DE3330124A1 - Verfahren zur herstellung von mineralisch gebundenen holzwerkstoffen unter verwendung eines latent hydraulischen bindemittels - Google Patents
Verfahren zur herstellung von mineralisch gebundenen holzwerkstoffen unter verwendung eines latent hydraulischen bindemittelsInfo
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- C04—CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
- C04B28/00—Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements
- C04B28/30—Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements containing magnesium cements or similar cements
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B28—WORKING CEMENT, CLAY, OR STONE
- B28B—SHAPING CLAY OR OTHER CERAMIC COMPOSITIONS; SHAPING SLAG; SHAPING MIXTURES CONTAINING CEMENTITIOUS MATERIAL, e.g. PLASTER
- B28B1/00—Producing shaped prefabricated articles from the material
- B28B1/52—Producing shaped prefabricated articles from the material specially adapted for producing articles from mixtures containing fibres, e.g. asbestos cement
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von mineralisch gebundenen Holzwerkstoffen, wie Spanplatten oder
Faserplatten oder Formteile, die ein latent hydraulisches Bindemittel enthalten und unter Einfluß von Druck und Wärme
innerhalb von Minuten erhärten.
Latent hydraulische Bindemittel sind natürlich vorkommende oder künstlich erzeugte Puzzolane, die mit Hilfe eines alkalischen
Anregers urfd Wasser zu wasserunlöslichen Silikaten hydratisieren . Als alkalischer Anreger dient in den meisten
Fällen entweder Kalkwasser oder Portlandzement, der bei der Hydratisierung Calciumhydroxid freisetzt. Jedoch sind lange
Erhärtungszeiten erforderlich, so daß die Herstellung von
Holzwerkstoffen unter Verwendung von latent hydraulischen Bindemitteln nicht auf ähnliche Weise geschehen kann wie die Herstellung
von Holzspanplatten.
Bekannterweise werden bei der Herstellung von Holzspanplatten getrocknete Holzspäne bestimmter Dimensionen mit einem Kunstharz
vermischt, auf Flachformen gestreut und anschließend unter Einfluß von Druck und Wärme zu plattenförmigen Werkstoffen verpreßt.
Auch die Herstellung von Faserplatten nach dem Halbtrockenoder Trocken-Verfahren geschieht auf fast ähnliche Weise.
Die Erfindung ermöglicht es nun, Holzwerkstoffe wie Holzspanplatten
oder Holzfaserplatten oder Formteile mit einem latent
hydraulischen Bindemittel zu erzeugen, wobei die bereits bekannten Holzspanplattenanlagen und Holzfaserplattenanlagen nach
einer geringfügigen Änderung der Mischvorrichtungen verwendet werden können.
Latent hydraulische Bindemittel wie Traß, Flugstaub, fein gemahlene
Hochofenschlacke oder Silikastaub aus der Herstellung von Eisen-Silizium-Verbindungen stehen als Rohstoffe in ausreichenden
Mengen und zu einem vertretbaren Preis zur Verfügung. Flugstaub und Silikastaub sind darüber hinaus Abfallstoffe,
deren Beseitigung und Nutzbarmachung angestrebt wird. Somit ist das Verfahren auch umweltfreundlich.
Unter Einfluß von Wasser und in Gegenwart von Zusatzmitteln
wird die Erhärtung der latent hydraulischen Bindemittel wie Traß, Flugstaub, feingemahlene Hochofensehlacke oder Silikastaub
durch den alkalischen Anreger beschleunigt. Diese Erhärtungsreaktion wird durch eine Temperaturerhöhung
stark beschleunigt. Sie läßt sich auf einfache Weise durch die Messung der Hydratationstemperatur und der elektrischen Leitfähigkeit
verfolgen. Oberhalb von 1100C ist die Erhöhung der Erhärtungsgeschwindigkeit unbedeutend, weshalb in diesem Verfahren
die Pressentemperatur vorzugsweise bei dieser Temperatur gehalten wird. Sie ist verhältnismäßig niedrig im Vergleich
zu den üblichen Temperaturen bei der Herstellung von Holzspan-
und Holzfaserplatten.
Niedrigere Temperaturen bedeuten einen geringeren Energiebedarf. Weiterhin ist die Gefahr von Mittenplatzern bei der Herstellung
von Spanplatten geringer, weil niedrigere Temperaturen entsprechend niedrigere Partialdrücke innerhalb der Platte hervorrufen.
Auch die Preßzeiten, berechnet pro mm Plattenstärke, können auf diese Weise verkürzt werden.
Das Verfahren zur Herstellung von mineralisch gebundenen Holzwerkstoffen
erfordert der Erfindung entsprechend Holzspäne mit den gleichen Dimensionen, wie sie üblicherweise zur Herstellung
von harzgebundenen Spanplatten verwendet werden. Im Gegensatz
zu diesem üblichen Verfahren brauchen die Späne jedoch nicht getrocknet zu werden. Es ist sogar ein Vorteil, wenn die Holzspäne
einen Feuchtigkeitsgehalt aufweisen, der über dem Fasersättigungspunkt liegt. Dieses Wasser wird bei dem Mischvorgang mit
kristallwasserhaltigem Zusatzmittel wie Magnesiumsulfat oder Magnesiumchlorid teilweise dazu benützt, das Zusatzmittel in
Lösung zu bringen.
BAD ORIGINAL COPY
Die Vorteile des der Erfindung entsprechenden Verfahrens
lassen sich folgenderweise zusammenfassen:
1. Verwendung eines'anorganischen Bindemittels, das in ausreichender
Menge zu einem vertretbaren Preis zur Verfügung ! steht. Es ist umweltfreundlich, weil Flugstaub und Silikastaub
Abfallstoffe darstellen. i
2. Verwendung von geringeren Mengen an latent alkalischem Anreger.
3. Anwendung niedrigerer Pressentemperaturen, die energiegünstig sind und auch die Gefahr von Mittenplatzern verringern
bei gleichzeitiger Verkürzung der Preßzeiten.
4. Verwendung von ungetrockneten Holzspänen.
5. Nach einer kleinen Änderung der Mischanlagen ist die Verwendung
von bereits bestehenden Holzspan-und Faserplatten-Anlagen
zur Herstellung von mineralisch gebundenen Spanplatten |
i möglich. j
i Beispiel:
1050 g ungetrocknete Fichtenspäne (Feuchtigkeitsgehalt 70 %,'
bezogen auf atro Holz), die zur Herstellung der Mittelschicht von Holzspanplatten geeignet waren, wurden mit 334 g gepulvertes
Bittersalz in einem Zwangsmischer während 3 Minuten vermischt. Anschließend dosierte man ein Gemisch aus 326 g Magnesia und
761 g Flugstaub hinzu und mischte nochmals 3 Minuten.
Die streufähige Mischung wurde gleichmäßig in einen Holzrahmen (44 χ 44 cm) gestreut und vorgepreßt (Druck ca. 0,004 N/mm2).
Der Spänekuchen wurde anschließend zwischen zwei geölten Edelstahlblechen bei einem spezifischen Preßdruck von 1,6 N/mm2 bei
1100C während 7 Minuten mit Hilfe von Distanzleisten zu einer
12 mm dicken Spanplatte verpreßt.
COPY
Nach einer 2-wöchigen Lagerung bei einem Normklima (Temp. 2O0C
und rel. Feuchtigkeit 65%) zeigte die Versuchsplatte die folgenden
technologischen Kenndaten auf: Rohdichte 1080 kg/m3 bei einem Feuchtigkeitsgehalt von 12 %, Biegefestigkeit 12 N/mm2,
Querzugfestigkeit 0,7 N/mm2. Die Quellung nach Wasserlagerung beträgt nach 2 h 2,5 % und nach 24 h 5,1 %. Wegen der grauen
Farbe des Flugstaubes gleicht die Platte äußerlich einer zementgebundenen Spanplatte. Bei der Anwendung von heller, fein
gemahlener Hochofenschlacke als Bindemittel ist die Platte weiß wie eine Gipsplatte.
Für eine Beurteilung der Patentfähigkeit in Betracht gezogene Druckschriften: DT: P 24 52 378 und DT: P 25 50 857.
Claims (8)
1. das Bindemittel aus einem latent hydraulischen Bindemittel
wie Traß, Flugstaub aus kohlebefeuerten Anlagen, fein gemahlene Hochofenschlacke, Silikastaub aus der Herstellung
von Eisen-Silizium-Verbindungen und einem alkalischen Anreger besteht;
2. der alkalische Anreger sich nach der Zugabe von Wasser aus einem latent alkalischen Anreger wie kaustisch gebranntem
""-. Magnesit oder Magnesia oder halbgebranntem Dolomit oder
Gemischen aus Magnesia oder halbgebranntem Dolomit bildet;
3. das Gewichtsverhältnis der latent hydraulischen Bindemittel wie Traß oder Flugstaub oder fein gemahlene Hochofenschlacke
oder Silikastaub aus der Herstellung von Eisen-Silizium-Verbindungen oder Gemischer der erwähnten latent hydraulischen
Bindemittel zu dem latent alkalischen Anreger, wie kaustisch gebrannter Magnesit oder Magnesia oder halbgebrannter
Dolomit oder Gemische der beiden latent alkalischen Anreger, im Bereich von 4 Gewichtsteilen (GT) zu 1 GT bis
0,2 GT zu 1 GT, vorzugsweise zwischen 3 GT zu 1 GT und 0,3 -GT zu 1 GT, liegt;
4. ein Teil des hierzu benötigten Wasser, den zugegebenen feuchten oder nassen Holzspänen oder Holzfasern während
des Mischvorgangs entzogen wird;
5. ein weiterer Teil des benötigten Wassers dem kristallwasserhaltigen
Zusatzmittel Magnesiumsulfat, wie z.B. Kieserit oder Bittersalz, oder kristallwasserhaltigem
Magnesiumchlorid oder Gemischen aus kristallwasserhaltigem "Magnesiumsulfat und Magnesiumchlorid während des Mischvorgangs
entzogen wird;
6. das kristallwasserhaltige Magnesiumsulfat oder Magnesiumchlorid
oder Gemische aus den beiden Magnesiumsalzen in Form eines Pulvers oder als feinkristalline Verbindung zugegeben
wird,
7. der Mischyorgang folgenderweise stattfindet:
Vormischung der nassen Holzspäne oder Holzfasern mit kristallwasserhaltigem
Magnesiumsulfat oder Magnesiumchlorid oder mit Gemischen der beiden Magnesiumsalze und anschließend
Zugabe der latent alkalischen Anreger sowie der latent hydraulischen Bindemittel mit abschließender Nachmischung;
8. das Gemenge in Formen gestreut wird, wie sie üblicherweise bei der Herstellung von kunstharzgebundenen Holzspanplatten
oder von Holzfaserplatten nach dem Halbtrocken- oder Trocken-Verfahren
oder von Formkörpern verwendet werden, und anschließend unter Einwirkung von Druck und einer Presstemperatur,
die im Bereich von knapp oberhalb des Wassersiedepunktes bis 1200C liegt, vorzugsweise bei 1100C, verpreßt
wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3330124A DE3330124A1 (de) | 1983-08-20 | 1983-08-20 | Verfahren zur herstellung von mineralisch gebundenen holzwerkstoffen unter verwendung eines latent hydraulischen bindemittels |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3330124A DE3330124A1 (de) | 1983-08-20 | 1983-08-20 | Verfahren zur herstellung von mineralisch gebundenen holzwerkstoffen unter verwendung eines latent hydraulischen bindemittels |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3330124A1 true DE3330124A1 (de) | 1985-03-14 |
Family
ID=6207045
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3330124A Withdrawn DE3330124A1 (de) | 1983-08-20 | 1983-08-20 | Verfahren zur herstellung von mineralisch gebundenen holzwerkstoffen unter verwendung eines latent hydraulischen bindemittels |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3330124A1 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1986001766A1 (en) * | 1984-09-21 | 1986-03-27 | Forss Consult Ky, Kb | Fire-resistant wood composites, in particular wallboards, process for manufacture of same and use of a bonding agent in the manufacture |
DE3991544T1 (de) * | 1988-12-28 | 1991-02-21 | Nippon Kokan Kk | Leichter formkoerper und verfahren zu seiner herstellung |
EP0501103A1 (de) * | 1991-02-26 | 1992-09-02 | EURIT BAUELEMENTE GmbH | Verfahren zur Herstellung von Calciumhydrosilikat-gebundenen Faserplatten |
WO2012055517A1 (de) * | 2010-10-29 | 2012-05-03 | Heidelbergcement Ag | Hydraulischer anreger für hüttensand |
CN115367750A (zh) * | 2022-09-23 | 2022-11-22 | 山东理工大学 | 生物质多孔炭材料及其制备方法及其在铅酸电池中的应用 |
-
1983
- 1983-08-20 DE DE3330124A patent/DE3330124A1/de not_active Withdrawn
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CN115367750B (zh) * | 2022-09-23 | 2023-10-27 | 山东理工大学 | 生物质多孔炭材料及其制备方法及其在铅酸电池中的应用 |
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