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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
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zum Antrieb einer Drehmaschine, z.B. eines Elektrizitätsgenerators
oder eines Synthesegaskompressors.
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Mit fossilem Brennstoff beheizte ofen dienen in der Industrie für
zahlreiche Zwecke, z.B. fUr die Dampfbildung zur Energieerzeugung oder zur Wärmeerzeugung
für chemische Prozesse.
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In diesen ofen werden die heißen gasförmigen Verbrennungsprodukte
benutzt, um z.B. Kessel rohre oder mit Katalysator gefüllte Rohre zu beheizen, um
so deren Inhalt durch indirekten Wärmeaustausch zu erhitzen. Um eine maximale Brennstoffausnutzung
zu erreichen, muß dafür gesorgt werden, so viel Warme wie möglich aus den heißen
gasförmigen Verbrennungsprodukten zurückzugewinnen, und es wurden zahlreiche Vorschläge
für die Abwärmeruckgewinnung aus den Ofenabgasen beschrieben. Allgemein Ubliche
Maßnahmen sind die Verwendung dieser Abwärme zur Vorwärmung von Kesselspeisewasser
oder der ankommenden Reaktionsteilnehmer und dergl.. In vielen chemischen Prozessen
wird die Abwärme zur Erzeugung von Dampf benutzt, der zum Antrieb von Turbinen für
die ElektrizitStserzeugung oder Gaskompression oder zur Bereitstellung von Wärme
in anderen Teilen der Anlage dienen kann. Typische chemische Anlagen, die einen
Ofen umfassen, sind Synthesegasanlagen, bei denen Dampf zur Reformierung eines Kohlenwasserstoff-Einsatzmaterials
dient.
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Synthesegas, d.h. ein Gas, das ein Gemisch aus Kohlenoxid(en) und
Wasserstoff in variablen Verhältnissen enthält, wird großtechnisch in großen Mengen
als Ausgangsstoff für anschließende
Synthesereaktionen erzeugt.
Methanol wird beispielsweise katalytisch in großen Mengen aus einem Synthesegasgemisch
mit einem ungefähren Verhältnis Wasserstoff:Kohlenoxid(e) von 2:1 synthetisiert.
Ein Synthesegasgemisch mit einem ungefähren Verhältnis von Wasserstoff: Kohlenmonoxid
von 1:1 wird bei der Hydroformylierung eingesetzt.
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Synthesegas ist auch ein Ausgangsmaterial zur Herstellung eines Gemisches
von Wasserstoff und Stickstoff im Verhältnis 3:1, das bei der Ammoniaksynthese eingesetzt
wird. Synthesegas wird beispielsweise ferner bei der Herstellung von synthetischen
Treibstoffen aus Kohle benutzt.
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Ein Hauptweg zum Synthesegas benutzt die Dampfreformierung z.B.
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eines Kohlenwasserstoff-Einsatzmaterialsi des Methans, als primäre
Reaktionsstufe. Bei dieser Stufe wird ein Gemisch aus Wasserdampf und Kohlenwasserstoff
durch katalysatorgefüllte Reformerrohre geleitet, die in einem Reformerteil eines
Reformerofens angeordnet sind. Die Abgase aus dem Reformierteil des Ofens werden
benutzt, um das Dampf/Kohlenwasserstoff-Gemisch, das Kohlenwasserstoff-Einsatzmaterial
und/oder den eingesetzten Dampf vorzuwärmen, sowie um Dampf für die Verwendung in
der Anlage und für die Abgabe nach außerhalb der Anlagegrenzen zu erzeugen. Diese
Vorwärmung erfolgt in in einem oder mehreren Wärmeaustauschern, die/einem Konvektionsteil
des Reformerofens angebracht sind. Normalerweise dient ein dampfangetriebenes Gebläse
für die Luftzuführung zu der Ofenkammer, während ein mit Dampf angetriebener Kompressor
zur Verdichtung des Synthesegases auf den für die nachfolgenden Prozessstufen, z.B.
die Methanolsynthese, erforderlichen Reaktionsdruck benutzt
wird.
Nach geläufiger Praxis werden die Synthesegaskompressoren gewöhnlich durch Hochdruck-Gegendruckdampfturbinen
angetrieben, deren Mitteldruck-Abgabedampf als Dampfzuführung für das Reformierverfahren
dient. Derartige Hochdruckturbinen und Hochdruck-Dampferzeugungsanlagen erfordern
hohe Investitions- und Unterhaltungskosten.
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Da bei Kessel öfen der thermische Wirkungsgrad des Reformerofens
infolge der Abwärmeverluste mit den Ofenabgasen kleiner als 100 % ist, wurden beträchtliche
Anstrengungen unternommen und werden auch jetzt noch unternommen, um den Gesamtwirkungsgrad
einer Synthesegasanlage durch Verbesserung der Abhitzerückgewinnung aus den Ofenabgasen
zu steigern.
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Die vorliegende Erfindung zielt ab auf die Schaffung eines verbesserten
Verfahrens zum Antrieb einer Rotationsmaschine.
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Sie zielt auch darauf ab, eine verbesserte Vorrichtung zum Antrieb
einer Rotationsmaschine zu schaffen. Ferner soll eine verbesserte konstruktive Ausbildung
einer Synthesegasanlage geschaffen werden.
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Ferner soll ein verbessertes Verfahren zur Synthesegasherstellung
geschaffen werde. Weiterhin soll eine Synthesegasanlage geschaffen werden, bei der
nicht die Notwendigkeit des Einsatzes von Hochdruck-Gegendruckdampfturbinen und
demzufolge der Erzeugung von Hochdruckdampf besteht. Darüber hinaus soll die Erfindung
ein Verfahren zur Synthesegasherstellung schaffen, das weniger Brennstoffeinsatz
als eine herkömmliche Synthesegasanlage benötigt. Schließlich soll die Synthesegasanlage
mit geringeren Kapital kosten und mit einem kleineren Flächenbedarf als eine herkömmliche
Synthesegasanlage
errichtet werden können.
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Nach einem Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Antrieb einer
Drehmaschine geschaffen, das darin besteht, daß man in einem Verbrennungsteil eines
Ofens einen Brennstoff mit Verbrennungsluft verbrennt, in wenigstens einem Kompressor
überschüssige Luft über die von dem Ofen benötigte Verbrennungsluft hinaus komprimiert,
die gebildete komprimierte Luft durch Wärmeaustausch mit den heißen gasförmigen
Verbrennungsprodukten aus dem Verbrennungsteil des Ofens erhitzt, um so einen ersten
und einen zweiten Massestrom erhitzter komprimierter Luft zu bilden, wobei der erste
Massestrom eine erste erhöhte Temperatur hat und im wesentlichen den als Verbrennungsluft
benötigten Luftmassestrom umfasst und der zweite Massestrom eine zweite erhöhte
Temperatur unterhalb der ersten erhöhten Temperatur hat und im wesentlichen den
über den als Verbrennungsluft benötigten Luftmassestrom hinausgehenden überschüssigen
Luftmassestrom umfasst, den ersten Massestrom der erhitzten komprimierten Luft in
einer mit dem ersten oder einem ersten Kompressor gekuppelten, ersten Turbine entspannt,
die entspannte Luft aus der ersten Turbine als Verbrennungsluft dem Ofen zuführt,
in dem zweiten Massestrom der erhitzten komprimierten Luft zusätzlichen Brennstoff
verbrennt und dadurch diesen Strom überhitzt, und den resultierenden überhitzten
Massestrom in einer mit der anzutreibenden Maschine und dem zweiten oder einem zweiten
Kompressor gekuppelten zweiten Turbine entspannt.-Nach einem anderen Aspekt der
Erfindung besteht die
Anlage zum Antrieb einer Drehmaschine aus
einem Ofen mit einem Verbrennungsteil, dem ein Brennstoff zugeführt werden kann,
und einer Verbrennungsluftzufuhrleitung, die an den Verbrennungsteil zwecks Zufuhr
der für die Brennstoffverbrennung erforderlichen Luft angeschlossen ist, wenigstens
einem Kompressor für die Verdichtung der Luft, die über die von dem Ofen benötigten
Verbrennungsluft hinausgeht, Wärmeaustauscheinrichtungen in dem Weg der heißen,
gasförmigen Verbrennungsprodukte aus dem Verbrennungsteil des Ofens, durch die komprimierte
Luft aus dem genannten wenigstens einen Kompressor geleitet werden kann, wobei die
Wärmeaustauscheinrichtungen so ausgebildet sind, daß sie einen ersten und einen
zweiten Massestrom erhitzter komprimierter Luft liefern, der erste Massestrom auf
einer ersten erhöhten Temperatur ist und im wesentlichen den als Verbrennungsluft
vom Ofen benötigten Luftstrom umfasst und der zweite Massestrom auf einer zweiten
erhöhten Temperatur unterhalb der ersten erhöhten Temperatur ist und im wesentlichen
den Masseluftstrom umfasst, der über den als Verbrennungsluft benötigten Luftstrom
hinausgeht, ersten Turbineneinrichtungen, die mit dem oder einem ersten Kompressor
gekuppelt sind und deren Eingang mit dem ersten Massestrom der erhitzten komprimierten
Luft beaufschlagt wird und deren Ausgang an die Verbrennungsltiftzufuhrleitung angeschlossen
ist, Zusatzbrennereinrichtungen für die Verbrennung von Zusatzbrennstoff in dem
zweiten Massestrom, um diesen zu überhitzen, zweiten Turbineneinrichtungen, die
mit der anzutreibenden Maschine und mit der oder einer zweiten Kompressoreinrichtung
gekupppelt sind, sowie Leitungen für die Zufuhr der durch den Zusatzbrenner überhitzten
komprimierten Luft zum Eingang der zweiten Turbineneinrichtung.
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Durch die Erfindung kann so die Abhitzerückgewinnung aus den heißen
gasförmigen Verbrennungsprodukten eines Ofens durch indirekten Wärmeaustausch mit
durch eine oder mehrere Wärmeaustauscheinrichtungen strömender komprimierter Luft
erreicht werden, wobei ein erster Massestrom der resultierenden heißen komprimierten.
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Luft zum Antrieb einer ersten Turbineneinrichtung dient, die mit dem
Luftkompressor zur Erzeugung komprimierter Luft gekuppelt ist und deren Abluft als
Verbrennungsluft für den Ofen dient, während ein zweiter Massestrom heißer komprimierter
Luft aus der Wärmeaustauscheinrichtung durch Verbrennung von Zusatzbrennstoff in
dem Strom überhitzt wird und zum Antrieb einer zweiten Turbineneinrichtung dient,
die mit dem anzutreibenden Synthesegaskompressor, Wechselstromgenerator oder anderen
Drehmaschine gekuppelt ist.
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Außerdem kann diese zweite Turbine auch mit dem gleichen Luftkompressor
wie die erste Turbine oder mit einem separaten Kompressor gekuppelt sein. Da die
Eingangstemperaturen an den Turbinen hoch sein können, beispielsweise über etwa
815 "C, können Niederdruck-Gasturbinensätze eingesetzt werden, die beispielsweise
bei Eingangsdrucken von etwa 4,22 bar und Ausgangsdrucken von etwa 1,05 bar arbeiten.
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Durch die Verwendung der heißen Abluft aus der ersten Turbine als
Verbrennungsluft wird der Brennstoffbedarf des Ofens verringert, da diese Luft beispielsweise
auf einer Temperatur von wenigstens etwa 538 "C sein kann. Das noch heiße Abgas
aus der zweiten Turbine, das auf einer ähnlich hohen Temperatur wie das aus der
ersten Turbine sein kann, kann zu dem Abhitzerückgewinnungsteil des Ofens zurückgeführt
und beispielsweise zur Vorwärmung von Kesselspeisewasser und/oder Einsatzmaterial
für den Prozess verwendet werden.
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Die erste und/oder zweite Turbineneinrichtung kann jeweils eine einstufige
Maschine oder eine Mehrzahl paralleler einstufiger Maschinen oder eine mehrstufige
Maschine aus zwei oder mehr in Serie angeordneten Turbinenstufen oder eine Mehrzahl
dieser parallelen mehrstufigen Maschinen sein.
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Die erste und/oder zweite Kompressoreinrichtung kann jeweils eine
einstufige Maschine oder eine Mehrzahl paralleler einstufiger Maschinen oder eine
mehrstufige Maschine aus zwei oder mehr in Serie geschalteten Kompressorstufen oder
eine Mehrzahl dieser parallelen mehrstufigen Maschinen sein.
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Bei der praktischen Ausführung der Erfindung können herkömmliche
Gasturbinensätze eingesetzt werden. So werden vorzugsweise zwei solche Sätze benutzt,
jeder Satz mit eigenem Kompressor und eigener Turbine, wobei aber die zwei Kompressoren
parallel arbeiten, und die vereinigten Luftströme aus den Kompressoren werden der
zwei Sätze/durch die Wärmeaustauscheinrichtung geleitet. Alternativ ist es möglich,
einen einzigen Gasturbinensatz mit einem einzigen Kompressor zu verwenden, der mit
der ersten und der zweiten Turbine gekuppelt ist.
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Die Wärmeaustauscheinrichtung kann ein in dem Abhitzerückgewinnungsteil
des Ofens angeordneter einziger Wärmeaustauscher sein. In diesem Falle kann der
zweite Massestrom aus dem Wärmeaustauscher als Anzapfstrom an einer Stelle zwischen
seinen Enden entnommen werden. Alternativ kann die Wärmeaustauscheinrichtung zwei
oder
mehr in Serie geschaltete Wärmeaustauscher umfassen, wobei der zweite Massestrom
als'ein Anzapfstrom beispielsweise an einer Stelle zwischen aufeinanderfolgenden
Wärmeaustauschern entnommen wird. Wenngleich es gewöhnlich zweckmäßig ist, den zweiten
Massestrom als nur ein Anzapfstrom aus der Wärmeaustauscheinrichtung abzuziehen,
ist es natürlich möglich, ihn in Form von zwei oder mehr Anzapfströmen an verschiedenen
Stellen abzuziehen.
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Alternativ kann die Wärmeaustauscheinrichtung zwei parallele Wärmeaustauscher
oder zwei parallele Wärmeaustauschersätze umfassen, von denen einer zur Erhitzung
des ersten Massestroms und der andere zur Erhitzung des zweiten Massestroms dient.
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Die Unterteilung der komprimierten Luft in den ersten und den zweiten
Massestrom kann demzufolge erfolgen, nachdem die komprimierte Luft durch Wärmeaustausch
mit den heißen gasförmigen Verbrennungsprodukten wenigstens etwas erhitzt worden
ist, oder bevor sie erhitzt worden ist. Demzufolge umfasst ein bevorzugtes Verfahren
zum Antrieb einer Rotationsmaschine nach der Erfindung die Stufen der Zuführung
des Massestroms komprimierter Luft aus dem wenigstens einen Kompressor zum Eintrittsende
der in dem Weg der heißen gasförmigen Verbrennungsprodukte aus dem Verbrennungsteil
des Ofens angeordneten Wärmeaustauscheinrichtungen, Abziehen des ersten Massestroms
der erhitzten komprimierten Luft vom Ausgang der Wärmeaustauscheinrichtung und Abziehen
des zweiten Massestroms der erhitzten komprimierten Luft zwischen dem Eingangs-
und Ausgangsende der Wärmeaustauscheinrichtung.
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Ein anderes bevorzugtes Verfahren umfasst die Stufen der Erhitzung
der komprimierten Luft aus dem wenigstens einen Kompressor in getrennten Masseströmen
durch Warmeaustausch mit den heißen gasförmigen Verbrennungsprodukten unter Bildung
des ersten und zweiten Massestroms erhitzter komprimierter Luft.
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Obgleich es in vielen Fällen zweckmäßig ist, den ersten und zweiten
Massestrom als einzelnen Strom oder als Ströme durch einen oder mehrere in Serie
geschaltete Wärmeaustauscher zu leiten, kann es in einigen Fällen von Vorteil sein,
die Masseströme als zwei oder mehr parallele Ströme dadurch zu erhitzen, daß man
sie durch mehrere parallele Wärmeaustauscher oder Wärmeaustauschersätze leitet.
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Bei einer Anlage mit zwei Gasturbtnensätzen, deren Kompressoren parallel
geschaltet sind, kann die erste Turbine erforderlich sein, um geringe oder keine
äußere Energie zu liefern; sie kann beispielsweise nur zum Antrieb des Absauggebläses
zum Abziehen der Abgase aus dem Ofen zum Ofenkamin nötig sein. Dies bedeutet, daß
die von der ersten Turbine entwi.ckelte Energie beträchtlich über das hinaus geht,
was normalerweise von ihrem angeschlossenen Kompressor benötigt wird. Diese Oberschußenergie
kann benutzt werden, um mehr Luft durch ihren angeschlossenen Kompressor zu ziehen
als durch die erste Turbine benötigt wird. Dieser Oberschuß)uft-Strom kann so benutzt
werden, den Luftausstoß des mit der zweiten Turbine verbundenen Kompressors zu ergänzen,
wobei die Summe dieses Oberschußluftstroms und des Luftausstoßes aus der zweiten
Turbine
den zweiten Massestrom liefert, der überhitzt und durch
die zweite Turbine geleitet wird. Auf diese Weise wird ein Zustand geschaffen, in
dem der Kompressor des zweiten Gasturbinensatzes weniger Energie von seiner angeschlossenen
Turbine benötigt, wodurch mehr Energie für den Antrieb des Synthesegaskompressors,
dec Wechselstromgenerators oder der anderen Rotationsmaschine verfügbar gemacht
wird.
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Bei einer Dampfreformieranlage zur Herstellung von Synthesegas kann
als Kohlenwasserstoff-Einsatzmaterial irgendein Einsatzmaterial dienen, das der
Dampfreformierung zugänglich ist.
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Solche Einsatzmaterialien sind beispielsweise u.a. Erdgas, Athan,
Propan, Butan, verflüssigte Petroleumgase, leichte Naphthas, mittlere Naphthas und
dergl..
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In den Reformerrohren laufen in Gegenwart des Katalysators verschiedene
Gasphasereaktionen ab. Wenn man beispielsweise Methan als Beispiel für ein geeignetes
Einsatzmaterial nimmt, sind die Reaktionen CH4 + H20 - b CO + 3 H2 CO + H20 - CO2
+ H2 2 CO -c CO2 + C Die erste Reaktion ist als Reformierungsreaktion bekannt, die
zweite Reaktion ist die Konvertierungsreaktion und die dritte Reaktion ist die Kohlenstoffreaktion.
Die ersten zwei Reaktionen sind von Nutzen, die dritte Reaktion, die Kohlenstoffreaktion,
ist eine unerwünschte Nebenreaktion. Um die Kohlenstoffabscheidung auf ein Mindestmaß
zu beschränken, ist es deshalb ratsam, einen
relativ niedrigen
Druck, eine relativ hohe Temperatur und ein relativ hohes Verhältnis von Wasserdampf
zu Kohlenwasserstoff zu wählen. Gewöhnlich bevorzugt man ein Einsatzmaterial mit
relativ niedrigem Molekulargewicht, um die relative Menge der Kohlenoxide in dem
Gas zu verringern.
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Das Verhältnis Dampf/Kohlenwasserstoff-Einsatzmaterial wird vorzugsweise
so gewählt, daß die Kohlenstoffabscheidung in den Reformerrohren auf ein Mindestmaß
beschränkt bleibt. In typischen Fällen ist das Verhältnis Dampf/Kohlenwasserstoff-Einsatzmaterial
so, daß sich ein Verhältnis Dampf/Kohlenstoffatom von wenigstens etwa 2:5 bis zu
etwa 5:1 oder höher, z.B. etwa 4:1, ergibt.
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Der Katalysator kann irgendein konventioneller Dampfreformierungskatalysator
sein. Die Bedingungen in den Reformerrohren sind die für die Dampfreformierung herkömmlichen
Bedingungen.
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In typischen Fällen liegt die Temperatur im Bereich von etwa 700 bis
etwa 1000 "C, vorzugsweise etwa 750 bis 900 OC, z.B. etwa bei 850 "C, während der
Druck in dem Bereich von Atmosphärendruck bis zu etwa 30 bar absolut reichen kann
Gewöhnlich bevorzugt man jedoch eine Arbeitsweise bei einem Druck von etwa 5 bis
etwa 15 bar absolut in den Reformerrohren.
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Die aus den Reformerrohren austretenden reformierten Gase haben eine
hohe Temperatur, z.B. in der Gegend von 850 OC, sie enthalten gewöhnlich einen hohen
Anteil, z.B. etwa 70 Vol.-% oder mehr Dampf. Da die Temperatur der aus den Reformerrohren
austretenden
reformierten Gase im allgemeinen die für die nachfolgende
Weiterverarbeitung erforderliche Temperatur weit übersteigt (ausgenommen, wenn eine
sekundäre Reformierung durchgeführt wird), ist es im allgemeinen praktisch, einen
großen Teil der fühlbaren Wärme aus den Gasen durch indirekten Wärmeaustausch mit
dem ankommenden Dampf/Kohlenwasserstoff-Einsatzmaterial -Gemisch, durch Dampferzeugung
und/oder durch Erwärmung von Kesselspeisewasser und dergl. zu gewinnen. Gewöhnlich
bevorzugt man eine genügende Abkühlung der reformierten Gase, um den nicht umgesetzten
Wasserdampf zu kondensieren. Da das gebildete Synthesegas unter einem geringeren
Druck stehen kann als die nachfolgende Weiterverarbeitung, z.B.die Methanolsynthese
erfordert, kann es danach notwendig sein, das Gas zu komprimieren.
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Ein bevorzugter Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung
von Synthesegas bei einem über Atmosphärendruck liegenden erhöhten Druck durch Dampfreformierung
eines Kohlenwasserstoff-Einsatzmaterials, bei dem man in einem Verbrennungsteil
eines Reformerofens einen Brennstoff in Verbrennungsluft verbrennt, um eine Mehrzahl
von Reformerrohren zu beheizen, durch die ein Dampf/Kohlenwasserstoff-Einsatzmaterial-Gemisch
unter einem Dampfreformierdruck strömt, der höher als Atmosphärendruck, aber niedriger
als der erhöhte Druck ist, einen über die von dem Ofen benötigte Verbrennungsluft
hinausgehende Luftüberschuß in wenigstens einer Kompressoreinrichtung komprimiert,
die resultierende komprimierte Luft durch Wärmeaustausch mit den heißen gasförmigen
Verbrennungsprodukten aus dem Verbrennungsteil des Reformerofens erhitzt, so daß
ein erster und ein zweiter Massestrom aus erhitzter komprimierter
Luft
gebildet wird, von denen der erste Massestrom auf einer ersten erhöhten Temperatur
ist und im wesentlichen den als Verbrennungsluft benötigten Luftstrom umfasst und
der zweite Massestrom auf einer zweiten erhöhten Temperatur unterhalb der ersten
erhöhten Temperatur ist und im wesentlichen den als Verbrennungsluft erforderlichen
Luftstrom übersteigenden Luftstromüberschuß umfasst, den ersten Massestrom der erhitzten
komprimierten Luft in einer ersten Turbineneinrichtung entspannt, die mit der oder
einer ersten Kompressoreinrichtung gekuppelt ist, die entspannte, erhitzte Luft
aus der ersten Turbineneinrichtung als Verbrennungsluft dem Verbrennungsteil des
Ofens zuführt, in dem zweiten Massestrom der erhitzten komprimierten Luft zu ihrer
Oberhitzung zusätzlichen Brennstoff verbrennt, und den resultierenden überhitzten
Massestrom in einer zweiten Turbineneinrichtung entspannt, die mit der oder einer
zweiten Kompressoreinrichtung und mit einer Synthesegaskompressoreinrichtung gekuppelt
ist, um so das Synthesegas von einem Druck zwischen Atmosphärendruck und dem erhöhten
Druck auf den erhöhten Druck zu komprimieren.
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Nach einem weiteren bevorzugten Aspekt der Erfindung umfasst eine
Synthesegasanlage zur Erzeugung von Synthesegas durch Dampfreformierung eines Kohlenwasserstoff-Einsatzmaterials
unter einem über Atmosphärendruck liegenden erhöhten Druck einen Reformerofen mit
einem Verbrennungsteil, dem ein Brennstoff zugeführt werden kann, eine an den Verbrennungsteil
angeschlossene Verbrennungsluftzufuhrleitung für die Zufuhr der für die Verbrennung
des Brennstoffs erforderlichen Luft, eine Mehrzahl von in dem Verbrennungsteil
angeordneten
Reformerrohren für den Durchgang eines zu reformierenden Dampf/Kohlenwasserstoff-Einsatzmaterial-Gemisches
unter einem Dampfreformierdruck, der über Atmosphärendruck, aber unter dem erhöhten
Druck liegt, und einem Konvektionsteil zur Gewinnung der Abhitze aus den Verbrennungsgasen
aus dem Verbrennungsteil, wenigstens einer Kompressoreinrichtung zur Kompression
des über die von dem Ofen benötigte Verbrennungsluft hinausgehenden Luftüberschusses,
Wärmeaustauscheinrichtungen in dem Konvektionsteil auf dem Wege der Verbrennungsgase
aus dem Verbrennungsteil des Ofens, durch die Luft aus der wenigstens einen Kompressoreinrichtung
geleitet werden kann, wobei die Wärmeaustauscheinrichtung einen ersten und einen
zweiten Massestrom erhitzter komprimierter Luft liefert, von denen der erste Strom
auf einer ersten erhöhten Temperatur ist und im wesentlichen den von dem Ofen als
Verbrennungsluft benötigten Luftstrom umfasst und der zweite Massestrom auf einer
zweiten erhöhten Temperatur unterhalb der ersten erhöhten Temperatur ist und im
wesentlichen den über den als Verbrennungsluft benötigten Luftstrom hinausgehenden
Luftüberschußstrom umfasst, eine erste Turbineneinrichtung, die mit der oder einer
ersten Kompressoreinrichtung gekuppelt ist, deren Eingang den ersten Massestrom
der erhitzten komprimierten Luft aufnimmt und deren Ausgang an die Verbrennungsluftzufuhrleitung
angeschlossen ist, einer Zusatzbrennereinrichtung für die Verbrennung von zusätzlichem
Brennstoff in dem zweiten Massestrom, um diesen zu überhitzen, Synthesegaskompressoreinrichtungen
für die Verdichtung des Synthesegases von einem Druck zwischen Atmosphärendruck
und dem erhöhten Druck auf den erhöhten Druck, zweite Turbineneinrichtungen, die
mit dem Synthesegaskompressor
und der oder einer zweiten Kompressoreinrichtung
gekuppelt sind, und Leitungen für die Zuführung der durch die Zusatzbrennereinrichtung
überhitzten komprimierten Luft zum Eingang der zweiten Turbineneinrichtung.
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Bei einer Ausführungsform der Anlage ist die zweite Turbineneinrichtung
auch mit einer zweiten Kompressoreinrichtung gekuppelt, von der komprimierte Luft
ebenfalls durch die Wärmeaustauscheinrichtung geleitet wird. In diesem Falle können
zwei Gasturbinensätze vorgesehen sein. Bei einer anderen Ausführungsform der Anlage
sind die erste und die zweite Turbineneinrichtung mit einer gemeinsamen Luftkompressoreinrichtung
gekuppelt, und sie bilden mit dieser einen einzigen Gasturbinensatz.
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Bei einer weiteren Ausführungsform umfasst die zweite Turbineneinrichtung
zwei parallele Gasturbinen, und der Uberhitzte Massestrom aus dem Zusatzbrenner
wird geteilt, wobei ein Teil zum Antrieb einer mit dem Synthesegaskompressor gekuppelten
Gasturbine dient, während der andere Teil zum Antrieb einer mit einem Luftkompressor
gekuppelten Gasturbine dient und verdichtete Luft aus dem Luftkompressor der Wärmeaustauscheinrichtung
zugeführt wird.
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Der Massestrom durch die zweite Turbineneinrichtung kann gewünschtenfalls
dadurch vergrößert werden, daß man in den zweiten Massestrom vor, gleichzeitig mit
oder nach seiner Oberhitzung Wasserdampf einführt. Dieser Dampf kann durch indirekten
Wärmeaustausch
mit den Verbrennungsgasen des Ofens erzeugt werden.
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Die Synthesegaskompressoreinrichtung kann eine einzelne Kompressorstufe
oder zwei oder mehr Kompressorstufen, gegebenenfalls mit Zwischenkühlung zwischen
den Kompressorstufen, umfassen.
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Der mittlere Druck des Synthesegases entspricht etwa dem in den Reformerrohren
herrschenden Druck unter der Annahme, daß abströmseitig der Rohre der Druckabfall
zu vernachlässigen ist. Demzufolge liegt der Druck vorzugsweise in dem Bereich von
etwa 5 bar bis zu etwa 30 bar. Der erhöhte Druck hängt ab von der Verwendung des
Synthesegases. Wenn beispielsweise das Synthesegas für die Methanolsynthese dienen
soll, kann der erhöhte Druck in dem Bereich von etwa 300 bar bis zu etwa 400 bar
oder mehr liegen.
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Die Zusammensetzung des Synthesegases hängt von ihrer beabsichtigten
Verwendung ab. Ein Synthesegas für die Hydroformylierung enthält ein H2/CO-Gemisch
im Verhältnis von etwa 1:1 (z.B.
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H2:CO = 1,05:1), während ein Synthesegas für die Methanolsynthese
im typischen Fall ein H2/CO-Verhältnis von etwa 2:1 (z.B. H2:CO = 2,25:1) aufweist.
Die genaue Zusammensetzung des Synthesegases kann in bekannter Weise durch die Bedingungen
in den Reformerrohren variiert werden.
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Zum besseren Verständnis der Erfindung und zur leichteren praktischen
Ausführung werden nun eine bevorzugte Ausführungsform der Synthesegasanlage und
mehrere ihrer Modifikationen zusammen mit
ihren Betriebsverfahren
beispielsweise unter Bezugnahme auf die beiliegenden schematischen Zeichnungen beschrieben.
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Figur 1 ist ein Fließbild einer nach der Erfindung konstruierten
Synthesegasanlage, und die Figuren 2 bis 9 zeigen Einzelheiten der Fließbilder modifizierter
Ausführungsformen der Anlage nach Figur 1.
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Für den Fachmann ist erkennbar, daß die Zeichnungen schematische
Darstellungen sind und verschiedene Ausrüstungsteile, die bei einer praktischen
Betriebsanlage notwendig sind, wie Ventile, Temperaturmessinstrumente, Druckregeleinrichtungen
und dergl., aus Gründen der Obersichtlichkeit weggelassen wurden. Diese Standard-Ausrüstungsteile
werden entsprechend der herkömmlichen Chemieingenieurpraxis vorgesehen und sind
nicht Gegenstand der Erfindung.
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Nach Figur 1 der Zeichnung weist eine Synthesegasanlage für die Methanol
synthese einen Reformerofen 1 mit einem Reformerteil 2 und einem Konvektionsteil
3 auf. In dem Reformerteil 2 sind mehrere Reformerrohre 4 angeordnet, von denen
in Figur 1 zwei dargestellt sind. Durch die Rohre 4 strömt ein zu reformierendes
Gemisch aus Dampf und Kohlenwasserstoff-Einsatzmaterial. Durch Leitung 5 kann einer
oder mehreren Brennerdüsen (nicht dargestellt) Brennstoff zugeführt werden, während
die Verbrennungsluft dem Reformerteil 2 durch Leitung 6 zugeführt wird.
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Das Kohlenwasserstoff-Einsatzmaterial, z.B. Methan, wird durch Leitung
7 zugeführt und in dem Konvektionsteil 3 im Wärmeaustauscher 8 vorgewärmt, und zwar
im typischen Fall auf eine Temperatur in dem Bereich von etwa 400 bis etwa 420 "C.
Das vorgewärmte Einsatzmaterial gelangt dann durch Leitung 9 zu einem Entschwefelungsbehälter
10, der eine Charge eines geeigneten Entschwefelungsmittels enthält. Das entschwefelte
Einsatzmaterial strömt weiter durch Leitung 11 und wird mit durch Leitung 12 zuge-.
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führtem Wasserdampf gemischt. Im typischen Fall hat das rsultierende
Gemisch aus Dampf und Kohlenwasserstoff-Einsatzmaterial ein Verhältnis Wasserdampf:Kohlenstoffatom
von etwa 4:1. Dieses Gemisch gelangt durch Leitung 13 zu einem Wärmeaustauscher
14, in dem es durch die aus den Reformerrohren 4 austretenden, reformierten Gase
auf die Eingangstemperatur (typischerweise etwa 850 dC) erhitzt wird.
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Aus dem Wärmeaustauscher 14 wird das erhitzte Gemisch durch Leitung
15 zum Eingang der Reformerrohre 4 geleitet, die mit einem geeigneten Katalysator,
wie etwa Nickel auf einem feuerfesten Träger aus Calcium- und Aluminiumoxid, gefüllt
sind.
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Die heißen reformierten Gase werden durch Leitung 16 zu dem Wärmeaustauscher
14 geleitet, in dem sie das ankommende Gemisch aus Dampf und Kohlenwasserstoff-Einsatzmaterial
erhitzen.
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Sie strömen dann weiter durch die Leitung 17 zu den Wärmeaustauschern
18, 19 und 20 und dann zu dem Kühler/Kondensator 21 und der Kondensattrommel 22.
Das Kondensat wird durch Leitung 23 aus der Trommel 22 entfernt, während das resultierende
Synthesegas durch Leitung 24 weiterströmt. Die Bezugszahl 25 bezeichnet eine Entnebelungseinrichtung
in
der Trommel 22.
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In dem Wärmeaustauscher 18 erzeugen die heißen reformierten Gase
durch Wärmeaustausch mit Wasser in der an die Dampftrommel 27 angeschlossenen Leitung
26 Dampf, der durch Leitung 28 zu der Dampftrommel 27 zurückgeführt wird. Die reformierten
Gase werden im Wärmeaustauscher 19 durch Wärmeaustausch mit Kesselspeisewasser in
Leitung 29 weiter gekühlt. Der Wärmeaustauscher 20 bewirkt eine weitere Kühlung
der reformierten Gase gegen das in Leitung 30 zirkulierende heiße Wasser. Der Kühler/Kondensator
21 wird durch Leitung 31 mit Kühiwasser beaufschlagt.
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Wie aus Figur 1 ersichtlich ist, wird der Dampf für die Leitung 12
aus der Dampftrommel 27 geliefert.
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Die Luft für die Verbrennung des dem Reformierteil 2 durch Leitung
5 zugeführten Brennstoffs wird auf der Eingangsseite des Kompressors 32 eines Gasturbinensatzes
33 angesaugt, wie durch die Pfeile 34 angegeben ist. Die resultierende verdichtete
Luft wird von der Ausgangsseite des Kompressors 32 durch die Leitungen 35 und 36
einem Wärmeaustauscher 37 zugeführt, der in dem Konvektionsteil 3 des Reformerofens
1 angebracht ist. Die heiße komprimierte Luft wird aus dem Wärmeaustauscher 37 durch
die Leitung 38 abgezogen und gelangt zur Eingangsseite der Turbine 44 des Gasturbinensatzes
33. Die Ausgangsseite der Turbine 44 ist an die Verbrennungsluftzufuhrleitung 6
angeschlossen
Wie aus Figur 1 ersichtlich ist, sind der Kompressor
32 und die Turbine 44 zusammen mit einem Saugzuggebläse 46 auf einer gemeinsamen
Welle 45 angebracht, wobei das Gebläse 46 dazu dient, Abgase aus dem Konvektionsteil
3 des Reformerofens 1 durch die Leitungen 47 und 48 zu einem Kamin 49 zu fördern.
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Die Bezugszahl 50 bezeichnet einen Anlassermotor für den Gasturbinensatz
33.
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Das Synthesegas in Leitung 24 wird in einer primären Kompressorstufe
51 auf einen mittleren Druck komprimiert und durch Leitung 52 einer Kühl stufe 53
und dann durch Leitung 54 der Eingangsseite eines sekundären Kompressors 55 zugeführt,
in dem es weiter auf den Methanolsynthesedruck komprimiert wird. Das Gas von der
Ausgangsseite des Kompressors 55 strömt weiter durch Leitung 56 zu einer weiteren
Kühl stufe 57 und dann durch Leitung 58, um das Ergänzungsgas für die Methanol synthese
zu bilden, wobei es mit dem Umwälzgas aus der Methanolsyntheseanlage 60 (die von
herkömmlicher Bauart ist und geeignete Naßreinigungs-, Methanolsynthese-und Rückgewinnungsstufen
umfasst) in Leitung 59 gemischt wird.
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Die gemischten Gase werden durch Leitung 61 dem Rückführkompressor
62 und dann durch Leitung 63 der Anlage 60 zugeführt.
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Der primäre Kompressor 51, der sekundäre Kompressor 55 und der Rückführkompressor
62 sind auf einer gemeinsamen Welle 64 angebracht und werden durch eine zweite Turbinenstufe
65 eines zweiten Gasturbinensatzes 66 angetrieben. Dies ist ein zweiwelliger
Gasturbinensatz
mit einem Kompressor 67 und einer ersten Turbinenstufe 68, die beide auf einer Welle
69 angebracht sind, sowie zusätzlich einer zweiten Turbinenstufe 65. Der Kompressor
67 saugt an seiner Eingangsseite Luft an, wie durch die Pfeile 70 angegeben ist.
Die komprimierte Luft gelangt von seinem Ausgang durch Leitung 71 und 36 zum Wärmeaustauscher
37. Aus dem Wärmeaustauscher 37 wird durch teitung 72 ein Strom heißer Luft abgezogen,
der zu einer Verbrennungskammer 73 gelangt, der durch Leitung 74 auch Brennstoff
zugeführt wird. Die gebildeten heißen Verbrennungsgase werden durch Leitung 75 der
Eingangs seite der den Kompressor 67 antreibenden ersten Turbinenstufe 68 und dann
direkt der zweiten Turbinenstufe 65 zugeführt. Da sich die erste Turbinenstufe 68
und die zweite Turbinenstufe 65 auf verschiedenen Wellen befinden, können diese
mit verschiedenen Drehzahlen laufen. Von der Ausgangsseite der zweiten Turbinenstufe-65
strömen die entspannten Gase durch Leitung 76 zum Konvektionsteil 3 des Reformerofens
1, in dem diese Gase das ankommende Kohlenwasserstoff-Einsatzmaterial in Wärmeaustauscher
8 erhitzen.
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Die Bezugszahl 77 bezeichnet eine andere Abgasleitung aus dem Konvektionsteil
3.
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Beim Anlassen dient der Motor 50 zum Anfahren des Gasturbinensatzes
33 und dann dazu, anfänglich Luft durch den Wärmeaustauscher 37 zu drücken. Gleichzeitig
wird Brennstoff durch die Leitungen 5 und 74 zugeführt und durch geeignete Zündeinrichtungen
(nicht dargestellt) gezündet. Mit dem Ansteigen der Temperatur
in
dem Konvektionsteil 3 tritt ein entsprechender Anstieg der Lufttemperatur in Leitung
38 ein, bis der Motor 50 abgeschaltet werden kann. Ein Hilfserhitzer (nicht dargestellt)
dient dazu, Dampf in der Dampftrommel zu erzeugen. Wenn die Reformerrohre 4 auf
die richtige Temperatur aufgewärmt sind, lässt man Einsatzmaterial durch Leitung
7 strömen. Bei einer anderen Ausführung kann ein Inertgas, wie Stickstoff, durch
die Reformerrohre 4 strömen, bis in der Dampftrommel 27 Dampf erzeugt wurde, worauf
das Einsatzmaterial durch Leitung 7 zugeführt werden kann.
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Wie für einen Fachmann erkennbar, unterscheidet sich die Anlage der
Figur 1 von einer herkömmlichen Anlage dadurch, daß das Zwangsfördergebläse für
die Verbrennungsluft des Reformerofens mit seinem angeschlossenen Antrieb, das Saugzuggebläse
für die Abgase aus dem Konvektionsteil des Reformerofens mit seinem angeschlossenen
Antrieb und der Lufterhitzer für die Erwärmung der Verbrennungsluft, die in einer
konventionellen Anlage alle vorhanden sind, durch einen einzigen Gasturbinensatz
und einen Wärmeaustauscher, d.h. den Gasturbinensatz 33 und den Wärmeaustauscher
37, ersetzt sind. Da ferner herkömmliche Auslegungen normalerweise Dampfturbinen
für den Antrieb des Zwangsfördergebläses für die Ofenverbrennungsluft und des Saugzuggebläses
für die Abgase aus dem Konvektionsteil des Ofens benutzen, beseitigt die Anlage
der Figur 1 die Notwendigkeit, Kondensatoren und Kondensatpumpen für diese Dampfturbinen
vorzusehen. Ferner ist die bisher zum Antrieb des Synthesegaskompressors benutzte
Hochdruckdampfturbine durch einen zweiten Gasturbinensatz ersetzt, wodurch sich
wiederum
eine Vereinfachung der Anlage ergibt, da hierfür keine.
Dampfkondensatoren oder Kondensatpumpen benötigt werden. Da ferner keine Hochdruckdampfturbinen
vorhanden sind, besteht keine Notwendigkeit, Hochdruckdampf, z.B. mit Drucken in
der Gegend von 100 bar, zu erzeugen. Stattdessen besteht nur ein Bedarf an Dampf
unter dem Prozessdruck des Dampfreformers, z.B. unter einem Druck in der Gegend
von 30 bar, und dann nur für eine Dampfmenge, die für den Dampfreformierprozess
selbst erforderlich ist. Dies stellt eine beträchtliche Ersparnis an Investitionskapital
dar, da die Dampftrommel sowie auch die angeschlossenen Leitungen und Dampfregelventile
kleiner als in einer herkömmlichen Anlage und von leichterer Konstruktion sein können.
Ein zusätzlicher Vorteil besteht darin, daß die Unterhaltungskosten der Anlage nach
Figur 1 infolge ihrer Vereinfachung und der Verringerung des Dampfdruckes kleiner
als die einer konventionellen Anlage sind. Ein weiterer Nutzen durch den Einsatz
von Gasturbinensätzen besteht darin, daß diese kompakte Anlagen sind und demzufolge
der Grundflächenbedarf für die Synthesegasanlage im Vergleich zu konventionellen
Anlagen reduziert werden kann. Schließlich sind, verglichen mit konventionellen
Anlagen mit Hochdruckdampfturbinen, bedeutende Brennstoffeinsparungen zu erwarten.
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Die Anlage der Figur 2 ist mit der von Figur 1 identisch mit der
Ausnahme, daß die Leitung 12 von der Dampftrommel 27 zu einem Oberhitzer 78 in dem
Konvektionsteil 3 führt.
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In der Anlage der Figur 3 wird zusätzlicher Dampf in dem
Kessel
80 erzeugt, der durch die Leitungen 81 und 82 mit der Dampftrommel 27 verbunden
ist. Der überschüssige Dampf zu dem Bedarf in der Dampfreformierreaktion wird durch
Leitung 83 zu der Leitung 72 geführt. Die Verbrennungsgase aus der Brennkammer 73
werden durch diesen Oberschußdampf ergänzt, so daß der Gasdurchsatz durch die Turbinenstufen
68,65 gesteigert wird und zusätzliche Energie über die Energie hinaus geschaffen
wird, die zum Antrieb der Synthesegaskompressoren 51,55 und 62 erforderlich ist.
Diese zusätzliche Energie dient zum Antrieb des Wechselstromgenerators 84 und somit
zur Erzeugung von Elektrizität zur Abgabe nach außerhalb der Anlagengrenze oder
zur Verwendung innerhalb der Anlage.
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Die Anlage der Figur 4 hat für die Dampferzeugung eine ähnliche Anordnung
wie die der Figur 3. In diesem Falle wird jedoch der Oberschußdampf durch Leitung
85 zu einer Dampfturbine 86 geleitet, die einen Wechselstromgenerator 87 antreibt.
Der aus der Turbine 86 austretende Dampf wird in dem Kondensator 88 kondensiert,
der durch Leitung 89 mit Kühlwasser beaufschlagt wird.
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Bei der Anlage nach Figur 5 sind die zwei Gasturbinensätze der Ausführungsformen
nach den Figuren 1 bis 4 durch einen einzigen Gasturbinensatz ersetzt. Dieser hat
einen Luftkompressor 32, dessen Kapazität gleich der Summe der Kapazitäten der zwei
Luftkompressoren 32 und 67 der Anlagen der Figuren 1 bis 4 ist. Daher gibt es hier
eine einzige Zufuhrleitung 35,36 zu dem Wärmeaustauscher 37. Die Turbine 44 und
die Turbinenstufen 68 und 65 bilden einen Teil des einzigen Gasturbinensatzes, der
zweiwellig ausgelegt ist, wobei
die Turbine 44 und die erste Turbinenstufe
68 auf der gleichen Welle wie der Kompressor 32 und auf einer anderen Welle als
die zweite Turbinenstufe 65 angebracht sind.
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Die Figur 6 zeigt noch eine andere Ausführungsform der Anlage der
Figur 1. Bei dieser Ausftihrungsform ist die Strömung der Abgase aus der Verbrennungskammer
73 in Leitung 75 in zwei Ströme aufgeteilt, die durch die Leitungen 90 und 91 zu
den Turbinen 92 bzw. 93 gelangen (weiche die Turbinenstufen 68 und 65 der Anlage
der Figur 1 ersetzen). Die entspannten Gase aus den Turbinen 92 und 93 strömen durch
Leitung 94 bzw. 95 ab, die an die Leitung 76 führen.
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Bei der Ausführungsform der Figur 6 strömt nicht das gesamte Gas
durch die Synthesegaskompressorturbine. Beide Turbinen 92 und 93 werden mit heißem
Gas von gleicher Eingangstemperatur und gleichem Druck beaufschlagt und können relativ
kleine Maschinen sein. Daher ist der Gasturbinensatz 96 (bestehend aus Kompressor
67 und Turbine 92) kleiner als beispielsweise der Gasturbinensatz 66 der Figur 1.
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Gewünschtenfalls kann die Anlage der Figur 6 dadurch weiter modifiziert
werden, daß auch die Ausführungsform der Figur 4 verwirklicht wird. In diesem Falle
wird Dampf durch Leitung 83 (in Figur 6 in gestrichelter Linie dargestellt) zugeführt,
und ein Wechselstromgenerator 97 (in Figur 6 ebenfalls in gestrichelten Linien dargestellt)
kann ebenfalls durch Turbine 92 angetrieben werden,
um Elektrizität
zur Abgabe nach außerhalb der Anlagengrenze oder Verwendung innerhalb der Anlage
zu erzeugen.
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Bei einer anderen Ausführungsform (nicht dargestellt) der Anlage
von Figur 1 wird in der Dampftrommel 27 Hochdruckdampf durch Wärmeaustausch mit
dem heißen reformierten Gas erzeugt, und dieser Dampf, der beispielsweise einen
Druck in der Gegend von 100 bar oder mehr haben kann, wird durch eine nichtkondensierende
Dampfturbine geleitet, um den Dampf zu entspannen und seinen Druck auf den Prozessdruck
(z.B. etwa 30 bar) zu reduzieren. Diese nichtkondensierende Dampfturbine kann beispielsweise
zum Antrieb eines elektrischen Wechselstromgenerators dienen, dessen Leistung nach
außerhalb der Anlagengrenzen abgegeben oder teilweise innerhalb der Anlage verbraucht
wird.
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Bei der Anlage der Figur 7 schickt der Kompressor 32 komprimierte
Luft durch die Leitung 35. Die zur Verbrennung benötigte Luft strömt durch Leitung
101 zu dem in dem Konvektionsteil 3 in dem Weg der heißen gasförmigen Verbrennungsprodukte
angeordneten Wärmeaustauscher 102, während der Luftüberschuß, der den Verbrennungsluftbedarf
des Ofens übersteigt, durch Leitung 103 zu einem anderen Wärmeaustauscher 104 strömt,
der in dem Konvektionsteil 3 abströmseitig des Wärmeaustauschers 102 in dem Weg
der heißen gasförmigen Verbrennungsprodukte angeordnet ist. Die Ausgangsseite des
Wärmeaustauschers 102 ist an Leitung 38 angeschlossen, während die Ausgangsseite
des Wärmeaustauschers 104 an Leitung 105 angeschlossen ist.
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Die Luft in Leitung 38 ist auf einer höheren Temperatur als die Luft
in
Leitung 105.
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Luft wird ferner in dem Kompressor 67 des zweiten Gasturbinensatzes
66 verdichtet. Der grdßere Teil der verdichteten Luft strömt durch Leitung 71 zu
einem dritten Wärmeaustauscher 106, der sich in dem Konvektionsteil 3 des Ofens
abströmseitig des WärmeaustauSchers 102 in dem Weg der gasförmigen Verbrennungsprodukte
befindet, während ein kleinerer Teil längs einer Bypass-Leitung 107 zu der Turbine
108 des zweiten Gasturbinensatzes 66 strömt. (Wie in Figur 7 gezeigt, ist die Turbine
108 eine einstufige Turbine; sie kann jedoch wie die Stufen 65 und 68 der Figur
1 auch zwei Stufen haben). Die Ausgangsseite des Wärmeaustauschers 106 ist an Leitung
109 angeschlossen, und die Luftströme in den Leitungen 105 und 109 werden vereinigt
und strömen durch Leitung 72 zur Verbrennungskammer 73.
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Bei der Anlage der Figur 8 kann der Strom der komprimierten Luft
in Leitung 35 zwischen den Leitungen 110 und 111 aufgespalten werden, wobei die
durch die zwei Leitungen strömenden Anteile durch Ventil 112 gesteuert werden. Ein
größerer Teil der komprimierten Luft aus Leitung 35 strömt bei normalem Betrieb
der Anlage durch Leitung 110 und die hintereinander angeordneten Wärmeaustauscher
113 und 114 in dem Konvektionsteil 3 des Ofens. Die Ausgangsseite des Wärmeaustauschers
114 ist mit Leitung 38 verbunden. Ein kleinerer Teil des komprimierten Luftstroms
aus Leitung 35 wird durch Leitung 111 abgeleitet und mit dem Luftstrom in Leitung
71 vereinigt, um dann durch Leitung 115 und den Wärmeaustauscher 116 zu der Leitung
72
zu strömen.
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Wie bei der Anlage der Figur 1 wird der Strom des Kohlenwasserstaff-Einsatzmaterials
in Leitung 7 in dem Wärmeaustauscher vorgewärmt und in dem Entschwefelungsbehälter
10 entschwefelt, bevor es mit durch Leitung 12 zugeführtem Dampf in geeignetem Verhältnis
gemischt wird. Anstelle der weiteren Erhitzung durch indirekten Wärmeaustausch mit
den heißen reformierten Gasen entsprechend der Anlage der Figur 1, wird das Gemisch
aus Dampf/Kohlenwasserstoff-Einsatzmaterial jedoch auf die Eingangstemperatur durch
Wärmeaustausch in dem Wärmeaustauscher 117 mit den entspannten Gasen der Leitung
76 erhitzt. Die Turbinenabgase werden durch Leitung 118 zum Kamin 49 abgesaugt.
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Beim Anfahren der Anlage der Figur 8 kann das Ventil 112 geschlossen
werden, während der erste Gasturbinensatz 33 auf die Betriebsdrehzahl hochgefahren
wird. Der zweite Gasturbinensatz 66 kann unabhängig auf die Betriebsdrehzahl hochgefahren
und das Ventil 112 eingestellt werden, um das gewünschte Verhältnis der Druckluftströme
in den Leitungen 110 und 111 herzustellen.
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In der Anlage der Figur 9 ist der Gasturbinensatz 33 durch zwei Gasturbinensätze
(nicht dargestellt) ersetzt, wobei die Ströme komprimierter Luft aus ihren Kompressoren
vereinigt und durch Leitung 35 abgeführt wurden und die Abluftströme aus ihren Turbinen
vereinigt und durch Leitung 6 abgeführt wurden.
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Der Ausgangsstrom aus dem Austauscher 113 wird geteilt und gelangt
zu
zwei parallel geschalteten Wärmeaustauschern 119,120, deren Ausgangsströme durch
Leitungen 121 bzw. 122 zu den Eingängen der zwei Gasturbinensätze, d.h. der beiden
Sätze, die den Satz 33 ersetzen, geführt werden. Im übrigen ist die Anlage der Figur
9 die gleiche wie die der Figur 8.
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Die Erfindung wird durch das folgende Beispiel näher erläutert.
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Beispiel Es wird eine Anlage des in Figur 1 dargestellten Typs konstruiert,
wobei die Kapazität der Methanolsyntheseanlage 60 1360 t/d beträgt. Der Verbrennungsluftbedarf
des Reformerofens liegt bei 226,795 t/h und wird mit 1,05 bar absolut und 588 "C
angeliefert.
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Die Ausbildung des Wärmeaustauschers 37 ist derart, daß sich an ihm
ein Druckabfall von 0,88 bar ergibt. Der Luftkompressor 32 hat ein Kompressionsverhältnis
von 5:1, so daß er Luft mit einem Ausgangsdruck von 5,1 bar absolut und einer Ausgangstemperatur
von 223,9 "C liefert, wenn der Umgebungsluftdruck 1,02 bar absolut und die Umgebungslufttemperatur
15,6 OC beträgt. Der Eingangsdruck an der Turbine 44 beträgt 4,22 bar absolut und
der Ausgangsdruck 1,05 bar absolut. Beim Durchgang durch den Wärmeaustauscher 37
wird die komprimierte Luft auf. 871 "C erwärmt. Die Leistungsabgabe der Turbine
44 beträgt somit 20 225 kW (27 112 PS). Etwa 746 kW (etwa 1000 PS) sind für den
Antrieb des Gebläses 46 erforderlich,
so daß 19 479 kW (26 112
PS) für den Antrieb des Kompressors 32 zr Verfügung stehen. Bei einer Umgebungslufttemperatur
von 15,6 OC bedeutet dies, daß der Kompressor 32 51,417 t/h Luft durchsetzt, d.h.
einen Oberschuß von 16,267 t/h über den Verbrennungsluftbedarf des Reformerofens
1 hinaus.
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Der Luftkompressor 67 saugt Luft von 15,6 "C unter einem Druck von
1,01 bar absolut in einer Menge von 17,733 t/h an und liefert diese mit 5,1 bar
absolut und 223,9 "C in die Leitung 71. 34 t/h Luft unter 4,75 bar absolut werden
mit 537,8 "C aus dem Wärmeaustauscher 37 durch Leitung 72 abgezogen und der Verbrennungskammer
73 zugeführt. Durch Leitung 74 wird genügend Brennstoff zugeführt, um eine Verbrennungswärme
von 22 680 kW zu erzeugen, mit der das Gas in Leitung 75 auf 871 "C erhitzt wird.
Dieser überhitzte Gasstrom wird beim Durchgang durch die Turbinenstufen 68 und 65
auf 1,05 bar absolut entspannt, wobei seine Temperatur auf 569,4 "C abfällt. Die
Summe der Leistungsabgaben der Turbinenstufen 68 und 65 beträgt 20 904 kW (28 021
PS), von denen 6718 kW (9005 PS) für den Antrieb des Luftkompressors 67 benötigt
werden. Damit verbleiben 14 186 kW (19 016 PS) für den Antrieb der Synthesegaskompressoren
51 und 55 und des Rückführgaskompressors 62, eine Leistungsabgabe, die für diese
Kapazität der Methanolanlage 60 ausreicht.
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Verglichen mit einer konventionellen Auslegung einer Synthesegasanlage
ist der gesamte Brennstoffbedarf für den Reformerofen 1 der Anlage nach Figur 1
(der durch den durch Leitungen 5 und 74 zugeführten Brennstoff gegeben ist) verringert.
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Obgleich die dargestellten Ausführungsformen der Anlage so ausgelegt
sind, daß sie Synthesegas für eine Methanolsyntheseanlage liefern, ist für den sachkundigen
Leser ersichtlich, daß die Lehre der Erfindung auf andere Ausführungsformen einer
Synthesegasanlage anwendbar ist, der die Dampfreformierung eines Kohlenwasserstoff-Einsatzmaterials
zugrunde liegt, z.B. auf Anlagen für die Synthesegasbereitstellung für Hydroformyl
ierungsanlagen sowie Anlagen für die Bereitstellung von Synthesegas für Ammoniakanlagen.
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Bei diesen letzteren Anlagetypen bedeutet die Position 60 je nach
dem vorliegenden Fall eine Hydroformylierungsanlage oder eine Ammoniaksyntheseanlage,
und es sind nötigenfalls weitere Verfahrens- und/oder Reinigungsstufen zwischen
dem Abscheidegefäß 22 und dem Kompressor 51 anzuordnen. Diese weiteren Prozessstufen
können z.B. im Falle einer Ammoniaksyntheseanlage eine sekundäre Reformierstufe,
eine Wassergaskonvertierungsstufe, C02-Entfernungsstufe und eine Methanierungsstufe
sein. Darüber hinaus ist es einleuchtend, daß die Lehre der Erfindung auf andere
Fälle, wie etwa Kraftwerke, anwendbar ist. In diesen Fällen dient der Ofen beispielsweise
primär zur Erzeugung von Dampf in Kessel rohren anstatt zur Erhitzung von Reformerrohren,
und ein elektrischer Generator tritt an die Stelle des dargestellten Synthesegaskompressors.
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