DE324201C - Verfahren zur Beseitigung der bei elektrolytischen Zersetzungen entstehenden Gase - Google Patents
Verfahren zur Beseitigung der bei elektrolytischen Zersetzungen entstehenden GaseInfo
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- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25B—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES FOR THE PRODUCTION OF COMPOUNDS OR NON-METALS; APPARATUS THEREFOR
- C25B15/00—Operating or servicing cells
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Description
Bei vielen elektrolytischen Vorgängen entstehen an einer oder an beiden Elektroden
gasförmige Zersetzungsprodukte. Diese sind, sofern nicht in ihrer Erzeugung der eigentliehe
Hauptzweck des' elektrolytischen Vorganges liegt, meist unerwünschte Nebenprodukte.
Abgesehen von der Verschlechterung der Stromausbeute verursacht ihr Auftreten
vielerlei Störungen und Betriebserschwerun-
ίο gen, insbesondere bedingt es eine dauernde
Ergänzung der zersetzten chemischen Verbindung, um die Konzentration des Elektrolyten
aufrecht und dessen Menge unverändert zu erhalten. In manchen Fällen ist das Ent-
IS stehen der gasförmigen Zersetzungsprodukte
bei elektrolytischen Vorgängen mit Explosionsgefahr verbunden.
Die Erfindung bezweckt die Vermeidung dieser Übelstände, indem den gasförmigen
Zersetzungsprodukten Gelegenheit gegeben wird, sich zu der zersetzten Verbindung
wieder zu vereinigen. Zu diesem Zweck werden die entstehenden Gase gesondert aufgefangen.
In jedem Sammelbehälter wird eine unlösliche Elektrode angeordnet, welche teilweise
in den Elektrolyten taucht. Beide Elektroden werdein miteinander leitend
verbunden. Es entsteht ein an sich bekanntes Gaselement, dessen Polarisationsstrom
unter Umständen nutzbar gemacht werden kann. Letzteres wird jedoch nur selten lohnend
sein, obwohl durch Wiedergewinnung des vorher für die Zersetzung aufgewandten
Stromes theoretisch die Stromausbeute verbessert werden könnte. Wichtiger ist es, daß
obengenannte Übelstände vermieden werden. Aus diesem Grun'de ist es zweckmäßig, das
Gaselement kurz zu schließen. Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß
die zweckmäßig glockenförmigen Sammelbehälter selbst als Elektroden ausgebildet
werden, indem sie aus leitendem, in dem fraglichen Elektrolyten nicht löslichen Stoff verfertigt
werden. 'Eine weitere Verringerung des Widerstandes kann dadurch erreicht werden,
daß nur einer der Sammelbehälter als Elektrode ausgebildet wird, während der
zweite als größere Glocke aus beliebigem Stoff über den ersten gestülpt wird. Dann
nimmt die Glockenelektrode in ihrem Innern eines der beiden gasförmigen Zersetzungsprodukte
auf, während sie außen von dem zweiten Zersetzungsprod'ukt umspült wird. Sie bildet demnach mit dem Elektrolyten und den
beiden Gasen ein in sich kurzgeschlossenes Element von außerordentlich niedrigem inneres'Widerstand.
Durch weitgehende Oberflächenentwicklung, z. B. Anordnung von Rippen o. dgl., kann der chemische Vorgang
noch beschleunigt werden, ebenso durch die Anwesenheit von Katalysatoren. Zweckmäßig
werden die Glockenelektroden selbst aus einem Katalysator hergestellt oder mit einem
solchen überzogen.
In vielen Fällen läßt sich die Entstehung eines der gasförmigen Zersetzungsprodukte
durch Zusatz eines geeigneten Depolarisator
zu dem Elektrolyten unterdrücken. In die-
sem Fall kommt man naturgemäß mit einem einzigen Sammelbehälter aus, welcher zweckmäßig
als Glockenelektrode ausgebildet und vollständig- in den Elektrolyten eingetaucht
wird.
In der Zeichnung sind zwei beispielsweise Ausführungsformen der Erfindung· schematisch
dargestellt. In Fig. ι bedeutet g eine Zersetzungszelle, α und b die beiden Elektroden,
c und d deren Stromzuführungen. Über die beiden Elektroden sind die beiden
Glocken e und f aus leitendem Stoff (Metall, Kohle o. dgl.) gestülpt, und diese sind durch
den Draht h kurzgeschlossen. Entstehen bei Stromdurchgang an einer oder an" beiden ;
Elektroden Gase, so steigen diese in den ■ Glockenelektroden empor. Zwischen den beiden
Glockenelektroden bildet sich eine Potentialdifferenz aus, welche sich durch den j
Draht h ausgleicht, wodurch die Gase zum j Verschwinden gebracht werden und die vor- ·'
her zersetzte Verbindung neu gebildet wird, j In Fig. 2 ist 0 ein allseitig geschlossenes ;
Zersetzungsgefäß, welches als Sammelbehälter ! für eines der beiden Gase dient, welche an j
der ringförmigen Elektrode I entwickelt werden, i ist die zweite Elektrode, m und k ;
sind die beiden Stromzuführungen. Über der ' Elektrode i befindet sich gemäß der Erfindung
die Glockenelektrode n, welche die an der Elektrode i entwickelten Gase auffängt. :
Da die Glockenelektrode m innen und außen ;
von verschiedenen Gasen umspült wird, bildet sich .an ihrer Außenfläche gegenüber der
Innenfläche einePotentialdifferenz aus, welche sich durch die Elektrode selbst ausgleicht,
wobei der Polarisationsstrom die Gase vermehrt und die zersetzte Verbindung zurückbildet.
Befindet sich in dem Elektrolyten ein Depolarisator, welcher die Entstehung von Gasen an der Elektrode I verhindert, so
braucht der Behälter 0 oben nicht geschlossen zu sein. Die Wirkungsweise unterscheidet
sich von derjenigen bei dem Auftreten von zweierlei Gasen dadurch, daß nunmehr auch der zersetzte Depolarisator in den Hohlraum
der Glockenelektrode η durch Diffusion ,
eindringt, so daß Lokalströme an der Innenwand entstehen. Genauer bilden sich drei j
Lokalströme aus, die verschieden sind. Einer j entlang der Innenwand der Glockenelektrode, ,
hervorgerufen durch das Gas und den wenig ' zersetzten Depolarisator im Innern der
Glockenelektrode, der zweite quer durch die Wandung der Elektrode, verursacht durch
das Gas im Innern der Glocke und dem stark zersetzten Depolarisator außerhalb derselben,
schließlich ein dritter quer durch die Wandung hindurch als Folge der Konzentrationskette
zwischen dem außen stark und innen sehwach zersetzten Depolarisator. Wird an ί
einer "der Elektroden Sauerstoff entwickelt, so braucht dieser nicht aufgefangen zu'werden.
Der für die Rückbildung der zersetzten Verbindung erforderliche Sauerstoff wird dann aus der Außenluft entnommen.
Das Endergebnis ist aber wieder dasselbe, nämlich das Verschwinden des Gases und die
Rückbildung der zersetzten chemischen Verbindung, in diesem Falle auch des Depolarisators.
Das Verfahren ist anwendbar in allen Fällen, wo eine Flüssigkeit von elektrischem
Gleichstrom durchflossen wird und an einer oder an beiden Elektroden gasförmige Zersetzungsprodukte auftreten. Das gleiche
ist der Fall bei pulsierendem Gleichstrom und Wechselstrom von unsymmetrischer Kurvenform. Das Verfahren kann demnach
angewendet werden bei Flüssigkeitsregelwiderständen, insbesondere bei deren Verwendung
von Gleichstrom und bei Sammlerbatterien zur Beseitigung der Explosionsgefahr, bei Flüssigkeitsselbstunterbrechern usw.
Claims (7)
1. Verfahren zur Beseitigung der bei elektrolytischen Zersetzungen entstehenden
Gase, dadurch gekennzeichnet, daß die Gase gesondert aufgefangen und in go
Berührung mit den Elektroden eines kurzgeschlossenen Gaselementes gebracht werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gase in Sammelbehältern
aus leitendem Stoff aufgefangen werden, welche miteinander leitend verbunden werden -und dadurch als Elektroden eines kurzgeschlossenen Gaselementes
wirken.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß nur
eines der Gase in einem Sammelbehälter aus leitendem Stoff aufgefangen wird, während das zweite in einem über das
erste gestülpten größeren Behälter aus beliebigem Stoff aufgefangen wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Entstehung eines der Gase durch einen Depolarisator verhindert wird, und daß das zweite Gas in einem Sammelbehälter
aus leitendem Stoff aufgefangen wird, welcher gleichzeitig in Berührung mit dem zersetzten Depolarisator gebracht
wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, bei welchem an einer der Elektroden Sauerstoff entwickelt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß man diesen in die freie Luft entweichen läßt, und daß statt
dessen neuer Sauerstoff aus der Außen-
luft für den Betrieb des Gaselementes ent- hälter aus katalytischem Stoff hergestellt
nommen wird. oder mit einem solchen überzogen werden.
6. Verfahren nach den Ansprüchen ι
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
chemischen Vorgänge durch Katalysator chemischen Vorgänge in dem Gaselement
ren beschleunigt werden, beispielsweise durch Oberflächenentwicklung der Sam-
dadurch, daß einer oder beide Sammelbe- melbehälter beschleunigt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Seron, gedruckt in der reiCHsdruCkere!.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE324201T | 1919-09-19 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE324201C true DE324201C (de) | 1920-08-19 |
Family
ID=6178046
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1919324201D Expired DE324201C (de) | 1919-09-19 | 1919-09-19 | Verfahren zur Beseitigung der bei elektrolytischen Zersetzungen entstehenden Gase |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE324201C (de) |
-
1919
- 1919-09-19 DE DE1919324201D patent/DE324201C/de not_active Expired
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