-
Beschreibung
-
Die Erfindung betrifft einen Rückspiegel für Fahrzeuge, insbesondere
Kraftfahrzeuge mit einem den eigeAtlichen Rückspiegel halternden Gehäuse, welches
in bezug auf eine Beobachtungsperson im Fahrzeug derart verstellbar angebracht ist,
daß der Rückspiegel in Blickrichtung der Beobachtungsperson ein virtuelles seitenverkehrtes
Bild der hinter dem Fahrzeug befindlichen Umgebung abbildet.
-
In Kraftfahrzeugen ist die Anordnung von Rückspiegeln, sei es in Form
von Innen- oder Außenrückspiegeln, welche das in Fahrtrichtung hinter dem Fahrzeug
befindliche Terrain zu beobachten erlauben, gesetzlich vorgeschrieben, um dem Fahrer
- beispielsweise bei einem geplanten Uberholmanöver - mit einem Blick ohne Drehen
des Kopfs nach rückwärts die Beurteilung der Verkehrslage hinter dem eigenen Fahrzeug
zu ermöglichen.
-
Als Rückspiegel werden planebene oder leicht konvex gewölbt Spiegel
verwendet, welche - bei korrekter Ausrichtung -ein virtuelles seitenverkehrtes Bild
in Beobachtungsrichtung des Fahrers wiedergeben. Die Tatsache, daß das im Rückspiegel
wahrgenommene Bild seitenverkehrt ist, führt - infolge von Gewöhnung - nicht zu
Fehlbeurteilungen der Kraftfahrzeuglenker. Allerdings ist.
-
die Erkennbarkeit von Aufschriften oder Nummernschildern der nachfolgenden
Kraftfahrzeuge infolge der seitenverkehrten Abbildung kaum möglich. Sonderfahrzeuge,
wie
Krankentransportfahrzeuge oder Polizeifahrzeuge, sind auf ihrer
Vorderseite daher oft mit einer auf ihre Funktion hinweisenden Beschriftung in Spiegelschrift
versehen, die im Rückspiegel vorausfahrender Fahrzeuge dann in Normalschrift lesbar
ist, so daß die Fahrer von vorausfahrenden Fahrzeugen die folgenden Sonderfahrzeuge
identifizieren können und ihnen das Überholen ermöglichen. Die Fahrer entgegenkommender
Fahrzeuge haben dann allerdings wieder Schwierigkeiten mit der Entzifferung der
spiegelbildlichen Aufschrift.
-
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, einen Rückspiegel
zu schaffen, der neben dem üblichen virtuellen seitenverkehrten Bild zusätzlich
auch zumindest einen Teil des im eigentlichen Rückspiegel seitenverkehrt wiedergegebenen
Bildes seitenrichtig abbildet, so daß die Entzifferung von Normalschrift-Aufschriften
oder von Kraftfahrzeugkennzeichen nachfolgender Kraftfahrzeuge ohne Schwierigkeiten
möglich ist.
-
Ausgehend von einem Rückspiegel der eingangs erwähnten Art wird diese
Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß beidseitig neben dem das virtuelle seitenverkehrte
Bild wiedergebenden eigentlichen Rückspiegel jeweils in einer zu dessen Ebene winkelversetzten
Ebene ein Beobachtungsspiegel einerseits und ein Umkehrspiegel andererseits im oder
am Gehäuse gehaltert sind, von denen der Beobachtungsspiegel so auf den Umkehrapiegel
ausgerichtet ist, daß er das in diesem erzeugte Bild
in Blickrichtung
der Beobachtungsperson wiedergibt, während der Umkehrspiegel in bezug auf den Beobachtungsspiegel
so ausgerichtet ist, daß er zumindest das im Mittelabschnitt des eigentlichen Rückspiegels
in Blickrichtung abgebildete Bild in den Beobachtungsspiegel überspiegelt. Im seitlich
neben dem eigentlichen Rückspiegel anschließenden Beobachtungsspiegel entsteht also
ein virtuelles - durch Umspiegelung am Umkehrspiegel - aber nunmehr seitenrichtiges
Bild, welches bei korrekter Ausrichtung der Spiegel zueinander, auf die Beobachtungsperson,
d.h. den Kraftfahrzeuglenker, und nach rückwärts dem seitenverkehrten Bild im eigentlichen
Rückspiegel bzw. einem mittleren Abschnitt dieses seitenverkehrten Bildes, entspricht.
-
Der Fahrer wird also normalerweise wie bisher das im eigentlichen
Rückspiegel entstehende Bild beobachten.
-
Wenn er hierbei feststellt, daß ein nachfolgendes Kraftfahrzeug eine
Aufschrift trägt, die er zu entziffern wünscht, ist dies durch einen Blick in den
Beobachtungsspiegel ohne weiteres möglich.
-
Der eigentliche Rückspiegel, der Beobachtungsspiegel und der Umkehrspiegel
können in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet sein, oder - alternativ - kann der
Beobachtungsspiegel und der UmleSepiegel jeweils gesondert an dem den eigentlichen
Rückspiegel halternden Gehäuse angesetzt sein.
-
Zur Anpassung an unterschiedliche Abstände des Fahrersitzes vom Rückspiegel
in einem Kraftfahrzeug und an unterschiedliche Größen des Fahrers empfiehlt es sich,
den
Beobachtungs- und/oder den Umlenkspiegel relativ zum eigentlichen Rückspiegel verstellbar
am oder im Gehäuse zu haltern.
-
Wenn der eigentliche Rückspiegel als Abblendspiegel ausgebildet ist,
der durch Verschwenken um einen vorgegebenen Winkelbetrag um eine im wesentlichen
horizontale in der oder parallel zur Spiegelebene liegende Achse von der Normalstellung
in die Abblendstellung verstellbar ist, ist das Gehäuse des Rückspiegels zweckmäßig
mit einem die Verschwenkung des Rückspiegels zwischen der Normal- und der Abblendstellung
ermöglichenden Schwenkmechanismus versehen.
-
Da das Abblenden des Rückspiegels nur bei Dunkelheit in Frage kommt,
wenn ein von hinten auffahrendes Fahrzeug den Kraftfahrzeuglenker blendet, und bei
Dunkelheit das Lesen einer Aufschrift oder die Entzi fferung eines Kraftfahrzeugkennzei
ch en s ohnehin nicht in Frage kommt, ist eine zusätzlich abblendbare Ausbildung
des Beobachtungs- und des Umlenkspiegels nicht erforderlich. Vielmehr ist das Verschwinden
der blendenden Scheinwerfer des folgenden Fahrzeugs im Beobachtungsspiegel durch
das Wegschwenken des eigentlichen Rückspiegels gerade erwünscht.
-
Der Abblend- Schwenkmechanismus wird dabei zweckmäßig unabhängig von
der das Rückspiegelgehäuse verstellbar im Fahrzeug befestigenden Halterung vorgesehen,
um eine erneute Einstellung des Rückspiegels nach einem Abblendvorgang zu vermeiden.
-
Die Erfindung ist in der folgellden Beschreibung zweier Ausführungsbeispiele
in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert, und zwar zeigt Fig. 1 eine schematische
perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Rückspiegels* bei welchem der eigentliche
Rückspiegel der Beobachtungsspiegel und der Umkehrspiegel in einem in der Zeichnungsfigur
nur strichpunktiert angedeuteten gemeinsamen Gehäuse eingesetzt sind; Fig. 2 eine
schematische Darstellung des Strahlengangs in einem Rückspiegel gemäß Fig. 1 und
Fig. 3 ein abgewandeltes Aus führungsbei spiel eines erfindungsgemäßen Rückspiegels,
bei welchem der Beobachtungs- und der Umkehrspiegel gesondert am Gehäuse des eigentlichen
Rückspiegels angesetzt sind.
-
In Figur 1 ist ein in einer Gesamtheit mit 10 bezeichnetes Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Rückspiegels gezeigt, welcher als optisch wisame Element
insgesamt drei Spiegel aufweist, nämlich einen in der Funktion den heute üblichen
Rückspiegeln entsprechenden planebenen oder leicht konvex gewölbten eigentlichen
Rückspiegel 12, einen auf der einen Seite neben dem Spiegel 12 angeordneten Beobachtungsspiegel
14 und auf der dem Beobachtungsspiegel 14 gegenüberliegenden Seite einen Umkehrspiegel
16. Die Spiegel 12, 14 und 16 sind in einem in Fig. 1 nur strichpunktiert angedeuteten
gemeinsamen Gehäuse 18 angeordnet, welches seinerseits derart
verstellbar
an oder in einem Kraftfahrzeug befestigbar ist, daß der (eigentliche) Rückspiegel
12 so auf den Kraftfahrzeuglenker ausgerichtet werden kann, daß dieser im Spiegel
die hinter dem Fahrzeug befindliche Umgebung erkennt. Die auf den Kraftfahrzeuglenker
als Beobachtungsperson des Rückspiegels ausrichtbare Halterung des Gehäuses 18 möge
dadurch gegeben sein, daß das Gehäuse über ein Kugelgelenk 20 (Fig. 2) an einem
mittig unmittelbar oberhalb der Windschutzscheibe im Dachbereich des Kraftfahrzeugs
befestigten Träger 22 angelenkt ist.
-
Der in Fig. 1 rechts neben dem eigentlichen Rückspiegel 12 angeordnete
Beobachtungsspiegel 14 ist relativ zur Ebene des Spiegels 12 um eine im wesentlichen
senkrechte Achse so winkelversetzt, daß seine Spiegelfläche einerseits zur Beobachtungsperson
und andererseits zu dem auf der gegenüberliegenden Seite des Spiegels 12 ebenfalls
unter einem Winkel zu dessen Spiegelfläche angeordneten Umkehrspiegel 16 ausgerichtet
ist.
-
Die Anordnung der Spiegel 12, 14 und 16 zueinander und zur Beobachtungsperson
ist schematisch in Fig. 2 dargestellt, wobei der Punkt 24 einen bezüglich der Beobachtungsperson,
deren Augen sich im Bereich des Punktes 26 befinden mögen, mittig im eigentlichen
Rückspiegel 12 abzubildenden Gegenstand veranschaulicht.
-
Der vom Punkt 24, d.h. dem abzubildenden Gegenstand, ausgehende Strahl
a wird im Spiegel 12 als Strahl a' in den Punkt 26 reflektiert, was bedeutet, daß
der Spiegel 12 im Auftreffpunkt des Strahls a rechtwinklig
zur
Winkelhalbierenden zwischen a und a' angeordnet sein muß.
-
Der Punkt 24 ( = abzubildender Gegenstand) ist andererseits vom Punkt
26 aus mittig im Beobachtungsspiegel 14 abgebildet, und zwar nach einmaliger Umspiegelung
am Umkehrspiegel 16, woraus sich die Bedingungen für die Winkelversetzung der Spiegel
14, 16 zum Spiegel 12 und ihre Ausrichtung auf die Beobachtungsperson ergeben. Der
Strahlengang bezüglich des Beobachtungsspiegels 14 ist also so, daß der vom Punkt
24 ausgehende Strahl b zunächst mittig auf den Umkehrspiegel 16 trifft, dort - entsprechend
dem optischen Gesetz: Einfallswinkel - Ausfallswinkel -als Strahl b' auf den Beobachtungsspiegel
14 und von diesem im Strahl b zum Punkt 26 reflektiert wird.
-
Die optischen Bedingungen für die Anordnung der Spiegel 12, 14 und
16 zueinander und zur Beobachtungsperson sind somit ersiohtlich, wobei darauf hingewiesen
wird, daß in Fig. 2 eine vereinfachende Voraussetzung getroffen wurde, daß nämlich
der Rückspiegel 10 und der zu beobachtende Gegenstand (Punkt 24) sich in Augenhöhe
der Beobachtungsperson befinden, d.h. der in der Praxis räumliche Strahlengang ist
aus Gründen der besseren Verständlichkeit auf den Sonderfall eines ebenen Abbildungsproblems
reduziert.
-
Das in Fig. 3 gezeigte Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Rückspiegels 10' entspricht dem zuvor beschriebenen Rückspiegel 10 im grundsätzlichen
Aufbau und in der Funktion, und da gleiche Teile
beider Ausführungsbeispiele
mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind, genügt es nachstehend, nur die Unterschiede
der beiden Ausfülirungsbeispiele darzustellen.
-
Das Gehäuse 18' haltert in diesem Fall nur den eigentlichen Rückspiegel
12, während der Beobachtungsspiegel 14 und der Umkehrspiegel 16 jeweils gesondert
am Gehäuse 18 befestigt sind, und zwar über Scharniere 28 bzw. 30, welche eine Veränderung
der Winkelausrichtung der Spiegel zueinander ohne weiteres möglich machen. dabei
sind die in der Zeichnungsfigur 3 schemaiisch angedeuteten Scharniere mit senkrechter
Schwenkachse zweckmäßig ihrerseits nicht starr, sondern um eine horizontale Schwenkachse
verschwenkbar am Gehäuse 18 gehaltert, so daß praktisch jede beliebige räumliche
Lage der von den Spiegeln 12, 14 und 16 definierten Ebene zueinander einstellbar
ist.
-
Die in Fig. 3 mittig unterhalb des Gehäuses 18 des Rückspiegels 10'
vortretende Handhabe 32 soll schematisch ein Betätigungsorgan für das Abblenden
des eigentlichen Rückspiegels 12 veranschaulichen, mit dem der Spiegel 12 samt dem
Gehäuse 18' so um eine horizontale Achse kippbar ist, daß die gewünschte Abblendwirkung
erzielt wird. Es ist ersichtlich, daß dann der Beobachtungsspiegel 14 und der Umkehrspiegel
16 gleichzeitig mitgekippt werden, wodurch die ursprünglich auch im Beobachtungsspiegel
14 wiedergegebenen blendenden Scheinwerfer des nachfolgenden
Kraftfahrzeugs
nicht mehr in Blickrichtung der Beobachtungsperson abgebildet werden. D.h. das Abblenden
des Spiegels 12 hat zur Folge, daß sich die optischen Verhältnisse bezüglich des
Beobachtungs-und des Umkehrspiegels so ändern, daß in bezug auf die lickrichtung
der Beobachtungsperson im Beobachtungsspiegel nunmehr nicht mehr ein mit dem Bild
im Rückspiegel übereinstimmendes Bild erscheint. Da das Abblenden eines Rückspiegels
aber nur bei Dunkelheit in Frage kommt, wenn die durch den Beobachtungsspiegel gegebenen
zusätzlichen Möglichkeiten ohnehin bedeutungslos sind, erscheint die getroffene
Ausgestaltung des Rückspiegels 10' derart, daß nur der eigentliche Rückspiegel 12
abblendbar ist, zweckmäßig.
-
Es ist ersichtlich, daß im Rahmen des Erfindungsgedankens Abwandlungen
und Weiterbildungen der beschriebenen Ausführungsbeispiele möglich sind.
-
So könnte das bei den beschriebenen Ausfllhrungsbeispielen von einem
B60bachtungsspiegel 14 und einem Umkehrspiegel 16 gebildete optische System für
die seitenrichtige Wiedergabe des Bildes auch durch eine größere Anzahl von Umspiegelungen,
d.h. eine entsprechende größere Anzahl von in geeigneter Weise zueinander angeordneten
Spiegeln verwirklicht werden, wodurch sich jedoch der Aufbau des Rückspiegels komplizieren,
und der Spiegel somit verteuern würde. Auch bei Anordnung der Spiegel 12, 14 und
16 in einem gemeinsamen Gehäuse 18 sollte der Beobachtungsspiegel 14
und
der Umkehrspiegel 16 in bestimmtem Rahmen individuell verstellbar sein, um eine
Anpassung an sich ändernde Gegebenheiten, beispielsweise eine Änderung des Betrachtungsabstandes
der Beobachtungsperson vom Spiegel su ermöglichen.