DE3224917A1 - Holzschutzmittel - Google Patents

Description

• Holzschutzmittel
• Die vorliegende Erfindung betrifft ein Holzschutzmittel, das eine Mischung von Wirkstoffen enthält, und Verfahren zum Behandeln von Holz mit dieser Mischung.
• Es ist bekannt, daE. sich mit Tris-(N-cyclohexyl-diazeniumdioxi)-aluminiu der Angriff holzzerstörender Pilze, wie Coniophora cerebella. Merulius lacrimans, Poria monticola, Lentinus lepideus u.a., bekämpfen läSt (Nachrichten aus Chemie, Technik und Laboratorium, Band 26, Heft 3/68, Seite 117). Nachteilig ist Jedoch, daß gegenüber einem sehr wichtigen holzzerstbrenden Pilz, Coriolus versicolor, eine gravierende Wirkungsschwäche vorliegt, wodurch für einen sachgemäßen Holzschutz hohe Aufwandkonzentrationen erforderlich sind. Im Falle von Tris-(N-cyclohexyldiazeniumdioxi)-aluminium ist dies problematisch, da aufgrund einer Schwerlöslichkeit in Benzinfraktionen für eine Lösung nur aromatenrelche tösungsniittelgemische in Frage kommen. Darüberhinaus führt diese Schwerlöslichkeit oft auch zu einer unerwUnschten Kristallisation des Wirkstoffs auf der Holzoberfläche. Nachteilig ist ferner bei den auf dem Holzschutzsektor üblichen alkydharzhaltigen Anstrich-und Imprägniersystemen, daß eine erhebliche Trocknungsverzögerung der Anstrichfilme auftritt, da der Wirkstoff ein hochwirksames Antioxydans ist (DE-PS 1 092 005).
• Es ist ferner bekannt, daß sich mit Bis-(tri-n-butylzinn)-oxid (Tributylzinnoxid, TBTO) eine Vielzahl von Mikroorganismen, wie Pilze, Algen und Bakterien bekämpfen läßt (Pesticide Index, 1976, S. 26).
• Die Wirksamkeit bei Pilzen erstreckt sich dabei sowohl auf holzzerstörende, als auch holzyerfärbende Pilze. Auch hier ist nachteilig, daß gegenüber den holzzerstörenden Pilzen, wie Coniophora cerebella und Polystictus versicolor, eine deutliche Wirkungsschwäche vorliegt, was ebenfalls hohe Aufwandmengen erforderlich macht. Im Falle von TBTO ist dies besonders'unerwünscht, da aufgrund des Zinngehaltes das Arbeiten mit diesem Wirkstoff, insbesondere bei hoher Wirkstoffkonzentration, nicht ohne Gefahr ist.
• Es wurde nun gefunden, daß eine Mischung aus A) Tris- (N-cyclohexyl-diazeniumoxi) -aluminium B) Bis-(tri-n-butylzinn)oxid eine über die Wirksamkeit der Einzelwirkstoffe hinausgehende fungizide Wirksamkeit aufweist, d.h. es liegt ein Synergismus vor. Das Mischungsverhältnis der Wirkstoffe kann in einem weiten Bereich schwanken. Beispielsweise wurde bei einem Gewichtsverhältnis A:B wie 1:3 bis 3:1, insbesondere 1:1, eine hervorragende Wirkung gegen pilzliche Holzschädlinge erzielt.
• Die neuen Wirkstoffmischungen können in Zubereitungen, wie Lösungen, Bmulslonen, Pasten und Öldispersionen, angewendet werden. Die Zubereitungen enthalten im allgemeinen zwischen 0,1 und 90 % Wirkstoffgemisch, vorzugsweise 0.25 bis 50 % (Gew.%).
• Von dem Wirkstoffgemisch werden Je nach Holzart und Verwendungszweck des geschützten Holzes 0,05 bis 5, vorzugsweise 0,1 bis 2 kg Wirkstoffgemisch Je m3 Holz in das Holz eingebracht. Die obere Grenze ergibt sich im allgemeinen aus wirtschaftlichen Gegebenheiten und kann im Einzelfall auch höher sein.
• tDie Anwendung des Wirkstoffgemisches erSolgt.-z.B. in.
• öliger oder wäßriger -Form durch Streichen, Spritzen, Sprühen und Tauchen. Die Anwendungsmengen, bezogen auf die Holzoberfläche, betragen bei diesen Verfahren Je nach-Anwendungszweck und-Wirkstoffkonzentratlon im allgemeinen-75 bis 350, vorzugsweise 100 bis 200 g Wirkstoffmischung Je m2 Holzoberfläche. Grundier- und Anstrichmittel für Holz enthalten beispielsweise 0,5 bis 3,5 Gew.% der Wirkstoffmischung.
• Ein besonders effektiver Holzschutz wird erzielt, wenn das Wirkstoffgemisch in Autoklaven, Kesseln, Kammern in speziellen technischen Verfahren, z.B. unter Anwendung des Vakuumverfahrens, Vakuumdruckverfahrens oder Doppelvakuumverfahrens in das Holz eingebracht wird. Zum Schutz von Holzwerkstoffen kann das Wirkstoffgemisch bei der Herstellung der Holzwerkstoffe z.B. als Emulsion oder als solches dem Blndemittel.-oder K-lebstoffß z.B. in Mengen von 1,5 bis 6 Gew.%, bezogen auf den Klebstoff, -zugesetzt werden.
• Zur Vergrößerung des Wirkungsspektrums oder zur Erzielung besonderer Effekte können der Wirkstoffmischung auch andere Fungizide, Insektizide und andere Wirkstoffe zugesetzt werden. Besonders günstige Mischungspartner sind folgende Verbindungen: Trialkylzinnverbindungen Tributylzinnbenzoat Tributyl-zinn-naphthenat Tris-( tributylzinn)phosphat Methylenbisth4ocyanat 2-Halogen-benzoesäuranilid N,N-Dimethyl-N'-phenyl-(N-fluormethylthio)-sulfamld N-Phenyl-N,N'-dlmethyl-N r -fluordichlormethyl-thio-sulfonyl -diamid Benzimidazol-2-carbaminsäure-methylester 2-Thiocyanomethyl-thiobenzothiazol chlorierte Phenole Pentachlorphenol N-Cyclohexyl-N-methoxy-2, 5-dimethyl-furan-3-carbonsäureamid Kupfernaphthenat 8-Hydroxychinolin und dessen solubilisiertes Kupfersalz N-Trichlormethylthio-tetrahydrophthalimid N-Tri chlorme thylthlo-phthal imid N-(1,1,2,2-Tetrachlorethylthio)-tetrahydrophthalimid N,N-Dimethyl-N'-ptolyl-N'-dichlorfluormethylthiosulfamld 1-t2-(2,#-Dichlorphenyl)-4-ethyl-1,3-dioxolan-2-yl-methyll--lH-1,2,4-triazol l-r2-(2,4-Dichlorphenyl)-4-propyl-1,4-dioxolan-2-yl--methyl]-1H-1,2,4-triazol Tetrachlorisophthalsäure-dinitril Benzisothiazolon l-Trityl-1,2,4-triazol Bis-phenyl(3-trifluormethyl-phenyl)-1-(2,3,4-triazolyl)--methan.
• Beispiel 1 Grenzwertbestlmmung der Wirkung gegen holzzerstörende Pilze Das Verfahren dient zur Bestimmung der vorbeugenden Wirkung von Holzschutzmitteln gegen holzzerstörende Pilze aus der Klasse der Basidiomyceten.
• Gleichartige, wiei 1030C bis zur Gewichtskonstanz getrockniete Holzklötzchen (5x2, 5x1, 5 cm) wurden mit abgestuften Mengen des zu ;orüSenden Holzschutzmittels vollgetränkt, getrocknet, mit fließendem Wasser ausgewaschen (Auswaschung der Wirkstoffmischung aus dem Holz) und in Glas- schalen dem Angriff ton Kulturen holzzerstörender Bas.idiomyceten ausgesetzt. Als Nährboden für die Pilze diente Malzagar (enthaltend 4 % Malzextrakt). Die Wirkstoffe wurden in Isopropanol gelöst oder.^suspend.iertX Die.durch den Pilzbefall bewirkte Zerstörung des Holzes.wurde durch den Gewichtsverlust der-Probehölser erfaßt; ein Gewi¢ttsverlust von 2 % und mehr wurde.als Holzzerstörung gewertet.
• Angegeben wlrd-eine untere Wirkstoffkonzentration, bei der das Holz gerade noch zerstört wird, und eine obere Wirkstoffkonzentration, bei der keine Holzzerstörung mehr zu erkennen ist, somit ein vollständiger Holzschutz erreicht ist. Für die Bewertung eines Holzschutzmittels in der Praxis ist immer von der oberen Wlrkstoffkonzentration (minimale Hemmkonzentration MHK) nach Auswaschung auszugehen.
• Grenzwertbestimmung der Wirkung gegen holzzerstörende Pilze nach Auswaschung (in kg Wirkstoff Je m3 Holz).
• Wirkstoff A = Tris-(N-cyclohexyl-diazeniumdioxi)-aluminium Wirkstoff B = Bis-(tri-n-butylzinn)oxid Wirkstoff Coniophora Poria Coriolus puteana monticola versicolor A 0,4 -0,8 0,3 -0,4 etwa 7 B 1,0 -1,5 0,1 -0,2 1,2 -2,3 Wirkstoffmischung A:B = 1;1 0>14-0,26 0,05-0,14 0,02-0,17 Das Ergebnis des Versuches zeigt, daß eine 1:1 (Gewichtsverhältnis) Mischung der Wirkstoffe A und B gegenüber den Einzelwirkstoffen eine deutlich bessere Wirksamkeit besitzt, insbesondere aber die Schwäche von A gegenüber Coriolus versicolor durch Zumischung von B behoben wird.
• Beispiel 2 A = Tris-(N-cyclohexyl-diazeniumdioxi)-aluminium B = Bis-(tri-n-butylzinn)oxid Zur Demonstration der synergistischen Wirkung im beanspruchten Bereich wurden von A und B die minimale Hemskonzentration (MHK) in Agarnährböden ermittelt. Die MHK-Werte von A und B wurden verglichen mit den MHK-Werten von Gemischen A/B. Nach der von Kull et al. (F.C. Kull, P.C. Eismann, H.D. Sylvestrowicz, R.J. Mayer, Applied Microbiol. 9, 538 ff, 1961) beschriebenen Methode wurde der Synergismus ermittelt.
• Dabei gilt: QA QB Qa Qb Dabei bedeutet: X = 1 Additivität X > 1 Antagonismus X < 1 Synergismus Qa = Konzentration von Substanz A, die die MHK darstellt.
• Qb = Konzentration von Substanz B, die die MHK darstellt.
• QA = Menge von Substanz A im Gemisch A/B, wo Mikrobenwachstum unterbunden wird.
• QB = Menge von Substanz B im Gemisch A/B, wo Mikrobenwachstum unterbunden wird.
• Die Wirkstoffmischungen wurden, in Aceton gelöst, einem warmen Malzagar zugesetzt. Der Agar wurde in Petrischalen gegossen und nach dem Erstarren mit dem Mycel von Coriolus versicolor beimpft und bei Normalklima (200C, 90 % Luftfeuchtigkeit) aufbewahrt.
• Tabelle Testorganismus Coriolus versicolor Gew.-Verh. MHK Qa QA Qb QB A/B ppm 10/0 400 400 400 300 0 -3/1 250 400 188 300 62 0,67 1/1 200 400 100 300 100 0>58 1/3 200 400 50 300 150 0,63 0/10 300 400 0 300 300 -Beispiel 3 Rezepturbeispiel Tris-(N-cyclohexyl-diazeniumdioxi)-aluminium 1,0 Gew. % Bis-(tri-n-butylzinn)oxid 1,0 Gew.% gamma-Hexachlorcyclohexan 0,5 Gew.% Sikkativ (Metallsalze von Fettsäuren) 0,25 Gew.% Alkydharz (100 X, d.h. berechnet ohne Lösungsmittel 12 Gew.
• aromatische und aliphatische Kohlenwasserstoffe (Siedebereich 180-2200C) 85,25 Gew.% 100,00 Gew.% In entsprechender Weise wurden ölige Holzschutzmittel mit 0,25 bis 5 Gew.% der Wirkstoffmischung A+B hergestellt, wobei das Gewichtsverhältnis A:B in den genannten Grenzen (3:1 bis 1:3) variiert wurde.
• 'Dem Holzschutzmittel kennen auch Korrosionsinhibitoren zugesetzt werden.
• Zur Erzielung von Farbeffekten können feinteilige anorganische oder organische Pigmente oder öllösliche Farbstoffe in die Holzschutzmittel eingearbeitet werden. Zur Herstellung wasserabweisender Imprägnieranstriche können den Holzschutzmitteln sogenannte "water repellents, wie Metallstearate oder Wachse, zugesetzt werden.

Claims (1)

1. Patentansprüche 1, Holzschutznittel, enthaltend eine Mischung aus A) Tris-(N-cyclohexyl-diazeniumdioxi)-aluminium-B) Bis-(tri-n-butylzinn)oxid 2. Verfahren zum Schutz von Holz, dadurch gekennzeichnet, daß man Holz mit einer Mischung aus A) Tris-(N-cyclohexyl-diazeniumdioxi)-aluminium B) Bis-(tri-n-butylzinnDoxid behandelt.