DE3322195C2

DE3322195C2 -

Info

Publication number: DE3322195C2
Application number: DE3322195A
Authority: DE
Inventors: Herbert Dipl.-Ing. 1000 Berlin De Bilitza; Ernst Peter Dipl.-Ing. Neukirchner; Otmar Dr.-Ing. 3200 Hildesheim De Pilsak; Dietmar Dipl.-Ing. 3226 Sibbesee De Schloegl
Original assignee: Robert Bosch GmbH
Current assignee: Robert Bosch GmbH
Priority date: 1983-06-21
Filing date: 1983-06-21
Publication date: 1991-07-11
Also published as: IT1175504B; GB2142143B; GB2142143A; DE3322195A1; GB8411031D0; IT8421407A0

Description

Stand der Technik

Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zur Anzeige einer Kreu zungsstruktur aus Fahrersicht gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 (DE 27 27 311 A1).

Bei Zielführungs- und Informationssystemen für Autofahrer ist es bereits bekannt, mittels grafischer Symbole Fahrstrecken darzustellen. Ein solches Autofahrerinformationssystem ist beispielsweise unter dem Namen "ALI" bekanntgeworden. Das dort verwendete Anzeigebedienteil gibt hierbei Hinweise, in welche Richtung der Autofahrer sein Fahrzeug zu lenken hat, um möglichst schnell sein Ziel zu erreichen, ohne daß er z. B. in Staus gerät. Dieses System, das hauptsächlich bei Auto bahnen Verwendung findet, hat sich sehr gut bewährt. Soll ein solches Autofahrerleitsystem in engvermaschten Gegenden eingeführt werden, beispielsweise in Städten, sind diese Informationen jedoch nicht ausreichend. Insbesondere in Großstädten weisen Kreizungen eine Vielzahl von Abzweigmöglichkeiten auf, so daß dem Fahrer durch die bekannte Anzeigevorrichtungen nur unvollständig Informationen gegeben werden können. Insbesondere ist es ungünstig, wenn der Fahrer eines Fahrzeuges in eine Straßenkreuzung mit vielen Verzweigungen einfährt, und er dann nur eine unvollständige Anzeige der Kreuzung hat. Dadurch kann es leicht zu Fehlentscheidungen kommen, so daß der Fahrer eine falsche Richtung wählt, da er zusätzlich durch den üblicherweise star ken Verkehr in der Kreuzung belastet ist.

In der DE 27 27 311 A1 ist eine Einrichtung zur individuellen Zielführung von Kraftfahrzeugen vorgeschlagen worden, bei denen Vorwegweiser einer Kreuzung symbo lische Angaben statt konkreter Fahrziele haben. Von einem Sender in der Nähe der Kreuzung werden dazu für mögliche Fahrziele die symbo lischen Angaben übertragen. Fährt ein Fahrzeug mit einem zum Sender passenden Empfänger in die Kreuzung ein, und ist in dem Empfänger das Ziel des Fahrers eingegeben, so kann der Empfänger aufgrund der über tragenen Daten das Symbol auswählen und anzeigen, das zum Ziel führt. Diese bekannte Einrichtung sieht Vorwegweiser an den Straßenrändern vor und setzt voraus, daß alle Fahrzeuge, die entsprechenden Kreuzun gen passieren, mit den geeigneten Empfängern ausgerüstet sind, wenn das System erfolgreich eingesetzt werden soll.

Aus der DE 29 25 656 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Zielführung von Landfahrzeugen bekanntgeworden, bei der am Straßenrand Baken angebracht sind, die dem Fahrzeug Informationen überträgt. Mit tels einer Anzeige können optische Fahranweisungen ausgegeben werden. Die Darstellung einer Kreuzungsstruktur ist bei dieser Druckschrift nicht vorgesehen.

Aus der Druckschrift GMD-Spiegel, 1979, 9. Jahrgang, Heft 2, Seiten 7 bis 17 ist es bekannt, für computergestützte Koppel navigationsverfahren einen Stadtplan, der üblicherweise in analoger Form als Kartenwerk vorliegt, auf geeignete Weise in digitale Form zu überführen, so daß die digitalen Informationen für die Ortung und die Navigationen zur Verfügung stehen.

Ausgehend vom aufgezeigten Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfin dung, dem Fahrer eines Fahrzeuges Richtungsanweisung zu geben, wobei die Richtungsanweisungen in bezug zum Umfeld des Fahrers zu sehen sind.

Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des An spruchs 1 gelöst.

Vorteile der Erfindung

Die erfindungsgemäße Vorrichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß der Fahrer vor der Kreuzung bereits die gesamte Kreuzungsstruktur angezeigt bekommt. Hierbei wird die Straße, auf welcher der Fahrer eine Kreuzung er reicht, immer an derselben Stelle dargestellt. Hierdurch kann sich der Fahrer bereits vor der Kreuzung, beispielsweise vor einer Ampel über das Aussehen der Kreuzung informieren und aufgrund der unterschied lichen Stärken der Kreuzungspfeile bereits frühzeitig entscheiden, wie er sich am vorteilhaftesten einordnet. Besonders vorteilhaft ist es auch, daß die Kreuzungsstruktur einem Stadtplanspeicher zu entnehmen ist, der aufgrund eines Ortungssystems den entsprechenden Speicher freischaltet, wobei die Information des Speichers in einem Rechenwerk auf die Straße des Fahrers bezogen und umgewandelt wird. Die Darstel lung im Fahrzeug bezieht sich dann auf die Kreuzungsstruktur aus der Sicht des Fahrers, so daß es nicht notwendig ist, mehrere Kreuzungs strukturen derselben Kreuzung zu speichern, vielmehr genügt die ein malige Speicherung der Kreuzung in bezug auf einen bestimmten Punkt, beispielsweise auf Norden. Als weiterer wesentlicher Vorteil ist anzu sehen, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung völlig autark arbeitet, d. h. am Straßenrand angeordnete Barken oder Sendevorrichtungen entfal len. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist dann auch ohne Infrastruktur an jeder Kreuzung einsetzbar.

Besonders vorteilhaft ist weiterhin, die Anzeige als LCD-Anzeige aus zubilden. LCD-Anzeigen sind relativ robust und wenig störanfällig und ermöglichen die einfache Ansteuerung von Segmenten, so daß die erfin dungsgemäße Vorrichtung damit einfach und kostengünstig zu realisieren ist.

Zeichnung

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeich nung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 schematisch die Anzeigevorrichtung und

Fig. 2 eine Schaltungsanordnung zur Ansteuerung der Anzeigevorrichtung.

Beschreibung der Ausführungsbeispiele

In jüngster Zeit wurden immer häufiger Zielführungssysteme für den Individualverkehr auf Autobahnen und Stadt-Straßen netzen vorgeschlagen und in der Praxis erprobt. Ziel dieser Systeme ist es, den Fahrer eines Fahrzeuges auf möglichst schnellem Wege an sein Ziel zu führen, wobei Störungen im Straßenverkehr, wie Staus oder Baustellen berücksich tigt sein sollen. Ein solches Zielführungssystem ist bei spielsweise unter dem Namen EVA bekanntgeworden und in der NTZ, Band 36, 1983, Heft 4, 204ff beschrieben worden. Weitere Informationen, insbesondere zur Routensuche, für dieses Navigationssystem sind am gleichen Ort auf S. 220ff beschrieben. Ein wesentlicher Punkt solcher Systeme ist es, dem Autofahrer eine zuverlässige Information zu ver mitteln, so daß es ihm ermöglicht wird, die durch das System ermittelten Wege sicher zu finden.

Die Fig. 1 zeigt eine Anzeigevorrichtung 15, durch die einem Fahrzeuglenker eine optische Darstellung der Fahrtrichtungsempfehlungen gegeben werden kann, wobei die Fahrtrichtungsempfehlung auf die geometrische Struktur der Straßenkreuzung aus der Fahrersicht bezogen ist. Dadurch ist eine besonders einfache und sichere In formation des Fahrers gegeben, so daß dieser sich leicht orientieren kann. Die Anzeigevorrichtung 15 selbst ist als LCD-Anzeige hergestellt und weist im Ausführungsbeispiel 8 Richtungspfeile 0-7 auf, die durch die später zu beschreibende Elektronik ange steuert werden können. Die Anzeigevorrichtung nach Fig. 1 verwendet eine symmetrische, achtarmige Stern struktur, wobei die einzelnen Arme getrennt ein- und ausgeschaltet sowie deren Breite in zwei Stufen variiert werden können. Die Erfindung ist jedoch nicht auf acht armige Strukturen beschränkt, für eine höhere Auflösung kann die Zahl der Arme beliebig erweitert werden.

Der Straße, auf welcher der Fahrer eine Kreuzung erreicht, der Ankunftsstraße, wird immer Arm 4 der Sternstruktur zu geordnet. Alle anderen abgehenden Straßen werden entspre chend ihrem Winkel bezogen auf die Ankunftsstraße 4 den acht möglichen Winkelbereichen 0-7 des symmetrischen Sterns zugeordnet. Auf der Anzeigevorrichtung werden alle Arme, für die mindestens eine Zuordnung im Stadtplan speicher existiert, eingeschaltet. Die empfohlene Fahrt richtung wird von einem Routensuchsystem ermittelt und auf dem Display durch eine breite Darstellung des zuge hörigen Sternarms (Arme 4, 7) dargestellt.

Die Fig. 2 zeigt als Blockschaltbild eine Anordnung zur Ansteuerung der Displaysteuerung. Die augenblick liche Information über den Standort des Fahrzeugs muß durch das Ortungssystem 10 gewonnen. Die dort ermittel ten Daten werden zum Stadtplanspeicher 11 übertragen, in dem beispielsweise die Informationen über den Stadtplan einer Stadt oder über die örtlichen Gegebenheiten einer Region gespeichert sind. Diese Informationen sind in ein Rechenwerk 12 übertragbar, das die Winkelbestim mung der abgehenden Straßen in bezug auf die Ankunfts straße vornimmt. Diese Daten werden der Displayan steuerung 14 übertragen, die die Anzeigevorrichtung 15 ansteuert. Mittels dieser Anordnung ist die Kreu zung darstellbar. Weiterhin steht das Routensuchsystem 13 mit der Ansteuervorrichtung 14 in Verbindung. Durch das Routensuchsystem 13 wird der vorteilhafteste Fahrweg ermittelt und auf der Anzeige verbreitert dargestellt. Dies ist beispielsweise in der Fig. 1 bei den Armen 4 und 7 der Fall. Ein Fahrzeugführer, der beispielsweise auf dem Arm 4 fahren muß, weiß nunmehr, daß er sich an der Kreuzung halblinks einzu ordnen hat, und daß die weiteren drei angezeigten Straßen nur dazu dienen, um ihm die Übersicht zu er leichtern.

Die Darstellung der jeweiligen Kreuzungsstruktur aus der Fahrersicht erleichtert die Interpretation der eingeblendeten Fahrtrichtungsempfehlung und damit seine Orientierung.

Durch das Ortungssystem 10 werden die entsprechenden Speicheradressen des Stadtplanspeichers 11 aufgerufen, die die Information der nächsten Kreuzung enthalten. Der Speicher enthält nun die Winkel aller an der Kreu zung abgehenden und ankommenden Straßen, wobei der Winkel auf die Nordrichtung bezogen ist. Durch das Ortungssystem kommt weiterhin die Information über die aktuelle Ankunftsstraße. Diese dient zur Adressie rung des Speichers und erlaubt sowohl die Ermittlung des Winkels, den die Ankunftsstraßen mit der Nordrich tung bildet, als auch die Ermittlung aller Winkel der abgehenden Straßen gegen Norden. Die relativen Winkel der Abgangsstraßen zur Ankunftsstraße ergeben sich aus den Winkeldifferenzen der abgehenden Straßen zur Ankunftsstraße und werden im Rechenwerk 12 be stimmt. Eine Einordnung der berechneten Winkel in die acht Arme führt zur Ansteuerung des entsprechenden Armes der Anzeige.

Die Darstellung wird dabei umso genauer, je mehr Arme in der Anzeigevorrichtung vorgesehen sind. Im wesent lichen ist die Anzahl der Arme durch die Auflösung der Anzeigevorrichtung und durch die Größe der zuläs sigen Datenworte bestimmt. Durch Rundung ist es mög lich, je nach Auflösungsgrad alle Straßen relativ genau darzustellen.

Claims

1. Vorrichtung zur Anzeige einer Kreuzungsstruktur aus Fahrersicht mittels einer Anzeigevorrichtung, wobei die Anzeigevorrichtung eine Sternstruktur aufweist, die der Kreuzungsstruktur entspricht, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzeigevorrichtung (15) im Fahrzeug angeordnet ist, daß die Arme (0-7) der sternförmigen Anzeigevorrichtung einzeln ein- und ausschaltbar sind, daß von der Sternstruktur nur die Arme (0-7) eingeschaltet sind, die der Kreuzungsstruktur entsprechen, daß die Straße, auf der der Fahrer auf die Kreuzung zufährt, immer einem bestimmten Arm der Sternstruktur zugeordnet ist, daß der Fahrtweg (4, 7) in unterschiedlicher Stärke anzeigbar ist, daß die Kreuzungsstruk tur einem Stadtplanspeicher entnommen ist, der aufgrund eines Ortungs systems (10) die entsprechenden Speicher freischaltet, und daß die In formationen des Stadtplanspeichers (11) in einem Rechenwerk auf die Straße, auf der der Fahrer auf die Kreuzung zufährt bezogen und umge wandelt werden.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die An zeigevorrichtung (15) als LCD-Anzeige ausgebildet ist.