DE3248839T1 - Statischer reaktiver kompensator - Google Patents
Statischer reaktiver kompensatorInfo
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Description
Statischer reaktiver Kompensator
Die Erfindung bezieht sich auf statische reaktive Kompensatoren zur Blindleistungskompensation und Spannungssteuerung
in Wechselstrom-Übertragungssystemen.
Die Verwendung statischer reaktiver Kompensatoren hat sich gut eingebürgert, und man benutzt hierfür eine
von zwei alternativen Schlüsselkomponenten, d.h. Sättigungsdrosselspulen mit massiven Eisenkernen oder lineare
Luftdrosselspulen, die jeweils durch phasenanschnittsgesteuerte
Thyristoren gesteuert werden.
FIG. 1 zeigt eine Grundschaltung, eine Spannungs/
Strom-Kennlinie und Schwingungsverläufe eines typischen thyristorgesteuerten Drosselspulensystems. Eine lineare
Drosselspule 1, d.h. eine Luftdrosselspule ohne Eisenkern,
ist in Reihe mit einer Thyristorschaltanordnung 2
zwischen eine Wechselstrom-Hochspannungsleitung 3 und einen Stern- oder Nullpunkt 4 geschaltet. Die Schaltanordnung
enthält Thyristoren in Antiparallelschaltung, so daß ein Stromfluß in beiden Richtungen möglich ist. In
jedem Zweig sind einige Thyristoren miteinander in Reihe geschaltet, um die erforderliche Spannungsfestigkeit zu
erzielen.
Die Leitungsspannung V wird von einer Steuerschaltung
5 mit Hilfe eines Abwärtstransformators 6 abgefühlt. Die Steuerschaltung stellt den Zündwinkel (L der Thyristoren
so ein, daß die Stromfluß- oder Durchlaßzeit größer wird, wenn die Leitungsspannung zunimmt. FIG. 1(b) zeigt
die Spannungs/Strom-Kennlinie für die in FIG. 1(a) dargestellte
Schaltung. Die gestrichelt eingezeichnete Linie OC ist diejenige Kennlinie (konstanter Reaktanz), die
' -..■'.
sich einstellen würde, wenn die Thyristoren ständig
vollkommen stromleitend wären. Durch Verzögerung des
: Zündwinkels von 90° beim Punkt C bis auf 180° beim
Punkt A wird jedoch der Blindwiderstand oder die Reaktanz
effektiv erhöht, wenn der Strom absinkt. Man erhält dann die Kennlinie AC. Die Thyristoren können aber
für mehr als den vollen Nennstrom I sorgen, so daß der Normalbetrieb im Abschnitt AB stattfindet. Beim Punkt B
setzt eine Konstantstromsteuerung ein, wobei der Kennlinienabschnitt
BD gilt, und zwar bis zu der Spannung, die dem Punkt D entspricht. Oberhalb dieses Punktes
geht die Kennlinie in eine Konstantreaktanzlinie über, und zwar bei und oberhalb des Punktes E. FIG. 1(c) zeigt
die Spannungs- und Stromverläufe bei den drei Punkten
A, B und C.
Eine bekannte Anordnung, wie diejenige nach FIG. 1,
hat gegenüber Sättigungsdrosselspulen den Vorteil von günstigeren Kosten, \veist aber beträchtliche Nachteile
20. auf, und zwar einen hohen Oberwellenstromgehalt und die Verwendung von Thyristoren, die Fehlerströme führen müssen und die daher untsrbemessen sein müssen, was zu
einer entsprechenden Verteuerung führt.
Eine Alternative und in Wirklichkeit ein Vorläufer
zu dem oben erläuterten thyristorgesteuerten Drosselspulenkompensator ist der Sättigungsdrosselkompensator
nach FIG. 2. Eine sättigbare Drosselspule oder Sättigungsdrosselspule SR ist in Reihe mit einem neigungs-
oder steilheitskorrigierenden Kondensator 7 zwischen den Ausgang eines Transformators β und einen Nullpunkt geschaltet.
Der Transformator ist mit der Speiseleitung verbunden und sieht einen Anzapfungs- oder Abgriffswechsel vor. Die Sättigungsdrosselspule hat eine nicht
lineare Kennlinie, wie es in FIG. 2(b) gezeigt ist. Der Hauptteil dieser Kennlinie besteht aus■einer konstanten
Λ.
positiven Neigung oder Steigung, die bei einem Knie- .
punkt beginnt, der die minimale Betriebsspannung oder Referenzspannung V„ vorgibt. Die Neigungs- oder Stei-
'S'· ■
gungsreaktanz (d.h. die inkrementelle oder Zuwachsreaktanz)
ist noch weiter vermindert in Richtung auf Null, und zwar durch den Steigungskorrigierenden Kondensator
7, dessen negative Reaktanz gerade so gewählt ist, daß
sie die positive Steigungsreaktanz auslöscht. Die ausgezogene Linie stellt die nicht korrigierte Kennlinie
dar, wohingegen die gestrichelt eingezeichnete Linie: die korrigierte Kennlinie ist.
Da die Sättigungsdrosselspule im wesentlichen ein Einzelspannungsbauelement ist, ist es notwendig, einen
Anzapfungswechsler am Speisetransformator vorzusehen, um Spannungen Rechnung zu tragen, die oberhalb und
unterhalb der Grundspannung V_ liegen. In FIG. 2(b) sind zwei zusätzliche Kennlinien eingezeichnet.
Die Sättigungsdrosselspule hat den Vorteil einer im wesentlichen momentanen und automatischen Reaktion
auf Speisespannungsänderungen. Sie kann darüber hinaus großen Überlastungen standhalten und ferner so ausgelegt
sein, daß sie einen relativ kleinen Anteil von Stromoberwellen zieht. Beispiele solcher oberwellenkompensierter
Drosselspulen findet man in den GB-Patentschriften
1 303 634 und 1 545 491.
Ein Nachteil der Sättigungsdrosselspule ist die oben erwähnte Notwendigkeit, am Transformator einen veränderbaren
Abgriff oder einen Abgriffs- oder Anzapfungswechsler
vorzusehen, damit der Betriebsspannungsbereich ver-. ändert v/erden kann. Ein anderer Nachteil besteht darin,
daß der zugeordnete steigungskorrigierende Kondensator nicht fähig ist, Überlastungsströmen standzuhalten. Der
Kondensator muß daher größer sein als es für den norma-
len Betrieb erforderlich ist. Dies ist mit zusätzlichen
Kosten verbunden. Eine Überspannungsschutzausrüstung 9 und ein Dämpfungsfilter 11 werden im allgemeinen vorgesehen,
um die Notwendigkeit der Verwendung eines großen Kondensators zu vermeiden. Diese Maßnahmen verursachen
aber auch zusätzliche Kosten und erhöhen die Komplexität.
Dem gesamten grundsätzlichen Kompensator kann man einen Nebenschlußkondensator 13 parallelschalten, um
Oberwellen höherer Ordnung zu unterdrücken.
Man hat bereits verschiedenartige Methoden vorgeschlagen,
um die den Anordnungen nach FIG. 1 und nach
FlG. 2 eigenen Nachteilen zu vermeiden. Bei einem dieser
Versuche wird eine Sättigungsdrosselspule ohne einen Steigungskorrigierenden Kondensator von einem Transformator
mit getrennten Sekundärwicklungsabschnitten'gespeist. Durch Bildung von Reihenschaltungen aus ausgewählten
Wicklungsabschnitten durch schnelle Schaltvorgänge mit
Hilfe von Thyristoren, kann die Speisespannung effektiv geändert werden. Die Wicklungsabschnitte können so abgestuft
sein, daß eine feine Abstufung der Speisespannung vorgenommen werden kann. Eine Vertikalverschiebung
der gesamten Sättigungsdrosselkennlinie ist somit möglich, und durch Übergang von einer grundsätzlichen Sät-.
tigungsdrosselkennlinie (d.h. mit beachtlicher positiver
Steigung) zu einer niedrigeren kann man bei zunehmender ■■', Speisespannung nahezu eine Nullsteigungsreaktanz erhalten.
Die Thyristörschaltanordnung ist aber komplex, weil
man Wicklungsabschnitte nicht einfach kurzschließen kann, sondern auftrennen muß. Es sind daher zwei Gruppen
von Thyristoren erforderlich.
Eine damit etwas ähnliche Methode ist in der GB-Patentschrift
1 ?.J>Q 015 beschr.i oben. Dort weist eine
—κ*—
-6.
Drosselspule getrennte Wicklungsabschnitte auf, die in der oben angegebenen Weise zum Herstellen von Serienverbindungen
ausgewählt werden. ■
Die Hauptschwierigkeit bei all diesen Anzapfungswechsel- oder Anzapfungsumschaltmethoden sind im Hinblick
auf das Anwendungsgebiet in der Hochspannungs- und Hochleistungstechnik
hohe Fehlerstrombeanspruchungen, denen die Thyristoren ausgesetzt sein können.
Bei einer anderen in Betracht gezogenen Methode liegt eine Sättigungsdrosselspule in Reihe mit einer Anzahl linearer
Drosselspulen, denen Thyristoren parallelgeschaltet sind. Die sich dabei ergebende Kennlinie besteht aus der
grundsätzlichen Sättigungsdrosselspulenkennlinie mit einer Steigungsreaktanz zunehmender Größe gemäß der Anzahl
linearer Drosselspulen, die nicht kurzgeschlossen sind. Eine Steigungskorrektur kann somit dadurch erreicht
v/erden, daß bei anwachsender Speisespannung die Kennlinien
der Kennlinienfamilie durchgeschaltet werden. Der Bereich der verfügbaren Stromwerte ist allerdings hierbei
durch die verfügbare maximale lineare Reaktanz begrenzt, und je größer der Reaktanzschritt ist, um so
größer muß die erforderliche Nennspannung der Thyristoren sein.
Darüber hinaus ist mit dieser Methode eine schnelle.
Vertikalverschiebung der gesamten Kennlinie nicht möglich.
Höhere effektive Spannungsreferenzeinstellungen können nur durch aufeinanderfolgend stärker begrenzte
Strombereiche erzielt werden. ■■■:■'
Die erläuterten bekannten und in Betracht gezogenen statischen reaktiven Kompensatoren haben daher alle
den einen oder anderen Nachteil. Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen statischen reaktiven Kompensator vor-
32A8
zusehen, der in einem hohen Maße die Vorteile der verschiedenen erläuterten Methoden in sich vereint und dabei
die meisten der Schwierigkeiten abbaut.
Ein statischer reaktiver Mehrphasenkompensator enthält nach der Erfindung eine Vielzahl von Wechselstrom-Sättigungsdrosselspulen,
die in Reihe zwischen Speiseanschlüsse geschaltet sind, x^obei einige der Sättigungsdrosselspulen steuerbare Nebenschlußpfade haben, sowie
Einrichtungen zur Steuerung dieser Nebenschlußpfade in ausgewählter Weise derart, daß eine zusammengesetzte
Spannungs/Strom-Kennlinie durch fortschreitendes Kurzschließen der Sättigungsdrosselspulen bei zunehmender
Speisespannung gewonnen wird, wobei die effektive Steigungsimpedanz
vermindert wird.
Die Vielzahl der Sättigungsdrosselspulen enthält vorzugsweise eine Grunddrosselspule ohne Nebenschlußpfad und eine Anzahl kleinerer Drosselspulen mit Nebenschlußpfaden,
.wobei die Impedanz der Grunddrosselspule
die Gesamtimpedanz der kleineren Drosselspulen übersteigt.
Die kleineren Drosselspulen können bezüglich der Impedanz so abgestuft sein, daß man durch geeignete Kom
binationen aus geöffneten und geschlossenen Pfaden normale oder reguläre Schrittänderungen der Gesamtimpedanz
erhält. Jede der Sättigungsdrosselspulen kann so ausgebildet sein, daß sie eine Unterdrückung von Stromoberwellen
vorsieht.
Ferner kann gemäß der Erfindung eine einzige Sättigungsdrosselspule
eine primäre Wicklungsanordnung und eine sekundäre geschlossene Maschenwicklung enthalten,
die die Unterdrückung von gewissen Stromoberwellen in der primären Wicklungsanordnung vorsieht, 'wobei''die Ma-
schenwicklung eine Spannungsquelle der dritten Oberwelle
für eine Hilfssättigungsdrosselspule darstellt, die in der primären wicklungsanordnung Ströme höherer Oberwellen
zu unterdrücken sucht, und wobei der Hilfssättigungsdrosselspule
ein steuerbarer Nebenschlußpfad parallelgeschaltet ist, der in der Lage ist, die Hilfssättigungsdrosselspule
mit einer steuerbaren Impedanz nebenzuschließen.
Der steuerbare Nebenschlußpfad kann eine lineare Drosselspule enthalten und v/eist vorzugsweise auch eine
Thyristorschaltanordnung auf.
Ein Ausführungsbeispiel und einige Abwandlungen eines statischen reaktiven Kompensators für ein Wechselstrom-Hochspannungsübertragungssystem
hoher Leistung soll im folgenden beispielshalber an Hand von Zeichnungen erläutert werden. Es zeigen:
FIG. 1(a), (b) und (c) einen bekannten thyristorgesteuerten linearen Drosselspulenkompensator, die Kennlinie der Drosselspule und verschiedene während des Betriebs
auftretende Schwingungsformen,
.<w FIG. 2(a) und (b) einen bekannten Sättigungsdr ο s-
seispulenkompensator und die zugeordnete Kennlinie,
F I G . 3 eine Grundschaltung und Kennlinie eines
Kompensators, der nach der Erfindung ausgebildet ist,
und
F I G . 4, 5 und 6 Abwandlungen der Grundschaltung und .die diesen Abwandlungen zugeordneten Kennlinien.
FIG. 1 und 2 zeigen bekannte Anordnungen, die bereits erläutert wurden und auf die daher im einzelnen
nicht mehr Bezug genommen wird.
FIG. 3(a) zeigt einen Kompensator mit Sättigungsdrosselspulen SR1, SR2, SR3 und SR4, die in Reihe zwischen eine Hochspannungsleitung 3 und einen Nullpunkt
geschaltet sind. In der Zeichnung ist lediglich ein einziger Phasenabschnitt des Kompensators dargestellt.
Jede Drosselspule ist aber in Wirklichkeit für ein Dreiphasennetz geeignet und vorzugsweise in einer höhere
Frequenzen verdreifachenden, oberwellenkompensierten Ausführungsform (treble-tripler, harmonically compensated form) vorgesehen, wie sie in den GB-Patentschrif-
ten 1 303 634 oder 1 545 491 beschrieben ist. Der Einfachheit
und besseren Übersicht halber wird jedoch der Kompensator unter Bezugnahme auf eine Einphasenanordnung
erläutert.
Die Sättigungsdrosselspulen sind bezüglich der
Kniespannung oder Sättigungsreferenzspannung, die von
ihnen übernommen wird, abgestuft. Auf der Grundlage einer Nennspeise- oder Nennetzspannung sowie eines Nennstromes
von Eins oder einer Einheit übernimmt die Grunddrosselspule SR1 einen Anteil von 0,8 der Nennetzspannung, d.h. V_ = 0,8. Die Drosselspule SR2 übernimmt
einen Anteil von 0,2, die Drosselspule SR3 übernimmt einen Anteil von 0,1 und die Drosselspule SR4 einen Anteil von 0,05. Durch Verbinden ausgewählter Kombina-
tionen dieser Drosselspulen in Form einer Reihenschaltung kann ein Referenzspannungsbereich von 0,8 bis 1,15
bedient werden. Sieht man weitere Drosselspulen vor, sind feinere Abstufungen und/oder ein größerer Bereich
möglich.
Die Grunddrosselspule SR1 v/eist bei der Ausführungs-
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form nach B1IG. 3(a), keinen Nebenschlußpfad auf und ist
daher dauernd in die Schaltung einbezogen. Jeder der anderen Drosselspulen SR2, ■ SR3 und SR4 ist ein Nebenschlußpfad
parallelgeschaltet, der zwei antiparallelgeschaltete Thyristoren aufweist, die jeweils·ein Thyristorventil
TV2, TV3 und TV4 bilden.
Die Thyristorventile werden durch Phasenanschnittssteuerung bzw. Phasensteuerung ihrer Zündwinkel von
einer Steuerschaltung 15 gesteuert, die die Speiseoder Netzspannung V abtastet und auf sie anspricht.
Das unterste Thyristorventil TV4 liegt mit einer linearen Drosselspule 17 in Reihe. Hierbei handelt es
sich jedoch lediglich um eine bevorzugte Ausführungsform, was noch erläutert wird.
Durch selektives "Einschalten" der Thyristorventile TV2, TV3 und TV4 steht in Schritten von 0,05 ein
Bereich an Gesamtreferenzspannungen von 0,8 pro Einheit bis 1,15 pro Einheit.zur Verfügung. Die sich ergebenden
Kennlinien sind in FIG. 3(b) dargestellt und überspannen dort den Bereich von "B" bis "C". Da bei
dieser Ausführungsform ein steigungskorrigierender
Kondensator nicht benutzt wird, hat jede Kennlinie eine
beachtliche positive Steigung, die bei einer gegebenen Änderung der Netzspannung den Bereich des von der Drosselspule
gezogenen Stroms begrenzt. Dieser Nachteil kann jedoch dadurch leicht überwunden werden, daß man
bei Zunahme der Netzspannung von einer Kennlinie zu einer tiefer liegenden Kennlinie umschaltet, so daß
man beispielsweise die in FIG. 3(b) eingezeichnete zusammengesetzte Kennlinie 11A" erhält. Somit stehen
die zwei Merkmale oder Funktionen (1) Steigungskorrektür und (2) Steuerung der Vertikallage der Gesamtkennlinie
gleichzeitig zur Verfügung.
Bezüglich der Anzahl der Sättigungsdrosselspulen in Anwendungen, bei denen nur eine Steigungskorrektur
erforderlich ist, kann man sich von wirtschaftlichen , Gesichtspunkten tragen lassen.
5. ■. ' .■ ■ ■'' ■.■.. ■' ' -. ' ·■■' ■ ■. :■
Während jede der Drosselspulen in ihrer Gesamtheit in die Anordnung ein- oder ausgeschaltet wird,
erhält man das gleiche Ausmaß an Oberwellenunterdrückung, wie es von den Drosselspulen einzeln bereitgestellt
wird.
Eine in einem höheren Maß kontinuierliche Steuerung der zusammengesetzten Kennlinie A kann man durch
: Phasensteuerung eines der Sättigungsdrosselspulen-Nebenschlußpfade
erreichen, wobei die Reaktanz der Drosselspule von Null bis zu ihrem normalen vollen
Wert verändert werden kann. Die resultierende Kennlinie kann daher gleichmäßig oder stufenlos von B nach
C verschoben werden, und zwar durch selektives Schalten der Ein/Aus-Thyristorventile in Verbindung mit
einer kontinuierlichen Einstellung des Zündwinkels der
Thyristoren TV4 in Abhängigkeit von dem erforderlichen
Kompensatorstrom.
Die teilweise Nebenschlußwirkung hat die Neigung, den vom Kompensator gezogenen Strom zu verzerren, und
vermindert daher die, Oberwellenkompensationsmaßnahmmen
der Drosselspule SR4. Das Ausmaß dieser Kompensationsverminderung wird auf einem hinreichend niedrigen
Niveau gehalten, und zwar dadurch, daß die relative
Größe der so gesteuerten Drosselspuleneinheit minimiert wird (d.h. durch Auswahl von SR4) und daß der Grad des
teilweisen Stromdurchlasses der Thyristoren, wie es durch ihre Phasenwinkelsteuerung bestimmt ist, minimiert
wird. Diese Verzerrung wird auch in einem gewissen Maß dadurch vermindert, daß eine kleine lineare Drossel-
-u-
spule 17 in Reihe in den Nebenschlußpfad geschaltet
ist. ■ ι ■ ·' ' ·
FIG. 4, 5 und 6 dienen zur Erläuterung von Ab-Wandlungen
der Anordnung nach FIG. 3. Wie bereits oben erwähnt, können die Sättigungsdrosselspulen und insbesondere die große Grunddrosselspule SR1 oberwellenkompensierte
Ausführungsformen sein, wie sie in den GB-Patentschriften 1 303 634 und 1 545 491 beschrieben
sind. In solchen Drosselspulen sind die Wicklungen jeder Phase auf neun Schenkel eines sättigbaren Kerns
verteilt, und die Schenkel tragen zusätzlich eine geschlossene Maschenwicklung, um eine Bahn für die neunten
Oberwellenströme vorzusehen. Diese geschlossene Maschenwicklung liefert an geeignete Stellen eine dritte
Oberwellenspannung, die einer Hilfssättigungsdrosselspule
zugeführt wird. So ist entsprechend der Darstellung nach FIG. 4(a) eine geschlossene Mäschenwicklung
19, die magnetisch mit der Primärwicklung der Sättigungsdrosseispule
SR1 gekoppelt ist, mit einer Hilfs-■■■
drosselspule'AR verbunden. ■
In Reihe mit der Hilfsdrosselspule AR liegt ein
Thyristorschalter 21, und dieser Reihenschaltung ist
ein Thyristorschalter 23 parallelgeschaltet. Die Hilfsdrosselspule
AR kann daher als offener oder kurzgeschlossener Stromkreis betrieben werden, oder sie kann
durch geeignete Phasenanschnittssteuerung der Schalter 21 und 23 auf irgendeinem Zwischenwert betrieben
werden. Die Thyristorschalter 21 und 23 werden mit Hilfe einer Zündwinkel-Steuerschaltung 22 gesteuert, die
mit der allgemeinen Steuerschaltung 15 zusammenarbeitet, um in der Steuerung eine Kontinuität vorzusehen.
, FIG. 4(b) zeigt die Wirkung der Steuerung der Hilfsdrosselspule
in der beschriebenen Weise. Wenn beide
· 32A8839.
Schalter 21 und 23 vollkommen offen oder "aus" sind,
bildet die Drosselspule AR einen offenen Stromkreis, und
die Kennlinie nimmt den eingezeichneten Verlauf D an.
Ist der Schalter 23vollkommen geschlossen oder "ein" (d.h. phasenvorgeschoben), ist die Drosselspule AR kurzgeschlossen, und die Kennlinie nimmt den eingezeichneten
νβΓίαμΐ E an, wobei ein Abfall der Referenzspannung
von etwa 10% auftritt.
Ist der Schalter 21 geschlossen oder "ein" und der Schalter 23 phasengesteuert, wird die Reaktanz der
Drosselspule AR gegenüber ihrem vollen Wert vermindert. Ist der Schalter 23 offen oder "aus" und der Schalter
21 phasengesteuert, wird die Reaktanz über ihren normalen vollen Wert erhöht. Die sich ergebende, gestrichelt
eingezeichnete Kennlinie F kann daher irgendeine Lage
zwischen den Kennlinien D und E einnehmen.
Bei normaler Auslegung ist die Hilfsdrosselspulenbelastung
so gewählt, daß die Oberwellenkompensation . optimiert wird, insbesondere bezüglich der Oberschwingungen
siebzehnter und neunzehnter Ordnung. Der Wert von V0 liegt dabei nur etwa 3% unter der Kennlinie D für den
5 . . .'·■■■
offenen Stromkreis. Bei den Extremfällen des offenen oder . kurzgeschlossenen Stromkreises können die Oberwellenströme
so groß werden, daß sie 10% des Nennoberwellengrundfrequenzstromes
ausmachen. Die Oberwellen oder Oberschwingungen höherer Ordnung werden aber bei den Kompensatoranschlüssen
von der Nebenschlußkondensatorbank vermindert, die in FIG. 2 als wahlweise oder bevorzugte
Zusatzeinrichtung dargestellt ist.
FIG. 5(a) zeigt eine Anordnung, in dor die Hilfssättigungsdrosseispule
AR durch eine gesteuerte lineare Drosselspule ACR in Reihe mit einem Thyristorschalter
ersetzt ist. Der Thyristorschalter 23 wird wiederum durch
die Zündwinkel-Steuerschaltung 22 in Zusammenarbeit mit
der allgemeinen Steuerschaltung 15 phasenanschnittsgesteuert. Bei dieser Art der Steuerung der linearen
Hilfsdrosselspule kann eine Steigungskorrektur entsprechend der Darstellung nach FIG. 5("b) erzielt werden.
FIG. 6. zeigt eine Kombination aus den beiden Hilfsdrosseispulen,
\robei der Thyristorschalter 27 mit der
Sättigungsdrosselspule AR und der Thyristorschaltung
in Reihe mit der linearen Drosselspule ACR liegt. Die
zugeordneten Kennlinien nach FIG. 6(b) zeigen die zur Verfügung stehende Veränderung der Referenzspannung zwisehen
den gestrichelt eingezeichneten Kennlinien G und H sowie die Steigungskorrektur durch die lineare Drosselspule
unter Bildung der Kennlinie. I für die steuerbare Referenzspannung V_.
Die erläuterten erfindungsgemäßen Prinzipien machen sich somit in einem hohen Maße die wertvollen inneren
Eigenschaften von Sättigungsdrosselspulen zunutze, nämlich beispielsweise das schnelle Ansprechen, die
innere Oberwellenkompensation und die beachtliche Überlastungsfähigkeit.
Gleichzeitig sind externe Steuermittel vorgesehen, um eine schnelle Einstellung der Stei
gung und Bezugsspannungswerte der Spannungs/Strom-Kennlinien zu ermöglichen.
Claims (13)
1. Statischer reaktiver Mehrphasenkompensator, enthaltend
eine Vielzahl wechselstromgesättigter Drosseln, die in Reihe zwischen Netzanschlüsse geschaltet sind und
von denen einige steuerbare Nebenschlußpfade sowie Einrichtungen zur Steuerung der Nebenschlußpfade aufweisen,
wobei diese Steuereinrichtungen die Nebenschlußpfade selektiv
so steuern können, daß bei zunehmender Netzspannung durch fortschreitendes Kurzschließen der gesättigten
Drosseln eine zusammengesetzte Spannungs/Strom-Kennlinie gebildet wird und dabei die effektive Steigungsimpedanz vermindert wird.
2. Kompensator nach Anspruch 1, bei dem die Vielzahl
der gesättigten Drosseln eine Grunddrossel ohne Neben-schlußpfad
und eine Anzahl kleinerer Drosseln mit jeweiligen Nebenschlußpfaden aufweist, wobei die Impedanz
der Grunddrossel die Gesamtimpedanz der kleineren Drossein
übersteigt.
3. Kompensator nach Anspruch 2, bei dem die kleineren
Drosseln bezüglich der Impedanz so abgestuft sind, daß durch geeignete Kombinationen aus geöffneten und geschlossenen
Nebenschlußpfaden normale Schrittveränderungen der Gesamtimpedanz zur Verfügung stehen.
,,,·.. ,..
4. Kompensator nach einem der vorstehenden Ansprüche,
bei dem der Nebenschlußpfad einer der gesättigten Drossein
durch eine Thyristorventileinrichtung gebildet ist und zur Steuerung des Stromflußwinkels der Thyristorventileinrichtung
eine Phasenanschnittssteuereinrichtung vorgesehen ist, wobei die Impedanz der zugeordneten gesättigten
Drossel stufenweise fortschreitend vcränderbar
ist..
324R839
5. Kompensator nach Anspruch 4, enthaltend eine Nebenschlußsteuereinrichtung
zur Steuerung der Nebenschlußpfade in Verbindung mit der Phasenanschnittssteuereinrichtung
zwecks Erzielung einer kontinuierlichen Steue-
5' rung der effektiven Impedanz der gesättigten Drosseln.
6. Kompensator nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem jede der gesättigten Drosseln in einer solchen
Weise konstruiert ist, daß Stromoberwellen unterdrückt.
werden.
7. Kompensator nach Anspruch 2, bei dem die Grunddrosselspule eine primäre Wicklungsanordnung und eine sekundäre
geschlossene Maschenwicklung aufweist, die für die Unterdrückung von gewissen Stromoberwellen in der primären
Wicklungsanordnung sorgt, wobei die Maschenwicklung eine die dritte Oberwellenspannung erzeugende
Quelle für eine gesättigte Hilfswicklung darstellt, die
höhere Oberwellenströme in der primären Wicklungsanordnung
zu unterdrücken sucht, und bei dem der gesättigten Hilfswicklung ein steuerbarer Nebenschlußpfad parallelgeschaltet
ist, der so ausgebildet ist, daß er die gesteuerte Hilfswicklung mit einer steuerbaren Impedanz
nebenschließt.
, . ■. ' . ' ' ' ■ · ' ■ ■ . ■' ■'■■ ■
8. Kompensator nach Anspruch 7, bei dem der steuerbare Nebenschlußpfad eine lineare Drossel enthält.
9. Kompensator nach Anspruch 7 oder 8, bei demder
steuerbare Nebenschlußpfad eine Thyristörschaltanordnung enthält.
10. Kompensator nach Anspruch 2, bei dem die Grunddrossel
eine primäre Wicklungsanordnung und eine sekundäre geschlossene Maschenwicklung aufweist, die für
die Unterdrückung gewisser Stromoberwellen in der primären
Wicklungsanordnung sorgt, wobei die Maschenwicklung· eine die dritte Oberwellenspannung bereitstellende
Quelle darstellt, und bei dem als Belastung der Maschenwicklung eine lineare Drossel mit einer phasengesteuerten
Thyristorschaltanordnung in Reihe geschaltet
ist.
11. Statischer reaktiver Mehrphasenkompensator, enthaltend eine wechselstromgesättigte Drossel mit einer
primären Wicklungsanordnung und einer sekundären geschlossenen Maschenwicklung,.die eine Unterdrückung
von gewissen Stromoberwellen in der primären Wicklungsanordnung vorsieht und eine die dritte Oberwellenspannung erzeugende Quelle für eine gesättigte Hilfsdrossel
darstellt, die höhere Oberwellenströme in der primären Wicklungsanordnung zu unterdrücken sucht, vrobei :die gesättigte
Hilfsdrossel durch einen steuerbaren Nebenschlußpfad nebengeschlossen ist, der so ausgebildet ist,
daß er der gesättigten Hilfsdrossel eine steuerbare Impedanz parallelschaltet.
12. Kompensator nach Anspruch 11, bei dem die gesättigte
Hilfsdrossel mit der phasengesteuerten Thyristorschal teinrichtung in Reihe geschaltet ist, um die Impedanz
der gesteuerten Hilfsdrossel zwischen ihrem normalen Wert und offenem Stromkreis zu steuern.
13. Kompensator nach Anspruch 11 oder 12, bei dem der
steuerbare Nebenschlußpfad eine lineare Drossel enthält.
-W-
"Ur. Kompensator nach Anspruch 13, bei dem der steuerbare
Nebenschlußpfad eine lineare Drossel in Reihe mit der phasengesteuerten Thyristorschalteinrichtung enthält.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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