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Vorrichtung zum Abdichten der Eckbereiche
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eines Abstandhalterrahmens für Isolierglasscheiben
Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abdichten der Eckbereiche eines Abstandhalterrahmens
für Isolierglasscheiben mit einer Düse für eine vorzugsweise heie schmelzbare Dichtmasse
und einer Halterung für die zu dichtende Ecke des Abstandhalterrahmens.
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Eine derartige Vorrichtung ist z.B. aus der DE-PS 24 54 192 bekannt.
Nachteilig bei den bekannten Vorrichtungen ist der Umstand, daß sie mit außerordentlich
hohem Druck arbeiten und neben dem normalen Vorratszylinder für die Dichtmasse,
der von einem Kolben ständig unter Druck gehalten wird, noch einen Hochdruck-Arbeitskolben
aufweisen, d£i gegen ein federbelastetes Kugelventil arbeiten muß. Da der Druck
beim eigentlichen Abdichtungsvorgang höher ist als der Druck im Vorratszylinder,
muß bei den bekannten Vorrichtungen zwischen dem Arbeitszylinder und dem Vorratszylinder
ein Rückschlagventil vorgesehen sein. Darüber hinaus ist es bei den bekannten Vorrichtungen
außerordentlich schwierig, zu verhindern, daß die unter hohem Druck stehende Dichtmasse
am Profil vorbeiströmt und dessen Eckbereiche nicht vollständig ausfüllt. Bislang
hat man versucht, durch Wahl besonderer Druck/Geschwindigkeitsverhältnisse diese
Probleme zu lösen.
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So ist in der DE-PS 24 62 425 vorgeschlagen, mit Drücken von über
80 bar und Geschwindigkeiten von 14 - 40 cm/sec abzudichten.
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Ein weiteres bei den bekannten Vorrichtungen noch nicht gelöstes
Problem ist das Dosieren der für den jeweiligen Abdichtungsvorgang benötigten Menge
an Dichtmasse bzw. der Umstand, daß die Vorrichtung streng genommen nur für ein
spezielles Profil ausgelegt ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Gattung anzugeben, welche die Nachteile nicht aufweist und bei einfachster
Konstruktion und niedrigen Drücken eine zuverlässige Füllung der Abstandhalterrahmen
im Eckbereich gestattet Erfindungsgemäß wird dies bei einer Vorrichtung der eingangs
genannten Art dadurch erreicht, daß die Halterung ein die Ecke des Abstandhalterrahmens
gegen ein Widerlager drückender Stempel ist und daß die Düse auf ihrer der zu
dichtenden
Ecke des Abstandhalterrahmens zugekehrten Seite einen Steuerschieber mit Durchtrittskanälen
für das Dichtmittel, die im Bereich der offenen Enden der Rahmenschenkei ausmünden,
aufweist und daß der Steuerschieber beim Abdichtungsvorgang hin- und herverschiebbar
ist.
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Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist hti geringen Drücken eine
zuverlässige Abdichtung dcr Eckbereich~-möglich. Die Dichtmasse wird im Gegensatz
zu den bekannten Vorrichtungen, bei welchen von einem Einschießen der Dichtmasse
gesprochen werden muß, bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung durch Einfließen oder
Einpressen in die offenen Enden der Rahmenschenkel eingebracht. Beispielsweise wird
dabei so vorgegangen, daß der Steuerschieber beim Abdichtunr#svorgang von unten
nach oben bewegt wird, so daß sich die Dichtmasse in den Rahenschenkel von unten
nacti oben aufbat.
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Dadurch, daß der Steuerschieber vorgesehen ist, können auch aufwendige
Steuerungen und Absperrventile, wie sie bei den bekannten Vorrichtungen vorgesehen
sind, entfallen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß der Hub
des Steuerschiebers nach oben durch den Stempel oder einen mit diesem starr verbundenen
Anschlag begrenzt ist. Dank dieser Maßnahme ergibt sich eine selbsttätige Anpassung
der Menge an Dichtmasse an das Abstandhalterprofil. Dies, weil die beim Dichtvorgang
gegebene Lage des Stempels der Breite des abzudichtenden Rahmenprofils direkt -entspricht.
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Im Rahmen der Erfindung hat es sich als besonders günstig erwiesen,
wenn der Steuerschieber auf seiner dem Förderkanal für das Dichtmittel zugekehrten
Seite eine wannenartige Ausnehmung aufweist, von der die Durchtrittskanäle ausgehen.
Mit dieser Maßnahme wird eine besonders gleichmäßige Füllung der Eckbereiche erzielt.
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Ist eine derartige wannenartige Ausnehmung vorgesehen, dann ist die
Anordnung in der Regel so getroffen, daß die Ausnehmung in der einen Endstellung
des Steuerschiebers neben der Mündung des Förderkanals für das Dichtmittel anaeordnet
ist und in der anderen, durch das Anliegen des Steuerd schiebers am Stempel bzw.
dem Anschlag definierten Endstellung die Ausnehmung der Mündung des Förderkanals
gegenüberliegt.
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Weiters kann im Rahmen der Erfindung vorgesehen sein, daß dem Stempel
ein Endschalter zugeordnet ist, der die Umkehrung der Bewegung des Steuerschiebers
und gegebenenfalls die Unterbrechung der Förderung von Dichtmittel durch den Förderkanal
auslöst, sobald dieser an den Stempel aufläuft. Die gegebenenfalls ausgelöste Unterbrechung
der Förderung von Dichtmittel durch den Förderkanal, z.B. mit Hilfe eines Drehschiebers,
empfiehlt sich primär für dünnflüssige und z.B. lösungsmittelhaltige Dichtmassen.
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Wenn, wie im Rahmen der Erfindung vorgesehen, die Geschwindigkeit
der Hubbewegungen des Steuerschiebers einstellbar ist, dann hat man es in der Hand,
die gewünschte Fülltiefe durch Einstellung einerseits des Preßdruckes und anderseits
der Füllzeit als Variable zu wählen. Liegt im zu füllenden Rahmenschenkel eine große
Öffnung vor, dann wird mit höherem Druck und langsamer Geschwindigkeit gefüllt.
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Zur einfachen und sicheren Festlegung der Eckbereiche beim Abdichtungsvorgang
kann vorgesehen sein, daß im Widerlager eine zugleich mit dem Vorschieben des Stempels
aus dem Widerlager in eine von innen an die zu dichtende Ecke anliegende Stellung
vorschiebbare Halteplatte vorgesehen ist, die in ihrer Ruhestellung mit der Fläche
des Widerlagers bündig ist.
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Da die erfindungsgemäße Vorrichtung mit geringen Drücken arbeitet,
ist es im Rahmen der Erfindung möglich, daß die Düse unmittelbar vom Vorratszylinder
für die Dichtmasse mit dem Druck von 5 bis 30 bar, vorzuasweise 10-15 bar, mit Dichtmasse
gespeist#rd.
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Gemäß einer praktischen Ausführungsform kann noch vorgesehen sein,
daß der Steuerschieber zwischen dem Düsenkörper einerseits und dem Widerlager und
dem Stempel anderseits geführt ist.
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Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus
der nachstehenden Beschreibung der in den Zeichnungen schematisch wiedergegebenen
bevorzugten Ausführungsbeispiele einer Vorrichtung zum Abdichten der Eckbereiche
von Abstandhalterrahmen. Es zeigt: Fig. 1 im Vertikalschnitt eine erste Ausführungs
form,
Fig. 2 die Vorrichtung aus Fig. 1 beim Abdichten eines Rahmens
aus breiteren Abstandhalterprofilen, Fig. 3 eine andere Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung und Fig. 4 die Vorrichtung aus Fig. 3 beim Abdichten eines Rahmens aus
breiten Abstandhalterprofilen.
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Die in Fig. 1 gezeigte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
besitzt einen Düsenkörper 1, in dem ein Förderkanal 3 vorgesehen ist, durch den
Dichtmasse aus einem Vorratsbehälter 4 zu einer Düse 2 am Ende des Förderkanals
3 gefördert wird. Die Dichtmasse wird im Vorratsbehälter 4 von einem nicht näher
gezeigten Kolben, beispielsweise unter einem Druck von 10 bar, gehalten.
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Dem Düsenkörper 1 gegenüberliegend ist eine Halterung für den Eckbereich
eines Abstandhalterrahmens 5, bestehend aus einem Widerlager 6 und einem in Richtung
des Doppelpfeiles 7 heb- und senkbaren Niederhaltestempel 8, angeordnet. Der Niederhaltestempel
8 ist mit der Kolbenstange 9 eines Druckmittelzylinders 10 verbunden.
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Zwischen dem Düsenkörper 1 einerseits und dem Widerlager 6 und dem
Stempel 8 anderseits ist an die einander zugekehrten Flächen 11 bzw. 12 und 13 gleitend
anliegend ein Steuerschieber 14 vorgesehen. Der Steuerschieber 14 kann mit Hilfe
eines Druckmittelzylinders 15 in Richtung des Doppelpfeiles 16' auf- und abbewegt
werden. Im Steuerschieber 14 ist mindestens ein Durchtrittskanal 16 für die aus
der Düse 2 kommende Dichtmasse vorgesehen. Im gezeigten Ausführungsbeispiel geht
der Durchtrittskanal 16 für die Dichtmasse von einer wannenartigen Ausnehmung 17
aus, die zur Stirnfläche 11 des Düsenkörpers 1 hin offen ist.
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Beim Abdichten eines Eckbereiches eines Abstandhalterrahmens für
Isolierglasscheiben mit einer Dichtmasse, die beispielsweise eine heiß schmelzbare
Dichtmasse, eine Zei-Komponenten-Dichtmasse, eine dauerelastische Polysulfidmasse
oder ein Butylkautschuk sein kann und die dazu dient, die Dichtheit der Isolierglasscheiben
im Eckbereich weiter zu verbessern, wird wie folgt vorgegangen: Der Eckbereich 5
des Abstandhalterrahmens wird auf das Widerlager
6 aufgelegt und
durch Betätigung des Druckmittelzylinders 10 der Niederhaltestempel 8 abgesenkt.
Somit ist der Abstandhalterrahmen 5 zwischen dem Widerlager und dem Stempel 8 geklemmt.
Zusätzlich kann noch zugleich mit dem Vorschieben des Stempels 8 aus dem Widerlager
eine nicht gezeigte, etwa dreieckige Halteplatte angehoben werden, die sich von
innen an die zu dichtende Ecke anlegt.
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Hierauf wird der Steuerschieber 14 in Richtung des Pfeiles 16' angehoben,
wobei Dichtmasse in die offenen Enden der Rahmenschenkel einströmt, sobald die Ausnehmung
17 in den Bereich der Düse 2 gelangt ist. Sobald der Steuerschieber 14 die in Fig.
1 strichpunktiert eingezeichnete obere Endstellung, die z.B. durch einen nicht gezeigten
Anschlag des Stempels oder an der Kolbenstange 9 definiert sein kann, erreicht,
wird beispielsweise durch einen Steuerschalter ausgelöst die Bewegung des Steuerschiebers
umgekehrt und dieser bewegt sich wieder in die in Fig. 1 gezeigte untere Ausgangslage.
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In Fig. 2 sind die Verhältnisse beim Dichten eines Abstandhalterrahmens
aus breiteren Rahmenprofilen gezeigt. Es ist ersichtlich, daß hier ein größerer
Hub des Steuerschiebers 14 erforderlich ist, der ohne weiteres erreichbar ist, da
sich der den Hub nach oben begrenzende Anschlag beim Klemmen eines breiteren Profils
ebenfalls weiter oben befindet.
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Bei der anderen in den Fig. 3 und 4 in zwei verschiedenen Anwendungsbeispielen
gezeigten Aus führungsörm ist im Förderkanal 3 ein Drehschieber 18 vorgesehen, der
beispielsweise ebenfalls von dem die Bewegungsumkehr des R erschiebers auslösenden
Endschalter gesteuert-werden kann.
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im übrigen ist die Arbeitsweise der in den Fig. 3 und 4 geeigten Vorrichtung
mit jener nach den Fig. 1 und 2 übereinstimmend.
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Ein erheblicher Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung liegt darin,
daß der Beginn und das Ende der Abgabe von Dichtmasse in die offenen Enden der Rahmenschenkel
auf einfachste Art und Weise in Abhängigkeit von der Breite der Rahmenschenkel durch
die Stellung des Niederhaltestempels 8 gesteuert wird. Hiezu ist entweder der die
obere Endstellung
des Steuerschiebers definierende Anschlag vorgesehen
oder aber der Schieber bewegt sich so weit nach oben, bis das halterungsseitige
Ende des Durchtrittskanals für die Dichtmasse durch die Fläche 12 des Stempels 8
wieder geschlossen wird. Das Öffnen und Schließen der Düse 2 am Ende des Förderkanals
3 erfolgt ebenfalls durch den Steucrschieber 14.