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Die Erfindung betrifft einen Kamera stand für über
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wachungsanlagen in feuer- und explosionsgefährdeten Räumen, insbesondere
für den Einsatz im untertägigen Berg- und Tunnelbau, auf dessen von einem Standfuß
getragener Platte eine Kamera oder eine sonstige Aufnahmeeinrichtung so aufmontiert
ist, daß ein möglichst großer Bereich von der Kamera erfaßt werden kann.
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Zur Überwachung von Abteilungen der Kaufhäuser, aber auch zur Überwachung
von Maschinen und maschinellen Anlagen werden zunehmend Anlagen installiert, bei
denen mit Hilfe eines Monitors und eines Fernsehschirmes eine Ferniiberwachung möglich
ist. Dabei werden insbesondere in den Kaufhäusern die Kameras automatisch in einem
gewissen Bereich verschwenkt oder verdreht, so daß dadurch der zu überwachende Bereich
größer wird. Es hat sich gezeigt, daß derartige Uberwachungsmethoden, die gleichzeitig
auch insbesondere in der Förderung zu deren Steuerung mit verwand werden, auch für
solche Bereiche besonders wertvoll sind, die aufgrund ihrer Lage oder ihrer Ausstattung
besonderen Sicherheitsvorkehrungen unterliegen. Hierunter sind insbesondere feuer-
und explosionsgefährdete Räume zu verstehen, die als solche gesondert zu kennzeichnen
und zu schützen sind. In diesen Bereichen dürfen demeltsprechend nur solche Maschinen
und maschinellen Anlagen installiert werden, die den besonderen Sicherheitsvorschriften
genügen.
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Daher sind hier bisher nur feststehende Kamera zum Einsatz gekommen.
Dies liegt daran, daß die zum Ansatz kommenden Dreh- und Schwenkantriebe für den
Einsatz in feuer- und explosionsgefährdeten Bereichen sowie in den dem Schlagwetterschutz
unterliegenden Bereichen wegen fehlender Sicherheit nicht zum Einsatz kommen dürfen.
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Auch im untertägigen Bereich, wie beispielsweise im Schachtbereich,
aber auch im Bereich der Gewinnung werden zunehmend derartige überwachungseinrichtungen
mit auf
Kamerastäncaen aufmontierten Kameras eingesetzt. Auch für
diese Bereiche gilt, daß die über Tage zum Einsatz kommenden Dreh- und Schwenkantriebe
nicht verwendbar sind.
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Es kommen daher nur starre, feststehende Einrichtungen zum Einsatz.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kamerastand zu schaffen,
der ein Schwenken der Kamera auch in explosions und schlagwettergefährdeten Räumen
ermöglicht.
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Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der Standfuß
in einem Gehäuse angeordnet und über einen Drehantrieb beeinflußbar ist, der über
zugeordnete elektromagnetische Ventile schaltbar ist.
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Bei einem derart ausgebildeten Kamerastand ist sichergestellt, daß
wegen der zum Einsatz kommenden niedrigen Ströme eine Gefährdung nicht eintreten
kann. Daher sind derartige mechanische Drehantriebe, die zusätzlich durch das gehäuse
zu trennen sind, auch in den gefährdeten Bereichen einsetzbar sind, wo durch vorhandene
Gas-Luft-Gemische ansonsten Zündmöglichkeiten gegeben wären. Ein derart schlagwettergeschütztes
Aggregat ist aufgrund der Ausbildung und der verwendeten Einzelteile in der Zündschutzart
>'Eigensicherheit" (i;) "Explosionssicherheit" (i) herzustellen und einzusetzen.
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Der mechanische Drehantrieb kann gemäß der Erfindung auf zweckmäßige
Art und Weise verwirklicht werden, indem er ein doppeltwirkender pneumatischer Zylinder
mit vom Kolben beeinflußter Drehachse ist. Derartige Drehantriebe können 0 je nach
Notwendigkeit als um 90 bis 36o drehende Antriebe hergestellt und bezogen werden.
Der Vorteil der pneumatischen Zylinder ist insbesondere im untertägigen Bereich
der, daß die notwendige Antriebsenergie an allen Arbeitspunkten zur Verfügung steht,
weil die Druckluft für andere Maschinen und Aggregate sowieso benötigt wird. Die
Druckluft steht
dabei mit einem Druck zur Verfügung, der in der
Regel ohne Reduzierung für derartige doppeltwirkende pneumatische Zylinder verwendet
werden kann.
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Um den Einsatzbereich des Kamerastandes bzw. der darauf anzubringenden
Kamera zu erweitern, ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß der Zylinder mittig schwenkbar
gelagert und mit der Drehachse eines fest installierten Schwenkzylinders verbunden
ist. Dieser Schwenkzylinder weist dabei den im Prinzip gleichen Aufbau wie der Zylinder
auf und wird zweckmäßig auch in den gleichen Abmessungen zum Einsatz kommen. Wegen
des geringeren Schwenkbereiches reich44 es aber, einen Schwenkzylinder zu verwenden,
der als doppeltwirkender pneumatischer Zylinder mit einer Drehachse ausgebildet
ist, die über den Kolben um 9o° hin- und herdrehbar ist. Bei einer derartigen Bemessung
kann die volle Wirksamkeit bei angemessenen Herstellungskosten gewährleistet werden.
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Eine wenig platzaufwendige und daher vorteilhafte Anordnung der beiden
Zylinder ist nach einer Ausbildung der Erfindung dadurch zu erreichen, daß die Drehachsen
von Zylinder und Schwenkzylinder rechtwinklig zueinanderstehend angeordnet sind.
So ist es möglich, die beiden Zylinder parallel zueinanderliegend im Gehäuse anzuordnen
und zwar dicht nebeneinander, da der Abstand lediglich duich die Abmessungen der
Achsenden der Drehachse bestimmt sind.
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Zweckmäßig ist es dabei, daß der Zylinder um die Drehachse des und
damit um den Schwenkzylinder selbst und einen auf der gegenüberliegenden Seite des
Drehachsengehäuses ausge-.
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bildeten Drehpunkt schwenkbar ist. Bei einer derartigen Ausbildung
ist auch bei ungünstigster Anordnung des Kamerastandes sichergestellt, daß der Zylinder
immer genau in der vorgesehenen Richtung und Weite verschwenkt wird.
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W-e schon erwähnt, können Zylinder und Schwenkzylinder über die unter
Tage vorhandene Druckluftleitung mit der notwendigen Energie versorgt werden. Hierzu
ist weiter vorgesehen, daß Zylinder und Schwenkzylinder über die elektromagnetischen
Ventile mit der Druckluftbetriebsleitung verbindbar sind. Weitere Aggregate sind
nicht notwendig, um den Kamerastand den Notwendigkeiten entsprechend zu installieren
und zu betreiben. Dabei ist gemäß einer Ausbildung der Erfindung vorgesehen, daß
das Gehäuse abgeschlossene Abteile zur Aufnahme der elektrnschen bzw. elektromagnetischen
und pneumatischen Steuerteile aufwoist. Dadurch ist einmal ein Schutz für die verschiedenen
Steuerteile geschaffen und zum anderen sichergestellt, daß alle für den Betrieb
des Steuerstandes notwendigen Schaltungen mit Ausnahme der elektrischen Anschlüsse
bereits über Tage im Werk vorbereitet und hergestellt werden können, so daß unter
Tage lediglich noch der elektrische und pneumatische Anschluß hergestellt werden
muß.
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Fehler sind somit minimiert und darüberhinaus auch ein Auswechseln
derartiger Kamerastände erleichtert, weil gegebenenfalls die in dem besonderen Gehäuseteil
bzw.
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in den Abteilen des Gehäuses angeordneten pneumatischen und elektromagnetischen
Steuerungsteile als Ganzes entfernt und gegen neue ausgetauscht werden können.
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Mit Hilfe der dem Standfuß zugeordneten Dreh- und Schwenkeinrichtungen
kann dieser um seine Achse und um'die Drehachse des Schwenkzylinders gedreht werden.
Um letzteres ohne Schwierigkeiten zu ermöglichen und gleichzeit-ig eine sichere
Führung des Standfußes zu gewährleisten, ist nach einer Ausbildung der Erfindung
im Deckel des Gehäuses ein dem Standfuß angepaßter Führungssschlitz vorgesehen.
Dieser Führungsschlitz kann bei Bedarf durch geeignete Schutzmaßnahmen so abgedeckt
werden, daß Verschmutzungen im Gehäuse nicht eintreten können. Gegebenenfalls
kann
der Schlitz auch so ausgebildet werden, daß er heim Hin- und Herschwenken jeweils
nur den unmittelbaren notwendigen Schlitz öffnet, der ansonsten durch eine wegdrückbare
Scheibe oder Platte abgedeckt ist.
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Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Kamerastandes kann die Kamera jeweils
einen vorbestimmten Bewegungsablauf ausführen und somit einen großen Bereich überwachen.
Neben dieser automatischen Schaltung ist es aber zweckmaßig, insbesondere bei auftretenden
Störungen die Kamera in die Richtung zu stellen, in der der Schaden oder die Störung
vermutet wird. Ein manuelles Betätigen des Kamerastandes ist dabei erfindungsgemäß
dadurch möglich, daß die elektromagnetischen Ventile fernbedienbar geschaltet und
schaltungstechnisch mit einem dem Empfangs- oder Auswertegerät zugeordneten Hebelschalter
verbunden sind. Damit kann der Kamerastand und damit auch die Kamera jeweils vom
Fernsehbild aus so gesteuert werden, wie dies notwendig bzw. vom Bedienungspersonal
gewünscht wird. Besonders vorteilhaft ist, daß die Entfernung zwischen Fernsehbild
und Monitor praktisch beliebig ist, ohne daß dadurch Störungen oder Unklarheiten
im Bild eintreten können.
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Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, daß ein derartiger
Kamerastand unabhängig von der Größe und Ausbildung der Kamera auch in feuer- und
explosionsgefährdeten Räumen sowie insbesondere auch in schlagwettergefährdeten
Bereichen ohne weitere Schutzmaßnahmen oder Schutzeinrichtungen einsetzbar ist,
da er die Schutzart "Eigensicherheit" erfüllt. Über einen derartigen Kamera stand
kann der Einsatzbereich einer Kamera wesentlich erweitert werden, ohne daß dafür
die Zahl der zum einsatz kommenden Kameras vergrößert werden muß. Besonders vorteilhaft
ist dabei neben der Verringerung der Kosten auch ein wesentlich geringerer schaltungstechnischer
Aufwand
erforderlich ist. Die für das Drehen und Schwenken des
Standfußes des Kamerastandes erforderlichen Zylinder sind so ausgelegt und ausgebildet,
daß sie einen geringen Platzbedarf aufweisen und steuerungsmäßig so zu schalten
sind, daß sie den Schlagwetterschutzvorschriften genügen.
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Wartung so und montagetechnische Vorteile tragen weiter dazu bei,
den Einsatzbereich zu vergrößern. Ein Kameastand ist insbesondere im untertägigen
Bergbau von großem Vorteil, da er ohne wesentlichen zusätzlichen Platzbedarf den
Überwachungsbereich einer Kamera eindeutig erhöht. Vorteilhaft ist weiter, daß sowohl
eine autcmatische wie auch eine Handsteuerung zum Einsatzlkommt, wobei insbesondere
eine fernbetätigte Handsteuerung erst eine wirkliche Überwachung durch ein derartiges
Überwachangssystem ermöglicht.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der ein bevorzugtes
Ausführungsbeispiel mit den dazu notwendigen Einzelheiten und Einzelteilen dargestellt
ist. Es zeigen: Fig. 1 eine perspektivische Darstellung des Kamerastandes, teilweise
im Schnitt, Fig. 2 eine Draufsicht auf den Zylinder des Drehantriebes und Fig. 3
eine Seitenansicht des Schwenkzylinders des Drehantriebes.
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Der mit 1 bezeichnete Kamerastand besteht zunächst aus der Platte
2, auf der die Kamera angebracht ist sowie aus dem Standfuß 3, der die Platte 2
und damit auch die Kamera trägt. Dieser Standfuß 3 ist mit seinem unteren Teil Ln
einem Gehäuse 5 angebracht und durchdringt dabei dessen Deckel 6. Um eine Verschwenkung
des Standfußes 3 zu ermöglichen, ist im Deckel 6 des Gehäuses 5 ein Führunqsschlitz
7
vorgesehen.
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Während der Deckel 6 durch den Führungsschlitz 7 unterbrochen ist,
sind die Seitenwände sowie die Rückwand und der Boden 8 durchgehend ausgebildet.
Die Vorderwand ist teilweise mit den Seitenwänden bzw. mit dem Boden 8 lösbar verbunden
und deckt die im Bodenbereich angeordneten Abteile 9 , 1o ab. In diesen Abteilen
9, 1o sind dle elektrischen bzw. elektromagnetischen Steuerungsteile bzw. die pneumatischen
Steuerungsteile angeordnet. Ueber die Bohrungen 11, 1 2 können die notwendigen Versorgungsleitungen
herangeführt und an die Steuerungsteile n den Abteilen 9 bzw. auch 1o angeschlossen
werden.
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Innerhalb des Gehäuses 5 ist der Drehantrieb 15 angeordnet. Dieser
besteht im dargestellten Ausführungsbeispiel aus dem Zylinder 16 und dem Schwenkzylinder
22.
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Der Zylinder 16 ist mit seiner senkrecht angeordneten Drehachse 17
mit dem Standfuß 3 verbunden. Durch die Ausbildung des Drehachsengehäuses 18 ist
angedeutet, daß die Drehachse 18 senkrecht zur Drehachse 23 des Schwenkzylinders
22 angeordnet ist. Das Drehachsengehäuse 24 des Schwenkzylinders 22 ist daher aufrechtstehend
dargestellt, während das Drehachsengehäuse 18 des Zylinders 16 liegend dargestellt
ist.
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Bei Betätigung des Zylinders 16 wird die Drehachse 17 um 360° gedreht,
so daß auch der damit verbundene Standfuß 3 eine entsprechende Drehbewegung ausführt.
Am Ende sind jeweils Endlagendämpfungen vorgesehen, so daß eine Beschädigung der
Kamera nicht eintreten kann.
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Gleichzeitig oder getrennt von der Betätigung des Zylinders 16 kann
der Schwenkzylinder 22 betätigt werden.
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Dieser ist auf 9o ausgelegt, so daß seine Drehachse 23 die entsprechende
Bewegung ausführt und dabei auf den Zylinder 16, mit dem sie verbunden ist, überträgt.
Damit wird gleichzeitig der Standfuß 3 und der Zylinder 16 geschwenkt bzw. gedreht,
wozu auf der gegenüberliegenden Seite 19 am Drehachsengehäuse 18 ein zusätzlicher
Drehpunkt bzw. ein Lager geschaffen ist. Auf der Anlußseite 20 ist die notwendige
Verbindung zwischen Drehachse 23 und Drehachsengehäuse 18 bzw. Zylinder 16 geschaffen.
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Die einzelnen Zylinder 16 bzw. Schwenkzylinder 22 werden über die
Druckluftsteuerleitungen 25, 25', 26, 26' ver sorgt, wozu über die elektromagnetischen
Ventile 28, 29 eine V-~rbindung mit der Druckluftversorqunqsleitung, die hier nicht
dargestellt ist, hergestellt werden kann.
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Die Fiq. 2 und 3 zeiqen den Zylinder 16 bzw. den Schwenkzylinder
22 in Draufsicht bzw. Seitenansicht, wobei diese vom äußerlichen Aufbau einander
entsprechen. Deutlich wird die innerhalb des Drehachsengehäuses 18 bzw. 24 verlaufende
Drehachse 17, 23, die einerseits einen Vierkant 31 und andererseits einen Drehanschluß
32 mit Paßfeder 33 aufweisen.
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Auf beiden Seiten ist außerdem eine Anschlußplatte 30 mit verschiedenen
Schraubansätzen vorgegeben, so daß die notwendige Verbindung mit den zu drehenden
oder zu schwenkenden Teilen leicht hergestellt werden kann.