DE3115792C2 - Chirurgisches Gerät zum Abbinden von Gefäßen o.dgl. - Google Patents

Abstract

Es wird ein Abbinde- bzw. Ligaturgerät mit einem Magazingehäuse beschrieben, das einen Vorrat an Ligaturklammern enthält. Das Gerät ist mit zwei Handgriffen versehen, und wenn diese zusammengedrückt werden, wird eine Klammer auf einem abzubindenden Gefäß zusammengedrückt. Sobald die Handgriffe entlastet werden, bewirkt eine Verbindung zwischen einem der Handgriffe und dem Magazin den Vorschub der nächst folgenden Klammer in eine zum Setzen vorgesehene Position. Auf diese Weise ist der Klammervorschub im Gerät völlig unabhängig von einer gesonderten Tätigkeit auf Seiten des das Gerät benutzenden Chirurgen.

Description

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Die Erfindung betrifft ein chirurgisches Gerät zum Abbinden von Gefäßen o. dgl. durch Setzen und Verpressen eines Vorrates von U-förmigen Klammern, ^hS die in einem Magazin des Gerätes untergebracht, von einem, mit einem Handgriff gekoppelten Vorschubfin-Eer nacheinander in einen Verformungsbereich vorschiebbar und dort durch Betätigen eines Handgriffes um das Gefäß o. dgl. verpreßbar sind.

Geräte zum Abbinden von Gefäßen mit Hilfe von Klammern sind beispielsweise aus der US-PS 41 52 920 und 41 66 466 bekannt Diese Geräte arbeiten durchaus zufriedenstellend, verlangen dem Chirurgen aber bei der Arbeit erhebliche Kräfte ab, weil sie aufgrund ihrer Konstruktion nicht kräftesparend aufgebaut sind. Der Kraftbedarf ergibt sich einerseits aus der Notwendigkeit zum Vorschub der Klammern in eine zum Verpressen vorgesehene Position und andererseits aus der eigentlichen Preßkraft. Bei größeren Operationen müssen mehrere hundert Klammern zum Abbinden von Gefäßen o. dgl. gesetzt werden, so daß es einleuchtet, daß selbst ein geringfügiges Verringern des Kräftebedarfes einen wichtiger Beitrag zu einer Verringerung der Beanspruchung des Chirurgen leistet.

Der Erfindung lag deshalb die Aufgabe zugrunde, ein chirurgisches Gerät der eingangs genannten und aus der US-PS 41 66 466 bekannten Art so weiterzubilden, daß es ermüdungsfreier gehandhabt werden kann.

Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß der Vorschubfinger derart mit dem Handgriff gekoppelt ist, daß er beim Betätigen des Handgriffs aus seiner äußersten Vorschubposition in seine zurückgezogene Grundstellung und beim Freigeben dts Handgriffs zurück in seine Vorschubposition gelangt und daß im Gehäuse des Magazins angrenzend an den Verformungsbereich (Preßbacken) eine Rast angeordnet ist, gegen die der Klammervorrat vorgespannt ist und über die die jeweils vordere Klammer mittels des Vorschubfingers in den Verformungsbereich verschiebbar ist.

Das Prinzip der Lösung besteht also darin, daß das Vorschieben der Klammern zeitlich unabhängig vom Verpressen der Klammern geschieht, so daß sich die Spitzenbelastung bei dem Verpressen jeder Klammer entsprechend reduziert.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Lösung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Die Erfindung ist nachstehend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert und in den Zeichnungen dargestellt. Dort zeigt

F i g. 1 eine Draufsicht auf das Gerät;

F i g. 2 eine Seitenansicht des Gerätes;

Fig. 3 einen Teilschnitt entlang der Linie 3-3 in Fig. 5;

Fig.4 einen Querschnitt entlang der Linie 4-4 in F ig. 7;

Fig. 5 einen Querschnitt entlang der Linie 5-5 von Fig. 1;

Fig. 6 einen Teilschnitt durch das hintere Ende des Gerätes zur Darstellung der Lage der Handgriffe in ihre Ruhestellung;

Fig. 7 eine teilgeschnittene Ansicht des vorderen Endes des Gerätes, mit einer teilweise zur Bildung einer Ligatur geschlossenene Klammer;

F i g. 8 eine der F i g. 7 ähnliche Darstellung, in der die Klammer völlig verpreßt dargestellt ist;

F i g. 9 eine der F i g. 6 ähnliche Teildarstellung des Gerätes mit teilweise betätigten Handgriffen;

F i g. 10 in stark vergrößertem Maßstab einen Schnitt durch das Vorderende des Gerätes mit in Vorschubbzw. Ruhestellung stehenden Teilen;

F i g. 11 einen der Y i g. IO entsprechenden Schnitt mit in zurückgezogener Grundstellung stehenden Teilen und

Fig. 12 einen der Fi g. 10 entsprechenden Schnitt, bei dem die den Vorschub bewirkenden Teile eine mittlere

Position zwischen Grund- und Vorschubposition einnehmen.

F i g. 1 zeigt eine Ausführungsform eines Ligaturbzw. Abbindegerätes mit zwei Handgriffen 2, 3 und einem Deckel 10a für ein Magr.r.ingehäuse 10. Der Handgriff 2 ist mittels eines Lagerstiftes 4 am Magazingehäuse 10 drehbar gehalten. Entsprechend ist der Handgriff 3 mittels eines Lagerstiftes 5 drehbar am Magazingehäuse gelagert. Der Handgriff 2 wird nachsteh snd auch als der die Klammern formende ι ο Handgriff und der Handgriff 3 als der die Klammern vorschiebende Handgriff bezeichnet In F i g. 3 ist zu erkennen, daß im Magazingehäuse 10 ein Vorrat von Ende an Ende liegenden Klammern 6, eine Vorschubplatte 7 und eine Feder 8 untergebracht sind.

Fig.4 zeigt die Anordnung des Deckels 10a am Magazingehäuse 10. Weiterhin ist eine Spurplatte 9 erkennbar, die einen Vorschubfinger 11 aufnimmt und diesen führt Die Teile werden innerhalb des Magazingehäuses mit Hufe des Deckels 10a gehalten, der in jeder gewünschten Weise am Magazingehäuse 10 befestigt sein kann.

Aus Fig. 6 ist zu entnehmen, daß der den Klammervorschub bewirkende Handgriff 3 in seiner Ruhestellung mit Hilfe eines Federelementes 13 gegen einen Anschlagstift 12 vorgespannt ist. Der der Klammerformung dienende Handgriff 2 ist in seiner Ruhestellung mit Hilfe eines Federelementes 15 gegen einen Anschlagstift 14 vorgespannt Im Handgriff 3 ist ein Winkelhebel 16 drehbar um einen Lagerstift 17 gehalten. Der Winkelhebel 16 ist an einen Betätigungsstift 18 angeschlossen, der seinerseits fest im Magazingehäuse 10 angeordnet ist. Weiterhin ist der Winkelhebel 16 über einen Lagerstift 20 an eine Betätigungsstange 19 angeschlossen, deren entferntes andere Ende eine Buchse 21 aufnimmt, die an den Vorschubfinger U angeschlossen ist. Zu beachten ist, daß das den Handgriff 2 (für die Klammerformung) gegen den Anschlagstift 14 vorspannende Federelement 15 stärker ist als das Federelement 13, das den Handgriff 3 gegen den Anschlagstift 12 vorspannt Der Anschlagstift 14 ist im übrigen innerhalb eines bogenförmigen Schlitzes 14a und der Anschlags»ift 12 innerhalb eines bogenförmigen Schlitzes 12a bewegbar. Der Betätigungsstift 18 kann sich in einem Schlitz 18a bewegen. «

In den verschiedenen Figuren ist das jeweils abzubindende Gefäß mit dem Bezugszeichen 30 gekennzeichnet.

In der F i g. 5 ist eine im Magazingehäuse befindliche Rast 31 mit Anschlag 3iA erkennbar, und es ist klar, daß die Feder 8 die Vorschubplatte 7 gegen die jeweils hinterste Klammer 6 eines Vorrates und diesen in Richtung auf das entfernt liegende Ende des Gerätes gegen die Rast 31 drückt.

Geht man davon aus, daß innerhalb der Teile 10,10a des Magazins ein Vorrat von zu setzenden Klammern untergebracht ist, so sollte die vorstehende Beschreibung hinreichend deutlich gemacht haben, daß die Feder 8 und die Vorschubplatte 7 den Vorrat an Klammern nach vorn in Richtung auf das entfernte Ende des Gerätes sowie dort gegen die Rast 31 drückt. Die erste Betätigung des Gerätes besteht aus einem Zusammendrücken der beiden Handgriffe, ohne den Versuch zum Setzen einer Klammer zu machen. Es soll vielmehr lediglich der Vorschubfinger 11 vom entfernten Ende des Gerätes zurückgezogen werden, wobei er durch Anlaufen an die Rast 31 über diese Rast hinweg gelangt und sich mit einer Nase lla in eine Position hinter die nächstfolgende Klammer im Magazin begibt Wenn daraufhin die Handgriffe losgelassen werden, bewegt sich der Vorschubfinger 11 aus der in F i g. 11 gezeigten Position in diejenige gemäß F j g. 5 oder 10, in der er die erste Klammer 6 des Magazins in die Formgebungsposition des Gerätes verschoben hat so daß diese nunmehr für die Ligatur eines Gefäßes bereitsteht Beim Vorschieben des Vorschubfingers 11 gegen die erste Klammer im Magazin wird die Rast 31 niedergedrückt und gestattet somit die Vorwärtsbewegung des Vorschubfingers 11 und der ersten Klammer 6 in den formgebenden Bereich des Gerätes. Sobald der Vorschubfinger 11 und die erste Klammer 6 über die Rast 31 hinaus gelangt sind, springt die Rast zurück in ihre ursprüngliche Position, wodurch die nächst vorzuschiebende Klammer positioniert wird.

Die Art in der dies geschieht, läßt sich am besten durch einen Vergleich der F i g. 10 bis 12 erkennen.

In Fig. 10 ist das yordere Ende des Gerätes vergrößert dargestellt. Die den Klammervorschub bewirkenden bzw. ermöglichenden Teile stehen in ihrer Ruhe- bzw. Vorschubstellung, in der die Nase lla des Vorschubfingers 11 unmittelbar hinter der zum Verpressen bereitliegenden äußersten Klammer 6 steht. Die Nase 31a der Rast 31 bildet einen Anschlag für den Steg der nachfolgenden Klammer 6 und damit für den gesamten verbleibenden Klammervorrat. In der der Fig. 10 entsprechenden Fig.6 ist erkennbar, daß das Federelement 15 den formgebenden Handgriff 2 im Gegenuhrzeigersinn vorspannt, so daß der Handgriff in einer Position steht, in der der Anschlagstift 14 am linken Ende des Schlitzes 14a anliegt. Gleichzeitig wird der den Vorschub bewirkende Handgriff 3 durch das ihm zugeordnete Federelement 13 im Uhrzeigersinn soweit vorgespannt, daß der Anschlagstift 12 am rechten Ende des Schlitzes 12a anliegt.

Bei erstmaliger Betätigung des Gerätes und im Hinblick darauf, daß das Federelement 13 schwächer ausgebildet ist als das Federelement 15, wird der Handgriff 3 beginnen, sich im Gegenuhrzeigersinn zu bewegen. Dabei bewirk; der mit dem Schlitz 18a zusammenarbeitende Betätigungsstift 18 eine Bewegung des Winkelhebels 16 in Ührzeigerrichtung. Die Betätigungsstange 19 wird also (bei Betrachtung der F i g. 6) nach unten gezogen.

Vergleicht man die F i g. 10 und 11, so ist zu sehen, daß das Ziehen an der Betätigungsstange 9 den Vorschubfinger 11 mit seiner Nase lla in seine Grundstellung überführt, in der die Nase lla sowohl hinter dem Anschlag 31a der Rast als auch noch unmittelbar hinter einem Steg der als nächstes vorzuschiebenden Klammer 6 liegt.

Sobald der Handgriff 3 die Position erreicht hat, in der seine Anschlagfläche 3a in Kontakt mit einer Anschlagfläche 10c des Magazingehäuses 10 kommt, beginnt das Federelement 15 nachzugeben, wodurch der andere Handgriff 2 anfängt, das Schließen der Klammer 6 einzuleiten, wie es in F i g. 7 angedeutet ist. Es ist erkennbar, daß sich von der Klammer 6 zunächst die freien Enden schließen, wodurch das Gefäß 30 gefangen wird. Erst durch das weitere Zusammendrücken der Klammer, wird eine vollständige Ligatur erreicht, wie es in Fig. 8 zu sehen ist. Eine Anschlagfläche 2a des Handgriffes 2 dient mit einer entsprechenden Fläche 10i> des Magazingehäuses 10 als Anschlag für die Verformung der Klammer, wodurch eine Überlastung des Gerätes unterbunden wird.
Sobald der Chirurs die Handgriffe 2 und 3 entlastet.

bewegen die sich im Zusammenhang mit den Fig. 6, 9 und lO bis 12 erläuterten Teile in umgekehrter Richtung, wodurch der Vorschubfinger 11 aus seiner Position gemäß F i g. 11 über seine in Fig. 12 gezeigte Position hinaus zum Vorderende des Gerätes gelangt (F i g. 5 und 10) und die nächste Klammer 6 in eine Position zum Abbinden eines Gefäßes vorschiebt.

Es ist nun klar, daß der Vorschub der Klammern in deren Abbindeposition keinerlei Tätigkeit auf Seiten des Chirurgen erfordert, weil dieser Vorschub automatisch durch die Freigabe der Handgriffe 2 und 3 stattfindet.

F i g. 3 zeigt, daß sich in der Vorschubplatte 7 ein Loch Ta befindet. Dessen Zweck ist die Verhinderung der Bcnutzun^a des Gerätes wenn der Klarnmervorrnt erschöpft ist. Erreicht wird dies durch ein Zusammenwirken des Vorschubfingers 11 mit dem Loch 7a, um die Vorschubplatte 7 in den Formbereich des Gerätes vorzuschieben.

Sobald die Handgriffe eines fabrikneuen Gerätes > erstmals betätigt wurden, wird sich die erste Klammer in ihrer der Verformung dienenden Position befinden, ohne daß irgendeine weitere Betätigung erforderlich wäre. Nach jedem Setzen einer Klammer und Freigeben der Handgriffe wird eine weitere Klammer automatisch

ι» in die Position für das nächste Setzen gebracht. Der Ablauf in der Praxis ist jedoch so, daß die Geräte nach ihrer Herstellung und vor der Sterilisation und Verpackung mehrere Male geprüft werden. Wenn ein Gerät deshalb im Operationssaal erstmals ausgepackt

ii wird, wird sich bereits eine Klammer in ihrer Position zum Setzen befinden.

Hierzu 6 Blatt Zeichnungen

Claims (7)

Patentansprüche:

1. Chirurgisches Gerät zum Abbinden von Gefäßen o. dgl. durch Setzen und Verpressen eines Vorrates von U-förmigen Klammern, die in einem Magazin des Gerätes untergebracht, von einem, mit einem Handgriff gekoppelten Vorschubfinger nacheinander in einen Verformungsbereich vorschiebbar und dort durch Betätigen eines Handgriffes um das Gefäß o.dgl. verpreßbar sind, dadurch gekennzeichnet,

daß der Vorschubfinger (II) derart mit dem Handgriff (3) gekoppelt ist, daß er beim Betätigen des Handgriffs aus seiner äußersten Vorschubposition in seine zurückgezogene Grundstellung und '5 beim Freigeben des Handgriffs zurück in seine Vorschubposition gelangt

und daß im Gehäuse (10) des Magazins angrenzend an den Verformungsbereich (Preßbacken 40, 41) eine Rast angeordnet ist, gegen die der Klammer- ²⁽* vorrat vorgespannt ist und über die die jeweils vordere Klammer (6) mittels des Vorschubfingers (11) in den Verformungsbereich verschiebbar ist.

2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich im Magazingehäuse (10) eine Vorschubplatte (7) in einer Position hinter dem Klammervorrat befindet und daß die Vorschubplatte (7) mittels einer hinter ihr angeordneten Feder (8) zusammen mit dem Klammervorrat gegen die Rast (31) vorgespannt ist.

3. Gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,

daß es zwei Handgriffe (2, 3) aufweist, von denen einer (2) zur Verformung der Klammern den Preßbacken (40, 41) zugeordnet und der andere (3) *5 mit dem Vorschubfinger (11) gekoppelt ist, daß der eine Handgriff (2) angrenzend an den Verformungsbereich schwenkbar am Magazingehäuse (10)

und daß der andere Handgriff (3) mit Abstand hinter dem einen Handgriff (2) am Magazingehäuse (10) schwenkbar gelagert ist.

4. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß beide Handgriffe (2,3) gegen einen Anschlag (14, 12) in ihre geöffnete ^⁵ Position vorgespannt sind.

5. Gerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der der Verformung dienende eine Handgriff (2) mit größerer Vorspannkraft in seine geöffnete Position vorgespannt ist als der dem ^w Vorschub dienende andere Handgriff (3).

6. Gerät nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Mittel (7a) zum Verhindern einer Geräte-Betätigung nach Erschöpfung des Vorrates an Klammern (6).

7. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüehe, dadurch gekennzeichnet, daß die Rast (31) federnd in den Weg der Klammern (6) und des Vorschubfingers (11) vorgespannt ist.