DE3044309C2 - Druckverhältnisventil für Bremsanlagen von Kraftfahrzeugen - Google Patents

Description

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Die Erfindung bezieht sich auf ein Druckverhältnisventil für Bremsanlagen von Kraftfahrzeugen, mit einem auf seiner kleinen Wirkfläche vom Steuerdruck und auf seiner größeren Wirkfläche vom ausgesteuerten Druck beaufschlagten Differenzialkolben sowie mit einem vom Steuerdruck auf einer Wirkfläche beaufschlagten, auf einer Feder gehäuseseitig abgestützten Hilfskolben, der beim Oberschreiten des durch die Feder festgelegten Druckwertes durch den Steuerdruck eine kraftschlüssige Verbindung mit dem Differenzialkolben unter Addition der Wirkflächen des Differenzialkolbens und des Hilfskolbens eingeht

Derartige Druckverhhältnisventile sind aus der US-PS 34 92 052 oder der DE-AS 16 55 774 bekannt In dem Differenzialkolben ist dabei ein Doppelventilkörper federnd aufgehängt, der mit dem Gehäuse ein Auslaßventil und mit dem Differenzialkolben ein Eiilaßventil bildet Wenn der Differenzialkolben durch eine gehäuseseitig abgestützte Feder im Öffnungssinne des Einlaßventiles gegen Anschläge vorgespannt gehalten wird, wird damit erreicht, daß das Einlaßventil bei Beginn einer Druckluftdurchsteuerung, also bei Beginn einer Bremsung, offensteht, so daß der eingesieuerte Druck als ausgesteuerter Druck durchgesteuert wird. Fehlt eine solche Feder, dann wird von Anfang an eine Druckuntersetzung entsprechend den Wirkflächen des Differenzialkolbens erreicht Der ausgesteuerte Druck wächst also in einem ersten Druckbereich schwächer als der eingesteuerte Druck. In einem zweiten Dnickbereich soll der ausgesteuerte Druck wieder stärker ansteigen als der eingesteuerte Druck. Schließlich soll der ausgesteuerte Druck gleich dem eingesteuerter. Druck sein.

Eine solche Kennlinie des ausgesteuerten Druckes über dem eingesteuerten Druck ist insbesondere für die Abbremsung einer Vorderachse eines Kraftfahrzeuges unter Beachtung der Verhältnisse der Auslegung der jeweiligen Radbremsen und der dynamischen Achslastverlagerung beim Bremsen sinnvolL

Eine derartige Kennlinie wird bei dem bekannten Druckverhältnisventilen bereits erreicht Jedoch muß die den Hilfskolben gehäustseitig abstützende Feder relativ stark ausgebildet sein, weil der Hilfskolben von Anfang an auf seiner dem Steuerdruck zugekehrten Wirkfläche beaufschlagt wird. Bei einer Steigerung des Steuerdruckes bleibt der Hilfskolben infolge der ihn belastenden Feder zunächst in Ruhe, und es bewegt sich nur der Differenzialkolben, wobei aufgrund der verschiedenen Wirkflächen der ausgesteuerte Druck weniger stark ansteigt als der eingesteuerte Druck. Oberhalb eines bestimmten Steuerdruckes wird die Kraft der den Hilfskolben belastenden Feder überwunden, so daß der Hilfskolben in Richtung auf den Differenzialkolben verschoben wird. Nach Überwindung des Abstandes zwischen den zueinander gehörigen Anschlägen des Hilfskolbens und des Differenzialkolbens geht der Hilfskolben eine kraftschlüssige Verbindung mit dem Differenzialkolben ein. Der auf diese Weise gebildete Kolbenverbund weist auf der Seite des Steuerdruckes eine größere Fläche als auslaßseitig auf. Damit wird eine Kennlinie erreicht, bei der der ausgesteuerte Druck entsprechend abgeknickt verläuft. Da sich bei diesen bekannten Druckverhältnisventilen zu Beginn der Drucksteigerung nur der Differenzialkolben bewegt, der Hilfskolben jedoch zunächst in Ruhe bleibt, muß der Hilfskolben nachfolgend einen von der jeweiligen Stellung des Differenzialkolbens abhängigen Weg zurücklegen, bis er in Anlage an dem Anschlag am Differenzialkolben gelangt. Dadurch ist dort ein exaktes Einhalten desjenigen Druckwertes, bei dem der Übergang vom untersetzten zum übersetzten Druckbe-

reich erfolgt (Knickpunkt), nicht möglich.
- Durch die DE-PS 23 33 556 ist ein Druckverhältnis einer anderen Gattung bekannt, dessen Differenzialkolben auf seiner größeren Wirkfläche vom Steuerdruck und auf seiner kleineren Wirkfläche vom ausgesteuerten Druck beaufschlagt wird. Ein Hilfskolben ist über einen Anschlag und eine Feder an dem Differentialkolben abgestützt, so daß der Hilfskolben bei Bewegungen des Differentialkolfcens, dessen Bewegung mitmacät Damit wird zwar erreicht, daß die Vorspannung der Feder durch die Bewegung des Differentialkolbens nicht beeinflußt wird. Es ist auch für den Hilfskolben nicht erforderlich, zunächst einen Weg zurückzulegen, ehe er kraftmäßig auf den Differentialkolben einwirkt; nachteilig afc.r ist bei dieser Gattung, daß der-Hilfskolben ausg<mgsseitig auch bereits zu Beginn einer Bremsung beaufschlagt wird und damit Kräfte über die Feder auf den Differentialkolben überträgt Dies behindert das feinfühlige Arbeiten des Differentialkolbens im untersetzten Bereich der Kennlinie.

Die US-PS 37 71 836 und die DE-PS 16 80 087 zeigen Druckventile, einmal in Relaisbauart und einmal in durchsteuernder Bauart, wobei in beiden Fällen ein Differentialkolben ohne Hilfskolben mit zwei anströmseitig gebildeten Wirkflächen vorgesehen ist, zwischen denen ein Rückhalteventil angeordnet ist. Bei der US-PS 37 71836 ist dieses Rückhalteventil zentral angeordnet, während es bei der DE-PS 16 80 087 außerhalb angeflanscht ist Die Wirkungsweise ist aber durchaus ähnlich. Dieses Rückhalteventil durchläuft im entsprechenden Druckbereich eine Vielzahl von Abschlußstellungen, die zu einer unsauberen Festlegung des Abknickpunktes sowie auch einer treppenartigen Gestaltung des nachfolgenden übersetzten Kurventeils führen. Bei ansteigendem Steuerdruck wird zunächst das Rückhalteventil noch nicht geöffnet, sondern es findet eine Druckuntersetzung entsprechend dent Flächenverhältnis des Differentialkolbens statt Das Rückhalteventil wird auf seiner dem Steuerdruck zugekehrten Wirkfläche beaufschlagt Wird der Druck hier so hoch, daß die von der Feder aufgebrachte Kraft überwunden wird, dann öffnet der Durchlaßsitz kurzzeitig und es strömt eine geringe Menge Luft über, so daß sich der Druck in dem vorher drucklosen Raum auf der zweiten Wirkfläche des Differentialkolbens etwas erhöht, ohne freilich die Höhe des Ansteuerdrukkes zu erreichen. Mit diesem Druck wird nun der Ventilkörper des Rückhalteventils auf seiner Rßckseite beaufschlagt. Zusätzlich wirkt auf ihn in der gleichen Richtung die Kraft einer Feder. Hierdurch wird eine Abschlußstellung erreicht.

Steigt der Druck in der Steuerkammer weiter, so wird das Ventil wieder kurzzeitig öffnen und schließen. Dieser Vorgang wiederholt sich so lange, bis die 45°-Linie erreicht ist, bis also das Ventil tatsächlich offen stehen bleibt. Ein weiterer Nachteil dieser Druckregelventile besteht darin, daß sie aus dem Nullpunkt heraus und nach einer Ansprechstufe zunächst nur einen untersetzten Druck aussteuern können.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Druckverhältnisventil der eingangs beschriebenen Art derart weiterzubilden, daß eine genauere Knickpunktfestlegung und -einhaltung als bisher möglich ist. Dabei kommt es darauf ·:η. den Knickpunkt bei Erreichen schnell zu durchlaufen, also eindeutiger und reproduzierbarer zu erreichen.

Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß der Hilfskolben zusätzlich zu seiner vom Steuerdruck beaufschlagten ersten Wirkfläche auf der gleichen Sftite eine weitere, ebenfalls vom Steuerdruck beaufschlagbare Wirkfläche aufweist, und daß die beiden Wirkflächen durch ein Durchlaßventil voneinander getrennt sind.

Die Erfindung geht von der Vorstellung aus, dem Hilfskolben — nicht dem Differentialkolben — auf seiner dem Steuerdruck zugekehrten Seite zwei Wirkflächen zu geben, von denen zu Beginn einer Bremsung zunächst nur die eine Wirkfläche mit dem. Steuerdruck beaufschlagt wird. Hierdurch ist es möglich, die relativ stark bemessene Feder, die sich am Gehäuse abstützt und die aus dem Stand der Technik bekannt ist, durch eine relativ weiche Feder zu ersetzen, die auf diese erste Wirkfläche abgestimmt ist Damit wird also der Knickpunkt genauer und reproduzierbarer festgelegt, und auch der sich anschließende ansteigende Kurvenast mit zurückgenommener Druckuntersetzung als stetige Kurvenbahn — im Gegensatz zu einer Treppenkurve — durchlaufen. Wire¹ nämlich die durch die Feder festgelegte Kraft bzw. dar über die erste Wirkfläche damit festgelegte Druck ansteuerseitig erreicht, dann öffnet das Durchlaßventil, so daß zusätzlich die zweite Wirkfläche vom Steuerdruck einlaßseitig beaufschlagt wird. Durch diese: vergrößerte Fläche, auf dem der Steuerdruck lastet wird die Strecke, die bis zur Anlage des Hilfskolben am Differentialkolben zurückgelegt werden muß, sehr schnell und schlagartig überwunden. Insbesondere werden dabei auch unterschiedliche Reibungsverhältnisse des Hilfskoibens im Gehäuse und/oder am Differentialkolben in ihren ungünstigen Auswirkungen gemindert Das Druckverhältnisventil führt bei Erreichen dieses bestimmten Druckwertes eine eindeutige Schaltfunktion aus, durch die der Knickpunkt exakter und besser festgelegt wird als bisher. Mit der erfindungsgemäßen Ausbildung wird vorteilhaft die Verwendung einer relativ schwachen Feder möglich, auf der der Hilfskolben gehäuseseitig abgesützt ist Durch die zweite Wirkfläche wird ein schnelleres Anlegen des Hilfskolben am Differentialkolben erreicht Diese zweite Wirkfläche an dem Hilfskolben kann, da außenliegend, leicht relativ groß gesta'tet werden, so daß die eindeutige Schaltfunktion erreicht wird. Außerdem können die beiden ansteuerseitigen Wirkflächen — wie an sich bei einem Oberströmventil bekannt — in ihrer Größe aufeinander abgestimmt werden. Dies bedeutet wirkungsmäßig, daß das Durchlaßventil zwischen den beiden anströmseitigen Wirkflächen sofort und immer dann offen bleibt, wenn einmal ein Öffnungsvorgang im Verlaufe eines Druckanstieges stattgefunden hat. Es werden also die beim. Stand der Technik typischen Absrh'ußstellungen vermieden, so daß eine sauberere Aussteuerung der Kennlinie an den angesprochenen Stellen die Folge ist

Das Durchlaßventil kann von einem gehäuseseitigen eingezogenen Rand in Verbindung mit dem Hilfskolben und der gehäuseseitig abgestützten Feder gebildet seid. Auch andere Reaiisierungsmöglichkeiten sind denkbar. Der Hilfskolben kann auch mit dem Differentialkolben durch eine Membran verbunden sein, die giit dem eingezogenen Rand zugleich das Durchiaßventil bildet Dabei ist also die Membran einerseits im Differentialkolben und andererseits im Hilfskolben eingespannt. Der Hilfskolben ist außen zusätzlich normalerweise gedichtet. Besonders einfach wird die Konstruktion, wenn der Hilfskolben einen Federteller und eine Membran aufweist, die einerseits gehäuseseitig einge-

spannt und andererseits an dem Differentialkolben befestigt ist und die mit ihrer Oberseite und dem gehäuseseitigcn eingezogenen Rand das Durchlaßventil bildet. Damit übernimmt die Membran gleichzeitig sämtliche Dichtfunktionen des Hilfskolbens sowie auch die Dichtfunktion des Durchlaßventiles.

In dem Differentialkolben kann ein druckentlasteter Doppelventilkörper federnd aufgehängt sein. Damit erjibt sich eine große Feinfühligkeit des Doppelventilkörpers im Differentialkolben und ein entsprechend exaktes Arbeiten des Druckverhältnisventiles. Dies unterstützt damit auch die genaue Einhaltung des Knickpunkies. Der Doppelventilkörper ist zum Zwecke der Entlüftung hohl ausgebildet, wobei der Differentialkolben eine radiale Durchbrechung aufweisen kann, π über die der die Feder des Hilfskolbens aufnehmende Federraum entlüftet ist. Auf diese Weise wird es vermieden, den Feuerraum des Hilfskolben durch eine gesonderte Bohrung an die Atmosphäre anzuschließen, durch die die Gefahr einer Verschmutzung gegeben K> wäre.

Am Gehäuse können ein Anschlag und eine Öffnungsfeder für den Differentialkolbcn vorgesehen sein, so daß das Druckverhältnisventil in der Ausgangsstellung, in der kein Steuerdruck ansteht, bereits « geöffnet ist. Die abgeknickte Kennlinie wird damit etwas verschoben.

Der Differentialkolben kann auf einem Fortsatz am Gehäuse undicht geführt sein. Dies ist zweckmäßig, weil der Differentialkolben bei Verwendung einer Membran an sich nur über die Dichtung an seiner größeren Wirkfläche einfach geführt ist und eine solche Führung allein nicht ausreicht.

Die Feder und/oder die Öffnungsfeder können einstellbar angeordnet sein, um das Druckverhältnisven- a ti! an die unterschiedlichen Kraftfahrzeugtypen anpassen und auf diese einstellen zu können.

Die Erfindung wird anhand zweier Ausführungsbeispiele weiter erläutert, und zwar zeigt

F i g. 1 einen Schnitt durch ein Druckverhältnisventil ·*ο in einer ersten Ausführungsform,

F i g. 2 einen Schnitt durch das Druckverhältnisventil in einer zweiten Ausführungsform.

Fig.3 ein Kennliniendiagramm ohne Verwendung einer Öffnungsfeder, und

Fig.4 ein Kennliniendiagramm mit Verwendung einer Öffnungsfeder.

Das in F i g. 1 dargestellte Druckverhältnisventil besitzt ein zweckmäßig mehrteilig ausgebildetes Gehäuse 1 mit einem Eingangsanschluß 2 und einem Ausgangsan-chluß 3. Zum Eingangsanschluß 2 führt die Steuerleitun* 4 eines Bremskreises bzw. einer Achse, und zwar über ein Zweikreisbremsventil 5, dessen beide Kreise von den Vorratsbehältern 6 und 7 versorgt werden.

Im Gehäuse 1 des Druckverhältnisventiles ist ein Differentialkolben 8 mit Hilfe einer Dichtung 9 dichtend und gleitend geführt. In dem Differentialkolben 8 ist ein Doppelventilkörper 10 über eine Ventilfeder 11 aufgehängt, der mit einem Rand 12 am Differentialkolben 8 ein Einlaßventil 10, 12 und mit einem hohlen Fortsatz 13 des Gehäuses 1 ein Auslaßventil 10, 13 bildet Im Differentialkolben 8 um den Doppelventilkörper 10 herarn ist ein Raum 14 gebildet, der über einen Kanal 15 mit einer Steuerkammer 16 in Verbindung steht, die über den Eingangsanschluß 2 an die Steuerleitung 4 angeschlossen ist Andererseits besitzt der hohle Fortsatz 13 einen Kanal 17. der über einen Filter 18 und ein Flatterventil 19 in die Atmosphäre führt und Entlüftungszwecken dient.

Unterhalb des Differentialkolbens 8 ist eine Bremskammer 20 angeordnet, die über den Ausgangsanschluß 3 und eine Leitung 21 zum Bremszylinder 22 bzw. zu den Bremszylindern 22 einer Achse, insbesondere der Vorderachse eines Kraftfahrzeuges führt.

Um den Differentialkolben herum ist ein Hilfskolben 23 mit Hilfe der Dichtungen 24 und 25 dichtend und verschiebbar gelagert; der Hilfskolben 23 stützt sich gehäuseseitig über eine Feder 26 ab und wird andererseits zusätzlich über eine Öffnungsfeder 27 belastet, die auf dem Differentialkolben 8 abgestützt ist, der sich wiederum an einem gehäuseseiligen Anschlag 28 abstützt. Ein Federraum 29 ist über eine radiale Durchbrechung 30, den hohlen Doppelventilkörper 10 und den Kanal 17 an die Atmosphäre angeschlossen und damit entlüftet. Der Hilfskolben 23 besitzt auf seiner Oberseite eine Gummieinlage 31. die mit einem gehäuseseitig vorgesehenen eingezogenen Rand 32 ein Durchlaßventil 31,32 bildet.

Der Differentialkolben 8 wird auf seiner großen Wirkfläche 33, die sich entsprechend aus der Durchmesserdifferenz zwischen der Dichtung 9 und dem hohlen Fortsatz 13 ergibt, ausgangsseitig beaufschlagt. Seine kleinere Wirkfläche 34 ergibt sich entsprechend aus der Durchmfserdifferenz zwischen der Dichtung 24 und dem hohlen Fortsatz 13. Er wird hier eingangsseitig vom Steuerdruck beaufschlagt. Der Hilfskolben 23 besitzt eine erste Wirkfläche 35, die entsprechend aus der Differenz der Durchmesser des Durchlaßventiles 31,32 und der Dichtung 24 gebildet wird. Weiterhin besitzt der Hilfskolben 23 eine zweite Wirkfläche 36 entsprechend dem Durchmesser der Dichtung 25 und dem Durchlaßventil 31,32.

Die Funktion des beschriebenen Druckverhältnisventiles gemäß F i g. i ist folgende:

F i g. 1 zeigt die Stellung der Teile bei nichtbetätigtem bzw. entlüftetem Zweikreisbremsventil 5, also in drucklosem Zustand. Die Feder 26 und die Öffnungsfeder 27 halten das Durchlaßventil 31,32 geschlossen. Die öffr.ungsfeder 27 drückt den Differentialkolben 8 auf den Anschlag 28, so daß unter Überwindung der Kraft der Ventilfeder U das Einlaßventil 10, 12 geöffnet ist. während das Auslaßventil 10, 13 geschlossen ist. Bei Betätigung des Bremsventiles 5 gelangt Druckluft über die Steuerleitung 4 in die Steuerkammer 16, über den Kanal 15, das geöffnete Einlaßventil 10, 12 in die Bremskammer 20 und von dort über die Leitung 21 zu den Bremszylindern 22. Der eingesteuerte DrucV. ist gleich dem ausgesteuerten Druck, wie dies in Fig.4 anhand der Kennlinie in einem ersten Abschnitt a dargestellt ist

Der Differentialkolben 8 wird auf seiner kleineren Wirkfläche 34 wie auch auf seiner größeren Wirkfläche 33 vom Steuerdruck beaufschlagt

Bei weiterer Druckerhöhung bewegt sich der Differentialkolben 8 entgegen der Öffnungsfeder 27 und erreicht schließlich im Punkt I eine erste Abschlußstellung, bei der das Einlaßventil 10,12 und das Auslaßventil 10, 13 geschlossen sind. Bei weiterer Erhöhung des Steuerdruckes tritt eine Druckuntersetzung des ausgesteuerten zum eingesteuerten Druck ein, und zwar entsprechend der Linie 6 in Fig.4. Diese Druckuntersetzung richtet sich nach dem Verhältnis der Wirkflächen 33 und 34 zueinander sowie nach der Bemessung der Öffnungsfeder 27. Während dieser Zeit belastet der Steuerdruck in der Steuerkammer 16 auch bereits die

erste Wirkfläche 35 des Hilfskolben 23, infolge des geschlossenen Durchlaßventiles 31, 32 jedoch noch nicht die zweite Wirkfläche 36 des Hilfskolbens 23. Die Feder 26 bzw„ sofern die öffnimgsfeder 27 überhaupt vorhanden ist, die beiden Federn 26 und 27, die beide relativ schwach ausgelegt sein können, bestimmen in Verbindung mit der Größe der ersten Wirkfläche 35 den Steuerdruck in der Steuerkammer 16, bei dem der Abknickpunkt Il erreicht wird. Wird dieser Druck in der Steuerkammer 16 erreicht, dann öffnet das Durchlaßventil 31, 32, so daß auch die zweite Wirkfiäche 36 vom Steuerdruck in der Steuerkammer 16 beaufschlagt wird, so daß nun der Hilfskolben 23 unter Zusammendrükkung der I-eder 26 und der Öffnungsfeder 27 relativ zu dem Ditcrentialkolben 8 bewegt wird. Diese Bewegung findet im Sinne einer Schaltbewegung beschleunigt statt, so daß der Hilfskolben 23 sehr schnell auf einem Anschlag 37 am Differentialkolben 8 zur Anlage kommt, so daü dann ein gemeinsames Koibengebiide vorliegt, welches auf der Seite der Steuerkammer 16 insgesamt eine größere Wirkfläche aufweist als die große Wirkfläche 33 des Differentialkolbens auf der Bremskammerseite. Damit findet im folgenden eine Druckuntersetzung entsprechend der Linie ein Fig.4 statt, bis schließlich im Punkt IH die 45*-Linie wieder erreicht wird, wenn sich der Differentialkolben 8 am Anschlag 28 anlegt Von dort bleibt auch bei weiterer Druckerhöhung das Einlaßventil 10,12 immer offen, so daß gemäß der Linie d der eingesteuerte Druck gleich dem ausgesteuerten Druck ist.

Wird der Steuerdruck in der Steuerkammer 16 weggenommen bzw. über das Bremsventil 5 an die Atmosphäre angeschlossen, dann wirkt das Druckverhältnisventil als Schneilöseventil, indem nämlich durch den Druck in der Bremskammer 20 der Differentialkolben 8 nach oben verschoben wird, so daß das Eir.iaßvcnii! 10, J2 schließt und das Auslaßventil 1Ö, !3 öffnet. Die Druckluft aus den Bremszylindern 22 wird damit in die Atmosphäre abgelassen. Die Bremsung ist beendet

Sofern die Öffnungsfeder 27 weggelassen wird, ergibt sich eine Kennlinie.wie sie in F i g. 3 dargestellt ist In der Ausgangslage sind sowohl das Einlaßventil 10, 12 als auch das Auslaßventil 10, 13 geschlossen. Der in der Steuerkammer 16 einströmende Steuerdruck öffnet das Einlaßventil 10, 12, so daß sofort ausgangsseitig ein untersetzter Druck gemäß der Linie b ausgesteuert wird. Im übrigen verhält sich dieses Ventil dann analog zu der vorherbeschriebfnen Wirkungsweise. Lediglich der Öffnungsdruck des Durchlaßventiles31,32wird hier — bei fehlender Öffnungsfeder 27 — allein durch die Feder 26 bestimmt.

Das Durchlaßventil31,32 kann auch in anderer Weise realisiert werden. Beispielsweise ist es möglich, den

ίο Hilfskolben 23 nach oben am Gehäuse 1 anschlagen zu lassen und als Dichtung für das Durchlaßventil 31, 32 eine Art vorgespannte Manschette auf den Hilfskolben 23 aufzusetzen, so daß eine eindeutige Abdichtkraft des Durchlaßventiles in der Schließstellung gegeben ist.

Fig. 2 zeigt noch eine besonders vorteilhafte konstruktive Ausbildung. Für gleiche oder konstruktiv ähnliche Teile sind die gleichen Bezugszeichen verwendet. Der Doppelventilkörper 10 ist hier jedoch nicht druckentiastei. Er besitzt auch keine iiuiiic Dürciiguiigj bohrung, so daß die Entlüftung des Federraumes 29 über einen Kanal 38 erforderlich wird. Der Hilfskolben 23 weist hier einen einfachen, nicht abgedichteten Federteller 39 auf und wird im übrigen von einer Membran 40 gebildet, die im Gehäuse 1 und im Differentialkolben 8 eingespannt ist. Diese Membran 40 bildet nicht nur sämtliche Dichtungen des Hilfskolben 23 und den Ventilkörper bzw. Dichtkörper des Durchlaßventiles 40, 32, sondern auch die Dichtung zwischen dem hier geteilten Gehäuse 1. Die erste Wirkfläche 35 des Hilfskolbens wird hier im Bereich der Membran 40 in einem durchhängenden Bereich gebildet. In Verbindung mit dem Federteller 39 bildet die Membran 40 auch die zweite Wirkfläche 36 des Hilfskolbens 23. Die kleine Wirkfläche 34 des Differentialkolbens 8 wird hier ebenfalls teilweise von der Membran 40 gebildet und erstreckt sich bis zum Durchmesser des Einlaßventiles !0, !2. Da der Differentialkoiben 8 im oberen Bereich über den Hilfskolben (Membran 40) keine Führung aufweist, ist der undicht an einem Fortsatz 41 am Gehäuse 1 geführt Zusätzlich kann noch eine Bohrung 42 zu der Stellerkammer 16 führen.

Die Wirkungsweise des Druckverhältnisventiles gemäß F i g. 2 ist analog der Wirkungsweise, wie sie anhand von F i g. 1 und 4 beschrieben wurde.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (9)

Patentansprüche:

1. Druckverhältnisventil für Bremsanlagen von Kraftfahrzeugen, mit einem auf seiner kleineren Wirkfläche vom Steuerdruck und auf seiner größeren Wirkfläcfte vom ausgesteuerten Druck beaufschlagten Differenzialkolben sowie mit einem vom Steuerdruck auf einer Wirkfläche beaufschlagten, auf einer Feder gehäuseseitig abgestützten Hilfskolben, der bei Oberschreiten des durch die Feder festgelegten Druckwertes durch den Steuerdruck eine kraftschlüssige Verbindung mit dem Differenzialkolben unter Addition der Wirkflächen des Differenzialkolbens und des Hilfskolbens eingebt, dadurch gekennzeichnet, daß der Hilfskolben (23) zusätzlich zu seiner vom Steuerdruck beaufschlagten ersten Wirkfläche (35) auf der gleichen Seite eine weitere, ebenfalls vom Steuerdruck beaufschlagbare Wirkfläche (36) aufweist und daß die beigen Wirkflächen (35 und 36) durch ein Durchlaßventil (31,32) voneinander getrennt sind.

2. Druckverhältnisventil nach Anspruch t, dadurch gekennzeichnet, daß das Durchlaßventil (31, 32) von einem gehäuseseitigen eingezogenen Rand (32) in Verbindung mit dein Hilfskolben (23) und der gehäuseseitigen abgestützten Eeder (26) gebildet ist.

3. Druckverhältnisventil nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Hilfskolben (23) mit dem Differenzialkolben (8) durch eine Membran verbunden ist, die mit dem eingezogenen Rand (32) zugleich das Durchlaßventil bildet

4. Druckverhältnisventil na, ¹J Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Hilfskolben (23) einen Federteller (39) und ere Membran (40) aufweist, die einerseits gehäuseseitig eingespannt und andererseits an dem Differenzialkolben (8) befestigt ist und die mit ihrer Oberseite und dem gehäuseseitigen eingezogenen Rand (32) das Durchlaßventil (31,32) bildet.

5. Druckverhältnisventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Differenzialkolben (8) ein druckentlasteter Doppelventilkörper (10) federnd aufgehängt ist

6. Druckverhältnisventil nach Anspruch 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Doppelventilkörper (10) zum Zwecke der Entlüftung hohl ausgebildet ist und der Differenzialkolben (8) eine radiale Durchbrechung (30) aufweist, über die der die Feder (26) des Hilfskolbens (23) aufnehmende Federraum (29) entlüftet ist. so

7. Druckverhältnisventil nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß am Gehäuse (1) ein Anschlag (28) und eine Öffnungsfeder (27) für den Differenzialkolben (8) vorgesehen sind.

8. Druckverhältnisventil nach Anspruch 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Differenzialkolben (8) auf einem Fortsatz (41) am Gehäuse (1) undicht geführt ist.

9. Druckverhältnisventil nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (26) und/oder die Öffnungsfeder (27) einstellbar angeordnet sind.