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Alarmwertsache
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Alarm-Wertsache, wie zur Sicherung von wertsachenlagern und Alarmanlage
zum Einbau in eine Alarm-Wertsache.
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Alarm-Wertsache, wie zur Sicherung
von Wertsachenlagern und eine Alarmanlage zum Einbau in eine Alarm-Wertsache.
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Die grundsätzliche Idee, von der die Erfindung ausgeht, ist es, in
einem Wertsachenlager, beispielsweise einem Lager von Geldsäcken oder Banknoten,
wie in einem Bankschalterlager, eine oder mehrere der Wertsachen so auszubilden,
dass bei einem Diebstahl, nach einer bestimmten Zeitverzögerung bezüglich des Entwendungsmomentes,
die präparierte Wertsache einen Alarm auslöst.
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Es sind Alarm-Wertsachen, wie Banknotenbündel, bekannt, die als Alarmgeber
Rauch-, Gas- oder Farbstoffpatronen enthalten, welche über Funk ausgelöst werden.
Beispielsweise in Banken werden an geeigneten Orten Funksender -mit gebündelter
Sende-Charakteristik als Funkschranke angebracht, so dass, wenn ein Dieb diese Schranke
mit dem Alarm-Bündel unter anderem durchschreitet, diesbezüglich zeitverzögert die
Patrone ausgelöst resp. gezündet wird und mit Rauch-, Gas- oder Farbstoff einerseits
den Dieb für die Umgebung kenntlich macht, gleichzeitig das entwendete Diebesgut
allenfalls mit Farbstoff markiert, ja sogar, bei Verwendung von Gaspatronen, den
Dieb in seiner Handlungsfähigkeit einschränkt.
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Diese bekannten Alarm-Wertsachen haben-den Nachteil, dass sie, bedingt
durch den darin integrierten Empfänger, relativ kostspielig in der Herstellung sind,
wegen den zu errichtenden Funkschranken auch in der Installierung. Dabei muss sichergestellt
sein, dass die Auslösefrequenz für den.Sender geheim-bleibt und dass die Vorrichtung
nicht unerwünschterweise am Lagerort der Wertsache durch zufälligerweise eingestreute
elektromagnetische Fremdsignale ausgelöst wird.
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Da das verwendete Frequenzband ausserdem in etwa bekannt ist, kann
eine derart präparierte Wertsache dadurch ausgelöst werden, dass der in Frage kommende
Frequenzbereich mit. einem relativ starken Sender durchstrichen wird. Abgeschirmte
Behältnisse, in welchen eine so präparierte Wertsache transportiert wird, ermöglichen
zudem ein ungehindertes Passieren der Schranke.
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Vor und nach Passieren:der Schranke sind diese Alarm-Wertsachen dann
nicht mehr aktivierbar.
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Die vorliegende Erfindung bezweckt eine Alarm-Wertsache eingangs genannter
Art zu schaffen, die im Aufbau wesentlich einfacher und preisgünstiger ist als die
herkömmlichen und weiche gegen unbefugte Auslösung wesentlich sicherer- ist.
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Zu diesem Zweck geichnet sie sich dadurch aus, dass in ihrem-Innern
eine Alarmanlage vorgesehen ist, die auf eine gegebene mechanische Beanspruchung
zeitverzögert anspricht Vorzugsweise wird als Alarmgeber eine Rauch- und/oder Gas-
und/oder Farbpatrone vorgesehen.
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Obwohl rein pyrotechnische Auslöser ohne weiteres einsetzbar sind,
beispielsweise auf der Basis von Reisszündern, wie bei Handgranaten und mit pyrotechn-ischen
Zeitverzögerungsgliedern, wird vorzugsweise die Alarmanlage elektrisch aus lösbar
ausgebildet und umfasst selber eine Speisespannungsquelle, wie eine Batterie oder
einen Akkumulator. Alternativ zum Vorsehen einer Speisespannungsquelle in der Alarmanlage
kann es auch vorteilhaft sein, Anschlussverbindungen für eine externe Speisespannungsquelle
sowie intern mindestens einen Energiespeicher vorzusehen. Umfasst die Alarmanlage'
intern eine Speisespannungsquelle, wie eine Batterie oder einen Akkumulator, so
ist sie und die damit versehene Alarm-Wertsache von einer externen Speisung unabhängig,
anderseits muss immer sichergestellt sein, aass die vorgesehene Speisespannungsquelle
einen genügenden Ladungsstand aufweist, um die Alarmanlage auch auszulösen. Demgegenüber
weist die Variante mit externer Speisespannungsquelle und internen Energiespeichern
den Vorteil auf, dass, beispielsweise mit einem Gleichspannungsspeisegerät die Wertsache
resp. die darin vorgesehene Alarm anlage immer unter Spannung gehalten wird und
das Ablösen von der erwähnten externen Speisespannungsquelle, beispielsweise durch
Abreissen dünner Speiseleitungen, alarmauslösend wirkt.
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Die Alarmanlage umfasst vorzugsweise mindestens einen mechanisch/elektrischen
Wandler, vorzugsweise mindestens einen mechanisch betätigbaren Schalter. Insbesondere
bei in der Alarmanlage vorgesehener Speisespannungsquelle, wie einer Batterie, ist
es dabei wesentlich, dass der Schalter bei der gegebenen Bean-
spruchung
die Alarmanlage unter Strom setzt und nicht umgekehrt, womit1 der Stromverbrauch
der Anlage bei nicht ausgelöstem Alarm minimal gehalten werden kann.
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Der Schalter wird vorzugsweise als Druck- oder Zugschalter ausgebildet.
Ist er als Druckschalter ausgebildet, so kann damit realisiert werden, dass beispielsweise
durch festes Ergreifen der Wertsache, wie eines Banknotenbündels, oder eines unauffälligen
Schlages darauf, die Alarmanlage ausgelöst wird, was wiederum ohne weiteres durch
den Schalterbeamten, der unter Zwang das Diebesgut aushändigen muss, erfolgen kann.
Anderseits kann aber auch eine Person, die in einen Ueberfall gerät und--Banknotenbündel
aushändigen soll, durch entsprechenden Druck auf die Alarm-Wertsache, d.h. das alarmauslösende
Banknotenbündel, den Alarm auslösen. Als Zugschalter ausgebildet, ermöglicht der
Schalter, dass die Wertsache mit ihrem Lagerort mechanisch verbunden wird, so dass
jedes Entfernen von diesem Lagerort die Alarmanlage auslöst.
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Dazu wird der Schalter dann mit einer Schaltstrecke und einem Betätigungsteil
ausgebildet,wobei am Betätigungsteil eine Reissleine vorgesehen ist, die am Lagerort
der Wertsache befestigbar ist.
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Vorzugsweise umfasst dabei der Schalter ein paar federnd gegeneinander
getriebener Pole der Schaltstrecke, wobei'ein isolierendes Teil dazwischengeklemmt
und mittels der Reissleine herausziehbar ist.
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Bei Vorsehen einer externen Speisespannungsquelle und internen Energiespeichern
ist die Alarmanlage durch mittels Zug auftrennbarer Anschlussverbindungen aus lösbar.
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Obwohl die Alarmanlage ohne weiteres in reiner Analogtechnik aufgebaut
werden kann, wird vorgeschlagen, dass die Alarmanlage einen Impulsgenerator und
einen Zähler umfasst sowie einen Beanspruchungssensor, der bei der gegebenen Beanspruchung
den Zähler rücksetzt, den Generator in Betrieb setzt, wobei der Zähler die Impulse
zählt und bei einem vorgegebenen Zählstand den Alarm auslöst.
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Die Erfindung wird anschliessend beispielsweise anhand von Figuren
erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 schematisch die Wirkungsweise der erfindungsgemässen
Alarm-Wertsache, Fig. 2 schematisch eine erfindungsgemässe Wertsache mit dem Schaltungsaufbau
einer ersten Variante einer darin vorgesehenen erfindungsgemässen Alarmanlage, Fig.
3 eine Darstellung gemäss Fig. 2 mit einer weiteren.bevorzugten Realisationsform
der Alarmanlage, Fig. 4 die Anordnung einer erfindungsgemässen Alarmanlage in einem
Banknotenbündel als alarmauslösende Wertsache.
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Gemäss Fig. 1 wird in einer Wertsache 1, beispielsweise gelagert zusammen
mit weiteren äusserlich gleich aussehenden Wertsachen, hier als Geldsäcke dargestellt,
eine
Alarmanlage 3 vorgesehen, die grundsätzlich einen Sensor 5 aufweist, der auf eine
gegebene mechanische Beanspruchung P reagiert und über ein Zeitverzögerungsglied
7 einen Alarmgeber 9 auslöst. Der Alarmgeber 9 kann dabei ein-akustischer oder optischer
Signalgeber sein oder aber bevorzugterweise eine Rauch- und/ode.r Gas- und/oder
Farbpatrone. Werden die Geldsäcke gemäss Fig. 1 gestohlen, so bewirkt die Alarm-Wertsache
gemäss Geldsack l, dass, ab dem Moment des Abhebens oder Entfernens, nach einer
Zeitverzögerung T, der Alarmgeber 9 -auegelöst wird, ausgehend von der Registrierung
der bei'Abheben veränderten mechanischen Belastung P auf den Sensor 5. Bei Vorsehen
der vorerwähnten Patrone wird sich nach der Zeitspanne T Rauch und/oder Gas entwickeln
und allenfalls durch Ausstossen von Farbstoff das Diebesgut als solches markiert.
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Als Sensor 5 wird vorzugsweise'ein drucksensibler oder zugsensibler-Sensor
eingesetzt. Obwohl es durchaus möglich ist, beispielsweise mit einem zugsensiblen
Sensor 5, die Alarmanlage rein pyrotechnisch zu aktivieren, in Analogie zu Reisszündern,
beispielsweise bei Handgranaten, wird bevorzugterweise der Sensor 5 als mechanisch/
elektrischer Wandler ausgelegt und die Alarmanlage elektrisch zur elektrischen Zündung
der vorgesehenen Patrone resp. des Alarmgebers 9.
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In Fig. 2 ist eine erste Ausführungsvariante dargestellt. An der schematisch
dargestellten Wertsache 11 sind zwei elektrische Anschlüsse A und B vorgesehen,
die mittels Verbindungsleitungen 13 resp. 15 auf eine
externe Gleichspannungsquelle
17 geführt sind. Im Innern der Wertsache 11 liegt ein Widerstand R1 und ein Kondensator
C1 an den Anschlüssen A, B. Eine Diode D ermöglicht ein Aufladen eines weiteren
Kondensators C2, indem die Diode D und der Kondensator C2 in Serie über den Anschlüssen
A, B liegen. Der Verbindungspunkt des Kondensators C1 und der Diode D ist auf die
Basis eines Transistors Tr geführt, dessen Emitter am Verbindungspunkt von Diode
D und-Kondensator C2 angeschlossen, dessen Kollektor über einen Kollektorwiderstand
R2 mit dem Anschluss B verbunden ist. Das Signal über dem Kollektorwiderstand R2
ist auf den Zündanschluss eines Thyristors Ty geführt, der in eingeschaltetem Zustand
eine Verbindung zwischen Anschlusspunkt von Diode D und Kondensator C2 mit einen
Anschluss C für eine elektrisch zündbare Patrone 19 erstellt, deren zweiter Anschluss
D mit dem Anschluss B verbunden ist. Liegt die Wertsache 11 an ihrem Lagerort, so
ist die Quelle 17 auf die Anschlüsse A, B geschaltet und lädt den Kondensator C1
und, über die Diode D, den Kondensator C2 auf. Der-Transistor Tr sperrt-und ebenso
der Thyristor T . Wird die Wertsache 11 von ihrem Lagerort entfernt, y so reissen
an den schematisch angedeuteten Stellen S die Anschlussleitungen 13 resp. 15 ab.
Der Kondensator C1 entlädt sich mit entsprechenden Zeitkonstanten über den Widerstand
R1, wogegen der Kondensator C2 durch Sperrwirkung der Diode D sich nur wesentlich
langsamer entlädt. Dadurch wird der Transistor T r leitend, der Thyristor T ebenfalls,
womit sich insbesondere der Kon--y densator C2 rasch über die Patrone 19 entlädt
und diese zündet. Die Zeitverzögerung T gemäss Fig. 1 wird vornehmlich durch die
Zeitkonstante R1, C1 gegeben. Bei dieser Ausführungsvariante umfasst die Alarm anlage
in
der Wertsache 11 keine Speisespannungsquelle, sondern lediglich
Energiespeicher ?l' C2, die ausreichen, um nach der gewünschten Zeitverzögerung,
nachdem die elektrische Zufuhr bei S unterbrochen worden ist, die Patrone 19 noch
zu zünden.
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Gemäss Fig. 3 ist in der wiederum schematisch dargestellten Wertsache
21 eine Gleichspannungsspeisequelle 23, beispielsweise in Form eines Akkumulators
oder einer Batterie, vorgesehen. Der eine Pol der Quelle 23 ist auf einen Auslöseschalter
S3 in Analogie zum Sensor 5 in Fig. 1 oder den Reiss-Stellen S von Fig. 2 geführt.
Dieser umfasst eine erste federnde Kontaktzunge 25 und eine zweite 27, wobei die
Kontaktzunge 25 federnd gegen die Kontaktzunge 27 getrieben ist. Dar zwischen ist
ein isolierender Unterbrecher 29 vorgesehen, der mittels einer Reissleine 31 zwischen
den Zungen 25 und 27 herausgezogen werden kann, wodurch der Kontakt zwischen den
erwähnten Zungen erstellt wird. Die Zunge 27 mit Leitung 35 und der zweite Anschluss
der Quelle 23 mit Leitung 37 sind den Speiseanschlüssen eines Impulsgenerators 33
zugeführt. Diese Speiseleitungen 35 und 37 sind auch den Speisungsan--schlüssen
eines Zählers 36 zugeschaltet. Der Ausgang des Impulsgenerators 33 ist auf den Takteingang
CL des Zählers 36 geführt, während die Leitung 35 auf den Rücksetzeingang R, flankengetriggert,
geführt ist. Der Zähler 36 umfasst mehrere Zählerstufen-Ausgänge 37a bis 37 Je nach
der ausgewählten Verzögerungszeit, entsprechend T von Fig. 1, wird der-eine der
Zählerstufenausgänge, beispielsweise 37x' oder eine Kombination dieser Ausgänge,
vorzugsweise mittels Verbindungsbrücken 39 auf den Zündeingang eines Thyristors
Ty geführt, dessen
Schaltstrecke die-Leitung 35 über die Patrone
19 mit Leitung 37 verbindet, d.h. bei geschlossenem Schalter S3 die Quelle 23 an
die Patrone 19 legt.
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Bei einer so ausgebildeten Wertsache wird letztereüber die Reissleine
1 an ihrem Lagerort, wie schematisch dargestellt, befestigt. Bei Wegnahme der Wertsache
21, beispielsweise Entnahme des so präparierten Banknotenbündels aus einer Schublade,
wird durch Entfernen des isolierenden Unterbrechers 29 die Alarmanlage ausgelöst
und nach der vorgewählten Verzögerungszeit T die Patrone l9 gezündet. Ein Kurzschlußstecker
40 sichert die Anlage bei Manipulation, bevor sie installiert ist. Einmal eingerichtet,
wird der Stecker 40 entfernt.
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In Fig. 4 ist mit Hilfe einer Explosionsdarstellung gezeigt, wie die
Alarmanlage 40 in einem Banknotenbündel 41 angeordnet wird. Innere Blätter 41i weisen
eine Ausstanzung 43 auf, in welche die Alarmanlage 40 eingelassen wird. Die Reissleine,
entsprechend Fig. 3 mit 31 bezeichnet, wird nach aussen geführt und mit einer Befestigungsvorrichtung
31a nachträglich am Lagerort befestigt. Alternativ, gemäss Fig. 2, werden die elektrischen
Verbindungsleitungen 13 und 15 nach aussen geführt. Nach Einlegen der Alarmanlage
40 in die Ausnehmung 43 wird das Notenbündel oben und unten durch Deckblätter $Idkomplettiert
und schliesslich, wie alle anderen Notenbündel, mit Bändern 45 gebunden. Dadurch
entsteht ein von aussen völlig unauffälliges Notenbündel, das sich von anderen,
nicht präparierten, nicht unterscheidet. Auch angeordnet in einem Notenbündel gemäss
Fig. 4 kann die Alarmanlage 40 mit einem druckempfindlichen Sensor ausgerüstet sein,
so dass beispielsweise ein Schalterbeamter, bei erzwungener Herausgabe, durch Druck
auf das Bündel die Anlage aktivieren kann.