DE3308560C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur dynamischen
Blindleistungskompensation und Symmetrierung für
m-phasige Netze ohne Sternpunktleiter mit einem m-phasigen Blindleistungsstromrichter
gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1.
Ein derartiges Verfahren ist aus der Veröffentlichung von Depenbrock: "Kompensation
schnell veränderlicher Blindströme." In: etz-a, Bd. 98 (1977), H. 6, S. 408 bis 411
bekannt.
Anstelle der früher üblichen Blindleistungskompensation
mit rotierenden Maschinen werden heute im zunehmenden
Maße Kompensationseinrichtungen mit Blindleistungsstromrichtern
eingesetzt. Dabei wird dem Wechselstromsteller
wegen seines einfachen Aufbaus und seines geringen Aufwandes,
insbesondere bei großen Leistungen, der Vorzug
gegeben. ("Blindleistungskompensation mit Stromrichtern",
AEG-Telefunken, Leistungselektronik Sonderheft 4/1982).
Ist neben der dynamischen Blindleistungskompensation auch
eine Symmetrierung von Lasten (z. B. Drehstromlichtbogenofen)
oder Netzen (z. B. Speisung von Einphasen-Bahnnetzen
aus Dreiphasen-Landesnetzen) gefordert, wurden bisher nur
drei einphasige Wechselstromsteller eingesetzt, weil in
den einzelnen Phasen unterschiedliche Kompensationsleistungen
geliefert werden müssen. Die in der Fachliteratur
(Depenbrock: "Kompensation schnell veränderlicher
Blindströme", etz-a, Bd. 98 (1977) Heft 6, Seiten 408
bis 411) vorgeschlagenen einphasigen Vierquadranten-Steller
werden wegen des hohen technischen Aufwandes bei großen
Leistungen zur Zeit noch nicht eingesetzt.
Die bekannten Regelverfahren setzen als Stellglied drei Wechselstromsteller
voraus, die von drei Steuergeräten angesteuert werden (A. Chit,
W. Horn, H. Utecht: "Grenzen der dynamischen Wirkungsweise ruhender
Blindleistungs-Kompensationseinrichtungen", Technische Mitteilungen
AEG-Telefunken 65 (1975) Heft 6, Seiten 205 bis 210 und auch
DE 24 14 807 B2).
Die Steuergrößen werden dabei entweder durch phasenweise Anwendung
des Steinmetz-Verfahrens oder durch Aufspaltung der Verbraucherströme
in Mit- und Gegensystem gebildet. Beide Verfahren haben den Nachteil,
daß durch die einphasige Ansteuerung der Wechselstromsteller die relativ
große Totzeit des Stellgliedes wirksam wird.
Darüber hinaus besteht die Gefahr einer unerwünschten Verkopplung der
drei Strangstrom-Regelkreise, weil eine voneinander unabhängige Verstellung
der Strangströme wegen des fehlenden Mittelpunktleiters nicht
möglich ist.
Es ist durch die DE 29 05 986 A1, insbesondere Patentanspruch 8, ein
Verfahren zur Erzeugung und Einspeisung einer Blindleistung in einen
Wechselstromkreis bekannt, bei dem die Leistungswerte im elektrischen
System bestimmt werden und diese zur Bildung eines laufenden akkumulierten
Leistungsintegralwertes über die Zeit integriert werden. Dabei
sind jedoch die Integrationsgrenzen konstant und an die Periodendauer
gebunden. Darunter leidet die Regeldynamik.
Durch das von Depenbrock in dem oben bereits erwähnten Aufsatz "Kompensation
schnell veränderlicher Blindströme" a. a. O. angegebene Verfahren
wird die Dynamik des Regelstromes dadurch verbessert, daß eine
gleitende Integration der Regelgrößen vorgenommen wird.
Die Kompensation erfolgt
über die Erfassung der Wirkleistung.
Mit dem in der DE 32 43 701 nachveröffentlichten, aber am Stand der Technik zu zählenden
Verfahren wird dagegen sowohl
eine Kompensation über die Augenblickswirk- und -blindleistung als
auch eine Symmetrierung der der Scheinleistung überlagerten, mit doppelter
Frequenz schwingenden, durch unsymmetrisches Verhalten einer
Last (zum Beispiel eines Lichtbogenofens) hervorgerufene Leistungspulsation
erreicht. Dort wird auch in diesem Zusammenhang die gesamte
Augenblicksblindleistung aller m-Phasen durch
Multiplikation der einzelnen, zur jeweiligen Netzspannung orthogonalen
Spannungen mit den entsprechenden Netzströmen und anschließender
Summenbildung der so gewonnenen,
einzelnen Augenblicksleistungen gebildet.
Allerdings geht bei diesem Verfahren in die Regelung
störend die Verzerrungsleistung mit ein, die zum Beispiel von Stromrichtern
größerer Leistung herrührt. Das Verfahren ist also nur dann
sinnvoll anwendbar, wenn diese zusätzlichen Oberschwingungen nicht auftreten
oder vernachlässigbar sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs
beschriebenen Art anzugeben, das ein gutes dynamisches Verhalten der
Kompensations- und Symmetrieeinrichtung unter Vermeidung der großen
Totzeit einphasiger Wechselstromsteller gewährleistet und gleichzeitig
Einflüsse von störenden Oberschwingungen vermeidet.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 gekennzeichneten
Verfahrensschritte gelöst.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens nach der Erfindung ist
im Unteranspruch gekennzeichnet.
Das Verfahren gemäß der Erfindung beinhaltet eine neuartige Regelstrategie,
die auf der von O. Mohr eingeführten Leistungsdarstellung durch
Zeigerdiagramme ("Die Leistungsdarstellung in Ein- und Mehrphasensystemen
durch
Zeigerdiagramme". In: ETZ-A, Bd. 83 (1962) Seiten 253 bis 263)
basiert und für sinusförmigen Verlauf von Strom und Spannung
gilt.
Die Augenblickswirkleistung eines Einphasennetzes
(vgl. DIN 40 110, Wechselstromgrößen)
kann danach auch in komplexer Form
mit ϕ u1, ϕ i1 als Nullphasenwinkel von Spannung und Strom
und ϕ₁ = ϕ u1 - ϕ i1 als Phasenverschiebungswinkel der
Spannung gegen den Strom geschrieben werden.
Definiert man, im Hinblick auf eine vollständige komplexe
Leistungsdarstellung, die Augenblicksblindleistung mit
Hilfe des Imaginärteils zu
so kann auch die Augenblicksscheinleistung komplex geschrieben
werden.
S t1 = P t1 + j Q t1 = S ₁ + S ₁ ∼ e-j2 ω t (4)
Wie von Mohr vorgeschlagen, können nun zwei Arten von komplexen
Leistungszeigern definiert werden.
S ₁ heißt nach DIN 40 110 komplexe Scheinleistung und S ₁+∼
komplexe Wechselleistung.
Die Größe S ₁ ∼ stellt in komplexer Form die der Scheinleistung
S ₁ überlagerte, mit doppelter Frequenz schwingende
Leistungspulsation dar. Amplitude und Phasenlage
der Leistungspulsation werden durch den Leistungszeiger
S ₁ ∼ beschrieben.
Der Vorteil dieser Darstellung ist die problemlose Übertragbarkeit
dieser Einphasendarstellung auf m-phasige Netze.
Analog zu der bekannten Zeigerrechnung mit Spannungen und
Strömen können nämlich die Summenscheinleistung S und
Summenwechselleistung S ₁ ∼ eines m-phasigen Netzes durch
Addition der komplexen Einzel-Scheinleistungen S m , S m ∼
ermittelt werden. Es gilt
Für die Summe der Augenblicksscheinleistung gilt
S t = S + S ∼ · e-j2 ω t (6)
P t + j Q t = P + j Q + (P ∼ + j Q ∼) e-j2 ω t (7)
Mit dieser Leistungsdarstellung läßt sich die Aufgabe der
Blindleistungskompensation und Symmetrierung von m-phasigen
Netzen für stationäre Zustände eindeutig formulieren.
Ein m-phasiges Netz ist kompensiert und symmetriert, wenn
S t = P (8)
gilt.
Die Zusammenhänge können auf nichtstationäre Zustände
übertragen werden, wenn Wirk- und Blindleistung durch
gleitende Mittelwertbildung
definiert werden.
Einzelheiten des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie zur
Durchführung dieses Verfahrens dienende Anordnungen werden
anhand der Zeichnung nachstehend näher erläutert.
In Fig. 1 ist ein Regelschema zur Erläuterung des erfindungsgemäßen
Verfahrens gegeben; die Fig. 2 und 3 zeigen
Anordnungen zur Durchführung dieses Verfahrens.
Die in einem Meßumformer 4 in der Fig. 4 gebildete Augenblickswirkleistung
P t
P t = u₁₃i₁ + u₂₃i₂
(u uj = Phasenspannungen, i k = Strangströme)
und Augenblicksblindleistung Q t
eines Netzes 1,
hervorgerufen durch eine Last oder eines weiteren Netzes 2, sind Meßgrößen,
aus denen durch eine gleitende Fourieranalyse, die
in Meßumformern 52, 54, 62, 64 durchgeführt wird, die
im nichtstationären Fall zeitabhängigen Fourierkoeffizienten
der Spektralanteile der Leistungszeitverläufe gebildet
werden. Dazu wird in einem Oszillator 51 ein Vektor
F = (cos k ω t, sin k ω t,, . . .) mit netzsynchronen Kosinus-
und Sinuszeitfunktionen mit Vielfachen der Netzfrequenz
(k = 0, 1, 2, . . .) erzeugt.
Im Sonderfall monofrequenter, sinusförmiger Strom- und
Spannungszeitverläufe gibt es, wie der Zeitverlauf von
S t nach Gleichung (6) zeigt, nur einen Gleich- und einen
Wechselanteil mit doppelter Frequenz. Es genügt daher
k = 0, 2 zu setzen und den Vektor F = (1, cos 2ω t, sin 2ω t)
zu definieren. Geht man von einem Leistungszeitverlauf
nach Gleichung (6) aus, genügt es, zur Bestimmung der
Wechselleistungen P ∼, Q ∼, den Imaginärteil von S t zu
betrachten. Für Q t = Im { S t } gilt nach Gleichung (6)
Q t = Q - P ∼ sin 2ω t + Q ∼ cos 2ω t (9) .
Die Gleichung zeigt, daß die Augenblicksblindleistung Q t
nur dann ganz verschwinden kann, wenn die Blindleistung Q
kompensiert und die Wechselwirk- und Wechselblindleistung
(P ∼, Q ∼) durch Symmetrierung beseitigt werden
können.
Die Kompensations- und Symmetrierbedingung (8) ist für
Q = P ∼ = Q ∼ = 0 erfüllt.
Für den hier angenommenen stationären Fall ergibt die
gleitende Fourieranalyse, die in den Meßumformern 52, 62
durchgeführt wird, für die Blindleistung
und für die Wechselblindleistung
und für die Wechselwirkleistung
Die gleitende Fourieranalyse der Meßgröße P t, die in den
Meßumformern 54, 64 durchgeführt wird, führt bei dem hier
angeführten Sonderfall einer linearen Einphasenlast zu
den gleichen Ergebnissen wie in den Gleichungen (10, 11, 12)
angegeben und kann daher entfallen (P T = 0).
Erfindungsgemäß wird nach Glättung des Istwert-Vektors
in einem elektronischen Filter 7 und dem Soll-Istwert-Vergleich
mit einem Sollwert Q w T aus der Regelabweichung mittels
eines Reglers 8 ein Stellgrößenvektor Δ Q T gebildet. In einem
Meßumformer 9 wird schließlich die Fourierdarstellung
der Stellgröße Δ Q t durch Vektormultiplikation
erzeugt und einem Steuergerät 10 eins m-phasigen Blindleistungsstromrichters
3 zugeführt.
Bei bestimmten Blindleistungsstromrichtern, wie z. B. bei
über Drehstromsteller gestellten Drosselspulen, kann die
Wechselwirk- und die Wechselblindleistung nicht unabhängig
voneinander verstellt werden. Bei solchen Stellgliedern
wird der Vektor für die Wechselwirkleistung P T analog
zu dem der Wechselblindleistung Q T in den Meßumformern
54, 64 gebildet und zu diesem in einem Summierungspunkt 70 vor
dem elektronischen Filter 7 komponentenweise addiert.
Es gilt
mit
für n = 1, 2, . . . k und ω = 2π /T.
Dabei sind mit dem Index c die Kosinusglieder, mit dem
Index s die Sinusglieder gekennzeichnet.
Das Glied Q o wird durch Mittelwertbildung über
eine Periode (m = 1) oder eine halbe Periode (m = 2)
nach der Rechenvorschrift
gebildet.
In dem mehrkanaligen elektronischen Filter 7 werden die zeitabhängigen
Fourierkoeffizienten der Kosinus- und Sinusglieder geglättet.
Danach werden diese Ausgangswerte zur Bestimmung
der Regelabweichung mit Sollwerten P w T , Q w T verglichen.
Aus der Regelabweichung werden mittels
des Reglers 8
(Mehrkanalregler)
Stellgrößenvektoren Δ P T , Δ Q T , das heißt
die Fourierkoeffizienten einer Stellgröße α für das Steuergerät
10 des m-phasigen Blindleistungsstromrichters 3, ermittelt.
Diese werden dem Meßumformer 9 zugeführt; dort wird der
Zeitverlauf der Stellgröße α durch Multiplikation der
Fourierkoeffizienten mit den Sinus- und Kosinuszeitfunktionen
sowie der Konstanten "1" des im Oszillator 51
erzeugten Vektors F gebildet; diese Größen sind mit Δ P t
und Δ Q t bezeichnet. Sie werden addiert und bilden so
die Stellgröße α=Δ P t +Δ Q t , die dem Steuergerät 10
zugeführt wird.
Fig. 2 zeigt eine Schaltungsanordnung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Das Ausführungsbeispiel dient dazu, ein
Dreiphasennetz 1, das mit einem 50-Hz-Einphasen-Bahnnetz
2 gekoppelt ist, mit Hilfe des Blindleistungsstromrichters
3 zu kompensieren und zu symmetrieren. Der
Blindleistungsstromrichter 3 besteht aus drei in Dreieck
geschalteten Wechselstromstellern 32 mit Drosselspulen 31
und zwei Saugkreisen 35, 36. Der dritte Saugkreis ist
hier weggelassen, weil nur eine Einphasenlast kompensiert
werden muß und zur Symmetrierung in einer Phase nur eine
gestellte Drosselspule erforderlich ist.
Die in Fig. 2 dargestellte Regelkreisstruktur ist
ähnlich wie in Fig. 1.
Ausführlicher dargestellt
sind nur die Regelkreise für die Spektralanteile der Augenblicksblindleistung
Q t . Die Signalverarbeitung für die
Augenblickswirkleistung P t kann wegen gleicher Ergebnisse
der Wirk- und Blindleistungsanalyse wieder entfallen.
Die Signalverarbeitung für Q t geschieht in drei parallelen
Kanälen; es gibt je einen für die Blindleistung Q
(Meßumformer 61, Filter 71, Regler 81),
für die
Wechselwirkleistung
P∼ (Meßumformer 52, Meßumformer 62, Filter 72,
Regler 82, Meßumformer 92) und
für die
Wechselblindleistung Q∼
(Meßumformer 53, Meßumformer 63, Filter 73, Regler 83,
Meßumformer 93). Dabei entspricht der Meßumformer 53 in
seiner Wirkung dem Meßumformer 52, die Meßumformer 61
und 63 entsprechen in ihrer Wirkung dem Meßumformer 62 und die Meßumformer
92 und 93 in ihrer Wirkung dem Meßumformer 9
gemäß Fig. 1. Gemäß der Rechenvorschrift zur Bildung der
Fourierreihe werden die drei Anteile in einem Summenpunkt 91
überlagert. Am Summenpunkt 91 wird noch eine zusätzliche
Größe Q c zur Einstellung der Ruhelage des Regelkreises
hinzugefügt. Der Ausgang des Summenpunktes 91 führt über einen
Kennliniengeber 11 mit inverser Steuerkennlinie auf
das Steuergerät 10 für den Blindleistungsstromrichter 3.
Die Fig. 3 zeigt eine weitere Schaltungsanordnung zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Als Blindleistungsstromrichter werden hier ein Drehstromsteller 33
mit Drosselspulen 34
und drei Wechselstromsteller 32 mit
drei Drosselspulen 31 in Dreieckschaltung zur Symmetrierung
und Kompensation eines Drehstromlichtbogenofens 21,
22 verwendet. Die Aufteilung in zwei Stellglieder 32, 33 in
Dreieck- und Sternschaltung führt aufgrund einer Halbierung
der Totzeit zu einer weiteren Verbesserung des dynamischen
Verhaltens der Anlage.
Wenn eine Spannungsanpassung der Thyristoren an die
Spannung des Netzes 1 erforderlich ist, können auch
Streutransformatoren mit einer Stern- und Dreiecks-Sekundärwicklung
verwendet werden. Der Steller hat dann
echte Zwölfpuls-Eigenschaften. Dadurch verringern sich
die Oberschwingungen im Stellerstrom. Anstelle der hier
vorgesehenen zwei 6-Puls-Steuergeräte 10, 10′ mit vorgeschaltetem
inversen Kennliniengeber 11, 11′ kann dann ein
12-Puls-Steuergerät verwendet werden. Mit 35, 36 ist
ein Saugkreis bezeichnet.
Die Regelkreisstruktur wurde gegenüber Fig. 2 um die Meßumformer
54, 55, 64, 65 zur Analyse der Wechselwirkleistung
und die Summierungspunkte 70, 70′ erweitert. Durch
die getrennte Messung und anschließender Summation der
Wechselwirk- und Wechselblindleistung, die beim Lichtbogenofen
zeitlich nicht gleich groß sind, kann die Regeldynamik
der Symmetrierregelkreise verbessert werden. Dieses
Verfahren ist nur sinnvoll, wenn, wie beim vorliegenden
Blindleistungsstromrichter, die Wechselwirk- und
Wechselblindleistung nicht unabhängig voneinander gestellt
werden können.
Claims (2)
1. Verfahren zur dynamischen Blindleistungskompensation und
Symmetrierung für m-phasige Netze ohne Sternpunktleiter
mit einem m-phasigen Blindleistungsstromrichter, dessen
Stellgröße (α) aus den Phasenströmen und Phasenspannungen gebildet
wird, wobei die Augenblickswirkleistung (P t) durch
Multiplikation der jeweiligen Phasenspannung (u₁; u₂; . . .
u m) mit dem entsprechenden Phasenstrom (i₁; i₂; . . . i m)
und anschließender Addition der Augenblickswirkleistungen
der m-Phasen gewonnen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
- 1. die gesamte Augenblicksblindleistung (Q t) aller m-Phasen durch Multiplikation der einzelnen, zur jeweiligen Phasenspannung (u₁; u₂; . . . u m) orthogonalen Spannungen mit den entsprechenden Phasenströmen (i₁; i₂; . . . i m) und anschließender Summenbildung der so gewonnenen, einzelnen Augenblicksleistungen gebildet wird,
- 2. die Zeitverluste der gesamten Augenblicksblindleistung (Q t) und der gesamten Augenblickswirkleistung (P t) mittels gleitender Fourieranalyse in ihre Fourierkoeffizienten zerlegt werden, indem ein Vektor (F) (F = (cos k ω t, sin k ω z, . . .)) mit netzspannungssynchronen Kosinus- und Sinuszeitfunktionen mit Vielfachen der Netzfrequenz (k = 0, 1, 2, . . .) erzeugt und sowohl mit der gesamten Augenblickswirkleistung (P t) als auch mit der gesamten Augenblicksblindleistung (Q t) multipliziert wird, und die so erhaltenen Fourierkoeffizienten nach gleitender Integration komponentenweise addiert, geglättet und danach jeweils mit den Sollwerten der gesamten Augenblickswirkleistung (P w T ) bzw. der gesamte Augenblicksblindleistung (Q w T ) verglichen werden,
- 3. der Zeitverlauf der Stellgröße (α) des m-phasigen Blindleistungsstromrichters durch Multiplikation der einzelnen Fourierkoeffizienten (Δ P T , Δ Q T ) der Regelabweichung mit den entsprechenden Sinus- und Kosinuszeitfunktionen des Vektors (F) und anschließender Addition gebildet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Gleichheit der Fourierkoeffizienten von Augenblickswirkleistung
(P t) und Augenblicksblindleistung (Q t)
nach ihrer gleitenden Integration lediglich die Fourierkoeffizienten
der Augenblicksblindleistung (Q t) weiterverarbeitet
werden.
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Legal Events
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
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