DE3317310C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schneiden von aus Düsen ausgepreßten Teigwaren oder teigartigen Material mit einem Schneidmesser.

An der Ausgangsöffnung von Extruderdüsen zur Herstellung von strangförmigem Material sind häufig Schneidmesser angeordnet, die das strangförmige Material in kleinere Stücke unterteilen. Diese Schneidvorrichtung besteht zumeist aus rotierenden, zerschneidenden, koaxial ange­ ordneten Messern.

Aus der DE-AS 14 54 888 ist ein mehr­ schneidiges rotierendes Schneidmesser bekannt. Dieses Schneidmesser ist koaxial zu einer Platte mit einer ringförmigen Düsenanordnung angeordnet, die Teil des Extruderdüsenkopfes ist. Das Messer rotiert vor diesen Düsen und stellt auf diese Weise ein Granulat her. Aus der DE-PS 8 12 662 ist eine Schneckenpresse zur Teig­ warenherstellung bekannt, bei der am Ende einer Schnecke zur Teigförderung sich eine Lochplatte befindet. Der mittels der Schnecke durch die Lochplatte gepreßte Teig wird von einem nachfolgenden zweischneidigen Flügelrad in einzelne Stücke zerschnitten.

Aus den Druckschriften FR-PS 20 32 172, DD-PS 1 41 992, DE-OS 29 04 519 und DE-OS 21 18 672 sind Vorrichtungen bekannt, die sich mit dem Problem beschäftigen, extrudier­ ten Teig oder teigartiges Material mit hoher Dosiergenauig­ keit zu Einzelportionen zu verarbeiten. Dabei erfolgt das Abschneiden des extrudierten Materials entweder mit rotie­ renden Messern oder mit einem Teigtrennfinger, der eine Kippbewegung ausführt.

Die bekannten Abschneidevorrichtungen weisen mehrere Unzuläng­ lichkeiten auf. Da die herzustellende Ware häufig in ver­ schiedenen Längen benötigt wird, kann dies nur durch verschieden schnelle Messerdrehzahlen erreicht werden. Die Messerdrehzahl steht jedoch in einem unmittelbaren Zusammenhang mit der Zeit, die für einen Schneidvorgang benötigt wird. Dies führt wiederum bei langen Waren (langsame Messerdrehzahl) zu unsauberen Schnitten, da das aus den Düsen austretende Material durch das langsam rotierende Messer zuerst am Austritt gehindert und an­ schließend nur langsam abgeschnitten wird.

Wenn die Zahl der Messer nicht der Anzahl der Düsen ent­ spricht, tritt zudem der Effekt auf, daß das rotierende Messer nicht gleichzeitig alle Stränge durchtrennt, d. h. daß die Ware in einer gewissen zeitlichen Abstufung her­ gestellt wird.

Zudem beinhalten rotierende Messer eine latente Unfall­ gefahr.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Unzulänglichkeiten der bekannten Schneidvorrichtung zu vermeiden und eine einfach herzustellende, leicht zu betätigende Schneidvorrichtung zu schaffen, mit der insbe­ sondere saubere Schnitte möglich sind.

Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der ein­ gangs genannten Art durch den kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst.

Die vorliegende Erfindung arbeitet nicht mit einem ro­ tierenden Schneidmesser, sondern mit einem Schneidmes­ ser, das um einen Winkel α oszilliert oder taktweise um diesen Winkel weiterdreht.

Das Schneidmesser gemäß der vorliegenden Erfindung kann, entsprechend dem bisherigen Stand der Technik, als Flügelmesser ausgebildet werden, es hat sich jedoch als besonders vorteilhaft herausgestellt, wenn das Schneid­ messer aus einer Scheibe mit mehreren Schneidlöchern besteht, die vor ringförmig angeordneten Düsen oszilliert oder taktweise fortlaufende Bewegungen macht. Die Oszil­ lationsbewegung kann über bekannte Bauelemente, bei­ spielsweise einer Nockenwelle in einem unmittelbaren Bezug zur Rotation des Extruders stehen oder durch externe Steuerimpulse in einem gewünschten Takt gesteu­ ert werden.

Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfol­ genden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Ver­ bindung mit der Zeichnung. Darin zeigt

Fig. 1 ein Schneidmesser,

Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Schneid­ vorrichtung,

Fig. 3 eine schematische Darstellung einer Schneid­ vorrichtung in einer anderen Ausführungsform.

Fig. 1 zeigt ein Schneidmesser gemäß der vorliegenden Erfindung. Dieses Schneidmesser besteht aus einer Schei­ be 1, in die ringförmig mehrere Schneidlöcher 2 einge­ arbeitet sind. An die Scheibe 1 schließt sich ein Hebel 3 an. Mittels dieses Hebels 3 kann die Scheibe 1 oszil­ lierend oder taktweise fortschreitend und eine Winkelbe­ wegung α ausführen. Die Schneidlöcher 2 sind gleich oder größer als die in dieser Figur nicht dargestellten Düsen. Wenn das Schneidmesser um den Winkel α ge­ schwenkt wird, passieren die Schneidlöcher 2 einmal die zugehörigen Düsen. Hierdurch wird das aus den Düsen aus­ getretene Material durchtrennt.

Fig. 2 zeigt eine schematische Explosionszeichnung einer Schneidvorrichtung. Das dort dargestellte Schneid­ messer entspricht dem in Fig. 1 dargestellten, es weist insbesondere auch eine Scheibe 1, Schneidlöcher 2 und einen Hebel 3 auf. Direkt hinter dem Schneidmesser befin­ det sich eine Düsenplatte 4, in ihr sind ringförmig Dü­ senöffnungen 41 enthalten. Von einem nicht dargestellten Extruder wird das Material, beispielsweise Teig, durch die Düsenöffnungen 41 gepreßt und durch das Oszillieren des Schneidmessers in vorbestimmte Längenabschnitte ge­ teilt. An dem Hebel 3 ist eine Stößelstange 5 angelenkt. Auf die Stößelstange 5 wirkt eine Exzenterscheibe 6. Die Exzenterscheibe 6 ist über eine Reihe von Zahnrädern 7, 8 und 9 mit der Drehachse 10 des Extruders verbunden. Die oszillierende Bewegung des Schneidmessers erfolgt somit in dieser Ausführungsform in einem unmittelbaren Zusammenhang mit Umdrehungen der Drehachse 10 des Ex­ truders.

In Fig. 3 ist diese Bewegung unabhängig oder nur in einem mittelbaren Zusammenhang mit der Umdrehung der Drehachse 10. Die Stößelstange 5 wird in diesem Aus­ führungsbeispiel durch ein Betätigungselement 11, bei­ spielsweise ein Elektromagnet, betätigt. Der Elektro­ magnet bekommt seine Impulse von einer Steuereinheit 12. Die Steuereinheit 12 kann diese Impulse entweder in ei­ ner beliebigen vorherbestimmten zeitlichen Folge geben oder durch einen Meßfühler 13 von der Drehachse 10 be­ ziehen. Eine von der Drehachse 10 nicht mechanisch ab­ hängige Betätigung der Stößelstange 5 hat den Vorteil, daß die Schneidzeit immer gleichmäßig ist, d. h. daß kein Zusammenhang zwischen der Umdrehung der Drehachse 10 und der Schneidzeit besteht. Das Betätigungselement 11 bewirkt die oszillierende Bewegung der Scheibe 1.

In einer nicht dargestellten Ausführungsform kann das Betätigungselement 11 das Schneidmesser taktweise um den Winkel α weiterdrehen. Dies kann durch bekannte Bauelemente, wie z. B. ein Sägezahnrad, auf die eine Sperrklinke am Ende der Stößelstange 5 einwirkt, erfol­ gen.

Es liegt auf der Hand, daß anstelle der in Fig. 3 be­ schriebenen elektrischen Bauteile auch entsprechende mechanische Konstruktionen verwendet werden.

Das erfindungsgemäße Schneidmesser eignet sich insbe­ sondere für Extrudermaschinen zur Herstellung von Teig­ waren wie Nudeln oder dergleichen.

Claims (7)

1. Vorrichtung zum Schneiden von aus Düsen ausgepreßten Teig­ waren oder teigartigem Material mit einem Schneidmesser, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen als Düsenöffnungen (41) in einer Düsenplatte (4) ent­ halten sind und daß das Schneidmesser (3) um einen Winkel α oszilliert oder sich taktweise um diesen Winkel wei­ terdreht, wobei der Winkel α mindestens so groß ist, daß das Schneidmesser beim Schwenken um den Winkel α die zugehörigen Düsenöffnungen einmal unter Abtrennung des daraus austretenden Materials passiert.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Düsenöffnungen (41) auf der Düsenplatte (4) ringförmig angeordnet sind, und daß das Schneidmesser als Scheibe (1) ausgebildet ist und Schneid­ löcher (2) aufweist, die mit den Düsenöffnungen (41) korrespondierend ringförmig auf der Scheibe (1) angeord­ net sind (Fig. 2).

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Schneidlöcher (2) in einem gleichen Radius zur Schwenk- oder Drehachse der Scheibe (1) angeordnet sind.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, da­ durch gekennzeichnet, daß an dem Schneidmesser ein Hebel (3) angebracht ist, der über eine Stößelstange (5) mit einem Betätigungselement (11) verbunden ist, welches die Bewegung des Schneidmessers um den Winkel α ausführt.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Betätigungselement (11) eine Exzenterscheibe (6) ist, deren Umdrehung in einer bestimmten Proportion zur Umdrehung der Dreh­ achse (10) des Extruders erfolgt.

6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Betätigungselement (11) ein Elektromagnet ist, dessen pulsierende Betäti­ gung in einer vorbestimmten zeitlichen Taktfolge durch eine Steuereinheit (12) erfolgt.

7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Steuereinheit (12) über einen Meßfühler (13) Impulse von der Drehachse (10) des Extruders erhält.