DE3144487A1

DE3144487A1 - Umwaelzvorrichtung fuer faulraeume

Info

Publication number: DE3144487A1
Application number: DE19813144487
Authority: DE
Inventors: Martin Ing.(grad.) 6349 Breitscheid Menges
Original assignee: ZENITH MASCHF GmbH
Current assignee: ZENITH MASCHF GmbH
Priority date: 1981-11-09
Filing date: 1981-11-09
Publication date: 1983-05-19
Also published as: DE3144487C2

Description

Umwäl'zv'orrichtung für Fau1räume
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur inneren Umwälzung des Abwasserschlamms in geschlossenen Faul räumen von Kläranlagen.
Zur inneren Umwälzung des Abwasserschlamms in Faulbehältern werden vorwiegend Schraubenschaufler eingesetzt, die sich in einem lotrechten Standrohr drehen, das mit Füßen auf dem Faulraumboden abgestützt ist. Das Standrohr wird über die ganze Länge durch Verstrebungen, die an der Behälterinnenwand abgestützt sind, versteift, um ein Verbiegen des Standrohres durch seitliche Schubkräfte zu vermeiden.
Diese bekannten Umwälzvorrichtungen sind konstruktiv sehr aufwendig. Wartungs- und Reparaturarbeiten sind zeitaufwendig. Zur Erneuerung des Standrohres müssen zunächst sämtliche Seitenverstrebungen des Rohres gelöst werden, um das Rohr aus dem Faulbehälter herausheben zu können.
Das neue, in den Faulbehälter eingesetzte Standrohr muß wiederum an sämtlichen Verstrebungen befestigt werden.
Zum Austausch des Standrohres muß der Faulbehälter somit außer Betrieb gesetzt werden, da für die vorerwähnten Erneuerungsarbeiten der Abwasserschlamm aus dem Faulbehälter abgelassen werden muß. Dies bedeutet, daß für einen fortlaufenden Betrieb der Kläranlage mindestens ein zusätzlicher Faulbehälter zur Verfügung stehen muß.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Umwälzvorrichtung für Faulbehälter zu entwickeln, die durch eine vereinfachte Konstruktion gegenüber den bekannten Umwälzvorrichtungen wesentlich einfacher zu warten und für Reparatur- und Erneuerungsarbeiten schnell bei lediglich kurzzeitiger Unterbrechung des Gasbetriebes des Faulbehälters ausgetauscht werden kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Umwälzvorrichtung gelöst, die ein in die Gashaube oder-einen gesonderten Dom des Faulbehälters herausnehmbar eingesetztes Fördergehäuse mit einem eingebauten Förderaggregat für den Schlamm sowie ein an das Fördergehäuse gelenkig angesetztes Förderrohr aufweist, das freihängend in dem unteren Behälterbereich geführt ist Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist das Förderrohr mittels einer allseitig beweglichen Gelenkverbindung am Fördergehäuse aufgehängt.
Zweckmäßig ist das Förderrohr aus mehreren Rohren zusammengebaut, die durch Rohrflansche miteinander verbunden sind, und die Rohrflansche sind durch Zugstäbe gegeneinander verspannt, die sich über die Länge der einzelnen Rohre erstrecken.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind das Fördergehäuse und das Förderrohr koaxial zur lotrechten Längsachse des Faulbehälters angeordnet.
Als Förderaggregat für den Schlamm wird vorteilhafterweise ein Schraubenschaufler, ein Rührwerk oder eine Propellerpumpe eingesetzt.
Für das Fördergehäuse und das Förderrohr werden Kunststoff- oder Stahlrohre verwendet.
Die erfindungsgemäße Umwälzvorrichtung für geschlossene Fall räume zeichnet sich gegenüber den bekannten Vorrichtungen dieser Art durch folgende Vorteile aus: Die Umwälzvorrichtung erlaube Inspektions- und Wartungsarbeiten bei vollem Faulbehälter ohne oder lediglich mit einer kurzen Unterbrechung des Gasbetriebes des Faulbehälters. Für Reparatur-, Wartungs- und Erneuerungsarbeiten können bei Bedarf die gesamte Vorrichtung mit Fördergehäuse, Förderaggregat und Förderrohr oder auch nur das Förderaggregat ohne großen Demontageaufwand aus dem Faulbehälter herausgenommen und eine Ersatzvorrichtung bzw.
ein neues Förderaggregat auf einfache Weise in den Faulbehälter eingebaut werden, wobei wiederum nur eine kurze Unterbrechung des Gasbetriebes des Faulbehälters erforderlich ist. Im Einsatz befindliche Faulbehälter können ohne Schwierigkeiten mit der neuen Umwälzvorrichtung nachgerüstet werden.
Die Erfindung ist nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels im einzelnen erläutert. Es zeigen Fig. 1 einen schematischen Vertikalschnitt eines mit der erfindungsgemäßen Umwälzvorrichtung ausgerüsteten Faulbehälters, Fign. 2a, 2b eine Ansicht der Umwälzvorrichtung in vergrößerter Darstellung und Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III der Fig. 2b.
Der zylindrische Mantel 2 des Faulbehälters 1 in Fig. 1, der aus Spannbeton hergestellt ist, wird durch einen Deckel 3 und einen Boden 4 geschlossen, die eine Trichterform aufweisen. Auf den Deckel 3 des Faulbehälters 1 ist eine Gashaube 5 aufgesetzt, die aus einem zylindrischen Haubenteil 6 und einem Haubendeckel 7 besteht, der auf dem zylindrischen Haubenteil 6 festgeschraubt ist. Der zylindrische Haubenteil 6 ist in einen Ringkanal 8 im Deckel 3 des Faulbehälters 1 eingelassen und in diesem mit Beton vergossen.
Im Umfangsbereich des Gashaubendeckels 7 sind diagonal gegenüberliegend eine Schaumfalle 9 und ein Sichtfenster 10 angeordnet.
Auf dem zentralen Bereich des Gashaubendeckels 7 ist eine Einbauplatte 11 abnehmbar festgeschraubt, an der die gesamte Umwälzvorrichtung 12 aufgehängt ist.
Die Umwälzvorrichtung 12 besteht aus einem an der Einbauplatte 11 befestigten Fördergehäuse 13 mit einem eingebauten ,- gesondert herausnehmbaren Förderaggregat 14 sowie einem an das Fördergehäuse 13 angesetzten Förderrohr 15, das frei hängend koaxial zur lotrechten Längsachse 16-16 des Faulbehälters 1 in den unteren Bereich desselben geführt ist. Das Förderaggregat 14 wird über ein Zwischengetriebe 17 durch einen Elektromotor 18 angetrieben, der auf der Einbauplatte 1,1 angebracht ist.
Das Förderrohr 15- ist aus mehreren Rohren 19 zusammengebaut. An den Verbindungsstellen sind jeweils zwei Rohre 19 des Förderrohres 15 mit abgedichteten Bundbuchsen 19a, 19b aneinandergesetzt, die mittels zweier Rohrflansche 20, 21 und Spannschrauben 22 gegeneinander verschraubt werden.
Um ein Verbiegen des Förderrohres 15 durch seitliche Schubkräfte zu verhindern, sind die Rohre 19 mittels eines Kompensators 23 in Verbindung mit einem Kreuzgelenk 24 allseits beweglich am Fördergehäuse 13 aufgehängt. Zugstäbe 25, die von Flanschverbindung zu Flanschverbindung über die jeweilige Länge der Rohre 19 geführt sind, übernehmen insbesondere bei Verwendung von Kunststoffrohren die im Förderrohr 15 auftretenden axialen Kräfte.
Als Fördergehäuse 13 wird vorzugsweise ein Metallrohr verwendet, während das Förderrohr 15 am günstigsten aus Kunststoffrohren 19 besteht.
Als Förderaggregat 14 kann ein Schraubenschaufler, ein Rührwerk oder eine Propellerpumpe verwendet werden.
In Abänderung des beschriebenen Ausführungsbeispiels kann die Einbauplatte 11 für die Umwälzvorrichtung 12 ggf.
auf einem gesonderten Dom des Faulbehälters 1 angebracht werden.
Der Abwasserschlamm wird von dem Förderaggregat in einer räumlichen magnetfeldähnlichen Strömung umgewälzt, wobei der Schlamm aus dem unteren Behälterbereich durch das Förderrohr 15 nach oben gefördert und über ein Leitwerk 26 am Fördergehäuse 13 in Höhe des Wasserspiegels aus dem Fördergehäuse 13 zentrifugal herausgeschleudert wird, derart, daß eine sich ggf. auf dem Faulwasserspiegel bildende Schwimmschlammdecke zerstört bzw. deren Bildung verhindert wird. Zur Stabilisierung der Abwasserschlamm-Umwälzströmung ist am unteren Ende des Förderrohres 15 eine Strömungsleitvorrichtung 27 angebracht, die die Ausbildung der gleichmäßigen Umwälzströmung unterstützt und gleichzeitig als Masse zur Stabilisierung der senkrechten Lage des Förderrohres 15 dient.

Claims

Patentansprüche 1. Vorrichtung zur inneren Umwälzung des Abwasserschlamms in geschlossenen Faul räumen von Kläranlagen, gekennzeichnet durch ein in die Gashaube (5) oder einen gesonderten Dom des Faulbehälters (1) herausnehmbar eingesetztes Fördergehäuse (13) mit einem eingebauten Förderaggregat (14) für den Schlamm sowie ein an das Fördergehäuse (13) gelenkig angesetztes Förderrohr (15), das frei hängend in den unteren Behälterbereich geführt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,. dadurch gekennzeichnet, daß das Förderrohr (15) mittels einer allseitig beweglichen Gelenkverbindung (27) am Fördergehäuse (13) aufgehängt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Förderaggregat (14) in das Fördergehäuse (13) herausnehmbar eingebaut ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnetj daß das Förderrohr (15) aus mehreren Rohren (19) zusammengebaut ist, die durch Rohrflansche (20, 21) miteinander verbunden sind, und daß die Rohrflansche (20, 21) durch Zugstäbe (25) gegeneinander verspannt sind, die sich über die. Länge der Rohre (19) erstrecken.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 #bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Fördergehäuse (13) und Förderrohr (15) koaxial zur lotrechten Längsachse (16#-16) des Faulbehälters (1) angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch einen in das Fördergehäuse (13) eingebauten Schraubenschaufler (14), ein Rührwerk, eine Propellerpumpe oder dgl. Förderaggregat.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß Fördergehäuse (13) und/oder Förderrohr (15) aus Kunststoffrohren bestehen.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Fördergehäuse (13) und/ oder Förderrohr (15) Rohre aus Stahl oder Edelstahl verwendet werden.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß am unteren Ende des Förderrohres (15) eine Strömubgsleitvorrichtung (27) angebracht ist, die gleichzeitig als Masse zur Stabilisierung der senkrechten Lage des Förderrohres (15) dient.