-
Es ist des weiteren eine Vorrichtung zum elektrohydraulischen Putzen
von Gußstücken bekannt, die ein mit einer Belriebsflüssigkeit gefülltes Gefäß mit
darin befestigten Scnkrechtftihrungen, in denen eine Bühne zur Bewegung eines Behälters
mit Gußstücken montiert l ist, der mit einer Einrichtung zur Horizontalverschiebung
versehen ist. die einen antreibbaren Wagen aufweist,
-
der auf Waagerechtführungen aufgesetzt ist, die oberhalb des Behälters
befestigt sind, und eine Elektrode enthält, die mit einer Einrichtung zur Bewegung
relativ zu dem Gefäß versehen, mit einem Stromimpulsgenerator elektrisch gekoppelt
ist und mit der Oberfläche des Gußstückes bei dem Putzen von der Kernformmasse eine
Entladestrecke bildet (siehe SU-Urheberschein 4 15 091, Kl. B 22 D 29/00).
-
Die Einrichtung zur Horizontalverschiebung sorgt für die Verschiebung
des Wagens mit dem Behälter auf den Waagerechtführungen und läßt den Wagen oberhalb
der Bühne einstellen. Der Behälter mit einem Gußstück gelangt auf die Bühne, die
dann niedergeht. Dem ersten Bearbeitungspunkt des Gußstückes wird die Elektrode
zugeführt, die sich oberhalb des Gußstückes in einem Abstand einstellt, der gleich
der Entladestrecke ist. Nachher senkt sich die Elektrode gemeinsam mit dem Gußstück
gleichzeitig in die Betriebsflüssigkeit ab, wo eine Bearbeitung des ersten Punktes
stattfindet.
-
Für den Übergang zum zweiten Punkt der Bearbeitung werden die Elektrode
und das Gußstück aus der Flüssigkeit genommen, die Elektrode kommt in die zweite
Stellung, wonach die Elektrode und das Gußstück wieder gleichzeitig in die Betriebsflüssigkeit
absinken gelassen werden. Dadurch, daß die Elektrode und das Gußstück ständig aus
dem Behälter beim Übergang zu einem weiteren Bearbeitungspunkt entnommen werden
müssen, ist die Leistungsfähigkeit der Vorrichtung wesentlich herabgesetzt. Beim
Putzen eines Gußstückes gelangen Formmassenstücke und Stabbewehrung in den Unterteil
des Gefäßes. Gröbere Stücke werden durch die hydraulische Förderung nicht entfernt,
so daß man auf deren manuelle Entfernung angewiesen ist. Zu diesem Zweck muß die
Vorrichtung hin und wieder stillgelegt und die Betriebsflüssigkeit entfernt werden,
was eine geringere Leistung zur Folge hat. Hinzu kommt, daß eine beachtliche Zeit
für das Aufgeben der Gußstücke und den Austrag der bearbeiteten Gußstücke aufgewandt
wird.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum elektrohydraulischen
Putzen von Gußstücken mit einer Einrichtung zur Horizontalverschiebung der Behälter
und der Sicherung einer vollen Bearbeitbarkeit der Gußstücke ohne deren Entnahme
aus der Betriebsflüssigkeit zu schaffen, die es gestattet, die Leistung der Anlage
zu steigern.
-
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß in einer Anlage zum elektrohydraulischen
Putzen von Gußstücken, die ein mit einer Betriebsflüssigkeit gefülltes Gefäß mit
darin befestigten Senkrechtführungen, in denen eine Bühne zur Bewegung eines Behälters
mit Gußstücken montiert ist, der mit einer Einrichtung zur Horizontalverschiebung
versehen ist, die einen antreibbaren Wagen einschließt, der auf Waagerechtführungen
aufgesetzt ist, die oberhalb des Gefäßes befestigt sind, und eine Elektrode enthält,
die mit einer Einrichtung zur Bewegung relativ zu dem Gefäß versehen ist, mit einem
Stromimpulsgenerator elektrisch gekoppelt ist und mit der Oberfläche des Gußstückes
beim Putzen von der Kernformmasse eine Entladestrecke bildet, gemäß der Erfindung
eine oberhalb des Gefäßes angeordnete Zusatzelektrode, die mit einer Einrichtung
zur Bewegung relativ zu dem Gefäß versehen und mit dem Stromimpulsgenerator elektrisch
gekoppelt ist, ein Folgesystem zur Steuerung der Elektrodenbewegung, dessen für
die Bewegung verantwortliche Geber an den Einrichtungen zur Elektrodenbewegung angebracht
sind, ein weiterer Behälter für die Gußstücke und ein weiterer, auf den Waagerechtführungen
aufgestellter antreibbarer Wagen der Einrichtung zur Horizontalverschiebung, auf
dem ein zusätzlicher Behälter aufgestellt ist, vorgesehen sind, wobei die Waagerechtführungen
ununterbrochen ausgeführt und unmittelbar oberhalb des Gefäßes und an dessen beiden
Seiten angeordnet sind. so daß eine Beschickungs- und eine Austragszonc für die
Gußstükke gebildet werden.
-
Hierbei ist es zweckmäßig daß die Rahmen des ersten und des zusätzlichen
Wagens eine geschlossene Kontur aufweisen und im Innern jeweils Konsolen zurr Anbringung
der Behälter derart starr befestigt sind, daß bei der Unterbringung der Bühne unterhalb
des Wagens eine Möglichkeit für die Abnahme des Behälters vom Wagen und dessen Eintauchen
in den Behälter gesichert ist.
-
Es ist vorgesehen. an den Wänden des ersten und des zusätzlichen
Behälters und am inneren Umfang des Gefäßes Schutzschirme aus einem elastischen
Werkstoff zur Verhinderung eines Eindringens von groben Stükken der Kernformmasse
zum Boden des Gefäßes anzuordnen.
-
Es ist günstig, den oberen Randabschnitt jedes Behälters bezüglich
des unteren Abschnittes geneigt auszubilden und die unteren Abschnitte des Schirmes
des Gefäßes mittels elastischer Elemente, welche an den Gefäßwänden befestigt sind,
an die oberen Randabschnitte des Behälters bei dessen Unterbringung im Gefäß andrücken
zu lassen.
-
Es ist vorteilhaft, den Boden des ersten und des zusätzlichen Behälters
in Form eines Labyrinthgitters auszugestalten.
-
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum elektrohydraulischen Putzen
von Gußstücken ist durch eine hohe Leistung gekennzeichnet. Die Leistungssteigerung
ist dank der gleichzeitigen Einflußnahme von mehreren Einflußgrößen erzielt. Durch
das Vorhandensein der Zusatzelektrode und des Folgesystems zur Steuerung der Elektrodenbewegung
wird die Zeit für das Putzen der Gußstücke wesentlich reduziert. Hierbei vollzieht
sich dank der beiden Elektroden das Putzen der Gußstücke schneller. Darüber hinaus
gestattet das vorhandene Folgesystem es, eine Bewegung der Elektroden relativ zu
dem Gußstück zu bewerkstelligen, ohne daß das Gußstück aus der Betriebsflüssigkeit
entfernt wird.
-
Es wurde außerdem die Zeit vermindert, die für das Aufgeben und den
Austrag von Gußstücken aufgewandt wurde. Während der eine Behälter mit einem Gußstück
im Gefäß weilt, wird auf den zusätzlichen Wagen der andere Behälter mit Gußstücken
gebracht, und hierbei wird die Zeit für den Leerlauf der Elektroden reduziert. Dadurch,
daß die Waagerechtführungen ununterbrochen und oberhalb des Gefäßes und an dessen
beiden Seiten angeordnet sind, bietet sich die Möglichkeit, eine Beschickungszone
für die Aufstellung des Behälters mit einem Gußstück auf den Wagen und eine Austragszone
zu bilden, was ebenfalls zu einer Leistungssteigerung beiträgt. Die vorhandenen
Schutzschirme aus einem elastischen Werkstoff verhindern ein Eindringen von großdimensionierten
Kernformmassenstücken auf den Boden des Gefäßes. Dies läßt seinerseits den Abfluß
der Betriebsflüssigkeit und die Reinigung des Gefäßes erübrigen. Die Ausbildung
des Bodens des ersten und des zusätzlichen Behälters als Labyrinthgitter gestattet
es, ein Eindringen der Stabbewehrung auf den Boden des Gefäßes zu verhindern.
-
Nachfolgend wird die Erfindung durch eine Ausführungsform mit Bezug
auf die Zeichnungen näher erläu-
tert, in diesen zeigt F i g. 1
eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum elektrohydraulischen Putzen von Gußstücken
(in einem vertikalen Schnitt); F i g. 2 eine erfindungsgemäße Einrichtung zur Bewegung
der Elektrode relativ zu dem Gefäß; F i g. 3 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum
elektrohydraulischen Putzen von Gußstücken (Ansicht in Pfeilrichtung A in F i g.
1); F i g, 4 einen Schnitt nach der Linie IV- IV in F i g. 3, Fig. 5 ein Gefäß für
die Betriebsflüssigkeit mit einem Behälter für Gußstücke (in einem vertikalen Schnitt).
-
Die Vorrichtung zum elektrohydraulischen Putzen von Gußstücken enthält
ein Gefäß 1 (Fig. 1), das mit einer Betriebsflüssigkeit gefüllt ist. Im Gefäß 1
sind Senkrechtführungen 2 befestigt, in denen eine Bühne 3 zur Bewegung eines Behälters
mit Gußstücken montiert ist.
-
Eine Einrichtung 4 zur Horizontalverschiebung des Behälters besitzt
zwei antreibbare Wagen 5, 6, die auf Waagerechtführungen 7 aufgesetzt sind, welche
oberhalb des Gefäßes 1 befestigt sind. Die Waagerechtführungen 7 sind ununterbrochen
ausgeführt und befinden sich unmittelbar oberhalb des Gefäßes 1 und an dessen beiden
Seiten, so daß sie eine Aufgabe- und eine Austragszone für die Gußstücke bilden.
-
Oberhalb des Gefäßes 1 sind Elektroden 8,9 befestigt, die jeweils
mit Einrichtungen 10, 11 zur Bewegung relativ zu dem Gefäß versehen und mit einem
Stromimpulsgenerator 12 elektrisch gekoppelt sind. Die Vorrichtung enthält weiter
ein Folgesystem 13 zur Steuerung der Elektrodenbewegung, das im Fenster 14 der Kabine
des Bedienungsmannes angeordnet ist. Die für die Bewegung der Elektroden dieses
Systems verantwortlichen Geber 15, 16 und 17, 18 sind jeweils an den Einrichtungen
10,11 zur Elektrodenbewegung angeordnet.
-
Die Einrichtung 10 (F i g. 2) zur Elektrodenbewegung relativ zum
Gefäß 1 enthält Führungen 19, auf denen eine Brücke 20 montiert ist, über welche
ein Wagen 21 mit der daran befestigten Elektrode 8 fahren kann.
-
Die Rahmen 22 (F i g. 3), 23 des ersten Wagens 5 und des zusätzlichen
Wagens 6 weisen eine geschlossene Kontur auf. Im Innern der Rahmen 22, 23 sind jeweils
Konsolen 24, 25 zur Anbringung von Behältern 26, 27 starr befestigt. Die Konsolen
24, 25 sind derart befestigt, daß bei der Unterbringung der Bühne 3 unterhalb des
Wagens 5 bzw. 6 sich die Möglichkeit für das Abnehmen des Behälters 26 mit dem Gußstück
28 vom Wagen 5 bzw. des Behälters 27 mit dem Gußstück 29 vom Wagen 6 und für das
Eintauchen ins Gefäß 1 bietet.
-
F i g. 4 zeigt einen Schnitt des Rahmens 22 an der Befestigungsstelle
der Konsole 24, auf der der Fuß des Behälters 26 aufliegt.
-
An den Wänden des ersten Behälters 26 (F i g. 5) und des zusätzlichen
Behälters 27 (in F i g. 5 nicht gezeigt) sowie des Gefäßes 1 sind am inneren Umfang
Schutzschirme 30,31 aus einem elastischen Werkstoff zur Verhinderung eines Eindringens
von gröberen Stücken der Kernformmasse zum Boden des Gefäßes 1 befestigt.
-
Der obere Randabschnitt 32 des Behälters 26 ist geneigt zum unteren
Abschnitt hin ausgebildet. Hierbei sind die unteren Abschnitte des Schirmes 31 des
Gefäßes mittels elastischer Elemente 33, die an den Wänden des Gefäßes t befestigt
sind, an die oberen Randabschnitte des Behälters 26 bei dessen Unterbringung im
Gefäß 1 angedrückt.
-
Zur Verhinderung eines Eindringens der Stabbewehrung auf den Boden
des Gefäßes 1 ist der Boden des ersten Behälters 26 und des zusätzlichen Behälters
27 als Labyrinthgitter 34 ausgebildet.
-
Die Wirkungsweise der Vorrichtung zum elektrohydraulischen Putzen
von Gußstücken ist wie folgt.
-
Der Behälter 26 (Fig. 1) mit dem Gußstück 28 wird auf den Wagen 5
aufgesetzt, der sich in der Beschikkungszone beispielsweise links vom Gefäß 1 befindet.
-
Der Wagen 5 bewegt sich in den Waagerechtführungen 7 und hält nun
oberhalb des Gefäßes 1 an. Die Bühne 3 geht hoch und läßt den Behälter 26 mit dem
Gußstück 28 sich über den Wagen 5 erheben. Hierbei rollt der Wagen 5 auf einen Abstand
rückwärts, der die Breite des Stützfußes des Behälters 26 (F i g. 4) übertrifft.
Die Bühne 3 mit dem Behälter 26 bewegt sich nach unten derart. daß sich die vorspringenden
Teile des Gußstükkes auf dem gleichen Niveau mit der Oberkante des Gefäßes 1 einstellen.
Der Wagen 5 rollt in seine Ausgangslage zurück.
-
Die Elektroden 8, 9 (F i g. 2, 3) werden mittels der Einrichtungen
10, 11 dem Gußstück 28 zugeführt und am anfänglichen Bearbeitungspunkt (entsprechend
der Arbeitslaufkarte) in einem Abstand vom Gußstück 28, der der Entladestrecke gleich
ist, gehalten. Danach senkt sich die Bühne 3 mit dem Behälter 26 und dem Gußstück
28, die auf dieser Bühne aufliegen, gleichzeitig mit den Elektroden 8, 9 ins Gefäß
l und nimmt die linke Endstellung ein. Hierbei werden die unteren Abschnitte des
Schirmes 31 (F i g. 5) mit Hilfe der elastischen Elemente 33 an die oberen Randabschnitte
32 des Behälters 26 angedrückt, so daß ein Eindringen von Stücken der Kernformmasse
unter Umgehung des Behälters 26 ins Gefäß 1 verhindert wird.
-
Unter Berücksichtigung dessen, daß die Vorrichtung für das clektrohydraulische
Putzen von Gußstücken in Gießereien sowohl mit Klein- als auch mit Großserienfertigung
gedacht ist, wird die Lage der Elektroden 8 (Fig. 1) und 9 nach einer Arbeitslaufkarte
bestimmt.
-
Auf der Arbeitslaufkarte werden von vornherein die Bearbeitungspunkte
eines Gußstückes und die Laufbahn jeder Elektrode 8, 9 eingezeichnet. Die Arbeitslaufkarte
wird am Sehirm des Folgesystems 13 angeordnet. Der Schirm des Folgesystems 13 befindet
sich im Fenster 14 der Bedienungsmannkabine. Der Bedienungsmann kann während des
Prozesses die Bewegungsbahn der Elektroden 8, 9 steuern und gleichzeitig die richtige
Befehlsausführung kontrollieren.
-
Nach dem Eintauchen des Gußstückes 28 in die Betriebsflüssigkeit
wird der Stromimpulsgenerator 12 betätigt. Den Elektroden 8, 9 werden Hochspannungsstromimpulsc
zugeführt, unter deren Einwirkung in der Entladestrecke elektrohydraulische Entladungen
stattfinden. Unter Einwirkung der Entladungen geschieht der Bruch der Kernform-
und Formmassen am Gußstück 28. Hierbei wird ein Teil der gebrochenen Stücke der
Formmasse zu den Wänden des Gefäßes 1 und den Rändern des Behälters 26 hingeschleudert,
die, nachdem sie gegen die Schutzschirme 30 (F i g. 5), 31 geprallt sind, auf das
Labyrinthgitter 34 des Bodens des Behälters 26 herunterfallen. Kleine Stücke der
gebrochenen Formmasse fallen durch das Labyrinthgitter 34 hindurch und gelangen
in den Unterteil des Gefäßes 1, von wo sie dann mit einer Pumpe abgesaugt werden.
-
Nach der Bearbeitung des ersten Punktes gehen die Elektroden 8, 9
nach oben und nehmen die zweite Stellung ein usw., hierbei entfällt die Notwendigkeit,
das Gußstück 28 aus der Betriebsflüssigkeit zu holen. Nach Beendigung der Bearbeitung
des Gußstückes 28 gehen die Elektroden 8, 9 hoch, nehmen die obere Endstellung
ein
und werden beiseite geführt, die Bühne 3 bewegt sich nach oben.
-
Der leere Wagen 5 wird zugeführt und oberhalb des Gefäßes 1 derart
eingestellt, daß die Konsolen 24 nicht an derselben Senkrechten mit den Füßen des
Behälters 26 liegen. Die Bühne 3 mit dem geputzten Gußstück bewegt sich nach oben,
und die Füße des Behälters 26 stellen sich, nachdem sie das Innere der geschlossenen
Kontur des Rahmens des Wagens 5 durchlaufen haben.
-
oberhalb der Konsolen 24 ein. Der Wagen 5 rollt herbei und stellt
sich so ein, daß die Füße des Behälters 26 oberhalb der Konsolen 24 zu liegen kommen.
Die Bühne 3 geht nach unten, und der Behälter 26 bleibt auf dem Wagen 5 liegen.
-
Der Wagen 5 mit dem Behälter 26 und dem geputzten Gußstück 28 verlagert
sich in die Austragszone, während an der anderen Seite auf das Gefäß 1 der andere
Wagen 6 mit dem Behälter 27 und dem Gußstück 29 heraufrollt. Der Zyklus wiederholt
sich nun. Diese konstruktive Auslegung gestattet es, die Leistung der Vorrichtung
dank der Zeitreduzierung für die vorbereitenden Arbeitsgänge zu erhöhen.
-
- Leerseite -