DE3039949C2 - Nachrichtenübertragungseinrichtung für den Sonderdienstverkehr - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Übertragungseinrichtung für den Sonderdienstverkehr gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Bei der Inanspruchnahme von Sonderdiensten wie Zeitansage, Lotterie- bzw. Lotto-/ Totozahlen oder Fernsprechauftragsdienst durch einen Teilnehmer werden Fernsprechanschlußleitung und Vermittlungsstelleneinrichtungen nicht sehr lange belegt. Anders ist es bei Sonderdiensten wie Sportergebnisse, Aktienstand, Theater- bzw. Kinodienst und ähnlichen Diensten, insbesondere jedoch bei Einführung des neuen Bildschirmtextdienstes, bei denen je nach Informationshunger des Teilnehmers seine Anschlußleitung und die Eingangs- und Wahlstufen der Vermittlungsstelle mehr oder weniger lange belegt sein werden. Während der Zeit der Inanspruchnahme eines Sonderdienstes durch den Teilnehmer ist dieser, auch für wichtige Anrufe, nicht erreichbar.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, eine Einrichtung der obigen Art anzugeben, die es auf unaufwendige Art erlaubt, den Teilnehmer auch dann zu erreichen, wenn er gerade einen Sonderdienst, beispielsweise Bildschirmtextdienst, in Anspruch nimmt. Mit Hilfe dieser Einrichtung soll es auch möglich sein, daß durch den Sonderdienstverkehr Eingangs- bzw. Wahlstufen der Vermittlungsstelle, an die der Teilnehmer über die Anschlußleitung angeschlossen ist, nicht oder nur ganz kurz belegt werden.

Die Lösung erfolgt mit den im Patentanspruch 1 angegebenen Mitteln.

In dem Aufsatz »Some Design Considerations for Home Interactive Terminals« von Williams L. Hughes and Samuel, O. Campbell in IEEE TRANSACTIONS ON BROADCASTING, Vol. BC-17, No. 2, vom Juni 1971 auf Seite 37 bis 41 ist ein interaktives Universalheimterminal mit Bildschirmspeicher beschrieben, mit dem Bilder wiedergegeben werden können, die durch den Terminalbenutzer mittels Tastatur aufgerufen, von einer entfernten Rechnerzentrale ausgesucht und zur Ausgabe auf dem Bildschirm übertragen werden. Auf Seite 41, linke Spalte, letzter Absatz wird der Vorschlag gemacht für die Tastatursignale eine Telefonleitung zu benutzen, wobei die Tastatursignale über das Sprachband gehoben werden sollten, so daß ejne gleichzeitige Ausnutzung der Telefonleitung für Gespräche und Heimterminalretourdaten möglich ist

Bei dem genannten System sind jedoch keine näheren Angaben zur Ausführung dieses Vorschlags gemacht worden, und zum anderen handelt es sich dabei nur um die Signalübertragung von der Tastatur zur Rechnerzentrale, da die Übertragung der ausgesuchten Videobilder in Videosignalform über ein TV-Kabel (CATV) erfolgt

Durch den Aufsatz »Einige Gesichtspunkte zu dienstintegrierten digitalen Fernmeldenetzen« von Gerke in telefon report 11 (1975) H 3 ist ein Fernmeldesysterr. mit Mehrfachausnutzung einer Teilnehmeranschlußleitung durch Zeit-Multiplexbildung bekanntgeworden, welches jedoch rein digital ist

In dem Aufsatz »Subscriber Carrier Techniques: Two Economical Single Channel Systems«, Electrical Communication, VoI: 50 Nr. 2, S. 101 bis 106 (1975) ist ein System beschrieben, das eine Doppelausnutzung einer Teilnehmerleitung für zwei Teilnehmer mittels einer getragenen Übertragung für den zweiten Teilnehmer erlaubt

Die deutsche Auslegeschrift 20 36 649 beschreibt eine Einrichtung zur Doppelausnutzung einer NF-betriebenen Teilnehmerleitung mittels pulsmodulierten Signalen eines zweiten Teilnehmers, die über Weichen dem NF-Band überlagert werden.

Durch die Erfindung ergeben sich die Vorteile, daß der Teilnehmeranschluß auch während eines Sonderdienstbetriebes nicht blockiert wird, daß damit die Vermittlungsstelleneinrichtungen entlastet werden und daß die Teilnehmerstelleneinrichtung für den Sonderdienstverkehr weniger Aufwand erfordert, da die Wahlprozedur entfällt. Mit dem Wegfall der relativ langsamen Wahlprozedur wird die Wartezeit bis zur Herstellung einer Sonderdienstverbindung so klein, daß der Teilnehmer sie nicht mehr wahrnehmen kann, wodurch die Benutzung der Sonderdienste noch mehr Anziehungskräfte entwickeln werden.

Es folgt nun die Beschreibung der Erfindung anhand der Figur, die ein Ausführungsbeispiel für den Sonderdienst Bildschirmtext zeigt

Beim Biidschirmtext (BT)-Dienst wird nach entsprechendem Tastendruck am Fernbedienungsgerät FB durch den Teilnehmer automatisch eine Verbindung über die Teilnehmeranschlußleitung TnAL zu der . Bildschirmtextzentrale BTZ hergestellt, wonach über dieselbe Wegstrecke zurück ein Bild auf dem Bildschirm des Fernsehempfängers mit Bildschirmtextzusatz FSE-BT mit entsprechendem Aufruf zur weiteren Tastatureingabe über die Fernbedienungseinheit FB erfolgt.

Die Figur zeigt die Frequenzweiche Fi am teilnehmerseitigen und die Frequenzweiche F2 am amtsseitigen Ende der Teilnehmeranschlußleitung TnAL, über die mittels Tiefpässe der teilnehmerseitige Fernsprechapparat FeAp und die Vermittlungsstelle VSt miteinander in Verbindung treten können und über die mittels Hochpässe das teilnehmerseitige Bildschirmtextmodem BTM und das amtsseitige Modem ASM Verbindung aufnehmen können. Der Bildschirmtextmodem STM ist über eine Zweiwegleitung ZL mit dem teilnehmerseitigen Fernsehempfänger mit Bildschirmtextzusatz FSE-BT verbunden. Auf der Amtsseite ist

erfindungsgemäß die Bildschirmtextzentrale BTZ über eine Anschlußleitung BTZAL, über eine PCM-Einrichtung PCME mit mehreren der amtsseitigen Modems ASM verbunden. Dadurch sind die Teilnehn;eranschlußleitungen TnAL doppelt und die Anschlußleitung zur Bildschirmtextzentrale BTZAL mehrfach ausgenutzt Bildschirmtextmodem BTM und amtsseitiger Gegenmodem ASM arbeiten vorteilhaft in einem Übertragungsbereich oberhalb von 16 kHz (Gebührenimpulse), wobei im Modem ASM die Bildschirmtextsignale mittels eines von der PCM-Einrichtung PCME gelieferten Taktes so aufbereitet werden, daß sie von letzterer zeitschlitzrichtig im PCM-Rahmen untergebracht werden können.

Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist, daß die Übertragungsgeschwindigkeit mindestens von der Bildschirmtextzentrale zum Teilnehmer hin erhöht werden kann.

Weiterhin ist von Vorteil, dali die Speisung des teilnehmerseitigen Bildschirmtextmodems BTM über den Fernsehempfänger erfolgen kann, da über die Filterweiche Fl eine galvanische Trennung zur Amtsleitung erreicht wird.

Die Vermittlungsstelle VSi erfährt auch dadurch eine Entlastung, daß die Abrechnung der Bildschirmtextgebühren voll von der Bildschirmtextzentrale übernommen wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Nachrichtenübertragungseir.richtung für den Sonderdienstverkehr zwischen Teilnehmerstellen und einer Sonderdiensteinrichtung, die über An-Schlußleitungen mit einer Wählvermittlungsstelle verbunden sind, wobei der Verkehr in Hin- und Rückrichtung auf den Anschlußleitungen jeweils im Multiplexbetrieb erfolgt dadurch gekennzeichnet, daß der Verkehr auf der Teilnehmer- ,0 anschlußleitung (TnAL) im Frequenzmultiplex und auf der (n) Anschlußleitung(en) (BTZAL) der Sonderdiensteinrichtung im Zeitmultiplex erfolgt und daß an beiden Enden der Teilnehmeranschlußleitung (TnAL) Frequenzweichen (Fi, F2) und _]5 Modems (Mi, M2) zur Ein-/Auskopplung und Modulation bzw. Demodulation der Sonderdienstlignale vorgesehen sind.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für die Übertragung auf der Anschlußleitung (BTZAL) der Sonderdiensteinrichtung ein PCM 30-System (PCME) vorgesehen ist

3. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch die Anwendung bei Bildschirm textdienst