DE3312702C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Gleitlager, insbeson­ dere ein Gelenklager entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Bei bekannten Gleitlagern dieser Art (z. B. DE-AS 15 75 550) besteht bei der Herstellung das Problem, daß der das Lagerbett bildende Kunststoff, der in zähflüssigem Zustand in den Zwi­ schenraum zwischen der Außenfläche des Innenkörpers und der Innenfläche des Außenkörpers eingespritzt wird, beim Erstarren auf den Innenkörper aufschrumpft, so daß dessen Beweglichkeit relativ zum Außenkörper eingeschränkt wird.

Aus der US-PS 26 22 949 ist es bekannt, bei einer aus Kunststoff bestehenden Lagerbüchse ein derartiges Schrumpfen dadurch zu vermeiden, daß in den Kunststoff eine sich im wesentlichen über die ganze Länge der Lagerbüchse erstreckende metallische Einlage, z. B. in Form einer aus Draht gewickelten Schraubenfeder, eingebettet wird. Bei der Verwendung einer derartigen Schraubenfeder in einem Gleitlager der gattungs­ gemäßen Art besteht jedoch die Gefahr, daß deren Windungen bei dem unter hohem Druck erfolgenden Einspritzen des Kunststoffes zusammengedrückt werden, womit der beabsichtige Zweck zumindest teilweise vereitelt wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Gleitlager der gattungsgemäßen Art ein Aufschrumpfen des Kunst­ stoffes auf die Außenfläche des Innenkörpers über seine ganze axiale Erstreckung zu vermeiden.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in dem Lagerbett eine den Innenkörper umgebende, sich im wesent­ lichen über die ganze axiale Länge des Lagerbettes erstreckende metallische Einlage in Form einer Schraubenfeder angeordnet ist, die aus einem Welldraht besteht, dessen Wellen im wesentlichen parallel zur Längsmittelachse des Gleitlagers liegen.

Bei dem erfindungsgemäßen Gegenstand wird durch die Wellen des Drahtes ein vollständiges Zusammendrücken der Schrauben­ feder während des Einspritzens des Kunststoffes verhindert und es wird erreicht, daß der Kunststoff zwischen die Windungen der Schraubenfeder gelangt und diese umhüllt, womit eine feste Ver­ ankerung der Schraubenfeder im Kunststoff erreicht ist.

Aus der US-PS 13 58 786 ist es zwar bereits bekannt, einen Welldraht, z. B. aus Kupfer oder einem anderen Lagermetall, in ein Lager aus weichem Metall einzubetten. Hierbei soll jedoch der Draht die verschleißfeste Lagerfläche bilden, während das umgebende weiche Metall lediglich dazu dient, den Draht in seiner Lage zu halten. Die der Erfindung zugrundeliegenden Probleme treten dort nicht auf.

Der Draht, aus dem die Schraubenfeder gewickelt ist, kann ein Profildraht sein, also ein Draht, der einen von der Kreis­ form abweichenden Querschnitt, beispielsweise einen rechtecki­ gen oder quadratischen Querschnitt hat. Dadurch läßt sich die Schraubenfeder auch in sehr dünnen Kunststoffbetten unterbrin­ gen. Die Schraubenfeder selbst kann einen von der Kreisform abweichenden, beispielsweie polygonalen Querschnitt haben. Als besonders geeignetes Material für die Schraubenfeder hat sich Bronzedraht erwiesen. Dieses Material hat gute Gleit­ eigenschaften gegenüber dem meist aus Stahl bestehenden Innen­ körper, so daß die Windungen sehr nahe, beispielsweise in einem Abstand von nur 1 mm oder darunter, an die Außenfläche des Innenkörpers gelegt werden können und selbst dann, wenn die eine oder die andere Windung in direktem Kontakt mit der Außenfläche des Innenkörpers kommen sollte, die Reibung nicht wesentlich erhöht wird.

Einige Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgen­ den unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 einen Längsschnitt eines Gelenklagers mit einer Einlage in dem Kunststoffbett zwischen Gelenkkopf und Gelenkkugel,

Fig. 2 die Einlage in Form einer aus einem Welldraht ge­ wickelten Schraubenfeder,

Fig. 3 eine Frontansicht einer Einlage in Form einer Schraubenfeder mit einem polygonalen Querschnitt, und

Fig. 4 einen Längsschnitt eines Gleitlagers.

Das Gelenklager gemäß Fig. 1 weist einen Außenkörper 1 in Form eines Gelenkkopfes auf, in dem ein Innenkörper in Form einer Gelenkkugel 2 schwenkbar gelagert ist. Die Innenfläche 3 des Gelenkkopfes 1 ist mit einer ringförmigen Aussparung 4 versehen, in welche ein Kunststoff mit guten Gleiteigen­ schaften, wie Polyamid oder PTFE oder ein Gemisch dieser Stoffe, in zähflüssigem Zustand eingespritzt wird. Dieser Kunststoff bildet nach dem Erstarren ein Lagerbett 5. Um ein Aufschrumpfen des Kunststoffes auf die Außenfläche 6 der Gelenkkugel 2 beim Erstarren sowie bei der folgenden Nachre­ aktion bis zum vollständigen Aushärten des Kunststoffes zu verhindern, wird vor dem Einspritzen des Kunststoffes eine in Fig. 2 im einzelnen dargestellte, aus einem Welldraht gewickel­ te Schraubenfeder 7 die vorzugsweise an die Kugelform des Innenkörpers angepaßt ist in die Aussparung 4 eingelegt. Die Wellen des Drahtes, aus dem die Schraubenfeder 7 gewickelt ist, ver­ hindern, daß die Schraubenfeder unter dem Einspritzdruck voll­ ständig zusammengedrückt wird. Dadurch wird erreicht, daß die einzelnen Windungen in einem Abstand voneinander liegen, so daß der Kunststoff zwischen die Windungen gelangen kann und nach dem Erstarren eine feste Verankerung der Schraubenfeder in dem Kunststoff gewährleistet ist. Die Schraubenfeder 7 setzt einer Zusammendrückung durch in radialer Richtung wirkende Kräfte einen hohen Widerstand entgegen. Da beim Schrumpfen des Kunst­ stoffes derartige radiale Kräfte auftreten, verhindert die Schraubenfeder 7, daß der Kunststoff auf die Gelenkkugel 2 auf­ schrumpft und deren Beweglichkeit beeinträchtigt.

Die Schraubenfeder braucht keinen kreisförmigen Quer­ schnitt zu haben, sondern kann auch, wie in Fig. 3 gezeigt, mit einem polygonalen Querschnitt ausgeführt sein.

Fig. 4 zeigt einen Längsschnitt eines Gleitlagers mit einem Außenkörper 10 und einem relativ zu diesem drehbaren Innenkörper 11, wobei die Innenfläche 12 des Außenkörpers 10 wiederum eine ringförmige Aussparung 13 aufweist, die mit dem das Lagerbett bildenden Kunststoff 14 ausgefüllt ist. In den Kunststoff ist analog zu dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 eine aus Welldraht gewickelte Schraubenfeder 15 eingebettet, die verhindert, daß der Kunststoff beim Erkalten und Erstarren auf die Außenfläche 16 des Innenkörpers 11 aufschrumpft.

Claims (4)

1. Gleitlager, insbesondere Gelenklager, mit einem metallischen Außenkörper (1; 10), einem relativ zu diesem beweglichen Innen­ körper (2; 11) und einem zwischen Innen- und Außenkörper ange­ ordneten Lagerbett (5; 14) aus Kunststoff, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Lagerbett (5; 14) eine den Innenkörper (2; 11) umgebende, sich im wesentlichen über die ganze axiale Länge des Lagerbettes erstreckende metallische Einlage (7; 15) in Form einer Schraubenfeder angeordnet ist, die aus einem Welldraht besteht, dessen Wellen im wesentlichen parallel zur Längsmittel­ achse des Gleitlagers liegen.

2. Gleitlager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schraubenfeder aus Profildraht besteht.

3. Gleitlager nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schraubenfeder einen von der Kreisform abweichenden Querschnitt hat.

4. Gleitlager nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schraubenfeder aus Bronzedraht besteht.