DE307225C - - Google Patents
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Continuous Casting (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
^- M 307225 KtASSE
31c. GRUPPEN
HERMANN KÜRTH in MÜLHEIM-RUHR.
Elektrisches Dreh- und Mischgießverfahren. Patentiert im Deutschen Reiche vom 25. Oktober 1917 ab.
Es ist bekannt, .daß durch den Genalt, an
Gasen und festen Einschlüssen -in. den zu
gießenden Metallen häufig die Qualität des betreffenden Gußstückes stärk beeinträchtigt
wird; In dem fertigen Gußstück können sich
Hohlräume bilden, die zu einer gewissen Unsicherheit
bei der Verwendung des Gußstückes für wichtige. Maschinenteile führen,
da die Lage der Fehlerstellen mit den heutigen Mitteln: schwer feststellbar' ist. Besonders gefährlich' können solche Fehlerstellen
im Gußstück werden, wenn dasselbe für Maschinenteile, die starken Zentrifugalkräften
unterworfen werden, z. B. für Turbinenwellen
1S- usw., weiter verarbeitet wird. "·. ; '
Es wurde festgestellt, daß bei Gußstücken kreisförmigen Querschnitts Hohlräume und
Seigerungen vermieden werden können und eine gleichmäßige Struktur des Gusses erzielt:
*o werden kann, wenn die betreffende Gießform
während des Gießens auf einer Drehscheibe durch eine mechanische Drehvorrichtung gedreht
wird, wodurch eine kreisende Bewegung des flüssigen Metalls eingeleitet und dadurch
as ein gegenseitiges Aneinandervorbeigleiten der
einzelnen Zonen der ·. Metallsäule innerhalb -■.
der Gießform bewirkt wird; hierdurch sowie durch die noch stärkere gegenseitige Verschiebung
der einzelnen Zonen bei dem plötzliehen
Wechsel der Drehrichtung wird eine gute Durchmischung des Metalls und ein
Wegdrängen der eingeschlossenen Gase usw. hervorgerufen. Der fertige Guß ist in hohem
Grade blasenfrei und. zeigt bei der späteren Untersuchung eine bedeutend 'gleichmäßigere
Stuktur, als ohne Anwendung des vorstehend angedeuteten mechanischen Drehgießverfahrens.
Es ist jedoch'ohne weiteres einleuchtend,
daß der allgemeinen Anwendung dieses Verfahrens in der Praxis,. insbesondere bei
schweren Gußstücken, große Schwierigkeiten betriebstechnischer Art im Wege stehen.
Außerdem kann es naturgemäß nur bei Gußstücken kreisförmigen Querschnitts zur Anwendung
kommen. . ; ■ '
Vorliegende Erfindung betrifft nun ein Verfahren, den angestrebten Zweck, das flüssige
Metall, in eine kreisende Bewegung zu versetzen
und die Drehrichtung nach Belieben zu ändern, anstatt auf mechanischem Wege in einfacher Weise mit Hilfe der Elektrizität
zu erzielen.
Urn diese Wirkung zu erreichen, wird nach •dem neuen Verfahren das flüssige Metall in
der Form während bzw. nach Ausführung 5^
des Gusses einem elektrischen Drehfeld ausgesetzt. Die Gießform, deren Innenwandung
mit einer schlecht leitenden feuerfesten Masse
mit möglichst glatter Oberfläche ausgekleidet ist, kann z.B. so ausgebildet werden, daß sie
den Stator eines Mehrphasenmotors darstellt·, während das flüssige Metall als rotierender
Teil dieses Motors anzusehen ist. In dem flüssigen' Metall werden in bekannter Weise
bei der Rotation des Drehfeldes infolge des Kraftlinienschnittes ,Ströme induziert, die sich
im Metall schließen. Unter der wechselseitigen Einwirkung dieser Ströme sowie der
ta. Auflage,-autgegeben am 23: December 1919.)
im Stator fließenden wird das flüssige Metall ;
in der Richtung des Drehiefdes in Bewegung gesetzt. Eine Umkehrung der Richtung des i
Drehfeldes bewirkt, wie bekannt, dann auch ein Fließen des Metalls .in umgekehrter
Richtung.
Ein weiterer Vorteil, des elektrischen Drehgießverfahrens
besteht darin, daß bei geeigneter Anordnung die Temperatur des
ι» Gusses durch die während des Drehefis infolge
der Wattverluste im flüssigen Metal! auftretende Wärme geregelt, z. B. gleich gehalten
werden kann, bis der Guß fertig ist. Dieser Zweck wird z. B. erreicht, wenn mit
hohen Periodenzahlen — z. B. 50, wie in normalen Dreh- und Wechselstromnetzen — gearbeitet
und oft reversiert wird, da in diesem Falle starke Sekundärströme im flüssigen
Metall erzeugt werden.
Diese Erscheinung sowie die Tatsache, daß bei Anwendung des vorstehend gekennzeichneten
Gießverfahrens unter der Einwirkung des elektrischen Drehfeldes und durch die entstehenden
Jnduktionsströme eine lebhafte Rotation des flüssigen Metalls hervorgerufen
wird, und daß durch Umschalten des Statorstromes eine plötzlicbe-Drehrichtungsänderung
und dadurch eine gute Durchmischung und Entgasung des Metalls erzielt wird, wurde
durch eine Reihe eingehender praktischer . ,Gießversuche sowohl mit magnetischen (Gußstahl)
als auch mit unmagnetischen Metallen einwandfrei nachgewiesen. Die genannten'
Vorzüge des neuen Verfahrens kommen also.
auch bei anderen Metallen als Stahl, z. B. bei Messing und Aluminium, die stark zu Blasenbildungen
neigen, voll zur Geltung.
Ähnliche Erscheinungen treten ja bekanntlich auch bei den nach dem Induktionsprinzip
gebauten 'Elektröstahlöfen auf. Auch hier dient die hervorgerufene gute Durchmischung
zu einer Qualitätssteigerung des Stahls und bildet einen der Hauptvorzüge der Elektrostahlerzeugüng.
Während jedoch bei der Elektrostahlherstellung im Induktionsofen die
auftretende Bewegung eine in der Bauart der öfen liegende, erwünschte Begleiterscheinung
ist, dient sie bei dem elektrischen Drehgießverfahren als Häuptzweck, denn es ist klar,
daß bei dem Eingießen auch des besten, gut durchmischten Elektrostahl·; noch beträchtliche
Luftmengen mit in die Gießform gerissen ■ werden, deren Entfernung durchaus erwünscht
ist. Ferner ist es z. B. zweifellos rentabel,
von normalem Siemens-Martin-Stahl auszugehen und auf diese billigere Stahlsorte die
Vorzüge der Elektrostahlherstellung, nämlich Beeinflussung der Temperatur des flüssigen
Metalls und intensive Durchmischung, anzu-
wenden,' ·
Auf den beiliegenden Zeichnungen sind einige beispielsweise Ausführungsformen der
bei dem elektrischen Dreh- oder Mischgießverfahren zur Anwendung kommenden Gießformen
schematisch zur Darstellung gebracht, "und zwar zeigt:
Fig. ι einen Querschnitt nach A-B1 und
Fig. 2 einen Längsschnitt einer einfachen
Drehgießfonn innerhalb eines DrehfeJdes mit einem zweipoligen, ringförmigen Stator mit
Luftkühlung,
Fig. 3 einen Längsschnitt einer Ausführungsform, wobei der zur Kühlung benutzte
Luftstrom zentral von unten eintritt und über der Gießform austritt,
Fig. 4 einen Längsschnitt einer Gießform mit drei übereinander angeordneten Statoren,
Fig. 5 bis 8 ein Schema eines mittels Gleich-. stromes durch "Wandern der Pole erzeugten
Drehfeldes, Fig. 9 einen Querschnitt nach C-D, und
Fig- 10 einen Längsschnitt einer Gießform
innerhalb- eines Drehfekles, das von ausgeprägten Polen erzeugt wird,
Fig. j ι einen Längsschnitt einer Gießform *5
für steigenden Guß, bei der nur die Eintrittsstelle unter die Einwirkung des Drehfeldes
gebracht wird,
Fig. 12 einen Querschnitt einer rechteckigen Gießform für steigenden Guß mit zwei
Eintrittsstellen, welche unter die Einwirkung zweier Dreh feider gebracht werden,
Fig. 13 und 14 zwei Längsschnitte einer
Gießform für steigenden Guß, verbunden mit einer elektrischen Widerstandsheizungseinrichtung,
und
Fig.. 1-5 und ) 6 zwei Querschnitte nach
A-B bzw. C-D der Fig. 13 und 14.
Bei der in Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführüngsform
ist angenommen, daß ein zweipoliges Drehfeld mit z. B. normaler Periodenzahl
von 50 in der Sekunde durch das flüssige Metall hindurchschneidet. Die Kraftlinien
des Drehfeldes in einem bestimmten Augenblick sind in Fig. 1 punktiert angedeutet; die
Achse des Drehfeldes rotiert. Die aus feuerfestem Material hergestellte Gießform α ist
in dem auf den Füßen c ruhenden, ringförmigen
Stator b angeordnet, welcher die Kupfer- , wicklung d trägt. Die Verbindungen der einzelnen
Wicklungsstäbe. sind in den Figuren fortgelassen. In dem angenommenen Falle
wird das Statoreisen, wie üblich, lamelliert ausgeführt. Als Zwischenlage kann dünner
Aufstrich aus Asbestmehl o. dgl. angewendet werden. Ist die Wärmestrahlung z. B. bei
Herstellung großer Stahlgüsse zu intensiv, so wird die Kupferwicklung d zweckmäßig mit
blanken Drähten hergestellt und für die Isolation Asbest verwendet. Eventuell kann auch
die Wicklung in Kupferrohren ausgeführt werden, die durch Preßluft oder ein flüssiges
Kühlmittel (Wasser, öl usw.) von innen gekühlt werden. Das Drehfeld wird zweck-'
mäßig mit geringer Spannung betrieben, schon aus dem Grunde, um auch ganz ungeschultes
Personal mit den Gießformen arbeiten lassen zu können. Ein ringförmig gebauter Transformator
wird dann zweckmäßig in geeigneter Weise mit dem Stator zusammengebaut. Zur
Kühlung der Statorwicklung ist zwischen der
ίο Gießform α und dem Stato'reisen b ein Blechmantel
e- vorgesehen, durch welchen die bei / zugeführte Kühlluft in der Pfeilrichtung
nach oben streicht. Um eine Abkühlung des unteren Teiles der Gießform zu vermeiden,
ist am Fuße derselben ein Ring g aus feuerfestem
Wärmeschutzmaterial angeordnet. Die Luftzuführung kann auch von unten aus
zentral erfolgen (s. Fig. 3), wobei jedoch eine allzu starke Abkühlung des Bodens der Form
ao vermieden werden muß. Schließlich können die Luftrohre auch schräg nach oben
tangential an den unteren Blechmantel herangeführt werden, so daß die Kühlluft in
Schraubenlinien durch den' Luftraum zwischen
*5 Form und Stator hindurchstreicht.
Bei der vorliegenden Anordnung unter Verwendung eines zweipoligen Drehfeldes von
relativ hoher Periodenzähl wird man häufig reversieren, da es ja nicht darauf ankommt,
das Metall in schnelle Rotation zu versetzen. Bei dieser Betriebsweise entstehen starke Induktionsströme im flüssigen Teil, wodurch die
Temperatur des Gusses lange in gewünschter Höhe gehalten werden kann. Wird der Stator
so hoch gebaut, daß er gleiche Höhe wie die Form hat, so wird das Maximum in der Erwärmung
des Gusses erreicht. Handelt es sich jedoch nur um ein Inbewegungsetzen des flüssigen Metalls zum Zwecke einer guten
Durchmischung, so kann der Stator entsprechend niedrig gehalten werden. Infolge der
Trägheit der Materie wird der nicht unter dem direkten Einfluß des Drehfeldes stehende
Teil des Metalls ebenfalls an den Drehbewegungen teilnehmen.
Die Anordnung kann nun auch so getroffen
werden, daß ein zweiter Stator bzw. mehrere übereinander in gewissen Abständen auf eine
Form einwirken. Eine derartige Ausfüh-
5» rungsform ist in Fig. 4 sch'ematisch dargestellt,
wo drei Statoren blt b3, b3 auf die
Forni α einwirken. Durch entsprechendes Schalten können dann gegenläufige Bewegungen
verschiedner Metallschichten hervorgerufen werden.
Soll mit niedrigen Periodenzahlen gearbeitet werden, so kann an Stelle der Lamellenkonstruktion
des Stators auch mit massivem Eisen und zweckmäßig mit Gleicheostrom
gearbeitet werden. Die Schaltung ist darin so vorzunehmen, daß ein Wandern der
Pole eintritt, so daß also auch hier ein langsam sich drehendes Feld erzeugt wird. Dies
ist in den Fig. 5 bis 8 schematisch zur Darstellung gebracht. Die Wärmeentwicklung
wird bei einem derart rotierenden Feld, wie bereits erwähnt, geringer sein als bei der vorher
beschriebenen Anordnung.
Im übrigen können auch bei Verwendung von Wechselstrom an Stelle der Nutenwicklung
ausgeprägte Pole wie bei Gleichstrornanordnung benutzt werden. Eine derartige
Ausführungsform für fallenden Guß ist in den Fig. 9 und 10 dargestellt. Die Anwendung
eines Drehfeldes, das von ausgeprägten Polen erzeugt wird, läßt eine größtmögliche
Annäherung des Poleisens an das flüssige Metall zu. Die in dem Eisen- oder Stahlguß]
och h radial angeordneten Polkerne ί tragen die Wicklungen d, die mehr auf -dem
hinteren Teile der Polkerne angebracht sind. Von dem einzugießenden Metall sind die Polenden
nur durch die auf die Innenwandung der Form α aufgebrachte feuerfeste Atxsschmierungsmasse
I getrennt. Die eigentliche Gießform α besteht entweder aus feuerfester«
Material von entsprechender Stärke oder auch aus unmagnetischem Stahl, in den die Enden
der Polkerne i z. B. eingegossen sind. Damit kein magnetischer Nebenschluß durch die
Bodenplatte eintreten kann, muß der Boden « der Form hier aus feuerfestem oder ttnmagnetischem
Material hergestellt werden. Durch ersteres wird auch eine zu frühzeitige
Abkühlung des Gusses am Boden vermieden. Die Kühlung der Wicklungen d erfolgt durch
Kühlluft, die in der Pfeilrichtung zwischen den Polkernen i vorbeistreicht.
Die beiden vorstehend beschriebenen Anordnungen sind unter der Voraussetzung dargestellt,
daß das Metall von oben in die Form gegossen wird. Sie können in gleicher Weise
natürlich auch für steigende Güsse ausgebildet und verwendet werden. Weitergehend ist es
möglich, für steigende Güsse normale Stahigußformen zu benutzen.und nur die Eintrittsstelle des Metalls in die Gießform unter die
Einwirkung des Drehfeldes zu bringen. Eine solche Anordnung ist in Fig. 11 im Längsschnitt
dargestellt. Die eiserne Stahlgießform α ruht auf dem zweiteilig ausgebildeten,
aus feuerfestem Material hergestellten Untersatz 0, dem das flüssige Metall durch den Einguß p von unten zentral in der Pfeilrichtung
zugeführt wird. Das an der Platte q befestigte Stahlguß] och h trägt die Polkerne i,
welche an ihrem hinteren Teile die Kupferwicklungen d aufnehmen. Die Enden m der
Polkerne ί ragen radial in den Untersatz 0
hinein und sind von dem flüssigen Metall durch die feuerfeste Ausschmierung / getrennt.
Um mit einem Drehfeld für ver-
scliiodene Durchmesser auszukommen, können
die Pblkerne * in radialer Richtung verschiebbar hergestellt werden, oder es werden Polschuhe
verschiedener Bauart in jedem· Einzelfalle an das Joch h angeschraubt.
Bei der vorstehend beschriebenen Anordnung wird, wie bereits erwähnt, infolge der
Trägheit der Materie die ganze über dem Untersatz ο in der Form α befindliche Säule
ίο aus flüssigem Metall mit in Bewegung gesetzt
werden. Eine Temperäturbeeinflussung ist natürlich hier wegen der relativ geringen
Höhe des Drehfeldes in geringerem Maße vorhanden. Aian kann jedoch mit verhältnismäßig
kleinen Drehfeldern bereits ausreichende Bewegungen in großen Gußformen erzielen. Soll eine noch weitergehende Temperaturbeeinflussung
erreicht werden, so ist bei allen vorstehend beschriebenen Ausführungsformen leicht eine besondere Beheizung
der Form, z. B. elektrische Widerstandsheizung anzubringen.
Eine beispielsweise Ausführungsform einer solchen Einrichtung ist in den Fig. 13 bis 16
zur Darstellung gebracht. Es soll hier durch geeignete Anordnung sowohl die Erzeugung
eines Drehfeldes, wie eine Heizung des oberen Teiles des Gußkörpers während des Gießens
und Mischens, sowie ein Warmhalten des verlorenen Kopfes erzielt werden. Wie aus den
Fig. 13 und 14 ersichtlich, befindet sich der Magnetkörper zur Erzeugung, des Drehfeldes
im oberen Teil der Form. Die Gußform selbst besteht aus einem unteren Teil aus
Stahlguß oder unmagnetischem Material at und einem oberen Teil aus feuerfestem Material
a2. Um letzteren ist ein zweiter Zylinder
r aus feuerfestem Material in der Weise
angeordnet, daß zwischen beiden ein ring-
■40 förmiger Hohlraum j entsteht, in welchem
kleinstückiger Koks w aufgeschichtet ist. Der Hohlraum ί ist unten durch den oberen Rand t
der Gießform a± und oben durch den Eisenring u geschlossen. Durch die an dem Rand t
und dem Ring u angeordneten Klemmen V1 und V2 wird der zur Heizung dienende elektrische
Strom von entsprechender Spannung, z. B. etwa Jö Volt, zugeführt. Der in dem
Oberteil a.^ untergebrachte Stator besteht, wie
bei den vorstehend beschriebenen Ausführungsformen, aus dem PoIj och h,- welches die
Polkerne i mit den Wicklungen d aufweist.
Die Enden m der Polkerne i gehen hier wiederum bis dicht an das flüssige Metall· heran
und sind von diesem nur durch die feuerfeste Ausschmierungsmasse Z getrennt. An den
Stellen, an denen die Polkerne i. durch die Form hindurchtreten, sowie für die Unterbringung
der Wicklungen d sind in defl Zylindern a2 und r entsprechende Aussparungen
vorgesehen. Die Kühlung der Wicklungen sowie gegebenenfalls auch der Polkerne kann
in geeigneter Weise durch Preßluft erfolgen: .;-':. ■ .. ■ ■■■-■■ ;■'. ■ " -·
Wird nun der Statorstrom sowie der Heiz- *>s
strom eingeschaltet, so findet bei dieser Gießform sowohl eine Wärmezufuhr durch die
Stromwärme im flüssigen Metall statt bei gleichzeitigem Drehen und Reversieren des .·.
Metalls, wie eine Wärmezufuhr von den l'nnenwandungen der feuerfesten Form aus,
die durch die zwischen, den einzelnen Koksstückchen auftretenden Lichtbogen hoch erhitzt
werden kann. Der Betrieb kann so geregelt werden, daß vom unteren Teil der Gieß-
form ausgehend eine langsame Abkühlung des Gusses bis in die obere Zone erfolgen kann bei
gleichzeitigem Beibehalten der Drehbewegungen bis zur Erstarrung der oberen Metall-
schichten. Der verlorene Kopf wird dadurch wesentlich kürzer ausfallen.
Bei den vorstehend beschriebenen Anordnungen war eine Gießform kreisrunden Querschnitts
zugrunde gelegt. Das elektrische Drehgießverfahren kann aber auch für andere Formen angewendet werden, da es ja nur
darauf ankommt, das flüssige Metall in einer zum inneren Umfang der Form annähernd
parallelen Richtung in Bewegung zu bringen und gegebenenfalls die Bewegung umzukehren.
Es ist also nur nötig, um eine Symmetrieachse ein Drehfeld zu erzeugen. Weichen die Formen allerdings stark vom runden
Querschnitt ab, so wird eine Anordnung, wie in Fig. 12 dargestellt, zur Anwendung gebracht.
Die rechteckige Gießform α für steigenden Guß weist die beiden Eingußstellen
P1 urid pv für das flüssige Metall auf.
Es werden dann zwei Drehfelder erzeugt, indem um die beiden Eintrittsöffnungen zwei
Apparate in der in Fig. 11 dargestellten Weise angeordnet werden.
Das Drehgießverfähren kann schließlich in der Weise angewendet werden, daß das
flüssige Metall bei fallenden Güssen durch ein Drehfeld hindurchgegossen wird, so daß beim
Eintritt des flüssigen Metalls in die Form für eine gewisse Zeit eine Drehbewegung hervorgerufen
wird.
Bekanntlich wird eine sehr wirksame Entgasung flüssiger Metalle auch dadurch erzeugt,
daß man das flüssige Metall in einem luftverdünnten Raum schmilzt. In gewissem
Grade kann dieser Einfluß auch bei dem elektrischen Drehgießverfahren ausgenutzt
werden. Läßt man nämlich, wie in Fig. 3 dargestellt, den zur Kühlung der Statorwicklung
benutzten Luftstrom in geeigneter Weise über der Gießform austreten, so kann ein
mehr oder minder großer Unterdruck über dem flüssigen Metall hergestellt werden, da
der austretende Luftstrom auf die über dem
Metall stehende Luftsäule eine Saugwirkung ausübt.
Claims (14)
1. Elektrisches Dreh- oder Mischgießverfahren, dadurch gekennzeichnet, daß
das flüssige Metall während des Gießens unter die Einwirkung eines elektrischen
ίο Drehfeldes gebracht und durch die entstehenden
Induktionsströme in eine kreisende Bewegung in gleicher Richtung wie
das Drehfeld versetzt wird, und daß durch Umschalten eine Drehrichtungsänderung
»5 vorgenommen werden kann, wobei gleichT
zeitig die im flüssigen Metall auftretende Stromwärme zur Temperaturbeeinflussung
benutzt werden kann, zu dem Zwecke, eine gleichmäßigere Struktur des fertigen
Gusses durch Beseitigung der eingeschlossenen Gase und festen Einschlüsse
zu erreichen.
2. Drehgießform zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erzeugung des Drehfeldes in einer in vertikaler Richtung
beliebigen Zone um eine Form mit nach einer Mittelpunktsachse symmetrischem,
z. B. kreisförmigem Querschnitt ein form^- gleicher, z.B. ringförmiger Stator angeordnet wird, welcher die Kupferwicklung
trägt, deren Kühlung durch Luft erfolgt, welche mittels eines Blechmantels ent-,
weder von unten seitlich -oder durch tangential nach oben gerichtete Rohre oder
auch zentral zugeführt werden kann und
durch den Raum zwischen Stator und Form senkrecht oder in Schraubenlinien
nach oben streicht.
3. Ausführungsform der Drehgießform nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Drehfeld von einem Transformator gespeist wird, der mit dem Stator
zusammengebaut ist.
4. Ausführungsform der Drehgießform nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Statoren übereinander in gewissen Abständen1 um die Form angeordnet
sind und auf diese einwirken.
5. Drehgießform zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Drehfeld von mit Gleichstrom erregten Polen erzeugt wird, die infolge einer geeigneten - Schältweise
um den Umfang der Form herumwandern.
6. Drehgießform zur Ausführung des Verfahrens "nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der zur Erzeugung des Drehfeldes dienende Stator ausgeprägte Pole besitzt, welche bis dicht an das
flüssige Metall in der Form herangeführt werden und von diesem nur durch Sine
Ausschmierung getrennt sind, wobei die Kühlluft für die Statorwicklungen zwischen
den Polkernen von unten nach oben streicht.
7. Drehgießform zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß nur die Eintrittsstelle des Metalls unter die Einwirkung eines
Drehfeldes gebracht wird, z. B. indem der Stator unterhalb der Form angeordnet und
von dieser getrennt ausgebildet wird, zu dem Zwecke, auch normale Gießformen bei der Anwendung des Drehgießverfahrens
zu benutzen.
8. Ausführungsform der Drehgießform nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die.Polkerne des Stators mit dem Magnetjoch verschraubt und >
daher auswechselbar sind oder radial in dem Joch verstellbar angeordnet sind, zu dem
Zwecke, ein und denselben Stator für verschiedene Durchmesser benutzen zu
können. 1
9. Drehgießform zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch ϊ für stark
vom runden Querschnitt abweichende Formen, dadurch gekennzeichnet, daß zwei
oder mehrere Drehfelder auf die Form einwirken, indem unterhalb der Form an den beiden '"Eingußstellen zwei ' oder
mehrere Statoren nach Anspruch 7 und 8 angeordnet werden.
10. Drehgießform zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß bei den Ausführungsformen nach Anspruch 2 bis 9 eine besondere
Beheizung der Form* ζ: B. elek- irische
Widerstandsheizung angebracht wird, zu dem Zwecke, eine noch intensivere
Temperaturbeeinflussung des flüssigen Metalls in der Form zu erzielen.
11. Ausführungsform der 'Drehgießform
nach Anspruch 10, verbunden mit einer i°5
elektrischen Widerstandsheizungseinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß auf
dem oberen Rande der Gießform zwei Zylinder aus feuerfestem Material angeordnet sind, in deren oberem Teil der in
geeigneter Weise gekühlte Stator untergebracht ist, während der Zwischenraum
zwischen den beiden Zylindern mit kleinstückigem Koks ausgefüllt ist, dem der zur Heizung dienende Strom oben durch
einen Eisehring und unten durch den oberen Rand der Gießform zugeführt wird.
12. Drehgießverfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das flüssige Metall bei fallendem Guß durch ein Drehfeld
hindurchgegossen wird, so daß beim Eintritt des Metalls in die Form für eine
gewisse Zeit eine Drehbewegung hervorgerufen wird.
13. Drehgießform zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der zur Kühlung der Statorwicklungen benutzte Luftstrom durch ein besonders ausgebildetes Gehäuse
in der Weise oberhalb der Gießform abgeleitet wird, daß über dem flüssigen Metall
ein Unterdruck hergestellt wird, zu dem Zwecke, durch die auftretende Saugwirkung
eine wirksamere Entgasung des flüssigen Metalls zu erzeugen.
14. Drehgießform zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einer
gegen zu starke ; Wärmestrahlung und' -leitung besonders geschützten Statorwicklüng,
dadurch,gekennzeichnet, daß die Wicklung mit Rohren ausgebildet wird,
die von innen durch flüssige (Wasser, öl) oder gasförmige (Luft) Kühlmittel gekühlt
werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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