DE3323128C2 - Achsanordnung für Motorfahrzeuge - Google Patents
Achsanordnung für MotorfahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Achsanordnung für Motor
fahrzeuge nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Achsschäfte bzw. Steckachsen dieser Art, d. h. sog. Bündel
achsen, werden in erster Linie für Hinterachsen schwerer
Gebrauchsfahrzeuge verwendet. Bei solchen Achsen, die öl
geschmierte Naben haben, werden die Naben sorgfältig abge
dichtet. Das Innere der Nabe ist teilweise mit Öl desselben
Typs gefüllt, wie es für das Schmieren des Differentials ver
wendet wird. Das in der Nabe und in dem Gehäuse eingeschlos
sene Öl sowie die in der Nabe und in dem Gehäuse eingeschlos
sene Luft werden kalt, wenn das Fahrzeug für eine gewisse
Zeit stillsteht, und werden graduell erwärmt, wenn sich das
Fahrzeug bewegt, woraus eine Expansion der Luft resultiert.
Um zu verhindern, daß die expandierende Luft die Dichtungen
bricht, muß gewährleistet sein, daß die Luft auf eine Weise
entweichen kann, die nicht gleichzeitig eine Ölleckage er
laubt. Konsequenterweise sollte das Achsgehäuse an einem
relativ hochliegenden Punkt belüftet werden. Bekannte Hin
terachsen dieser Art wurden bereits mit einer Ventilations
öffnung an der Oberseite des Abschnittes des Achsgehäuses
vorgesehen, welche das Differential umgibt. Damit die ex
pandierende Luft im Inneren der Nabe über diese Ventila
tionsöffnung entweichen kann, muß eine Verbindung zwischen
dem Inneren der Naben und dem Gehäuse vorgesehen werden.
Bei den bekannten Achsanordnungen wird diese Verbindung
durch Abwesenheit der Dichtungen im Ringraum zwischen der
Innenwand des Achsgehäuses und dem tatsächlichen Achs
schaft eingerichtet.
Ein bezeichneter Nachteil dieser Anordnung besteht jedoch
darin, daß, wenn sich das Fahrzeug in Kurven bewegt, ein
unkontrolliertes Bewegen des Öls von einer Nabe zur ande
ren über die genannten Ringräume und das Differential mög
lich ist. Insbesondere Achsanordnungen mit einer sog. Na
benreduktion, bei denen die Antriebstransmission zwischen
dem Achsschaft und der Nabe über ein Planetenreduktions
getriebe bewirkt wird, welches sich in der Nabe befindet,
sind sehr empfindlich hinsichtlich der Veränderungen des
Ölvolumens in der Nabe. Ein zu kleines oder zu großes Vo
lumen resultiert in einer übermäßigen Steigerung der Tempe
ratur, verbunden mit dem Risiko der Beschädigung der Lager
und der Zahnräder. In anderen Worten bedeutet dies, daß,
wenn das Fahrzeug in Kurven gefahren wird, sowohl die inne
re Nabe, welche Öl verliert, und die äußere Nabe, welche
übermäßig Öl aufnimmt, einem Temperaturanstieg unterworfen
ist.
Aus der DE 27 09 616 A1 ist eine hohle Antriebswelle bei
einer Schlagbohrmaschine bekannt. Die dortige Hohlwelle ist
jedoch mit einer Ventilanordnung in verschiedenen Ausfüh
rungsformen versehen, die ihrerseits bewirkt, daß die Wel
lenbohrung beim Stillstand der Welle geschlossen ist und
sich erst bei einer bestimmten Drehzahl öffnet. Bei einem
Einsatz dieser Art von hohlen Antriebswellen in einer An
ordnung für Motorfahrzeuge nach dem Gattungsbegriff des An
spruchs 1 wäre es mithin nicht möglich, daß bei einem
Stillstand des Fahrzeugs ein Ölausgleich zwischen den Rad
naben des Fahrzeugs eintritt, wie es wegen der gleichen
Zollmengen an Öl in den Naben notwendig ist. Darüber
hinaus könnte auch die zentrale Einfüllmöglichkeit, die na
turgemäß im Stillstand stattfindet, nicht ausgenutzt werden.
Aus der DE-PS 19 07 846 ist ein Radantrieb für Kraftfahr
zeuge mit einem in der Radnabe angeordneten Planetenendge
triebe gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bekannt.
Bei der bekannten Achsanordnung ist jedoch die Achswelle
nicht hohl, sondern massiv. Da das Innere der Radnabe in
Richtung auf das Achsgehäuse durch eine Dichtung
abgedichtet ist, ist es notwendig, daß jede der beiden
Radnaben für sich entlüftbar ist. Dies geschieht bei der
bekannten Anordnung durch Kanäle und eine
Entlüftungsschraube. Auch für das öleinfüllen muß sowohl an
jeder Radnabe als auch am Achsgehäuse für das
Differentialgetriebe eine eigene Öleinfüllöffnung vorhanden
sein, was naturgemaß den Bearbeitungsaufwand erhöht. Bei
einer Ausführungsform entfällt zwar diese Notwendigkeit,
doch besteht wiederum die Schwierigkeit, daß sich das Öl
bei einer Kurvenfahrt wegen der fehlenden Dichtungen
unkontrolliert von einer Radnabe zur anderen bewegt,
wodurch die geschilderten Schwierigkeiten auftreten.
Des weiteren ist als Antriebsverbindung zwischen den Enden
der Antriebswellen und den Naben ein Planetenradgetriebe
bekannt.
Aufgabe der Erfindung ist es, diesen Nachteil zu eliminieren
und eine Achsanordnung zu schaffen, bei der eine unkontrol
lierte Bewegung des Öls zwischen den Naben verhindert ist,
bei der jedoch eine Belüftung der bekannten Art möglich ist,
d. h. über eine Ventilationsöffnung, die sich oberhalb des
Differentials im Achsgehäuse befindet.
Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Achsanordnung durch die
kennzeichnenden Merkmale des Patenanspruchs 1 gelöst.
Wenn die Naben sich beim Antrieb des Fahrzeuges drehen, wird
Öl durch die Zentrifugalkraft nach außen geschleudert, wo
durch im Bereich der Schaftbohrungsöffnung ein zentraler
Luftraum gebildet wird. So kann die expandierende Luft über
die Schaftbohrung entweichen, während die Dichteinrichtung
zwischen dem Schaft und dem Gehäuse eine Ölbewegung zwischen
den Naben verhindert. Die in der sich drehenden Nabe befind
liche Luft enthält Ölnebel, welche über die Schaftbohrung in
das Differentialgehäuse geleitet wird. Dies bedeutet, daß die
Konstruktion gemäß der Erfindung ebenso dazu beiträgt, die
Schmierung der Teile des Differentials innerhalb des Differen
tialgehäuses zu verbessern. Beim Stillstand des Fahrzeuges
dienen die Schaftbohrungen als Überströmdrainagen, so daß,
wenn erforderlich, das Ölniveau zwischen den Naben und dem
Differential jederzeit dann ausnivelliert werden kann, wenn
das Fahrzeug stillsteht. Ein zusätzlicher Vorteil besteht im
geringeren Gewicht des Achsschaftes.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels. Die einzige
Figur zeigt in vereinfachter Form einen Längsschnitt durch
einen Teil einer Achsanordnung mit einer Nabenreduktion.
In der einzigen Figur bezeichnet das Bezugszeichen 1 ein Differentialge
häuse, welches ein Kronenrad 2 trägt und Differentialzahn
räder enthält, die auf bekannte Weise angeordnet und hier
nicht im einzelnen dargestellt sind. Das Gehäuse 1 ist dreh
bar im Achsgehäuse 3 befestigt und treibt auf herkömmliche
Weise ein Paar von Achsen 4 an, welche ihrerseits einzelne
Radnaben 5 antreiben, von denen nur eine in der Figur darge
stellt ist. Die Radnabe 5 besteht aus einem geflanschten
(6) Abschnitt 7, welcher drehbar in Lagern 8 an der Außensei
te des Achsgehäuses 3 befestigt ist. Weiterhin umfaßt die
Radnabe 5 eine Schale 9, die an den Abschnitt 7 geschraubt
ist. Die Schale 9 bildet zusammen mit dem Abschnitt 7 einen
ölenthaltenden Raum 10. Ein Abdichtring 11 dichtet den Raum
10 gegenüber der Umgebung ab. Die Achse 4 treibt die Nabe 5
über ein Planetenreduktionsgetriebe 12 mit reduzierter Ge
schwindigkeit an. Das Sonnenrad 13 dieses Getriebes ist starr
am Achsende befestigt und kämmt mit auf einem Träger 15 be
findlichen Planetenrädern, welcher Träger fest an der Schale
9 angebracht ist. Ein Ring 16 des Zahnradsatzes bzw. des Ge
triebes ist fest am Achsgehäuse 3 angebracht.
Im Abschnitt des Achsgehäuses 3, welcher das Differentialge
häuse 1 umgibt, sind Ventilationsmittel vorgesehen, welche
in der Figur der Einfachheit halber als Durchgangsloch 20 im
Gehäuse dargestellt sind. In der Praxis jedoch ist ein Sieb
oder ein Filter vorgesehen, welches den Durchtritt der Luft
in beiden Richtungen erlaubt, jedoch verhindert, daß Schmutz
in das Gehäuse gelangen kann. Luft kann durch die Öffnung
entweichen oder durch die Öffnung eintreten, wenn die Luft
im Gehäuse erwärmt bzw. gekühlt wird.
Entsprechend der Erfindung ist eine Dichtung 21 zwischen dem
Ende des Achsgehäuses 3 und der Achse 4 angeordnet, um zu
verhindern, daß Öl zwischen den Nabenräumen 10 und dem Dif
ferential über den Spalt 22 nach vorne oder zurück läuft,
welcher zwischen den Achsen 4 und dem Achsgehäuse 3 ausge
bildet ist. Um über die Ventilationsöffnung eine Belüftung
bzw. Ventilation des Nabenraumes 10 über die Ventilations
öffnung 20 mit einem abgedichteten Spalt 22 möglich zu
machen, werden die Achsen 4 als Hohlachsen ausgebildet,
d. h., mit einer zentralen Durchgangsbohrung 23, die den
Raum 10 mit dem Inneren des Differentialgehäuses 1 ver
bindet. In der Wand des Gehäuses 1 befindet sich eine
Bohrung 24.
Während des Betriebes wird Öl durch die Zentrifugalkraft
nach außen geworfen, so daß das Volumen der Luft im Raum
auf den zentralen Bereich konzentriert wird, d. h., vor der
Bohrungsöffnung. Luft, die expandiert, wenn sie durch die
Drehung der Nabe erwärmt wird, kann so über die Bohrung
23 entweichen, ohne daß Öl zum Differentialgehäuse läuft,
mit Ausnahme einer vernachlässigbaren Menge von Ölnebel.
Dieser Ölnebel trägt jedoch zu einer verbesserten Schmie
rung der im Differentialgehäuse befindlichen Teile bei.
Wenn die Ölmenge so gewählt wird, daß das unterste Niveau
sich beim Stillstand am unteren Rand der Bohrung 23 be
findet, wie dies durch den Buchstaben a in der Figur ange
deutet ist, existiert immer beim Anhalten des Fahrzeuges
ein automatischer Niveauausgleich, weil die Bohrungen 23
als Überströmdrainagen dienen.
Die Erfindung wurde unter Bezugnahme auf eine Achsanordnung
mit Nabenreduktion beschrieben. Sie ist jedoch nicht auf
derartige Anordnungen beschränkt. Es ist ebenso möglich,
die Erfindung auf Achsen anzuwenden, bei denen die Naben
direkt über einen Flansch angetrieben werden, der mit dem
Schaftende und der Nabe verbunden ist.
Claims (3)
1. Achsanordnung für Motorfahrzeuge mit
- - einem Achsgehäuse, das sowohl ein Differentialgetriebe enthält als auch zwei im Achsgehäuse drehbar gelagerte und mit einem Ende mit dem Differentialgetriebe in Antriebsverbindung stehende Antriebswellen,
- - mit einem Paar von Radnaben, die an entgegengesetzten Enden des Achsgehäuses an der Außenseite drehbar gelagert sind und mit den jeweils anderen Enden der Achswellen in Antriebsverbindung stehen und dabei Schmiermittel-Innenräume bilden, die gegen die Außenseite des Achsgehäuses über eine Dichtung abgedichtet sind und
- - mit Entlüftungs-Mitteln zum Schaffen einer Verbindung zwischen dem Inneren des Achsgehäuses und der umgebenden Atmosphäre, dadurch gekennzeichnet, daß die Achswellen (4) hohl ausgebildet sind, so daß über ihre zentralen Bohrungen (23) zwischen den Innenräumen (10) der Naben (5) und dem Inneren des Achsgehäuses (3) eine Verbindung besteht.
2. Achsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bohrungen (23) der hohlen Achswelle (4) in das
Differentialgehäuse (1) einmünden.
3. Achsanordnung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß als Antriebsverbindung
zwischen den Enden der Antriebswellen (4) und den
Naben (5) ein Planetenrad-Getriebe (12) vorgesehen
ist.
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Owner name: MERITOR AUTOMOTIVE INC., TROY, MICH., US |