DE3035032C1 - Verfahren zum Waermebehandeln von Drahtbunden und Durchlaufofen zur Durchfuehrung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Waermebehandeln von Drahtbunden und Durchlaufofen zur Durchfuehrung des VerfahrensInfo
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Description
Das Verfahren befaßt sich mit der konvektiven Wärmeübertragung bei Drahtbunden aus Stahl und
NE-Metall und hat das Ziel, die wärme- und strömungstechnischen Bedingungen für ein rasches und
gleichmäßiges Aufheizen bzw. Abkühlen der zu einem Bunde gestapelten Drahtringe in einem Durchlaufofen
zu realisieren. Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung im wesentlichen dadurch gelöst, daß die Drahtbundstapel
in der Taktzeit der Ofenbeschickung eines Rollenherdofens jeweils zwischen zwei oben und unten
angeordneten Druckmündungen in einer starken Ofengasumwälzung dei jeweiligen A^blasstationen
stationiert werden und so die Ofengase mit ihrem hohen kinetischen Energieanteil der Strömung in den mittleren
Stapelhohlraum aufeinanderprallen und demzufolge die Strömung unter Erhöhung des statischen Druckes
aufgestaut wird und so von dort infolge der Umsetzung der potentiellen zur kinetischen Energie gleichmäßig
und turbulent durch die Windungen der Bunde hinausströmt.
Drahtringe gleichmäßig wärmezubehandeln, ist ein in vieler Hinsicht wichtiges Ziel. Es soll nicht nur
Heizenergie eingespart, sondern auch erreicht werden, daß ein in seinen metallurgischen und mechanischen
j Eigenschaften gleichmäßiges Vormaterial der Weiterverarbeitung bereitgestellt wird. Der heutige Stand der
Technik hat es noch nicht ermöglicht, daß alle Teile eines Drahtringes während der Wärmebehandlung
weitestgehend den gleichen Bedingungen der Wärme-Übertragung unterworfen werden. Insbesondere spielt
die Tatsache eine wesentliche Rolle, daß der stark zeitabhängige Vorgang des Aufheizens bzw. der
Abkühlung gerade derjenige Abschnitt innerhalb der Wärmebehandlung ist, in dem die Vergleichmäßigung
der Wärmeübertragung die bestimmende Maßnahme darstellt. Unter Berücksichtigung der Drahtringgeometrie
ist einleuchtend, daß die Anteile der Wärmeleitung und -Strahlung beirr. Aufheizen eines Drahtringes
gegenüber der Konvektionswirkung stark zurückgehen.
Daher wird ersichtlich, daß eine Verbesserung der Wärmebehandlung von Drahtringen nur über den Weg
erreichbar ist, demzufolge die Konvektion der Ofengase in der Aufheizzone eines Rollenherdofens für alle Teile
eines Drahtbundstapels vereinheitlicht und gleichzeitig erhöht wird.
Dazu wird erfindungsgemäß so vorgegangen, daß der mittlere Stapelhohlraum des Drahtbundes als Stauraum
der Ofengase pneumatisch gebildet und aufrechterhalten und so verhindert wird, daß benachteiligte Stellen im
Stapel resultieren, solange der Staudruck für die Aufrechterhaltung des hierfür notwendigen turbulenten
Strömungszustandes im Bereich des Stapels und seiner näheren Umgebung ausreicht.
Weiter ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß der intensive, vorrangig konvektive Wärmeübergang beim'
Aufwärmen bzw. Abkühlen der Drahtbunde stationsweise, aber innerhalb eines kontinuierlichen Durchlaufs
erfolgt. Hierzu erhält der konventionelle Durchlaufofen eine besondere Einlauf- bzw. Endstrecke, die noch
beschrieben werden. Nach der Einlaufstrecke, nachdem alle Stellen des Drahtbundes auf die Solltemperatur
gekommen sind, ist es nur noch erforderlich, die Wärmeverluste des Ofens auszugleichen und die
Konstanz der Innenraumtemperatur des Ofens zu sichern. Hier wird die erfindungsgemäße Beheizungsart
nicht mehr zwingend notwendig sein. In der Haltedauerstrecke des Ofens genügt die Aufrechterhaltung eines
z. B. vorrangig auf Strahlung wirkenden Wärmeübertragungssystems, wenn die Solltemperatur höher liegt als
etwa 6500C. Andernfalls wird eine Außenkonvektion
um den Drahtbund ausreichen, um die am Ende der Aufheizstrecke bereits erreichte Temperaturgleichmäßigkeit
beizubehalten.
Verfahren und Ofenanlagen zur gleichmäßigen Wärmebehandlung von Drahtbunden sind mehrfach vorgeschlagen bzw. gebaut worden. So ist es bekannt (DE-AS 19 40 376), die Ofengase im wesentlichen radial, zwangsweise unmittelbar durch die Drahtbunde hindurchzuführen. Doch hier wird der mittlere Hohlraum der Drahtbunde auf der oberen Seite durch einen aufgesetzten Deckel abgeschlossen, der zu benachteiligter Wärmeübertragung an den unmittelbar darunter liegenden Drahtwindungen führt bzw. andernfalls eine sehr aufwendige Anpassung der hier vorliegenden hauptsächlich laminaren Gasströmung an der Deckelform erfordert. Die nach der angeführten Auslegeschrift festgelegte Ofengasströmung mit zumindest 500 Nm3 Gas pro Stunde und Tonne Draht kann zu einer
Verfahren und Ofenanlagen zur gleichmäßigen Wärmebehandlung von Drahtbunden sind mehrfach vorgeschlagen bzw. gebaut worden. So ist es bekannt (DE-AS 19 40 376), die Ofengase im wesentlichen radial, zwangsweise unmittelbar durch die Drahtbunde hindurchzuführen. Doch hier wird der mittlere Hohlraum der Drahtbunde auf der oberen Seite durch einen aufgesetzten Deckel abgeschlossen, der zu benachteiligter Wärmeübertragung an den unmittelbar darunter liegenden Drahtwindungen führt bzw. andernfalls eine sehr aufwendige Anpassung der hier vorliegenden hauptsächlich laminaren Gasströmung an der Deckelform erfordert. Die nach der angeführten Auslegeschrift festgelegte Ofengasströmung mit zumindest 500 Nm3 Gas pro Stunde und Tonne Draht kann zu einer
vorrangig laminaren Strömung führen, was dazu führt,
daß zwar der Druckverlust der Strömung gering bleibt, aber auch der Wärmeübergang vom Ofengas an die
Drahtwindungen genng ist und wegen der im Drahtring vorhandenen starken lokalen Unterschiede der Strö- s
mungswiderstände ungleichmäßig erfolgt
Demgegenüber wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren etwa das 12fache des Gasstromes, d.h.
mindestens 6000 Nm3 Gas pro Stunde und Tonne Draht benötigt, um einen ausreichenden Staudruck im κι
Hohlraum des Drahtbundstapels zur Erzeugung und Aufrechterhiiitung einer turbulenten Strömung aufzubauen.
Die hierbei erreichbare mittlere Re-Zahl der Turbulenz läßt sich für einen Drahtdurchmesser von
20 mm zu 8800 ermitteln. Die erfindungsgemäße Aufheizmethode ermöglicht eine mittlere wirksame
Wärmeübergangszahl von 50 bis zu etwa 120 W/m2 K je nach dem Ofengasstrom, der mit mindestens 6000 Nm3
pro Stunde und Tonne Draht vorgesehen wird. Mit der Wärmeübergangszahl 50 W/m2 K läßt sich eine Auf- :«
heizzeit von 40 Minuten für einen Drahtring aus Stahl mit dem Drahtdurchmesser von 20 mm ermittein.
Versuche beim Abkühlen von Drahtringen bestätigen die Rechenergebnisse, wobei z. B. ein Volumenstrom
mit 10 000 Nm3 pro Stunde und Tonne Draht einen r> turbulenten Strömungszustand erzeugen konnte.
Die DE-AS 19 59 712 beschreibt im wesentlichen eine Wärmebehandlung, bei der der Drahtbundstapel oben
ebenfalls mit einem Deckel abgeschlossen wird und mit zumindest 500 Nm3 Gas pro Stunde und Tonne Draht
von unten durchströmt wird. Auch dieses Verfahren hat den Nachteil, daß es im Wärmegut bevorzugte und
benachteiligte Stellen — insbesondere in der Umgebung des Deckels und des Palettenrostes — gibt
Nach der OS 28 30 153 ist weiter ein Verfahren 3j bekannt, dessen Teilprozesse beim Abschrecken und
beim Anlassen von zu Ringen gehaspeltem Draht oder Band die Ringe stirnseitig von beiden Seiten mit
Härtemitteln bzw. Ofengasen angeströmt werden. Hierbei handelt es sich aber um Drahtringe, deren
Windungsachse waagerecht ist, welche also auf Haken hängend behandelt werden. Dieses Verfahren ist zum
Beispiel bei einer Aufwärmung auf Austenitisierungstemperatüren von 840° C und darüber nur bedingt
anwendbar. Aber auch bereits bei sehr hohen Anlaßtemperaturen von über 650° C und Drahtdurchmessern
kleiner als etwa 10 mm treten unter Umständen Deformierungen der hängenden Drahtwindungen auf,
so daß mit einfacher Hakenform nicht mehr in dem Anlaßofen hängend gearbeitet werden kann. Aus dem
gleichen Grund ist auch eine Weichglühung von hängenden Drahtringen problematisch, z. B. aus Kaltstauchqualitäten,
da die hierfür notwendigen Temperaturen höher als 700° C sind. — Außerdem ist in diesem
Zusammenhang nochmals hervorzuheben, daß eine Zwangsströmung der Ofengase durch die Windungen
eines Drahtringes hindurch nur solange notwendig und nützlich ist, solange der Drahtring sich in dem
dynamischen Aufwärmungsprozeß bzw. Abkühlungsprozeß befindet. In der Haltedauer auf der Solltempera-
tür genügt es, lediglich eine isolierende Wirkung der Ofenzone zu gewährleisten. Beim Aufheizen genügt es
in der Regel, daß die erfindungsgemäße Methode nur bis zu dem Temperaturbereich von etwa 650° C bis 700° C
angewendet wird, um noch Umwälzströme von bis zu 50 000 Betriebskubikmetern je Stunde und je Gebläse
industriell realisieren zu können. Denn eine weitere Aufheizung bis zu einer Solltemperatur Ober 800°C ist
ohnehin wegen starker Erhöhung der Strahlung innerhalb der Drahtringe nicht mehr konvektionsbestimmend.
Die erfindungsgemäß angestellten Überlegungen führen zu der Ausführung einer besonderen Industrieofenart,
die als ein erweiterter Rollenherdofen bezeichnet werden kann. Ein erfindungsgemäß ausgestatteter
Rollenherdofen ist in den Fig. 1 und 2 veranschaulicht
F i g. 1 zeigt eine Aufheiz- bzw. Abkühlzone des erfindungsgemäßen Rollenherdofens im Querschnitt
F Ί g. 2 zeigt eine Aufheiz- bzw. Abkühlzone desselben
im Längsschnitt.
Die Drahtbundstapel (1) werden wie bei den kontinuierlich arbeitenden konventionellen Rollenherdofen
mittels Palettenrosten (2) mit einem Rollengang (3) durchgesetzt Die gasdurchlässigen mittig freien Palettenroste
(2) werden erfindungsgemäß an den einzelnen Anblasstationen durch kurzzeitiges Anhalten des
Rollganges (3) positioniert und durch Anheben eines Hebetisches (4) vom Rollgang abgehoben. Danach wird
der Rollgang (3) wieder in Betrieb gesetzt, um ein Verziehen der einzelnen Rollen zu vermeiden.
In den Ofenraum (5) ragen Gasbrenner (6) üblicher Bauart oder Strahlungsrohre, die nicht gezeichnet sind.
Die an den Gasbrennern (6) erwärmten heißen Ofengase werden du-ch zwei vertikal gegenüberliegende
Gebläse (7) angesaugt und mit gerichteter Ströinung beidseitig in den Drahtbundstapel (1) eingeblasen.
Dadurch baut sicn ein gleichmäßiger Druck in dem Hohlraum des Drahtbundstapels (1) auf. Der so
entstandene Stauraum bewirkt, daß die Ofengase in der bereits beschriebenen Weise über die gesamte Drahtbundstapelhöhe
turbulent und gleichmäßig durch die einzelnen Drahtwindungen hinausströmen.
Die vorrangig vom Drahtbundstapel zurückkommenden Ofengase v/erden durch im Querschnitt einstellbare
Öffnungen (8\ Klappen oder Jalousien der Schul/wand angesaugt. Die Einstellung der Durchströmungsquerschnitte
der Schutzwand ermöglicht eine Steuerung der Umwälzung je nach dem Ofenprogramm der Wärmegutbehandlung.
Nach einer der Taktzeit der Ofenbeschickung entsprechenden Verweilzeit wird der Rollgang (3)
wieder kurzzeitig angehalten, der Palettenrost (2) mit
dem Drahtbundstapel (1) mittels des Hebetisches (4) auf den Rollgang (3) abgesetzt und der Palettenrost mit dem
darauf befindlichen Drahtbundstapel zur nächsten Anblasstation weitergefahren.
Um die gegenseitige, strömungsmäßig nachteilige Beeinflussung der in der Aufheizstrecke weilenden
Stapel zu vermindern, können die Palettenzwischenräume in der Aufheizstrecke gegenüber der Temperaturhaltestrecke
größer gehalten werden. Die Fahrweise gestaltet sich dann in der Weise, daß die Geschwindigkeit
des Rollganges in der Aufheizstrecke entsprechend der Zwischenraumvergrößerung höher wird als diejenige
der Temperaturhaltestrecke des Ofens.
Aus Fig.2 ist ersichtlich, daß die gerichtete Anströmung auch durch den Rollgang ungehindert
dadurch ermöglicht werden kann, daß der Achsabstand der Rollen im Bereich der Druckmündung der unteren
Gebläse vergrößert wird, ohne den Transport der Palettenroste im Durchlauf des Ofens zu beeinträchtigen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1
Patentansprüche:
Patentansprüche:
ί. Verfahren zur Wärmebehandlung von liegenden
Drahtringen durch konvektive Wärmeübertragung mit Hilfe der umgewälzten Ofengase, dadurch
gekennzeichnet, daß die Drahtringe, insbesondere für eine Wärmebehandlung oberhalb
Temperaturen von 6500C, im ruhenden Zustand beiderseitig von oben und unten mit gerichteter
Strömung der Ofengase zur Erzeugung eines turbulenten Strömungszustandes in der Ringmitte
beaufschlagt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in dem mittleren Stapelhohlraum
aufeinander prallenden Umwälzströmungen mindestens 6000 Nm3 pro Stunde und Tonne Stahl
betragen.
3. Verfahren nach Ansprucn 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiderseitige Anströmung
des Drahtbundstapels mit Hilfe von zwei vertikal oben und unten angeordneten Umwälzgebläsen
erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die vorrangig vom Drahtbundstapelumfang
kommenden Ofengase in zwei Kreisläufen nach oben und unten von den jeweiligen Gebläsen durch
die an den Ofeninnenraumwänden angebrachten, regelbaren öffnungen, Klappen oder Jalousien
angesaugt, durch Wärmezufuhr der Brenner oder Stahlrohre auf die Solltemperatur gebracht und
wieder in den mittleren Drahtbundhohlraum hineirigedrückt werden.
5. Ofen zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,2,3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die auf gasdurchlässigen mittig freien Palettenrosten
(2) aufgestellten Drahtbundstapel (1) an den einzelnen Anblasstationen durch kurzzeitiges Anhalten
des Rollganges (3) positionierbar und durch Anheben eines Hebelisches (4) vom Rollgang (3) frei
fahrbar und stationierbar sind.
6. Ofen nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Achsabstand der Rollen des Rollenganges
(3) im Bereich der Druckmündung der unteren Gebläse (7) vergrößert ist.
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