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Walzgerüst
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(Zusatz zu P 31 07 693.9) Die Erfindung betrifft ein Walzgerüst mit
zwei Arbeitswalzen, zwei Zwischenwalzen und zwei Stützwalzen, also ein sogenanntes
Sexto-Walzgerüst, bei welchem wenigstens die Stützwalzen und die Zwischenwalzen
im wesentlichen in gleicher Vertikalebene übereinanderliegen, und bei welchem ferner
die Zwischenwalzen zwischen den Stützwalzen und den Arbeitswalzen axial verschiebbar
angeordnet sind und bei welchem ständerfeste Blöcke einerseits mit vertikalen Führungsflächen
für die Einbaustücke der Einbaustücke der Arbeitswalzen und der Zwischenwalzen versehen
sind und andererseits Verstellmittel zum Ausbalancieren und Biegen der Walzen aufweisen,
wobei bestimmte Verstellmittel mit Wirkrichtung gegen die obere Stützwalze auf die
Einbaustücke der oberen Zwischenwalze zur Wirkung bringbar sind und wobei nach P
31 07 693.9 den Einbaustücken beider Zwischenwalzcn in den Blöcken vorgesehene Verstellmittel
als Biegevorrichtungen zugeordnet sind, an jedem Block ein unteres und ein oberes,
mit den Führungsflächen für die Einbaustücke der Zwischenwalzen versehenes Führungsstück
vertikal verschiebbar geführt ist, sowie die die Biegevorrichtungen für die Zwischenwalzen
bildenden Verstellmittel relativ zu den Einbaustücken und/oder den Führungsstücken
in Horizontalrichtung parallel zu den Walzenachsen verlagerbar vorgesehen sind.
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Ein Walzgerüst dieser Bauart ist besonders zur Auswalzung von Bändern
eines großen breiten Spektrums geeignet, weil es für alle walzbaren Bandbreiten
mit konstanten Wirkbedingungen bei möglichst kleiner Hertz'schen-Pressung an den
Berührungsstellen von Arbeitswalzen und Zwischenwalzen arbeiten kann, sowie eine
optimale Durchmesserwahl für die Arbeits- und Zwischenwalzen - bezogen auf die Walzaufgabe
und das Beherrschen der Umfangskräfte - ermöglicht und schließlich auch das problemlose
Wechseln der Arbeits- und der Zwischenwalzen zuläßt.
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Hierbei ergibt sich einerseits der wesentliche Vorteil, daß nur ein
geringer Verschleiß der Arbeitswalzen eintritt, weil diese Arbeitswalzen nicht um
die Kante der Zwischenwalzen korrigiert werden. Andererseits erweist es sich aber
auch als vorteilhaft, daß der Biegehebelarm der axial verschiebbaren Zwischenwalzen
für alle zu walzenden Bandbreiten konstant bleibt. Schließlich werden aber auch
die Verschiebebedingungen für die Zwischenwalzen wesentlich verbessert.
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Es hat sich auch gezeigt, daß aufgrund der erzielbaren günstigen Hertz'schen-Pressung
und der hohen Temperaturgradienten (große Materialspannungen) an den Arbeitswalzen
eine höhere Sicherheit gegen Schalenausbrüche erreicht werden kann. Endlich wird
bei diesem Walzgerüst auch eine gegenseitige Beeinträchtigung der verfügbaren Konstruktionsräume
vermieden, so daß bei optimaler Durchmesserwahl von Arbeitswalzen und Zwischenwalzen
keine Einschränkung hinsichtlich der Gestaltung der wirksamen Kraftübertragungssysteme
für die Biege-Korrekturkräfte eintritt, sich also keine Dimensionierungsschwierigkeiten
ergeben.
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Ziel der Erfindung ist es, ein Walzgerüst der in P 31 07 693.9 offenbarten
Art mit einfachen Mitteln so weiterzubilden, daß sich eine wirksame Erweiterung
des Biege-Korrekturbereichs ergibt, der eine Verbesserung der Bandprofilqualität
ermöglicht und auch eine Optimierung der Iugendrucke einorseits an den
Berührungsstellen
der Arbeitswalzen mit den Zwischenwalzen und andererseits an den Berührungsstellen
der Zwischenwalzen mit den Stützwalzen ermöglicht.
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Die Lösung dieser komplexen Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch
erreicht1 daß auch den Einbaustücken beider Arbeitswalzen in den Blöcken vorgesehene
Verstellmittel als Biegevorrichtungen zugeordnet sind, die an Führungsstücken angreifen,
welche wiederum einerseits über Vertikalführungen in den Blöcken gehalten sind und
andererseits Horizontalführungen für die Einbaustücke aufweisen.
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Der besondere Vorteil einer solchen Weiterbildung des Walzgerüstes
nach P 31 07 693.9 liegt darin, daß durch gleichzeitigen Eingriff der den Zwischenwalzen
und den Arbeitswalzen getrennt zugeordneten Biegevorrichtungen die Bandprofil-Qualität
erhöht werden kann, daß die getrennte Regelbarkeit der Fugenbrücke an den Berührungsstellen
von Arbeitswalzen und Zwischenwalzen sowie von Zwischenwalzen und Stützwalzen eine
Verminderung.des Walzenverschleißes ermöglicht sowie auch die Walzenbeanspruchung
und die Walzenlagerbelastung kleiner werden läßt.
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Schließlich ist es aber auch noch von wesentlicher Bedeutung, daß
sich einerseits durch die Biegung der Zwischenwalzen eine Stützwalzen-Profilkorrektur
herbeiführen läßt, während andererseits die Biegung der Arbeitswalzen für Prozeßeingriffe
benutzt werden kann.
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Damit jede Arbeitswalze unabhängig von der anderen und auch unabhängig
von den Zwischenwalzen gebogen werden kann, besteht ein wichtiges Weiterbildungsmerkmal
der Erfindung darin, daß jedes Führungsstück aus einem ständerseitigen Teil und
einem dem Einbaustück der Arbeitswalze zugeordneten Teil besteht, wobei die die
Biegevorrichtung bildenden Verstellmittel zwischen diesen beiden Teilen angeordnet
sind und die ständerseitigen
Teile der Führungsstücke beider Arbeitswalzen
über Kolben-Zylinder-Einheiten miteinander in Verbindung stehen.
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Eine andere wichtige Ausgestaltung wird nach der Erfindung auch darin
gesehen, daß die beiden Teile der Führungsstücke ausschließlich vertikal zueinander
relativ verschiebbar sind und die Einbaustücke der Arbeitswalzen wiederum relativ
zu den ihnen zugeordneten Teilen der Führungsstücke ausschließlich horizontal verschiebbar
vorgesehen werden.
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Die die Biegevorrichtung bildenden Verstellmittel können -ebenso wie
die Kolben-Zylinder-Einheiten im ständerseitigen Teil der Führungsstücke eingebaut
sein und am einbaustückseitigen Teil derselben angreifen. Möglich ist es aber auch,
die die Biegevorrichtung bildenden Verstellmittel im einbaustückseitigen Teil der
Führungsstücke sitzen und am ständerseitigen Teil derselben angreifen.
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Schließlich ist es aber auch noch wichtig, daß die Verstellmittel
aus hydraulisch beaufschlagbaren Kolben-Zylinder-Einheiten bestehen und dabei doppelt
wirkend ausgebildet sind sowie zug- und druckfest zwischen die Führungsstücke eingreifen.
Es ergibt sich auf diese Art und Weise auch für die die Biegevorrichtungen der Arbeitswalzen
enthaltenden Führungsstücke ein sehr gedrängter Aufbau, welcher die Arbeitswalzen-Einbaustücke
praktisch kaum überschreiten und somit die optimale Durchmesserwahl für die Arbeits-
und Zwischenwalzen begünstigt.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend an
in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigt Fig. 1
in schematisch vereinfacht dargestelltem, parallel zur Walzrichtung liegendem Vertikalschnitt
eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Walzgerüstes,
Den
Einbaustücken 15 der oberen Zwischenwalze 4 sind Führungsstücke 19 zugeordnet, wobei
auch hier die Einbaustücke 15 in Vetikalrichtung formschlüssig aber horizontal verschiebbar
mit den Führungsstücken 19 in Eingriff stehen.
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Führungsstücke 20 gleicher Bauart und Wirkungsweise sind aber auch
den Einbaustücken 16 für die untere Zwischenwalze 5 zugeordnet. Die Horizontalführungen
21 zwischen den Einbaustücken 15 und 16 für die Zwischenwalzen 4 und 5 sowie den
zugehörigen Führungsstücken 19 und 20 sind dabei so ausgelegt, daß sie nicht nur
den Wechsel der Zwischenwalzen 4 und 5 zusammen mit den Arbeitswalzen 2 und 3 ermöglichen,sondern
daß sie auch eine Axialverschiebung der Zwischenwalzen 4 und 5 relativ zu den Arbeitswalzen
2 und 3 sowie zu den Stützwalzen 6 und 7 für den Walzbetrieb gewährleisten. Die
Axialverschiebung der Zwischenwalzen 4 und 5 ist für den Walzbetrieb wichtig, weil
hierdurch eine Einstellung des Walzgerüstes auf die unterschiedliche Breite der
jeweils auszuwalzenden Bänder vorgenommen werden kann. Durch diese Einstellung läßt
sich nämlich die stärkere Auswalzung der Walzenbänder im Bereich ihrer Längskanten
und die besonders hohe Beanspruchung der auf die Walzgutkanten einwirkenden Abschnitte
der Arbeitswalzen 2 und 3 verhindern.
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Für ein Walzgerüst, welches zur Auswalzung von Bändern eines großen
Breitenspektrums eingesetzt werden soll, ist es von wesentlicher Bedeutung, daß
bei allen walzbaren Bandbreiten mit konstanten Wirkbedingungen bei möglichst kleiner
Hertz'schen Pressung zwischen den Arbeitswalzen 2 und 3 und den Zwischenwalzen 4
und 5 gearbeitet werden kann, sowie auch optimale Durchmesser für die Arbeitswalzen
2 und 3 und die Zwischenwalzen 4 und 5 -bezogen auf die Walzaufgabe und das Beherrschen
der Umfangskräfte - gewählt werden können. Deshalb sind am Walzgerüst im Einbaubereich
der Zwischenwalzen 4 und 5 besondere Vorkehrungen getroffen. Den Einbaustücken 15
der oberen Zwischenwalze 4 und den entsprechenden Einbaustücken 16 der unteren Zwischenwalze
5 sind nämlich im Bereich der ständerfesten
Fig. 2 in größerem
Maßstab den in Fig. 1 mit II gekennzeichneten, erfindungswesentlichen Teilbereich,
Fig. 3 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung einer anderen Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Walzgerüstes, Fig. 4 in größerem Maßstab den in Fig. 2 mit IV
gekennzeichneten, erfindungswesentlichen Teilbereich.
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Das in Fig. 1 gezeigte Walzgerüst weist in üblicher Weise zwei mit
Abstand nebeneinander angeordnete Walzenständer 1 auf, von denen nur einer gezeigt
ist. In diesen Walzenständern 1 sind zwei Arbeitswalzen 2 und 3, zwei Zwischenwalzen
4 und 5 und zwei Stützwalzen 6 und 7 aufgenommen, so daß ein sogenanntes Sexto-Walzgerüst
gebildet wird. Die obere Stützwalze 6 und die untere Stützwalze 7 sind über ihre
Einbaustücke 8 bzw. 9 unmittelbar in den Ständerfenstern 10 der beiden Walzenständer
1 gehalten und geführt, wobei an den Einbaustücken 8 der oberen Stützwalze 6 die
Anstellvorrichtungen 11 des Walzgerüstes angreifen.
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Im Einbaubereich der Arbeitswalzen 2 und 3 und der Zwischenwalzen
4 und 5 befinden sich in den Ständerfenstern 10 der beiden Walzenständer 1 ständerfeste
Blöcke 12, zwischen denen einerseits die Einbaustücke 13 und 14 für die beiden Arbeitswalzen
2 und 3 und andererseits die Einbaustücke 15 und 16 für die beiden Zwischenwalzen
4 und 5 aufgenommen sind.
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Die Einbaustücke 13 der oberen Arbeitswalze 2 sind dabei in vertikaler
Richtung formschlüssig, jedoch für den Wechselvorgang horizontal verschiebbar mit
Führungsstücken 17 verbunden, die wiederum vertikal verschiebbar in den ständerfesten
Blöcken 12 geführt werden. Gleichermaßen stehen auch die Einbaustücke 14 der unteren
Arbeitswalze mit Führungsstücken 18 in Verbindung, die ebenfalls vertikal verschiebbar
in den ständerfesten Blöcken 12 geführt werden.
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Blöcke 12 jeweils Verstellmittel 22 in Form von hydraulisch beaufschlagbaren
Kolben-Zylinder-Einheiten zugeordnet, deren Anordnung und Ausbildung sich deutlich
aus Fig. 2 ergibt. Diese Verstellmittel bzw. Biegevorrichtungen 22 für die Zwischenwalzen
4 und 5 sind jeweils in die den Blöcken 12 zugeordneten Führungsstücke 19 und 20
eingebaut.
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In Fig. 2 ist dabei das rechte Führungsstück 19 für die Einbaustücke
15 der oberen Zwischenwalze 4 gezeigt. Sämtliche Führungsstücke 19 für die obere
Zwischenwalze 4 und auch sämtliche Führungsstücke 20 für die untere Zwischenwalze
5 haben die gleiche Ausbildung; sie sind jedoch relativ zueinander jeweils in spiegelbildlicher
Lage in die Walzenständer 1 eingebaut, d.h., die linksseitigen Führungsstücke 19
und 20 liegen jeweils spiegelbildlich zu den rechtsseitigen Führungsstücken 19 und
20, während die oberen Führungsstücke 19 wiederum eine spiegelbildliche Lage zu
den unteren Führungsstücken 20 in den Walzenständern 1 einnehmen.
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Aus Fig. 2 ist anhand eines Führungsstückes 19 erkennbar, daß jedes
der Führungsstücke 19 und 20 aus einem ständerseitigen Teil 23 und einem dem Einbaustück
15 bzw. 16 der Zwischenwalze 4 bzw. 5 zugeordneten Teil 24 besteht. In das ständerseitige
Teil 23 sind dabei die die Biegevorrichtung für die Zwischenwalzen 4 bzw. 5 bildenden
Verstellmittel 22 eingebaut, welche wiederum über ihre Kolbenstange 25 am einbaustückseitigen
Teil 24 angreifen. Die Wirkverbindung zwischen den Kolbenstangen 25 der Verstellmittel
22 und dem einbaustückseitigen Teil 24 jedes Führungsstückes 9 bzw. 20 ist von solcher
Art, daß mit ihrer Hilfe über die Einbaustücke 15 bzw. 16 Biegekräfte auf die Zwischenwalze
4 bzw. 5 wenigstens in Richtung gegen die Stützwalze 6 bzw. 7 ausgeübt werden können.
Besonders vorteilhaft ist es jedoch, die Verbindung zwischen den Kolbenstangen 25
der Verstellmittel 22 und dem einbaustückseitigen Teil 24 des Führungsstückes 19
so zu gestalten, daß sich Biegekräfte auf die Zwischenwalze 4 bzw. 5 sowohl in Richtung
gegen die zugehörige Stützwalze 6 bzw. 7 als auch in Richtung von ihr weg
ausüben
lassen. Hierzu ist es einerseits notwendig, die Verstellmittel 22 doppelt wirkend
auszuführen und andererseits müssen ihre Kolbenstangen 25 zug- und druckfest mit
dem einbaustückseitigen Teil 24 des Führungsstückes 19 bzw. 20 verbunden sein. Die
beiden Teile 23 und 24 des Führungsstückes 19 sind ausschließlich vertikal zueinander
relativ verschiebbar zusammengesetzt, also gegen jegliche Horizontalverschiebung
relativ zueinander gesichert.
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Aus den Fig. 1 und 2 ergibt sich ferner, daß die Führungsstücke 17
und 18 für die Einbaustücke 13 und 14 der beiden Arbeitswalzen 2 und 3 grundsätzlich
den gleichen Aufbau haben wie die Führungsstücke 19 und 20 für die beiden Zwischenwalzen
4 und 5. Auch ihre Relativlage zueinander im Walzgerüst entspricht im Grunde genommen
derjenigen der Führungsstücke 19 und 20 für die Zwischenwalzen 4 und 5.
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Aus Fig. 2 ist aus einem Führungsstück 17 ersichtlich, daß jedes der
Führungsstücke 17 und 18 aus einem ständerseitigen Teil 53 und einem dem Einbaustück
13 bzw. 14 zugeordneten Teil 54 besteht. In das ständerseitige Teil 53 sind dabei
die die Biegevorrichtung für die Arbeitswalzen 2 bzw. 3 bildenden Verstellmittel
55 eingebaut, die als Kolben-Zylinder-Einheiten ausgeführt sindund über ihre Kolbenstange
56 am einbaustückseitigen Teil 54 angreifen. Die Wirkverbindung zwischen den Kolbenstangen
56 der Verstellmittel 55 und dem einbaustückseitigen Teil 54 jedes Führungsstückes
17 bzw. 18 ist dabei von solcher Art, daß mit ihrer Hilfe über die Einbaustücke
17 bzw. 18 Biegekräfte auf die Arbeitswalze 2 bzw. 3 sowohl in Richtung gegen die
zugehörige Zwischenwalze 4 bzw. 5 als auch in Richtung von ihr weg ausüben lassen.
Hierzu ist es einerseits notwendig, die Verstellmittel 55 doppelt wirkend auszuführen,
während andererseits ihre Kolbenstangen 56 zug-und druckfest mit dem einbaustückseitigen
Teil 54 des Führungsstückes 17 bzw. 18 verbunden werden müssen. Die beiden Teile
53 und 54 des Führungsstückes 17 bzw. 18 sind ausschließlich
vertikal
zueinander relativ verschiebbar zusammengesetzt, also gegen jegliche Horizontalverschiebung
zueinander gesichert.
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Die ständerseitigen Teile 52 der Führungsstücke 17 und 18 werden zweckmäßigerweise
über Widerlager gegen die Blöcke 12 und/oder gegeneinander abgestützt und zwar derart,
daß ihre einbaustückseitigen Teile 54 und damit auch die Einbaustücke 13 und 14
für die Arbeitswalzen 2 und 3 durch die die Biegevorrichtung bildenden Verstellmittel
55 unabhängig von der jeweiligen Stützlage der ständerseitigen-Teile 53 zur Arbeitswalzenbiegung
verlagert werden können.
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Nach Fig. 1 sind als Widerlager beispielsweise Kolben-Zylinder-Einheiten
57 vorgesehen, welche die ständerseitigen Teile 53 der Führungsstücke 17 und 18
so miteinander in Verbindung halten, daß sie eine Grundeinstellung des Walzspaltes
zwischen den Arbeitswalzen 2 und 3 ermöglichen, jedoch eine gemeinsame, vertikale
Relativverlagerung der Führungsstücke 17 und 18 relativ zu den Blöcken 12 un begrenztem
Maße zulassen. Unabhängig von dieser möglichen Relativverlagerung des Arbeitswalzensatzes
2, 3 in Vertikalrichtung zu den Blöcken 12 können aber durch die Verstellmittel
55 die beiden Arbeitswalzen 2 und 3 einzeln in jeder der beiden möglichen Richtungen
in der Vertikalebene gebogen werden, um die jeweils wünschenswerten Eingriffe in
den Walzprozeß zu ermöglichen.
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Bei dem Walzgerüst nach den Fig. 1 und 2 sind in jedes Führungsstück
19 bzw. 20 für die Einbaustücke 15 bzw. 16 und der Zwischenwalzen 4 bzw. 5 jeweils
zwei in Axialrichtung der Zwischenwalze 4 bzw. 5 mit Abstand hintereinander liegende
Verstellmittel 22 eingebaut, die miteinander die Biegevorrichtung für die Zwischenwalze
4 bzw. 5 bilden. Die für den Walzbetrieb notwendige axiale Verschiebbarkeit der
Zwischenwalzen 4 und 5 wird dadurch gewährleistet, daß deren Einbaustücke 15 bzw.
16 mit dem einbaustückseitigen Teil 24 jedes Führungsstückes 19
bzw.
20 über die Horizontalführungen 21 vertikal formschlüssig in Eingriff stehen.
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Die beiden in jedes Führungsstück 19 bzw. 20 eingebauten und als Biegevorrichtungen
für die Zwischenwalzen 4 bzw. 5 dienenden Verstellmittel haben dabei den Zweck,
den Biegehebelarm der Zwischenwalze 4 bzw. 5 in jeder möglichen axialen Verschiebestellung
derselben konstant zu halten. Deshalb sind auch die beiden Im Abstand nebeneinander
in jedem Führungsstück 19 bzw. 20 angeordneten Verstellmittel 22 so ausgelegt, daß
sie jeweils in Abhängigkeit von der augenblicklichen axialen Schiebestellung der
beiden Zwischenwalzen-Einbaustücke 15 bzw. 16 relativ zum Führungsstück 19 bzw.
20 hinsichtlich der durch sie ausgeübten Stellkräfte variiert werden können. In
der einen äußersten Schiebestellung der Zwischenwalzen-Einbaustücke 15 bzw. 16 wirkt
das im betreffenden Walzenständer 1 außen liegende Verstellmittel zusammen mit dem
am gegenüberliegenden Walzenständer 1 innen liegenden Verstellmittel 22 auf die
Zwischenwalzen-Einbaustücke 15 bzw. 16 ein, während umgekehrt, in der anderen äußersten
Schiebestellung der Zwischenwalzen-Einbaustücke 15 bzw. 16 das im anderen Walzenständer
1 außen liegende Verstellmittel zusammen mit dem im ersten Walzenständer 1 innen
liegenden Verstellmittel 22 auf die Zwischenwalzen-Einbaustücke 15 bzw. 16 zur Einwirkung
kommt. Durch das Variieren der Stellkräfte in den einzelnen Verstellmitteln 22 wird
dabei erreicht, daß alle vier an einer Zwischenwalze angreifenden Einzelkräfte in
Bezug auf ihre Weitergabe an die Stützwalze symmetrisch. zur Gerüstmitte wirken.
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Übereinstimmende Stellkräfte werden durch beide dem gleichen Zwischenwalzen-Einbaustück
15 bzw. 16 zugeordnete Verstellmittel 22 ausgeübt, wenn sich das Zwischenwalzen-Einbaustück
15 bzw. 16 in seiner mittleren axialen Schiebestellung befindet.
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Jeweils von den Verstellmitteln 22 aufgebrachte Stellkräfte ändern
sich also proportional im Ausmaß der Axialverschiebung der Zwischenwalzen-Einbaustücke
15 bzw. 16 relativ zum Führungsstück 19 bzw. 20 in solcher Weise, daß der Biegehebelarm
für
die Zwischenwalze 4 bzw. 5 immer in der quer zur Walzenachse
liegenden Mittelebene der Zwischenwalzen-Einbaustücke 15 bzw.
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16 angreift und daß die Summenwirkung der Stellkräfte an beiden Enden
der Zwischenwalzen symmetrisch zur Gerüstmitte liegt.
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Durch die Kombination von Arbeitswalzenbiegung und Zwischenwalzenbiegung
bei Verwendung verschiebbarer Zwischenwalzen ergibt sich nicht nur eine Korrekturbereichserweiterung,
sondern es läßt sich auch eine Verbesserung der Bandprofilqualitåt durch den gleichzeitigen
Eingriff der beiden Korrekturmittel Arbeitswalzenbiegung und Zwischenwalzenbiegung
erzielen. Ferner ist eine Optimierung der Fugenbrücke einerseits der Arbeitswalzen
zu den Zwischenwalzen und andererseits der Zwischenwalzen zu den Stützwalzen möglich,
so daß nicht nur ein geringerer Walzenverschleiß erreicht wird, sondern sich auch
verminderte Walzenbeanspruchungen und Walzenlagerbelastungen ergeben. Schließlich
kann durch die Zwischenwalzenbiegung eine Stützwalzen-Profilkorrektur hervorgebracht
werden, während gleichzeitig die Arbeitswalzenbiegung die Möglichkeit für Eingriffe
in den Walzprozeß bietet.
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Der Grundaufbau des in Fig. 3 dargestellten Sexto-Walzgerüstes entspricht
voll und ganz demjenigen des Walzgerüstes nach Fig. 1.
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Unterschiedlich sind hier jedoch einerseits Aufbau und Wirkungsweise
der Führungsstücke 19 bzw. 20 für die Zwischenwalzen-Einbaustücke 15 und 16 sowie
andererseits auch der Aufbau der Führungsstücke 17 und 18 für die Arbeitswalzen-Einbaustücke
13 und 14.
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Fig. 4 zeigt in größerem Maßstab wiederum das rechte Führungsstück
19 für die Einbaustücke 15 der oberen Zwischenwalze 4 und außerdem das rechte Führungsstück
17 für die Einbaustücke 13 der oberen Arbeitswalze 2. Selbstverständlich haben auch
hier nicht nur alle Führungsstücke 19 für die obere Zwischenwalze 4 und alle Führungsstücke
20 für die untere Zwischenwalze 5
untereinander die gleiche Ausbildung,
sondern auch alle Führùngsstücke 17 für die obere Arbeitswalze 2 sind mit allen
Führungsstücken 18 für die untere Arbeitswalze 3 übereinstimmend gestaltet. Sie
unterscheiden sich lediglich hinsichtlich ihrer Einbaulage in den Walzenständern
1.
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Aus Fig. 6 ist zunächst anhand des oberen rechten Führungsstückes
19 für die obere Stützwalze 4 gezeigt, daß die Führungsstücke 19 und 20 wiederum
einen ständerseitigen Teil 34 und einen einbaustückseitigen Teil 35 aufweisen, daß
aber zusätzlich noch ein Zwischenteil 36 vorhanden ist. Der ständerseitige Teil
34 ist als Bestandteil des Blocks 12 ortsfest in die Walzenständer 1 eingebaut.
Er wirkt über parallel zur Walzenachse verlaufende Horizontalführungen 37 mit dem
Zwischenteil 36 zusammen, und zwar dergestalt, daß der Zwischenteil 36 im ständerseitigen
Teil 34 in Achsrichtung der Zwischenwalze 4 bzw. 5 verschiebbar ist, jedoch in Vertikalrichtung
formschlüssig damit abgestütz wird. In den Zwischenteil 36 greift der einbaustückseitige
Teil 35 des Führungsstückes 19 bzw. 20 ausschließlich vertikal verschiebbar ein,
so daß der Zwischenteil 36 und der einbaustückseitige Teil 35 gemeinsam die Horizontalverschiebung
relativ zum ständerseitigen Teil 34 ausführen können. Die in vertikaler Richtung
formschlüssige Horizontalführung zwischen dem Einbaustück 15 bzw. 16 der Zwischenwalze
4 bzw. 5 und dem einbaustückseitigen Teil 35 des Führungsstücks 19 ist hier nur
im Wechsel der Zwischenwalze 4 bzw. 5 dienlich; das Einbaustück 15 bzw. 16 und der
einbaustückseitige Teil 35 des Führungsstückes 19 bzw. 20 sind also während des
Walzbetriebs miteinander gegen Horizontalverschiebung verriegelt.
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Beim Führungsstück 19 bzw. 20 nach Fig. 4 ist das die Biegevorrichtung-
für die Zwischenwalze 4 bzw. 5 bildende Verstellmittel 38 in Form einer hydraulisch
beaufschlagbaren Kolben-Zylindereinheit in den einbaustückseitigen Teil 35 des Führungsstücks
19 bzw. 20 eingebaut und seine Kolbenstange 39 wirkt mit dem Zwischenteil 36 zusammen.
Auch hier kann das Verstellmittel 38 doppelt wirkend ausgeführt sein und mit
seiner
Kolbenstange 39 zug- und druckfest am Zwischenteil 36 angreifen.
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Beim Führungsstück 19 bzw. 20 nach Fig. 4 ist nur ein einziges Verstellmittel
38 vorhanden, und zwar ist es so eingebaut, daß es auf der quer zur Längsachse der
Zwischenwalze 4 bzw. 5 verlaufenden Mittelebene des Einbaustückes 15 bzw. 16 wirksam
ist.
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Bei jeder Axialverschiebung der Zwischenwalze 4 bzw. 5 für das einbaustückseitige
Teil 35 zusammen mit dem Zwischenteil 36 eine entsprechende Horizontalverlagerung
relativ -zum- ständerseitigen Teil 34 aus, ohne daß sich die Wirkebene des Verstellmittels
38 relativ zum Zwischenwalzen-Einbaustück 15 bzw. 16 ändert. Demzufolge bleibt auch
in jeder axialen Schiebestellung der Zwischenwalze 4 bzw. 5 ihr Biegehebelarm unverändert
gleich.
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Gegenüber dem Ausführungsbeispiel einer Zwischenwalzen-Biegevorrichtung
nach Fig. 2 weist diejenige nach Fig. 4 insofern eine vereinfachte Ausbildung auf,
als sie jeweils nur mit einer einzigen als Biegevorrichtung dienenden Verstellvorrichtung
38 auskommt. Eine Steuerung für die Biegevorrichtung nach Fig. 4 kann also einfacher
gestaltet werden, weil nur die Wirkung der Stellkräfte beider Zwischenwalzenenden
symmetrisch zur Gerüstmitte liegen muß. Statt dessen wird aber beim Ausführungsbeispiel
nach Fig. 4 als zusätzliches Element das Zwischenteil 36 benötigt, welches jedoch
als mechanisch einfaches Bauteil kostengünstig ausgeführt werden kann.
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Fig. 4 zeigt aber 1ebenfalls in größerem Maßstab, das bereits aus
Fig. 3 ersichtliche rechte Führungsstück 17 für die Einbaustücke 13 der oberen Arbeitswalze
2. Auch hier ist darauf hinzuweisen, daß sämtliche Führungsstücke 17 für die obere
Arbeitswalze 2 wie auch sämtliche Führungsstücke 18 für die untere Arbeitswalze
3 untereinander gleiche Ausbildung haben und daß sie sich lediglich hinsichtlich
ihrer Einbaulage in den Walzenständern 1 voneinander unterscheiden.
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Den Fig.3 und 4 ist am Beispiel des oberen rechten Führungsstücke
17 für die Einbaustücke 13 der oberen Arbeitswalze 2 zu entnehmen, daß die Führungsstücke
17 und 18 ebenfalls einen ständerseitigen Teil 58 und einen einbaustückseitigen
Teil 59 aufweisen.
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Abweichend von der Ausbildung der Führungsstücke 17 und 18 nach den
Fig. 1 und 2 ist bei den Führungsstücken 17 und 18 des Ausführungsbeispieles nach
den Fig. 3 und 4 das die Biegevorrichtung für die Arbeitswalze 2 bzw. 3 bildende
Verstellmittel 60 in Form einer hydraulisch beaufschlagbaren Kolben-Zylindereinheit
mit den einbaustückseitigen Teilen 59 der Führungsstücke 17 bzw. 18 eingebaut und
seine Kolbenstange 61 wirkt mit dem ständerseitigen Teil 58 zusammen. Auch hier
ist das Verstellmittel 60 doppelt wirkend ausgeführt und mit seiner Kolbenstange
39 zug- und druckfest am ständerseitigen Teil 58 befestigt.
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Wie bereits im Zusammenhang mit dem Walzgerüst nach den Fig. 1 und
2 erwähnt wurde, ist es sinnvoll, den Führungsstücken 17 und 18 für die Einbaustücke
13 und 14 der Arbeitswalzen 2 und 3 in den ständerseitigen Blöcken 12 Widerlager
so zuzuordnen, daß einerseits die Relativlage zwischen den ständerseitigen Teilen
58 der jeweils übereinander liegenden Führungsstücke 17 und 18 zueinander, andererseits
aber auch deren Relativlage zu den Blöcken 12 bestimmt werden kann, ohne daß hierbei
eine Veränderung der Relativlage zwischen den ständerseitigen Teilen 58 und den
einbaustückseitigen Teilen 59 über die Stellmittel 60 erforderlich ist. Wie in Fig.
3 anhand der linken Führungsstücke 17 und 18 für die Einbaustücke 13 und 14 der
Arbeitswalzen 2 und 3 gezeigt ist, können zur Bildung dieser Widerlager jeweils
in den ständerseitigen Teil 58 der Führungsstücke 17 und 18 Kolben-Zylinder-Einheiten
62 und 63 eingebaut werden. Die Kolbenstangen 64 und 65 der beiden Kolben-Zylindereinheiten
62 und 63 stützen sich dabei einerseits gegeneinander ab oder sind miteinander kuppelbar,
während
sie andererseits gegen horizontal verlaufende Stützflächen
der Blöcke 12 zur Anlage kommen. Durch Beaufschlagung der doppelt wirkend ausgeführten
Kolben-Zylinder-Einheiten 62 und 63 ist es dann möglich, die Relativlage der ständerseitigen
Teile 58 der Führungsstücke 17 und 18 einerseits zueinander und andererseits zu
den Blöcken 12 zu verändern, ohne daß hierzu die als Biegevorrichtungen für die
Arbeitswalzen 2 und 3 dienenden Verstellmittel 60 in den Führungsstücken 17 und
18 beeinflußt werden müssen.
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Sowohl beim Ausführungsbeispiel eines Walzgerüstes nach den Fig. 1
und 2 als auch bei demjenigen nach den Fig. 3 und 4 ist es von wesentlicher Bedeutung,
daß sowohl für die Unterbringung der Zwischenwalzen-Biegevorrichtung als auch der
Arbeitswalzen-Biegevorrichtung im Walzgerüst praktisch nur ein Einbauraum benötigt
wird, welcher sowieso für die Unterbringung der Zwischenwalzen-Einbaustücke 15 bzw.
16 und der Arbeitswalzen-Einbaustücke 13 bzw. 14 erforderlich ist. Aufgrund dieser
Tatsache steht daher der optimalen Durchmesserwahl für die Arbeits- und Zwischenwalzen
kein Hindernis im Wege und auch das problemlose WEchseln der Arbeits- und Zwischenwalzen
ist ohne weiteres gewährleistet. Ferner ergibt sich keine gegenseitige Beeinträchtigung
der verfügbaren Konstruktionsräume für die Zwischenwalzen- und die Arbeitswalzen-Biegevorrichtungen
mit der Folge, daß auch keine Einschränkung hinsichtlich der Gestaltung der wirksamen
Kraftübertragungssystem für die Biege-Korrekturkräfte der Zwischen- und Arbeitswalzen
eintritt.
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Durch die nicht nur an den axial verschiebbaren Zwischenwalzen 4 und
5 sondern auch an den Arbeitswalzen 2 und 3 mögliche Walzenbiegung wird das erzielbare
Walzergebnis beträchtlich verbessert, weil die Fugendrücke einerseits der Arbeitswalzen
zu den Zwischenwalzen und andererseits der Zwischenwalzen zu den Stützwalzen sich
optimieren lassen, die Bandprofilqualität durch gleichzeitigen Eingriff beider Korrekturmittel
verbessert werden kann und eine Stützwalzen-Profilkorrektur durch die Zwischenwalzenbiegung
möglich ist, während die Arbeitswalzenbiegung dem Eingriff in den Walzprozeß dient.
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