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Vorrichtung zur Entnahme von rieselfahigem Gut aus Säcken
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und zur Entsorgung der leeren Verpackung Die Erfindung betrifft eine
Vorrichtung zur Entnahme von rieselfähigem Gut aus Säcken, insbesondere von Filterhilfsmittel
für die Getränkeindustrie und zur Entsorgung der leeren Säcke; mit einer Aufnahmeeinrichtung
zur Bereitstellung der zu entleerenden Säcke mit rieselfähigem Gut und einer Entsorgungseinrichtung
für die leere Verpackung.
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Bei der Fest-Flüssig-Trennung, der Filtration, ist es notwendig, daß
die Trennung in möglichst kurzer Zeit erfolgt.
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Eine Möglichkeit, den Filtrationsp.rozeß zu beschleunigen ist, den
abgeschiedenen Feststoffanteil - den Filterkuchen - relativ durchlässig zu halten.
Dies erreicht man durch laufende Zugabe von Filterhilfsmitteln.
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Die Filterhilfsmittel wie z.B. Kieselgur Perlite, Granulat usw., werden
üblicherweise pulverförmig in Säcken angeliefert. Das Auflösen und Mischen erfolgt
bisher in mit Rührwerken versehenen, teilweise mit Flüssigkeit gefüllten Behältern,
in die das Filterhilfsmittel manuell eingefüllt wird.
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Nachteilig ist dabei die erhebliche Staubentwicklung.
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Dieser Staub kann hauptsächlich gesundheitliche Schäden beim Bedienungspersonal
hervorrufen, was ebenfalls einen erheblichen Nachteil darstellt. Weiterhin setzt
sich dieser Staub in Ecken und Winkeln ab und führt zu Schäden an drehenden Teilen
von z.B. Motoren aufgrund seiner teilweise abrasiven Eigenschaften. Zur Beseitigung
dieses Übelstandes ist man deshalb verschiedentlich dazu übergegangen, Filterhilfsmittel
in einem separaten, gut verschlossenen Raum
zu lagern, in dem auch
ein Suspensionsbehälter aufgestellt ist Von dort wird über zum Teil recht lange
Leitungswege die fertige Suspension zur Dosiereinrichtung nahe der Filtereinrichtung
gepumpt. Dies ist eine recht kostspielige Lösung und-bes.eitigt das Problem nur
bedingt.
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Staubentwicklung tritt auch auf, wenn die entleerten Säcke, die leere
Verpackung zusammengelegt und beseitigt wird.
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Ein weiterer Nachteil ist das Abfallproblem. Die leere Verpackung
ist sehr voluminös und benötigt demzufolge, viel Platz. Daraus resultieren hohe
Lager- und Transportkosten, gleichgültig, ob der Abfall einer Deponle oder einer
Verbrennungsanlage zugeführt wird oder ob das Abfallpapier im Recycling wiederaufbereitet
wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Entnahme
von rieselfähigem Gut aus Säcken und zur Entsorgung der leeren Säcke zu schaffen,
mit der gleichermaßen staubfrei der Sackinhaltstoff entnommen werden kann und mit
der die leere Verpackung ebenfalls ohne Staubentwicklung umweltfreundlich, platz-
und kostensparend unter Einsatz einer einfach gestalteten Anlage entsorgt werden
kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Entnahmeeinrichtung
ein Gestell aufweist, auf dem mehrere zu entleerende Säcke hintereinander angeordnet
sind, daß eine bewegliche Saugeinrichtung in die auf dem Gestell befindlichen Säcke
über eine Führung einführbar ist und daß eine Befeuchtungseinrichtung zum flächigen
Innenbefeuchten des jeweiligen entleerten Sackes angeordnet ist und daß die hinter
der Befeuchtungseinrichtung angeordnete Entsorgungseinrichtung eine Verdichtungseinrichtung
für die leere Verpackung ist.
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Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann sowohl das rieselfähige
Gut staubfrei aus den Säcken entnommen werden, als auch, die leere Verpackung, ebenfalls
ohne Staubentwicklung, platz- und kostensparend entsorgt werden, so daß ungefährlich
und umweltfreundlich gearbeitet werden kann.
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In erfinderischer Ausgestaltung kann dabei die Aufnahmeeinrichtung
für die zu entleerenden Säcke, die bewegliche Saugeinrichtung, die Befeuchtungseinrichtung
und die Entsorgungseinrichtung auf einem gemeinsamen Grundrahmen angeordnet sein.
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Durch diese Maßnahme kann die Geräteanordnung schon werksseitig so
vorbereitet werden, daß die Aufstellung dieser Vorrichtung am Einsatzort einfach
und ohne großen Montageaufwand möglich ist. Darüber hinaus kann die Vorrichtung
durch die Anordnung auf einem gemeinsamen Grundrahmen optimal und platzsparend angeordnet
werden.
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In erfinderischer Ausgestaltung kann die Einrichtung zum flächigen
Innenbe feuchten der entleerten Säcke ein Druckaggregat aufweisen, wobei das Druckaggregat
einen mit einer Druckleitung verbundenen Sprühstab aufweisen kann, der in den,die
Verpackung bildenden,entleerten Sack eingefahren werden kann.-Der Sprühstab ist
entweder manuell oder motorisch betätigbar. Außerdem kann die Führung der Befeuchtungseinrichtung
und der Saugeinrichtung auf einem gemeinsamen Bockgestell angeordnet sein, wobei
Sprühstab und Saugteil ein gemeinsames Antriebsorgan im Bereich des Bockgestells
haben können.
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Der Vorteil eines extra vorgesehenen Druckaggregates macht die Einrichtung
zur Innenbefeuchtung der entleerten Säcke unabhängig vom bekanntlich sehr starken
Schwankungen unterworfenen Wasserdruck im Leitungsnetz, so daß ein immer konstanter
Sprühnebel für ein optimales und gleichmäßiges
Innenbefeuchten
der entleerten Säcke erreicht wird.
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Außerdem ist es vorteilhaft, die motorisch oder manuelle Bedienbarkeit
des Sprühstabes den Erfordernissen anpassen zu können. Die weitere vorteilhafte
Anordnung des Sprühstabes und des Saugteiles an einem gemeinsamen Antriebsorgan,
das auf dem gleichen Bockgestell angeordnet sein kann, reduziert in sinnvoller Weise
die Gesamtkosten und hält die Anlage übersichtlich.
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In weiterer erfinderischer Ausgestaltung ist die, eine Entsorgungseinrichtung
bildende, Verdichtungseinrichtung eine Presse. Diese Presse kann sowohl eine Ballenpresse
in Form einer Bandpresse, eine Kolbenpresse oder eine Schneckenpresse sein, wobei
der Kolben-oder Schneckenpresse eine Zerkleinerungseinrichtung zugeordnet sein kann.
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Vorteilhafterweise kann mit jeder der erfindungsgemäß vorgesehenen
Pressen mit oder ohne Mitwirkung einer Zerklelnerungseinrichtung die leere Verpackung
auf ein Minimum so verdichtet und verschnürt, bzw. zusammengepackt werden, daß auch
bei einer Lagerung über einen längeren Zeitraum das Leergut keinen allzu großen
Stapelraum benötigt. Der
Abtransport des so vorbereiteten Leergutes
ist ebenfalls rationeller als wenn die Säcke lose und unverdichtet abgefahren werden
müssen.
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In weiterer erfinderischer Ausgestaltung kann für den Transport der
leeren Säcke eine Rollenbahn oder ein Förderband zwischen der Aufnahmeeinrichtung
und der Presse bzw. der Zerkleinerungseinrichtung angeordnet sein. Dabei kann ein
Greifer zum Transport für die leeren Säcke von der Stapeleinrichtung zur Presse
bzw. zur Zerkleinerungseinrichtung vorgesehen werden.
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Durch diese erfindungsgemäße Maßnahme ist es möglich, die entleerten
Säcke automatisch und ohne Personalaufwand der Verdichtungseinrichtung zuzuführen.
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Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird eine bisher vorhandene
Lücke- bei der Entnahme von rieselfähigem Gut aus Säcken und zur Entsorgung der
leeren Verpackung geschlossen. Dabei wird insbesondere absolut staubfreies Arbeiten
mit z.B. Filterhilfsmitteln in Filterkellern von Getränkebetrieben ermöglicht, so
daß gleichermaßen mit
dieser erfindungsgemäßen Vorrichtung keinerlei
Gefahr der menschlichen Gesundheit aufgrund eingeatmeten Staubes,wie auch für Maschinen
aufgrund der Abrasivität der meisten Filterhilfsmittel mehr vorliegt. Die bisherigen
aufwendigen Baumaßnahmen, die zur Eindämmung der Staub entwicklung ergriffen werden
mußten, können somit entfallen.
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Selbstverständlich beschränkt sich die erfindungsgemäße Vorrichtung
nicht nur auf die Anwendung in Getränkebetrieben. Es ist auch möglich, diese erfindungsgemäße
Vorrichtung überall dort einzusetzen, wo gleiche oder ähnliche Aufgaben zu lösen
sind. Beispielsweise ist es denkbar, diese erfindungsgemäße Vorrichtung auch in
der Land- und Forstwirtschaft beim Entleeren und Auflösen der in Säcken angelieferten
Dünge- oder Schädlingsbekämpfungsmittel einzusetzen oder bei der Verarbeitung von
in Säcken verpackten Trockenmilchpulver.
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Vorteilhafte Weiterbildungen und erfinderische Ausgestaltungen ergeben
sich aus dem im folgenden, anhand der Zeichnung prinzipmäßig dargestellten Ausführungsbeispiel.
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Es zeigen:
Fig. 1 die erfindungsgemäße Vorrichtung
in Draufsicht in prinzipmäßiger Darstellung, Fig. 2 eine Seitenansicht gemäß Fig.
1 mit einem Transportband zwischen Aufnahmeeinrichtung und Entsorgungseinrichtung,
Fig. 3 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einer Greifereinrichtung.
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Wie aus Fig. 1 ersichtlich, ist auf einem Grundrahmen 1 ein die Aufnahme.inrichtung
2 bildendes Gestell 3 zur Aufnahme der Säcke 4 angeordnet. Weiterhin befindet sich
auf dem Grundrahmen 1 eine Befeuchtungseinrichtung, die von einem Druckaggregat
9, einer Druckleitung 10 und einem Sprühstab 11 mit einem Sprühkopf 12 gebildet
ist. Außerdem stehen auf dem Grundrahmen 1 weiter eine Bandpresse 13 zum Verdichten
der leeren Verpackung und eine Naßmischeinrichtung 14.
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Unter dem Gestell 3 ist ein endlos umlaufendes Rollband 16 a.nge-ordnet,
das sich bis kurz vor die Eintrittsöffnung 15 der Bandpresse 13 erstreckt.
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In Fig. 2 ist gezeigt, daß das die Aufnahmeeinrichtung 2 bildende
Gestell 3 in Sackboxen 8 zur Aufnahme von sechs Säcken.4 unterteilt ist. Die Gefache
bzw. Sackboxen 8 sind von Trennwänden 17 gebildet, die am Gestell 3 befestigt sind.
Die Trennwände 17 reichen nicht bis an den Boden des Gestells 3.
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DieBandpresse 13 besteht aus einem Gehäuse 14 mit einer Eintrittsöffnung
15 und einer Austrittsöffnung 18, wobei der Eintrittsöffnung 15 ein Aufnahmetisch
19 und der Austrittsöffnung 18 ein Abgabetisch 20 zugeordnet sind.
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Die Verdichtungseinrichtung der Bandpresse 13 besteht aus zwei gegenläufigen
Endlosbändern 21 und 22.
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Fig. 3 zeigt im wesentlichen die gleiche Vorrichtung wie Fig. 2, nur
daß hier statt einem endlos umlaufenden Rollband 16 ein Greifer 23 zum Transport
der leeren Verpackung vom Gestell 3 zur Bandpresse 13 vorgesehen ist.
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Außerdem ist in den Fig. 2 und 3 zu sehen, daß ein Bockgestell 24,.
25 auf dem Gestell 3 befestigt ist. Auf den Traversen 25 läuft ein Wagen 26 mit
einer gemeinsamen
Führung 6 für das Saugrohr 5 und den Sprühstab
11. Der Wagen 26 wird von einem nicht dargestellten Motor mit Getriebe über eine
ebenfalls nicht gezeigte Steuerung bewegt. DieseSteuerung ist auch für das Auf-
und Abwärtsbewegen des Saugrohres 5 und des Sprühstabes 11 eingesetzt.
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Funktionsbeschrei.bung: In den Sackboxen 8 des Gestells 3 stehen die
Kieselgur-Säcke 4. Über eine nicht dargestellte Saugeinrichtung wird mit dem, in
einem Kieselgur-Sack eingefahrenen Saugrohr 5 die Kieselgur heraus und in die Naßmischanlage
14 gesaugt.
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Die vollständige Entleerung dieses Sackes 4 wird durch Abfall des
Vakuums der nicht dargestellten Steuereinrichtung angezeigt. Das Saugrohr 5 wird
nun aus dem Sack 4 mittels der Führung 6 herausgezogen und in den nächst zu entleerenden
vollen Sack 4 eingefahren. Anschließend wird der Sprühstab 11 in den leeren Sack
4 eingeschoben und nach Öffnen eines entsprechenden Ventils die gesamte Innenfläche
des leeren Sackes 4 mit einem Wasserfilm eingesprüht.
Nach Entleerung
und Innenbefeuchtung des let-zten Sackes 4 werden nun die leeren Verpackungen entweder
mit dem endlos umlaufenden Rollband'l6 oder mit dem Greifer 23 zum Aufnahmetisch
19 und weiter in die Bandpresse 13 befördert. Die Bandpresse 13 weist ein erstes
umlaufendes endloses Band 21 auf, auf welchem der leere Sack in einen Spalt zwischen
dem Band 21 und einem weiteren endlos umlaufenden Band 22 gezogen wird. Das Band
22 läuft entgegengesetzt der Umlaufrichtung des Bandes 21. Auf diese Weise wird
das vordere Ende des Sackes in dem sich verengenden Spalt zwischen den beiden Bändern
21 und 22 gegen die Laufrichtung umgelenkt, wodurch es sich ballenförmig zusammenrollt.
Nach Erreichen eines genau vorgegebenen Ballendurchmessers, was z.B. über entsprechende
Endschalter an dem unteren Endlosband 21 aufgrund dessen Durchbiegung festgestellt
wird, wird über einen Gelenkarm 220 das obere Band 22 nach oben abgeschwenkt. Dadurch
öffnet sich der Spalt und der zu einem Ballen zusammengerollte Sack wird über das
umlaufende Band 21 auf einen Abgabetisch 20 ausgestoßen.
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Durch das Absaugen de.r Kieselgur kann einerseits keinerlei Staubentwicklung
beim Umfüllen derselben in die Naßmischanlage mehr auftreten. Andererseits wird
auch durch das Innenbefeuchten des e-ntleerten Sackes verhindert, daß beim Transport
zur Bandpresse und in der Bandpresse selbst-, durch das Verdichten der Verpackung
mit der ausgepreßten Luft staubförmige Kieselgurreste aus dem Sack herausgeblasen
wird.
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Die anfallenden zusammengeschnürten Ballen können neben und übereinander
platzsparend gestapelt und gelagert werden, und sie können ebenso kostengünstig
abtransportiert werden.
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