DE3203594C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Röntgendiagnostikanlage für angiographische Röntgenaufnahmen mit einer Patien­ tenlagerstatt, einer auf einer Seite der Lagerstatt angeordneten, von einem Röntgengenerator gespeisten Röntgenröhre, einem auf der anderen Seite der Lager­ statt angeordneten Röntgenbildverstärker mit nachge­ schalteter Fernsehkette, einem Regelkreis für die mitt­ lere Bildhelligkeit und einer Spritze für Kontrastmit­ telinjektion.

Eine Röntgendiagnostikanlage dieser Art ist in der Zeitschrift "Electromedica" 1/1977, auf den Seiten 2 bis 6, beschrieben. Zu dieser bekannten Röntgendia­ gnostikanlage ist zur Vermeidung von Fehleinschätzun­ gen der Kontrastmittel-Strömungsgeschwindigkeit und damit zur Vermeidung einer fehlerhaften Programmwahl der Vorschlag gemacht, die Kontrastmittelgeschwindig­ keit zu messen und anhand des Meßwertes das jeweils optimale Programm auszuwählen. Die Messung der Kon­ trastmittelgeschwindigkeit erfolgt in der Weise, daß die Zeit erfaßt wird, die das Kontrastmittel vom In­ jektionsort bis zu einem bestimmten, beispielsweise im Kniebereich liegenden Meßort braucht und daraus sowie aus der Entfernung von Injektionsort und Meß­ ort die Kontrastmittelgeschwindigkeit berechnet wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rönt­ gendiagnostikanlage der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der eine automatische Bestimmung der Kontrastmittelgeschwindigkeit, insbesondere eines die­ ser Geschwindigkeit entsprechenden elektrischen Signa­ les erfolgt.

Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch eine durch die Spritze startbare Zeitmeßvorrichtung, die durch eine Auswerteeinheit stillgesetzt wird, wenn die mittlere Bildhelligkeit sich um ein vorbestimmtes Maß ändert, und einen Rechner zur Berechnung der Kontrast­ mittelgeschwindigkeit aus der gemessenen Zeit und dem Abstand Injektionsort - Meßort. Bei der erfindungsge­ mäßen Röntgendiagnostikanlage kann mit Hilfe des Regel­ kreises für die mittlere Bildhelligkeit am Meßort, der vorzugsweise im Kniebereich liegt, ein elektrisches Signal gebildet werden, das die Ankunft des Kontrast­ mittels am Meßort kennzeichnet. Bei dieser Ankunft ändert sich nämlich die mittlere Bildhelligkeit nach unten, so daß sich auch das Ausgangssignal des Füh­ lers für die mittlere Bildhelligkeit, der vorzugsweise ein Fotomultiplier ist, um ein vorbestimmtes Maß än­ dert. Diese Änderung kann in der Auswerteeinheit er­ faßt und zur automatischen Zeitmessung herangezogen werden.

Eine zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß ein der errechneten Geschwindigkeit ent­ sprechendes Signal dem Programmspeicher zur automati­ schen Programmwahl zugeführt wird, und daß Anzeige­ mittel für das jeweils gewählte Programm vorhanden sind. Bei dieser Ausgestaltung erfolgt die Programm­ wahl automatisch, wobei der Arzt jedoch die Möglich­ keit hat, vom eingestellten und angezeigten Wert ab­ zuweichen.

Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Röntgendiagnostikanlage nach der Er­ findung und

Fig. 2 bis 4 Kurven zur Erläuterung der Fig. 1.

In der Fig. 1 ist eine Patientenlagerstatt 1 darge­ stellt, auf deren einer Seite eine von einem Röntgen­ generator 2 gespeiste Röntgenröhre 3 angeordnet ist und auf deren anderer Seite ein Röntgenbildverstär­ ker 4 liegt, dem eine Fernsehkette mit einem Sicht­ gerät 5 nachgeschaltet ist. Die Patientenlagerstatt 1 ruht auf einem Sockel 6 und ist gegenüber diesem Sockel 6 motorisch längsverschiebbar. Der Röntgenbildver­ stärker 4 erlaubt eine Durchleuchtung eines Bereiches des Patienten. Dabei erfolgt eine Regelung der mittle­ ren Bildhelligkeit auf dem Sichtgerät 5 mit Hilfe ei­ nes Fotomultipliers 7 als Istwertgeber. Der Verglei­ cher und Regler des Regelkreises sind Bestandteil des Röntgengenerators 2. Die Bildhelligkeit wird durch Ver­ änderung der Dosisleistung der Röntgenröhre 3 über den Röntgenröhrenstrom und/oder die Röntgenröhrenspannung konstant gehalten. Zur Anfertigung von Röntgenaufnah­ men ist ein Filmwechsler 8 vorhanden.

Für angiographische Röntgenaufnahmen ist eine Kontrast­ mittelspritze 9 vorhanden, die mit Hilfe eines Schlau­ ches 9 a und eines am Ende des Schlauches 9 a angeordne­ ten Katheters mit dem Patienten verbunden ist. Die Kontrastmittelspritze 9 startet eine Zeitmeßvorrich­ tung 10, die durch das Ausgangssignal einer Auswerte­ einheit 11 stillgesetzt wird. Ein Rechner 12 dient zur Bestimmung der Kontrastmittelgeschwindigkeit und wählt der berechneten Geschwindigkeit entsprechend ein Aufnahmeprogramm aus einem Programmspeicher 13 und bewirkt seine Einstellung im Röntgengenerator 2 sowie eine entsprechende Steuerung der Tischbewegung. Eine Anzeigevorrichtung 14 zeigt das jeweils gewählte Aufnahmeprogramm an.

Für die Anfertigung einer Aufnahmeserie angiographi­ scher Röntgenaufnahmen wird zunächst eine Probeinjek­ tion von Kontrastmittel in den Patienten vorgenommen. Im Zeitpunkt t ₀ wird hierzu die Kontrastmittelspritze 9 betätigt und führt der Zeitmeßvorrichtung 10 ein Startsignal zu, die die Zeitmessung bestimmt. Die Kon­ trastmittelinjektion ist im Zeitpunkt t ₁ beendet (Fig. 2). Vor der Kontrastmittelinjektion ist die Durchleuchtung bereits eingeschaltet worden und der Regelkreis für die mittlere Bildhelligkeit hat sich eingeschwungen. Mach Abgleich des Regelkreises wird der Auswerteeinheit 11 vom Röntgengenerator 2 auf der Leitung 15 ein der mittleren Bildhelligkeit entspre­ chendes, in der Fig. 4 mit 100% bezeichnetes Signal zugeführt.

Sobald das Kontrastmittel den Bereich erreicht, in dem die Durchleuchtung erfolgt - bei dem Beispiel den Kniebereich -, ändert sich die mittlere Bildhellig­ keit zunächst um ein vorbestimmtes Maß und es dauert einige Zeit, bis diese Änderung durch den Regelkreis ausgeregelt worden ist. Diese Tatsache geht aus der Fig. 4 hervor. Die Auswerteeinheit 11 ist so pro­ grammiert, daß sie dann, wenn eine für das Erscheinen des Kontrastmittels charakteristische Änderung der mittleren Bildhelligkeit erfolgt - bei dem Beispiel um 5% nach unten -, die Zeitmeßvorrichtung 10 still­ gesetzt wird (Zeitpunkt t₂ in Fig. 3). In der Zeitmeß­ vorrichtung 10 ist nunmehr die Zeit gespeichert, die das Kontrastmittel vom Injektionsort (Bauchbereich) bis zum Meßort (Kniebereich) braucht. Der Abstand die­ ser beiden Bereiche ist in der Fig. 1 mit x bezeich­ net. Der Rechner 12 kann aus diesem Abstand und der in der Zeitmeßvorrichtung 10 gespeicherten Zeit die Kontrastmittelgeschwindigkeit berechnen und ein der berechneten Geschwindigkeit entsprechendes Programm aus dem Programmspeicher 13 abrufen. Das Programm kann vom Rechner 12 auch anhand der vom Arzt eingegebenen Daten für Bildfrequenz und Bildzahl erst errechnet werden. Der Arzt kann das errechnete Programm über­ nehmen oder abändern. Es enthält insbesondere Befehle für die Schrittverschiebung der Lagerstatt 1, die Zeitpunkte der Aufnahmeauslösungen und die optimale Kontrastmittelmenge für die der geschilderten Probe­ untersuchung folgende eigentliche Kontrastmittelunter­ suchung.

Aus obiger Beschreibung ergibt sich, daß die Fig. 2 den zeitlichen Verlauf der Spritzenbetätigung, die Fig. 3 den der Zeitmessung in der Zeitmeßvorrichtung 10 und die Fig. 4 den des Ausgangssignales des Foto­ multipliers 7 zeigt.

Claims (3)

1. Röntgendiagnostikanlage für angiographische Rönt­ genaufnahmen mit einer Patientenlagerstatt (1), einer auf einer Seite der Lagerstatt (1) angeordneten, von einem Röntgengenerator (2) gespeisten Röntgenröhre (3), einem auf der anderen Seite der Lagerstatt (7) ange­ ordneten Röntgenbildverstärker (4) mit nachgeschalte­ ter Fernsehkette (5), einem Regelkreis (2, 7) für die mittlere Bildhelligkeit und einer Spritze (9) für Kon­ trastmittelinjektion, gekennzeichnet durch eine durch die Spritze (9) startbare Zeit­ meßvorrichtung (10), die durch eine Auswerteeinheit (11) stillgesetzt wird, wenn die mittlere Bildhellig­ keit sich um ein vorbestimmtes Maß ändert, und einen Rechner (12) zur Bestimmung der Kontrastmittelge­ schwindigkeit aus der gemessenen Zeit und dem Abstand (x) Injektionsort - Meßort.

2. Röntgendiagnostikanlage nach Anspruch 1, da­ durch gekennzeichnet, daß ein der errechneten Geschwindigkeit entsprechendes Signal einem Programmspeicher (13) für mehrere Aufnahmepro­ gramme zur automatischen Programmwahl zugeführt wird und daß Anzeigemittel (14) für das jeweils gewählte Programm vorhanden sind.

3. Röntgendiagnostikanlage nach Anspruch 7, da­ durch gekennzeichnet, daß der Rechner (12) die optimalen Aufnahmeparameter aus der errechneten Kontrastmittelgeschwindigkeit und den Ein­ stellwerten bestimmt.