DE3104167A1 - Verfahren zur herstellung einer kontinuierlichen schaumplatte aus thermoplastischem synthetischem polymer mittels extrusion und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zur herstellung einer kontinuierlichen schaumplatte aus thermoplastischem synthetischem polymer mittels extrusion und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
ELISABETH JUNG dr. phil., dipucheu. .. .. .. . 8000 MÖNCHEN 40,
JÜRGEN SCHIRDEWAHN «η. «bb, wat.. άρι_*ΗΥβ.: *♦·* *: P-ο. box 4ο 14 ea Q
QEHHARD B. HAGEN DR. PHIL. TELEGRAMM/GABLE: INVENT MÖNCHEN
PETER HIRSCH dipl-ing. I/ telex:6-29see
6. Februar 1981
Q 571 C+M (J/MO)
LAVORAZIONE MATERIE PLASTICHE L.M.P. S.p.A.
Turin/Italien
Verfahren zur Herstellung einer kontinuierlichen Schaumplatte aus thermoplastischem synthetischem Polymer mittels Extrusion
und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
Priorität: 5. November 1980 - Italien Anmelde-Nr.: 68689-A/80
Eine kontinuierliche Schaumplatte aus thermoplastischem synthetischem Polymer, beispielsweise Polystyrol, Polyäthylen
oder Polypropylen wird normalerweise durch einen Extrusions- / Expansionsprozeß erhalten. Bei diesem Prozeß bewirkt ein Extruder,
daß sich unter hohem Druck eine geschmolzene Polymermasse bildet, in der ein flüchtiges Treibmittel, beispielsweise
Preon oder n-Pentan, gelöst oder dispergiert ist,
und diese Masse wird durch einen engen geradlinigen Schlitz extrudiert. Daraus ergibt sich ein Druckabfall, bei dem das
Treibmittel in Form von Gasbläschen freigesetzt wird, die im wesentlichen gleichmäßig in der Polymergrundmasse verteilt sind,
wodurch eine zweifache Wirkung erzielt wird:
- eine wesentliche Erhöhung der Dicke und Breite des aus dem Extrusionsschlitz austretenden Materialflusses und
- eine Abkühlung des so erhaltenen Schaumflusses, die ihrerseits eine Erhöhung der Viskosität der Polymermasse bewirkt,
die erforderlich ist, um zu verhindern, daß der vom Treibmittel entwickelte Druck das Aufbrechen der Schaumzellen (und
damit das Zusammenfallen des Schaumes) verursacht.
Eine weitere von außen bewirkte Abkühlung ist zur Festigung des Schaumes erforderlich. Zu diesem Zweck werden typischerweise
die beiden Oberflächen der aus dem Extruder austretenden Schaumplatte in Berührung mit kalten Oberflächen geführt,
die gegebenenfalls leicht in der Vorschubrichtung der Platte divergieren und die Expansion des Schaumes senkrecht zur
Plattenebene begrenzen und gleichzeitig den Schaum gelieren. Nach einer weiteren Abkühlung (im allgemeinen mit Luft) wird
die Platte entlang der Längskanten randbeschnitten und in Querrichtung zu Platten gewünschter Länge geschnitten, aber
diese Phase betrifft nicht die vorliegende Erfindung.
Aus Gründen, die dem einschlägigen Fachmann bekannt sind, geht die allgemeine Tendenz dahin, Platten herzustellen, deren
Dichte so gering wie möglich ist, beispielsweise weniger als 0,05 g/cm3 und vorzugsweise geringer als 0,03 g/cm3. Um dieses
Ergebnis zu erzielen, ist neben einer hohen und genauen Dosierung des Treibmittels und einer äußerst gleichmäßigan Verteilung
desselben in der geschmolzenen Masse im Extruder auc". eine äußerst sorgfältige Kontrolle der Endtemperatur der Mass a
vor der Extrusion erforderlich, damit die Viskosität der Mass-·
auf einen hohen .Wert gebracht wird, ganz in der Nähe (aber
nicht unterhalb) der "kritischen Viskosität". Unter "kritischer Viskosität" versteht man den Viskositätswert, unterhalb
dessen der Druck des im Schaum eingeschlossenen Gases den Bruch der dieses Gas enthaltenden Zellenwände bewirken würde.
Es leuchtet ein, daß die Schaumexpansion.'.umsd geringer und . .
damit die Dichte der erhaltenen Schaumplatte umso größer ist, je höher die Viskosität der Masse über der kritischen Viskosität
liegt. Da der Prozeß der Expansion am Extruderausgang von der "endogenen" Abkühlung begleitet ist, die auf den Übergang
des Treibmittels vom flüssigen (oder festen) in den gasförmigen Zustand zurückzuführen ist, nimmt andererseits
die Viskosität der Polymermasse zu und setzt dem Expansionsprozeß eine Grenze, auch wenn der Gasdruck innerhalb der
.Polymermasse noch wesentlich über dem atmosphärischen liegt. Daraus ergibt sich, daß sowohl die Dichte des Schaumes als
auch die Dicke der erhaltenen Platte in entsprechender Weise begrenzt sind. Es muß darauf hingewiesen werden, daß die
Dicke der Platte nicht dadurch beliebig erhöht werden kann, daß der Extrusionsschlitz passend erweitert wird, denn auf
diese Weise würde der von dem Schlitz auf die ankommende geschmolzene Masse ausgeübte Druck herabgesetzt werden, mit der
nachteiligen Folge, daß das Treibmittel bereits im Inneren des Extruders in gasförmigem Zustand freigesetzt würde. Dies
bedeutet (unter anderem) , daß es unmöglich ist, mit einerru Extruder niedriger Leistung Schaumplatten größerer Dicke zu
erzielen. Auch mit Extrudern mittlerer Leistung (200-250 kg/h verarbeitetes Material) übersteigt die Plattendicke kaum
3-4 cm.
Um diesen Nachteilen in irgend einer Weise zu begegnen, wird bekanntermaßen eine "Nachwärmung" der zuvor abgekühlten Platte
vorgenommen, die darin besteht, daß die Platte einen Ofen durchläuft, in dem die Plattentemperatur in passender Weise
bis zur Erreichung einer bestimmten Plastizität des Polymers angehoben wird. Unter diesen Bedingungen steigt der Druck des
a ft · A
im Polymer eingeschlossenen Gases an, dem es auf diese
Weise gelingt, die Zellengröße noch etwas zu vergrößern, womit auch eine entsprechende Zunahme der Plattendicke und eine
entsprechende Verringerung der Dichte verbundai ist. Die so
erzielte Dickensteigerung ist jedoch relativ gering und liegt kaum über etwa 10% (um eine runde Zahl zu nennen). Um Dicken
der Größenordnung von 6-7 cm zu erhalten, wird bekanntermaßen auf die gleichzeitige Extrusion zweier Schaumschichten durch
zwei getrennte Schlitze zurückgegriffen, wobei sich die
Schichten unmittelbar nach den entsprechenden Schlitzen übereinanderlegen und miteinander verschweißen. In diesem Fall
ist es jedoch äußerst schwierig zu bewerkstelligen, daß die beiden Schaumschichten untereinander gleich sind, weshalb
die so erzielte zusammengesetzte Platte dazu neigt, sich zu werfen oder zu verziehen. Außerdem ist es auch schwer, eine
wirksame und vollständige gegenseitige Verschweißung auf der ganzen Zwischenfläche zu erreichen.
Hauptziel dieser Erfindung ist es, die obigen Nachteile zu beseitigen. Weitere Ziele und Vorteile ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung.
Das erfindungsgemäße Verfahren für die Herstellung einer kontinuierlichen
■ Schaumplatte aus thermoplastischem synthetischem Polymer (insbesondere Polystyrol, Polyäthylen und Polypropylen)
mittels Extrusion einer geschmolzenen Polymermasse, in der ein flüchtiges Treibmittel gelöst oder dispergiert ist, ist gekennzeichnet
durch die folgenden Phasen: (a) der Bewirkung einer allmählichen Erhöhung der Schaumplattendicke während
ihres Vorschubs, indem die Platte zwei einander gegenüberliegende Zonen durchläuft, durch die an die jeweiligen Oberflächen
der Platte ein Unterdruck angelegt wird, während sich die Platte im thermoplastischen Zustand befindet und (b) der
fortgesetzten Anlegung eines Unterdrucks an die genannten Oberflächen im Zustand konstanter Dicke unter Abkühlung der
Platte von außen, um die erreichte Dicke zu stabilisieren.
Nach einer vorteilhaften Ausführungsform wird die Plattendicke in den Phasen (a) und (b) dadurch bestimmt bzw. kontrolliert
,- daß die Platte von gasdurchlässigen Begrenzungswänden erfaßt wird, die an den entsprechenden Oberflächen
der Platten anliegen, und der Unterdruck durch die genannten Wände hindurch angelegt wird, während diese ihre Vorschubbewegung
im Gleichlauf mit der Platte erhalten. Dies kann in der Praxis leicht durch Band-Leiteinrichtungen mit einem
gasdurchlässigen Band erzielt werden. Beim ersten Paar, das die Phase (a) bildet, sind die aktiven Trums der Leiteinrichtungen
in der Vorschubrichtung der Platte divergierend angeordnet, um die gewünschte allmähliche Dickensteigerung
der von diesen Trums erfaßten anschwellenden Bereiche der Platte zu bewirken. Beim zweiten Paar, das die Phase (b)
bildet, sind die aktiven Trums der Leitexnrxchtungen untereinander parallel, um die angewachsene Dicke der Platte
wenigstens im wesentlichen aufrechtzuerhalten, während diese Platte abgekühlt wird.
Die Phasen (a) und (b) können von der Platte bereits während
ihres Entstehungsvorgangs durchlaufen werden, d.h. unmittelbar nach dem Extrusionsschlitz. Nachdem jedoch die Temperaturverteilung
längs der Dicke der im Entstehen befindlichen Platte kaum eine zuverlässige Gegebenheit darstellt und sich
mit der Ausdehnung des Gases jedenfalls rasch ändert, wird jene Ausfuhrungsform vorgezogen, bei der die beiden Oberflächen
der aus dem Extruder austretenden S chaumplatte in Berührung mit kalten Oberflächen geführt werden, um die Gelierung
des Schaumes zu bewirken, worauf erfindungsgemäß
- die so behandelte Platte durch eine Heizzone hindurchgeführt
wird, bevor die Temperatur im Kernbereich der Platte wesentlich unter den Punkt der beginnenden Erweichung des Polymers
absinkt, und
- die Erwärmung der Platte in der Heizzone so erfolgt, daß
die gesamte Dicke der Platte wenigstens im wesentlichen auf·
die gleiche Temperatur gebracht wird, die zwischen dem genannten Punkt beginnender Erweichung und dem Punkt der kritischen
Viskosität (wie er vorstehend definiert wurde) liegt,
- anschließend durchläuft die Platte die Phasen (a) und (b).
Vorzugsweise liegt die vorerwähnte Temperatur des Kernbereichs, ausgedrückt in 0C, unter dem Punkt der beginnenden
Erweichung des Polymers und beträgt mindestens 1/2 (vorzugsweise etwa 2/3) der Extrusionstemperatur. Dadurch besteht
eine größere Sicherheit, daß durch die nachfolgende Erwärmung die gewünschte gleichmäßige Temperaturverteilung längs
der Dicke der Platte erzielt wird.
In der beigefügten Zeichnung zeigen:
- die Figur 1 einen schematischen längs einer senkrechten Längsebene geführten Schnitt durch eine Anlage, durch die
das erfindungsgemäße Verfahren verwirklicht wird und welche
eine bevorzugte Ausführungsform gemäß der Erfindung darstellt;
- die Figur 2 ein der Figur 1 zugeordnetes Diagramm, in dem lediglich zur Erläuterung einige Kurven für Temperatur und
Druck (auf den Ordinaten) wiedergegeben sind, bezogen auf den von der Schaumplatte zurückgelegten Weg (auf der Abszisse);
- Figur 3 einen senkrechten schematischen Längsschnitt durch eine der vier Band-Leiteinrichtungen, wie sie in Figur 1
verwendet werden und welche eine bevorzugte Ausführungsform
der Vorrichtung der Erfindung darstellen;
- Figur 4 . Temperatur-Verteilungskurven längs der Dicke der Platte unmittelbar vor und unmittelbar nach der Heizungsphase, die der Phase (a) vorausgeht.
In Figur 1 ist der größeren Deutlichkeit der Darstellung wegen die Dicke der Schaumplatte absichtlich übertrieben
dargestellt im Verhältnis zur Wegstrecke. In dieser Figur bezeichnet 10 den Extruderkopf,aus dem die aus thermoplastischem
synthetischem Schaum bestehende Platte 12 extrudiert wird. Vom Augenblick der Expansion des Schaumes
an wird die Platte 12 in bekannter Weise zwischen zwei ebenen Formungsplatten 14 geführt, die durch einen inneren Wasseroder
ölkreislauf gekühlt werden und an denen die beiden Oberflächen der entstehenden Platte entlanggleiten. Die Platten
14 divergieren gewöhnlich etwas in der Vorschubrichtung der Platte 12. Beim Austritt aus dieser Phase weist die Platte
eine Dicke S von beispielsweise 3 cm auf und ist relativ gefestigt, jedenfalls soweit, daß sie von zwei Transportrollen Serien
16 erfaßt werden kann. Im Bereich der Transportrollen ist die Platte 12 frei der Außenluft ausgesetzt und erfährt
daher eine weitere Abkühlung. Unmittelbar nach den Transp'ortrollen
ist auf dem Weg der Platte 12 ein Heizofen 18 angeordnet, der zwei Serien von Infrarotstrahlern 18' enthält,
die auf die beiden Plattenoberflächen gerichtet sind. Durch den Ofen erfährt die Platte eine leichte Dickenzunahme und
erreicht beispielsweise bis etwa 3,5 cm, aber diese Zunahme ist nicht entscheidend für das erfindungsgemäße Verfahren.
Unmittelbar nach dem Ofen 18 ist ein Paar von Band-Leiteinrichtungen
20 angeordnet. Das Band 22 einer jeden Leiteinrichtung ist gasdurchlässig, und die aktiven Trums 22' der
Leiteinrichtungen stehen in Berührung mit den entsprechenden Oberflächen der Schaumplatte 12 und divergieren in der Vorschubrichtung
der Platte. Vorzugsweise bestehen die Bänder jeweils aus einem dichten Stahl- oder Bronze-Drahtgewebe. Ein
geeignetes Gewebe ist beispielsweise das folgende:
- Kette: Drahtdurchmesser 0,3 mm; 16 Drähte/cm;
- Schuß: Drahtdurchmesser 0,1 mm; 90-100 Schüsse/cm.
- JS -
Die Rückseite jedes der aktiven Trums 22' steht in gleitender
Berührung mit der entsprechenden Seite eines Saugkastens 24, und die beiden Kästen sind an eine (nicht dargestellte)
Vakuumpumpe, beispielsweise eine Flüssigkeitsringpumpe angeschlossen. Die beiden Oberflächen der Schaumplatte 12
legen sich daher an die entsprechenden aktiven Trums 22' an, so daß die Plattendicke zwangsläufig allmählich gesteigert
wird, solange für die Platte die bereits vorher erwähnten (und im folgenden näher erläuterten) Temperaturbedingungen
gelten, die bewirken, daß der Schaum in dieser Phase plastisch verformbar ist. Auf diese Weise gelingt es in der Praxis, die
Dicke der Platte 12 bis auf das dreifache und mehr zu steigern.
Unmittelbar nach den Leiteinrichtungen 20 ist ein weiteres mit 26 bezeichnetes Paar von Leiteinrichtungen angeordnet,
die ebenfalls Bänder 28 aus Drahtgewebe enthalten, deren aktive Trums mit 28' bezeichnet sind und über Saugkästen 30
gleiten, die mit Vakuumpumpen verbunden sind. Die aktiven Trums 28' dieser Leiteinrichtungen 26 sind jedoch untereinander
parallel, und die Saugkästen werden durch einen inneren Kaltwasserkreislauf gekühlt. In dieser Phase (Phase (b))
dient daher das Vakuum in den Saugkästen 30 dazu, daß die Oberflächender Platte ständig an den entsprechenden aktiven
Trums 28' anliegen, wodurch lediglich die in der vorausgehenden
Phase (a) erzielte Dicke S' erhalten werden soll, während der Schaum der Platte von den Kästen 30 über das Band 28 intensiv
abgekühlt wird.
Die Bänder 22, 28 der Leiteinrichtungen 20 und 26 werden mit gleichförmigen Geschwindigkeiten angetrieben, die mit der
Vorschubgeschwindigkeit der Schaumplatte 12 derart abgestimmt sind, daß die Platte weder abgebremst noch beschleunigt wird.
Beim Austritt aus der Phase (b) wird die Platte von den Treu .^-
portrollen 32 erfaßt und weiter durch Luft abgekühlt (.jcjebcTu
falls durch nicht dargestellte Ventilatoren), um schließlich
* * ft ο w
zu den Phasen der Randbesäumung in Längsrichtung und des Schnitts in Querrichtung zu gelangen.
Im Diagramm der Figur 2 ist mit Tx die dem Punkt der beginnenden
Erweichung des Schaums entsprechende Temperatur bezeichnet, deren Wert von dem verwendeten Polymer abhängig ist. Mit TC
ist die der "kritischen Viskosität" des Polymers entsprechende Temperaturkurve angegeben, wie sie weiter oben definiert wurde.
Da die kritische Viskosität, d.h. die Grenz-Fähigkeit der Zellen, dem Bersten Widerstand zu leisten, eine Funktion
des tatsächlichen Drucks (Pe im Diagramm) des Gases in den Zellen ist, ist die Temperatur TC nicht konstant, sondern
ändert sich längs des Wegs. Im Augenblick der Extrusion ist der Gasdruck hoch, weshalb auch die kritische Viskosität
hoch sein muß, was bedeutet, daß die Temperatur TC niedrig zu sein hat, um diese Viskosität zu bewirken.
Mit T ist in Figur 2 die Schaumtemperatur bezeichnet, mit P der Gasdruck in den Schaumzellen.
Die Polymermasse wird bei der Temperatur T1 extrudiert, die
höher als Tx ist und aus den vorher geschilderten Gründen möglichst nahe an TC liegt. Vom Zeitpunkt der Expansion
zwischen den Platten 14 an sinken sowohl die Temperatur als
auch der Druck ab. Insbesondere sinkt die Temperatur T unter Tx, um am Eingang des Ofens 18 einen Wert T2 anzunehmen,
während der Druck auf einen Wert P2 absinkt. Der entsprechende TC-Wert ist relativ hoch, weil sich der Gasdruck in den
Zellen erniedrigt hat.
In der Figur 4 (in der mit MP die waagerechte Mittelebene der Schaumplatte 12 bezeichnet ist, in der der "Kern" der Platte
liegt) gibt die Kurve 34 die Temperaturverteilung längs der Dicke der Platte unmittelbar vor der Einführung in den
Ofen 18 an. Aus dieser Kurve ist zu ersehen, daß, während die beiden Oberflächen 12', 12" der Platte 12 (mehr oder weniger)
• · ■
-XJ
Raumtemperatur Ta aufweisen, die Temperatur des Kernbereichs Tn wesentlich höher als Ta liegt. Daraus folgt, daß auch der
Gasdruck in den Zellen im Kernbereich höher ist als in den Oberflächenschichten und die kritische Temperatur (entsprechend
der kritischen Viskosität) sich dementsprechend ändert. Im erfindungsgemäßen Verfahren ist die Temperatur des Kernbereichs
Tn am Eingang des Ofens 18 vorzugsweise geringer als Tx; außerdem erreicht ihr in 0C ausgedrückter Wert vorzugsweise
wenigstens die Hälfte der Extrusionstemperatür (T1 in
Figur 2), vorteilhafterweise etwa 2/3 von T1. Dies wird erreicht, indem die Abkühlung der Schaumplatte 12 auf ihrem Weg
zwischen dem Extruder und dem Ofen 18 passend geregelt wird. Andererseits wird die Erwärmung im Ofen 18 so ausgeführt, daß
die Schaumtemperatur auf den Wert T3 ansteigt, der im Bereich der Plastizität des Schaums, also zwischen Tx und TC gelegen
ist, und dies in der Weise, daß der Wert T3 längs der Dicke der Platte möglichst konstant bleibt (siehe Figur 4). Dazu
ist Infrarotstrahlung (siehe Strahler 18" in Figur 1) besonders nützlich, die in die Platte eindringt und es daher
ermöglicht , die Kurve 34 sehr viel besser zu "begradigen" als beispielsweise eine Erwärmung durch Luft. Außerdem sind
die Anzahl der eingeschalteten Strahler und die ihnen zugeführte Leistung vorzugsweise einstellbar; auf diese Weise
wird verhindert, daß die Temperaturverteilung längs der Dicke der Platte 12 beim Austritt aus dem Ofen 18 die Form der
Kurve T31 in Figur 4 annimmt, die nur dann annehmbar ist,
wenn die Temperaturänderung längs dieser Kurve klein ist (in Abhängigkeit von dem verwendeten Polymer) und jedenfalls
sehr wesentlich geringer als die Differenz Tn - Ta. Natürlich liegt die Kurve T3' in jedem Falle niedriger als die Kurve TC.
Auf diese Weise werden die Viskosität im Polymer und der Gasdruck in den Schaumzellen auf Werte gebracht, die
längs der Dickenerstreckung der Platte im wesentlichen konstant sind, und in diesem Zustand tritt die Platte in die
Phase (a), Figur 2, des erfindungsgemäßen Verfahrens ein.
-κ-
In dieser Phase bewirkt die von den aktiven Trums 22' der
Leiteinrichtungen 20 hervorgerufene zwangsläufige Ausdehnung eine Dehnung der Schaumzellen senkrecht zur Ebene der
Platte 12, während die Wandungen der Zellen eine plastische Reckung erleiden, so daß das Gas in den Zellen auf einen
Wert P4 entspannt wird. Die Entspannung des Gases erzeugt ihrerseits eine Temperaturerniedrigung des Schaumes auf
einen Wert T4 (Figur 2). Wenn der Wert T3 nur wenig über Tx liegt, so sinkt der Wert T4 leicht unter Tx ab, was offensichtlich
vorteilhaft ist, weil es bedeutet, daß beim Austritt aus der Phase (a) die Polymerkoirtponente des Schaumes bereits in
die Phase des Festwerdens (Gelierung) eingetreten ist. Typischerweise kommt es dazu, daß die Temperatur am Eingang des
Ofens 18 der Kurve T3' (Figur 4) entspricht. Nach einer vorteilhaften
Ausführungsform der Erfindung ist es daher zweckmäßig, eine (vorzugsweise mäßige) Abkühlung auch in der
Phase (a) vorzusehen, indem man in den Saugkästen 24 dieser Phase eine Kühlflüssigkeit fließen läßt. Damit wird die
Kurve T3' beim Durchgang durch die Phase (a) abgeflacht, was
der gleichmäßigen Struktur des Schaumes zugute kommt. In der Phase (b) fallen sowohl die Temperatur T als auch der
Druck P (Figur 2) wegen der durch die Bänder 28 verursachten Abkühlung weiter ab, so daß die Dicke der Platte endgültig
stabilisiert wird.
Geht man in der oben beschriebenen Weise vor, so gelingt es, ohne besondere Probleme einstückige Polystyrolschaumplatten
mit einer Dicke von 10 - 12 cm zu erhalten. Dank der erzwungenen Ausdehnung in der Phase (a) wird überdies die Dichte
des Schaums wesentlich gesenkt, typischerweise auf Werte der Größenordnungen von 0,02 g/cm3.
In Figur 3 ist als Beispiel eine der Leiteinrichtungen 20 (oder 26) dargestellt. In dieser Figur beziehen sich die
Zahlen in Klammern auf die im Zusammenhang mit den Leiteinrichtungen 26 bereits beschriebenen Bauteile. Jede Leitein-
3i(-f
40 richtung enthält einen festen Rahmen/mit Gewindestangen 42,
auf denen in senkrechter Richtung Stützköpfe 44, 44' beangeordnet
weglich/sind, die im Inneren mit drehbaren, mit den Stangengewinden
in Eingriff stehenden Muttern versehen sind. Jeder der Köpfe trägt einen Aufhängungs-Querzapfen 46 bzw.
46' für einen robusten Längsbalken 48. Dabei ist davon auszugehen,
daß ein Stangenpaar mit den entsprechenden Köpfen, Zapfen und dem Längsbalken auf jeder der beiden Seiten der
Leiteinrichtung angeordnet ist. Der Zapfen 46' des Kopfes 44' greift in einen Schieber 50 ein, der in Längsrichtung in dem
Längsbalken 48 geführt ist, so daß das in Vorschubrichtung gelegende Ende
Balkens
des /unabhängig von der Höhe des das andere Ende tragenden Zapfens 46 angehoben oder abgesenkt werden, kann, wie dies für die Phase (a) der Figur 1 erforderlich ist. Für die Phase (b) ist der Schieber 50 nicht erforderlich. Die Enden der beiden Längsbalken 48 tragen die Führungsrollen 52, 54 des Bandes 22, wobei die Rolle 54 durch nicht dargestellte Einrichtungen angetrieben und auf eine Umfangsgeschwindigkeit gebracht wird, die mit der der Transportrollen 32 von Figur 1 abgestimmt ist.
des /unabhängig von der Höhe des das andere Ende tragenden Zapfens 46 angehoben oder abgesenkt werden, kann, wie dies für die Phase (a) der Figur 1 erforderlich ist. Für die Phase (b) ist der Schieber 50 nicht erforderlich. Die Enden der beiden Längsbalken 48 tragen die Führungsrollen 52, 54 des Bandes 22, wobei die Rolle 54 durch nicht dargestellte Einrichtungen angetrieben und auf eine Umfangsgeschwindigkeit gebracht wird, die mit der der Transportrollen 32 von Figur 1 abgestimmt ist.
Der Kasten 24 enthält eine robuste Metallplatte 56, die seitlich auf die beiden Längsbalken 48 aufgebolzt ist und sich
über die gesamte Länge des aktiven Trums 22' des Bandes erstreckt. In der Praxis kann die Platte 56 aus mehreren getrennten
aufeinanderfolgenden Abschnitten bestehen, um die Herstellung und die Montage zu erleichtern. Auf der dem
aktiven Trum 22' zugewandten Vorderseite der Platte 56 sind Ansaughohlräume 58 ausgebildet, die sich quer zum Band erstrecken
und mit Gruppen von Kühlkanälen 60 abwechseln, die ebenfalls quer zum Band verlaufen. Die Hohlräume 58 sind
über Anschlüsse 62 mit der Vakuumpumpe verbunden, während andere (nicht dargestellte) Anschlüsse für die Verbindung
der Kanäle 60 mit einem eine Kühlflüssigkeit enthaltenden Kreislauf vorgesehen sind. Auf die erwähnte Vorderseite der
Platte 56 ist ein Stahlblech 64 mit Abdichtung aufgebracht, das in Entsprechung zu jedem Ansaughohlraum 58 Gruppen von
31OA167
Ansauglöchern 66 trägt, die über die Breite des Bandes 22 verteilt sind.
Zu Beginn des erfindungsgemäßen Verfahrens befindet sich die
Leiteinrichtung 20 der Figur 3 in der dargestellten waagerechten Stellung, so daß die vom Ofen 18 kommende Schaumplatte 12 mit dem aktiven Trum 22' auf dessen ganzer Länge
in Berührung, kommt, danach wird die Ansaugluft eingeschaltet (und eventuell die Kühlung). Diese Bedingungen werden beibehalten,
bis die Schaumplatte 12 die Leiteinrichtungen 26 in der Phase (b) passiert, danach werden auch die letztgenannten
Leiteinrichtungen mit den Ansaugpumpenund mit dem Kühlkreis verbunden. Nunmehr werden durch Drehen der Muttern
in den Köpfen 44' (Figur 3) der Leiteinrichtungen 20 der Phase (a) die Austrittsenden dieser Leiteinrichtungen in
dem gewünschten Ausmaß (Figur 1) voneinander entfernt, um auf diese Weise die gewünschte Dickensteigerung der Platte
zu bewirken. Zur gleichen Zeit v/erden alle Köpfe 44, 44' der beiden Leiteinrichtungen 26 der Phase (b) simultan und
synchron zu den Köpfen 44' der Leiteinrichtungen 20 der Phase (a) betätigt, um die Leiteinrichtungen der Phase (b)
in vertikaler Richtung auf den gleichen Abstand zu bringen, den die Austrittsenden der Leiteinrichtungen der Phase (a)
voneinander haben. Von.diesem Augenblick an läuft das erfindungsgemäße
Verfahren in der bereits beschriebenen Weise bis zur Beendigung des Extrusion ab.
Claims (13)
- ELISABETH JUNG dr.phiu,dipWhe*.·* "··*<*.. "..* ,:» aooo München 4&q-ι η / ir·1,JÜRGEN SCHIRDEWAHN dr.rer.nat..dipu-phys. p.o.box<omöb O I U4 ! Γ ,GBDUADn C r» U M I T T kill e rt M CLEMENSSTFtASSE 30ERHARD SCHMITT-NILSON dr.-inq. telefon:(0S9)3450 67GERHARD B. HAGEN dr. phil. telegramm/cable: invent μ1* „..=nPETER HIRSCH dipl-ing. telex:5-29686PATENTANWÄLTEPROFESSIONAL REPRESENTATIVES BEFORE THE EUROPEAN PATENT OFFICEQ 571 C+M (J/MO) 6. Februar 1981Lavorazione Materie Piastiche L.M.P. S.p.A. Turin/ItalienPatentansprüchej 1 Λ Verfahren für die Herstellung einer kontinuierlichen schaumplatte aus thermoplastischem, synthetischem Polymer durch Extrusion/Expansion einer geschmolzenen Polymermasse, in der ein flüchtiges Treibmittel gelöst oder dispergiert ist, dadurch gekennz eichnet, daß zur Erhöhung der Plattendicke und Verringerung der Schaumdichte zwei Behandlungsphasen (a) und (b) vorgesehen sind, wobei in Phase (a) zur Erzielung einer allmählichen Dickenzunahme der Schaumplatte im Laufe ihres Vorschubs die Platte zwischen zwei einander gegenüberliegenden Bereichen hindurchgeführt und durch diese an die entsprechenden Oberflächen der Platte ein Unterdruck angelegt wird, während sich die Platte im thermoplastischen Zustand befindet und in Phase (b) weiterhin Unterdruck an die genannten Oberflächen im Zustand konstanter Dicke unter Abkühlung der Platte von außen zwecks Stabilisierung der erreichten Dicke angelegt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Platte in den Phasen (a) und (b) dadurch kontrolliert wird, daß die Platte von gasdurchlässigen Begrenzungswänden erfaßt wird, die an den entsprechenden Oberflächen der Platte anliegen, und ein Unterdruck durch diese Wände hindurch angelegt wird, während diese im Gleichlauf mit der Platte vorwärts bewegt werden.POSTSCHECKKONTO: MÖNCHEN 50175-809BANKKONTO: DEUTSCHE ΰΑΝΚ A.Q. MÖNCHEN, LEOPOLDSTRASSE 71, KO. f> i.-:
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die beiden Oberflächen der aus dem Extruder austretenden Schaumplatte zwecks Gelierung des Schaumes in Berührung mit kalten Oberflächen geführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die so behandelte Platte vor Durchführung der Behandlung in den beiden Phasen (a) und (b) und bevor die Temperatur im Kernbereich der Platte wesentlich unter den Punkt der beginnenden Erweichung des' Polymers abgesunken ist, durch eine Heizzone geleitet wird, und daß die Erwärmung der Platte in der Heizzone derart geregelt wird, daß die Platte über ihre gesamte Dicke wenigstens im wesentlichen auf die gleiche Temperatur gebracht wird, wobei diese zwischen dem Punkt beginnender Erweichung und dem Punkt der kritischen Viskosität liegt.
- 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur des Kernbereches der Platte, ausgedrückt in 0C, unter demPunkt der beginnenden Erweichung des Polymers liegt und wenigstens die Hälfte der Extrusionstemperatur erreicht.
- 5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte in der Phase (b) durch Kühlung der entsprechenden Begrenzungswände abgekühlt wird.
- 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß auch die Begrenzungswände für die Phase (a) gekühlt werden.
- 7. Vorrichtung für die Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 6, enthaltend einen Extruder mit Schlitzdüse und ebenen Formungsplatten, Transportrollen und Platten-Aufheizofen, gekennzeichnet durch zwei dem Ofen 18 nachgeschaltete Leiteinrichtungen 20 und 26, welche den Plattenflächen zugekehrte, vorteilhaft als Bänder 22, 28 ausgestaltete, gasdurchlässige Oberflächen aufweisen, von denen mindestens die Oberflächen der Leiteinrichtung 20 in Vorschubrichtung divergierend einstellbar sind.—· - ~:· 31 Γ'
- 8. Vorrichtung nach Anspruch 7/ dadurch gekennzeichn , caß die Bänder 22, 28 aus einem Drahtgewebe bestehen.
- 9. Vorrichtung nach Anspruch 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Bänder 22,- 28 über fest angeordnete Kästen 24 mit Ansaughohlräumen 58 und Kühlkanälen 60 bewegbar angeordnet sind.
- 10. Vorrichtung nach Anspruch 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiteinrichtungen 20 und 26 bezüglich des Abstandes von der Plattenoberfläche verstellbar angeordnet sind.
- 11. Vorrichtung nach Anspruch 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiteinrichtungen zur Einstellung des Abstandes von der Plattenoberfläche Gewindestangen 42 aufweisen, auf denen Stützköpfe 44, 44' mit im Innern drehbaren, mit den Stangengewinden im Eingriff stehenden Muttern beweglich angeordnet sind.
- 12. Vorrichtung nach Anspruch 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Stützkopf 44, 44' einen Aufhängungsquerzapfen 46, 46' für die Anordnung eines Längsbalkens 48 aufweist.
- 13. Vorrichtung nach Anspruch 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest in der Leiteinrichtung 20 der Aufhängungsquerzapfen 46' des Stützkopfes 44' in einen in Längrichtung des Längsbalkens 48 führbaren Schieber 50 eingreifbar angeordnet ist.
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