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Beschreibung
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Verfahren und Vorrichtung zur Prallzerkleinerung Die Erfindung betrifft
das Gebiet der Zerkleinerung und bezieht sich insbesondere auf ein Verfahren und
eine Vorrichtung zur Prallzerkleinerung.
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In jüngerer Zeit sind bestimmte Arten von Zerkleinerungssystemen mit
Vorrichtungen entwickelt worden, die in der Lage sind, an ihren Prallflächen eine
Schicht des zu zerkleinernden Gutes aufzubauen, so daß die sich bewegenden Teilchen
des Zerkleinerungs-, insbesondere Mahlgutes nicht an die sich bewegenden Organe
der Vorrichtung, insbesondere der Prallmühle, sondern an die an ihnen ausgebildeten
und angelagerten Mahlgutschichten anstoßen, wodurch die Haltbarkeit der Arbeitsorgane
der Prallmühlen in hohem Maße verbessert wird.
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Es sind ferner Strahlmühlen bekannt,. deren Zerkleinerungsprinzip
darin besteht, die Teilchen des Mahlgutes mit unter hohem Druck stehender Luft oder
Gas entweder gegen andere Mahlgutteilchen oder gegen starre Arbeitsflächen der Strahlmühle
zu schleudern.
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Die Einführung von Zerkleinerungs-, insbesondere Feinzerkleinerungs-
oder Mahlsystemen, bei denen das Mahlgut gegen Schichten desselben Mahlgutes an
sich bewegenden Arbeitsflächen prallen gelassen wird, hat die Arbeitsbedingungen
beträchtlich verbessert und die bei herkömmlichen Mühlen durch das Aufprallen des
Mahlgutes an starren Mahlflächen aufgetretenen Nachteile dadurch beseitigt, daß
die Stöße der zu behandelnden Teilchen vom gleichen Material aufgenommen werden
und daher die Werkstoffe der Mühle keiner wesentlichen Abnutzung unterworfen sind.
Dieser Systemtyp kann jedoch im allgemeinen als langsam angesehen werden, da im
Hinblick sowohl auf das statische als auch das dynamische Gleichgewicht Beschränkungen
hinsichtlich der den sich bewegenden Schichten erteilbaren Geschwindigkeit bestehen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Prallzerkleinerung
durch gegenseitiges Anstoßen der Mahlgutteilchen unter Vermeidung von Abnutzung
der metallischen Bauteile der Mühle zu schaffen, dem die beschriebenen Nachteile
des Standes der Technik nicht anhaften. Eine Prallmühle zur Durchführung des Verfahrens
soll mit einfachen Mitteln wirtschaftlich herstellbar sein und die gestellten Forderungen
in besonders zuverlässiger Weise erfüllen.
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Die Aufgabe ist mit einem Verfahren zur Prallzerkleinerung gelöst,
nach dem erfindungsgemäß - mit einer ersten Mahlzone Teilchen des nicht zerkleinerten
Mahlgutes in eine vorbestimmte Richtung mit einer vorbestimmten Geschwindigkeit
geschleudert werden, - das Mahlgut aus der ersten Mahl zone nach außen in eine zweite
Mahlzone geleitet wird, - in der zweiten Mahl zone das Mahlgut in die der Mahlgutbewegungsrichtung
in der ersten Mahl zone entgegengesetzte Richtung geschleudert wird, - und die Änderung
der Bewegungsrichtung des Mahlgutes in zusätzlichen Mahlzonen mehrere Male unter
Benutzung so vieler
Mahlzonen, wie zur Erzielung des angestrebten
Feinheitsgrades erforderlich sind, und in der Weise wiederholt wird, daß die Mahlgutteilchen
beim Übergang von einer Mahlzone zur nächsten stets auf in der entgegengesetzten
Richtung sich bewegende Teilchen treffen, um gegenseitig mit einer Geschwindigkeit
aneinanderzustoßen, welche die Summe aus den Geschwindigkeiten der die voraufgehende
Mahl zone verlassenden Teilchen und der in der nächsten Mahlzone sich bewegenden
Teilchen ist.
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Nach diesem Verfahren wird also eine Vielzahl von nicht zerkleinerten
bzw. unvermahlenen Teilchen in einer Mahlzone in einer vorbestimmten Richtung bewegt,
die Bewegungsrichtung eines Teils dieser Teilchen in einer nachfolgenden Mahlzone
abrupt so umgekehrt, daß die Teilchen gegenseitig aneinanderstoßen, und die Bewegungsrichtung
der Teilchen wird beim Übergang derselben von einer Mahlzone zur nächsten weiter
wiederholte Male umgekehrt, bis die Teilchen auf die angestrebte Korngröße zerkleinert
sind.
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Eine Prallmühle zur Durchführung dieses Verfahrens hat erfindungsgemäß
- einen ersten Rotor, - mehrere erste zylindrische Mahlorgane mit Flansch, die vom
Zentrum zum Außenumfang des ersten Rotors hin konzentrisch zueinander angeordnet
sind, - einen zweiten Rotor, - mehrere zweite zylindrische Mahlorgane mit Flansch,
die vom Zentrum zum Außenumfang des zweiten Rotors hin zueinander konzentrisch und
alternierend zwischen jedem Paar der ersten Mahlorgane und zu diesen konzentrisch
angeordnet sind, - eine Vielzahl von Löchern in der zylindrischen Wand der ersten
und zweiten Mahlorgane, wobei die Löcher vom Zentrum zum Außenumfang der Prallmühle
hin von einem Mahlorgan zum nächsten abnehmende Abmesslmgen aufweisen, eine erste
Antriebsvorrichtung zum Drehantreiben des ersten
Rotors in einer
vorbestimmten Richtung, - eine zweite Antriebsvorrichtung zum Drehantreiben des
zweiten Rotors in der entgegengesetzten Richtung, - eine Aufgabevorrichtung zum
Führen und Leiten von Mahlgut zu dem am weitesten innen angeordneten der ersten
und zweiten Mahlorgane, - und eine Austragskammer zum Auffangen des vermahlenen
Mahlgutes aus dem am weitesten außen angeordneten der'ersten und zweiten Mahlorgane.
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Die Prallmühle gemäß der Erfindung hat also als Hauptbauteile zwei
gegenläufig drehantreibbare Rotoren, die eine Vielzahl von alternierend angeordneten
perforierten zylindrischen Mahlorganen aufweisen. Die Aufgabevorrichtung leitet
das Mahlgut in den zentralen Abschnitt der Rotoren, mit deren Außenumfang die Austragskammer
in Verbindung steht, so daß das Mahlgut, das dem am weitesten innen angeordneten
perforierten zylindrischen Mahlorgan eines der Rotoren zugeführt wird, durch dessen
Löcher hindurch durch Zentrifugalkraftwirkung gegen das am weitesten innen angeordnete
perforierte zylindrische Mahl organ des anderen Rotors geschleudert wird und so
fort, um die Drehrichtung des Mahlgutes mehrmals umzukehren und zu bewirken, daß
zur Ausübung einer Mahlwirkung auf die Teilchen diese gegenseitig aneinanderstoßen.
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Weitere vorteilhafte Merkmale und Ausgestaltungen der Erfindung sind
hinsichtlich des Verfahrens in den Unteransprüchen 2 und 3 und hinsichtlich der
Vorrichtung in den Unteransprüchen 5 bis 9 gekennzeichnet.
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Die Erfindung schafft somit ein neuartiges Prallzerkleinerungsprinzip
oder -system, bei dem die Drehbewegung des Mahlgutes abwechselnd umgekehrt wird,
um gegenseitige Stöße mit doppelter Geschwindigkeit der Mahlgutteilchen selbst hervorzurufen
und um die Mahlwirkung ausschließlich durch gegenseitige Stöße der Mahlgutteilchen
zu erzielen, die in entgegengesetzte
Richtungen geschleudert werden,
um eine Stoßgeschwindigkeit zu erreichen, die nahezu das Doppelte der Drehgeschwindigkeit
der einzelnen Rotoren beträgt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand schematischer
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt: Fig. 1 eine Seitenansicht im Schnitt einer
Prallmühle gemäß der Erfindung zur Darstellung des inneren Aufbaues der Prallmühle,
Fig. 2 den Schnitt 2-2 in Fig. 1, Fig. 3 den Schnitt 3-3 in Fig. 1, Fig. 4 einen
Teilschnitt durch die verschiedenen Mahlorgane der Prallmühle gemäß der Erfindung
in demontiertem Zustand, in dem die Löcher jedes Mahlorgans zu erkennen sind, und
Fig. 5 einen Teilschnitt durch eines der Mahlorgane, in dem Einzelheiten der Löcher
und der Schutzbüchsen hierfür dargestellt sind.
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Die in Fig. 1 und 2 dargestellte Prallmühle gemäß einer besonders
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung hat ein Außengehäuse 1, ein darin angeordnetes
Innen- oder Rotorgehäuse 2 und eine Rotoranordnung 101 mit zwei gegenläufig drehangetriebenen
Rotoren. Einer der Rotoren wird von einer Wellenanordnung 3, der andere von einer
Hohlwellenanordnung 4 angetrieben, wobei letztere sich entgegengesetzt zur Wellenanordnung
3 dreht und mit Zwischenabstand konzentrisch zu ihr angeordnet ist. Die Wellenanordnung
3 und die Hohlwellenanordnung 4 für den Antrieb der Rotoranordnung 101 sind an der
Oberseite zugehöriger Stützen 5 und 6 in einem Lager 7 bzw. 9 drehbar gelagert.
Gemäß Fig. 1 ist am Außengehäuse 1 ein drittes Lager 8 zur drehbaren Lagerung der
Hohlwellenanordnung 4 angeordnet.
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Einer der Rotoren der in Fig. 1 und 2 dargestellten Prallmühle
wird
mit der Wellenanordnung 3 angetrieben, die zwei Wellen 10 und 11 aufweist. Die Welle
10 ist am Ende im Lager 7 drehbar gelagert, das ein Kugellager 22 aufweist, wogegen
das entgegengesetzte Ende der Welle 11 im Lager 9 drehbar gelagert ist, insbesondere
in einem darin angeordneten Kugellager 23. Mit der Welle 10 ist eine Antriebsscheibe
20 drehfest verbunden, die zusammen mit einem nicht dargestellten Riemen und einem
nicht dargestellten Motor oder einem anderen Antriebsmechanismus eine Antriebsvorrichtung
für den Drehantrieb der Wellenanordnung 3 und damit eines der Rotoren der Prallmühle
bildet. Die Welle 11 hat an ihrem der Welle 10 zugewandten Abschnitt eine mit ihr
fest bzw. einstückig verbundene Scheibe 12, wogegen die Welle 10 eine mit ihr fest
bzw. einstückig verbundene Scheibe 13 von größerem Durchmesser aufweist, die Fläche
an Fläche an der Scheibe 12 angeordnet ist. Beide Scheiben 12 und 13 sind in zweckdienlicher
Weise aneinander befestigt und nur zur Erleichterung der Montage des von der Wellenanordnung
3 angetriebenen Rotors als getrennte Bauteile hergestellt.
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Am äußeren Abschnitt der von der Welle 10 abgestützten Scheibe 13
sind mehrere perforierte Mahlorgane mit Flansch in Form von zylindrischen U-Profilen
angeordnet, die aus beiden Stirnflächen der Scheibe 13 nach außen herausragen.
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Entsprechend Fig. 1 sind die Mahlorgane 14, 15 und 16 nach links,
die Mahlorgane 17, 18 und 19 nach rechts gerichtet.
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Alle Mahlorgane 14 bis 19 sind von zylindrischer Gestalt und werden
durch die Wellenanordnung 3 zusammen mit der Scheibe 13 drehangetrieben.
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Der zweite Rotor der dargestellten Prallmühle wird mit der Hohlwellenanordnung
4 angetrieben, die gemäß Fig. 1 eine linke Hohlwelle 24 und eine rechte Hohlwelle
25 aufweist.
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Die Hohlwelle 24 ist konzentrisch um die Welle 10 angeordnet und in
einem im Lager 8 angeordneten Kugellager 98 drehbar gelagert. Gemäß Fig. 1 und 2
ist die Hohlwelle 24 von genügend
kleiner Länge, um die Anordnung
der Antriebsscheibe 20 an der Welle 10 zu ermöglichen. Die rechte Hohlwelle 25 ist
konzentrisch um die Welle 11 angeordnet und in einem zum Lager 9 gehörenden Kugellager
87 drehbar gelagert. Beide Hohlwellen 24 und 25 der Hohlwellenanordnung 4 sind durch
den zweiten Rotor selbst, der nachstehend beschrieben wird, fest miteinander verbunden.
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Die Hohlwelle 24, die im Kugellager 98 des Lagers 8 drehbar gelagert
ist, welches von einer Wand 38 des Außengehäuses 1 getragen wird, weist an seinem
der Prallmühlenmitte zugewandten Abschnitt eine mit ihr fest bzw. einstückig verbundene
Scheibe 26 auf, an deren Außenumfang ein zylindrisches Mahlorgan 28 mit Flansch
angeordnet ist, das aus der Scheibe 26 entsprechend Fig. 1 nach links herausragt.
Der äußere Abschnitt des Mahlorgans 28 ist mit einer kreisringförmigen Scheibe 30
versehen, die an ihrem Außenumfang einen nach innen gerichteten Flansch 32 aufweist.
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Die Hohlwelle 25 ist an ihrem äußeren Ende im Kugellager 87 des Lagers
9 abgestützt und trägt eine mit ihr drehfest verbundene Antriebsscheibe 21, welche
dieselbe Aufgabe wie die Antriebsscheibe 20 hat, nämlich die Verbindung mit einem
Antrieb herzustellen, der diesen zweiten Rotor entgegengesetzt zum weiter oben beschriebenen
ersten Rotor drehantreibt. Die Hohlwelle 25 ist an ihrem der Prallmühlenmitte zugewandten
Abschnitt mit mehreren, zu den vorstehend beschriebenen Organen 26, 28, 30 und 32
der Hohlwelle 24 symmetrischen Organen versehen, zu denen eine Scheibe 27, ein Mahlorgan
29 mit Flansch und eine kreisringförmige Scheibe 31 gehören, wobei letztere an ihrem
Außenumfang einen nach innen gerichteten Flansch 33 aufweist. Zwischen dem Flansch
32 der Scheibe 30 und dem Flansch 33 der Scheibe 31 ist ein perforiertes zylindrisches
Mahlorgan 67 mit Flansch angeordnet, welches den vorstehend beschrieben Rotor verschließt.
Dieser Rotor wird mit der Hohlwellenanordnung 4 angetrieben, welche die
Wände
38 und 39 des Außengehäuses 1 durchdringt, in denen Dichtungen 40 und 41 angeordnet
sind, um den Austritt von Staub aus der Prallmühle zu verhindern.
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Der zweite Rotor weist ebenfalls eine Vielzahl von konzentrischen
perforierten Mahlorganen mit Flansch in Form von zylindrischen U-Profilen auf, die
von jedem derkreisringförmigen Scheiben 30 und 31 axial nach innen gerichtet und
alternierend zwischen Paaren der entsprechenden Mahlorgane 14 bis 19 des ersten
Rotors angeordnet sind. Aus der Scheibe 30 ragen Mahlorgane 34 und 35 heraus und
sind konzentrisch zwischen den Mahlorgan-Paaren 14,15 bzw. 15,16 angeordnet.
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Die Mahlorgane 36 und 37 ragen aus der Scheibe 31 heraus und sind
konzentrisch zwischen den Mahlorgan-Paaren 17,18 bzw.
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18,19 angeordnet.
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Der gesamte Kraftantrieb der beiden Rotoren ist durch Staubschutzteile
96 und 97 geschützt, welche die Wellenanordnung 3 und die Hohlwellenanordnung 4
ganz umschließen und an ihrer zentralen Öffnung Dichtungen 99 und 100 aufweisen,
die gegen die Scheiben 26 und 27 der Hohlwellenanordnung 4 abdichten, um dadurch
auch eine Verschmutzung der den Wellenanordnungen 3 und 4 entsprechenden Räume zu
verhindern.
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Die sich gegenläufig drehenden Rotoren sind vom Außengehäuse 1 völlig
umschlossen. Das Außengehäuse 1 ist von den Wänden 38 und 39 gebildet, die gemäß
Fig. 2 durch Seitenwände 86 und 88 miteinander zum vollständigen Außengehäuse 1
verbunden sind. Das Außengehäuse 1 kann in Hälften unterteilt sein, die mit mit
Schraubenlöchern versehenen Flanschen 85 verbunden werden, um den Zusammenbau des
Außengehäuses 1 zu vereinfachen.
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Gemäß Fig. 2 ist im Außengehäuse 1 und ebenfalls die Rotoranordnung
101 völlig einschließend das Rotorgehäuse 2 angeordnet, das zwei Wände 43 und 45
und eine diese miteinander
verbindende zylindrische einteilige
Wand 84 aufweist. Die Wand 84 umschließt die Rotoranordnung 101 völlig und dient
dazu, das vermahlene Material aufzufangen und aus der Prallmühle auszutragen.
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In den Wänden 43 und 45 sind in bezug auf das Rotorgehäuse 2 zentral
angeordnete Öffnungen 46 und 47 ausgebildet, die gemäß Fig. 1 vorzugsweise eine
Lippe aufweisen, welche einen Einlaß für nicht zerkleinertes Mahlgut bildet. Die
zylindrische Wand 84 weist an ihrem Umfang radial nach innen -gerichtete Flansche
auf, um kreisrunde Öffnungen 81 und 82 zu bilden. Die Flansche sind in genügendem
Abstand von den Scheiben 30 und 31 des zweiten Rotors angeordnet, um deren ungehinderte
Bewegung innerhalb des Rotorgehäuses 2 zu ermöglichen. Die Öffnungen 81 und 82 dienen
als Auslässe für vermahlenes Gut, um zu ermöglichen, daß, wie weiter unten näher
beschrieben, das Mahlgut durch Zentrifugalkraftwirkung am unteren Abschnitt des
Rotorgehäuses 2 aus letzterem herausgeschleudert wird.
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Die Wände 43 und 45 des Rotorgehäuses 2 bilden zusammen mit den Wänden
38 und 39 des Außengehäuses 1 zwei Aufgabeschurren 42 und 44, die Je eine Mündung
48 bzw. 49 für die Beschickung der Prallmühle mit Mahlgut aufweisen. Gemäß Fig.
3 leiten die Schurren 42 und 44 das Mahlgut mittels im Dreieck angeordneter Wände
88, die einen Trichter bilden, um das Mahlgut nach unten zu führen und mit ihren
unterenAbschnitten 50 und 51 durch die Öffnungen 46 und 47 in den Wänden 43 und
45 in die Rotoren, insbesondere in Mahlkammern 52 und 53 einzuleiten.
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Um eine zweckgerechte Handhabung des Mahlgutes innerhalb der Rotoren
der dargestellten Prallmühle zu sichern, bilden die zylindrischen Mahlorgane 14
bis 19 und 34 bis 37 der von innen nach außen gehend, Mahlkammern 52 und 53, 69%u?id#
die 70 und 77, 71 und 78, 72 und 79, 73 und 80 und 74 sowie eine Austragskammer
75.
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Die Mahlorgane 14, 15, 16, 17, 18 und 19, die dem von der Wellenanordnung
3 angetriebenen Rotor entsprechen, und die Mahlorgane 34, 35, 36 und 37, die dem
von der Hohlwellenanordnung 4 angetriebenen zweiten Rotor entsprechen, enthalten
je auf ihrer gesamten zylindrischen Fläche Löcher für den Durchtritt des sich in
der Prallmühle bewegenden Mahlgutes. Von der Mitte zum Umfang hin werden die Durchmesser
der Löcher kleiner.
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Gemäß Fig. 4 weisen die dem von der Hohlwellenanordnung 4 angetriebenen
Rotor entsprechenden ersten Mahlorgane 28 und 29 Löcher 54 bzw. 55 vom größten Durchmesser
auf. Zum Umfang hin weitergehend enthalten die Mahlorgane 16 und 19 Löcher 56 bzw.
57 von kleinerem Durchmesser und so zum Umfang hin mit immer kleineren Durchmessern
enthalten die Mahlorgane 35 und 37 Löcher 58 bzw. 59, die Mahlorgane 15 und 18 Löcher
60 bzw. 61, die Mahlorgane 34 und 36 Löcher 62 bzw. 63, die Mahlorgane 14 und 17
Löcher 64 bzw. 65 und das äußere zylindrische Mahlorgan 67 des äußeren oder zweiten
Rotors Löcher 66.
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Alle Löcher 54 bis 66 sind, wenngleich als reine Löcher schon einwandfrei
tauglich, gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung vorzugsweise
mit Schutzbüchsen 90 versehen (sh. Fig. 5). Die Schutzbüchsen 90 setzen sich aus
einem zylindrischen Abschnitt 91 und einem mit ihm verbundenen radial nach außen
gerichteten kegelstumpfförmigen Flansch bzw. Verlängerungsstück 92 zusammen, so
daß beispielsweise bei dem in Fig. 5 dargestellten Mahlorgan 28 eine Fläche 89 durch
eine temporäre Schicht Mahlgut 94 geschützt wird, insofern als die Höhe der Schutzbüchsen
90, insbesondere ihres kegelstumpfförmigen Verlängerungsstückes 92 bewirkt, daß
sich zwischen allen Löchern 54 und an der Fläche 89 des Mahlorgans 28 ein Belag
aus Mahlgut 94 ausbildet. Diese Schutzwirkung durch die in alle am Mahlvorgang beteiligten
Mahlorgane der Prallmühle eingebauten Schutzbüchsen 90 kommt
dadurch
zustande, daß das Mahlgut 94, wenn es an der Fläche 89 der Mahlorgane aufprallt,
nicht unmittelbar durch die Löcher 54 hindurchgeschleudert werden kann, weil diese
durch ihre Schutzbüchsen 90 abgeschirmt sind. Erst wenn um jede Schutzbüchse 90
herum in der Schicht Mahlgut 94 eine entsprechende geneigte Oberfläche 95 entstanden
ist, kann das Mahlgut 94, wie weiter oben beschrieben, nach außen und durch die
Löcher 54 hindurch geschleudert werden. Es ist also dafür gesorgt, daß das Mahlgut
94 nicht direkt gegen die Wände der Prallmühle prallen kann, sondern an allen Wänden
an diesen schützenden Mahlgutschichten auftrifft. Die Mahlwirkung wird nur durch
gegenseitige Stöße der Mahlgutteilchen ausgeübt.
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Dies stellt einen beträchtlichen Vorteil der Prallmühle gemäß der
Erfindung dar.
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Die Arbeitsweise der vorstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsform
der Prallmühle ist folgende: Das unzerkleinerte Mahlgut 94 wird mit einer entsprechenden
Vorrichtung durch die Mündungen 48 und 49 oder Einlaßöffnungen des Außengehäuses
1 zugefördert und fällt unter der Wirkung der Schwerkraft in den Schurren 42 und
44 herab, durch die es zum Zentrum der Prallmühle geleitet wird. Dort wird es von
den Wänden 50 und 51 durch die Öffnungen 46 und 47 ins Innere des Rotorgehäuses
2 umgelenkt und gelangt dann in die Mahlkammern 52 und 53. Der sich aufgrund der
Antriebswirkung der über die Antriebsscheibe 21 angetriebenen Hohlwellenanordnung
4 in einer vorbestimmten Richtung rasch drehende zweite Rotor schleudert mit seinen
Mahlorganen 28 und 29 das unzerkleinerte Mahlgut 94 mit hoher Geschwindigkeit und
großer Kraft ion die der Drehrichtung der Mahlorgane 28 und 29 entsprechende Richtung.
Dadurch stoßen die Mahlgutteilchen aneinander und an der Schicht Mahlgut 94 an,
die sich an die Innenfläche der Mahlorgane 28 und 29 angelagert hat. Aufgrund der
durch Drehung hervorgerufenen Zentrifugalkraft schleudern die Mahlorgane 28 und
29 das vorgemahlene Mahlgut 94 durch die Löcher 54 und 55 nach außen in die Mahlkammern
69 und 76.
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Das Mahlgut 94 tritt bei Erreichen der Mahlkammern 69 und 76 in diese
mit einer vorbestimmten Geschwindigkeit in der Drehrichtung des von der Hohlwellenanordnung
4 angetriebenen zweiten Rotors ein und prallt gegen die Schichten Mahlgut 94, die
zuvor an den Innenwänden der-Mahlorgane 16 und 19 aufgebaut worden sind, die durch
die von der Wellenanordnung 3 und die Antriebsscheibe 20 angetriebene Scheibe 13
in der entgegengesetzten Richtung und mit ebenfalls hoher Geschwindigkeit drehangetrieben
werden. Das in die Mahlkammern 69 und 76 gelangende Mahlgut 94 wird entgegengesetzt
zu der Richtung geschleudert, mit der es in die Mahlkammern 69 und 76 eingetreten
ist, so daß dieselben Mahlgutteilchen im Flug aneinanderstoßen und gegen die Schichten
Mahlgut 94 prallen. Auf diese Weise wird eine gute Mahlwirkung durch reine gegenseitige
Mahlgutteilchenstöße und nicht durch Aufprallen der Mahlgutteilchen gegen die Arbeitsfläche
erzielt.
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Dadurch werden mit der Prallmühle gemäß der Erfindung ein beträchtlich
höherer Wirkungsgrad und eine sehr viel größere Lebensdauer gewonnen.
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Der Arbeitsvorgang der Prallmühle wiederholt sich dann von innen nach
außen gehend insofern, als das von den Mahlorganen 16 und 19 in den Mahlkammern
69 und 76 herumgeschleuderte Mahlgut 94 durch Zentrifugalkraftwirkung durch die
Löcher 58 und 59 hindurch zum Eintritt in die Mahlkammern 70 und 77 gezwungen wird,
in denen es gegen die in der entgegengesetzten Richtung kreisenden Mahlgutteilchen
und gegen Mahlgutschichten an den Mahlorganen 35 und 37 prallt, wodurch eine weitere
Mahlwirkung ausgeübt wird, und so fort durch die Löcher 58 und 59 in die Mahlkammern
71 und 78, in denen eine-weitere Vermahlung stattfindet, von da durch die Löcher
60 und 61 in die Mahlkammern 72 und 79 und dann durch die Löcher 62 und 63 in die
Mahlkammern 73 und 80, um schließlich durch die Löcher 64 und 65 in die letzte Mahlkammer
74 einzutreten, die durch Zentrifugalkraftwirkung das vermahlene Gut durch die Löcher
66 des zylindrischen Mahlorgans 67 in Richtung der
Austragskammer
75 ausschleudert. Aus der Austragskammer 75 wird das Mahlgut 94 durch Zentrifugalkraftwirkung
durch die Öffnungen 81 und 82 hindurch in Kammern 83 und 84' geschleudert und von
dort der Prallmühle mit einem sehr hohen Feinheitsgrad entnommen, der dank der sehr
hohen Stoßgeschwindigkeit aufgrund der sich gegenläufig drehenden Rotoren erzielt
wird, die zusammen beträchtliche Geschwindigkeiten erzeugen, welche am Umfang sogar
die Schallgeschwinditgkeit übersteigen können.