DE3312205C2 - - Google Patents
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Description
Borhaltige Stähle werden wegen ihrer hohen Zugfestigkeit und vergleichsweise
niedrigen Herstellungskosten gerne verwendet. Die Härtbarkeit
dieser Stähle führt zu hohen Festigkeiten in Verbindung mit einer
guten Zähigkeit eines nach dem Walzen abgeschreckten und angelassenen
Erzeugnisses.
Bor wird als Legierungselement für Stähle verwendet, um die Härtbarkeit
dieser Stähle zu verbessern. Mit Hilfe von Zusätzen an Aluminium
und Titan werden bekannterweise störende Einflüsse des Stickstoffs
auf Bor eliminiert, so daß das Bor seine volle Wirksamkeit entfalten
kann. Der Zusatz von Aluminium und Titan hat gleichfalls einen
Kornfeinungseffekt. Es ist im Stand der Technik üblich, Bor in solchen
Mengen dem Stahlwerkstoff zuzusetzen, daß der Stahl 5 bis 20 ppm
säurelösliches Bor enthält. Aus der US-PS 3 689 329 ist die Verwendung
eines stranggegossenen, borhaltigen Stahls zur Herstellung von Federn
bekannt. Dieser stranggegossene Federstahl enthält 0,5 bis 0,8%
Kohlenstoff, 0,50 bis 1,65% Mangan, 0,02 bis 0,6% Silicium, max.
0,5% Schwefel, max. 0,04% Phosphor, 5 bis 70 ppm Bor (0,0005
bis 0,007%), Rest Eisen.
Schwierigkeiten mit borhaltigen Stählen ergeben sich aus der Anfälligkeit
gegenüber dem sogenannten verzögerten Bruch (delayed fracture)
infolge einer unzureichenden Zähigkeit unmittelbar nach der Wärmebehandlung.
Außerdem bilden sich bei stranggegossenem Material nach
dem Warmwalzen Risse. Dies tritt insbesondere dann auf, wenn ein
warmer Gußstrang wieder erwärmt und gewalzt wird.
Borstähle lassen sich zudem schwierig stranggießen, weil das in
der Regel in Borstählen vorhandene Aluminium zu Verstopfungen im
Bereich der Gießschnauze führt. Titan übt eine ähnliche ungünstige
Wirkung aus. Wird der Titananteil deshalb herabgesetzt, so führt
dieses zu einer starken Korrosion der feuerfesten Gießschnauze, was
das Stranggießen behindert.
Die Verwendung von borhaltigen Stählen für Bewehrungszwecke im
Bauwesen ist aus der AT-PS 193 914 bekannt. Diese bekannten Bewehrungsstähle
enthalten 0,001 bis 0,01% Bor zusammen mit bis zu 0,5%
Aluminium und bis zu 0,5% Titan.
Aus der DE-OS 30 23 723 ist es bekannt, bei der Herstellung von
Stahlhaltzeug eine Stahlschmelze zu einem Rechtkantgußstrang zu
vergießen, und diesen Gußstrang mit einer Abkühlgeschwindigkeit
von nicht mehr als 1,0°C/s vom Beginn des Stranggießens an abzukühlen
und den gekühlten Gußstrang während einer Zeitdauer von mindestens
10 min auf einer Temperatur zwischen 1300 und 950°C zu halten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Stahlwerkstoff mit
besonders guter Eignung für das Stranggießen aufzufinden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Verwendung
eines Stahles mit 0,15 bis 0,85% Kohlenstoff, 0,15 bis 2,0% Silicium,
0,3 bis 1,5% Mangan, max. 1,0% Chrom, max. 0,020% an jeweils
Phosphor sowie Schwefel, 6 bis 30 ppm säurelöslichem Bor,
max. 0,008% Aluminium und max. 0,010% Titan und mit einem Gesamtborgehalt
von 40 ppm oder mehr, Rest Eisen und erschmelzungsbedingte
Verunreinigungen als Werkstoff zum Herstellen von Stabstahl, mit
der Maßgabe, daß der Stahl zu Knüppeln stranggegossen worden
ist, daß die Knüppel ohne Abkühlung auf Raumtemperatur mit einer
Oberflächentemperatur von 700°C oder mehr in einen Glühofen eingesetzt
worden sind, wonach warmgewalzt, abgeschreckt und angelassen worden
ist.
Der erfindungsgemäß zu verwendende Borstahl überrascht durch seinen
vergleichsweise großen Borgehalt von wenigstens 40 ppm. Derart hohe
Borgehalte binden den Stickstoff ab, der bei anderen handelsüblichen
Borstählen durch entsprechende Gehalte an Aluminium und/oder Titan
abgebunden wird. Beim erfindungsgemäß zu verwendenden Stahl
sind die zulässigen Mengen an Aluminium und Titan auf 0,008 bzw.
0,010% beschränkt, so daß die durch Aluminium und Titan hervorgerufenen
Schwierigkeiten beim erfindungsgemäß zu verwendenden Stahlwerkstoff
nicht auftreten.
Herkömmliche borhaltige Stähle enthalten 0,015 bis 0,050% Aluminium
und 0,020 bis 0,060% Titan.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Verwendungsbeispielen
und unter Bezug auf die Zeichnung näher beschrieben.
In dieser zeigt
Fig. 1 eine graphische Darstellung der zeitabhängigen
Änderung der Einschnürung hochzugfester Stahldrähte,
die durch Abschrecken und Anlassen
erhalten worden waren,
Fig. 2 eine graphische Darstellung der Beziehung zwischen
der Menge an säurelöslichem Bor im Stahl
und der Härte des Stahls in einem Abstand von
5 mm vom für einen Jominy-Test abgeschreckten
Ende und
Fig. 3 eine beispielhafte graphische Darstellung der
Beziehung zwischen dem Gesamtborgehalt eines
Stahls und dessen Gehalt an säurelöslichem Bor.
Beträgt der Kohlenstoffgehalt weniger als 0,15 Gew.-%,
so hat der Stahl keine hinreichende Festigkeit, wohingegen
bei Kohlenstoffgehalten von mehr als 0,85 Gew.-%
die angestrebte Wirkung des Bors nicht erreicht und der
erhaltene Stahl brüchig (spröde) wird.
Beträgt der Siliciumgehalt weniger als 0,15 Gew.-%, so
führt dieses zu einer unzureichenden Desoxidation und
entsprechenden Fehlern im erhaltenen Stahl. Stahl mit
mehr als 0,20 Gew.-% Silicium ist brüchig (spröde).
Ein Stahl mit einem Mangangehalt von weniger als 0,3 Gew.-%
wird beim Warmwalzen brüchig (spröde). Ein Mangangehalt
von mehr als 1,5 Gew.-% erbringt keine weiteren vorteilhaften
Wirkungen, sondern macht den Stahl ziemlich
brüchig (spröde).
Chrom erteilt dem Stahl eine ungünstige Beeinflussung der
Schweißbarkeit, sofern die Chromgehalte mehr als 1,0
Gew.-% betragen.
Phosphor und Schwefel üben jeweils einen nachteiligen Einfluß
auf den "verzögerten Bruch" aus, sofern diese Elemente
im Stahl in einer Menge von mehr als 0,020 Gew.-%
vorhanden sind. Keine zufriedenstellende Härtbarkeit wird
erhalten, wenn das säurelösliche Bor in einer Menge von
weniger als 6 ppm vorliegt. Beträgt andererseits der Gehalt
an säurelöslichem Bor mehr als 30 ppm, so wird der Stahl
beim Warmwalzen brüchig (spröde). Liegt Aluminium in einer
Menge von mehr als 0,008 Gew.-% vor, so gibt dieses Anlaß
zu Oberflächenfehlern während des Warmwalzens, sofern Aluminium
gemeinschaftlich mit Bor vorliegt. Auch Titan führt
bei gemeinsamem Vorliegen mit Bor zum Auftreten von Oberflächenfehlern
während des Warmwalzens, falls die Titangehalte
mehr als 0,010 Gew.-% betragen. Bevorzugte borbehandelte
Stähle bestehen im wesentlichen aus 0,20 bis 0,35%
Kohlenstoff, 0,18 bis 0,30% Silicium, 0,60 bis 0,90%
Mangan, 0,01 bis 0,50% Chrom, nicht mehr als 0,015% an
jeweils Phosphor und Schwefel, 6 bis 25 ppm säurelöslichem
Bor, nicht mehr als 0,008% Aluminium und nicht mehr als
0,10% Titan.
Besonders bevorzugte borhaltige Stähle bestehen im wesentlichen
aus 0,25 bis 0,35% Kohlenstoff, 1,3 bis 1,7%
Silicium, 0,6 bis 0,9% Mangan, 0,05 bis 0,30% Chrom, nicht
mehr als 0,010% an jeweils Phosphor und Schwefel sowie aus
10 bis 20 ppm an säurelöslichem Bor.
Die Beständigkeit des Stahls gegen verzögerten Bruch
(delayed-fracture resistance) gemäß Tafel 1 wurde ermittelt.
Ein Walzknüppel aus jedem der Stahlsorten A, D und E wurde
zu einem Stab mit einem Durchmesser von 11 mm ausgewalzt
und dieser Stab wurde auf einen Durchmesser von 10,0 mm
gezogen, auf 900°C erwärmt, in Öl abgekühlt und bei
300°C angelassen, um einen vorgespannten Draht (wire) mit
einer Zugfestigkeit von 150 kg/mm² zu erzeugen.
Zugversuche werden in bestimmten Zeitabständen durchgeführt,
beginnend unmittelbar nach dem Anlassen, um die
Möglichkeiten des Alterns der mechanischen Eigenschaften
des Stahldrahtes zu erhellen. Die Versuche erbrachten eine
beträchtliche Konstanz der Zugfestigkeit, zeigten jedoch
ein Alterungsphänomen hinsichtlich der ein Maß für die
Duktilität bildenden Einschnürung, wie in Fig. 1 dargestellt.
Wie sich aus Fig. 1 ergibt, zeigten alle geprüften
Stahlsorten eine relativ geringe Einschnürung
unmittelbar nach der Wärmebehandlung, jedoch eine gesteigerte
und konstante Einschnürung nach einigen Tagen,
während der Anfangsduktilität des Stahls A extrem niedrig
war im Vergleich mit derjenigen der anderen Stahlsorte.
Es ist bekannt, daß das vorstehend beschriebene Alterungsphänomen
eine Folge des Verhaltens von diffundierbarem
Wasserstoff im Stahl ist. Wird das Erzeugnis in der Anfangsperiode,
in welcher seine Duktilität noch sehr
niedrig ist, unter hoher Beanspruchung verwendet oder unter
hohe Beanspruchung gesetzt, so erfolgt mit hoher Wahrscheinlichkeit
ein verzögerter Bruch ausgehend von einem
Spannungskonzentrationspunkt, wie einem Oberflächenfehler.
Die Stähle D und E, welche lediglich sehr geringe Mengen
an Aluminium und Titan, wenn überhaupt, enthalten, zeigen
eine beträchtlich hohe Anfangsduktilität, wie in Fig. 1
dargestellt, und folglich ein hohes Maß an Beständigkeit
gegen verzögerten Bruch (delayed-fracture resistance).
Dieses ist vermutlich darauf zurückzuführen, daß Titan
die Diffusion von Wasserstoffatomen inhibiert. Die Warmbearbeitbarkeit
stranggegossener Walzknüppel wurde überprüft.
Hinsichtlich des Stahls A wurde ein Knüppel aus
einem Block gebildet und warm zu einem Stab ausgewalzt,
worauf dessen Oberfläche auf während des Warmwalzens
aufgetretene Risse untersucht wurde. Was die anderen Stahlsorten
betrifft, so wurde ein stranggegossener warmer
Vorblock (bloom) a) direkt in einem Glühofen bei einer
Temperatur von wenigstens 900°C und b) direkt bei einer
Temperatur von etwa 800°C in einen Glühofen eingesetzt
oder c) auf gewöhnliche Raumtemperatur abgekühlt und sodann
wurden diese Vorblöcke auf 1200°C erwärmt und warm
zu einem Knüppel ausgewalzt, worauf dessen Oberfläche
auf während des Warmwalzens aufgetretene Risse untersucht
wurde. Nachdem jeder Knüppel zur Entfernung seiner Oberflächenfehler
konditioniert worden war, wurde er auf
1200°C erwärmt und zu einem Stab ausgewalzt, worauf
dessen Oberfläche auf während des Warmwalzens aufgetretene
Risse untersucht wurde.
Die folgende Tafel 2 vergleicht die fünf Stahlsorten hinsichtlich
Warmverformbarkeit, Eignung zum Stranggießen,
Härtbarkeit sowie Beständigkeit gegen verzögerten Bruch
des Stahlerzeugnisses.
Tafel 2 ist folgendes zu entnehmen:
- 1) Keine Risse treten in einem warmgewalzten Knüppel auf, wenn dieser wiederwarmgewalzt wird. Dieses ist vielleicht darauf zurückzuführen, daß die Korngrenzen der anfänglichen Kristalle in der als Folge des Walzens brüchigen Oberflächenschicht zerstört wird, was zum Verschwinden von Kerben und zur Dispersion einer in der Korngrenze ausgeschiedenen Borverbindung führt.
- 2) Borstahl mit Ausnahme des erfindungsgemäß zu verwendenden Stahls E ist sehr rißanfällig in der Oberfläche während des Warmwalzens eines Stranggußknüppels, d. h. wenn ein stranggegossener Knüppel direkt in einen Glühofen eingesetzt, erwärmt und gewalzt wird. Diese Neigung ist weit größer, wenn der Knüppel in den Glühofen bei 800°C eingesetzt wird als wenn er bei 900°C eingesetzt wird. Die geringe Warmverformbarkeit des Borstahls ist eine Folge davon, daß die Korngrenze des Anfangskristalls durch Ausscheidung einer Borverbindung versprödet, wie dem Fachmann bekannt.
Es ist eine Anzahl von Verfahren zum Verhindern von
Rissen in einer Stahloberfläche während des Warmwalzens
bekannt. Beispielsweise umfassen derartige Verfahren:
- 1) Beschränken des Borgehaltes im Stahl auf die erforderliche Mindesthöhe zum präzisen Steuern der Verformungs- Temperatur-Hysterese, so daß die Gesamtheit des im Stahl vorliegenden Stahls wirksam zur Verbesserung von dessen Härtbarkeit nutzbar gemacht wird und
- 2) Entfernen einer Oberflächenschicht von einem Knüppel durch Warmschälen oder Schleifen zwecks Beseitigung aller Ausgangsstellen für Risse.
Das erstgenannte Verfahren hat jedoch den Nachteil, daß
ein hohes Maß an Steuertechnik erforderlich ist, wohingegen
das letztgenannte Verfahren den Nachteil eines
niedrigen Ausbringens sowie hoher Produktionskosten hat.
Im erfindungsgemäß zu verwendenden Stahl ist Bor in einer Menge enthalten,
die um ein Mehrfaches größer ist als bei gewöhnlichem Borstahl,
wohingegen kein Aluminium oder Titan zugesetzt
ist. Aus diesem Grunde ist einfaches BN die einzige
im zu verwendenden Stahl gebildete Borverbindung und
außerdem ist diese nicht nur in den Korngrenzen, sondern
auch an anderen Orten ausgeschieden. Dadurch ist das
Problem der Warmbrüchigkeit gelöst und ist die Härtbarkeit
des Stahls erfindungsgemäß gewährleistet.
Wird ein kalter Knüppel warmgewalzt, so ist er beträchtlich
weniger rißanfällig als ein warmer Knüppel, weil
er während des Abkühlens und Wiedererwärmens eine
perlitische und austenitische Umwandlung durchmacht,
was vermutlich zu einer Rekristallisation des Gefüges
und zur Wiederausbildung einer Borverbindung führt.
Die Härtbarkeit des Stahls wurde geprüft. Eine Jominy-
Probe wurde aus einem Schopfende während des Stabwalzens
entnommen und deren Härte wurde in einem Abstand von
5 mm von dem für die Jominy-Prüfung abgekühlten Ende
bestimmt. Fig. 2 zeigt die Beziehungen zwischen der Menge
an säurelöslichem Bor in jedem der Stähle C, D und E
und deren Härte in einem Abstand von 5 mm vom abgekühlten
Ende. Wie aus Fig. 2 hervorgeht, gewährleisten Gehalte
an säurelöslichem Bor von etwa 6 ppm oder mehr eine
zufriedenstellende Härtbarkeit.
Fig. 3 zeigt die Beziehungen zwischen den Gesamt-Borgehalten
der Stähle C, D und E und deren Gehalten an
säurelöslichem Bor. Der Großteil des im Stahl vorliegenden
Bors verbindet sich mit Stickstoff und der Großteil des
verbleibenden Bors ist säurelösliches Bor. Fig. 3 zeigt,
daß der Stahl etwa 6 ppm oder mehr an säurelöslichem Bor
enthält, wenn er einen Gesamtborgehalt von etwa 50 ppm
oder mehr aufweist, wenngleich die Beziehungen natürlich
von den Bedingungen des Schmelzens, Frischens und Warmwalzens
abhängen.
Tafel 2 stellt außerdem die verschiedenen Stahlsorten
einander hinsichtlich ihrer Eignung für das Stranggießen
gegenüber. Stahl A neigt sehr dazu, Gießschnauze
oder -düse zu verstopfen. Es ist gut bekannt,
daß titanreiche Stähle dazu neigen, die Gießschnauze
zu verschließen, wohingegen die Korrosion des Gießgefäßes
bzw. der unter dem Schmelzspiegel liegenden
Gießschnauze oder dergleichen gerne dann eintritt, wenn
der Stahl lediglich geringe Titanmengen aufweist. Andererseits
ist der erfindungsgemäß zu verwendende Stahl E geeignet
für ein langzeitiges problemloses Stranggießen.
Der zur Verwendung aufgefundene Stahl ist sehr wirtschaftlich,
weil Bor darin das einzige Legierungsmetall darstellt.
Die Kosten für
das Bor belaufen sich auf weniger als die Hälfte
der für Bor, Aluminium und Titan in anderen herkömmlichen Borstählen
aufzubringenden Kosten.
Der zu verwendende Stahl ist ein Kohlenstoffstahl
oder ein preisgünstiger niedriglegierter Silicium-
Mangan-Chromstahl mit einem Gehalt von 6 bis 30 ppm an
säurelöslichem Bor. Ein Gehalt an säurelöslichem Bor
von weniger als 6 ppm gewährleistet nicht die Erzeugung
eines Stahls mit zufriedenstellender Härtbarkeit, wohingegen
größere Gehalte an säurelöslichem Bor als 30 ppm
nicht nur überflüssig sind, sondern sogar die Duktilität
des Stahles vermindern.
Der zu verwendende Stahl enthält vorzugsweise kein
Aluminium. Die angegebene Höchstmenge an im Stahl vorliegenden
Aluminium (nicht mehr als 0,008%) bezeichnet
die unvermeidbar im Stahl vorliegende Aluminiummenge.
Enthält der Stahl eine größere Menge an Aluminium, so
ist er während des Warmwalzens rißanfällig und verschließt
die Gießschnauze während des Stranggießens.
Dasselbe gilt für Titan. Die angegebene Höchstmenge an
im Stahl vorliegenden Titan (nicht mehr als 0,010%)
bezeichnet die unvermeidbar im Stahl vorliegende Menge.
Enthält der Stahl eine größere Menge an Titan, so neigt
er zum Reißen während des Warmwalzens und zum Korrodieren
der feuerfesten Zustellung während des Stranggießens.
Der gewöhnliche Kohlenstoffstahl enthält
0,03 oder mehr an Titan und wenn er abgekühlt und angelassen
wird, um einen Stahl mit hoher Zugfestigkeit
zu erzeugen, so hat er eine niedrige Anfangsduktilität,
die zu einem verzögerten Bruchverhalten führen kann.
Der herkömmliche Borstahl enthält ein Minimum an Bor
und große Mengen an Aluminium und Titan, um eine
maximale Härtbarkeit und Kornfeinung zu gewähren. Bei dem nach
der Lehre dieser Erfindung zu verwendenden Stahl sind jedoch weder Aluminium
noch Titan absichtlich zugesetzt, sondern ist eine
große Menge an Bor benutzt, um eine optimale Menge an
säurelöslichem Bor zu erhalten, zwecks Gewährleistung
einer befriedigenden Härtbarkeit des Stahls.
Die erfindungsgemäße Verwendung hat die folgenden Vorzüge:
- 1) Sie ermöglicht die Herstellung hochzugfester Stähle mit gesteigerter anfänglicher Beständigkeit gegen verzögerten Bruch;
- 2) ein Strangguß-Knüppel weist selbst nach direktem Warmwalzen keine Oberflächenrisse auf;
- 3) sie führt nicht zum Verstopfen der Gießschnauze oder zur Korrosion während des Stranggießens und
- 4) die Legierungskosten betragen weniger als die Hälfte der entsprechenden Kosten beim herkömmlichen Stahl.
Der zu verwendende Stahl enthält nicht mehr als
1,0% Chrom. Bei höheren Chromgehalten ist der Stahl
nicht imstande, die angestrebte hohe Zugfestigkeit
zu gewährleisten. Ein Knüppel ist weniger rißanfällig,
wenn er in einem Wärmofen auf einer Temperatur in der
Nähe von 900°C eingesetzt wird, wie aus Tafel 2 hervorgeht.
Der Knüppel sollte vorzugsweise in den Ofen bei
einer Temperatur von wenigstens 700°C eingesetzt werden,
da er sehr rißanfällig ist, wenn er bei einer niedrigeren
Temperatur angesetzt wird.
Claims (1)
- Verwendung eines Stahles, bestehend aus 0,15 bis 0,85% Kohlenstoff,
0,15 bis 2,0% Silicium,
0.3 bis 1,5% Mangan,
max. 1,0% Chrom,
jeweils max. 0,020% Phosphor und Schwefel,
6 bis 30 ppm säurelöslichem Bor,
max. 0,008% Aluminium und
max. 0,010% Titan und
mit einem Gesamtborgehalt von 40 ppm oder mehr,
Rest Eisen und erschmelzungsbedingte Verunreinigungen als Werkstoff zum Herstellen von Stabstahl mit der Maßgabe, daß der Stahl zu Knüppeln stranggegossen worden ist und
daß die Knüppel ohne Abkühlung auf Raumtemperatur mit einer Oberflächentemperatur von 700°C oder mehr in einem Glühofen eingesetzt worden sind, wonach warmgewalzt, abgeschreckt und angelassen worden ist.
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