DE3041086C2 - - Google Patents
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- C02F1/5263—Treatment of water, waste water, or sewage by flocculation or precipitation of suspended impurities using natural chemical compounds
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ausbildung einer
entwässerten Schlammschicht in dem Bergeteich
eines Bergeteich-Systems aus einem Feinmaterial enthaltenden
wäßrigen Abstrom eines industriellen Prozesses.
Teersande (die auch unter der Bezeichnung Ölsande und Bitumensande
bekannt sind) stellen Sandlagerstätten dar, die mit dichtem, viskosem
Erdöl getränkt sind. Teersande kommen auf der ganzen Welt vor, häufig
in den gleichen geographischen Gebieten wie übliches Erdöl. Die größte
Lagerstätte und die einzige, die zur Zeit von wirtschaftlicher Bedeutung
ist, liegt im Gebiet von Athabasca im Nordosten der Provinz
Alberta in Kanada. Man nimmt an, daß diese Lagerstätte möglicherweise
0,11 × 10¹² bis 0,16 × 10¹²m³ (700 × 10⁹ bis 1 × 10¹² barrels)
Bitumen (Asphalt) enthält. Zum Vergleich sei darauf hingewiesen, daß
0,11 × 10¹²m³ (700 × 10⁹ barrels) gerade etwa den Weltreserven an
üblichem Erdöl entsprechen, von denen 60% im Mittleren Osten gefunden
werden. Obgleich ein Großteil der Athabasca-Lagerstätte mit der derzeitigen
Technologie in einem kommerziellen Maßstabe nicht wirtschaftlich
abgebaut werden kann, liegt dennoch ein beträchtlicher Anteil
an der Oberfläche oder in der Nähe der Oberfläche, wo er ziemlich
leicht abgebaut und zu synthetischem Rohöl verarbeitet werden kann,
und dieses Verfahren wird derzeit kommerziell in einem sehr großen
Maßstabe
in der Nähe von Fort McMurray in
Alberta, Kanada, durchgeführt.
Bei den Athabasca-Teersanden handelt es sich um ein Drei-Komponenten-Gemisch
aus Bitumen (Asphalt), Mineralien und Wasser. Bitumen ist die
für die Extraktion wertvolle Komponente, deretwegen die Teersande
abgebaut und aufgearbeitet werden. Der Bitumengehalt ist variabel und
beträgt durchschnittlich 12 Gew.-% der Lagerstätte, die Werte schwanken
jedoch innerhalb des Bereiches von 0 bis 18 Gew.-%. Der Wassergehalt
beträgt in der Regel 3 bis 6 Gew.-% des Gemisches und nimmt im allgemeinen
mit abnehmendem Bitumengehalt zu. Der Mineralgehalt ist verhältnismäßig
konstant und liegt innerhalb des Bereiches von 84 bis 86 Gew.-%.
Seit vielen Jahren sind verschiedene Extraktionsverfahren zur Abtrennung
des Bitumens (Asphalts) von dem Sand bekannt, von denen das sogenannte
"Heißwasserverfahren" das einzige von derzeit kommerzieller Bedeutung
ist.
Das Heißwasserverfahren zur Durchführung einer primären Extraktion
von Bitumen (Asphalt) aus Teersanden besteht aus drei Haupt-Verfahrensstufen
(eine vierte Stufe, die abschließende Extraktion, wird angewendet,
um das bei der weiter stromabwärts durchgeführten Aufarbeitung gewonnene
Bitumen zu reinigen). In der ersten Stufe, der sogenannten Konditionier-Stufe,
wird Teersand mit Wasser gemischt und an der Atmosphäre mit
Wasserdampf erhitzt unter Bildung einer Aufschlämmung mit einem Feststoffgehalt
von 70 bis 85 Gew.-%. Natriumhydroxid oder andere Reagentien
werden nach Bedarf zugegeben, um den pH-Wert innerhalb des Bereiches
von 8,0 bis 8,5 zu halten. In der zweiten Stufe, der sogenannten
Abtrennungs- bzw. Abscheidungsstufe, wird die konditionierte Aufschlämmung
weiter verdünnt, so daß ein Absetzen stattfinden kann. Die Hauptmasse
des sandartigen Minerals setzt sich schnell ab und wird als Sand-Rückstand
abgezogen. Der größte Teil des Bitumens (Asphalts) schwimmt
schnell nach oben (scheidet sich oben ab) unter Bildung einer als
Schaum bekannten zusammenhängenden Masse, die durch Abschöpfen des
Absetzbehälters gewonnen wird. Ein dritter Strom, der als Mittelmaterial-Austragsstrom
(middlings drag stream) bezeichnet wird, kann
aus dem Absetzbehälter abgezogen und einer dritten Verarbeitungsstufe,
der sogenannten Reinigungs- oder Spülstufe, unterworfen werden zur
Erzielung einer zusätzlichen Gewinnung vom suspendiertem Bitumen
(Asphalt).
Die Teilchengröße des Minerals und die Teilchengrößenverteilung sind
besonders wichtig für die Durchführung des Heißwasserverfahrens und
für die Anreicherung des Schlammes. Die hier verwendeten Ausdrücke
"Sand", "Silt (Schlick bzw. Feinsand)", "Ton" und "Feinmaterial" dienen
der vereinfachten Kennzeichnung der Mineral-Teilchengröße, wobei es
sich bei dem Sand um ein Kieselsäure-Material handelt, das ein Sieb mit
einer lichten Maschenweite von 0,044 mm (325 mesh) nicht passiert,
während der Silt (Schlick oder Feinsand) ein Sieb mit einer lichten
Maschenweite von 0,044 mm (325 mesh) passiert, dessen Teilchen jedoch
größer als 2 µm sind, und Ton ein Material darstellt, dessen Teilchengröße
weniger als 2 µm beträgt und das etwas Kieselsäure-Material dieser
Teilchengröße enthält. Der Ausdruck "Feinmaterial" umfaßt sowohl Silt
als auch Ton, schließt jedoch Sand aus. Es sei erneut darauf hingewiesen,
daß diese Bezeichnungen vereinfachte Näherungen darstellen. Bezüglich
einer besseren und vertiefteren Diskussion der Teilchengröße und der
Typen der Teersandschlämme darf auf den Artikel "Mineral Particle
Interaction Control of Tar Sand Sludge Stability" von Young und Sethi
im "The Journal of Canadian Petroleum Technology", Band 17, Nr. 4
(Okt.-Dez. 1978), verwiesen werden.
Bei der
Aufarbeitung von Teersanden bestehen die Rückstände bzw. Abfälle aus
dem gesamten Teersanderz-Körper plus Gesamtzugaben an Prozeßwasser
abzüglich nur des gewonnen Bitumenprodukts. Teersandrückstände bzw.
-abfälle können in drei Kategorien eingeteilt werden, nämlich in (1)
Siebrückstände, (2) Sandrückstände (die Fraktion, die sich schnell absetzt)
und (3) Rückstandsschlamm (die Fraktion, die sich langsam absetzt).
Die Siebrückstände werden in der Regel gesammelt und als getrennter
Strom behandelt.
Die Rückstände bzw. Abfälle aus dem Heißwasserverfahren, die eine verdünnte
Suspension von Feinmaterialien in Wasser zusammen mit Sand enthalten,
werden in den Bergeteich ausgetragen. Die Bildung eines Schlammes
durch Absetzen dieser Rückstände bzw. Abfälle ist in erster Linie
zurückzuführen auf die Anwesenheit von dispergierten Tonmineralien.
Viele der Faktoren, welche die Geschwindigkeit bestimmen, mit der sich
die Tonmineralien absetzen, und die Eigenschaften des gebildeten Schlammes
werden innerhalb des Abfall- bzw. Rückstandsaustrags eingestellt.
Dazu gehören die anfängliche Tonkonzentration (Ton/Wasser-Verhältnis),
die relativen Mengenanteile der verschiedenen Tonmineralarten, die
Teilchengröße, der Zustand der Tonoberflächen und die Porenwasserchemie.
Die Erfahrung und die Laboranalysen haben gezeigt, daß alle diese Faktoren
von Zeitpunkt zu Zeitpunkt beträchtlich variieren in Abhängigkeit
von der Zusammensetzung der Teersandbeschickung und den Verfahrensbedingungen.
In der Regel werden die Abfälle bzw. Rückstände über den Strand (entweder
direkt oder über einen Deichaufbau) ausgetragen, wo sich der
größte Teil des Sandes absetzt. Der Ablauf fließt kontinuierlich in
einen Flüssigkeitsspeicher oder Teich, aus dem das Wasser gleichzeitig
für die Rückführung in das Teersandextraktionsverfahren
abgezogen wird. Hier treten zusätzliche wichtige Determinanten des Absetzverhaltens
auf. Dazu gehören die Rate bzw. Geschwindigkeit des Zustroms
und des Abstroms, bezogen auf die Oberflächengröße und das Volumen des
geklärten Wassers, die Teichtiefe und der Grad der Umrührung des Inhalts
des Teiches entweder durch Zuströme und Abströme oder durch thermische
oder Windeffekte. Während die Anfangstemperatur diejenige der Abfall-
bzw. Rückstandsströme ist, werden die Temperaturen in dem Teich offensichtlich
auch von zahlreichen anderen Faktoren bestimmt.
Die Erfahrung und Laboranalysen haben gezeigt, daß dann, wenn ein
teilweise abgesetzter Schlamm mehrere Monate bis etwa 2 Jahre lang
in einem tiefen Teich ungestört bleibt, dieser sich in zwei getrennte
Schichten aufteilt, eine praktisch klare Wasserschicht oben und eine
Schlammschicht darunter. Die Dichte der Schlammschicht nimmt allmählich
mit der Tiefe zu, was hauptsächlich auf die Anwesenheit von mehr
Sand- und Siltteilchen zurückzuführen ist. Diese setzen sich entweder
überhaupt nicht oder nur sehr langsam wegen der beträchtlichen
Streckfestigkeit der ruhenden Schlammes ab. Das Ton/Wasser-Verhälntis
nimmt im oberen Teil des Teiches mit der Tiefe nur schwach und im
unteren Teil fast überhaupt nicht zu. Nach 1 oder 2 Jahren tritt eine
geringe weitere Veränderung des Schlammvolumens auf. Die Verdichtung
bzw. Konsolidierung am Boden des Teiches ist so langsam, daß der Nachweis
des verdichteten bzw. konsolidierten Materials schwierig ist.
Der auf diese Weise gebildete Schlamm bleibt über Zeiträume von Jahren
oder Jahrzenten hinweg praktisch unverändert und kann für praktische
Zwecks als endgültiger Schlamm angesehen werden.
Ein aktiver Teich mit einem kontinuierlichen Zufluß und Abfluß ist
komplizierter.
Er weist jedoch normalerweise
auf der Oberseite eine gut definierte klare Wasserschicht auf,
die jedoch verschwinden kann, wenn eine Überladung (Überlastung)
auftritt. Darunter befindet sich der Schlamm, dessen Dichte mit der
Tiefe zunimmt. Innerhalb dieses Schlammes gibt es im allgemeinen keine
klar definierten Grenzen mit Ausnahme einer Schicht aus abgetrenntem
Bitumen (Asphalt) in der Näher der Grenzfläche zwischen Wasser und Schlamm.
Man kann jedoch annehmen, daß der Schlamm aus drei Zonen besteht, zu
deren meßbarer Entwässerung zunehmend größere Größenordnungen von Zeiträumen
erforderlich sind und die jeweils durch die
Vorherrschaft von unterschiedlichen Entwässerungsparametern charakterisiert sind. Diese drei
Zonen können jeweils als Sedimentationszone, Übergangszone und Fertigschlammzone
(endgültige Schlammzone) bezeichnet werden.
So läßt sich feststellen, daß (1) Teersande Tonmineralien enthalten,
(2) bei dem Heißwasser-Extraktionsverfahren der größte Teil der Tone
in den Verfahrensströmen dispergiert ist und den Kreisprozeß durchläuft
und schließlich in den Rückständen (Abfällen) erscheint, (3) die Menge
der Prozeßwasserzufuhr durch den Tongehalt der Beschichtung und das
Erfordernis, die Viskosität des Mittelmaterial-Stromes zu kontrollieren,
festgelegt wird, (4) die Menge des für die Viskositätskontrolle des
Mittelmaterials erforderlichen Wassers ein großes Volumen, verglichen
mit dem Volumen des Erzes selbst, darstellt, und (5) bei der Beseitigung
Tone sich nur sehr sehr langsam absetzen; somit steht die Wasserkomponente
der Rückstände bzw. Abfälle nur teilweise für die Wiederverwendung
bei der Rückführung zur Verfügung. Das was nicht zurückgeführt
werden kann, stellt den sich anreichernden Teil des Rückstandsschlammes
dar.
Das Teichwasserproblem (Rückstandswasserproblem) besteht deshalb darin,
eine ökonomisch und ökologisch akzeptable Langzeit-Möglichkeit zu
schaffen, die Anreicherung von Schlamm zu eliminieren, minimal zu halten
oder auf Dauer zu beseitigen.
Das heißt, es sollte eine gründlichere Entwässerung der Schlammschicht stattfinden, die zur Folge hat,
daß eine größere Menge an geklärtem Wasser für die Rückführung
in das Verfahren erhalten wird, wenn dies in dem jeweiligen System
erforderlich ist. Die Ausflockung des Rückstands- bzw. Abfallstromes
zur Verbesserung der Absetzeigenschaften eines Bergeteiches
eines industriellen Prozesses wurde bereits früher vorgeschlagen und praktisch durchgeführt.
Bei der Ausflockung werden einzelne Teilchen zu eher lose miteinander
verbundenen Agglomeraten oder Flocken vereinigt. Der Grad der Ausflockung
wird gesteuert durch die Wahrscheinlichkeit von Zusammenstößen
zwischen dem Teilchen und ihrer Adhäsionsneigung nach der
Kollision. Durch Rühren wird die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von
Kollisionen erhöht und die Adhäsionsneigung wird durch Zugabe eines
Flockungsmittels erhöht. Flockungsmittel sind Reagentien, die nach einem
oder einer Kombination der drei nachstehend angegebenen allgemeinen
Mechanismen wirken: (1) Neutralisation der elektrischen Abstoßungskräfte
in der Umgebung der kleinen Teilchen, wodurch es möglich wird,
daß die Van der Waals'schen-Anziehungskräfte die Teilchen zusammenhalten,
wenn sie miteinander kollidiert sind; (2) Ausfällung von voluminösen
Flocken, wie z. B. Metallhydroxiden, die feine Teilchen einschließen;
und (3) Brückenbildung zwischen den Teilchen durch natürliche oder
synthetische langkettige Polymere mit einem hohen Molekulargewicht.
Es wird angenommen, daß diese Polyelektrolyte durch Absorption von
Hydroxyl- oder Amidgruppen an Feststoffoberflächen (durch Esterbildung
oder Wasserstoffbrückenbindung) fungieren, wobei jede Polymerkette
eine Brücke zwischen mehr als einem Feststoffteilchen in der Suspension
ausbildet.
Zur Ausfällung bzw. Abscheidung von Teilchen in Bergeteichen verschiedener
industrieller Prozesse sowie in Abwasserbehandlungsanlagen
sind bereits eine große Anzahl von Flockungsmitteln verwendet worden.
Einen deutlichen Schritt vorwärts auf diesem Gebiet bedeutete jedoch
die Verwendung von hydrolysierter Mais- und Kartoffelstärke als Flockungsmittel,
wie sie in CA-PS 11 10 950
beschrieben sind, und die Verwendung
von Weizenstärke als Flockungsmittel, wie sie in DE-OS
29 31 278 beschrieben sind. Hydrolysierte
Stärke als Flockungsmittel hat, insbesondere bei Berücksichtigung
der Wirtschaftlichkeit der Durchführung der Ausflockung in einem
großen Maßstabe, die ausgezeichnete Fähigkeit, eine schnelle Ausscheidung
bzw. Ausfällung bis zu einem praktisch endgültigen ausgeschiedenen
Zustand berheizuführen. Diese Eigenschaft ist insbesondere wertvoll
für die Anwendung in solchen Verfahren, wie z. B. dem Heißwasserverfahren
zur Gewinnung von Bitumen aus Teersanden, in denen die
kritische Notwendigkeit besteht, geklärtes Wasser aus dem Bergeteich
in das Verfahren im Kresilauf zurückzuführen. Die Erfahrung hat jedoch
gezeigt, daß die einfache Verwendung von hydrolysierter Stärke
oder irgendeines anderen bekannten Flockungsmittels,
wenn überhaupt, nur zu einer sehr geringen Verbesserung des Endgrades
der Entwässerung der Schlammschicht führt. Das heißt, der
Endzustand der Schlammschicht ist etwa der gleiche wie der, der
bei den natürlichen Absetzprozessen über einen viel längeren Zeitraum
hinweg erzielt werden würde, und dieser Endzustand ist insofern unbefriedigend,
als er zu viel Wasser enthält, zu voluminös und zu
instabil ist.
Jedoch werden bestimmte sehr vorteilhafte Eigenschaften der
Schlammschicht durch Verwendung der hydrolysierten
Stärke als Flockungsmittel erzielt, die bei den natürlichen Absetzprozessen
oder durch Verwendung eines anderen derzeit bekannten Flockungsmittels
nicht erreicht werden;
die Durchlässigkeits- und Scherfestigkeitseigenschaften
der Schlammschicht werden beide sehr stark verbessert;
die Folge davon ist, daß bisher unmögliche Entwässerungsmethoden
zum Verdichten und Stabilisieren der Schlammschicht
und zur Extraktion von zusätzlichen Mengen an geklärten Wasser daraus angewendet werden können.
Im Rahmen eines anderen Versuchs, die Teichwasserprobleme (Rückstandswasserprobleme)
zu lösen, wurde vorgeschlagen, das Feinmaterial
in den Zwischenräumen zwischen den Sandkörnchen in dem für die Deichbildung
verwendeten Material zu lagern (speichern). Ein solches Verfahren
ist in CA-PS 10 63 956
und in der entsprechenden US-PS 40 08 146 beschrieben.
Dabei wird eine Schlammschicht mit mindestens 12 Gew.-%
Feststoffgehalt mit dem Abwasser eines Heißwasserverfahrens,
das mindestens 20 Gew.-% Sand enthält, vermischt
und in einer Absetzzone absetzen gelassen. Die
untere Schlamm/Sand-Schicht wird dann über einen
Sandhaufen dispergiert, es entstehen weitere Sandschichten,
in denen zumindest teilweise der Schlamm in den
Zwischenräumen zwischen den Sandkörnern eingelagert ist.
Die Erfahrungen mit diesem Verfahren haben jedoch gezeigt,
daß die Höhe, bis zu der der Deich aufgebaut werden kann,
begrenzt ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, das
Volumen des in einem Industrieprozeß-Bergeteich
gespeicherten Schlammes minimal zu halten, d. h. die
Schlammschicht in dem Bergeteich eines Bergeteich-Systems
aus einem Feinmaterial enthaltenden wässerigen Abstrom
eines industriellen Prozesses so zu entwässern, daß ihre
Festigkeit bedeutend erhöht wird, so daß der Deich höher
gebaut werden kann, wodurch nicht nur ein tieferer
Bergeteich möglich ist, sondern auch mehr Schlamm in den
Zwischenräumen zwischen den den Deich aufbauenden
Sandkörnchen gelagert (gespeichert) werden kann.
Die Aufgabe wird anspruchsgemäß gelöst durch ein Verfahren
zur Ausbildung einer entwässerten Schlammschicht in dem
Bergeteich eines Bergeteich-Systems aus einem Feinmaterial
enthaltenden wässerigen Abstrom eines industriellen Prozesses
bei dem B) der Abstrom mit Sand gemischt und C)
die Mischung aus dem behandelten Abstrom und Sand in den
Bergeteich ausgetragen wird, wobei sich die Mischung aus
dem behandelten Abstrom und Sand unter Bildung einer
Schlammschicht, aus der Wasser nach oben wandert, absetzt,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man A) den Abstrom vor
Durchführung oder während der Durchführung der Stufe B)
mit hydrolysierter Stärke als Flockungsmittel behandelt.
Im erfindungsgemäßen Verfahren wird eine Bergeteich-Schlammschicht
mit einer hohen Dichte und Festigkeit
erhalten, der Schlamm hat verbesserte Durchlässigkeits-
und Scherfestigkeitseigenschaften. Der mit Sand vermischte
Schlamm ist, im Gegensatz zu unbehandeltem Schlamm oder
Schlamm, der mit anderen Flockungsmitteln behandelt worden
ist, in der Lage, den Sand zu tragen. Durch das Eigengewicht
des Sandes wird eine weitere Entwässerung der
Schlamm/Sand-Mischung erzielt.
Ein besseres Verständnis der Erfindung sowohl im Hinblick auf die
Organisation als auch im Hinblick auf die Arbeitsweise ergibt sich aus
der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit den beiliegenden
Zeichnungen.
Dabei zeigen:
Fig. 1 ein etwas vereinfachtes Blockdiagramm eines Heißwasserprozesses
für die Aufarbeitung von Bitumenteersanden zu einem Bitumenschaum
für die nachfolgende Gewinnung von synthetischem Rohöl
daraus;
Fig. 2 eine partielle Querschnittsansicht, welche im Konzept und vereinfacht
die Verteilung von Wasser und Schlamm in einem Bergeteich
erläutert, der mit der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung
verbunden ist;
Fig. 3 eine ähnliche Ansicht wie Fig. 2, welche die Ergebnisse der
bekannten Verfahren zur Belastung der Schlammschicht eines
Bergeteiches mit Sand darstellt;
Fig. 4 den Effekt der Belastung der Schlammschicht des Bergeteiches
mit Sand, nachdem die Schlammschicht mit hydrolysierten
Stärken als Flockungsmitteln behandelt worden ist;
Fig. 5 den Effekt, der erzielt wird durch aufeinanderfolgende Schichten
zur Belastung von Sand mit Schlamm, der vorher mit
hydrolysierter Stärke als Flockungsmittel behandelt worden ist;
Fig. 6 den Effekt der inneren Belastung, die erzielt wird durch Mischen
des Sandes mit dem Schlamm, der vorher mit hydrolysierter
Stärke als Flockungsmittel behandelt worden ist oder gleichzeitig
damit behandelt wird;
Fig. 7 den Effekt der Verwendung einer Kombination von inneren und
äußeren Belastungsmethoden unter Verwendung von Schlamm, der
mit hydrolsierter Stärke als Flockungsmittel behandelt
worden ist;
Fig. 8 eine generelle Methode zur Erhöhung der Menge in den
Zwischenräumen zwischen benachbarten Sandkörnchen in einem
Deich gelagertem Feinmaterial;
Fig. 9 ein beispielhaftes spezifisches Verfahren zur Zugabe von
hydrolysierter Stärke als Flockungsmittel zu den Rückständen
(Abfällen) eines Teersand-Heißwasserverfahrens;
Fig. 10 die Darstellung eines Verfahrens zur Zugabe von hydrolyiserter
Stärke als Flockungsmittel zu dem Schlamm, begleitet von einem
Sandeinschluß, wie er in dem Rückstandsystem eines Teersand-Heißwasseraufbereitungsverfahrens
zu finden ist;
Fig. 11 eine Darstellung einer Kombination der in den Fig. 9 und 10
erläuterten Verfahren, durch welche eine schnellere Gewinnung
von geklärtem Wasser erzielt werden kann;
Fig. 12a, 12b, 12c und 12d eine Folge von Arbeitsgängen, durch welche
eine äußere Sandbelastung der Schlammschicht eines Bergeteiches
in einer kalten Umgebung erzielt werden kann.
Nach Fig. 1 der beiliegenden Zeichnungen werden Bitumenteersande durch
eine Leitung 1 in das System eingeführt und in eine Konditioniertrommel
oder Erzmühle 18 übergeführt. Wasser und Wasserdampf werden durch eine
weitere Leitung 2 in die Erzmühle eingeführt. Das auf diese Weise in
flüssiger Form und in Dampfform eingeführte Gesamtwasser ist eine geringe
Menge, bezogen auf das Gewicht der verarbeiteten Teersande. Die mit
Wasserdampf und Wasser erhitzten und konditionierten Teersande werden
durch eine Leitung 3 in ein Sieb 29 übergeführt. Das Sieb 29 hat die
Aufgabe, aus der Aufschlämmung irgendwelchen Schutt, wie z. B.
Steine oder übergroße Tonklumpen, wie bei 30 allgemein angegeben, zu
entfernen. Das übergroße Material wird an einer geeigneten Stelle abgezogen.
Die konditionierte Aufschlämmung fließt durch eine Leitung 31 in
einen Beschickungssumpf 19, der als Zone zum Verdünnen der Aufschlämmung
mit zusätzlichem Wasser dient, bevor sie in eine Trenn- bzw. Abscheidungszone
20 gelangt.
Die verdünnte Aufschlämmung wird durch eine Leitung 4 kontinuierlich
aus dem Beschickungssumpf 19 in die Abscheidungszone 20 gespült. Die
Absetzzone innerhalb des Abscheiders 20 ist verhältnismäßig ruhig, so
daß Bitumenschaum an die Oberfläche aufsteigt und durch eine Leitung
5 abgezogen wird, während die Masse der Sandkomponente sich am Boden
als Rückstandsschicht bzw. Abfallsschicht absetzt, die durch die Leitung 6
abgezogen wird. Es ist natürlich klar, daß die Rückstands- bzw.
Abfallströme einzeln mit oder ohne eine Behandlung stromabwärts,
wie durch die gestrichelten Linien 23, 24 und die gegebenenfalls
durchgeführte Behandlungsverfahren 70, 80 angezeigt, transportiert werden
können.
Ein Strom von verhältnismäßig bitumenreichem Mittelmaterial wird
durch die Leitung 8 abgezogen, um die Mittelmaterialschicht zwischen
dem Schaum und der Sandschicht bei einer funktionellen Viskosität zu
halten. Dieses Mittelmaterial wird in eine Flotationsspülzone 21 übergeführt,
in der eine Luftflotation durchgeführt wird, um weiteren Bitumenschaum
zu bilden, der zusammen mit dem primären Schaum aus der Abscheidungszone
20, der durch die Leitung 5 fließt, durch die Leitung 9 aus
der Spülzone 21 in eine Schaumabsetzzone 22 eingeführt wird. Aus dem
Boden der Spülzone 21 wird durch die Leitung 10 ein an Bitumen armer
Wasserstrom abgezogen. In der Schaumabesetzzone 22 wird etwas weiteres
bitumarmes Wasser aus dem Schaum abgezogen und durch die Leitung 11
entfernt, um mit dem bitumenarmen Wasserstrom aus der Flotationsspülzone
und dem Sandrückstandsstrom aus der Abscheidungszone 20 gemischt
zu werden. Das Bitumen aus der Absetzzone 22 wird durch die Leitung 12
für eine weitere Behandlung in der Regel eine abschließende Extraktion,
entfernt.
Das bitumenarme Wasser aus der Schaumabsetzeinrichtung 22, der Spülzone
21 un der Abscheidungszone 20, die alle einen Abstrom-Austragsstrom
in der Leitung 7 bilden, werden in einen Bergeteich 15 ausgetragen,
der eine Schicht aus geklärtem Wasser 26 und eine Schlammschicht 27
aufweist. Der in dem Rückstandsstrom eingeschlossene Sand setzt sich
schnell in dem Bereich 14 ab und das Feinmaterial enthaltende Wasser
fließt ins Innere des Teiches 15, wo ein Absetzen erfolgt. Durch eine
Pumpe 28 kann Wasser aus der geklärten Wasserschicht 26 abgezogen
werden für die Rückführung durch eine Leitung 17, um mit dem
frischen Ergänzungswasser gemischt und in das Heißwasserverfahren
eingeführt zu werden.
In der Fig. 2 der beiliegenden Zeichnungen befindet sich über der
Schlammschicht 27 des Bergeteiches 15 eine Schicht 26 aus geklärtem
Wasser (wie bereits weiter oben angegeben, stellt dies eine beträchtliche
Vereinfachung dar, die jedoch für das Verständnis der vorliegenden
Erfindung angemessen und zweckmäßig ist). Der Sandboden 23 des Teiches
bildet die untere Grenze der Schlammschicht 27, in der, wie weiter oben
erörtert, das Verhältnis von Mineral zu Wasser von oben nach unten
zunimmt. Die Eigenschaften der auf diese Weise gebildeten Schlammschicht
27 sind unbefriedigend und sie ist unzureichend entwässert
und verdichtet, um das Teilvolumen minimal zu halten, wie es erforderlich
wäre, um den Schlamm aufzunehmen und eine stabile Schlammstruktur
zu erzielen.
Es wurde bereits vorgeschlagen, eine Schlammschicht mit einer Sandschicht
"zu belasten", wobei der Sand als durchlässiger Kolben wirkt,
um den Schlamm zu verdichten und das Wasser daraus herauszupressen.
Alle Versuche, dieses Belastungskonzept durchzuführen, sind vollständig
fehlgeschlagen oder wurden unter Bedingungen durchgeführt, die, wenn
überhaupt, nur geringfügige Vorteile unter sehr begrenzten Bedingungen
ergaben (vgl. z. B. die US-PS 40 36 752).
Was in der Praxis beobachtet wurde, wenn solche Verfahren in großen,
verhältnismäßig tiefen Bergeteichen angewendet wurden, ist in der
Fig. 3 erläutert. Wenn eine Sandschicht 24 über der Schlammschicht 27
ausgebreitet wird, ist zu beobachten, daß die Sandschicht sich schrägstellt
und durch die Schlammschicht hindurchfällt, wie in dem
Bereich 32 allgemein dargestellt. Die Schlammschicht ist einfach
nicht in der Lage, eine brauchbare Sandbelastung zu tragen. Daher
war die Belastung mit Sand bisher theroretisch interessant, als Verfahren
zum Entwässern und Verdichten von Schlamm jedoch völlig unpraktikabel
und dies galt unabhängig davon, ob der Schlamm in natürlicher
Weise absetzen gelassen wurde oder ob das Absetzverfahren durch
Verwendung von Flockungsmitteln beschleunigt wurde.
Es wurde jedoch festgestellt, daß die Verwendung der in den obengenannten
kanadischen Patentanmeldungen beschriebenen hydrolysierten Stärke als
Flockungsmittel eine Schlammschicht mit deutlich verbesserten Scherfestigkeits-
und Durchlässigkeitseigenschaften ergibt, und aufgrund dieser
Tatsache wurde das bisher praktisch unpraktikable und verworfene
Sandbelastungskonzept wieder in Erwärmung gezogen. Unter dem hier
verwendeten Ausdruck "hydrolysierte Stärke" ist eines
der spezifischen Stärke-Flockungsmittel zu verstehen, wie sie in den
obengenannten kanadischen Patentanmeldungen beschrieben sind, oder ein
chemisches oder vollständig funktionelles Äquivalent davon, wie beispielsweise
hydrolysierte Stärke mit Polyelektrolyten und eine
Flüssigkeit mit niedriger dielektrischer Konstanten, die in wäßriger
Form vorliegen.
Wie in der Fig. 4 dargestellt, ist eine Schlammschicht 33, die mit
hydrolysierter Stärke behandelt worden ist, in der Lage,
eine beträchtliche Sandbelastung, die als poröser Kolben wirkt, der die
Schlammschicht verdichtet und entwässert, zu tragen. Außerdem führt die
beobachtete verbesserte Durchlässigkeit der Schlammschicht 33, die aus
der Behandlung mit hydrolysierter Stärke als Flockungsmittel resultiert,
zu einer Verbesserung des Grades der Verdichtung und Entwässerung,
die erzielt werden kann.
Außerdem ist, wie in der Fig. 5 dargestellt, die mit hydrolysierter
Stärke als Flockungsmittel behandelte Schlammschicht 33 fest
genug, so daß eine zweite Schlammschicht 35 auf die Sandschicht 34
aufgebracht werden kann und diese selbst dann durch eine weitere Sandschicht
36 belastet werden kann. Bei verhältnismäßig tiefen Bergeteichen
kann eine Reihe von solchen abwechselnden Schichten aus behandelten
Schlamm und Sand zur Erzielung eines sehr hohen Verdichtungs-
und Entwässerungsgrades verwendet werden.
Es wurde auch bereits vorgeschlagen, Schlamm, der mit einem Flockungsmittel
behandelt worden ist, mit Sand zu mischen zur Herstellung eines
Materials, das "innen belastet" ist. Diesbezüglich darf beispielsweise
auf die US-Patentanschrift 36 80 693 verwiesen werden. Obgleich dieses
Verfahren vielversprechend war, hat sich gezeigt, daß die Sandmenge,
die dem Schlamm zugesetzt werden kann, durch die Festigkeit des Schlammes
begrenzt ist, und daß kein bekanntes
Flockungsmittel der Schlammschicht die Verbesserung der Festigkeit und
Durchlässigkeit verleiht, die bei Verwendung der
erfindungsgemäß verwendeten hydrolysierten Stärke beobachtet wurde.
Es wurde nun gefunden, daß Sand, gemischt mit einem Schlamm, der mit
hydrolysierter Stärke als Flockungsmittel behandelt worden ist,
ein Material ergibt, das in der Tat bedeutende innere Belastungs-Eigenschaften
aufweist, die zu einer verdichteten Sand/Schlamm-Schicht 37
führen, wie in der Fig. 6 erläutert.
Außerdem kann, wie in der Fig. 7 dargestellt, eine Kombination aus
inneren und äußeren Sandbelastungsverfahren angewendet werden, bei denen
auf die gemischte Sand/behandelte Schlamm-Schicht 37 selbst eine
Sandschicht 38 aufgebracht wird. Außerdem ist natürlich auch das in
der Fig. 5 erläuterte Mehrschichten-Verfahren anwendbar.
Es wurde beobachtet, daß etwa 35%
des Feinmaterials (und ein größerer Anteil der Tonkomponente) in den
Bergeteich ausgetragen werden; der Rest wird in den Zwischenräumen
zwischen benachbarten Sandkörnchen gespeichert oder in Form von Klumpen
die einen Teil des Überkornmaterials bilden, verworfen. Es wurde bereits
vorgeschlagen, die Siltmenge, und insbesondere die Tonmenge zu erhöhen,
die in dem Zwischenräumen zwischen beachbarten Sandkörnchen in dem
Material, das zum Aufbau eines einen Teich umgebenden Deiches verwendet
wird, gespeichert wird. Diesbezüglich darf beispielsweise auf die bereits
weiter oben erwähnte US-PS 40 08 146 und die entsprechende
CA-PS 10 63 956
verwiesen werden. Wie darin beschrieben, werden Sand und Schlamm auf
eine vorgeschriebene Weise miteinander gemischt und das daraus resultierende
Material wird an der Deichseite ausgetragen, um den Deichaufbau
zu bewirken. Dies ist ein wichtiges Konzept, seine Anwendung in
der Praxis unterliegt jedoch gewissen Beschränkungen, weil die Stabilität
der resultierenden Deichstruktur unzureichend ist, um einen Aufbau
des Deiches bis zu einer Höhe zu erlauben, so daß bedeutende zusätzliche
Mengen an Feinmaterial gespeichert (gelagert) werden können.
Es wurde nun festgestellt, daß dann, wenn Sand mit Schlamm gemischt
wird, der mit hydrolysierter Stärke als Flockungsmittel behandelt
worden ist, eine beträchtliche Zunahme der Festigkeit des resultierenden
Materials, das zum Deichaufbau verwendet wird, zu beobachten ist, so
daß die resultierende Struktur viel stabiler ist. Daher können wesentlich
höhere Deiche gebaut werden und es können sehr große Menge Silt und insbesondere
Ton in den Zwischenräumen zwischen benachbarter Sandkörnchen
in dem Material gespeichert (gelagert) werden.
Ein beispielhaftes Verfahren zur Speicherung von Silt- und Tonteilchen
in dem Zwischenräumen zwischen benachbarten Sandkörnchen in einem Sanddeich
ist in der Fig. 8 erläutert. Ein Bergeteich 41 ist von Deichwänden
42 umgeben und er enthält eine Schicht 43 aus geklärtem Wasser und eine
Schlammschicht 44. Der Schlamm wird durch die Schlammbezugseinrichtung
51 aus dem Teich 41 abgezogen und durch eine Pumpe 46, die von einer
Flotationseinrichtung 45 auf der Oberfläche des Teiches 41 unterstützt
wird, in eine Leitung 47 eingeführt. Das Schlammaterial wird aus der
Leitung 47 in eine Leitung 50 überführt, in der es beispielsweise mit
dem Rückstandsmaterial (Abfallmaterial) aus dem Heißwasserextraktionsverfahren
zur Gewinnung von Bitumen aus Teersanden vereinigt wird. Dieser
Abwasserstrom aus dem Extraktionsverfahren besteht in erster Linie
aus Wasser und Sand und enthält kleinere Mengen Silt (Schlick), Ton und
Bitumen. Daher enthalten die kombinierten Ströme, die aus der Leitung 50
in eine Absetzzone 52 überführt werden, eine beträchtliche Menge Sand.
In der Absetzzone 52 bilden sich eine obere Schicht 53 und eine untere
Schicht 54. Die obere Schicht wird durch die Leitung 55 abgezogen und in
eine Leitung 56 übergeführt, in der sie mit dem durch die Leitung 57 aus
der Zone 61 überführten Strandablaufwasser vereinigt und dem Bergeteich
41 zugeführt wird.
Die untere Schicht 54 in der Absetzzone 52 sind durch eine Leitung 58
abgezogen und in einen schrägen Sandhaufen 59 übergeführt, der benachbart
zu einem Deich 60 angeordnet ist. Die untere Schicht 54 der Absetzzone
52 enthält in der Regel etwa 2% Bitumen, 39% Sand, 9% Silt
(Schlick), 4% Ton und 46% Wasser. Diese Mischung wird über den Sandhaufen
zur Bildung von zusätzlichen Sandschichten verteilt, wodurch
ein Teil des Tons, des Silts und des Wassers in dem Strom in den
Zwischenräumen der Sandschichten zurückgehalten werden. Der Rest des
wäßrigen Stroms perkoliert in der schrägen Sandhaufenzone nach unten
und setzt sich in der Rückhaltezone 61 ab. Eine Pumpe 62 in der Rückhaltezone
61 zieht den wäßrigen Anteil dieses Teiches ab und überführt
ihn in die Leitung 57, in der er, wie bereits weiter oben angegeben,
mit dem Strom aus der oberen Schicht der Zone 52 in der Leitung 56
vereinigt wird.
Somit wird ein Teil des Schlammes aus dem Bergeteich 41 entfernt und
zusammen mit dem Sand des Abwasserstromes über die Teich-Deichwand verteilt,
um den Deichaufbau durchzuführen. In den Zwischenräumen der
Sandhaufenzone 59 werden wesentlich höhere Mengen des aus dem Teich
abgezogenen Schlammes gespeichert (gelagert), wodurch eine Möglichkeit
geschaffen wird, den Feststoffgehalt und, was noch wichtiges ist, den
Tongehalt des Bergeteiches 41 zu verringern. Es sei darauf hingewiesen,
daß der Bergeteich 41 und die Rückhaltezone 61 eine Einheit bilden können,
wenn der Sandhaufen 59 auf den Deichwänden 42 des Bergeteiches 41
angeordnet ist. Auf diese Weise ist nur ein Teich erforderlich zur
Durchführung des gesamten Verfahrens und es besteht keine Notwendigkeit,
geklärtes Wasser aus der Zone 61 in die Zone 41 zu überführen.
Wenn, wie bereits weiter oben erörtert, die Schlammschicht 44 in dem
Bergeteich 41 mit hydrolysierter Stärke als Flockungsmittel behandelt
worden ist, ist die Festigkeit der resultierenden Sand/Schlamm-Mischung,
die auf den Sandhaufen 59 ausgetragen wird, um den Deich zu erhöhen,
sehr viel größer, so daß der Deich bis zu einer wesentlich größeren
Höhe aufgebaut werden kann, ohne seine Integrität zu gefährden.
Ein beispielhaftes System für die Zugabe von hydrolysierter Stärke als
Flockungsmittel zu den Rückständen (Abfällen) aus der Abscheidungszone
20, die durch die Leitung 6 und die alternative Leitung 23 (Fig. 1)
ausgetragen werden, ist in der Fig. 9 erläutert. Die Rückstände
(Abfälle) aus der Abscheidungszelle werden durch die Leitung 23 in
eine Sandabscheidungszone 71 übergeführt, in welcher die Sandkomponente
sich schnell am Boden absetzt für den Austrag als feuchter Sand durch
eine Leitung 72 in einen Rückstandssumpf 73. Des Rückstandswasser wird
aus der Sandabscheidungszone 71 an einem höheren Punkt durch die Leitung
74 abgezogen, in welche die hydrolysierte Stärke
durch eine Leitung 75 eingeführt wird. Das ausgeflockte Rückstandswasser
wird dann in einen Eindickungsteich 76 ausgetragen, der während der
mehrtägigen Verweildauer, die für das Flockungsmittel erforderlich ist,
um das Feinmaterial (im Prinzip Ton) weit unterhalb der Oberfläche absetzen
zu lassen, als Rückhaltezone fungiert. Gegebenenfalls kann die
hydrolysierte Stärke auf der Oberfläche des Eindickungsteiches
verteilt werden, wie in dem Bereich 77 angezeigt, aber es kann
eine Kombination von Flockungsmittel-Dosierverfahren auf das Rückstandswasser
angewendet werden. Aus der oberen Schicht des Eindickungsteiches
76 kann durch die Leitung 78 praktisch klares Wasser
für die Rückführung in das Heißwasserverfahren abgezogen werden.
Eingedicktes Rückstandswasser wird aus den unteren Bereichen des Eindickungsteiches
76 abgezogen und durch die Leitung 79 in den Rückstandssumpf
73 übergeführt. Der Inhalt des Rückstandssumpfes 73, bei dem es
sich um ein Gemisch aus Sand und mit einem Flockungsmittel eingedicktem
Rückstandswasser handelt, wird durch die Leitung 81 abgezogen und in
einen Sandteich 82 übergeführt. In dem Sandteich 82 erfolgt ein weiteres
Absetzen und als Folge des Verwendung der hydrolysierten Stärke als Flockungsmittels
tritt ein Effekt auf, der demjenigen entspricht, wie er in
Fig. 6 dargestellt ist, d. h. man erhält einen höheren Grad der Entwässerung
und Verdichtung als bei Verwendung eine anderen
Flockungsmittels. Die Folge davon ist, daß
auch eine geklärte Wasserschicht 160 auf der Oberfläche des Sandteiches
82 vorhanden ist und diese geklärte Wasserschicht kann durch die Pumpe
83 abgezogen werden für die Übertragung durch die Leitung 84 in einen
primären Bergeteich (Rückstandsteich) 85.
Die Rückstände (Abfälle) aus den Abstrom-Inkrement-Bitumengewinnungsverfahren,
die im wesentlichen aus mit Feinmaterial beladenem Wasser
bestehen, können auch durch die Leitung 24 zum Austragen in den primären
Bergeteich 85 eingeführt werden. Hydrolysierte Stärke
kann auch diesem Rückstandsstrom zugesetzt werden, wie bei 87
angezeigt, um die Flockungsmitteldosierung in dem primäeren Bergeteich
85 bei einem optimalen Wert zu halten. Geklärtes Wasser wird durch die
Pumpe 88 aus dem oberen Niveau des primären Bergeteiches 85
für die Rückführung durch die Leitung 89 in das Heißwasserverfahren abgezogen.
Die Fig. 10 erläutert ein beispielhaftes System für die
Zugabe der hydrolysierten Stärke zu einem
Schlamm, begleitet von einem Sandeinschluß, um den in Fig. 6 erläuterten
und vorstehend erörterten Effekt zu erzielen. Die Rückstände
(Abfälle) aus der Abscheidungszelle werden durch eine Leitung 23
in eine Sandabscheidungszone 90 übergeführt, in welcher die Sandkomponente
sich schnell am Boden absetzt für den Austrag durch die Leitung
91 in einem Rückstandssumpf 92. Das Feinmaterial enthaltende Rückstandswasser
wird aus einem oberen Abschnitt der Sandabscheidungszone
90 durch die Leitung 93 abgezogen für den Austrag in einen primären
Bergeteich 94. Der primäre Bergeteich 94 nimmt auch durch die Leitung
24 die Rückstände (Abfälle) aus den Abstrom-Verfahren zum Extrahieren
von zusätzlichen Mengen an Bitumen auf. Wie bei 95 angezeigt, kann
hydrolysierte Stärke diesem Strom zugesetzt
werden, um die Flockungsmitteldosierung in dem primären Bergeteich
auf dem gewünschten Wert zu halten. Mittels der Pumpe 96 wird geklärtes
Wasser abgezogen für die Rückführung durch die Leitung 97 zurück
in das Heißwasserverfahren.
Aus der Schlammschicht des primären Bergeteiches 94 wird mittels einer
Pumpe 98 Schlamm abgezogen und durch die Leitung 99 in einen Hilfsteich
100 übergeführt, der im wesentlichen als Schlammrückhaltebereich
dient. Aus dem Hilfsteich 100 wird mittels einer Pumpe 101 Schlamm abgezogen
und durch eine Leitung 102 in den Rückstandssumpf 92 übergeführt.
Es ist klar, daß dann, wenn die Schlammabzugsraten bzw. -geschwindigkeiten
aus dem primären Bergeteich 94 an die Kapazität des Rückstandssumpfes
92 angepaßt sind, die Überführung des Schlammes in den Hilfsteich
100 nicht notwendigerweise durchgeführt werden muß. In der
Praxis können diese Einstellungen nicht immer erzielt werden
und es ist deshalb häufig erwünscht, den Hilfsteich 100 vorzusehen.
Der nassen Sand/Schlamm-Mischung wird hydrolysierte Stärke als
Flockungsmittel zugesetzt und zwar durch Einspritzen des Flockungsmittels in den Schlammstrom
aus dem Hilfsteich 100 (wie bei 103 angezeigt), durch Zugabe
des Flockungsmittels zu dem Rückstandssumpf 92 (wie bei 104 angezeigt)
und/oder durch Zugabe des Flockungsmittels zu der Mischung, die durch
die Leitung 105 aus dem Rückstandssumpf 92 ausgetragen wird für den
Austrag in einen dritten Teich 106. In dem dritten Teich 106 tritt eine
starke Entwässerung und Verdichtung der Mischung aus Sand und
mit hydrolysierter Stärke versetztem Schlamm, wie
allgemein in der Fig. 6 dargestellt, auf. Infolgedessen kann mittels
der Pumpe 107 aus der oberen Schicht des Teiches 106 geklärtes Wasser
aus einer Schicht 161 abgezogen und durch die Leitung 108 in den
primären Bergeteich 94 überführt werde, in dem es als Rückführwasser
für das Heißwasserverfahren zur Verfügung steht.
Es sei darauf hingewiesen, daß der Systemschlamm einen Bitumengehalt
aufweist, der für die wirtschaftliche Gewinnung ausreicht, wenn der
Preis für Rohöl weiterhin ansteigt. Aus diesem Grunde kann der Abschnitt
102a der Leitung 102 durch einen Kreislauf umgangen werden,
der die Leitung 109, ein gegebenenfalls durchgeführtes tertiäres Bitumengewinnungsverfahren
100 und die Leitung 111 umfaßt.
Die Fig. 11 erläutert ein System, das die in den Fig. 9 und 10 erläuterten
Verfahren in sich vereinigt zur Erzielung einer höheren Gewinnungsrate
an Rückführwasser und insbesondere zur Minimalisierung
des Rückhaltevolumens, das zum Rückhalten des Schlammes erforderlich ist.
Eine solche höhere Wasserrückgewinnungsrate kann von den Frischwasser-Anforderungen
des gesamten Heißwasserverfahrenssystems diktiert werden
oder es kann bei einer gegebenen Installation während der Zeiträume erforderlich
sein, bei denen nur eine verhältnismäßig arme Teersandbeschickung
(d. h. eine solche mit einem hohen Tongehalt) verarbeitet wird.
Das Rückhaltevolumenproblem ist an den Stellen mit räumlicher Begrenzung
kritisch und
wichtiger als der Frischwasseraspekt.
Rückstände (Abfälle) aus der Abscheidungszelle werden durch die Leitung
23 in eine Sandabscheidungszone 140 übergeführt, in welcher die Sandkomponente
sich schnell auf dem Boden absetzt für den Austrag als nasser
Sand durch eine Leitung 141 in einen Rückstandssumpf 142. Das Rückstandswasser
wird aus der Sandabscheidungszone an einem höheren Punkt durch
die Leitung 143 abgezogen, in welche durch eine Leitung 151 hydrolysierte
Stärke als Flockungsmittel eingeführt wird. Das mit Flockungsmittel
versetzte Rückstandswasser wird dann in einen Eindickungsteich 152
ausgetragen, der während der Verweildauer (in der Größenordnung von
bis zu 1 Tag), die für das Flockungsmittel erforderlich ist, um das
Feinmaterial (im Prinzip Ton) weit unterhalb der Oberfläche absetzen
zu lassen, als Rückhaltezone dient. Gegebenenfalls kann die hydrolysierte
Stärke auf der Oberfläche des Eindickungsteiches
verteilt werden, wie in dem Bereich 157 angezeigt, oder es kann eine
Kombination von Flockungsmittel-Dosierverfahren auf das Rückstandswasser
angewendet werden. Aus dem oberen Niveau des Eindickungsteiches 152
kann durch die Leitung 157 praktisch klares Rückführwasser abgezogen
werden für die Rückführung in das Heißwasserverfahren. Eingedicktes
Rückstandswasser wird aus dem unteren Abschnitt des Eindickungsteiches
152 abgezogen und durch die Leitung 153 in den Rückstandssumpf
142 übergeführt.
Da die Tonteilchen einem Alterungsprozeß unterliegen, dessen Länge
von einigen Tagen bis zu vielen Wochen variiert, bevor sie sich abzusetzen
beginnen, kann eine individuelle praktische Installation die
Verwendung eines Rückhalteteiches 170 erfordern, der das Rückstandswasser
durch eine Leitung 171 aufnimmt. Das gealterte Rückstandswasser
wird durch die Leitung 172 abgezogen und in den Eindickungsteich 152
übergeführt.
Ein erster Bergeteich 144 nimmt durch die Leitung 24 die Rückstände
(Abfälle) aus den Abstromverfahren zum Extrahieren von zusätzlichen
Mengen Bitumen auf. Wie bei 145 angezeigt, kann hydrolysierte
Stärke als Flockungsmittel diesem Strom zugesetzt werden, um die Flockungsmitteldosis
in dem ersten Bergeteich auf dem gewünschten Wert zu
halten. Mittels der Pumpe 146 wird geklärtes Wasser abgezogen für die
Rückführung durch die Leitung 147 zurück in das Heißwasserverfahren
zusammen mit dem aus dem Eindickungsteich 152 erhaltenen
Rückführwasser.
Aus der Schlammschicht des ersten Bergeteiches 144 wird mittels der
Pumpe 148 Schlamm abgezogen und durch die Leitung 149 in einen zweiten
Bergeteich 150 übergeführt, der im wesentlichen als Schlammrückhalte-Bereich
dient. Aus dem unteren Abschnitt des zweiten Bergeteiches 150
wird mittels einer Pumpe 131 Schlamm abgezogen und durch eine Leitung
132 in den Rückstandssumpf 142 übergeführt. Es ist klar, daß dann, wenn
die Schlammabzugsrate aus dem ersten Bergeteich 144 an die Kapazität
des Rückstandssumpfes 142 angepaßt ist, die Überführung des Schlammes
in den zweiten Bergeteich 150 nicht notwendigerweise durchgeführt werden
muß.
Der feuchten Sand/Schlamm-Mischung wird hydrolysierte Stärke
zugesetzt und zwar durch Einspritzen des Flockungsmittels in den Schlammstrom
aus dem zweiten Bergeteich 150, wie bei 133 angegeben, durch
Zugabe des Flockungsmittels zu dem Rückstandssumpf 142, wie bei 134 angezeigt,
und/oder durch Zugabe des Flockungsmittels zu der Sand/Schlamm-Mischung,
die durch die Leitung 135 aus dem Rückstandssumpf 142 in
einen dritten Bergeteich 136 ausgetragen wird, wie allgemein bei 139
angezeigt. In dem dritten Bergeteich 136 wird eine starke Entwässerung
und Verdichtung der Mischung aus dem Sand und dem mit hydrolysierte
Stärke versetzten Schlamm auf die in Fig. 6 dargestellte
Weise erzielt. Infolgedessen kann geklärtes Wasser mittels der Pumpe
137 aus der oberen Schicht 162 des dritten Bergeteiches 136 abgezogen
werden für die Überführung durch die Leitung 138 in den ersten Bergeteich
144, in dem es als Rückführwasser für das Heißwasserverfahren
zur Verfügung steht.
Wie weiter oben angegeben, weist der Schlamm einen beachtlichen Bitumengehalt
auf. Daher kann gegebenenfalls eine tertiäre Bitumengewinnung
erwünscht sein in der Umgehungsschleife, bestehend aus der Leitung 154,
dem Verfahren 155 und der Leitung 156, die um den Leitungsabschnitt
132a zwischen der Pumpe 131 und dem Rückstandssumpf 142 herum angeordnet
ist.
Die Vielzahl der Teiche, die zur
Vereinfachung der Erläuterung der Verfahren in Fig. 8, 9, 10 und 11 dargestellt ist, kann häufig in
der Praxis ein einziger Teich sein. In diesem Falle laufen bestimmte
Verfahrensstufen, wie z. B. das Umpumpen des geklärten Wassers und/oder
des Schlammes zwischen den Teichen, natürlich so ab, daß zur Durchführung
dieser Stufen keine speziellen Vorkehrungen getroffen werden müssen.
Die in den Fig. 9, 10 und 11
erläuterten Systeme stellen nur Beispiele für Versuche zur praktischen Anwendung
dar, die in Abhängigkeit von dem Verfahrensmaterial,
dem Verfahrenstyp, dem Klima und vielen anderen Faktoren variieren. Die Verfahren
umfassen im Prinzip die Eindickung des Teiches, die Rückführung des
Schlammes von dem Feld oder eine Kombination beider. Die Arten, in denen
diese Verfahren gemeinsam oder getrennt angewendet werden können, sind
sehr zahlreich. Nur beispielhaft seien folgende erwähnt: (1) ein oder
beide Schlämme können vor der Sandabscheidung den Rückständen (Abfällen)
zugesetzt werden; (2) ein oder beide Schlämme können nach der Sandabscheidung
den Rückständen (Abfällen) zugesetzt werden (beispielsweise
in einem Rückstandssumpf); (3) es können zusätzliche Stufen, welche
die wiederholte Sandabscheidung und erneute Mischung mit frischem
Schlamm umfassen, angewendet werden unter Rückführung des überschüssigen
Schlammes in den Eindickungsteich oder hinaus auf das Feld;
oder (4) ein Absetzbehälter oder Zyklon kann für die Sandabscheidung verwendet
werden oder es kann das Verdrängungsverfahren angewendet werden,
wie es in der weiter oben erwähnten US-PS 40 08 146 beschrieben
ist.
Die Fig. 12a, 12b, 12c und 12d erläutern aufeinanderfolgende Stufen in
einem Verfahren, bei dem eine äußere Sandbelastung, die zu dem in den
Fig. 4, 5 und 7 dargestellten Ergebnis führt, in den Gebieten (beispielsweise
im Nordwesten von Alberta) mit harten Wintern erzielt werden
kann. Wie in Fig. 12a dargestellt, geht man von einer ersten Sommerperiode
aus, in der ein erster Hilfsteich 110 Schlamm enthält, der
beispielsweise aus einem primären Bergeteich stammt, der in den Fig. 12a,
12b, 12c oder 12d nicht dargestellt ist. Der Schlamm wird mittels
der Pumpe 111 abgezogen und druch die Leitung 112 in einen zweiten
Hilfsteich 113 übergeführt. Wie bei 114 angezeigt, kann hydrolysierte
Stärke als Flockungsmittel zugesetzt werden, wenn der Schlamm vorher
nicht mit dem Flockungsmittel behandelt worden ist oder wenn die
Dosierung erneuert oder erhöht werden muß. Der Schlammtransport aus dem
Teich 110 in den Teich 113 wird während des Sommers durchgeführt.
Danach wird, wie in Fig. 12b dargestellt, währnd des ersten Winters
Schlamm aus dem primären Bergeteich durch die Leitung 115 in den ersten
Hilfsteich 110 übergeführt. Wegen der harten Winterbedingungen im Gebiet
der Athabasca-Teersande bildet sich oben auf dem Schlamm 117 eine dicke
Eisschicht 116. Wenn das Eis genügend dick geworden ist, um das Gewicht
von schweren Maschinen zu tragen, wird auf die Eisschicht 116 eine
Sandschicht 118 aufgebracht.
Beim Auftauen im Frühling schmilzt die Eisschicht 116, so daß sich die
Sandschicht 118 auf der mit hydrolysierter Stärke
behandelten Schlammschicht 117 absetzen kann und von dieser
getragen wird und als poröser Kolben fungiert, der eine weitere
Entwässerung und Verdichtung der Schlammschicht 117 bewirkt. Während
des zweiten Sommers, wie in Fig. 12c dargestellt, wird mittels der
Pumpe 111 erneut Schlamm aus dem ersten Hilfsteich 110 abgezogen und
durch die Leitung 112 in den zweiten Hilfsteich 113 übergeführt für die
Ablagerung einer weiteren Schlammschicht 119 auf der Sandschicht 118.
Wie bei 114 angegeben, wird hydrolysierte Stärke
zugegeben, wenn der überführte Schlamm vorher nicht mit der gewünschten
Dosis behandelt worden ist.
Während eines zweiten Winters wird, wie in der Fig. 12d dargestellt,
erneut Schlamm aus einem primäeren Bergeteich durch die Leitung 115
in den ersten Hilfsteich 110 übergeführt. In dem zweiten Hilfsteich bildet
sich auf der zweiten Schlammschicht 119 eine neue Eisschicht
120 und wenn die Eisschicht 120 eine ausreichende Dicke erreicht hat,
wird eine zweite Sandschicht 121 so aufgebracht, daß beim Auftauen
im Frühling sich die Sandschicht 121 auf der Schlammschicht 119
absetzt, wodurch eine zusätzliche äußere Belastung des gesamten Systems
darunter erzielt wird.
Der vorgenannte jährliche Cyclus kann so lange wiederholt werden,
bis die Kapazität des zweiten Hilfsteiches erreicht ist, wonach in
einem weiteren Hilfsteich mit der Einführung von Schlamm aus dem ersten
Hilfsteich 110 begonnen werden kann.
Viele verschiedene Methoden können angewendet werden,
um in einem Bergeteich (tailings pond) eine Sandbelastung auf eine
Schlammschicht aufzubringen. So kann beispielsweise der Sand einfach
auf der Teichoberfläche verteilt werden, wie in der obengenannten
US-PS 40 36 752 angegeben, oder es kann eine andere Methode
angewendet werden, um den in Fig. 4 erläuterten Effekt zu erzielen,
so lange die Schlammschicht zuerst mit hydrolysierter
Stärke als Flockungsmittel behandelt wird, um ihre Scherfestigkeits- und
Durchlässigkeitseigenschaften zu verbessern.
Claims (4)
1. Verfahren zur Ausbildung einer entwässerten Schlammschicht
in dem Bergeteich eines Bergeteich-Systems aus
einem Feinmaterial enthaltenden wässerigen Abstrom eines
industriellen Prozesses, bei dem
- B) der Abstrom mit Sand gemischt und
- C) die Mischung aus dem behandelten Abstrom und Sand in den Bergeteich ausgetragen wird, wobei sich die Mischung aus dem behandelten Abstrom und Sand unter Bildung einer Schlammschicht, aus der Wasser nach oben wandert, absetzt,
dadurch gekennzeichnet, daß man
- A) den Abstrom vor Durchführung oder während der Durchführung der Stufe
- B) mit hydrolysierter Stärke als Flockungsmittel behandelt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
den Abstrom mindestens während eines Teils der Stufe (A)
für eine solche Verweildauer in einem Eindickungsteich
zurückhält, die zur Gewinnung von
eingedicktem Rückstandswasser zum Mischen desselben mit dem
Sand während der Durchführung der Stufe (B) ausreicht.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man
die Stufe (A) mindestens teilweise während der Speicherung
des Abstroms in einem Alterungsteich vor der Einführung in
den Eindickgungsteich durchführt.
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Legal Events
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8128 | New person/name/address of the agent |
Representative=s name: STREHL, P., DIPL.-ING. DIPL.-WIRTSCH.-ING. SCHUEBE |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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