DE32284C

DE32284C - Zerlegbares Schreibpult

Info

Publication number: DE32284C
Application number: DENDAT32284D
Authority: DE
Original assignee: J. LAHMERER in Augsburg, E. 160
Anticipated expiration: 1904-10-24

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schreibpult, welches sich auf leichte Weise in seine Bestandteile zerlegen und zu einem Kasten von geringem Umfange und bequemer Transportfähigkeit gestalten läfst. Dabei befinden sich an diesem Kasten keine hervorragenden Theile und läfst sich derselbe in diesem Zustande bequem in einer Ecke des. Zimmers unterbringen, ohne grofsen Raum einzunehmen.

Iri den Fig. 1 bis 10 der beiliegenden Zeichnung sind eine Anzahl verschiedener Formen veranschaulicht, in denen dieses Schreibpult zur Verwendung gelangen kann und die sich mit leichter Mühe aus dem in Fig. 4 dargestellten geschlossenen Kasten herstellen lassen.

Fig. i, 2 und 3 veranschaulichen den Kasten in Ansicht, Seitenrifs und Grundrifs, wobei bei letzterem die herausnehmbaren Aufzuggestelle, Fig. 3, des Pultes fortgelassen sind.

In Fig. 5 ist das Schreibpult als einsitziges Pult dargestellt, bei welchem die aufgeklappten vier Thüren Räume einschliefsen, in denen Schreibmaterialien, Papier, Bücher etc. untergebracht werden können, die aber auch Kindern als Schreibpulte dienen können, so dafs dieses Pult sich eventuell zur Benutzung für einen Erwachsenen und zwei Kinder eignet. In Fig. 6 ist ein Pult gebildet, an dem vier Personen sitzend arbeiten können; in Fig. 7, 8 und 9 gelangt es als Doppelpult zur Verwendung, und zwar halb als Steh-, halb als Sitzpult. Fig. 10 endlich zeigt das Pult in Anwendung als Stehpult für vier Personen.

Benutzung kann dieses Möbel als Familienpult für das Kinderzimmer gröfserer Familien finden, es pafst aber auch, in gröfseren Dimensionsverhältnissen ausgeführt, vorzüglich für kaufmännische Comptoire, Gerichtskanzleien, Advocaturen etc.

Die Einrichtungen, welche die mannigfaltigen Formenveränderungen dieses Pultes gestatten, bestehen im wesentlichen darin, dafs die vier Thüren B des Pultkastens A nach den Seiten geklappt werden und dafs an denselben auf- und niederschiebbare Pultaufzüge C und D angebracht werden, die beim Nichtgebrauch zweckmä'fsig im Innern des Pultkastens Platz finden können.

Die Aufzüge lassen sich in Führungsleisten b der Thüren B, je nach Anwendung als Stehoder Sitzpult, hoch und niedrig stellen und werden in ihrer jeweiligen Lage mittelst eiserner Stifte d gehalten.

Die beiden Thüren, welche die Seitenwä'nde der Nebenpulte bilden, werden unter sich in unverrückbarer Lage ebenfalls durch eiserne Stifte oder auf sonst geeignete Weise festgehalten, können aber schon deshalb nicht seitlich ausweichen, weil die Pultaufzüge durch die Schwalbenschwanzleisten b gehalten und geführt werden.

Der Aufzug E für den Pultkasten A kann entweder aus einem Stück oder, wie aus der Zeichnung ersichtlich, zweitheilig sein, und läfst sich mit Hülfe dessen ein einfaches Pult bezw. Doppelpult dadurch herstellen, dafs der oder die in den Schlitzen a des Kastens, Fig. 3 und 9, beweglichen Aufzuggestelle ebenfalls in beliebig gewünschter Höhe festgestellt werden. Die Aufzuggestelle C D und E

Claims

tragen an ihren oberen Flächen Führungsleisten F, in denen die an den oberen Platten C¹D¹ und E¹ befestigten T-förmigen Schienen G gleiten können und welche ein Herausziehen der Platten sammt dem darauf liegenden i'ultbrett gestatten. Um eine' beim Schreiben bequemere Lage des Pulttisches zu erzielen, lassen sich die oberen Platten C¹ D¹ und E¹ sämmtlicher Aufzüge C D und E noch mittelst Stellschrauben H, Fig. 2, in bekannter Weise schräg stellen, wobei die Vorderkanten der Platten durch lösbare Scharniere c zusammengehalten werden, so dafs sich die oberen Platten entfernen lassen.

Beim Zusammenlegen des Pultes können die vier Pultaufzüge mit den Tischplatten sammt Schrauben, Stiften etc. in dem unteren Raum des Pultkastens A untergebracht, die Thüren geschlossen werden, und der wenig Raum einnehmende viereckige Pultkasten, Fig. 4, ist wieder hergestellt..

Man sieht, dafs man mit Hülfe dieser neuen. Einrichtungen vielfache Variationen von ein-, zwei-, drei- und vierfachen Steh- und Sitzpulten combiniren kann, was in Anwendung auf die verschiedenen eingangs erwähnten Gebrauchsstellen von wesentlichem Nutzen ist.

PATENτ-Anspruch:

Ein zerlegbares Pult, bestehend aus einem Kasten A, welcher auf der Vorder- und Rückseite durch Doppelthüren B verschlossen ist, die im aufgeklappten Zustande auf den beiden Seiten die beiden verticalen Nebenpultaufzüge C und υ aufnehmen können, während auf Vorder- und Rückseite zwei im Kasten A selbst laufende ge'theilte Hauptaufzüge E sich befinden, auf deren Flächen die Pultbretter befestigt und in ihrer Neigung regulirt werden, zum Zwecke, mittelst dieser Einrichtungen Steh- und Sitzpulte für eine oder mehrere Personen in mehrfachen Variationen zu bilden.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.