DE3327592C2 - Verfahren zur Entfernung von Cyanwasserstoff aus diesen enthaltenden Gasgemischen - Google Patents
Verfahren zur Entfernung von Cyanwasserstoff aus diesen enthaltenden GasgemischenInfo
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Abstract
Beim Hindurchleiten eines Cyanwasserstoff enthaltenden Gasgemisches durch eine im Festbett angeordnete Katalysatormasse wird Cyanwasserstoff entfernt, wenn man das Gasgemisch bei Temperaturen zwischen 100 und 250°C über eine mit Schwefel imprägnierte oder mit Schwefel durch Reaktion von Gasgemischbestandteilen beladene Aktivkohle leitet. Hierbei soll die Aktivkohle mit 1 bis 100 Gew.-%, vorzugsweise mit 10 bis 80 Gew.-% Schwefel imprägniert und/oder beladen sein. Das Gasgemisch kann außer Cyanwasserstoff, Schwefelwasserstoff und Sauerstoff oder Schwefeldioxid enthalten. Bevorzugt sollen die reagierenden Gasgemischbestandteile in stöchiometrischen Mengen enthalten sein.
Description
de Zusammensetzung: 50 VoL-% Wasser, 20Vol.-%
Kohlenmonoxid, 5YoL-°/o Kohlendioxid, 25VoL-%
Wasserstoff, 2,0 g Cyanwasserstoff/m3. Zusätzlich enthält
das Gasgemisch im Beispiel 3 Schwefelwasserstoff und Sauerstoff. s
Das vorgenannte Gasgemisch wird in einem Gasvorerhitzer
auf 2000C erhitzt und dann in einen Festbettreaktor
zur katalytischen Umsetzung geleitet Der Festbettreaktor besitzt einen Durchmesser von 42 mm und
ist bis zur Höhe von 1500 mm mit einer Aktivkohle mit einer BET-Oberfläche nach DIN 66131 «on 1200 mVg
gefüllt, die mit 40 Gew.-% Schwefel imprägniert ist Das
FüUvolumen beträgt 2000 cm3. Durch diesen Reaktor wird das Gasgemisch mit einer Strömungsgeschwindigkeit
von 0,2 m/s bei einer Temperatur von 200" C uiid
einem Druck von Ϊ0 mm Hg geleitet Vor dem Reaktor
beträgt die HCN-Konzcntration 2000 mg/in3, nach dem
Passieren der imprägnierten Aktivkohle nur noch 10 mg/m3. Somit wird eine Reduzierung des Cyanwasserstoffs
von 99,5% erreicht
Wird zum Vergleich das Gasgemisch im Festbettreaktor bei den gleichen Bedingungen wie im Beispiel 1
über eine nicht imprägnierte Aktivkohle geleitet, wird der HCN-Gehalt c]°s Gasgemisches von 2000 mg/m3
nur auf 1900 mg/m3 gesenkt Somit werden nur 5% des
Cyanwasserstoffs an der nicht imprägnierten Aktivkohle umgesetzt
Wird dem vorgenannten Gasgemisch zu dem darin enthaltenden 2,0 g Cyanwasserstoff/m3 noch 10,0 g
Schwefelwasserstoff/m3 und 0,5 VoI.-% Sauerstoff zugemischt,
bevor es in den Festbettreaktor eintritt, und dieses Gasgemisch unter den gleichen Bedingungen wie im
Beispiel 1 über eine nicht imprägnierte Aktivkohle geleitet, so verläßt nach lOstündiger Versuchszeit den
Festbettreaktor ein Gasgemisch, bei dem im Reingas kein Schwefelwasserstoff nachzuweisen ist Der Gehalt
an Cyanwasserstoff wird von 2000 mg/m3 auf 100 mg/m3
reduziert. Somit erfolgt eine simultane H2S- und HCN-Entfernung
an der nicht imprägnierten Aktivkohle.
50
60
65
Claims (5)
1. Verfahren zur Entfernung von Cyanwasserstoff Methanisierung des Kohlenmonoxids zu Methan bzw.
aus diesen enthaltenden Gasgemischen beim Hin- 5 Konvertierung des Kohlenmonoxids zu Kohlendioxid
durchleiten durch eine in einem Festbett angeordne- vermieden wird. Jedoch wird bei den bekannten Verfahte
Katalysatormasse, dadurch gekennzeich- ren der Cyanwasserstoff zu Ammoniak hydriert, so daß
net, daß das Gasgemisch bei Temperaturen über aus der einen Gasverunreinigung eine andere Gasver-1000C
bis maximal 2500C über eine mit Schwefel unreinigung entsteht
imprägnierte oder mit Schwefel durch Reaktion von io Weiterhin ist es aus der DE-PS 9 76 835 bekannt, zur
Gasgemischbestandteilen beladene Aktivkohle ge- Entfernung von Cyanwasserstoff aus Atemluft durch
leitet wird. mit Chrom, Kupfer oder Silber imprägnierte Aktivkoh-
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- len bei Raumtemperatur zu verwenden. Hierbei wird
zeichnet, daß die Aktivkohle mit 1 bis 100 Gew.-%, der Cyanwasserstoff als MetaUcyanid gebunden, was
vorzugsweise mit 10 bis 80 Gew.-% Schwefel imprä- 15 zwar 100%ig gelingt, jedoch ist die Aufnahmekapazität
gniert und/oder beladen wird. dieser Filter recht gering. Aus diesem Grund sind Gas-
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch ge- schutzaktivkohlen nicht für technische Gasreinigungskennzeichnet,
daß das Gasgemisch außer Cyanwas- prozesse geeignet
serstoff Schwefelwasserstoff und Sauerstoff oder Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde.
Schwefeldioxid enthält 20 der. Cyanwasserstoff auf eine einfache und bessere Wei-
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch ge- se aus Gasgemischen, insbesondere wasserdampfhalükennzeichnet,
daß das Gasgemisch außerdem Am- gen, zu entfernen.
moniak enthält Diese Aufgabe wird erfindungsge.näß mit einem Ver-
5. Verfahren nach einem oder mehreren der An- fahren gemäß dem Kennzeichen des Anspruchs 1 gelöst
Sprüche J bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die 25 Hierbei setzt sich der Cyanwasserstoff mit dem auf der
reagierenden Gasgemischbestandteile in stöchiome- Aktivkohle adsorbierten Schwefel zu Thiocyanaten um.
trischen Mengen im Gasgemisch enthalten sind. Da zur Entfernung von einem Mol Cyanwasserstoff
ein Mol Schwefel benötigt wird, hängt die Standzeit des
erfindungsgemäßen Katalysators von der Höhe der
30 Schwefelbelegung ab. Es wurde gefunden, daß schwefelimprägnierte
oder mit Schwefel durch Reaktion von
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernung Gasgemischbestandteilen beladene Aktivkohlen mit
von Cyanwasserstoff aus Gasgemischen gemäß dem Schwefelgehalten zwischen 1 und 100 Gew.-%, vorzugs-
Oberbegriff des Anspruchs 1. weise 10 und 80 Gew.-%, erfindungsgemäß zur Cyan-
Cyanwasserstoff ist als unerwünschte Verunreinigung 35 Wasserstoffentfernung aus Gasgemischen geeignet sind,
sowohl in den Produktgasen von Kohleveredelungsver- Weitere Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
fahren als auch in den Abgasen der chemischen Indu- Verfahrens werden gemäß den Unteransprüchen durchstrie
enthalten. Wegen seiner stark korrodierenden Wir- geführt. So ist es von Vorteil für das Verfahren, wenn
kung gegenüber Eisen, Kupfer, Zink sowie deren Legie- das Gasgemisch außer Cyanwasserstoff Schwefelwasrungen
ist Cyanwasserstoff trotz seines schwachen Sau- 40 serstoff und Sauerstoff oder Schwefeldioxid enthält. In
recharakters sehr gefürchtet. Die gleichzeitige Anwe- diesen Fällen erfolgt die Beladung der Aktivkohle mit
senheit von Schwefelwasserstoff, Ammoniak und Was- Schwefel während der Gasreinigung durch Reaktion
serdampf in cyanwasserstoffhaltigen Gasgemischen be- des Schwefelwasserstoffs mit Sauerstoff oder durch Regünstigt
diese Korrosionswirkung. Auch bei Entschwe- aktion des Schwefelwasserstoffs mit Schwefeldioxid unfelungsverfahren
von Gasen ist die Anwesenheit von 45 ter Bildung von Schwefel, der sich ins Porensystem der
Cyanwasserstoff wegen der Bildung von Rhodaniden in Aktivkohle niederschlägt und in beschriebener Weise
Gegenwart von Schwefelwasserstoff von großem mit dem Cyanwasserstoff reagiert. Ist kein Sauerstoff im
Nachteil. zu reinigenden Gasgemisch enthalten, kann auch die
Zur Entfernung von Cyanwasserstoff aus diesen ent- stöchiometrisch erforderliche Sauerstoffmenge zugegehaltenden
Gasgemischen sind sowohl Waschverfahren 50 ben werden. Ist im Gasgemisch Ammoniak enthalten, so
als auch Festbettverfahren bekannt. Bei den Festbett- wird auch dieser unter Bildung von Ammoniumrhodavei
fahren wird das von Cyanwasserstoff zu reinigende nid aus dem Gasgemisch entfernt
Gasgemisch durch eine Katalysatormasse geleitet, in Die Entfernung von Cyanwasserstoff aus Gasgemider Cyanwasserstoff beispielsweise zu Stickstoff oder sehen mit dem erfindungsgemäßen Katalysator weist Ammoniak umgewandelt wird. Die bekannten Kataly- 55 unter anderem als Vorteil auf, daß Cyanwasserstoff ohsatoren zur Cyanwasserstoffentfernung bestehen aus ei- ne Bildung eines Folgeproduktes wie Ammoniak als nem Katalysatorträger aus beispielsweise Aluminium- neue Gasverunreinigung entfernt wird. Außerdem ist oxid, Magnesiumoxid, Siliziumoxid, keramischen Mas- bei kohlendioxid- und wasserstoffhaltigen Gasgemisen oder Mischungen dieser Stoffe, auf dem als kataly- sehen keine Methanisierung oder Konvertierung zu betisch wirksamer Bestandteil beispielsweise die Sulfide 60 fürchten, da die Aktivkohle mit keinem Metall, sondern und/oder Oxide der hydrieraktiven Metalle der 6. und/ mit dem Nichtmetall Schwefel imprägniert ist. Es wer- oder 8. Gruppe des Periodensystems der Elemente auf- den daher Rhodanverbindungen und Thioharnstoff als gebracht sind. Einen solchen Hydrierkatalysator für Cy- wertvolle Folgeprodukte gebildet, die leicht durch eine anwasserstoff beschreiben beispielsweise die DE-OS Wasserwäsche von der Aktivkohle entfernt werden 23 52 425 und 27 33 105. Allen bekannten Katalysatoren 65 können.
Gasgemisch durch eine Katalysatormasse geleitet, in Die Entfernung von Cyanwasserstoff aus Gasgemider Cyanwasserstoff beispielsweise zu Stickstoff oder sehen mit dem erfindungsgemäßen Katalysator weist Ammoniak umgewandelt wird. Die bekannten Kataly- 55 unter anderem als Vorteil auf, daß Cyanwasserstoff ohsatoren zur Cyanwasserstoffentfernung bestehen aus ei- ne Bildung eines Folgeproduktes wie Ammoniak als nem Katalysatorträger aus beispielsweise Aluminium- neue Gasverunreinigung entfernt wird. Außerdem ist oxid, Magnesiumoxid, Siliziumoxid, keramischen Mas- bei kohlendioxid- und wasserstoffhaltigen Gasgemisen oder Mischungen dieser Stoffe, auf dem als kataly- sehen keine Methanisierung oder Konvertierung zu betisch wirksamer Bestandteil beispielsweise die Sulfide 60 fürchten, da die Aktivkohle mit keinem Metall, sondern und/oder Oxide der hydrieraktiven Metalle der 6. und/ mit dem Nichtmetall Schwefel imprägniert ist. Es wer- oder 8. Gruppe des Periodensystems der Elemente auf- den daher Rhodanverbindungen und Thioharnstoff als gebracht sind. Einen solchen Hydrierkatalysator für Cy- wertvolle Folgeprodukte gebildet, die leicht durch eine anwasserstoff beschreiben beispielsweise die DE-OS Wasserwäsche von der Aktivkohle entfernt werden 23 52 425 und 27 33 105. Allen bekannten Katalysatoren 65 können.
ist gemeinsam, daß sie im Festbettverfahren angewen- Anhand der folgenden drei Ausführungsbeispiele sei
det werden, wobei die katalytische Anwendung des Cy- das erfindungsgemäße Verfahren näher erläutert. Das
anwasserstoffs durch Hydrolyse zu Kohlenmonoxid und zu reinigende Gasgemisch hat beispielsweise die folgen-
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19833327592 DE3327592C2 (de) | 1983-07-30 | 1983-07-30 | Verfahren zur Entfernung von Cyanwasserstoff aus diesen enthaltenden Gasgemischen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19833327592 DE3327592C2 (de) | 1983-07-30 | 1983-07-30 | Verfahren zur Entfernung von Cyanwasserstoff aus diesen enthaltenden Gasgemischen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3327592A1 DE3327592A1 (de) | 1985-02-14 |
DE3327592C2 true DE3327592C2 (de) | 1986-03-20 |
Family
ID=6205372
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19833327592 Expired DE3327592C2 (de) | 1983-07-30 | 1983-07-30 | Verfahren zur Entfernung von Cyanwasserstoff aus diesen enthaltenden Gasgemischen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3327592C2 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3620425C1 (de) * | 1986-06-18 | 1987-06-19 | Bergwerksverband Gmbh | Verfahren zur Herstellung eines Aktivkohlekatalysators |
AT389823B (de) * | 1988-05-13 | 1990-02-12 | Chemie Holding Ag | Verfahren zur selektiven entfernung und vernichtung von cyanwasserstoff aus einem gemisch mit nitrosegasen |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB1101379A (en) * | 1964-09-29 | 1968-01-31 | Carves Simon Ltd | Improvements in or relating to gas purification |
JPS5858131B2 (ja) * | 1979-03-23 | 1983-12-23 | 株式会社日立製作所 | 排煙脱硫法およびその装置 |
-
1983
- 1983-07-30 DE DE19833327592 patent/DE3327592C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3327592A1 (de) | 1985-02-14 |
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