DE321619C - Verfahren zur Gewinnung von Ligninstoff aus Sulfitzelluloseablauge - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von Ligninstoff aus SulfitzelluloseablaugeInfo
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- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21C—PRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
- D21C11/00—Regeneration of pulp liquors or effluent waste waters
- D21C11/0007—Recovery of by-products, i.e. compounds other than those necessary for pulping, for multiple uses or not otherwise provided for
Landscapes
- Paper (AREA)
Description
Bekanntlich läßt sich die einen guten Brennstoff bildende Ligninsubstanz beim
Kochen von Sulfitablauge dadurch ausfällen, daß man die Ablauge auf eine Temperatur
von 200 bis zio° C unter entsprechendem Druck im Autoklaven erhitzt.
Des hohen Druckes wegen kann der Rauminhalt dieser Autoklaven nur relativ gering
sein und ihr Leistungsvermögen ist infolgedessen auch klein. Arbeitet man, um Wärme
zu sparen, mit zweistufiger Erhitzung, so bringt man dabei die Ablauge zunächst durch
ganze oder teilweise Erhitzung mittels indirekten, durch eingebaute Dampfrohre streichenden
Dampf auf eine Temperatur, welche etwas unterhalb der Fällungstemperatur des Lignins liegt, um dann in der zweiten Phase
durch direkt wirkenden Dampf die Ausfällung herbeizuführen.
Das gefällte Lignin setzt sich dabei an der Rohrwandung der Autoklaven fest und wirkt
somit auf den Betrieb äußerst störend. Die Leistungsfähigkeit wird auch dadurch bedeutend
herabgesetzt, daß der in den Röhren befindliche Bodensatz festbrennt, wobei nicht
nur die Wärmeübertragung bedeutend vermindert, sondern auch eine rasche und vollständige
Entleerung des Autoklaven erschwert wird. Die für die Erhitzung'^bzw.^Entleerung
nötige Zeit wird dadurch "sehr verlängert. Hinzu kommt, daß die nötige Reinigung der
Rohre nach jedem Arbeitsvorgang viel Mühe und Wärmeverlust kostet, da die Autoklaven
gut abgekühlt werden müssen, ehe die Arbeiter den festgebrannten Bodensatz entfernen
können. Die in den meisten Fällen für die Reinigung nötige kräftige mechanische Behandlung
der Rohre (Hämmern, Schaben, Hauen usw.) hat auch auf dieselben einen
schädlichen Einfluß.
Diese Nachteile werden bei dem neuen Verfahren in einfacher und sicherer Weise vermieden.
Das Verfahren besteht darin, daß man die ersten Erwärmungsstufen in einem besonderen Behälter oder Kessel erfolgen läßt,
wobei man sich mit einem verhältnismäßig niedrigen Druck begnügen kann, während die
endgültige Erhitzung in anderen, für den nötigen höheren Druck geeigneten Autoklaven
vorgenommen wird. In den ersteren, für den niedrigen Druck bestimmten Behältern, wird
mit indirekter Erwärmung, in den letzteren, für die höheren Temperaturen, mit direkter
Dampferhitzung gearbeitet. In" diesen Hochdruckbehältern fallen somit sämtliche für die
indirekte Erhitzung erforderlichen Rohre o. dgl. fort. Da die endgültige Erhitzung verhältnismäßig
wenig Zeit in Anspruch nimmt, wird die Leistungsfähigkeit dieser Kessel ganz außerordentlich erhöht, wobei gleichzeitig eine
bedeutende Ersparnis an Wärme erzielt wird. Ferner werden die obenerwähnten, mit der
Reinigung und Reparatur verbundenen Nachteile vermieden. Da in den für die erste
Arbeitsphase bestimmten Behältern nur eine . einfache Erhitzung der Lauge unter verhältnismäßig
niedrigem Druck erfolgt, können die Behälter von derartiger Größe sein, daß sie die vielfache Menge des Inhalts der Hochdruckautoklaven
aufnehmen können, so daß sie für die letzteren als eine Art Magazin dienen, aus dem die Lauge von Zeit zu Zeit
in die Autoklaven übergeführt wird. Sind ίο die ersten Behälter oder Kessel sehr groß bemessen,
so kann man ihnen die Lauge in ununterbrochenem Strome zuführen, wodurch
sich die erste Behandlungsstufe kontinuierlich betreiben läßt. Darin liegt mit ein wesentlicher
Vorteil des neuen Verfahrens.
In der Zeichnung ist als Beispiel eine Ausführungsform der Anlage zur Ausführung des
Verfahrens schematisch dargestellt.
A und B sind zwei große Niederdruckbehälter
je mit einem Inhalt von beispielsweise 100 bis 150 cbm oder mehr für ununterbrochene
Zufuhr von Luft und für indirekte Erhitzung mittels außerhalb gelegener Wärmekammern
ν α und Vb. Es können in den Kochkesseln
Hitzrohre s, wie in B angedeutet, angeordnet sein. C1, C2, C3 sind Autoklaven, in welchen
die endgültige Behandlung der Lauge unter hohem Druck (20 bis 22 kg pro qcm) und bei
einer Temperatur von 200 bis 2100 C bei direkter Dampfzufuhr behufs Ausfällung des in
der Lauge befindlichen Lignins erfolgt.
Die von Kalk befreite und mit Schwefelsäure behandelte Lauge wird in gleichmäßigem,
ununterbrochenem Strom in den Behälter oder Kessel A durch das Rohr α eingepumpt. Dieser1
Kessel steht mittels des für die Lauge bestimmten Rohres δ, der Ersatzleitung und des
Gasrohres d mit dem Kessel B derart in Verbindung, daß die Flüssigkeitsspiegel in A und .B
sich in derselben Höhe befinden. Die Autoklaven C1, C2 und C3 werden durch das Rohr e
mit der erforderlichen Flüssigkeitsmenge gefüllt. Im Behälter A wird die Lauge mit
Hilfe des während der Abgasung aus den Autoklaven durch die Rohrleitung f' abgeblasenen
Wasserdampfes und Gases erwärmt, die in die Wärmekammer va (bzw. Heizrohre
im Behälter oder beide) eingeleitet werden, während man das Kondensat durch das Ven- ί
til g ausfließen läßt. Die in dieser Weise vorgewärmte Lauge im Behälter A zirkuliert
im Kessel B, wo die weitere Erhitzung bei beispielsweise 140 bis 150 ° mittels des von
den Autoklaven kommenden am stärksten erhitzten Wasserdampfs erfolgt, welcher durch
die Leitung h in die Wärmekammer Vb (bzw.
Heizrohre s im Behälter oder in beide) eingeleitet wird, während das Kondensat durch
das Ventil i ausfließt. Muß man, um die obenerwähnte Temperatur zu erreichen, Frischdampf
von der Dampfanlage zu Hilfe nehmen, so kann derselbe dem Kessel B durch die
Rohre s zugeführt werden. Der Druck wird in A und B auf einer Höhe von beispielsweise
5 bis 7 kg pro qcm Überdruck gehalten, und durch die Leitung k kann Gas direkt
aus den Autoklaven geblasen werden. Wenn die Zersetzung durch Oxydationsluft geschehen
soll, kann diese durch die Ventile m und η in
A und B eingeleitet werden. Es ist in der Regel jedoch zweckmäßiger, die' Oxydationsluft erst den Autoklaven zuzuführen und
eine Entwicklung von Reaktionswärme in den Behältern A und B zu vermeiden, um dadurch
die Wärme der Abgase möglichst auszunützen.
Die Kessel A und B, welche als Vorratsbehälter für die Autoklaven C1, C2, C3 dienen,
können beispielsweise mit durchschnittlich 2/s Lauge und XJS Gas gefüllt sein. Die Füllung
der Autoklaven mit der beispielsweise auf 140 bis 1500 C erhitzten Lauge in A erfolgt
wechselweise und gleichmäßig von Zeit zu Zeit einfach mittels Überdrückung. Das leere
Autoklav wird zuerst mit Abgasen aus einem der anderen Autoklaven unter einem Druck
von beispielsweise 4 bis 5 Atmosphären gefüllt, wonach die Lauge durch das Rohr e
und das Ventil q hineingeleitet wird.
Beim Auslassen des Gases durch die Rohre f oder h kann der Flüssigkeitsspiegel im Autoklav,
welcher gewöhnlich bis etwa 2/3 gefüllt
wird, genau reguliert werden. Um die Flüssigkeitshöhe im Autoklav "zu bestimmen,
können Wassermesser verwendet werden oder ein Hahn r kann in der Höhe des Flüssigkeitsspiegels
angeordnet werden. Wenn die Lauge anfängt aus- dem Hahn zu tropfen,
ist die richtige Höhe erreicht und das Ventil q wird zugemacht. Eine elektrische Signalvorrichtung
kann auch für den Zweck angeordnet sein.
Auf diese Weise kann der Autoldav in wenigen Minuten gefüllt werden, und sobald
die Lauge die richtige Höhe erreicht hat, ist der Autoklav fertig, durch Preßluft und direkten
Dampf betrieben zu werden. Die Entleerung der Autoklaven erfolgt durch Abblasen und Nachspülung. Diese Arbeit nimmt
wenig Zeit in Anspruch, da keine Hindernisse in Form von Dampfrohren und Rohransätzen
vorhanden sind. Während der Arbeitsgang in den Autoklaven bisher 2 bis 3 Stunden und
mehr dauerte, ist er jetzt auf 20 bis 30 Minuten beschränkt. Gleichzeitig ist die Zeit
der Entleerung auf die Hälfte reduziert, und das zeitraubende Beklopfen und Reinigen, von
Rohren usw. fällt ganz fort. Das Hochdruckautoklav bekommt dadurch eine Leistungsfähigkeit,
die bedeutend höher als.bisher liegt. Dabei ist die Handhabung noch viel einfacher.
Claims (3)
- Patent- Ansprüche :ι. Verfahren der Gewinnung von Ligninstoff aus Sulfitzelluloseablauge unter Verwendung von hohem Druck und hoher Temperatur in zwei Stufen, und zwar in einer Stufe bei ganz oder teilweise indirekter Erhitzung bis auf eine etwas unterhalb der Ausfällungstemperatur des Ligninstoffes liegenden Temperatur und in einer zweiten Stufe bei direkter Dampfzufuhr, wobei jede Erhitzungsstufe in besonderen Behältern ausgeführt wird und der oder die in der zweiten Stufe benutzten Behälter weder eingebaute Rohre noch sonstige innere Erhitzungsorgane besitzen.
- 2. Eine Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, gekennzeichnet durch die Verwendung von verhältnismäßig großen Vorerhitzungsbehältern (Kesseln A, B ), deren Inhalt zur Erhitzung zweckmäßig durch außerhalb stehende Wärmekörper geleitet wird, und die als Vorratsbehälter für diein größerer Anzahl benutztenkleinerenAutoklaven(C1,C2,C3....) dienen, so daß die Kessel kontinuierlich betrieben werden können, unter ununterbrochener Zufuhr von frischer Lauge und stetiger Überführung von vorerwärmter Lauge nach einem der Autoklaven, in welchem die endgültige Erhitzung usw. intermittierend durch direkte Dampfzufuhr erfolgt.
- 3. Das Arbeitsverfahren nach Anspruch 2, unter Verwendung des in den Autoklaven während der Abgasung gebildeten Wasserdampfes und Gases zur Erhitzung der Niederdruckkessel in bekannter Weise durch Verwendung von Wärmekörpern, durch welche die Lauge zirkuliert, gekennzeichnet durch die Verwendung von zwei oder mehreren nacheinander geschalteten Niederdruckkesseln (A, B ), in welchen die Vorerhitzung stufenweise unter Zufuhr von Lauge in den ersten und Abzapfen der vorerhitzten Lauge aus dem letzten Kessel erfolgt, wobei der bei der Abgasung der Autoklaven gebildete, am stärksten erhitzte Wasserdampf und das Gas in den Wärmekörper des letzten Niederdruckkessels eingeleitet wird und so weiter fort stufenweise, bis der am schwächsten erhitzte Wasserdampf und das Gas dem Wärmekörper des ersten Kessels zugeführt wird.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
NO321619X | 1916-09-14 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE321619C true DE321619C (de) | 1920-06-09 |
Family
ID=19905213
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1917321619D Expired DE321619C (de) | 1916-09-14 | 1917-11-02 | Verfahren zur Gewinnung von Ligninstoff aus Sulfitzelluloseablauge |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE321619C (de) |
FR (1) | FR487953A (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE764707C (de) * | 1940-10-01 | 1954-06-28 | Hans-Werner Fiedler | Verfahren zur Gewinnung von organischen Stoffen aus der Sulfitablauge |
DE102023106191B3 (de) | 2023-03-13 | 2024-08-14 | Mytronic Gmbh | Aufnahmebehälter |
-
1917
- 1917-11-02 DE DE1917321619D patent/DE321619C/de not_active Expired
- 1917-11-08 FR FR487953A patent/FR487953A/fr not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE764707C (de) * | 1940-10-01 | 1954-06-28 | Hans-Werner Fiedler | Verfahren zur Gewinnung von organischen Stoffen aus der Sulfitablauge |
DE102023106191B3 (de) | 2023-03-13 | 2024-08-14 | Mytronic Gmbh | Aufnahmebehälter |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR487953A (fr) | 1918-08-09 |
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