DE3039572A1 - Verfahren zur herstellung von (beta) -aminopropionamiden - Google Patents
Verfahren zur herstellung von (beta) -aminopropionamidenInfo
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Description
DR. GERHARD SCHUPFNER PATENTANWALT
European Patent Attorney Karistr. 5
D 2110 Bucnhol/ :n der Nordheide
Telefon: Büro !04181] 4457 Telefon: Privat (04187} 6345 Telex. 02189330
Telegramm: Telepatent
T-025 80 DE D 75,769-F (3LB)
17.10.1960
TEXACO DEVELOPMENT CORPORATION
2000 WESTCHESTER AVENUE WHITE PLAINS, N. Y. 10650
VERFAHREN ZUR HERSTELLUNG VON ß-AMINOPROPIONAMIDEN
130019/0756
Die vorliegende Erfindung betrifft- ein katalytisches chemisches
Verfahren zur Herstellung von ß-Aminopropionamiden. Solche Verbindungen sind besonders geeignete Derivate für
die weitere Herstellung von kationischen Vinylroonomeren,
die zur Herstellung von Flockmitteln, Adhäsionspromotern,
öllöslichen Dispersionen, Härtungsmitteln für Epoxide und
Ionenaustauscherharzen geeignet sind.
Es ist gut bekannt, daß Amine mit Acryl- oder Methacrylestern
zu ß-Aminopropionamiden reagieren. So können z.B. bestimmte ß-Aminopropionamide durch Umsetzung von Dialkylaminoverbindungen
mit einer Acrylsäure oder einem Acrylester, wie in
dem Artikel von J.G. Erickson, "The Preparation and Stabilities of Some ß-dialkylaminopropionamides", J. Am. Chem. Soc.
74, 6281-82 (T952), beschrieben, hergestellt werden.
Die Aminolyse von Estern wird auch von J.E. Bunnett und G.T.
Davis, J. Am. Chem. Soc. 82, 665 0°-6o) und H.T. Openshaw
und M. ¥hittaker, J. Chem. Soc. 89, (1969) beschrieben.
Andere Verfahren nach denen Verbindungen dieses Typs hergestellt werden können, sind in den US-Patentschriften 2 451 436,
2 529 838, 2 649 ^38 und 3 652 671 beschrieben.
Fie in den US-Patentschriften 2 719 175 und 2 719 178 beschrieben,
können die entstandenen ß-Aminopropionamide durch Erhitzen zu monomeren Verbindungen abgebaut werden.
Andere Arbeiten dieser Art sind von H.L. Bassett und CR.
Thomas, J.Chem.Soc. II88 (1952O (DE-PS 1 164 397) beschrieben.
130019/0755
- br-
Die Umsetzung eines Amins mit einem Acryl- oder Methacrylester
verläuft jedoch, normalerweise bei mäßigen Temperaturen nur langsam- Zur Vollendung der Umsetzung und Bildung des gewünschten
Propionamids kann die Temperatur erhöht werden, was aber zu einer verstärkten Bildung von Nebenprodukten führt.
Zur Beschleunigung der Umsetzung von Estern mit Aminen wurden
bestimmte Verbindungen vorgeschlagen. In dem Artikel von H. L. Bas sett und CR. Thomas, J.Chem.Soc. 11, 1188 (i95k)
wurde z.B. die Anwendung stöchiometrischer Mengen eines Alkylmagnesxumhalogenids beschrieben. Während solche Verbindungen
sich als hilfreich bei der Bildung von Amiden erwiesen haben, zeigte sich aber auch, daß katalytische Mengen nicht
wirksam waren. In einem weiteren Verfahren zur Herstellung von Acrylamiden aus Acrylestern und Amiden wird die Verwendung
von Lithiumhydroxid und Magnesxummethoxxd als Katalysatoren
vorgeschlagen (DE-PS 1 164 397).
Bis heute wurde jedoch kein einfaches Verfahren zur Herstellung von ß—Amxnopropxonamxden aus Acryl— oder Methacryl—
estern und den entsprechenden Aminen gefunden, das bei relativ niedrigen Temperaturen arbeitet und das, verglichen mit
den Verfahren nach dem Stand der Technik, nur wenige Nebenprodukte liefert. So beschleunigen z.B. einige Katalysatoren
wohl die gewünschte Umsetzung, aber auch die Bildung von ungewünschten Nebenprodukten.
Es wäre daher ein Fortschritt auf diesem Gebiet und hierin besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein neues
katalytisches Verfahren zur Herstellung von ß-Aminopropionamiden
bereitzustellen, das mit relativ niedrigen Reaktionstemperaturen arbeitet und nur geringe Mengen an unerwünschten
Nebenprodukten liefert.
130019/0755
Die vorliegende Erfindung beinhaltet ein verbessertes katalytisches
Verfahren zur Herstellung· von ß—Amxnopropxonamiden
der Formel :
-NH-CH0-CH-C-NH(CH2^
1
worin R1 Wasserstoff oder Methyl ist, η eine ganze Zahl von
2 bis 6 ist, und R und R„, einzeln betrachtet, Wasserstoff
oder niedrige Alkylreste mit 1 bis k Kohlenstoffatomen sind
oder zusammen mit dem Stickstoffatom einen heterocyclischen Ring wie Morpholin, Pyrrolidin oder Piperidin bilden; das
Verfahren besteht in der Umsetzung eines tertiären Aminoalkylamins der Formel :
^ 2
worin R„, R„ und η die obenbeschriebene Bedeutung haben, mit
einer Acryl- oder Methacrylverbindung der Formel :
R1 0
I1 Il
CH2 = C - C - OR4
worin R1 die obenbeschriebene Bedeutung hat und Rr ein niedriger
Alkylrest ist, in Gegenwart eines als Katalysator wirkenden Lanthanidensalzes, das ein Anion einer starken Säure
mit einem pKa-Wert von etwa 5 oder darunter enthält, und anschließender
Gewinnung des besagten ß-Aminopropionamids.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann in chargenweisem oder in
einem im wesentlichen kontinuierlichen Verfahren durchgeführt werden. Gewöhnlich wird ein molarer Überschuß eines tertiären
130019/075S
Aminoalkylamins mit dem Acryl- oder Methacrylester versetzt,
land das Gemisch auf Temperaturen von 2o-2oo C, "bevorzugt
von 6o-1ho C, erhitzt.
Meistens werden wenigstens zwei Mol Amin pro Mol Ester eingesetzt,
zur Erzielung einer vollständigen Umsetzung werden oft noch mehr als zwei Mol Amin angewendet. Dieses gewährleistet
eine maximale Bildung des entsprechenden ß-Aminopropionamids. Die Menge des angewendeten Amins ist nicht kritisch, es gibt
nur praktische Überlegungen zur Entfernung des übrigbleibenden TJberschusses an nicht umgesetztem Amxn aus dem Reaktions—
gemisch. Gewöhnlich wird das Reaktionsprodukt in einer Zeit von etwa 1/4 bis 24 hf meistens in 0,5 - 1o h, gebildet. Die
Reaktionszeit hängt von den eingesetzten Ausgangsmaterialien und den angewendeten Temperaturen ab. Das entsprechende
ß-Aminopropionamid kann, soweit gewünscht, durch konventionelle Destillationsverfahren vom Reaktionsgemisch abgetrennt
werden, das gewöhnlich noch Alkohole und das überschüssige nicht umgesetzte Amin enthält. Das erfindungsgemäße Verfahren
kann jedoch auch in kontinuierlichem Betrieb durchgeführt werden, da der Alkohol und das überschüssige nicht umgesetzte
Amin die Umsetzung nicht beeinträchtigen.
Die Umsetzung kann bei Atmosphärendruck und unter- oder überatmosphärischen
Drücken durchgeführt werden. Gewöhnlich wird die Umsetzung bei einem Druck von etwas mehr als 1 bar durchgeführt
.
Für die vorliegende Erfindung besonders geeignete tertiäre Aminoalkylamine sind : 3~Dxmethylaminopropylamin, 2-Dibutylaminoäthylamin,
4-(Aminopropyl)-morpholin, 3-Diäthylaminopropylamin,
2-Dimethylaminoäthylamin, i-(Amxnopropyl)-piperidin
und 4-(Aminoäthyl)-morpholin. 3-Dimethylaminopropylamin
ist besonders bevorzugt.
130019/0756
Veim R und R_ niedrige Alkylreste sind, sind sie bevorzugt
C1-Cr niedrige Alkylreste, wie z.B. Isopropyl und t-Butyl
und sie können auch nicht reagierende Substituenten, wie
Halogen, Aryl, Nitro, Alkaryl, gehinderte Amine, wie z.B. tertiäre und sekundäre Amine, gehinderte Hydroxylgruppen,
Ätherbindungen usw. enthalten. Die Alkylgruppe kann jeden Substituenten enthalten, der unter den Reaktionsbedingungen
inert ist. Insbesondere sind FL und FL Methyl und η = 3.
Bestimmte als Reaktanten für die vorliegende Erfindung geeignete Acrylsäure- oder Methacrylsäureester sind : Methylacrylat,
Methylmethacrylat, Äthylacrylat und Äthylmethacrylat. Methylacrylat und Methylmethacrylat sind bevorzugt.
Die Menge des angewendeten Katalysators kann über einen großen Bereich variieren. Gewöhnlich wird der Katalysator
in einer Menge von etwa o,o1 bis etwa 1o Gew.°/o eingesetzt,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Reaktanten. Meistens wird
der Katalysator in einer Menge von o,1 - 5 Gew. 0Jo, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Reaktanten, eingesetzt.
Es kann jedes Salz angewendet werden, das ein Element der Lanthaniden, einschließlich der Ordnungszahlen 57 - 71 des
Periodensystems enthält. Solche als Katalysatoren geeignete Verbindungen von Lanthaniden sind ionische Verbindungen,
deren Anion von einer starken Säure stammt.
Besonders bevorzugte Verbindungen enthalten Lanthan und Cer. Ebenso geeignet sind Verbindungen, die Europium und Ytterbium
enthalten.
Besonders bevorzugte Verbindungen der Lanthaniden, insbesondere von Lanthan und Cer sind die Halogenide, Nitrate, Perchlorate
und Fluorborate.
13Q019/075S
-3-
Die hier geeigneten Lanthanidenverbindungen können gemischte
Anionen enthalten, d.h. zwei oder mehr Unionen können als Gegenion fungieren, solange nur eines davon das Anion einer
starken Säure ist. Das Salz kann auch zwei oder mehr verschiedene Elemente der Lanthaniden enthalten. Das Anion des
Moleküls kann organisch wie das Tosylation oder anorganisch sein.
Die folgenden Beispiele dienen der Erläuterung der vorliegenden Erfindung.
In einen 5oo ml-Kolben, ausgestattet mit Rührer und Thermometer
wurden unter Stickstoff 2o4 g 3-Dimethylaminopropylamin
(dMAPA) und 8,5 S Lanthanbromid gegeben. Das Reaktionsgemisch
(Aufschlämmung) wurde auf 8o°C erhitzt und 1oo g Methylmethacrylat
wurden zugesetzt. Das Reaktionsgemisch wurde weitere
3 h auf 8ο C erhitzt, dann wurde eine Probe entnommen. Die
gaschromatographische Analyse des Filtrats zeigte 22,6 %
Ausbeute an gewünschtem ß-Aminopropionamid und 48,7 °/o an
Methanol. Der größte Anteil des Produkts entfiel auf das Michael-Addukt von MMA und DMAPA. Das MMA war zu etwa 97 °/o
umgesetzt worden.
Beispiele 2-7
Die folgenden Beispiele wurden gemäß Beispiel 1 durchgeführt,
ο,ο22 Mol Katalysator wurden eingesetzt.
1 30019/075S
- r-
Versuch Nr.
kein
3(NO3)1
Ce (NH4)2(NO3)6
CeJ
Propionamid ' | ' Methanol |
Ausbeute °/o | Ausbeute % |
o,1 | 1,2 |
29,o | 53,6 |
23,3 | 54,7 |
36,1 | 78,5 |
13,7 | 36,4 |
35,1 | 3o,3 |
' Propionamid = N-(3-(Dimethylamine)-propyl)-3-(3-(dimethylamino)-propyl)-amino-2-methylpropionamid.
Die Ausbeuten sind in °/o der Theorie, basierend auf Flächenprozenten bei
der Gas chromato graphi e.
Der Vergleich der Umsetzungen mit dem Blindversuch (Beispiel 2) zeigt sehr wirksame Katalysatoren in den Beispielen 3-7·
Versuch 5 macht deutlich, daß auch gemischte Anionen im Molekül enthalten sein können.
Dieser Versuch wurde gemäß Beispiel 3 durchgeführt, das
Reaktionsgemisch wurde aber 6 h auf 85 C an Stelle von 3 h
auf 80 C erhitzt. Die gaschromatographisehe Analyse zeigte
eine stärkere Umsetzung und höhere Ausbeuten (83 °/o Methanol,
54 °/o Propionamid). Somit bewirkt eine Verlänge.rung der Erwärmungszeit
eine wesentliche Erhöhung der Propionamidausbeute.
Beispiele 9-16
Die folgenden Versuche wurden gemäß Beispiel 1 durchgeführt, es wurden o,o22 Mol Katalysator eingesetzt.
130019/0756
- iß -
Versuch Nr.
Katalysator YCl,
LaRE(NO La(OTs)3 Nd(NO-)
La0O 2
La(OC3H7 )3 '
1) O
Propionamid Ausbeute c/o |
Methanol Ausbeute °/o |
27, ο | 54,3 |
21,9 | 49,5 |
24,4 | 37,2 |
1o, 1 | 9,6 |
18,5 | 35,3 |
o,2 | 3,8 |
0 | 1,o |
o, 6 | 17,7 |
LaRE = Gemisch aus La, Nd, Ce, Pr und anderer seltener Erden im ungefähren Gewichtsverhältnis von 60, 21,5, 2o,
7,5 und 1,o, bezogen auf ihr Oxidgewicht.
Ts = Toluolsulfonyl AcAc = Acetylacetonat 0C,H_ = Isopropoxy
Beispiel 11 zeigt, daß gemischte Verbindungen von seltenen
Erden als Katalysatoren geeignet sind. Die Beispiele 14 - 16
zeigen, daß Lanthanidenverbindungen mit schwachen Säuren
als Katalysatoren unwirksam sind.
130019/075S
Claims (2)
- Texaco Development Corp.T-025 80 DE(D 75,769-F 3LB)PatentansprücheVerfahren zur Herstellung von ß-Aminopropionamiden der allgemeinen Formel0 R_H ^ 2"N-(CH,) -NH-CH0-CH-C-NH(CH0) Nworin R, Wasserstoff oder Methyl und η eine ganze Zahl von 2 bis 6 ist, und R0 und R, einzeln Wasserstoff oder ein niedriger Alkylrest mit 1 bis 6, bevorzugt mit 1 bis Kohlenstoffatomen, oder zusammen mit dem Stickstoffatom Morpholin, Pyrrolidin oder Piperidin bedeuten durch Umsetzung eines tertiären Aminoalkylaminjder allgemeinen Formel.R.worin R0, R, und η die oben angegebene Bedeutung besitzen, mit einer Acryl- oder Methacrylverbindung der allgemeinen FormelR1 0I1 IlCH2 = C - C - OR^ ,worin R, die oben angegebene Bedeutung besitzt und R. ein niedriger Alkylrest mit 1 bis A- Kohlenstoffatomen, bevorzugt mit 1 bis 2 Kohlenstoffatomen, ist und Isolierung130019/0755des hergestellten ß-Aminopropionamides, d a d u r ch gekennzeichnet , daß die Umsetzung in Gegenwart eines Salzes eines oder mehrerer Elemente
der Lanthanidenserie einer starken Säure mit einem
pKa-Wert von etwa 5 oder darunter durchgeführt wird. - 2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die
weise bei 60 bisdurch die Umsetzung bei 20 bis 200°C, vorzugs3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurchgekennzeichnet , daß die Umsetzung in Gegenwart eines Lanthansalzes erfolgt.A-. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, d ad u r c hgekennzeichnet , daß die Umsetzung in Gegenwart eines Cersalzes erfolgt.1 30019/075S
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