DE3329293C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Ausrichten
eines Lichtwellenleiters, insbesondere eines Monomode-
Lichtwellenleiters für Spleißzwecke unter Verwendung
einer den Lichtwellenleiter erfassenden Dreheinrich
tung.
Eine Einrichtung dieser Art ist aus der Firmendruck
schrift der Furukawa Electric vom Juni 1981 mit dem
Titel "Fusion Splicing of Single Mode Optical Fibers"
bekannt. Dabei wird der zu drehende Lichtwellenleiter
in eine an einer Drehachse angebrachte Nut eingelegt,
auf der ein Zahnrad angeordnet ist. Mittels eines An
triebsmotors, dessen Ritzel in das genannte Zahnrad
eingreift, wird eine Tordierung der Lichtwellenleiter
faser bewirkt, wodurch eine verbesserte Ausrichtung ins
besondere bei Monomode-Fasern ermöglicht wird. Infolge
der komplizierten Antriebseinrichtung und des Aufbaues
mittels eines Zahnradgetriebes und einer als Drehelement
dienenden Achse ist die bekannte Vorrichtung relativ
aufwendig in der Herstellung und benötigt für den Ein
bau zusätzlich einen erheblichen Raum.
Aus der DE 29 49 097 A1 ist eine justierbare Verbindung einer zu
messenden Faser (Meßfaser) mit einer aus einem Meßgerät kommen
den Faser (Gerätefaser) bekannt, die mittels einer optischen
Beobachtungseinrichtung für die beiden Faserenden arbeitet. Auf
einer mit dem Meßgerät verbindbaren Bodenplatte ist in der
Längsrichtung der Platte eine Halterung für die Gerätefaser
angeordnet. Ihr gegenüber ist eine Halterung für die Meßfaser
angeordnet, die mittels eines Mikromanipulators in allen drei
senkrecht zueinander stehenden Richtungen verschiebbar ist.
Beide Halterungen haben voneinander einen kurzen Abstand von
etwa 10 mm, so daß von jeder Faser ein kurzes Stück frei aus der
Halterung herausragt. Die beiden Faserenden werden mittels
zweier optischer Systeme, die aus zwei Lichtquellen sowie zwei
Linsensystemen und den dazugehörigen Spiegelsystemen bestehen,
auf einen Projektionsschirm abgebildet.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
eine Einrichtung der eingangs genannten Art so weiter
zubilden, daß mit geringem Aufwand und bei einfachem
und gedrängtem Aufbau, die gewünschte Ausrichtung der
Lichtwellenleiterfasern mit einer Drehbewegung verwirk
licht werden kann. Gemäß der Erfindung wird dies bei
einer Einrichtung der eingangs genannten Art dadurch
erreicht, daß die Dreheinrichtung mindestens eine am
Lichtwellenleiter anliegende Auflageplatte aufweist,
die bezogen auf die Achse des Lichtwellenleiters tangentialer
Richtung verschiebbar gelagert ist.
Im Gegensatz zu der bekannten Lösung, bei der die Dreh
bewegung des Lichtwellenleiters durch eine Drehachse
bewirkt wird und somit nur in Umfangsrichtung um den
Lichtwellenleiter herum erfolgt, ist bei der Erfindung
eine tangentiale Bewegung vorgesehen, die hinsichtlich
der verwendeten Mittel wesentlich einfacher realisier
bar ist. Es ist nämlich lediglich erforderlich, minde
stens eine Auflageplatte vorzusehen, die tangential
über den Lichtwellenleiter weg (d. h. quer zu seiner
Längsrichtung) verschoben wird und dabei die Rotation
und Torsion des Lichtwellenleiters ergibt. Es liegt
auf der Hand, daß die tangentiale Verschiebung einer
Auflageplatte mit einem wesentlich geringerem Aufwand
bei der Antriebseinrichtung und einem geringerem Bau
volumen realisiert werden kann, als dies bei motorisch
angetriebenen Drehachsen mit Zahnradkombinationen der
Fall ist.
Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung
ist dadurch gekennzeichnet, daß zwei diametral gegen
überliegende Auflageplatten vorgesehen sind, die zwi
schen sich den zu tordierenden Lichtwellenleiter ein
schließen und gegensinnig zueinander bewegt werden.
Dabei bleibt der Lichtwellenleiter trotz der Drehung
am selben Ort.
Sonstige Weiterbildungen der Erfindung sind in den
überigen Unteransprüchen wiedergegeben.
Die Erfindung und ihre Weiterbildungen werden nachfol
gend anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 in Seitenansicht zwei Lichtwellenleiter im nicht
ausgerichteten Zustand mit ungünstiger Lage der
Bruchflächen,
Fig. 2 die Lichtwellenleiteranordnung nach Fig. 1 mit
entsprechend ausgerichteten Bruchflächen,
Fig. 3 in Vorderansicht zwei Lichtwellenleiter mit ex
zentrischer Lage des Kernbereichs,
Fig. 4 die Anordnung nach Fig. 3 mit fluchtend ausge
richteten Kernbereichen und
Fig. 5 in perspektivischer Darstellung den Aufbau einer
erfindungsgemäßen Einrichtung zur Ausrichtung
eines Lichtwellenleiters.
In Fig. 1 sind zwei Lichtwellenleiter LF 1 und LF 2 darge
stellt, deren Bruchflächen schräg zur jeweiligen Längs
achse verlaufen. Werden die Lichtwellenleiter in dieser
Form gespleißt (z. B. durch Schweißen, Kleben od. dgl. ver
bunden), dann ergibt sich eine relativ hohe Spleißdämp
fung. Dies ist dann nicht der Fall, wenn einer der Licht
wellenleiter, im vorliegenden Beispiel der Lichtwellen
leiter LF 1 um seine Längsachse so gedreht wird, bis die
beiden Stirnflächen einen möglichst geringen Spaltab
stand aufweisen.
In den Fig. 3 und 4 sind zwei Lichtwellenleiter LF 1
und LF 2 vorgesehen, deren Kernbereiche mit KE 1 und KE 2
bezeichnet sind. Besonders bei Monomode-Fasern haben
diese Kernbereiche sehr geringe Abmessungen (in der
Größenordnung von etwa 10 µ) und es ergibt sich deshalb
bei exzentrischer Lage der Kernbereiche KE 1 und KE 2 nach
der Spleißung eine u. U. erhebliche Spleißdämpfung. Um
dies zu vermeiden, wird z. B. der Lichtwellenleiter LF 1
um seine Längsachse so gedreht, bis der zugehörige
Kernbereich KE 1 mit dem Kernbereich KE 2 des anderen
Lichtwellenleiters LF 2 genau fluchtend zusammenfällt.
Auf diese Weise können bei zwei exzentrischen Licht
wellenleiterkernen die Spleißdämpfungen erheblich ver
mindert werden, was besonders bei den kleinen Kernbe
reichen der Monomode-Fasern erhebliche Verbesserungen
der Dämpfungswerte zur Folge hat.
Bei der Einrichtung nach Fig. 5 sind zwei Lichtwellen
leiter LF 1 und LF 2 dargestellt, die zur Vorbereitung
eines Spleißvorganges, insbesondere durch Schweißung,
genau mit ihren Kernbereichen aufeinander ausgerichtet
werden sollen. Zur Vereinfachung der Darstellung ist
die Halterungs- und Einspannvorrichtung für den Licht
wellenleiter LF 2 nicht näher gezeichnet; sie besteht
vorteilhaft aus einem ähnlichen Aufbau wie die Aufnahme-
und Führungseinrichtung für den Lichtwellenleiter LF 1,
wobei lediglich die Dreheinrichtung entfallen kann.
Weiterhin sind bei der dargestellten Einrichtung hier
nicht näher bezeichnete Positioniermittel vorgesehen,
welche es in bekannter Weise gestatten, die Lichtwellen
leiter in axialer Richtung zu verschieben, sowie in der
Höhe und nach der Seite hin zu bewegen.
Die verschiedenen Bauteile der erfindungsgemäßen Ein
richtung sind auf einem starren und verwindungssteifen
Trägerblock TB angeordnet, der in seinem mittleren Teil
einen Ausschnitt AS aufweist, welcher der Aufnahme der
für die Drehung des Lichtwellenleiters LF 1 benötigten
Teile dient. Für die Führung des Lichtwellenleiters
sind zwei mit V-förmigen Ausschnitten versehene Führungs
prismen FP und FN vorgesehen, die fluchtend auf einer
durchgehenden Grundplatte GF angeordnet sind, wobei der
Lichtwellenleiter jeweils am Grunde des V-förmigen Aus
schnittes liegt. Zwischen den Führungsprismen FP und FN
liegt ein Ausschnitt AF. Der Lichtwellenleiter LF 1 ist
im Bereich des sehr präzise hergestellten Führungspris
mas FP bereits von seiner Schutzschicht (Coating) be
freit und dadurch in diesem Bereich besonders exakt po
sitionierbar und führbar. Dagegen ist im rechten Teil
im Bereich des weniger präzisen Führungsprismas FN die
Schutzschicht noch auf dem Lichtwellenleiter angebracht
und dieser dort mit LF 1 C*k bezeichnet. Zur Beobachtung
der Lichtwellenleiter im Bereich der Spleißstelle ist
eine entsprechende optische Einrichtung vorhanden, von
der in schematischer Darstellung ein Okular OK und eine
Linse LS gezeichnet sind.
Die Dreheinrichtung für den Lichtwellenleiter LF 1 weist
eine Grundplatte GP auf, welche einen nach oben ragenden,
mit einem Innengewinde versehenen Lagerbock LB enthält.
In diesem Lagerbock LB ist eine Gewindespindel GS aufge
nommen, die über einen Einstellknopf EK durch Drehen
längsverschiebbar bewegt werden kann. Das Ende der Ge
windespindel GS trifft auf ein Winkelstück WT 1, das
etwa L-förmig gestaltet ist und sich unter der Grund
platte GF hindurch bis zu einem Kipphebel KH erstreckt.
Dort stößt die Stirnseite des Winkelstückes WT 1 an
einen über eine Drehachse DA an zwei Lagerböcken LA 1
und LA 2 schwenkbar gehaltenen Kipphebel KH an, der zu
sammen mit einer Blattfeder FE 2 ein zweites Winkelstück
WT 2 bildet. Am Winkelstück WT 1 ist ebenfalls eine Blatt
feder FE 1 vorgesehen und beide Blattfedern tragen an
ihrem Ende Auflageplatten AP 1 bzw. AP 2, mit denen sie
unter Federdruck auf der Außenfläche des beschichteten
Lichtwellenleiters LF 1 C aufliegen. Um diese Lichtwellen
leiter in ihrer Position in den V-förmigen Nuten der
Führungsprismen FP und FN zu halten, kann eine gestri
chelt dargestellte Niederhaltung NH vorgesehen sein,
die einen ausreichend großen Druck auf den Lichtwellen
leiter ausübt, gleichzeitig aber zuläßt, daß dieser
noch eine Drehbewegung ausführen kann. Es ist auch mög
lich, im Bereich der Führungsprismen FP 1 und FN weitere
Niederhaltungen vorzusehen, die jedoch ebenfalls so ge
wählt werden müssen, daß die Drehbewegung des jeweili
gen Lichtwellenleiterstückes LF 1 bzw. LF 1 C gewährlei
stet ist. Die Auflageplatten AP 1 und AP 2 bestehen zweck
mäßig aus Kunststoff mit einem ausreichend großen Rei
bungswiderstand.
Bei einer Drehbewegung am Einstellknopf EK in der Art,
daß das Winkelstück WT 1 nach links verschoben wird,
bewegt sich die untere Auflageplatte AP 1 nach links,
während durch die Umlenkung über den Kipphebel KH 1 die
obere Abdeckplatte AP 2 nach rechts bewegt wird. Beide
Abdeckplatten verlaufen somit in ihrer Längsbewegung,
die tangential zur Oberfläche des Lichtwellenleiter
stückes LF 1 C erfolgt, in entgegengesetzter Richtung
und üben somit ein Drehmoment auf den Lichtwellenleiter
LF 1 C aus. Diese Drehbewegung wird solange fortgesetzt,
bis entsprechend den Beispielen nach Fig. 2 und Fig. 4
die gewünschte, die niedrigste Spleißdämpfung ergeben
de Ausrichtung erreicht ist, was durch optische und/oder
sonstige meßtechnische Überwachungseinrichtungen über
prüft werden kann.
Das Ende des Lichtwellenleiters LF 1 C ist nach dem Füh
rungsprisma FN zweckmäßig frei in Schleifen oder Bögen
verlaufend angeordnet, damit die erzeugte Torsionsbewe
gung sich über einen größeren Längenbereich hin aus
gleichen kann und es zu keinen unerwünschten mechani
schen Beanspruchungen der empfindlichen Lichtwellen
leiterfasern kommt. Durch die gegensinnige Bewegung
der Auflageplatten AP 1 und AP 2 wird beim Drehvorgang
die Lichtwellenleiterfaser räumlich nicht verschoben,
d. h. sie bleibt genau in dem ihr ursprünglich zugewie
senen tiefsten Bereich der V-förmigen Einschnitte bei
den Prismen FP und FN liegen. Dadurch ist die räumli
che Ausrichtung in der Höhe und zur Seite hin beim
Drehvorgang praktisch nicht beeinträchtigt.
Es wäre auch möglich, mit nur einer beweglichen Auflage
platte (z. B. AP 2) zu arbeiten, um eine Drehbewegung der
Lichtwellenleitfaser zu erzielen. Dies würde jedoch
entweder ein festes Gegenstück oder einen entsprechend
hohen Auflagedruck erforderlich machen. Deshalb ist es
günstiger, zwei diametral gegenüberliegende und in ent
gegengesetzter Richtung verschiebbare Auflageplatten
AP 1 und AP 2 vorzusehen, wie sie im Ausführungsbeispiel
dargestellt sind.
Claims (7)
1. Einrichtung zum Ausrichten eines Lichtwellenleiters
(LF 1 C), insbesondere eines Monomode-Lichtwellenleiters,
für Spleißzwecke unter Verwendung einer den Lichtwellen
leiter erfassenden Dreheinrichtung,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dreheinrichtung mindestens eine am Lichtwellen
leiter (LF 1 C) anliegende Auflageplatte (AP 1, AP 2) auf
weist, die bezogen auf die Achse des Lichtwellenleiters (LF 1 C) in
tangentialer Richtung verschiebbar gelagert ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Auflageplatte (AP 1,
AP 2) federnd auf dem Lichtwellenleiter (LF 1 C) aufliegt.
3. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Auflageplatte (AP 1, AP 2) in einem Bereich an den Licht
wellenleiter (LF 1 C) angreift, in dem dieser noch seine
Schutzschicht aufweist.
4. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine in der Nähe der Auflageplatte (AP 1,
AP 2) angeordnete, Niederhaltung (NH) vorgesehen ist,
die den Lichtwellenleiter in zur Ausrichtung dienenden
V-förmigen Führungseinrichtungen (FP, FN) hält.
5. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß bei
derseits und in einem rechten Winkel zu der Auflageplatte (AP 1, AP 2) je eine V-förmige
Führungseinrichtung (FP, FN) für den Lichtwellenleiter
(LF 1, LF 1 C) vorgesehen ist, in denen der Lichtwellenlei
ter drehbar eingelegt ist.
6. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
zwei diametral gegenüberliegende Auflageplatten (AP 1,
AP 2) vorgesehen sind, die in jeweils gegensinniger
Richtung verschiebbar gelagert sind.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß zwei Winkelstücke (WT 1,
WT 2) vorgesehen sind, an deren freien Enden die vor
zugsweise an Blattfedern (FE 1, FE 2) befestigten, Auf
lageplatten (AP 1, AP 2) gehalten sind, daß an einem
der Winkelstücke (WT 1) eine eine Längsverschiebung
ergebende Antriebseinrichtung in Form
einer handbetätigbaren Gewindespindel (GS) angreift,
und daß diese Längsverschiebung über einen drehbar ge
lagerten Kipphebel (KH) beim zweiten Winkelstück auf
die zugehörige Auflageplatte (AP 2) übertragen wird.
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