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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für die Qualitätskontrolle
von tiefgekühlten Gegenständen.
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Tiefkühlen ist.ein heute weit verbreitetes Konservierungsverfahren.
Am verbreitetsten dürfte das Tiefkühlen von Lebensmitteln sein. Es werden jedoch
z.B. auch Gewebeteile und Organe für medizinische Zwecke tiefgekühlt. Auch physikälische
Meßgeräte werden zum Teil tiefgekühlt, da sie sich bei höheren Temperaturen verändern,
wie z.B. dotierte Halbleiterkristalle für spezielle Meßzwecke.
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Beim Tiefkühlen aller dieser Gegenstände tritt das Problem auf, daß
eine Qualitätsverschlechterung, möglicherweise sogar ein Unbrauchbarwerden des Gegenstandes
eintritt, wenn die Gegenstände nach dem Tiefkühlen zwischenzeitlich erwärmt wurden.
Eine solche Qualitätsverschlechterung bzw. ein Unbrauchbarwerden kann z.B. auftreten,
wenn die sogenannte Kühlkette vom Hersteller bis zum Verbraucher unterbrochen wird,
weil ein Gerät teilweise nicht funktionierte oder weil die Ware zu lange bei erhöhten
Temperaturen gelagert wurde.
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In allen diesen Fällen kann der Verbraucher oder sonstige Benutzer
der tiefgekühlten Gegenstände nicht erkennen, ob diese teilweise oder ganz zwischenzeitlich
erwärmt oder aufgetaut waren. Es ist also schwierig festzustellen, ob der Gegenstand
tatsächlich seit dem Eingefrieren immer auf einer vorgeschriebenen Temperatur gehalten
wurde.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung einer Vorrichtung,
durch die jederzeit erkennbar ist, ob der tiefgekühlte Gegenstand seit seinem Einfrieren
zwischenzeitlich in unzulässigem Ausmaß einer Erwärmung ausgesetzt war.
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Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß die Vorrichtung, nachdem
sie durch Abkühlung auf eine vorbestimmte erste Temperatur aktiviert ist, durch
später erfolgende Erwärmung auf eine Temperatur, die größer als eine zweite vorbestimmte
Temperatur ist, irreversibel verändert wird.
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Die Vorrichtung kann also zunächst bei normaler Temperatur, z.B. Raumtemperatur
gelagert werden. Sie zeigt bei dieser Temperatur noch keine Veränderungen. Erst
durch Abkühlen auf eine bestimmte Temperatur, z.B. beim Tieffrieren zusammen mit
dem zu kontrollierenden Gegenstand, wird sie aktiviert. Erhöht si,ch dann anschließend
zwischenzeitlich die Temperatur auf einen Wert, der größer ist als eine zweite vorbestimmte
Temperatur, so verändert sich die Vorrichtung irreversibel, so daß jederzeit erkennbar
ist, ob diese zweite vorbestimmte Temperatur in der Vergangenheit irgendwann einmal
überschritten wurde. Die irreversible Veränderung der Vorrichtung kann dabei auf
irgendwelchen physikalischen und/ oder chemischen Prozessen beruhen.
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Besonders deutlich ist die Veränderung der Vorrichtung zu erkennen,
wenn die Vorrichtung irreversibel farblich verändert wird.
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Die Vorrichtung kann z.B. am tiefgekühlten Gegenstand befestigbar
sein, um so möglichst genau die Temperatur des Gegenstandes selber anzuzeigen. Sie
kann auch in oder an der Verpackung des Gegenstandes befestigt sein.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann die Form eines Prüfsiegels oder
Prüfetiketts haben; auf diese Weise erkennt man leichter die Aufgabe der Qualitätskontrolle,
falls man die Vorrichtung vorher noch nicht gekannt hat.
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Die Vorrichtung kann mit einer selbstklebenden Rückseite versehen
sein. In diesem Falle kann sie besonders leicht auf eine Verpackung oder einen Gegenstand
aufgebracht werden.
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Die irreversible farbliche Veränderung der Vorrichtung kann erfindungsgemäß
auf besonders einfache und vorteilhafte Weise, wobei das Funktionsprinzip auch von
außen leicht ersichtlich ist, erreicht werden. Die Vorrichtung besteht für diesen
Zweck bei einer vorteilhaften Ausführungsform aus einem wenigstens teilweise durchsichtigen
Gehäuse, in dem ein saugfähiges Materialstück und ein Behälter vorgesehen sind,
der eine farbige, sich beim Gefrieren ausdehnende und den Behälter zerbrechende
bzw. öffnende Flüssigkeit enthält.
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Im nichtaktivierten Zustand enthält also die Vorrichtung einen Behälter
mit einer Flüssigkeit. Wird nun auf die erste Temperatur abgekühlt, d.h. tiefgekühlt,
so friert die Flüssigkeit in dem Behälter und dehnt sich aus, wodurch sie den Behälter
zerbricht. Im durchsichtigen Gehäuse des Behälters sieht man neben dem saugfähigen
Materialstück einige Bruchstücke des Behälters sowie einige Stücke der gefroreren
Flüssigkeit. Es ist zu erkennen, daß der Gegenstand tiefgekühlt wurde.
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Wird nun der Gegenstand einmal soweit erwärmt, daß die gefrorene Flüssigkeit
wieder flüssig wird, so wird sie sofort vom saugfähigen Materialstück aufgesaugt
und färbt dieses ein. Diese Farbe behält das Materialstück auch dann, wenn wieder
tiefgekühlt wird und die vom Materialstück aufgesaugte Flüssigkeit wieder gefriert.
Es ist also jederzeit zu sehen,
daß in der Vergangenheit mindestens
einmal die zweite Temperatur überschritten wurde und daß der tiefgekühlte Gegenstand
also nicht mehr einwandfrei ist.
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Der Behälter, der die Flüssigkeit enthält, kann z.B. aus Glas oder
Kunststoff bestehen, da diese Materialien leicht zerbrechen.
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Der Hohlraum des Gehäuses kann durch eine zerbrechliche Wand aufgeteilt
sein, wobei in einem Teil das saugfähige Materialstück und im anderen Teil die Flüssigkeit
angeordnet ist. Man erhält so einen besonders einfachen Aufbau. Statt Teile des
Gehäuses als Wandungen für den Behälter zu verwenden, kann auch vorgesehen sein,
daß der Behälter lose im Gehäuse angeordnet ist.
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Als saugfähiges Material können sehr verschiedenartige Materialien
verwendet werden. Einen besonders billigen Aufbau erhält man jedoch, wenn das saugfähige
Material Löschpapierist.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat den Vorteil, sehr billig herstellbar
zu sein und trotzdem eine wirkungsvolle Qualitätskontrolle zu ermöglichen. Sie kann
leicht mit der Ware zusammen verpackt werden oder auch auf der Ware aufgeklebt werden,
wobei dann vorteilhafterweise die Vorrichtung mit einer selbstklebenden Rückseite
versehen ist. Die Vorrichtung kann auch sehr klein sein. So können die Behälter,
die die Flüssigkeit erhalten, ungefähr 2 - 3 mm kleine Glaszylinder, Glaskugeln,
Kunststoffzylinder und dergleichen sein. Die Gesamtgröße der Vorrichtung ist dann
nicht wesentlich größer, so daß sie tatsächlich auf auch kleineren Gegenständen
jederzeit aufgebracht werden kann.
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Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise anhand einer vorteilhaften
Ausführungsform unter Bezugnahme auf die beigefügte
Zeichnung beschrieben.
Es zeigen: Fig. 1 in schematischer Ansicht eine erfindungsgemäße Vorrichtung; und
Fig. 2 einen Querschnitt durch die Vorrichtung der Fig. 1 Die gezeigte Ausführungsform
hat die Form eines runden Prüfsiegels. Auf der Oberseite einer Kunststoffolie 1
und in der Mitte derselben ist ein Löschpapierstück 2 angebracht. Dieses Löschpapierstück
2 ist zwischen der Folie 1 und einer Deckfolie 3 eingeschlossen, wobei die Folien
1 und 3 am Rand dichtend miteinander verbunden sind, z.B. verschweißt. Zwischen
den beiden Folien 1 und 3 ist dabei ein Hohlraum 4 freigelassen, in dem sich ein
Glaszylinder 5 befindet, der eine Flüssigkeit enthält, die bei Abkühlung gefriert
und den Behälter zerbricht.
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An der Unterseite ist die Folie 1 noch mit einer Selbstklebeschicht
6 versehen, so daß die erfindungsgemäße Vorrichtung leicht auf Verpackungen oder
Gegenständen befestigt werden kann.
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Die gezeigte Vorrichtung hat die Form eines Prüfsiegels. Auf dem Rand
kann dabei, wie bei 7'angedeutet, noch eine Beschriftung vorgesehen sein.
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In den Figuren ist die Vorrichtung in dem Zustand gezeigt, den sie-vor
dem Aktivieren hat. Nach dem Aktivieren, d.h. nach dem Abkühlen auf eine niedrige
Temperatur, ist der Zylinder 5 zerbrochen. Im Hohlraum 4 befinden sich dann die
Bruchstücke des Zylinders 5 sowie gefrorene Flüssigkeitsteilchen. Bei anschliessender
Erwärmung auf eine vorbestimmte Temperatur schmelzen dann diese Flüssigkeitsteilchen
und färben das Löschpapier 2 ein.
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Diese Färbung des Löschpapiers bliebt irreversibel auch bei erneuter
Abkühlung der Vorrichtung bestehen.
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