DE3308590A1

DE3308590A1 - Textiler stoff

Info

Publication number: DE3308590A1
Application number: DE19833308590
Authority: DE
Inventors: Cinzia 20100 Milano Ruggeri
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1982-03-11
Filing date: 1983-03-10
Publication date: 1983-09-29
Also published as: FR2523161B1; IT8220097A0; GB2116578B; FR2523161A1; GB2116578A; JPS58169586A; US4510188A; GB8306316D0

Description

Textiler Stoff

Die Erfindung betrifft einen textlien Stoff oder ein textiles Material, der oder das für Bekleidungsstücke besonders geeignet ist.

Es ist bekannt, daß die Hersteller von Textilerzeugnissen wie Stoffen und Geweben (nachstehend als textile Stoffe bezeichnet) insbesondere auf dem Gebiet der Mode ständig nach textlien Materialien suchten und suchen, bei denen die vom Standpunkt der Herstellung von Kleidern, Vorhängen und Mantelstoffen bzw. Überzügen aus nützlichen Eigenschaften der Gebrauchseignung, Festigkeit und Haltbarkeit usw. mit neuen und interessanten dekorativen Wirkungen, insbesondere Farbwirkungen, kombiniert sind.

Es ist auch bekannt, daß es bis jetzt für die Erzielung kontrastierender Farbwirkungen bei einem textlien Stoff erforderlich war,, den Stoff absichtlich bzw. von vorneherein mit solchen Farbwirkungen herzustellen

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* oder irgendwie zu färben, während man im übrigen auf Auflege- oder Aufnähstücke oder übertragene bzw. umgedruckte Stücke angewiesen war.

Die bis jetzt erzielten Ergebnisse waren immer statischer Art, weil die Farbwirkung festgelegt blieb, ohne daß irgendeine Änderung möglich war.

Es ist bekannt, daß cholesterische Flüssigkristalle mesomorphe, chemische Substanzen sind, die die Eigenschaft haben, daß sie ihr Verhalten gegenüber einfallendem, weißem Licht bei einer Änderung der Temperatur ändern und insbesondere von einem vollkommen durchsichtigen Zustand in einen farbigen Zustand übergehen, wenn die Temperatur, bei der sie sich befinden, einen Wert annimmt, der innerhalb eines besonderen, für jede mesomorphe Substanz oder für jede Kombination von mesomorphen Substanzen charakteristischen Bereichs liegt.

Bis jetzt waren alle bekannten Anwendungen dieser Merkmale auf die Temperaturmessung gerichtet, was zu praktischen Anwendungen bei Thermometern für Raumtemperatur und für Körpertemperatur und bei auf den verschiedenen Temperaturen von Hautbereichen basierenden, thermographischen Diagnostikvorrichtungen usw. führte.

Näheres über die Beschaffenheit und die Arten der für diese Zwecke geeigneten, cholesterischen Substanzen sowie über deren Eigenschaften und Verhalten ist aus der technischen Literatur, beispielsweise der US-PS 3 576 761, bekannt.

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Es ist Aufgabe der Erfindung, einen textlien Stoff zur Verfugung zu stellen, bei dem die Farbwirkung als Funktion oder in Abhängigkeit von der Änderung

der Umweltbedingungen veränderlich ist.
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Durch ' die Erfindung soll auch ein textiler Stoff zur Verfügung gestellt werden, dessen Farbe sich entweder vollständig oder in einigen vorbestimmten Bereichen des Stoffes bei einer Änderung der Temperatur oder einer Änderung des Sichtwinktls, unter dem der Stoff betrachtet wird, ändert.

Die Aufgabe der Erfindung wird durch einen textlien Stoff gelöst, der dadurch gekennzeichnet ist, daß auf eine dunkelfarbige und vorzugsweise schwarze Oberfläche des Stoffes eine Masse aus cholesterischen Flüssigkristallen, die dazu befähigt sind, beim Erreichen oder Überschreiten eines vorbestimmten Temperaturwertes oder eines vorbestimmten Temperaturbereichs ihre Farbe zu ändern, aufgebracht ist.

Bei einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Stoffes ist auf die erwähnte Oberfläche eine Masse aus cholesterischen Flüssigkristallen aufgebracht, deren Farbe sich bei einer Änderung des Sichtwinkels, unter dem diese Oberfläche betrachtet wird, ändert.

Im Rahmen der Erfindung wurde demnach festgestellt, daß die vorstehend beschriebenen Eigenschaften cholesterischer Flüssigkristalle, deren Ausnutzung bis jetzt direkt oder indirekt ausschließlich auf die Temperaturmessung eingeschränkt war, in nützlicher und vorteilhafter Weise zur Herstellung von textlien Stoffen mit neuartigen und überraschenden dekorativen Wirkungen ausgenutzt werden können.

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■*■ Für die Herstellung der erfindungsgemäßen Stoffe wird die Flüssigkristallmasse in einer in geeigneter Weise mikroverkapselten Form auf eine Oberfläche des Stoffes, die unbedingt dunkelfarbig sein muß und vorzugsweise schwarz ist, damit der erforderliche Hintergrund oder Kontrast erhalten wird, aufgetragen.

Die Masse wird durch Beschichten bzw. Anstrich, durch Spritzen bzw. Aufstäuben oder vorzugsweise durch Siebdrück entsprechend einem vorbestimmten Muster oder einer vorbestimmten Zeichnung aufgebracht, worauf eine zum Schutz der Schicht aus mikroverkapselten Flüssigkristallen dienende Außenschicht, beispielsweise in Form einer Folie aus durchsichtigem bzw. lichtdurchlässigem Kunststoffmaterial, aufgebracht wird.

Die im Rahmen der Erfindung eingesetzte Masse kann in Form einer Dispersion von mikroverkapselten Flüssigkristallen in einem Dispergier- und Bindemittel, bei dem es sich um eine Dispersion eines mit Wasser emulgierbaren Kunstharzes, beispielsweise eines Vinyl-, Acryl-, Methacryl- oder Amidharzes, handelt, aufgebracht werden.

In diesem Fall wird die Waschbarkeit des Stoffes verbessert.

Nachstehend werden einige Beispiele für Flüssigkristallmassen, die für die erfindungsgemäßen Stoffe geeignet sind, angegeben.

Beispiel 1

Masse, die bei 20⁰C mit einem weiten Bereich (etwa 16 bis 22 C) einen Farbumschlag zeigt.

• · - 7 - DE 2856

* Verbindung Gew.-Teile

Cholesterylnonanoat 73,2

Oleylcholesterylcarbonat 11,7

Cholesterylchlorid 15,6

Beispiel 2

Masse, die bei 25 C mit einem weiten Bereich (etwa 22'bis 28°C) einen Farbumschlag zeigt.

Verbindung

Cholesterylnonanoat 15 Oleylcholesterylcarbonat Cholesterylchlorid

Gew	.-Teile
76,	6
; 9,	4
15,	O
Beispiel	3

Masse, die bei 28 C mit einem weiten Bereich (etwa 26 bis 31 C) einen Farbumschlag zeigt.

Verbindung Gew.-Teile

Cholesterylnonanoat 80,0
Oleylcholesterylcarbonat 5,0
Cholesterylchlorid 15,5

In den vorstehend beschriebenen Beispielen ist unter einem Farbumschlag mit einem weiten Bereich zu verstehen, daß der Farbumschlag innerhalb des angegebenen Temperaturbereichs stattfindet.

Es sei angemerkt, daß die Masse eine Farbe mit einem sich entsprechend dem Temperaturwert· verändernden

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Farbton annimmt, wenn die Raumtemperatur einen innerhalb eines der vorstehend erwähnten Temperaturbereiche liegenden Wert erreicht.

Wie schon erwähnt wurde, wird gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung ein Stoff zur Verfugung gestellt, der mit Hilfe von Flüssigkristallmassen, die in Abhängigkeit von dem "Sichtwinkel, unter dem der Stoff betrachtet wird, eine verschiedene Farbe zeigen, eine veränderliche Farbwirkung aufweist.

Im Unterschied zu der vorher beschriebenen Ausführungsform sieht der Stoff infolgedessen immer farbig aus.

Da das Herstellungsverfahren unverändert ist, genügt es, daß nachstehend ein Beispiel für die Flüssigkristallmassen, die einzusetzen sind, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen, angegeben wird.

Beispiel 4 Verbindung Gew.-Teile

Cholesterylnonanoat 50
Oleylcholesterylcarbonat 50

Cholesterylchlorid 30 bis 50

Es sei angemerkt, daß sich die vorherrschende Farbe in diesen Flüssigkristallmassen von Grünblau zu Orange und schließlich zu Gelborange verändert,- wenn der Anteil des Cholesterylchlorids erhöht wird.

Außerdem wird die Flüssigkristallmasse in diesem Fall zwischen 0⁰C und 60⁰C, abgesehen von geringfügigen

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Änderungen des Farbtons, die beobachtet werden, wenn eine Temperaturänderung um 20 bis 30⁰C eintritt, durch Änderungen der Raumtemperatur fast nicht beeinflußt. Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, daß in diesem Fall der Gehalt des Chblesterylchlorids wichtig ist; man findet in den bekannten Massen faktisch kein Gegenstück zu der beträchtlich höheren Menge des Cholesterylchlorids in den im Rahmen der ' Erfindung eingesetzten Massen.

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Es sei außerdem angemerkt, daß Cholesterylnonanoat und Oleylcholesterylcarbonat, die beiden anderen Bestandteile der Masse, durch verschiedene Typen von Flüssigkristallen ersetzt werden können. Anstelle von Cholesterylnonanoat kann beispielsweise Cholesterylpelargonat eingesetzt werden.

Schließlich sei erwähnt, daß als. Träger für die vorstehend beschriebenen Flüssigkristallmassen in genau der gleichen Weise und mit der gleichen Wirkung dunkelfarbige oder schwarze Leder oder Häute bzw. Felle verwendet werden können.

Claims

Patentansprüche

1. Textiler Stoff, insbesondere für Bekleidungsstücke, dadurch gekennzeichnet, daß er eine Masse aus cholesterischen Flüssigkristallen aufweist, die auf eine mindestens dunkelfarbige und vorzugsweise schwarze Oberfläche des Stoffes aufgebracht ist.

20• 2. 'Stoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die FlUssigkriställmasse dafür bestimmt ist, einen Farbumschlag zu zeigen, wenn die Temperatur . einen vorbestimmten Wert überschreitet.

3. Stoff nach Anspruch ?. dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkristallmasse von einem durchsichtigen bzw. transparenten- Zustand in einen farbigen Zustand übergeht.

4. Stoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Masse aus cholesterischen Flüssigkristallen bei der Änderung des Sichtwinkels, unter dem der Stoff betrachtet wird, einen Farbumschlag zeigt.

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5. Stoff nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkristallmasse aus drei Bestandteilen besteht und 30 bis 50 Gew.-Teile Cholesterylchlorid pro 100 Gew.-Teile der beiden anderen Bestandteile enthält.

6. Stoff nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden anderen Bestandteile Cholesterylnonanoat und Oleylcholesterylcarbonat sind und in gleichen Gewichtsmengen vorliegen.

7. Material für Bekleidungsstücke usw. nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger für die FlUssigkristallmasse ein dunkelfarbiges Leder oder eine dunkelfarbige Haut ist.

8. Stoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,, daß die Masse aus cholesterischen Flüssigkristallen die folgenden Bestandteile enthält;

Gew.-Teile

Cholesterylnonanoat 73 bis 80 ·

Oleylcholesterylcarbonat 5 bis 12

Cholesterylchlorid 15