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BESCHREIBUNG
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Stercophonisches Gerät für Rundunk- oder Fernsehempfang oder zur Aufzeichnung
und/oder Wiedergabe von Ton- oder Video-Aufnahmen.
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Bei stereophonischen Geräten aller Art, wie z. B. bei stereophonischen
Rundfunkempfängern, Hi-Fi-Anlagen, Plattenspielern usw. ist es üblich, Anschlußbuchsen
bzw. -stecker für die Signaleinspeisung bzw. Signalfortleitung einzusetzen und über
diese die beiden stereophonischen Signale L (links) und R (rechts) jeweils in die
einzelnen Geräte einzuspeisen bzw.
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von diesen fortzuleiten. Durch die Normierung der Anschlußbuchsen
bzw. -stecker, sowie der Signale und der PIN-Belegung an den Anschlußbuchsen bzw.
-steckern wird erreicht, daß alle Geräte und Komponenten über entsprechende Standard-Verbindungskabel
problemlos miteinander verunden werden können, und die ordnungsgemäße Funktion der
Gerätekombinationen gesichert ist.
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I)ie festlegung der Normierung für die stereophonischen Signale und
R erfordert die entsprechende Decodierung auch dann, wenn dieses aus technischen
oder rationellen Gründen in speziellen Fällen nicht erforderlich sein würde. In
solchen Xnwelldungsfällen ergibt sich durch die normseitige Festlegung ein usätzlicher
Schaltungsaufwand für die entsprechende Decodierung.
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I)ie Aufgabe der Erfindung besteht darin, für derartige Anwendungsfälle
die Voraussetzungen zu schaffen, daß ein zusätzlicher Schaltungsaufwand für eine
an sich nicht erforderliche Decodierung nach den Signalen L und R vermieden wird.
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Beispielsweise liegt eine entsprechende Aufgabenstellung vor, wenn
für ein stereophonisches Wiedergabegerät gemäß eineiii älteren Erfindungsvorschlag
nach P. 3125348.2. eine Lautsprecheranordnung solcher Art benutzt wird, daß nicht
die separierten Signale L (links) und R (rechts), sondern die kombinierten Signale
M = L + R und S = L - R zur unmittelbaren Ansteuerung der Lautsprecher verwendet
werden.
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Derartige Signale werden aus Gründen der Kompatibilität u. a.
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bei der stereophonen UKW-Rundfunkübertragung ohnehin sendeseitig übertragen,
um Mono-Empfangsgeräte älterer Bauart mit dem vollständigen Signal versorgen zu
können. Dabei wird ii.
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Modulationsfrequenzband von 20 bis 15000 Hz das Summensignal M = L
+ R und im sog. Multiplex-Verfahren im Frequenzband von 23 bis 53 KHz das Differenzsignal
S = L - R übertragen. I)i Signale M und S fallen bei einer regulären Demodulation
unmittelbar als Ausgangssignale an.
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Die Erfindung befaßt sich mit der Aufgabe, diese SignaJe unverändert
weiterzuverarbeiten und betrifft ein stereopbonisches Gerät für Rundfunk- oder Fernsehempfang
oder zur Aufzeichning und/oder Wiedergabe von Ton- oder Video-Aufnahmen mit inrichtungen
zur Signalaufbereitung für die Wiedergabe b."w.
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Aufzeichnung stereophonischer Tonsignale und mit Anschlußbuchsen bzw.
-steckern für die Signaleinspeisung bzw. Signale fortleitung stereophonischer Tonsignale.
Sie liegt darin, daß Einrichtungen und spezielle Anschlußbuchsen bzw. -stecker vorgesehen
sind, welche die unmittelbare Einspeisung bzw. Weiterleitung stereophonischer Tonsignale
von der Art des Summensignals M = L + R und des Differenzsignals S = L - R ermöglichen.
Durch die Verwendung der speziellen Anschlußbuchsen bzw. -stecker mit der erfindungsgemäßen
Signalbelegung bei einem Hi-Fi-Tuner für UKW-Stereo-Empfang läßt sich z. B. ein
damit verbundener konventionell ausgestatteter Hi-Fi-Stereo-NF-Leistungsverstärker
in beiden Kanälen mit den Signalen M = L + R und S = L - R aussteuern. Mit den verstärkten
M- und Signalen wird dann unmittelbar eine spezielle
Lautsprecherkombination
in M/S-Anordnung gespeist, wie Abb. 1 zeigt. Diese Lautsprecher-Anordnung hat bei
bestimmten räumlichten Gegebenheiten gegenüber der konventionellen Aufstellung zweicr
getrennter Lautsprecher gewisse: Vorteile, da nur ein konzentrierter Aufstellpunkt
benötigt wird. Auch bestehen praktisch keine Einschränkungen für die Sitzposition
des hörers im Raum.
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Eine Erfindungsweiterbildung betrifft ein stereophonisches Gerät t
zum Empfang bzw. zur Aufzeichnung oder Wiedergabe von Fernschsendungen mit Stereo-Begleitton
nach dem 2-Tonträger-Verfahren, bei dem die beiden Tonsignale in der Form T1 =m
(1 + R) und T2=m.2.R codiert sind, wobei m ein beliebiger Zahlen£'ktor ist und beinhaltet,
daß die speziellen Anschlußbuchsen bzw. -stecker zur Signaleinspeisung bzw. Signalfortleitung
Init dem 1.Tonsignal T1=m (L + R) und mit dem Differenzsignal der beiden Tonsignale
T1 -T2= m (L + R) - m-2 R = m (L - R) belegt sind.
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lür den Fall der stereophonen 2-Tonträgerübertragung des Fernsehbegleittones
mit den Modulationssignalen M = L + R auf dem 1.Tonträgerund dem doppelten Rechtssignal
2 R auf dem 2.Tonträger genügt somit die einfache Differenzbildung der beiden demotlülierten
Signale L + R und 2 R, um das für M/S-Wiedergabe erforderliche Differenzsignal L
- R zu erhalten. Die konventioneue Decodierung nach den Signalen L und R ist hier
also nicht notwendig.
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Die Ausrüstung eines für den Empfang von stereophonen Fernsehsendungen
geeigneten Fernsehempfängers mit der erfindungsgemäß besellalteten Signalanschlußbuchse
ermöglicht den unmittelbaren Anschluß eines z. B. nur 1-kanaligen Verstärkers für
die Verstärkung des Differenzsignals S = L - R, um damit eine oder
zwei
zusätzliche Lautsprecherboxen zu speisen, die dann dem Fernsehempfänger so beigestellt
werden, daß die Signalabstrahlung seitlich erfolgt, wie Abb. 2 zeigt. In diese Fall
gibt der Fernsehempfänger das kompatible Mono-Signal M = L + R in konventioneller
Weise über den eingebauten Frontlautsprecher wieder, während die Beistell-Lautspreche
das Signal S = L - R übertragen.
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Der Vorteil dieser Wiedergabeanordnung liegt entsprecheiid der Beschreibung
der älteren Patentanmeldung P. 3125348.2.
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darin, daß eine auf das Bildgeschehen besonders gut abgestimmte Fernsehtonwiedergabe
erreicht wird, bei der die Direktschall-Komponenten auf das Bild konzentriert bleiben,
während alle übrigen stereophonen Signalanteile, insbesondere die seitlichen Nachhallkomponenten,
uneingeschränkt zur Wirkung kommen und so eine optimale Raumtransparenz vermitteln.
Auch in Verbindung mit einem für stereophone Tonaufzeichnung ausgelegten Video-Aufzeichnungs-
und Wiedergabegerät bietet die erfindungsgemäße Signalaufbereitung und zeigt nalanschlußbelegung
mit den Signalen M = L + k und S = L - R entsprechende Vorteile. Wird beispielsweise
ein lli-Fi-Vcrstärker angeschlossen, von dessen Ausgang eine Lautsprecherkombination
in M/S-Anordnung gespeist werden kann, so hietet sich vorschlagsweise an, diese
im Fußgestell des Fernsch-Empfängers enzubauen oder sie in den Fernsehtisch zu integrieren,
welcher auch den Videorecorder und den Hi-Fi-Verstärker aufnimmt. Man erhält so
eine konzentrierte Anordnung aller Geräte bei zugleich optimaler Wiedergabe des
stereophonen Fernseh-Begleittons.
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Ahb. 3 zeigt eine entsprechende Gerätekombination für tlic M/S-Wiedergabe
des stereophonen Fernschbegleittones in Verbindung mit einem Video-Recorder in-schematischer
Dartsteliung Wie die Abb. 1 bis 3 erkennen lassen, ist die erfindungsgemä(?>e
Verwendung einer speziellen Signalanschlußbuchse mit der vorgeschlagenen Signalbelegung
unerläßliche Voraussetzung, um die heute am Markt gängigen Gerätekomponenten, wie
Fernsehempfänger, Videorecorder, Bildplattenspieler, sowie Hi-Fi-Tuner, lli-l:i-Verstärker
und Lautsprecherboxen auch für die M/S-Wiedergabetechnik
ei einsetzen
zu können.
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l)ie Abb. 1 zeigt als Blockschaltbild eine Gerätekombination, bestehend
aus dem Hi-Fi-Tuner 1, dem Hi-Fi-Verstärker 8 und der M/S-Lautsprecherbox 12. Das
Antennensignal wird im UKW-Empfangsteil 2 bis zum Multiplex-Signal aufbereitet und
dem Multiplex-Stereo-Decoder 3 zugeführt. Von dort gelangt das Signal einerseits
über die L/R-Matrix 4 zur konventionellen Signiiausgangsbuchse 5 mit der Signalbelegung
L und R. Die zusätzliche Signalausgangsbuchse 6 ist dagegen mit den Signalen = =
L + Rund S = L - R belegt.
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für das Standard-Verbindungskabel 7 erfolgt die Speisung dt. Hi-Fi-Verstärkers
8 über dessen konventionelle Signal-Ei gangshuchse 9. Von den Ausgängen der beiden
NF-Verstärker 10 uiid II wird unmittelbar die für die Verarbeitung der M-und S-Signale
konzipierte Lautsprecherbox 12 gespeist. Dabei erhält der Frontlautsprecher 13 das
M-Signal, der Seitenlautsprether 14 das positive und der Seitenlautsprecher 15 infolge
seiner Umpolung das negative S-Signal.
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Die Abb. 2 zeigt die Anwendung der erfindungsgemäßen Vorschläge für
ricn Fall eines für den Empfang von Sendungen mit Stereoton allsgerüsteten Fernsehempfängers
16 mit der Bildröhre 17 und dem Frontalautsprecher 18. Der Empfänger 16 ist zwar
mit den erforderlichen Demodulatoren für die beiden Tonträger ausgerüstet, enthält
jedoch keine zusätzlichen Verstärker und Lautsprecher.
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tir Erweiterung auf stereophone Wiedergabe wird das Signal S = L -
R von der erfindungsgemäßen Signalanschlußbuchse 19 abgenommen und einem einkanaligen
NF-Verstärker 23 über dessen Signaleingangsbuchse 21 und den Lautstärkeiegler 22
zugeleitet.
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Vom Ausgang des Verstärkers 23 werden die beiden Beistell-Lautsprecher
24 und 25 mit dem Signal S = L - R gegenphasig gespeist,
welches
seitlich abgestrahlt wird. Das Summensignal M = L + R wird wie bei jedem Mono-Empfänger
über den Frontlautsprecher 18 nach vorn abgestrahlt.
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In Abb. 3 ist die Kombination eines stereophon ausgelegten Video-Recorders
26 mit einem für Stereo-Demodulation konzi pierten Fernsehempfänger 37 und einem
Hi-Fi-Verstärker 31 halbschematisch dargestellt.
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Sowohl der Video-Recorder 26 als auch der Fernsehempfänger 37 sind
mit den erfindungsgemäß belegten Signalanschlußbuchsen 30 und 38 für die Signale
M = L + R und S = L - R ausgerüstet. I)ie Signale werdenbeimRecorder 26 im Demodulator
28 zunächst in der Form T1 = M = L + R und T2 = 2 R bereitgestellt und im folgenden
Differenzverstärker 29 auf die Form M und S umgewandelt. Entsprechende Einrichtungen
befinden sich auch im Fernsehempfänger 37.
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Der Hi-Fi-Verstärker 31 erhält an seinen wahlweisc mit den Quellenwähler
34 einschaltbaren Eingangsbuchen 32 und 33 die M- und S-Signale vom Recorder 26
und Empfänger 37 zugeführt.
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Vom Ausgang der NF-Verstärker 35 und 36 werden die im Fußgestellt
39 des Fernsehempfängers 37 untergebrachten Lautsprecher gcspeist, und zwar der
Frontlautsprecher 40 mit dem M-Signal, und die Seitenlautsprecher 41 und 42 mit
dem S-Signal in gegensinniger Phasenlage.
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rm Freiraum 43 des l:ußgestclls 3') kunst sowohl der. Recorde i als
auch der Hi-Fi-Verstärker 31 bedarfsweise untergebracht werden.
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Die Kabelverbindungen zwischen den Anschlußbuchsen 30 und 32, sowie
zwischen 38 und 33 sind sog. Standard-Dioden-Kabel wie sie in der Hi-Fi-Technik
üblich sind.
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L e e r s e i t e