DE316818C - - Google Patents

Description

AUSGEGEBEN AM 5. DEZEMBER 1919

KLASSE 3Of GRUPPE

Zusatz zum Patent 260341.

Der Apparat nach Patent 260341 benutzt zwecks Herbeiführung" künstlicher Atmungmechanische, äußerlich wirkende Hilfsmittel zur Dehnung" und Zusatnmendrückung des Brustkastens und bietet dadurch die Möglichkeit einer intensiven Beatmung in Verbindung mit einer sehr kräftigen Herzmassage. Trotz dieses Vorzuges ist er der bekannten Methode der Wiederbelebung mit Sauerstoff (.Sauerstoffbeatmung) in Fällen von Erstickung und Gasvergiftung unterlegen, in •denen es mit Rücksicht auf die starke Verminderung der Zahl der für Sauerstoff 'aufnahmefähigen roten Blutkörperchen und der Verkleinerung der Austauschfläche zwischen dem Sauerstoff und dem durch die Lunge fließenden Blutstrom darauf ankommt, die Blutkörperchen mit möglichst viel Sauerstoff in Berührung zu bringen, also reinen Sauerstoff einatmen zu lassen.

Gemäß vorliegender Erfindung werden beide Methoden kombiniert, indem die die Bewegung der Arme und des Druckstückes vermittelnden Hebel des Apparates nach dem Hauptpatent auf eine Steuervorrichtung zur Zuführung von Sauerstoff einwirken.

Die. Beeinflussung einer Steuervorrichtung" für die Sauerstoffzufuhr durch mechanische Mittel bei Einrichtungen zur Erzeugung künstlicher Atmung ist an sich bekannt. Neu ist die Anwendung derartiger Steuermittel bei einem die künstliche Atmung durch mechanische Einwirkung auf den Körper erzeugenden Apparat in solcher Weise, daß die Sauerstoffzufuhr durch das die mechanische Beatmung bewirkende Getriebe gesteuert wird.

Die Steuerung erfolgt zweckmäßig derart, daß die Zufuhr nur bei der Einatmungsperiode erfolgt, dagegen bei der Ausatmungsperiode abgesperrt wird. Hieraus ergibt sich der Vorteil, daß der Sauerstoffverbrauch gegenüber den bekannten Sauerstoffapparaten, bei denen eine ständige Zufuhr von Sauerstoff stattfindet, auf die Hälfte herabgesetzt 4,5 wird.

Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des neuen Apparates dargestellt, und zwar zeigt

Fig. ι den Apparat in Seitenansicht, Fig. 2 in der Ansicht von unten.

Es bezeichnet α das Liegebrett, b die drehbare, mit Befestigungsvorrichtungen e für die Arme des Verunglückten versehene Hebelvorrichtung, die durch Vermittlung von Seilen c mit dem Druckstück d für den Brustkasten verbunden ist. Unter dem Liegebrett ist eine Sauerstoffbombe f mit Reduzierventil g angeordnet. Von diesem führt ein Schlauch h zu einem Sparbeutel i, der dazu dient, den ständig aus der Bombe ausströmenden Sauerstoff während der Ausatmungs-

Claims (2)

periode aufzuspeichern. Zur Vermeidung eines zu hohen Überdruckes im Sparbeutel ist ein Sicherheitsventil k vorgesehen. Vom Sparbeutel führt eine Leitung" I zu einem Ventil m, das mit der drehbaren Hebelvorrichtung c zwangläufig derart verbunden ist, daß es nur während der Einatmungsperiode sich öffnet und damit den Zutritt des Sauerstoffs durch einen Schlauch η zur Gesichtsmaske ο freigibt. In erster Linie kommt zwar die Anwendung der Erfindung auf die Apparate nach Patent 260341 in Betracht. Sie ist aber auch bei anderen mechanischen Beatmungsapparaten anwendbar, bei denen auf ein Zusammendrücken des Brustkastens verzichtet wird, die also im Prinzip auf der Verwendung des Apparates gemäß dem Hauptpatent unter Ausschaltung der Vorrichtung zum Zusammendrücken des Brustkastens beruhen. P λτε ν τ-An Spruch ε :

1. Vorrichtung zum Herbeiführen künstlicher Atmung nach Patent 260341, unter gleichzeitiger Sauerstoffzufuhr unter Vermittlung einer mechanisch beeinflußten Steuervorrichtung, dadurch ge-' kennzeichnet, daß die die Bewegung der Arme und des Bruststückes vermittelnden Teile gleichzeitig auf die Steuervorrichtung ^: für die Sauerstoffzuführung wirken. .

2. Vorrichtung zum Herbeiführen künstlicher Atmung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein in die Sauerstoffzuführung eingeschaltetes Ventil im Einklang mit den Atmungsbewegungen derart gesteuert wird, daß die Sauerstoffzufuhr nur während der Einatmungsperiode erfolgt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.