Patentveröffentlichung Nr. 0 004 334 sind solche
pestiziden 2-Phenoxy-äthylcarbaminsäureester bekannt, die am Carbamoylstickstoff
nicht anderweitig substituiert sind.
-
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, dass die erfindungsgemässen
Verbindungen, die am Carbamoylstickstoff substituiert sind, bei günstiger Warmblüter-
und Pflanzenverträglichkeit besonders geeignete Wirkstoffe für die Schädlingsbekämpfung
sind. So eignen sich die Verbindungen der Formel I z.B. zur Bekämpfung von Schädlingen
an Tieren und Pflanzen. Solche Schädlinge gehören hauptsächlich dem Stamm der Arthropoden
an, wie insbesondere Insekten der Ordnungen Lepidoptera, Coleoptera, Homoptera,
lleteroptera, Diptera, Thysanoptera, Ortiioptera, Anoplura, Siphonaptera, Mallophaga,
Thysanura, Isoptera, Psocoptera oder Hymenoptera und Arachniden der Ordnung Acarina
wie z.B. Milden und Zecken. Dabei kann jedes Entwicklungsstadium der Schädlinge
bekämpft werden, d.h. sowohl die Adulten, Puppen und Nymphen als auch insbesondere
die Larven und Eier. So können vor allem Larven und Eier von phytophagen Schadinsekten
und -milben in Zier- und Nutzpflanzungen, wie z.B. in Baumwoll
-
und Gemtisepflanzungen und insbesondCre in Obstpflanzungen, wirkungsvoll bekämpft
werden. Werden Verbindungen der Formel 1 von Imagines auEgenommen, so kann sich
iiire Wirkung in unmittelbarer Abtötung der Schädlinge zeigen oder aber in verminderter
Eiablage und/oder Schlupfrate. Die letztere Erscheinung kann insbesondere bei Coleopteren
beobachtet werden. Bei der Bekämpfung von tierparasitären Schädlingen, insbesondere
an !<aus- und Nutztieren, kommen vor allem Ektoparasiten wie z.B. Milben und
Zecken und Dipteren wie z.B. Lucilia sericata in Betracht.
-
Die Wirkung der erfindungsgemässen Verbindungen bzw. der sie enthaltenden
Mittel lässt sich durch Zusatz von anderen Insektiziden und/oder Akariziden wesentlich
verbreitern und an gegebene Umstände anpassen. Als solche Zusätze kommen z.B. organische
Phosphorverbindungen, Nitrophenole und Derivate, Formamidine, Harnstoffe, Carbamate,
Pyrethroide, chlorierte Kohlenwasserstoffe und Bacillus thuringiensis-Präparate
in Betracht.
-
Mit besonderem Vorteil kann man die Verbindungen der Formel I auch
mit Substanzen kombinieren, welche einen pestizid verstärkenden Effekt ausüben.
Beispiele solcher Verbünngen sind u.a.: Piperonylbutoxid, Propinyläther, Propinyloxime,
Propinylcarbamate und Propinylphosphonate, 2-(3,4-Methylendioxyphenoxy)-3,6,9-trioxaundecan
oder S,S,S-Tributylphosphorotrithioate.
-
Die Verbindungen der Formel I werden in unvcränderter Form oder vorzugsweise
zusammen mit den in der Formulierungstechnik üblichen Hilfsmitteln eingesetzt und
werden daher z.B. zu Emulsionskonzentraten, direkt versprühbaren oder verdünnbaren
Lösungen, verdünnten Emulsionen, Spritzpulvern, löslichen Pulvern, Stäubemitteln,
Granulaten
oder auch Verkapselirngen in z.B. polymeren Stoffen
in bekanntcr Weise verarbeitet. Die Anwendungsverfahren, wie Versprühen, Vernebeln,
Verstäuben, Verstreuen oder Giessen, werden ebenso wie die Mittel den angestrebten
Zielen uud den gegebenen Verhältnissen entsprechend gewählt.
-
Die Formulierungen, d.h. die den Wirkstoff der Formel I bzw. Kombinationen
dieser Wirkstoffe mit andern Insektiziden oder Akariziden, und gegebenenfalls einen
festen oder flüssigen Zusatzstoff enthaltenden Mittel, Zubereitungen oder Zusammensetzungen,
werden in bekannter Weise hergestellt, z.B. durch inniges Vermischen und/oder Vermahlen
der Wirkstoffe mit Streckmitteln, wie z.B. mit Lösungsmitteln ,festen Trägerstoffen,
und gegebenenfalls oberflächenaktiven Verbindungen (Tensiden).
-
Als Lösungsmittel können in Frage kommen: Aromatische Kohlenwasserstoffe,
bevorzugt die Fraktionen C8 bis C12, wie z.B. Xylolgemische oder substituierte Naphthaline,
Phthalsäureester, wie Dibutyl- oder Dioctylphthalat, aliphatische Kohlenwasserstoffe,
wie Cyclohexan, Paraffine, Alkohole und Glykole sowie deren Aether und Ester, wie
Aethanol, Aethylenglykol, Aethylenglykol.monomethyl- oder -äthyläther, Ketone, wie
Cyclohexanon, stark polare Lösungsmittel, wie N-Methyl-2-pyrrolidon, Dimethylsulfoxid
oder Dimethylformamid, sowie gegebenenfalls epoxydierte Pflanzenöle, wie epoxydiertes
Kokosnussöl oder Sojaöl, oder Wasser.
-
Als feste Trägerstoffe, z.B. für Stäubemittel und dispergierbare Pulver,
werden in der Regel natürliche Gesteinsmehle verwendet, wie Calcit, Talkum, Kaolin,
Montmorillonit oder Attapulgit. Zur Verbesserung der physikalischen Eigenschaften
können auch hochdisperse Kieset säuren oder hochdisperse saugfähige Polymerisate
zugesetzt werden.
-
Als gekörnte, adsorptive Cranulatträger kommen poröse Typcn, wie z.B.
Bimsstein, Ziegelbruch, Sepiolit oder Bentonit, als nicht
sorptive
Trägermaterialien z.B. Calcit oder Sand in Frage. Dartiberhinaus kann eine Vielzahl
von vorgranulierten blateriatien anorganischer oder organischer Natur, wie insbesondere
Dolomit oder zerkleiwerte P f larizfnrücks tsnde,verwcndet werden.
-
Als oberflächenaktive Verbindungen kommen je nach der Art des zu formulierenden
Wirkstoffes der Formel I oder der Kombinationen dieser Wirkstoffe und andern Insektiziden
oder Akariziden nichtionogene, kation- und/oder anionaktive Tenside mit guten Emulgier-,
Dispergier- und Netzeigenschaften in Betracht. Unter Tensiden sind auch Tensidgemische
zu verstehen.
-
Geeigneteanionische Tenside können sowohl sogenannte wasserlösliche
Seifen wie wasserlösliche synthetische oberflächenaktive Verbindungen sein.
-
Als Seifen eignen sich die Alkali-, Erdalkali- oder gegebenenfalls
substituierten Ammoniumsalze von höheren Fettsäuren (C10-C22), wie z.B. die Na-
oder Salze der Oel- oder Stearinsäure, oder von natürlichen Fettsäuregemischen,
die z.B. aus Kokosnuss- oder Talgöl gewonnen werden können. Ferner sind auch die
Fettsäure-methyl-taurinsalze zu erwähnen.
-
Häufiger werden jedoch sogenannte synthetische Tenside verwendet,
insbesondere Fettsulfonate, Fettsulfate, sulfonierte Benzimidazolderivate oder Alkylarylsulfonate.
-
Die Fettsulfonate oder -sulfate liegen in der Regel als Alkali-, Erdalkali-
oder gegebenenfalls substituierte Ammoniumsalze vor und weisen im allgemeinen einen
Alkylrest mit 8 bis 22 C-Atomen auf, wobei Alkyl auch den Alkylteil von Acylresten
eüischliesst, z.B. das Na- oder Ca-Salz der Ligninsulfonsäure, des Dodecylschwefelsäureesters
oder eines aus natürlichen Fettsäuren hergestellten Fettalkoholsulfatgcmisches.
Hierher gehören auch die Salze der Schwefelsäureester und
Sulfonsillren
von Fettalkohol-Aethylenoxid-Addukten. Die sulfonierten Benzimidazolderivate enthalten
vorzugsweise 2 Sulfonsäuregruppen und einen Fettsäurcrest mit etwa 8-22 C-Atomen.
Arylaikylsulfonate sind z.B. die Na-, Ca- oder Triäthanolaminsalze der Dodecylbenzolsul
fonsäure, der Dibutylnaphthalinsulfonsäure oder eines Naphthalinsulfonsäure-Formaldehydkondensationsproduktes.
Ferner kommen auch entsprechende Phosphate, wie z.ß. Salze des Phosphorsäureesters
eines p-Nonyphenol-(4-14)-Aethylenoxid-Adduktes in Frage.
-
Als nicht ionische Tenside kommen in erster Linie Polyglykolätherderivate
von aliphatischen oder cycloaliphatischen Alkoholen, gesättigten oder ungesättigten
Fettsäuren und Alkylphenolen in Frage, die 3 bis 30 Glykoläthergruppen und 8 bis
20 Kohlenstoffatome im (aliphatischen) Kohlenwasserstoffrest und 6 bis 18 Kohlenstoffatome
im Alkylrest der Alkylphenole enthalten können. Weiterhin geeignete nichtionische
Tenside sind die waaserlöslichen 20 bis 250 Aethylengkyloläthergruppen und 10 bis
100 Propylenglykoläthergruppen enthaltenden Polyäthylenoxidaddukte an Polypropylenglykol,
Aethylendiaminopolypropylenglykol und Alkylpolypropylenglykol mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen
in der Alkylkette. Die genannten Verbindungen enthalten üblicherweise pro Propylenglykoleinheit
1 bis 5 Aethylenglykoleinheiten.
-
Als Beispiele nichtionischer Tenside seien Nonylphenolpolyäthoxyäthanole,.Ricinusölpolyglykoläther,
Polypropylen-Polyäthylenoxidaddukte, Tributylphenoxypolyäthoxyäthanol, Polyäthylenglykol
und Octylphenoxypolyäthoxyäthanol erwähnt. Ferner kommen auch Fettsäureester von
Polyoxyäthylensorbitan, wie das Polyoxyäthylensorbitantrioleat in Betracht.
-
Bei den kationischen Tensiden handelt es sich vor allem um quaternäre
Ammoniumsalze, welche als N-Substituenten mindestens einen Alkylrest mit 8 bis 22
C-Atomen enthalten und als weitere Substituenten niedrige, gegebenenfalls halogenierte
Alkyl-, Benzyl- oder niedrige ilydroxyalkylreste aufweisen. Dic Salze liegen vorzugsweise
als Halogenide,
Methylsulfate oder Aethylsulfate vorm z.B. das
Stearyltrimethylammoniumclllorid oder das Benzyl-di-(2-chloräthyl)-äthylammoniumbromid.
-
Die in der Formulierungstechnik gebräuchlichen Tenside sind ti.a.
in den folgenden Publikationen beschrieben: "Mc Cutcheon's Detergents and Emulsifiers
Annual" MC l'ublishing Corp., Ringwood, New Jersey, 1979; Dr. Helmut Stache "Tensid-Taschenbuch",
Carl Hanser Verlag München/Wien 198L.
-
Die pestiziden Zubereitungen enthalten in der Regel 0,1 bis 99%, insbesondere
0,1 bis 95%, Wirkstoff der Formel I oder Kombinationen dieser Wirkstoffe mit andern
Insektiziden oder Akariziden, 1 bis 99,9X eines festen oder flüssigen Zusatzstoffes
und 0 bis 25, insbesondere 0,1 bis 20%, eines Tensides. Während als Handelsware
eher konzentrierte Mittel bevorzugt werden, verwendet der Endverbraucher in der
Regel verdünnte Zubereitungen, die wesentlich geringere Wirkstoffkonzentrationen
aufweisen.
-
Die Mittel können auch weitere Zusätze wie Stabilisatoren, Entschäumer,
Viskositätsregulatoren, Bindemittel, Haftmittel sowie Dünger oder andere Wirkstoffe
zur Erzielung spezieller Effekte enthalten.
-
Formulierungsbeispiele für flüssige Wirkstoffe der Formel I oder Kombinationen
dieser Wirkstoffe mit andern Insektiziden oder Akariziden (% = Gewichtsprozent)
1. Emulsions-Konzentrate a) b) c) Wirkstoff resp. Wirkstoffkombination 25% 402 50%
Ca-Dodecylbenzosulfonat 5% 8% 6% Ricinusölpolyäthylenglykoläther (36 Mol AeO) 5%
- -Tributylphenolpolyäthylenglykoläther (30 Mol AeO) - 122 4% Cyclohexanon - 15%
20% Xylolgemisch 65% 25% 20% Aus solchen Konzentraten können durch Verdünnen mit
Wasser Emulsionen jeder gewünschten Konzentration llergestellt werden.
-
2. Lösungen a) b) c) d) Wirkstoff resp. Wirkstoffkombination 80% 10%
5% 95% Aethylenglykolmonomethyläther 20% - - -Polyäthylenglykol MG 400 - 70% - -N-Methyl-2-pyrrolidon
- 20% - -Epoxydicrtes Kokosnussöl - - 1X 5% Benzin (Siedegrenzen 160-190°C) - -
94% -Die Lösungen sind zur Anwendung in Form kleinster Tropfen geeignet.
-
3. Granulate a) b) Wirkstoff resp. Wirkstoffkombination 5% 10% Kaolin
94% -Hochdisperse Kieselsäure 1% -Attapulgit - 90% Der Wirkstoff wird in Methylenchlorid
gelöst, auf den Träger aufgesprüht und das Lösungsmittel anschliessend im Vakuum
abgedampft.
-
4. Stäubemittel a) b) Wirkstoff resp. Wirkstoffkombination 2% 5% Hochdisperse
Kieselsäure 1% 52 Talkum 97% -Kaolin - 90% Durch inniges Vermischen der Trägerstoffe
mit dem Wirkstoff erhält man gebrauchsfertige Stäubemittel.
Formulierungsbeispiele
für feste Wirkstoffe der Formel I resp.
-
Kombinationen dieser Wirkstoffe mit andern Insektiziden oder Akariziden
( = Gewichtsprozent) 5. Spritzpulver a) b) c) Wirkstoff oder Wirkstoffkombination
25% 50% 75% Na-Ligninsulfonat 5% 5% -Na-Laurylsulfat 3% - 5» Na-Diisobutylnaphthalinsulfonat
- 6% 10% Octylphenolpolyäthylenglykoläther (7-8 Mol AeO) - 2% -Hochdisperse Kieselsäure
5% 10% 10% Kaolin 62% 27% -Der Wirkstoff oder die Wirkstoffkombinationwird mit den
Zusatzstoffen gut vermischt und in einer geeigneten Mühle gut vermahlen.
-
Man erhält Spritzpulver, die sich mit Wasser zu Suspensionen jeder
gewünschten Konzentration verdünnen lassen.
-
6. Emulsions-Konzentrat Wirkstoff oder Wirkstoffkombination 107 Octylphenolpolyäthylenglykoläther
(4-5 Mol AeO) 37.
-
Ca-Dodecylbenzolsulfonat 3% Ricinusölpolyglykoläther (36 Mol AeO)
4% Cyclohexanon 30% Xylolgemisch 507, Aus diesem Konzentrat können durch Verdünnen
mit Wasser Emulsionen jeder gewünschten Konzentration hergestellt werden.
-
7. Stäubemittel a) b) Wirkstoff oder Wirkstoffkombination 5% 8% Talkum
95% -Kaolin - 92% Man erhält anwendungsfertige Stäubemittel, indem der Wirkstoff
mit dem Träger vermischt und auf einer geeigneten Mühle vermahlen wird.
-
8. Extruder-Granulat Wirkstoff oder Wirkstoffkombination 10% Na-Ligninsulfonat
2% Carboxymethylcellulose 1% Kaolin 87% Der Wirkstoff wird mit de;i Zusatzstoffen
vermischt, vermahlen und mit Wasser angefeuchtet. Diescs Gemisch wird extrudiert,
granuliert und anschliessend im Luftstrom getrocknet.
-
9. Umhüllungs-Granulat Wirkstoff oder Wirkstoffkombination 3% Polyäthylenglykol
(MG 200) 3% Kaolin 94% Der fein gemahlene Wirkstoff oder die Wirkstoffkombination
wird in einem Mischer auf das mit Polyäthylenglykol angefeuchtete Kaolin gleichmässig
aufgetragen. Auf diese Weise erhält man staubfreie Umhüllungs-Granulate.
-
10. Suspensions-Konzentrat Wirkstoff oder Wirkstoffkombination 40%
Aethylenglykol 10% Nonylphenoipolyäthylenglykoläther (15 Mol AeO) 6% Na-Ligninsul
fonat 10% Carboxymethylcellulose 1% 37%ige wässrige Formaldehyd-Lösung 0,2% Silikonöl
in Form einer 75%igen wässrigen Emulsion 0,8% Wasser 32% Der sein gemahlene Wirkstoff
oder die Wirkstoffkombination wird mit den Zusatzstoffen innig vermischt. Man erhält
so ein Suspensions-Konzentrat, aus welchem durch Verdünnen mit Wasser Suspensionen
jeder gewünschten Konzentration hergestellt werden können.
-
In den nachfolgenden biologischen Beispielen bedeutet eine gute Wirkung,
dass der erwünschte Effekt zu mindestens 50 bis 60% eintritt.
-
Beispiel 1: 2-[4-(Phenoxy)-phenoxy]-äthyl-N-(4-chlorphenylthio) carbaminsäureäthyles
ter Man lässt bei 5 bis 10 "C 5,4 g 4-Chlorphenylsulfenylchlorid unter Rühren und
Kühlen in eine Lösung von 9,04 g N-[2-(4-Phenoxy-phenoxy)-äthyl]-carbaminsäureäthylester
in 30 ml Pyridin eintropfen. Dieses Reaktionsgemisch wird drei Stunden lang bei
Raumtemperatur weitergerührt und dann in eine Mischung aus 200 ml Eiswasser und
150 ml Toluol gegossen. Die organische Phase wird mehrmals mit Wasser gewaschen,
dann über Natriumsulfat getrocknet und schliesslich eingedampft. Nach Chromatographie
mit Dichlormethan an Kieselgel erhält man die Verbindung
20 als gelbes Oel; nD 1,5963 (Verbindung Nr. 2).
-
Analog der vorstehend beschriebenen Arbeitsweise werden die folgenden
Verbindungen hergestellt:
Vel@. R1 R2 R3 R4 R5 Phys. |
Nr. Daten |
1 C2H5 H H H H nD20 1,5951 |
2 C2H5 4-Cl H H H nD20 1,5963 |
3 C2H5 H H 4-CF3 H nD20 1,5600 |
4 C2H5 2-CH3 4-CH3 H H nD27 1,5836 |
5 C3H7(n) 4-Cl H H H nD22 1,5899 |
6 CH3 4-Cl H H H nD20 1,6040 |
7 C6H13(n) H H H H nD22 1,5735 |
8 CH2CH2OCH3 4-Cl H H H nD22 1,5990 |
9 CH2CH2OCH(CH3)2 4-Cl H H H nD22 1,5770 |
Beispiel 2: Wirkung gegen Lucilia sericata 9 ml eines Zuchtmediums werden bei 50°C
mit 1 ml 0,5X Aktivsubstanz enthaltenden wässrigen Zubereitung vermischt. Nun werden
ca. 30 frisch geschlüpfte Lucilia sericata-Larven zum Zuchtmedium gegeben.
-
Nach 48 und 96 Stunden wird die insektizide Wirkung durch Ermittlung
der Abtötungsrate festgestellt, Verbindungen gemäss Beispiel 1 zeigen in diesem
Test gute Wirkung gegen Lucilia sericata.
-
Beispiel 3: Wirkung auf Laspeyresia pomonella (Eier) Abgelegte Eier
von Laspeyresia pomonella, die nicht älter als 24 Stunden sind, werden auf Filterpapier
für 1 Minute in eine acetonisch-wässrige Lösung, enthaltend 0,2, 12,5, 100 und 400
ppm des zu prüfenden Wirkstoffes, eingetaucht. Nach dem Antrocknen der Lösung werden
die Eier in Petrischalen ausgelegt und bei einer Temperatur von 280C belassen. Nach
6 Tagen wird der prozentuale Schlupf aus den behandelten Eiern bewertet.
-
Verbindung Nr. 2 gemäss Beispiel 1 zeigt 100% Wirkung (Mortalität)
in obigem Test bereits bei einer Wirkstoffkonzentration von 0,2 ppm.
-
Beispiel 4: Reproduktions-BeeinElussung von Anthonomus grandis Adulte
Anthonomus grandis, die vor nicht länger als 24 Stunden geschlüpft sind, werden
in Gruppen zu jeweils 25 Käfern in Käfige mit Gitterwänden überführt. Die mit den
Käfern besetzten Käfige werden sodann während 5 bis 10 Sekunden in eine acetonische
Lösung, enthaltend 1,0 Gew.% des zu prüfenden Wirkstoffes, eingetaucht.
-
Nachdem die Käfer wieder trocken sind, werden sie zur Kopulation und
Eiablage in abgedeckte und Futter enthaltende Schalen eingesetzt.
-
Abgelegte Eier werden zwei- bis dreimal wöchentlich mit fliessendem
Wasser ausgeschwemmt, gezählt, durch zwei- bis dreistündiges Einlegen in ein wässriges
Desinfektionsmittel desinfiziert und dann in Schalen, die eine geeignete Larvaldiät
enthalten, deponiert. Nach 7 Tagen wird untersucht, ob sich aus den deponierten
Eiern Larven entwickelt haben.
-
Zur Ermittlung der Dauer des die Reproduktion beeinflussenden Effektes
der zu prüfenden Wirkstoffe wird die Eiablage der Käfer während eines Zeitraumes
von etwa 4 Wochen überprüft. Die Bonitierung erfolgt anhand der Verminderung der
Anzahl abgelegter Eier und der daraus geschlüpften Larven im Vergleich zu unbehandelten
Kontrollen.
-
Verbindungen gemäss Beispiel 1 zeigen eine gute reproduktionsreduzierende
Wirkung im obigen Test.-Beispiel 5: Akarizide Wirkung Phaseolus vulgaris Pflanzen
werden 12 Stunden vor dem Test auf akarizide Wirkung mit einem infestierten Blattstück
aus einer Massenzucht von Tetranychus urticae belegt. Die übergelaufenen beweglichen
Stadien werden aus einem Chromatographiezerstäuber mit den emulgierten Testpräparaten,
die eine Wirkstoffkonzentration von 400 und 200 ppm aufweisen, derart besprüht,
dass kein Ablaufen der Spritzbrühe eintritt.
Nach zwei und 7 Tagen
werden Larven, Adulte und Eier unter dem Binokular atif lebende und tote Individuen
ausgewertet. Während der "Haltezeit" stehen die behandelten Pflanzen in Gewächshauskabinen
bei 25°C.
-
Verbindungen gemäss Beispiel 1 zeigen im obigen Test mindestens eine
80%ige Wirkung.
-
Beispiel 6: Wirkung gegen Zecken a) Rhipicephalus bursa Je 5 adulte
Zecken bzw. 50 Zeclcenlarven werden in ein Glasröhrchen gezählt und für 1 bis 2
Minuten in 2 ml einer wässrigen Emulsion aus einer Verdünnungsreihe mit je 800,
100, 10, 1 oder 0,1 ppm der Testsubstanz getaucht. Das Röhrchen wird dann mit einem
genormten Wattebausch verschlossen und auf den Kopf gestellt, damit die Wirkstoffemuls-ion
von der Watte aufgenommen werden kann.
-
Die Auswertung erfolgt bei den Adulten nach 2 Wochen und bei den Larven
nach 2 Tagen. Für jeden Versuch laufen 2 Wiederholungen.
-
b) Boophilus microplus Mit einer analogen Verdünnungsrcihe wie beim
Test a) werden mit je 20 sensiblen resp. OP-resistenten Larven Versuche durchgeführt.
(Die Resistenz bezieht sich auf die Verträglichkeit gegen Diazinon.) Verbindungen
gemäs-s Beispiel 1 zeigen gute Wirkung in den obigen Tests a) und b).