DE3109183C2 - Aus Nickelpulver heißgepreßte hochporöse Elektrode für alkalische Wasserelektrolyseure - Google Patents
Aus Nickelpulver heißgepreßte hochporöse Elektrode für alkalische WasserelektrolyseureInfo
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- C25B11/075—Electrodes formed of electrocatalysts on a substrate or carrier characterised by the electrocatalyst material consisting of a single catalytic element or catalytic compound
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine aus Nickelpulver heißgepreßte oder gesinterte hochporöse Elektrode für
alkalische Wassereleklrolyseure, die auf ihrer inneren und äußeren Oberfläche mit einer 0,0025—0,1 (im
(10—100 Moleküllagen) starken Oxidschicht bedeckt ist
Bei einer bekannten Elektrode der erwähnten Art besteht die Oxidschicht aus NiO. Durch die NiO-Schicht
wird eine hohe Korrosionsbeständigkeit in stark alkalischen Elektrolyten erzielt Das Ni-Stützgerüst
wird durch die NiO-Schicht insbesondere vor einer Oxidation zu voluminösen Oxiden oder Hydroxiden
geschützt Damit wird die Betriebslebensdauer der Elektrode wesentlich verlängert Zudem wird von dieser
NiO-Schicht die O2-Abscheidung katalysiert (DE-OS
03 407).
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Elektrode der eingangs erwähnten Art zu schaffen, die gegenüber
einer Elektrode mit einer Oberflächenschicht aus NiO eine verbesserte (»promovierte«) katalytische Wirkung
aufweist und bei der die H2- und O2-Abscheidung selbst
bei hohen Stromdichten bei geringen Polarisationen erfolgen. Außerdem soll die Langzeitstabilität durch
Herabsetzung der Oxidationsgeschwindigkeit des Nikkeis, aus dem der Elektrodenkörper besteht heraufgesetzt werden, da die Oxidation selbst bei einer im
wesentlichen aus NiO bestehenden Bedeckung der Oberfläche noch langsam weiterläuft
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst daß die Oberflächenschicht aus einem
Für die Herstellung einer derartigen Elektrode kann ein Nickelpulver verwendet werden, das mit
—15Gew.-°/o Titan legiert ist Der Gesamtanteil des
Titans in der Elektrode sollte etwa 2 Gew.-% betragen. Wenn die Oberfläche dieser Elektrode oxidiert wird,
entstehen auf der Oberfläche Ni-Ti-Mischoxide. Die Oxidationsverfahren werden weiter unten beschrieben.
Ein anderes Verfahren zur Erzeugung der Oberflächenschicht aus einem Ni-Ti-Mischoxid sieht vor, reines
Ni-Pulver als Ausgangsmaterial zu verwenden und den Ti-Katalysatorzusatz mittels einer Titansalzlösung in
einer solchen Menge und/oder Konzentration auf die Ni-Oberfläche aufzubringen, daß der Gesamtanteil des
Titan in der Ni-Ti-Mischoxidschicht etwa 2 bis 3 Gew.-% beträgt Besonders zweckmäßig ist es, den
Ti-Katalysatorzusatz in Form einer wäßrigen Titanylsulfatlösung (TiO(SOO- Lösung) aufzubringen.
Mit einer solchen Lösung kann die zur Herstellung des Ni-Stützgerüstes erforderliche Ni-Pulvermenge
getränkt werden. Aus dem getränkten und getrockneten Ni-Pulver wird dann die Elektrode kalt vorgepreßt und
während des Heißpressen« oder Sinterns wird dann die Ni-Ti-Mischoxidschicht ausgebildet
kalt vorgepreßte Elektrode mit der Titanylsulfatlösung
zu tränken. Die getränkte Elektrode wird nach dem
heißgepreßten oder gesinterten Elektrode durch Tranken
zugesetzt werden. Pie Elektrode wird anschließend erneut getempert oder gesintert.
Der Ti-Katalysatorzusatz kann auch mit Lösungen
anderer Titansalze aufgebracht werden, wobei das Lösungsmittel nicht Wasser zu sein braucht
Die die innere und iußere Oberflache der Elektrode
bedeckende Ni-Ti-Mischoxidschicht kann durch Tempern der porösen Ti-haltigen Ni-Elektroden an Luft
oder in einer Or Atmosphäre erreicht werden. Die
Temperatur soüte mindestens 1500C und höchstens
500° C betragen.
Die für die Oxidation erforderliche OrMenge kann auch dadurch bereitgestellt werden, daß für die
Herstellung der Elektrode Nickelpulver verwendet wird, das eine Luft- und/oder Sauerstoffbeladung
aufweist, die ausreicht, die Ni-Ti-Mischoxidschicht beim
Heißpressen oder Sintern der Elektrode auszubilden, die bei Temperaturen zwischen 300 und 5000C
durchgeführt werden. In diesem Fall wird die katalytisch
und stabilisierend wirksame Mischoxidschicht bereits durch Heißpressen oder Sintern an Luft erreicht und
damit ein nachfolgender Arbeitsgang erspart
Beim Tempern sollte die Temperzeit minimal 0,5 h betragen. Abhängig von der Art des verwendeten
Pulvers, der Temperatur und der Gasatmosphäre, in der die Temperung durchgeführt wird, kann die Temperzeit
bis zu 20 h ausgedehnt werden.
Die Ni-Ti-Mischoxidschicht kann auch nach anderen Verfahren erzeugt werden, so z. B. durch thermische
Zersetzung bei Temperaturen über 1500C einer oberflächlich chemisch oder elektrochemisch aufgebrachten
NiTi^OH^-Schicht
Die katalytisch und stabilisierend wirksame Ni-Ti-Mischoxidschicht sollte eine Mindestdicke von
0,0025 bis 0,1 μπι (10-100 Moleküllagen) aufweisen, um
auf jeden Fall eine dichte, geschlossene Bedeckung des Ni-Stützgeriistes der Elektrode zu gewährleisten.
Durch das als promovierender Katalysator wirksame Titan, das in den auf der Oberfläche erzeugten,
feinverteilten Ni-Ti-Mischoxiden und/oder als Legierungskomponente
des Ni vorliegt, wird insbesondere
— die Überspannung bei der ^-Abscheidung signifikant
herabgesetzt;
— die weitergehende elektrochemische Oxidation des Ni-Metalls der O2-Anoden zu
Erschwerung der weitergehenden Oxidation des Nikkeis
wird erfindungsgemäß ohne die Verwendung von seltenen oder teuren Edelmetallen, wie beispielsweise
Platin, gelöst
Die Herstellung einer erfindungsgemäßen Elektrode wird im nachstehenden in Ausführungsbeispielen im
einzelnen beschrieben,
λ-3 Ni(OH)2 -2H2O
und/oder
und/oder
β -4 NiOOH -3H2O
deutlich erschwert.
deutlich erschwert.
Die erfindungsgemäße Elektrode widersteht dadurch auch im Langzeitbetrieb dem stärksten bekannten
Oxidans, nämlich Sauerstoff in statu nascendi, und ist damit dem für Elektroden für die Wasserelektrolyse
auch aus wirtschaftlichen Gründen nicht einsetzbaren Platin überlegen.
Aufgrund der genannten Eigenschaften sind Elektroden gemäß der Erfindung speziell für den Einsatz in
neueren Elektrolyseuren, wie beispielsweise der ELO-FLL>Xe-Wasserelektrolysezelle,
besonders gut geeignet. Sie können dabei sowohl als Anoden als auch als
Kathoden verwendet werden.
Die Aufgabe der Verminderung der bei der H2- und
O2-Abscheidung auftretenden Polarisationen und die
11,76 g Carbonylnickelpulver (Carbonylnickel T 255;
Kornfraktion < 50 μπι) werden mit einer wäßrigen Titanylsulfatlösung derart getränkt daß eine Ti-Katalysatormenge
von 0,24 g (entsprechend 2Gew.-% bei
einem Elektrodengesamtgewicht von 12 g) dem Carbonylnickelpulver zugegeben wird. Das Tränken des
Carbonylnickelpulvers erfolgt unter ständigem Rühren,
um eine gute Durchmischung von Nickelpulver und wäßriger Titanylsulfatlösung zu erreichen. Nach der
Trocknung des getränkten Carbonylnickelpulvers wird es zur Erzielung der notwendigen Makro- oder
Volumenporosität mit 4 g Salzfilier (!-'.,2COy1 Kornfrakiion
50—75 μπι) vermischt in eine Matrize von 40 mm
Innendurchmesser glatt eingestrichen, mit 0,32 to/cm2 kalt vorgepreßt und nach Erhitzen an Luft auf 4000C mit
0,8 to/cm2 zu einer scheibenförmigen Elektrode heißgepreßt Nach dem Preßvorgang wird der zugesetzte
Salzfiller in heißem destillierten Wasser wieder herausgelöst
11,76 g Carbonylnickelpulver (Carbonylnickel T 255; Kornfraktion
< 50 μπι) werden mit 4 g Salzfiller (Na2COs; Kornfraktion 50—75 μηι) vermischt in eine
Matrize von 40 mm Innendurchmesser glatt eingestrichen, mit 032 to/cm2 kalt vorgepreßt und nach Erhitzen
an Luft auf 4000C mit 0,8 to/cm2 zu einer scheibenförmigen
Elektrode simultan heißgepreßt Nach dem Preßvorgang wird der zugesetzte Salzfiller in heißem
Wasser wieder herausgelöst und die Elektrode getrocknet Anschließend wird die poröse Ni-EIektrode mit
einer wäßrigen, 0,24 g Ti enthaltenden Titanylsulfatlösung
versetzt getrocknet und zur Ausbildung der Ni-Ti-Mischoxide auf der Elektrodenoberfläche bei
200° C 4 h lang getempert
Die Herstellung einer als Anode einzusetzenden Elektrode geschieht wie im 1. Ausführungsbeispiel,
jedoch erfolgt das Heißpressen in einer gasdichten Stahlform ohne nennenswerten Luftzutritt Nach dem
Herauslösen des Salzfillers wird die Elektrode getrocknet «ind 10 h lang an Luft bei 2000C getempert. Durch
das Heißpressen der Elektrode unter Luftabschluß wird eine stärkere Verschweißung der Ni-Körner erreicht.
In einem Versuch wurde mit einer als Kathode geschalteten Elektrode, die nach Beispiel 1 hergestellt
wurde, in 6 η KOH Wasserstoff abgeschieden. Die bei Elektrolyttemperaturen von 25 und 8O0C gemessenen
stationären Kennlinien (mit T 255 TiO(SO4) gekennzeichnet)
sind in de..i anliegenden Diagramm wiedergegeben. Zum Vergleich zeigt das Diagramm die an einer
unter gleichen Bedingungen hergestellte Carbonylnikkelelektrode ohne Τι-Zusatz (mit T 255 gekennzeichnet)
gemessenen stationären Kennlinien. Bei 8O0C und 150 mA/cm2 erfolgt die H2-Abscheidung an der reinen
Carbonylnickelelektrode mit \η\ = 159 mV, an der mit
Ti katalytisch promovierten Elektrode mit \η\ = 75 mV.
5 6
Die Verwendung der als promovierter Katalysator Beispiel I hergestellt wurde, in 6 η KOH bei T= 800C
wirkenden Ni-Ti-Mischoxidschicht führt demnach zu und ;' = 200 mA/cm2 Sauerstoff abgeschieden. Das
einer Verringerung der Überspannung um 84 mV Potential der Elektrode stieg über der Betriebszeit nur
entsprechend 53%. sehr wenig an. Es vergrößert sich während einer
In einem zweiten Versuch (Dauerversuch) wurde an ' lOOOstündigen Belastung der O2-Anode bei der OrAb-
einer als Anode geschalteten Elektrode, die nach scheidung lediglich um 0,26 mV/h.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (13)
1. Aus Nickelpulver heißgepreßte oder gesinterte hochporöse Elektrode für alkalische Wasserelektrolyseure, die auf ihrer inneren und äußeren Oberfläche mit einer 0,0025-0,1 μΐη (10-100 Moleküllagen) starken Oxidschicht bedeckt ist, dadurch
gekennzeichnet, daß diese Oberflächenschicht aus einem Ni-Ti-Mischoxid besteht
Z Elektrode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem mit 1—15 Gew.-% Titan
legierten Nickelpulver heißgepreßt oder gesintert ist
3. Elektrode nach Anspruch 2, dadurch gekenn- is
zeichnet, daß der Gesamtanteil des Titans in der Elektrode etwa 2 Gew.-% beträgt
4. Verfahren zur Herstellung einer Elektrode nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Τι-Zusatz in Form einer Titansalzlösung
in einer solchen Menge und/oder Konzentration auf die Elektrodenobcrfläche aufgebracht wird, daß
nach der Zersetzung der Titansalzlösung durch Erhitzung der Anteil des Titans in der Ni-Ti-Mischoxidschicht etwa 2—3 Gew.-% beträgt
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet daß als Titansalzlösung eine wäßrige
Titanylsulfatlösung (TiO(SO4)-Lösung) verwendet
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet daß die Lösung mit dem Nickelpulver vor dem Verpressen gemischt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet daß die aus Nickelpulver kalt
vorgepreßte Elektrode mit der Lösung getränkt und
dann heißgepreßt oder gesintert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die aus Nickelpulver heißgepreBte oder gesinterte Elektrode mit der Lösung
getränkt und anschließend getempert wird,
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrode bei Temperaturen
zwischen 150 bis 5000C an Luft getempert wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet daß die Elektrode bei Temperaturen
zwischen 150 bis 500° C in einer OrAtmosphäre getempert wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 7, dadurch gekennzeichnet daß die Ni-Ti-Mischoxidschicht durch Heißpressen oder Sintern der
Elektrode bei Temperaturen zwischen 300-bis 5000C
erzeugt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet daß für die Herstellung der
Elektrode Nickelpulver verwendet wird, das eine Luft- und/oder Sauerstoffbeladung aufweist die
ausreicht die Ni-Ti-Mischoxidschicht beim Heißpressen oder Sintern der Elektrode bei Temperaturen zwischen 300 bis 500° C auszubilden.
13. Verfahren zur Herstellung einer Elektrode nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet daß auf die Elektrodenoberfläche chemisch oder elektrochemisch eine NiTix(OH)2-Schicht aufgebracht und aus dieser durch thermische
Zersetzung bei Temperaturen über 150° C eine
Ni-Ti-Mischoxidschicht erzeugt wird.
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