DE3145059C1 - Piezoelektrischer Generator fuer die Zuendung eines Detonators - Google Patents
Piezoelektrischer Generator fuer die Zuendung eines DetonatorsInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen piezoelektrischen
Generator für mit Sprengstoff geladene Projektile, der zur
Zündung eines elektrischen Detonators bestimmt, der diesen
Sprengstoff initiiert.
Die Erfindung bezieht sich ebenfalls auf ein mit Sprengstoff
geladenes Projektil, das einen derartigen Generator enthält.
Bekannt ist eine piezoelektrische Vorrichtung zum Zünden eines
elektrischen Detonators, der den in einem ballistischen Pro
jektil oder gelenkten Flugkörper enthaltenen Sprengstoff ini
tiiert. Diese Vorrichtung enthält ein ferroelektrisches Mate
rial, das elektrisch mit dem Detonator verbunden ist. Dieses
ferroelektrische Material ist derart in dem Projektil ange
ordnet, daß es beim Geschoßaufschlag eine mechanische Be
anspruchung erfährt. Diese mechanische Beanspruchung induziert
eine Stoßwelle, die das ferroelektrische Material depolarisiert
indem sie eine elektrische Spannung erzeugt, die die Zündung
des Detonators auslöst.
Die von einer piezoelektrischen Vorrichtung dieses Typs ge
lieferte Spannung ist jedoch verhältnismäßig gering. Infolge
dessen eignet sich eine derartige Vorrichtung nur für die
Zündung sehr empfindlicher Initialsprengstoffe.
Nun ist es aus Gründen der Sicherheit und der Zuverlässigkeit
vorteilhaft, wenn wenig empfindliche Initialsprengstoffe ge
zündet oder Sekundärsprengstoffe, die eine elektrische Energie
in der Größenordnung von 0,1 bis 0,5 J während einer Dauer
von 0,5 bis 1 µs erfordern, direkt initiiert werden können.
Gerade die erwähnte Zielsetzung ist Gegenstand der vorliegen
den Erfindung.
Die piezoelektrische Vorrichtung, die die Erfindung beinhaltet,
besteht aus einem elektrisch mit dem Detonator verbundenen
ferroelektrischen Material, das derart in das Projektil ein
gebaut ist, daß es beim Geschoßaufschlag eine mechanische
Beanspruchung erfährt.
Erfindungsgemäß ist dieser piezoelektrische Generator dadurch
gekennzeichnet, daß er zwei Platten aus ferroelektrischem Ma
terial, die elektrisch parallelgeschaltet und parallel zuein
ander angeordnet sind, sowie Vorrichtungen enthält, die es
ermöglichen, daß beide Platten beim Geschoßaufschlag gleich
zeitig stoßbelastet werden.
Auf Grund der Tatsache, daß beide Platten aus ferroelektrischem
Material beim Aufschlag gleichzeitig eine Stoßbelastung erfah
ren, werden die ferroelektrischen Materialien dieser beiden
Platten gleichzeitig und nicht nacheinander depolarisiert. Diese
Ferroelektrika setzen daher während einer sehr kurzen Zeit
(< 1 µs) eine bedeutend höhere elektrische Energie frei, als
dies bei Verwendung einer einzigen Platte aus ferroelektrischem
Material gleichen Durchmessers und Volumens der Fall ist. Diese
Energie reicht somit aus, um die Zündung eines Detonators für
wenig empfindlichen Initialsprengstoff oder Sekundärsprengstoff
zu gewährleisten.
Außerdem ist die Verwendung zweier parallel zueinander und
senkrecht zur Projektilachse angeordneter Platten vorteilhaft
im Hinblick auf die Baubreite des Generators.
Andererseits ist es infolge der Freisetzung einer sehr hohen
Energie innerhalb einer sehr kurzen Zeit nicht erforderlich
in dem elektrischen Kreis zwischen den Platten aus ferroelek
trischem Material und dem Detonator ein elektrisches Glied
- wie z. B. einen Hochspannungsschalter, der anspricht, sobald
die so gespeicherte Energie einen bestimmten Schwellenwert
erreicht - oder einen Impedanzanpassungstransformator vorzu
sehen.
Somit können die Platten aus ferroelektrischem Material direkt
an die Baugruppe Detonator mit einer Impedanz von einigen
Ohm angeschlossen werden.
Bei Verwendung von Ferroelektrika herkömmlicher Art vom Typ
PZT "weich" erhält man eine Energie von mindestens 100 mJ.
Höhere Energien (über 200 mJ) kann man mit Materialien vom
Typ PZT (hart) mit Phasenänderung erzielen, d. h. Materialien,
die von einem ferroelektrischen in einen anti-ferroelektrischen
Zustand übergehen können, wenn sie einer Stoßwelle ausgesetzt
werden. Derartige Materialien bestehen aus Sinterkeramiken
folgender Zusammensetzung:
Pb (Zr1-xTix) O₃ mit 0,03 < x < 0,08,
Pb (Zr, Sn, Ti) O₃,
Pb (Hf1-yZry)1-xTixO₃,
Pb1-yLay (Zr1-xTix) O₃.
Pb (Zr, Sn, Ti) O₃,
Pb (Hf1-yZry)1-xTixO₃,
Pb1-yLay (Zr1-xTix) O₃.
Die Erfindung betrifft ebenfalls ein mit Sprengstoff geladenes
Projektil, das eine Ogive aufweist, die innen eine Aussparung
enthält, in der ein erfindungsgemäßer piezoelektrischer Gene
rator eingebaut ist. Die Wandung der Ogive ist beim Geschoß
aufschlag zusammendrückbar. Ein Stößel ist zwischen der Ogive
und einem Träger angeordnet, auf dem eine der Platten aus
ferroelektrischem Material befestigt ist, während die andere
am Stößel angebracht ist.
Nach einem Merkmal der Erfindung ist dieses Projektil dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen dem Boden der Aussparung und
der gegenüberliegenden Fläche des Stößels ein vorgegebener
Zwischenraum vorhanden ist, welcher ebenso wie derjenige
zwischen den Platten aus ferroelektrischem Material so fest
gelegt ist, daß der beim Geschoßaufschlag auf die Platten
wirkende Stoßdruck zwischen 12 und 20 kbar liegt.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind aus
der nachfolgenden Beschreibung ersichtlich:
In den beigefügten Zeichnungen, deren Beispiele nicht auf
die angeführten beschränkt sind:
- - stellt die Fig. 1 eine Ansicht im Längsschnitt eines ballistischen Projektils (ohne hinteren Teil) dar, das einen erfindungsgemäßen Generator enthält,
- - stellt die Fig. 2 eine Teilansicht im Längsschnitt eines Ausführungsbeispiels für einen erfindungsgemäßen Generator dar,
- - gibt die Fig. 3 die Kurven der von einem piezoelektrischen Generator freigesetzten Energie als Funktion der inneren Impedanz des Detonators wieder
- - gibt die Fig. 4 die Kurven der an den Klemmen eines piezo elektrischen Generators in Abhängigkeit von der Zeit ge messenen Spannung wieder.
Bei der Ausführung gemäß Fig. 1 enthält das ballistische
Projektil eine Ogive 1, deren Boden 1a auf den Geschoß
körper aufgeschraubt ist. Die Ogive 1 besitzt innen eine
Aussparung 3, die längs der X-X′-Achse des Projektils ausge
richtet ist. Der Boden 4 dieser Aussparung 3 ist annähernd
kegelstumpfförmig. In der Nähe dieses Bodens 4 weist die
Wandung 5 der Ogive 1 eine Verengung 6 auf, wodurch diese
Wandung 5 beim Aufschlag der Ogive 1 in Richtung der X-X′-
Achse zusammendrückbar wird. Im Innern der Aussparung 3
sind ein Stößel und zwei Platten in Form von Scheiben 8, 9
aus ferroelektrischem Materal angeordnet, die zueinander
parallel und senkrecht zur X-X′-Achse des Projektils liegen.
Diese ferroelektrischen Scheiben 8, 9 sind außerdem elektrisch
parallel geschaltet.
Der Stößel 7 besitzt ein kegelstumpfförmiges Vorderteil 10,
das vom Boden 4 der Aussparung 3 durch einen gewissen Abstand
j1 getrennt ist. Dieser Stößel 7 besitzt andererseits ein
verbreitertes Unterteil 10a mit einer Aussparung 10b, in der
die Scheibe 8 aus ferroelektrischem Material befestigt ist.
Die andere Scheibe 9 aus ferroelektrischem Material ist in einer
in einem Träger 11 vorgesehenen Aussparung 11a befestigt,
der in den Körper 2 fest eingebaut ist.
Die beiden Platten 8 und 9 sind in einem Abstand j2 vonein
ander angeordnet.
Der Stößel 7, die ferroelektrischen Scheiben 8, 9 und der
feste Träger 11 sind in einer Hülse 12 untergebracht, die
selbst im Innern der Ogive 1 befestigt ist.
Man sieht aus Fig. 1 daß der Teil 12a dieser Hülse, in der
der Stößel 7 eingebaut ist, keine Verbindung zu einem Teil
der Wandung 5 der Ogive 1 in der Nähe der Einengung 6 hat.
Der Stößel 7 ist mit diesem Teil 12a der Hülse 12 über
einen Ring 13 aus Plastik oder einem anderen geeigneten
Material verbunden, das beim Aufschlag der Ogive 1 abgeschert
werden kann.
Die am Träger 11 befestigte Scheibe 9 weist eine zentrale
Öffnung 9a auf, in die eine axiale Elektrode 14 ragt, deren
Durchmesser kleiner ist als derjenige dieser Öffnung 9a.
Diese Elektrode 14 ist direkt mit einem nicht abgebildeten
Detonator verbunden. Dieser Detonator ist z. B. vom Typ
Detonator Draht, Schicht-, Brücken- oder Spaltdetonator.
Dieser Detonator kann eine Initial- oder Sekundärspreng
stoffladung besitzen, die direkt vom Generator gezündet werden
kann. Die Elektrode 14 ist gegenüber dem Träger 11 und der
Scheibe 9 mittels eines Kunstharzes 15 - wie z. B. Epoxyharz -
elektrisch isoliert. Diese Elektrode 14 besitzt ein ebenes
Ende 14a, das in der Verlängerung der Oberfläche 9b der
ferroelektrischen Scheibe 9 liegt.
Die beiden ferroelektrischen Scheiben 8, 9 sind derart zu
einander angeordnet, daß sie beim Geschoßaufschlag gleich
zeitig einen mechanischen Stoß erfahren. Zu diesem Zweck
ist zwischen dem Boden 4 der Aussparung 3 der Ogive 1 und
dem kegelstumpfförmigen Teil 10 des Stößels 7 ein bestimmter
Abstand j1 vorgesehen. Ein vorgegebener Abstand j2 ist eben
falls zwischen den beiden ferroelektrischen Scheiben 8 und 9
vorgesehen.
Diese beiden Abstände j1 und j2 sind experimentell bestimmt,
da sie von zahlreichen Parametern abhängen - wie der Stoß
impedanz des die Scheiben 8 und 9 bildenden ferroelektrischen
Materials, der Auftreffgeschwindigkeit des Geschosses und dem
optimalen Druck, dem diese Scheiben beim Aufschlag ausgesetzt
werden müssen.
Dadurch, daß sichergestellt ist, daß die ferroelektrischen
Scheiben 8 und 9 beim Aufschlag gleichzeitig einem Stoß
unterliegen, werden diese Scheiben gleichzeitig und nicht
nacheinander depolarisiert wie es der Fall wäre, wenn sich diese
beiden Scheiben einfach berührten. Die ferroelektrischen
Scheiben 8 und 9 setzen so während einer sehr kurzen Zeit eine
hohe elektrische Energie frei, die ausreicht um einen Detonator
für wenig empfindlichen Initialsprengstoff oder direkt einen
Sekundärsprengstoff zu zünden.
Die besten Ergebnisse erhält man, wenn der auf die ferro
elektrischen Scheiben 8, 9 beim Geschoßaufschlag wirkende
Druck auf einen Wert von 12 bis 20 kbar bei Auftreffgeschwin
digkeiten von 500 bis 800 m/s begrenzt wird.
Die besten Ergebnisse erhält man ebenfalls, wenn man für
die Scheiben 8, 9 ein Ferroelektrikum verwendet, das unter
der Einwirkung eines Stoßes von einem ferroelektrischen in
einen anti-ferroelektrischen Zustand übergehen kann. Zu dieser
Materialart zählen die durch Synthese erhaltenen Sinterke
ramiken mit folgenden Formeln:
- a) die Materialien vom Typ Pb (Zr1-x Tix) O3 mit 0,03 < x
< 0,08, die bei Temperaturanstieg folgende Phasenänderungen
aufweisen: AF (anti-ferroelektrisch) → F (ferroelektrisch)
→ P (paraelektrisch).
Beispiel:
Pb (Zr0,965Ti0,035) O₃ + 1% Nb₂O₅;
Pb (Zr0,95Ti0,05) O₃ + 0,8% WO₃; - b) die ternären Verbindungen Pb (Zr, Sn, Ti) O₃, die bei Temperaturanstieg
die Phasenfolge F → AF → P aufweisen.
Beispiel:
Pb0,99Nb0,02 [(Zr0,73Sn0,27)0,93Ti0,07]0,98O₃ - c) die Verbindungen der allgemeinen Formel Pb (Hf1-y)1-xTixO₃
Beispiel:
Pb (Hf0,3Zr0,7)0,915Ti0,085O₃ + 1% La₂O₃ - d) die Verbindungen der allgemeinen Formel Pb1-yLay (Zr1-xTix) O₃.
Diese Materialien haben die Eigenschaft, daß sie unter Ein
wirkung eines elektrischen Feldes durch die Phasenänderung
AF → F polarisiert werden. Das elektrische Übergangsfeld AF → F
(3,5 kV/mm und mehr) liegt weit über dem Wert der Koerzitiv
kraft. Das polarisierte Material bleibt in einem weiten Tempe
raturbereich ferroelektrisch. Die Depolarisation erfolgt unter
Stoßeinwirkung durch die Phasenänderung F → AF, die selbst
unter Einwirkung eines elektrischen Feldes (Fall des Stapels)
irreversibel ist.
Schließlich weisen sämtliche Materialien einen hohen Wert für
Pr²/2E auf (Pr remanente Polarisation, E Dielektrizitätskonstante),
der theoretisch die gespeicherte elektrische Energie darstellt.
Die Dicke der ferroelektrischen Platten 8 und 9 wird unter Be
rücksichtigung des Wertes der elektrischen Impedanz des Detona
tors und des Wertes der an dessen Klemmen zu erzielenden Maxi
malspannung gewählt. Jede der Platten 8 und 9 kann beispiels
weise einen Durchmesser von 14 mm und eine Dicke von 0,5 mm
aufweisen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung funktioniert wie folgt:
Beim Aufschlag der Ogive 1 wird deren Wandung 5 zusammengedrückt.
Der Boden 4 dieser Ogive 1 stützt sich auf den Stößel 7, wo
durch die Abscherung des Ringes 16 bewirkt wird. Der Stößel
7 gleitet dann in Richtung der X-X′-Achse gegen den Träger 11,
der die ferroelektrische Scheibe 9 trägt. Auf diese Weise wird
in den beiden ferroelektrischen Scheiben 8 und 9 gleichzeitig
eine Stoßwelle induziert.
Dank den Abständen j1 und j2 beträgt der Stoßdruck zwischen
12 und 20 kbar bei einer üblicherweise zwischen 500 und 800 m/s
liegenden Auftreffgeschwindigkeit.
Dank der Kegelstumpfform des Bodens 4 der Ogive 1 und des vor
deren Teils 10 des Stößels 7, wird eine einwandfreie Funktion
bei Auftreffwinkeln zwischen 0° und 60° bezogen auf die X-X′-
Achse gewährleistet.
Die beim Aufschlag erzeugte Stoßwelle bewirkt die gleichzeitige
Depolarisation der die Scheiben 8, 9 bildenden ferroelektrischen
Materialien, wodurch Energie freigesetzt und sofort über die
Elektrode 14 an den Detonator weitergeleitet wird.
Bei Verwendung von Ferroelektrika vom Typ PZT "weich" wird so
eine Energie von mindestens 100 mJ erreicht. Diese sehr kurz
zeitig freigesetzte Energie ist mit der schwachen Impedanz
(3 Ohm) des Bauteils Detonator verträglich. Der Detonator
kann daher elektrisch direkt mit den ferroelektrischen Scheiben
8, 9 ohne elektrisches Zwischenglied verbunden werden.
Höhere elektrische Energien (über 200 mJ) können erzielt
werden, wenn man für die Scheiben 8, 9 Ferroelektrika vom Typ
PZT "hart" verwendet, wie die vorstehend erwähnten Keramiken
oder piezoelektrischen Polymere, z. B. Vinylidenpolyfluorid.
Die gemäß der Erfindung erzielten Leistungsverbesserungen
sind aus den Fig. 3 und 4 ersichtlich.
In Fig. 3 zeigt die Kurve a, daß, verwendet man zwei ferro
elektrische Scheiben, die so im Generator untergebracht sind,
daß ihre Depolarisation gleichzeitig erfolgt, der einer opti
malen Energieübertragung entsprechende Impedanzwert um die
Hälfte verringert wird, wobei sich dieser Wert dann den gängigen
Impedanzwerten der elektrischen Detonatoren (siehe Kurve b)
nähert, bei denen nur eine ferroelektrische Scheibe verwendet
wird.
Andererseits ist aus dieser Fig. 3 ersichtlich, daß im Falle
der Erfindung (Kurve a) die freigesetzte Energiedichte ver
doppelt wird.
In Fig. 4 stellt die Kurve c die beim Aufschlag an den
Klemmen der ferroelektrischen Platten 8, 9 in dem Fall gemessene
Spannung dar, in dem die interne Impedanz des piezoelektrischen
Generators gleich 3,5 Ohm ist.
Die Kurve d bezieht sich auf den Fall, in dem der Generator
nur eine einzige Scheibe enthält.
Die Kurven c und d zeigen, daß im Falle der Erfindung (Kurve c)
die gelieferte elektrische Leistung mehr als doppelt so hoch
ist wie diejenige, die man bei Verwendung einer einzigen
ferroelektrischen Scheibe erhält.
In dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2 sind die mit dem Stößel
16 bzw. dem Träger 11 in Kontakt stehenden ferroelektrischen
Scheiben 17, 18 jeweils mit einer Metallscheibe 19, 20 belegt.
Jede dieser Metallscheiben 19, 20 besitzt eine zentrale kegel
stumpfförmige Öffnung, in die der Kopf 21a, 22a einer axialen
Elektrode 21, 22 ragt. Die ebene Fläche dieser Köpfe 21a, 22a
liegt in der Verlängerung der Oberfläche der entsprechenden
Metallscheibe 19, 20.
Die beiden axialen Elektroden 21, 22 sind elektrisch vom
Träger 11, dem Stößel 16 und den ferroelektrischen Scheiben
17, 18 durch ein Kunstharz 23, 24 getrennt.
Zwischen den Metallscheiben 19, 20 besteht ein Abstand j3, der,
wie im Falle der Ausführung gemäß Fig. 1, so festgelegt
ist, daß die beim Aufschlag erzeugte Stoßwelle gleichzeitig
in den ferroelektrischen Scheiben 17 und 18 induziert wird.
Die so freigesetzte elektrische Energie wird über die Elektrode
21 direkt an den Detonator übertragen, während die andere Elek
trode 22 an Masse liegt.
Die Metallscheiben 19, 20 können als Stoßdämpfer für die
ferroelektrischen Scheiben 17, 18 dienen, wenn das die Me
tallscheiben 19, 20 bildende Material eine höhere Stoßimpedanz
aufweist als die ferroelektrischen Scheiben 17, 18. Dies ist
zum Beispiel der Fall, wenn die Metallscheiben 19, 20 aus
Kupfer hergestellt sind.
Die Erfindung beschränkt sich selbstverständlich nicht auf
die soeben beschriebenen Beispiele, und es können an diesen
zahlreiche Änderungen vorgenommen werden, ohne daß der Rahmen
dieser Erfindung überschritten würde.
So kann der erfindungsgemäße piezoelektrische Generator eben
falls für Hohlladungsgeschosse verwendet werden. Im Falle der
Anwendung auf Hohlladungsgeschosse kann man dann aus Gründen
der Optimierung eine Variante vorsehen, bei der die ferroelek
trischen Scheiben axiale Öffnungen aufweisen, um den Durch
gang des Hohlladungsstrahls zu erleichtern.
Claims (12)
1. Piezoelektrischer Generator für mit Sprengstoff geladene
Projektile, der zur Zündung eines elektrischen Detonators
dient, der diesen Sprengstoff initiiert, wobei dieser Ge
nerator ein ferroelektrisches Material enthält, das elektrisch
mit dem Detonator verbunden und so in das Projektil ein
gebaut ist, daß es beim Geschoßaufschlag eine mechanische
Beanspruchung erfährt, wobei dieser Generator dadurch ge
kennzeichnet ist, daß er zwei Platten (8, 9), (17, 18)
aus ferroelektrischem Material, die elektrisch parallel
geschaltet und parallel zueinander angeordnet sind, sowie
Vorrichtungen enthält, um diese beiden Platten (8, 9),
(17, 18) beim Geschoßaufschlag gleichzeitig einem Stoß
druck auszusetzen.
2. Generator gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Platten (8, 9), (17, 18) aus ferroelektrischem Material
elektrisch direkt mit dem Detonator verbunden sind.
3. Generator gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2 für Geschosse,
deren Geschwindigkeit über 500 m/s beträgt, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Abstand j2 zwischen den beiden Platten
(8, 9) so festgelegt ist, daß der auf die Platten beim
Aufschlag wirkende Stoßdruck zwischen 12 und 20 kbar
liegt.
4. Generator gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß das ferroelektrische Material der Platten
(8, 9), (17, 18) aus den Sinterkeramiken mit folgenden
Formeln gewählt wird.
Pb (Zr1-xTix) O₃,
Pb (Zr, Sn, Ti) O₃,
Pb (Hf1-yZry)1-xTixO₃,
Pb1-yLay (Zr1-xTix) O₃,
und Vinylidenpolyfluorid.
Pb (Zr, Sn, Ti) O₃,
Pb (Hf1-yZry)1-xTixO₃,
Pb1-yLay (Zr1-xTix) O₃,
und Vinylidenpolyfluorid.
5. Generator gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
als Ferroelektrikum Pb (Zr1-x Tix)O3 mit 0,03 < x < 0,08
gewählt wird.
6. Generator gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß eine der Platten eine Scheibe (9, 18)
ist, die auf einem Träger (11) befestigt ist, der fest in
das Geschoß eingebaut ist, während die andere Platte eine
Scheibe (8, 17) ist, die an einem Stößel (7, 17) angebracht
ist, der in eine Hülse (12) eingebaut ist, um beim Geschoß
aufschlag gegen den festeingebauten Träger (11) gleiten zu
können.
7. Generator gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die auf dem Träger (11) befestigte Scheibe (9) aus
ferroelektrischem Material eine Öffnung (9a) aufweist,
daß in der Achse dieser Öffnung (9a) eine mit dem
Detonator verbundene Elektrode (14) eingebaut ist, wobei
diese Elektrode elektrisch gegenüber dem Träger (11)
isoliert ist und ein ebenes Ende (14a) aufweist, das
in der Verlängerung der Fläche (9b) dieser Scheibe (9)
liegt.
8. Generator gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die einander gegenüberliegenden Flächen der Scheiben (17,
18) aus ferroelektrischem Material jeweils von einer Metall
scheibe (19, 20) bedeckt sind, von denen jede eine Elektrode
bildet, wobei eine Elektrode elektrisch mit dem Detonator
verbunden ist und beide Metallscheiben (19, 20) durch den
Abstand (j3) voneinander getrennt sind, der derart vor
gegeben wurde, daß beide Scheiben beim Geschoßaufschlag
gleichzeitig eine Stoßbeanspruchung erfahren.
9. Generator gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Metallscheiben (19, 20) eine derartige Stoßimpedanz
aufweisen, daß der in den ferroelektrischen Scheiben indu
zierte Druck optimal ist.
10. Generator gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5 für Hohlladungs
geschosse, dadurch gekennzeichnet, daß jede der Platten
oder Scheiben aus ferroelektrischem Material eine Öffnung
aufweist, die auf die Geschoßachse zentriert ist.
11. Mit Sprengstoff geladenes Projektil, das eine Ogive (1) be
sitzt, die eine innere Aussparung (3) aufweist, in die ein
piezoelektrischer Generator gemäß einem der Ansprüche 4
bis 10 eingebaut ist, wobei diese Ogive (1) eine beim Ge
schoßaufschlag verformbare Wandung (5) besitzt und ein
Stößel (7) zwischen dem Boden (4) der Ogive und einem
Träger (11) vorgesehen ist, auf dem die eine (9) der Platten
aus ferroelektrischem Material befestigt ist, während die
andere Platte (8) am Stößel (7) befestigt ist, dadurch ge
kennzeichnet, daß zwischen dem Boden (4) der Aussparung (3)
und der gegenüberliegenden Fläche des Stößels (7) ein vor
gegebener Abstand (j1) vorhanden ist, wobei dieser Abstand
sowie der Abstand (j2), (j3) zwischen den Platten (8, 9)
aus ferroelektrischem Material oder Metallscheiben (19, 20),
die die Platten aus ferroelektrischem Material (17, 18)
bedecken, so festgelegt sind, daß der auf die Platten aus
ferroelektrischem Material beim Geschoßaufschlag wirkende
Stoßdruck zwischen 12 und 20 kbar beträgt.
12. Projektil gemäß Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Platten (8, 9) aus ferroelektrischem Material und der
Stößel (7) axial in eine Hülse (12) eingebaut sind, die
in der Aussparung (3) der Ogive (1) untergebracht ist, wobei
der der verformbaren Wandung (5) der Ogive gegenüberliegende
Teil (12a) dieser Hülse gegenüber der Ogive frei und der
Stößel (7) mit dem genannten Teil (12a) der Hülse durch
eine mechanische Verbindung (13) fest verbunden ist, die
beim Geschoßaufschlag unter der Einwirkung des vom Boden (4)
der Ogive gegen den Stößel (7) ausgeübten Schubes zerstört
wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR8024719A FR2669417B1 (fr) | 1980-11-21 | 1980-11-21 | Generateur piezoelectrique pour l'amorcage d'un detonateur. |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3145059C1 true DE3145059C1 (de) | 1992-06-17 |
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ID=9248210
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19813145059 Expired - Lifetime DE3145059C1 (de) | 1980-11-21 | 1981-11-13 | Piezoelektrischer Generator fuer die Zuendung eines Detonators |
Country Status (2)
Country | Link |
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DE (1) | DE3145059C1 (de) |
FR (1) | FR2669417B1 (de) |
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DE2344199A1 (de) * | 1973-09-01 | 1975-03-06 | Messerschmitt Boelkow Blohm | Piezoelektrischer aufschlagzuender |
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1981
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR2669417A1 (fr) | 1992-05-22 |
FR2669417B1 (fr) | 1994-03-11 |
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