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Bohrstangenverbindung
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Beschreibung Zum Abteufen von Tiefbohrungen wird üblicherweise ein
Bohrturm oder -mast errichtet, an welchem ein von einem Antrieb betätigtes Bohrwerkzeug
auf- und abwärts bewegbar aufgehängt ist. Das Bohrwerkzeug besteht gewöhnlich aus
einem am unteren Ende mit einem Bohrmeißel bestückten Bohrgestänge, welches antriebübertragend
mit einem Motor verbunden ist und unter dessen Antrieb eine rotierende oder eine
kombinierte Rotations-Schlagbohrbewegung ausführt.
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Da die Tiefe des Bohrlochs in der Praxis zumeist größer ist als die
mit dem Antrieb und dem Bohrturm erzielbare Hubhöhe, wird das Bohrgestänge während
des Bohrbetriebs unter Verwendung von nacheinander anfügbaren Bohrstangen und dazugehörigen
Verbindern verlängert.
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Für diese Zwecke gibt es zahlreiche bekannte Bohrstangenverbindungen.
Die US-PS 3 211 484 beispielsweise beschreibt ein Bohrgestänge aus einander abwechselnden,
mit einem Außengewinde bzw. nicht mit Gewinde versehenen Abschnitten. Der Gewindeabschnitt
ist dabei zunächst einem Ende einer Bohrstange angeordnet und mittels eines ein
Innengewinde aufweisenden Verbindungsglieds mit einem komplementären Gewindeabschnitt
einer anderen Bohrstange verbindbar, wie in Fig. 1 der genannten US-PS dargestellt.
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Fig. 4 der gleichen US-PS zeigt ein Paar miteinander verbundener Bohrstangen
mit ein Innengewinde aufweisenden Endstücken, welche mittels eines ein Außengewinde
aufweisenden Verbindungsteils miteinander verbunden sind.
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Die US-PS 3 422 79 beschreibt eine Bohrs-tange mit einem sich im wesentlichen
über ihre gesamte axiale Lange erstreckenden Außengewinde. Eine in der US-PS 3 567
254 beschriebene Bohrstange hat an den Enden jeweils einen
mit einem
Außengewinde versehenen Abschnitt, welcher zum Verbinden zweier Bohrstangen mitteinander
mit einem ein Innengewinde aufweisenden Verbindungsglied zusammenwirkt.
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Die an die Gewindeabschnitte anschließenden glatten Abschnitte der
Bohrstangen haben å jeweils einen Ringbund, welcher das Auswandern des Gewinde-Verbindungsglieds
in Axialrichtung der miteinander verbundenen Bohrstangen verhindert, Bei den vorstehend
genannten US-Patentschriften sowie bei einer in der US-PS 3 822 952 beschriebenen
Bohrstange besteht die Möglichkeit, ein durch Verschleiß unbrauchbar gewordenes
Stück des jeweiligen Gewindeabschnitts abzuschneiden, so daß dann ein daran anschließendes
Stück des Gewindes zum Tragen kommt und die Bohrstange weiter verwendet erden kann.
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Es ist ferner allgemein bekannt, herkömmliche Bohrstangen mit spannungsmindernden
Ausformungen zu versehen, welche dem Auftreten von Spannungskonzentrationen entgegenwirken
und damit Ermüdungsbrüchen vorbeugen sollen. So beschreibt z.B. die US-PS 3 966
341 eine Bohrstange mit einem Gewinde-Endstück, welches mit einem Verbindungsglied
in Eingriff bringbar ist, um zwei derartige Bohrstangen in gegenseitiger Verlängerung
miteinander zu verbinden. Das Gewinde-Endstück der Bohrstange ist mit spannungsmindernden
Ausformungen versehen, welche in der dargestellten Ausführungsform als eine Anzahl
von in gegenseitigem Axialabstand angeordneten, in Umfangsrichtung verlaufende den
Unterschneidungen oder Nuten ausgebildet sind.
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Die Erfindung richtet sich auf Verbesserungen bekannter Bohrstangen
und Bohrstangenverbindungen der vorstehend genannten Art und schafft in einer bevorzugten
Ausführungsform eine Bohrstange mit einem sich in Axialrichtung erstreckenden Gewindeabschnitt
für den Eingriff mit einem Verbindungsglied und einem sich in Axialrichtung erstrekkenden,
mit spannungsmindernden Ausformungen versehenen Abschnitt, dessen Längserstreckung
sich mit derjenigen des Gewindeabschnitts überdeckt. In einer vorteilhaften
Ausführungsform
der Erfindung hat eine rohrförmige Bohrstange ein sich über eine beträchtliche Länge
erstreckendes Innengewinde, welches über ein Teil seiner Länge mit dem Außengewinde
eines Verbindungsglieds in Eingriff bringbar ist, um zwei Boh'stangen der genannten
Art mit den Enden aneinanderstoßend miteinander zu verbinden.
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Bei Verschleiß oder Bruch des Gewindes kann das betroffene Ende der
Bohrstange abgeschnitten werden, so daß das Verbindungsglied mit einem weiteren
Stück des Gewindes in Eingriff bringbar ist.
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Ein Ziel der Erfindung ist somit die Schaffung einer verbesserten
Bohrstange für Tiefbohrungen.
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Ein weiteres Ziel der Erfindung ist die Schaffung einer verbesserten
Bohrstangenverbindung.
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Noch ein weiteres Ziel der Erfindung ist die Schaffung einer Bohrstange
mit Verbinder-Eingriffseinrichtungen und eine sich damit überdeckende axiale tängserstreckung
aufweisenden spannungsmindernden Ausformungen.
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Noch ein Ziel der Erfindung ist die Schaffung einer rohrförmigen Bohrstange
mit einem von einem Ende ausgehenden Innengewinde, dessen Längserstreckung größer
ist als die Gewinde-Eingriffslange eines komplementären Verbindungs glieds.
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Ferner bezweckt die Erfindung die Schaffung einer rohrförmigen Bohrstange
mit an der Innenseite vorhandenen Verbinder-Eingriffseinrichtungen, deren axiale
Längserstreckung sich mit der von an der Außenseite vorhandenen spannungsmindernden
Ausformungen überdeckt.
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Im folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung
erläutert Es zeigen:
Fig. 1 eine Axialschnittansicht eines Endstücks
einer Bohrstange in einer Ausführungsform der Erfindung, Fig. 2 eine Fig. 1 entsprechende
Schnitt ansicht einer zweiten Ausführungsform der Erfindung, Fig. 3 eine teilweise
im Schnitt dargestellte Teil-Seitenansicht einer Bohrstange in einer dritten Ausführungsform
der Erfindung, Fig. 4 eine Teil-Seitenansicht einer Bohrstange mit spannungsmindernden
Ausformungen in einer anderen Ausführungsform der Erfindung, Fig. 5 eine Axialschnittansicht
der Verbindung zweier Bohrstangen der in Fig. 1 gezeigten Art, Fig. 6 eine Fig.
5 entsprechende Schnittansicht der Verbindung zweier Bohrstangen der in Fig. 2 oder
3 dargestellten Ausführungsform, Fig. 7 eine Schnittansicht der Verbindung zweier
Bohrstangen in einer weiteren Ausführungsform und Fig. 8 eine Schnittansicht der
Verbindung zweier Bohrstangen in noch einer weiteren Ausführungsform der Erfindung.
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In Fig. 1 bis 4 ist jeweils ein Endstück einer Bohrstange 10 in verschiedenen
Ausführungsformen der Erfindung dargestellt. Die Bohrstange 10 ist beispielsweise
aus gehärtetem Stahl oder einem ähnlichen Werkstoff. Sie ist rohrförmig und hat
eine innere und eine äußere Umfangs fläche 12 bzw. 14. Das jeweils andere Ende der
Bohrstange 10 weist vorzugsweise im wesentlichen die gleiche Ausbildung auf wie
das in der Zeichnung dargestellte.
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An der inneren Umfangsfläche 12 ist ein zur Übertragung
von
Kräften geeignetes Gewinde, z.B. ein Endgewinde 16 geformt, welches sich in der
Ausführungsform nach Fig. 1 vom Ende 18 der Bohrstange 10 über eine Lange L in Axialrichtung
bis zu einer unterschnittenen Erweiterung 20 erstreckt. Die Länge L beträgt vorzugsweise
etwa das Zwei- bis Dreifache des Wurzeldurchmessers des Gewindes 16.
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Das Gewinde 16 kann einen oder mehrere Gänge aufweisen.
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Seine axiale Länge kann der Eingriffslänge eines nachstehend beschriebenen
Verbindungsglieds oder einem Vielfachen derselben entsprechen, wie in Fig. 2 durch
die Bezeichnung xL angedeutet. In der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform hat die
Bohrstange 10 ein vom Ende 18 bis zum anderen Ende durchgehendes Innengewinde und
ist dafür nicht mit der unterschnittenen Erweiterung 20 versehen.
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Die Erweiterung 20 bildet einen zweckmäßigen Auslauf für das Gewinde,
so daß sich dessen Länge bei der Herstellung mühelos bestimmen läßt. Bei einer ausreichend
genauen Steuerung der Herstellung des Gewindes z.B. durch numerisch gesteuerte Bearbeitung
od. dergl. kann der Auslauf des Gewindes an der jeweils vorgesehenen Stelle auch
ohne die Verwendung der Erweiterung 20 erzielt werden.
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Das Innengewinde 16 kann durch Hammerschmieden oder Pressen der Bohrstange
10 über einen Gewindedorn geformt werden. Die Erweiterung 20 kann dabei so geformt
werden, daß sie eine Stufe bildet, deren Durchmesser kleiner ist als der des zu
verwendenden Verbindungsglieds, so daß dieses dann gegen axiales Auswandern gesichert
ist.
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Die in Fig. 1 bis 3 gezeigten Bohrstangen 10 haben jeweils spannungsmindernde
Ausformungen in Form von in gegenseitigen Axialabständen in der äußeren Umfangs
fläche 14 gebildeten, ringförmigen Umfangsnuten 22. In den Ausführungsformen nach
Fig. 1 und 2 erstreckt sich die Reihe der Umfangsnuten 22 vom Ende 18 der Bohrstange
10 aus über die Längserstreckung des Innengewindes 16 hinweg bis an eine Stelle
24, welche etwa um die Hälfte des
Wurzeldurchmessers D des Gewindes
16 jenseits des inneren Endes des Gewindes 16 liegt. Ein Grund dafür, die Längserstreckung
der Reihe der Nuten 22 über diejenige des Gewindes 16 hinaus zu verlängern, besteht
darin, einer Konzentration von Spannungen im Bereich der unterschnittenen Erweiterung
20 vorzubeugen.
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In der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform einer Bohrstange 10 mit
von einem Ende 18 bis zum anderen durchgehendem Innengewinde 16 verläuft die Reihe
der Umfangsnuten 22 ebenfalls durchgehend von einem Ende 18 zum anderen.
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In der in Fig. 4 gezeigten Ausführungsform sind die spannungsmindernden
Ausformungen durch wenigstens eine entlang einer Schraubenlinie verlaufende Nut
26 in der äußeren Umfangsfläche 14 gebildet. Bei der in Fig. 1 und 2 dargestellten,
begrenzten Längserstreckung der spannungsmindernden Ausformungen kann eine derartige,
entlang einer Schraubenlinie verlaufende Nut 26 in der den vollen Durchmesser aufweisenden
Umfangsfläche der Bohrstange 10 auslaufen oder ein blindes Ende haben. Die Tiefe
der in der äußeren Umfangs fläche 14 geformten Nuten 22 oder 26 sollte wenigstens
etwa 0,25 mm betragen, so daß die Nuten tiefer sind als gegebenenfalls auftretende
Beschädigungen an den dazwischen liegenden, den vollen Durchmesser der Bohrstange
aufweisenden Stegen 28. Sofern als notwendig oder wünschenswert erachtet und mit
den Festigke<tserfordernissen für die Bohrstange vereinbar, können die spannungsmindernden
Nuten 22 und 26 auch ca. 1,25 oder etwa 2,5 mm tief oder noch tiefer sein.
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Die Nuten 22 bilden eine Reihe von in Axialrichtung verteilten Angriffspunkten
für über die Länge der Bohrstange 10 auftretende Spannungen, so daß diese sich über
die Länge der Bohrstange verteilen und einer Spannungskonzentration an einer Stelle
vorgebeugt ist. Die durch die Nuten 22 gebildeten Angriffspunkte für die Spannungen
sind
durch die dazwisc}lenliegenden Stege 28 gegen mechanische Beschädigung geschützt.
Durch Berührung mit der Wandung des Bohrlochs oder Anprall des Bohrkleins hervorgerufene
Beschädigungen an den Außenflächen der Stege 28 können, da die Stege den vollen
Durchmesser der Bohrstange haben, nicht zu Spannungskonzentrationen führen.
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Die Wirkungsweise der entlang einer Schraubenlinie verlaufenden Nut
26 ist im wesentlichen die Gleiche wie vorstehend beschrieben.
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In Fig. 5 bis 8 sind verschiedene Ausführungsformen einer Verbindung
zweier Bohrstangen miteinander dargestellt.
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Zu jeder Verbindung 30 gehört ein längliches, mit einem Außengewinde
versehenes und von einer Axialbohrung 32 durchsetztes Verbindungsglied 31, welches
im folgenden als Nippel bezeichnet ist. Die Außengewinde 34 der Nippel 31 sind mit
den Innengewinden 16 der miteinander zu verbindenden Bohrstangen 10 in Eingriff
bringbar. In Fig 5 ist die Länge des Nippels 30 etwas kleiner als der Abstand zwischen
den Endstufen 36 der unterschnittenen Erweiterungen 20 zweier mit den Enden 18 aneinanderstoßender
Bohrstangen 10, so daß der Nippel 30 nach dem Zusammenschrauben der Bohrstangen
10 zwischen den Endstufen 36 festgehalten und dadurch daran gehindert ist, in Axialrichtung
aus zuwandern. Dadurch, daß die Enden 18 der beiden Bohrstangen 10 hier stumpf aneinanderstoßen,
werden beim Bohren auftretende Stoßkräfte über eine einzige Berührungsfläche von
einer Bohrstange auf die andere übertragen. Für die Kühlung des Bohrmeißels und
die Räumung des Bohrlochs wird eine Bohrtrübe in bekannter Weise durch die rohrförmigen
Bohrstangen 10 und die Axialbohrungen 32 der Verbindungen 30 hindurchgeleitet.
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In den Ausführungsformen nach Fig. 6 und 7 weisen die Bohrstangen
10 ein sich über die Länge xL erstreckendes oder ein durchgehendes Innengewinde
16 auf. Dieses würde es einem Verbindungsnippel 30 der in Fig. 5 gezeigten Art bei
einer Lockerung der Verbindung ermöglichen, in
Axialrichtung aus
zuwandern. Um dem vorzubeugen, hat ein in Fig. 6 verwendeter Nippel 31' in seinem
mittleren Bereich zwischen zwei Gewindeabschnitten einen sich in Umfangsrichtung
erstreckenden Ringsteg 38 größeren Durchmessers mit zwei in entgegengesetzte Richtungen
gewandten Endflächen 40, an denen die Enden 18 der miteinander zu verbindenden Bohrstangen
10 beim Festziehen der Verbindung in Anlage kommen. Damit hält der Ringsteg 38 den
Nippel 30 in Axialrichtung unbeweglich zwischen den beiden Bohrstangen 10 fest,
so daß er nicht auswandern kann. Diese Ausführungsform stellt jedoch nicht die günstigste
Anordnung dar, da die beim Bohren auftretenden Stoßkräfte an jeder Verbindung über
zwei Berührungsflächen hinweg übertragen werden müssen. In einer in Fig. 7 dargestellten
günstigeren Ausführungsform einer Verbindung 30" hat ein Nippel 31 in einem mittleren
Bereich zwischen zwei Gewindeabschnitten einen Ringsteg 42, dessen Durchmesser um
ein beträchtliches Stück kleiner ist als der Außendurchmesser der Bohrstangen 10.
Diese haben an ihren einander zugewandten Enden 18 jeweils eine ringförmige Ausnehmung
g. Beim Zusammenschrauben der Verbindung 30" bilden die Ausnehmungen 44 der beiden
Bohrstangen 10 zusammen eine Kammer 45, in welcher der Ringsteg 42 des Nippels 31
festgehalten ist, um das Auswandern des Nippels zu verhindern, während die Enden
18 der beiden Bohrstangen in gegenseitige Anlage kommen, so daß beim Bohren auftretende
Stoßkräfte nur über eine einzige Berührungsfläche von der einen auf die andere Bohrstange
übergeleitet werden.
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In einer in Fig. 8 gezeigten Ausführungsform einer Verbindung 30tun
hat ein Verbindungsnippel 31 in seinem mittleren Bereich zwischen zwei Gewindeabschnitten
eine auswärts hervorstehende, konische Erweiterung, deren Durchmesser kleiner ist
als der Außendurchmesser der Bohrstangen 10.
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Diese haben an ihren einander zugewandten Enden 18 jeweils eine trichterförmige
Ausnehmung 54. Beim Zusammenschrauben der Verbindung 30'" bilden die Ausnehmungen
54 der
beiden Bohrstangen 10 zusammen eine Kammer 55, in welcher
die Erweiterung 52 des Nippels festgehalten ist, um das Auswandern des Nippels zu
verhindern, während die Enden 18 der beiden Bohrstangen in direkte gegenseitige
Anlage kommen, so daß beim Bohren auftretende Stoßkräfte nur über eine einzige Berührungsfläche
von der einen Bohrstange auf die andere übertragen werden. Die in Fig. 8 gezeigte
Ausführungsform bietet den zusätzlichen Vorteil, daß sich die trichterförmigen Ausnehmungen
bei der Herstellung der Bohrstangen sowie auch gegebenenfalls nach einem Bruch derselben
besonders mühelos herstellen lassen.
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Die vorstehend beschriebenen Bohrstangen und Verbindungen dafür bieten
zahlreiche Vorteile. Im Hinblick auf einen zügigen Fortschritt von Tiefbohrungen
besteht seit Langem ein Bedarf an einfachen und wirtschaftlichen Verfahren oder
Vorrichtungen, welche die Wiederherstellung von gebrochenen oder sonstwie beschädigten
Endstücken von Bohrstangen und damit die Wiederverwendung solcher Bohrstangen ermöglichen.
Diese Möglichkeit ist bei den Ausführungsformen nach Fig. 2 und 3 gegeben. Im Falle
einer Beschädigung der mit einem Verbindungsnippel in Eingriff stehenden Gewindegänge
läßt sich das beschädigte Gewindestück schnell und mühelos abschneiden und das damit
neu entstandene Ende der Bohrstange ohne Schwierigkeit so bearbeiten, daß weitere
Gewindegänge für den Eingriff zur Verfügung stehen und die Bohrstange weiterverwendet
werden kann. Dadurch, daß das Gewinde an die Innenseite der Bohrstangen verlegt
ist, kommt es nicht mit den Wandungen des Bohrlochs in Berührung, so daß kaum die
Gefahr einer Beschädigung des Gewindes besteht. Ein weiterer Vorteil ergibt sich
daraus, daß die Längserstreckung der spannungsmindernden Ausformungen sich mit derjenigen
der Verbindungsanschlüsse überdeckt. In diesem Zusammenhang ist zu bemerken, daß
die spannungsmindernden Ausformungen auch in anderer Form als in Form von Umfangsnuten
oder entlang Schraubenlinien verlaufenden Nuten ausgeführt sein können, und daß
die die gleiche Längserstreckung wie diese aufwei-
senden Verbindungsteile
nicht unbedingt als Gewinde aus bildet sein müssen. So ist anzunehmen, daß die beschriebenen
spannungsmindernden Ausformungen die vorstehend beschriebenen Vorteile auch im Zusammenwirken
mit anderen Arten von Verbindungen bieten, z.B. mit einer reibschlüssigen Konus-Steckverbindung
oder einer Bajonettkupplung.
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Als weiterer Vorteil ist anzuführen, daß die Bohrungen der rohrförmigen
Bohrstangen einen Strömungsweg für Blasluft oder eine Bohrtrübe darstellen, welche
für die Kühlung des Bohrmeißels und für den Austrag von Bohrklein aus dem Bohrloch
verwendet wird. Im Vergleich zu herkömmlichen Bohrgestängen mit über äußere Kupplungsmuffen
miteinander verbundenden Bohrstangen ergibt sich dabei zwar aufgrund des zwangsläufig
kleineren Durchmessers der die Verbindungsnippel durchsetzenden Bohrungen eine verringerte
Strömungsgeschwindigkeit, welche jedoch aus den nachstehend genannten Gründen ausreichend
ist.: Bei einem gegebenen Druck der Spülluft oder der Bohrtrübe ist die Strömungsgeschwindigkeit
durch die Querschnittsfläche der die Verbindungsnippel durchsetzenden Bohrungen
begrenzt. Da bei dem beschriebenen Bohrgestänge die Verbindungsglieder jedoch an
der Innenseite angeordnet sind, füllt der Außendurchmesser des Bohrgestänges das
Bohrloch vollständiger aus als ein herkömmliches Bohrgestänge, bei welchem der Außendurchmesser
der Kupplungsmuffen der begrenzende Faktor für den Durchmesser des Bohrlochs ist,
während der größere Anteil des Bohrgestänges einen erheblich kleineren Durchmesser
hat als das Bohrloch. Demgemäß ist der ringförmige Hohlraum zwischen dem Bohrgestänge
und der Wandung des Bohrlochs beim erfindungsgemäßen Bohrgestänge beträchtlich kleiner
und von gleichmäßigerer Gestalt als bei einem herkömmlichen Bohrgestänge, was bei
einer gegebenen Strömungsgeschwindigkeit der Spülluft oder Bohrtrübe innerhalb des
Bohrgestänges zu einer höheren Strömungsgeschwindigkeit in dem ringförmigen Hohlraum
führt. Da eine höhere Strömungsgeschwindigkeit den Austrag von Bohrklein aus dem
Bohrloch begünstigt, ergibt
sich beim erfindungsgemäßen Bohrgestänge
ein verbesserter Wirkungsgrad der Spülung bei einem gegebenen Druck der Spülluft
bzw. der Bohrtrübe.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht in einer verbesserten Steifigkeit
der rohrförmigen Bohrstangen im Vergleich zu bekannten Bohrstangen. Die verbesserte
Steifigkeit begünstigt einen geradlinigen, sehr genau vorbestimmbaren Verlauf der
Bohrung. Darüber hinaus pflanzen sich die beim Schlagbohren auftretenden Spannungswellen
entlang den rohrförmigen Bohrstangen fort, so daß sie am äußeren Umfang des Bohrmeißels
zur Wirkung kommen.
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Daraus ergibt sich eine verbesserte Wirkung des Bohrmeißels im Vergleich
zur Übertragung der Spannungswellen auf den mittleren Bereich des Neißels, wie sie
bei herkömmlichen Bohrstangen kleineren Durchmessers der Fall ist.
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Da die rohrförmigen Bohrstangen steifer sind, ergibt sich darüber
hinaus eine verbesserte Energieübertragung entlang dem Bohrgestänge, da dieses in
geringerem Maße dazu neigt, sich unter Einwirkung der Vorschubkräfte durchzubiegen.
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Wie man aus vorstehender Beschreibung erkennt, schafft die Erfindung
eine verbesserte Bohrstange und dazugehörige Verbindungen für die Verwendung bei
Rotations/Schlagbohrungen. Die Bohrstange ist ein rohrförmiges Gebilde mit Verbinder-Eingriffseinrichtungen
etwa in Form eines entlang der inneren Umfangsfläche umlaufenden Rundgewindes und
mit an der äußeren Umfangs fläche geformten, eine derj enigen der Verbinder-Eingriffseinrichtungen
entsprechende Längserstreckung aufweisenden spannungsmindernden Ausformungen. Die
Längserstreckung der spannungsmindernden Ausformungen entlang der Bohrstange ist
vorzugsweise größer als die des Gewindes am inneren Umfang derselben.
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Ferner ist die Längserstreckung des Innengewindes der Bohrstange vorzugsweise
größer als die Gewinde-Eingriffslänge eines zu verwendenden Verbinders, so daß bei
einer Beschädigung des Gewindes nahe einem,Ende der Bohrstange das betreffende Ende
einfach abgeschnitten und zugerichtet
werden kann, um zuvor unbenutzte
Gewindegänge für die Verbindung nutzbar zu machen und die Bohrstange weiter verwenden
zu können.
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Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt, sondern erlaubt die verschiedensten Abwandlungen derselben im Rahmen
der Ansprüche. So können die vorstehend angegebenen Abmessungen und Proportionen
variiert werden, die dargestellte Querschnittsform der spannungsmindernden Nuten
kann in verschiedener Weise abgeändert werden, solange dadurch keine gefährlichen
Spannungskonzentrationen entstehen, die Verbindungselemente oder Nippel können anstelle
eines mittig angeordneten Ringstegs radial hervorstehende Zapfen oder sonstige,
sich nicht mit einem gleichbleibenden Durchmesser um den gesamten Umfang herum erstreckende
Vorsprünge haben usw.. Darüber hinaus ist die sich in ihrer Längserstreckung überdeckende
Anordnung von spannungsmindernden Ausformungen und einem Anschlußgewinde der Bohrstange
in abgewandelter Form auch für ohne die Verwendung eines zusätzlichen Verbindungselements
miteinander verbindbare, beispielsweise an den Enden jeweils ein Innen- bzw. ein
Außengewinde aufweisende Bohrstangen anwendbar.
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