DE316938C - - Google Patents

Info

Publication number
DE316938C
DE316938C DENDAT316938D DE316938DA DE316938C DE 316938 C DE316938 C DE 316938C DE NDAT316938 D DENDAT316938 D DE NDAT316938D DE 316938D A DE316938D A DE 316938DA DE 316938 C DE316938 C DE 316938C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
carbohydrates
oxygen
bath
iron
deoxidation
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT316938D
Other languages
English (en)
Publication of DE316938C publication Critical patent/DE316938C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21CPROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
    • C21C7/00Treating molten ferrous alloys, e.g. steel, not covered by groups C21C1/00 - C21C5/00
    • C21C7/04Removing impurities by adding a treating agent
    • C21C7/06Deoxidising, e.g. killing

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment Of Steel In Its Molten State (AREA)

Description

Vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Flußeisen und Stahl und bezweckt eine vorteilhafte Durchführung des Desoxydationsprozesses. Diese geschieht der Erfindung zufolge dadurch, daß als Desoxydationsmittel Kohlehydrate benutzt werden. Es hat sich gezeigt, daß der Zusatz von Kohlehydraten zu den sauerstoffreichen Eisenbädern schon bei Anwendung sehr geringer Mengen
ίο der Kohlehydrate zur völligen Desoxydation von Flußeisen und Stahl ausreicht, wobei infolge der geringen Menge der zugesetzten Kohlehydrate die Härtung völlig in dem üblichen Rahmen bleibt. Die Kohlehydrate wirken bei der Einführung in ein sauerstoffhaltiges Eisenbad zunächst direkt, dann aber und zwar in besonders hohem Maße durch den Kohlenstoff in statu nascendi indirekt und haben, wie die durchgeführten Versuche ergeben haben, in allen Fällen zu einer vollständigen Reduktion des Sauerstoffs geführt. Das erzeugte Material war von vortrefflicher Beschaffenheit und zeigte auch vorzügliche Eigenschaften bei der weiteren Verarbeitung.
Insbesondere konnte auch ganz weiches- Flußeisen in bisher nicht bekannter Qualität erhalten werden.
Es ist selbstverständlich, daß man anstatt der Kohlehydrate selbst auch Stoffe gebrauchen kann, die sehr reich an Kohlehydraten sind. Es liegt auch auf der Hand, daß man bei Manganstählen das Desoxydatiönsverfahren mit Kohlehydraten ausführen kann und hinterher zur Anreicherung des Bades die Manganträger ■ in bekannter Weise zusetzen kann.
Ein besonderer Vorzug des Kohlehydrat-Desoxydationsverfahrens besteht noch darin, daß zugleich mit der Desoxydation eine Entschwefelung des Bades Hand in Hand geht. Dies ist zwar auch bis zu einem gewissen Grade bei der Desoxydation durch Ferro-. mangan der Fall, doch hält sich bei der Anwendung von Mangan als Desoxydationsmittel der Schwefelgehalt, z. B. bei dem Tho- .masverfahren, auf etwa 0,04 Prozent. Durch die Anwendung von Kohlehydraten· als Desoxydationsmittel ist es möglich gewesen, den Schwefelgehalt bis auf etwa 0,02 Prozent herunterzubringen. .
Für den Zweck der Desoxydation von Flußeisen- und Stahlbädern können die ver- ■ schiedenen Körper, welche in der Chemie als Kohlehydrate bezeichnet werden, im wesentlichen mit gleichem Erfolge bezüglich des Effektes Anwendung finden. So sind Zucker, Stärke und Zellulose und Stoffe, welche diese als Bestandteile enthalten, mit Erfolg benutzt worden. Je reiner die Kohlehydrate, um so intensiver ist die Wirkung, um so geringer ■ der Verbrauch bei der gleichen Wirkung. Bei Anwendung von Zucker genügten z. B. 2,5 kg auf 1000 kg Stahl zur völligen Desoxydation; der gleiche Verbrauch ergab sich bei Stärke. Bei Zelluloseträgern, wie z. B. Holzwolle, stieg der Verbrauch auf 4 bis 5 kg
pro iooo kg Stahl. Die Kohlehydrate werden zweckmäßig in mehr oder weniger fein verteiltem Zustande benutzt, beispielsweise die Zellulose in Form von Holzwolle, .Hobelspänen und Sägemehl. Die Zugabe geschieht zweckmäßig in der AVeise, daß man in die Pfanne während des Eingießens des Flußeisens oder Stahls Kohlehydratpackungen in der erforderlichen Menge hineinwirft, beispielsweise bei Anwendung" von Holzwolle o. dgl. Packungen im Gewicht von 8 bis io kg. Die Desoxydation ist im normalen Betrieb praktisch beendigt, sobald das Bad in die Pfanne abgestochen ist. Voraussetzung· für den Erfolg des Verfahrens ist, daß die Anwendung der Kohlehydrate unter Bedingungen erfolgt, unter welchen die Wiederaufnahme von Sauerstoff durch das Bad nicht in Frage kommt. Die Behandlung des flüssigen, sauerstoffreichen Eisens mit den Kohlehydraten muß also nach erfolgtem Entschlacken .vor sich gehen.
Hierin liegt ein grundsätzlicher Unterschied des vorstellenden Verfahrens gegenüber einem vorbekannten Verfahren, bei welchem Eisenbäder, die noch die gesamten Verunreinigungen, wie Silizium, Phosphor, Schwefel, Kohlenstoff und Mangan, enthalten und mit einer Schlackenschicht bedeckt sind, durch Einführung von Holzblöcken in das Bad in Wallung versetzt werden, um eine
. Reinigung des Bades herbeizuführen. Bei diesem vorbekannten Verfahren erfolgt eine innige Durchdringung 'der Masse des Bades mit der sauerstoffhaltigen Schlacke und auf diese. Weise eine Beseitigung der'Verunreinigungen, ohne daß eine Anreicherung des Bades mit Sauerstoff überhaupt eintreten kann, da der Kohlenstoff des im Bade befindlichen Holzklotzes jede Bildung· von Eisenoxvd verhindert. Es geht dabei aber der normale Vorteil des Martin-Prozesses, die Reinigung durch eine ruhende Schlackenschicht unter Vermeidung jedes Schlackenübertritts in das Bad herbeizuführen, verloren. Demgegenüber, wird durch das vorstehend beschriebene Verfahren,, dadurch, daß der Behandlung mit ■ Kohlehydraten und gegebenenfalls mit Holz : sauerstoffreiche Bäder unterworfen werden, j d. h. Bäder, welche bereits durch geeignete Behandlung von ihren Verunreinigungen befreit worden sind, sei es im Martin- oder Thomas-Prozeß, und dadurch sauerstoffreich geworden sind, jede Möglichkeit der Schlackenaufnahme durch das Bad vermieden; auch wird die Durchführung des Prozesses dadurch wesentlich erleichtert, daß nicht wie bei dem vorbekannten Verfahren während des ganzen Prozesses Holzklötze in ; das Bad hineingehalten werden müssen, um
die Kochbewegung" und innige Durchmischung mit der Schlacke herbeizuführen, ; sondern daß es genügt, lediglich beim Abstich das schlackenfreie, sauerstoffreiche Bad ; mit Kohlehydraten zu behandeln.
j Bei dem genannten vorbekannten Verf ahren wird also durch Einführung von Holz die Entstehung sauerstoffreicher Bäder vermieden, während bei dem Verfahren gemäß dieser Erfindung die in normaler Weise erhaltenen sauerstoffreichen Bäder . durch Kohlehydrate desoxydiert werden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung von· Flußeisen und Stahl durch Desoxydation sauerstoff reicher Bäder, dadurch gekennzeichnet, daß die Desoxydation des Eisenbades durch Kohlehydrate erfolgt.
DENDAT316938D Active DE316938C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE316938C true DE316938C (de)

Family

ID=569614

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT316938D Active DE316938C (de)

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE316938C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2550804A1 (fr) * 1983-08-20 1985-02-22 Linde Ag Procede de desoxydation d'un bain de fusion metallique

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2550804A1 (fr) * 1983-08-20 1985-02-22 Linde Ag Procede de desoxydation d'un bain de fusion metallique

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE316938C (de)
EP0005506A1 (de) Verfahren zur Behandlung von Roheisen- und Stahlschmelzen bzw. Legierungen
DE2716840A1 (de) Behandelte basische konverterschlacke und verfahren zur behandlung von basischer konverterschlacke
DE3418643C2 (de) Verfahren zur Herstellung eines einen niedrigen Phosphorwert aufweisenden Chrom enthaltenden Stahls
DE4033182C2 (de)
DE1458427A1 (de) Verfahren zur Herstellung eines magnesiumhaltigen Gusseisens mit Kugelgraphit und einem geringen Schlackengehalt
DE3829220A1 (de) Behandlungsmittel zum gleitschleifen sowie gleitschleifverfahren und schleifkoerper zur durchfuehrung des verfahrens
AT86401B (de) Verfahren zur Herstellung von Flußeisen und Stahl.
DE2803941C2 (de) Verfahren zum Erzeugen von legierten Stählen mit extrem niedrigem Kohlenstoffgehalt
DE418074C (de) Entschwefelungsmittel fuer Eisen- und Stahlbaeder
DE520793C (de) Entfernung von Stickoxyden aus Gasen
DE345602C (de)
DE849711C (de) Stahlreinigung bzw. Legierungsverfahren unter Verwendung von geschmolzenem Aluminium
DE69220479T2 (de) Verfahren zur herstellung rostfreien stahls
DE568241C (de) Verfahren und Vorrichtung zur Reduktion von Eisenoxyd oder anderen Eisenverbindungen
DE743832C (de) Verfahren zur Herstellung von aktiven Sauerstoff enthaltenden Alkalisalzen hochkondensierter Phosphorsaeuren
DE1458811C2 (de) Verfahren zur Herstellung von kohlen stoffarmen Stahlen
DE638579C (de) Verfahren zur Regelung der Zementationswirkung von Cyanide enthaltenden Zementationsbaedern
DE657888C (de) Verfahren zur Reinigung und Entfaerbung von OElen und Fetten, insbesondere pflanzlichen und tierischen Ursprungs bzw. deren Fettsaeuren
DE1608632B1 (de) Verfahren zur Herstellung besonders zaeher,borhaltiger Staehle
DE689601C (de) Verfahren zur Herstellung von Superphosphat
AT86402B (de) Verfahren zur Herstellung von Flußeisen und Stahl.
DE154589C (de)
DE310455C (de)
DE4341972C2 (de) Verfahren zum Erzeugen von primärgraphitfreiem Gußeisen und Gußeisen-Werkstück