Blitzschutz
Die Erfindung betrifft Blitzschutz, insbesondere zum Schutz von Kraftwerksausrüstungen vor Beschädigungen durch
Blitzeinschlag.
Beim herkömmlichen Blitzschutz sind mehrere nicht lineare Widerstandselemente auf ZnO-Basis entsprechend dem Niveau
der sekundären Nennspannung zu einem Ventilbloek in Reihe
geschaltet. Ein Ende dieses Ventilblocks ist mit einer Leitung verbunden, die mit den zu schützenden Einrichtungen im Kraftwerk
gekoppelt ist. Das andere Ende des Ventilblocks ist geerdet. Das bedeutet, daß der herkömmliche Blitzschutz keine
Funkenstrecke hat. Der Grund, weshalb keine Funkenstrecke vorhanden
zu sein braucht, besteht darin, daß beim Einprägen einer Spannung von niedrigerem als dem vorgeschriebenen Niveau
in ein nicht lineares Widerstandselement auf ZnO-Basis, im wesentlichen kein Strom durch das Element fließt. Wenn umgekehrt
die Spannung das vorgeschriebene Niveau übersteigt, zeigt das nicht lineare Widerstandselement auf ZnO-Basis eine
solche Einprägespannungs-Stromcharakteristik daß ein pulsierender Strom durch das Widerstandselement fließt.
Beim bekannten Blitzschutz, der wie beschrieben aufgebaut ist, ist die Funkenanfangspannung des Ventilblocks proportional
zur Anzahl der in Reihe geschalteten nicht linearen Widerstandselemente. Kit anderen Worten, je kleiner die Anzahl
Widerstandselemente, umso stärker reduziert ist die Funkenanfangspannung
beim bekannten Blitzschutz. Der Grund hierfür besteht darin, daß der Gesamtwiderstand des Ventilblocks umso
mehr abnimmt, je stärker die Anzahl Widerstandselemente verringert ist; unter normalen Bedingungen fließt mehr Leckstrom
durch den Ventilblock, wodurch die Temperatur des Ventilblocks sich erhöht. Dieser Temperaturanstieg führt dazu, daß mehr
Leckstrom durch den Ventilblock fließt, bis dieser beschädigt wird, so daß der Blitzschutz unwirksam wird.
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ORIGINAL INSPECTED
-f-
Bei einer anderen "bekannten Blitzschutzeinriehtung
sind zwei räumlich angeordnete Elektroden mit dem Ventilblock in Reihe geschaltet, um dessen Zusammenbruch durch Wärmeeinfluß
zu verhindern. Ein zwischen den paarweise angeordneten Elektroden vorhandener Raum verhindert, daß Strom unter normalen
Bedingungen durch die nicht linearen Widerstandselemente des Ventilblocks fließt, wodurch die Widerstandselemente "bzw.
der "Ventilblock vor dem Versagen durch Erwärmen geschützt werden.
Das Niveau der Funkenanfangspannung, die in dem genannten
Raum zwischen den Elektroden "bzw. in der Funkenstrecke auftritt, schwankt je nach der Wellenform einer ungewöhnlichen
Stoßspannung, die einem Blitzschutz eingeprägt wird. Mit anderen "Worten, ausgedrückt, wenn die Dauer der Wellenfront der
Stoßspannung verkürzt wird und sich ein steiler Anstieg des Blitzstroms ergibt, wird das Niveau der Funkenanfangspannung
angehoben und dadurch in unerwünschter Weise die Schutzwirkung
des Blitzschutzes für die Kraftwerksanlagen verringert.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Blitzschutz zu schaffen, bei dem die Funkenanfangspannung unabhängig von der
Dauer der Wellenfront einer ungewöhnlichen, dem Blitzschutz eingeprägten Stoßspannung ein festes Niveau hat und ein in der
Funkenstrecke auftretender Entladungsbogen sich nicht an einer Stelle in der Funkenstrecke festsetzen kann.
Zur Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe
wird erfindungsgemäß ein Blitzschutz geschaffen, bei dem eine Vielzahl von Impedanzelementen mit vorherbestimmter Frequenzcharakteristik
in Bezug auf eine ungewöhnliche Stoßspannung mit mindestens einem Paar Elektroden, die unter Schaffung
einer Funkenstrecke angeordnet sind, sowie mit einem Ventilblock parallelgeschaltet sind, der aus einer Vielzahl nicht
linearer Widerstandselemente zusammengesetzt ist.
Bei einem Blitzschutz gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung sind die paarweise angeordneten Elektroden
durch eine Anordnung aus einer inneren und einer äußeren, räumlich konzentrisch angeordneten Elektrode ersetzt. Beide
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Elektroden haben eine zylindrische Außenfläche und sind jeweils mit einer ersten und einer zweiten Einführelektrode
versehen. Die erste, am oberen Umfangsrand der inneren zylindrischen
Elektrode angebrachte Einführelektrode erstreckt sich in horizontaler Richtung tangential nach außen. Der geneigte
Abschnitt der zweiten, am äußeren Umfangsrand der äußeren zylindrischen Elektrode angebrachten Einführelektrode erstreckt.
sich gekrümmt nach oben längs der Umfangskante, wobei der Bereich
der zweiten Einführelektrode, der sich horizontal nach außen erstreckt, mit der ersten Einführelektrode der inneren
zylindrischen Elektrodeparallel verläuft. An den einander gegenüberliegenden
Wandflächen der äußeren Endbereiche der ersten und zweiten Einführelektrode der inneren und äußeren zylindrischen
Elektrode sind zwei Vorsprünge ausgebildet, die zwischen sich eine schmale Entladungsstrecke begrenzen.
Bei einem erfindungsgemäßen Blitzschutz bildet ein Paar hohler zylindrischer Elektroden eine Funkenstrecke von
vorherbestimmter Größe. Eine der paarweise angeordneten hohlen zylindrischen Elektroden ist an eine Übertragungsleitung angeschlossen,
die ihrerseits mit Einrichtungen verbunden ist, welche vor einer Blitzstoßspannung über eine Funkenloschspule
und einen ITebenschlußwiderstand geschützt werden müssen. Die andere hohle zylindrische Elektrode ist über eine Parallelschaltung,
welche aus einer Funkenlöschspule und einem Nebenschlußwiderstand besteht, und über einen Ventilblock geerdet.
Eines von zwei Impedanzelementen, die jeweils einen Kondensator und einen Hebenschlußwiderstand aufweisen, ist mit einer
Serienschaltung parallelgeschaltet, welche aus einer Parallelschaltung einer Funkenlöschspule und eines Nebenschlußwiderstandes,
einem Paar Elektroden und einer weiteren Parallelschaltung aus einer Funkenlöschspule und einem Nebenschlußwiderstand
besteht. Das andere Impeäanzelement ist mit einem Ventilblock parallelgeschaltet.
■Beim Blitzschutz gemäß der Erfindung sind die paarweise
angeordneten hohlen zylindrischen Elektroden mit einem Paar Einführelektroden versehen, die ihrerseits einander nahe zuge-
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wandte Vorsprünge haben, welche eine schmale Entladungsstrecke
begrenzen. Die paarweise angeordneten hohlen zylindrischen Elektroden weisen eine innere Einheit und eine diese mit vorherbestimmtem
Abstand konzentrisch umgebende äußere Einheit auf. Die innere zylindrische Elektrode ist mit einer ersten
Einführelektrode versehen, welche sich vom Umfangsrand der inneren Elektrode tangential nach außen erstreckt. Die äußere
hohle zylindrische Elektrode ist mit einer zweiten Einführelektrode
versehen, deren geneigter Bereich sich nach oben unter einem vorherbestimmten Winkel zu einer horizontalen Ebene
gekrümmt längs der Umfangskante der äußeren hohlen zylindrischen Elektrode von einem Ausgangspunkt an der Umfangskante
zu demjenigen Punkt oberhalb der Umfangskante erstreckt, der dem Punkt gegenüberliegt, an dem die erste Einführelektrode
beginnt, sich von der Umfangskante der inneren zylindrischen Elektrode in tangentialer Richtung zu erstrecken.
Im folgenden ist die Erfindung mit weiteren vorteilhaften Einzelheiten anhand schematisch dargestellter Ausführungsbeispiele
näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt:
Pig. 1 ein Schaltschema eines Blitzschutzes gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei dem zwei Ringelektroden,
zwischen denen eine Funkenstrecke begrenzt ist, mit
einem Ventilblock in Reihe geschaltet sind;
Fig. 2 eine vergrößerte Schnittansicht des Funkenstreckenbereichs des ersten Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 1;
Fig. 3 ein Diagramm, welches graphisch die Beziehung
zwischen dem Verhältnis a., welches ein der Funkenstrecke eingeprägtes
Spannungsniveau zu dem am ganzen Blitzschutz gemäß Fig. 1 angelegten Spannungsniveau hat, und der Dauer t der
Wellenfront einer Stoßspannung zeigt;
Fig. 4 ein Diagramm, welches graphisch die Beziehung
zwischen der verbesserten oder verringerten Funkenanfangspannung des Blitzschutzes gemäß Fig. 1 und der Dauer t der Wellenfront
der Stoßspannung zeigt;
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Pig. 5 ein Schaltdiagramm eines Blitzschutzes gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Pig. 6 eine vergrößerte Schnittansicht des Funkenstreckenbereichs des Blitzschutzes gemäß Pig. 5;
Pig. 7 eine Draufsicht auf ein abgewandeltes Paar konzentrisch angeordneter, ringförmiger Elektroden, die mit
einem Paar Einführelektroden versehen sind;
Pig. 8 eine Seitenansicht der paarweise angeordneten, ringförmigen Elektroden gemäß Pig. 7;
Fig. 9 eine vergrößerte Ansicht eines Teils der paarweise konzentrisch angeordneten ringförmigen Elektroden gemäß
Pig. 7;
Pig. 10 eine Draufsicht auf eine weitere Abwandlung der paarweise konzentrisch angeordneten ringförmigen Elektroden
gemäß Fig. 7, von denen die äußere Elektrode mit einer Zuführelektrode versehen ist, die sich gekrümmt längs der Umfangskante
der ringförmigen Elektrode nach oben unter vorherbestimmten
Winkel zu einer horizontalen Ebene geneigt erstreckt;
Pig. 11 eine Seitenansicht der Elektrodenanordnung gemäß Pig. 10;
Pig. 12 eine vergrößerte Ansicht eines Teils der Elektrodenanordnung gemäß Pig. 10.
Beim Ausführungsbeispiel gemäß Pig. 1 sind zwei zylindrische Elektroden 11, 12 unter Schaffung einer vorherbestimmten
Funkenstrecke G einander zugewandt angeordnet. Die zylindrische Elektrode 11 ist über eine Parallelschaltung mit einer
Funkenlöschspule 13 und einem liebenschlußwiderstand 14 z.B.
aus einem Material auf der Basis "von Siliziumcarbid (SiC) an
eine Übertragungsleitung 15 angeschlossen. Die hohle zylindrische Elektrode 12 ist ähnlich über eine parallelschaltung aus
einer Funkenloschspule 16 und einem Nebenschlußwiderstand 17
an ein Ende eines Ventilblocks 18 angeschlossen. Das andere Ende des Yentilblocks 18 ist geerdet. Der Ventilblock 18 besteht
aus einer Vielzahl in Reihe geschalteter, nicht linearer Widerstandselemente 18a, 18b ..., die jeweils z.B. aus einem
Material auf der Basis von Zinkoxid (ZnO) hergestellt sind.
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Mit einer Serienschaltung, die aus einer die Funkenlöschspule 13 und den liebenschlußwiderstand Η aufweisenden
Parallelschaltung und einer Parallelschaltung besteht, zu der die paarweise angeordneten zylindrischen Elektroden 11, 12,
die Funkenlöschspule 16 und der Hebenschlußwiderstand 17 gehören,
ist ein Impedanzelement 20 in Form einer Serienschaltung aus einem Kondensator 22 und einem ITebenschlußwiderstand
24 elektrisch parallelgeschaltet, welches eine vorherbestimmte Frequenzcharakteristik in Bezug auf eine eingeprägte ungewöhnliche
Stoßspannung (z.B. Blitzstoßspannung) hat. Ähnlich ist
mit dem Ventilblock 18 ein weiteres Impedanzelement 21 elektrisch parallelgeschaltet, welches aus einer parallelschaltung
aus einem Kondensator 25 und einem Nebenschlußwidexstand 27
besteht.
Fig. 2 ist eine Schnittansicht, die im einzelnen den Funkenstreckenbereich 30 des Blitzschutzes gemäß dem in Fig.
dargestellten Ausführungsbeispiel zeigt. Die zylindrischen Elektroden 11, 12 sind so angeordnet, daß sie einander in
axialer Richtung zugewandt sind. Beide zylindrische Elektroden 11, 12 sind in einem Isoliergehäuse 31 aufgenommen, welches gemeinsam
mit abdichtenden Isolatoren 33, 34 eine luftdichte Kammer bildet, in der die zylindrisehen Elektroden 11, 12 an den
abdichtenden Isolatoren 33, 34 befestigt sind. Die luftdichte Kammer ist mit einem Isoliergas, z.B. Schwefelhexafluorid
(SFg) gefüllt. Die Funkenlöschspule 13 und der Eebenschlußwiderstand
14 sind von einem Stützglied 35 getragen, welches am oberen offenen Ende des Isoliergehäuses 31 mit Hilfe des
abdichtenden Isolators 33 befestigt ist. Die Funkenlöschspule 16 und der ITebenschlußwiderstand 17 sind von einem Stützglied
36 getragen, welches am unteren offenen Ende des Tsoliergehäuses 31 mit Hilfe des abdichtenden Isolators 34 befestigt ist.
Die Funkenlöschspulen 13, 16 sind entgegengesetzt gewickelt, so daß sie Magnetfelder M1, M2 erzeugen, die einander in axialer
Richtung der Funkenlöschspulen 13, 16 abstossen.
\Ίβταη bei einem Blitzschutz mit diesem Aufbau gemäß
Fig. 1 eine in die Übertragungsleitung 15 eingeprägte Blits-
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stoßspannung das Niveau einer durch die Funkenstrecke G zwischen
den zylindrischen Elektroden 11, 12 bestimmten Funkenanfangspannung übersteigt, erscheint in der Funkenstrecke G
ein Entladungsbogen. Im allgemeinen stellt eine solche Blitzstoßspannung einen steilen Stromanstieg dar, der innerhalb
außerordentlich kurzer Zeit, beispielsweise 1 bis 2 Mikrosekunden ein Spannungsniveau in einer Höhe von 500 bis 1000 kY
erreicht. Durch den Blitzschutz fließender Strom wird über die ITebensehlußwiderstände 14, 15 statt durch die Funkenlöschspulen
13, 16 übertragen und danach über den Yentilblock 18 an Erde gelegt. Da der aus der Blitzstoßspannung resultierende
steile Stromanstieg nur außerordentlich kurz, nämlich von 1 bis 2 Mikrosekunden auftritt, wird der dabei entstehende Entladungsbogen
in der Funkenstrecke G in ebenso kurzer Zeit wieder gelöscht, wie der oben genannte steile Stromanstieg dauert.
Wenn der Übertragungsleitung 15 die genannte Blitzstoßspannung
eingeprägt wird, liegt am Blitzschutz eine Stoßspannung an, und infolgedessen fließt ein Folgestrom durch
die Funkenstrecke G. Dieser Folgestrom dauert ziemlich lange an (z.B. 100 bis 5000 Mikrosekunden) und zeigt eine sanft abfallende
Wellenform. Der Folgestrom fließt durch die Funkenlöschspulen 13, 16. Die von den entgegengesetzt gewickelten
Funkenlöschspulen 13, 16 erzeugten, einander abstossenden
Magnetfelder M1, K2 breiten sich radial durch die zwischen den
zylindrischen Elektroden 11, 12 gebildete Funkenstrecke aus. Ein in der Funkenstrecke G erzeugter Entladungsbogen wird unter
einer Antriebskraft gemäß der Dreifingerregel linker Hand
gedreht, welche von den Magnetfeldern M1, M2 in Umfangsrichtung
der zylindrischen Elektroden 11, 12 erzeugt wird. Später, wenn die Blitzstoßspannung verschwindet, sinkt die dem Blitzschutz
eingeprägte Spannung ab. Wenn sich die absinkende Spannung weiter gegenüber der kritischen Spannung der Spannung-Strom-Charakteristik
der nicht linearen Widerstandselemente, aus denen der Ventilblock 18 zusammengesetzt ist, verringert,
wird der durch die Funkenstrecke G fließende Strom extrem reduzier^
beispielsweise auf einige mA. Der in der Funkenstrecke G entstandene Entladungsbogen wird daher durch das Schwefel-
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hexafluorid - (SPg) - Isoliergas, welches eine bοgenlöBehende
Eigenschaft hat, ausgeschaltet.
Es sei angenommen, daß a das Spannungsverhältnis zwischen dem der Funkenstrecke G zwischen den zylindrischen Elektroden
11, 12 eingeprägten Spannungsniveau, wenn der Übertragungsleitung 15 eine Blitzschutzspannung eingeprägt wird, und
dem am ganzen Blitzschutz anliegenden Spannungsniveau darstellt. Dies Spannungsverhältnis _a fällt mit einem Verhältnis
zwischen den Widerständen der Impedanzelemente 20, 21 zusammen. Wenn die Scheinwiderstände dieser Impedanzelemente 20, 21
als Z1 bzw. Z2 ausgedrückt werden, ergibt sich folgende Gleichung:
Z1
a = (1)
Z1 Ή Zp
Die Scheinwiderstände Z1, Z2 können ferner wie folgt ausgedrückt
werden:
' ~ Ϊ 2
Z2 =
2 + (^C2)2 (3)
worin C1 = Kapazität des Kondensators 22,
R1 = Widerstand des Febenschlußwiderstands 24,
C2 = Kapazität des Kondensators 25, R2 = Widerstand des Nebenschlußwiderstands 27,
to = Winkelfrequenz der Blitzstoßspannung.
Angenommen C1 = 50 (pP), R1 = 20 (kn), C2 = 200 (pF)
und R2 = 9 (Mil) und nach Bestimmung der Werte der Scheinwiderstände
Z1, Z2 anhand der obigen Gleichungen (2), (3), dann
kann der Wert des genannten Spannungsverhältnisses _a dadurch errechnet werden, daß die Werte der Scheinwiderstände Z1, Zo
in die Gleichung (1) eingesetzt werden.
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-γ-
Das Spannungsverhältnis a. schwankt mit der Y/inke !frequenz
uj der Blitzetoßspannung, die als ein Parameter herangezogen
wird. Die WinkeIfrequenz uo entspricht dem Reziprok der
Dauer der Wellenfront der Blitzstoßspannung. In Pig. 3 ist die Beziehung zwischen der durch die WinkeIfrequenz u>
"bestimmten Dauer der Wellenfront und dem Spannungsverhältnis a. graphisch
dargestellt. Wie sich aus der Spannung-Zeit-Kurve gemäß Fig. 3 ergibt, schwankt das Spannungsverhältnis a mit der Dauer
t (in MikrοSekunden) der Blitzstoßspannung. Aus Fig· 3 geht
ferner hervor, daß bei einer Verringerung der Dauer t der Wellenfront der Blitzstoßspannung auf ca. eine Mikrosekunde, wobei
die Wellenform der Stoßspannung scharf ansteigt und die Winkelfrequenz oj einen hohen Wert hat, das Spannungsverhältnis
a_ z.B. von 0,8 auf 0,9 in der Spannung-Ze it-Kurve gemäß Fig.
ansteigt. Mit anderen V/orten, wenn die Dauer der Wellenfront einer dem Blitzschutz eingeprägten Blitzstoßspannung verkürzt
wird und die Wellenform der Spannung scharf ansteigt, nimmt
das Verhältnis zwischen der der Funkenstrecke zwischen den beiden zylindrischen Elektroden 11, 12 eingeprägten Spannung und
der am ganzen Blitzschutz anliegenden Spannung zu. Wenn die Wellenform der der Funkenstrecke, die eine vorherbestimmte Größe
hat, eingeprägten Blitzstoßspannung scharf ansteigt, erhöht sich das liiveau der Funkenanfangspannung. Dabei wird jedoch
ein hohes durch das Spannungsverhältnis _a_ bestimmtes Spannungsniveau
der Funkenstrecke G zwischen den paarweise angeordneten zylindrischen Elektroden 11, 12 eingeprägt, um den
erhöhten Anteil der Funkenanfangspannung auszugleichen (in der Kurve gemäß Fig. 3 der Bereich, der einen kleineren Wert
als eine Mikrosekunde darstellt). Das Niveau der der Funkenstrecke G eingeprägten Funkenanfangspannung kann also nicht
ansteigen, wie das im allgemeinen beim herkömmlichen Blitzschutz der Fall ist. Anders ausgedrückt, mit dem Blitzschutz
gemäß der Erfindung bleibt die der Funkenstrecke-G eingeprägte Funkenanfangspannung Y im wesentlichen konstant, wie Fig. 4
zeigt, und zwar unabhängig von der Dauer der V/ellenfront der
Blitzstoßspannung. Mit dem erfindungsgemäßen Blitzschutz wird
also die Funkenanfangspannung bei jeglicher Dauer der Wellen-
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fronten der dem Blitzschutz eingeprägten Blitzstoßspannungen
im wesentlichen unverändert gehalten. Ein Blitzschutz gemäß der Erfindung hat also den Vorteil, daß Kraftwerksanlagen zuverlässiger
gegen ungewöhnliche Stoßspannungen geschützt werden
können, die beispielsweise durch Blitzschlag hervorgerufen werden, als das bisher mit den herkömmlichen Blitzschutzeinrichtungen
möglich ist. Außerdem kann der erfindungsgemäße Blitzschutz leicht dadurch hergestellt werden, daß dem schon
bekannten Blitzschutz lediglich Impedanzelemente hinzugefügt werden, die passive Elemente, beispielsweise einen Kondensator
und einen Widerstand aufweisen. Das erleichtert die Anordnung und verhindert zusätzliche Kosten.
Anhand von Fig. 5 wird ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Blitzschutzes beschrieben. Beim
Blitzschutz gemäß Fig. 5 fehlen die Bebenschlußwiderstände 14, 17 und die Funkenlöschspulen 13, 16 des in Fig. 1 gezeigten
ersten Ausführungsbeispiels.
Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 ist das Impedanzelement 20, welches die Serienschaltung aus dem Kondensator
und dem Hebenschlußwiderstand 24 aufweist, unmittelbar parallelgeschaltet
mit den zylindrischen Elektroden 11, 12. Wie beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1, ist das Impedanzelement 21,
welches aus der Parallelschaltung aus dem Kondensator 25 und dem liebenschlußwiderstand 27 besteht, mit dem Ventilblock 18
parallelgeschaltet.
In Fig. 6 ist der Funkenstreckenbereich 30 des Blitzschutzes
gemäß Fig. 5 im einzelnen gezeigt. Die paarweise angeordneten zylindrischen Elektroden 11, 12 sind in einem Isoliergehäuse
31 aufgenommen, welches mit einem Isoliergas, z.B. Schwefelhexafluorid (SFg) gefüllt ist. Am oberen offenen Ende
des Isoliergehäuses 31 ist ein Stützglied 35 mittels eines abdichtenden Isolators 33 befestigt, der die zylindrische Elektrode
11 trägt. Am unteren offenen Ende des Isoliergehäuses ist ein Stützglied 36 mittels eines abdichtenden Isolators 34
befestigt, der die zylindrische Elektrode 12 trägt. Außerhalb
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der Stützglieder 35» 36 sind zwei Dauermagnete 38 bzw. 39 angeordnet,
die Magnetfelder M1 bzw. M2 erzeugen, welche einander
in axialer Richtung der zylindrischen Elektroden 11, 12 abstossen.
Beim Blitzschutz gemäß dem in Pig. 5 gezeigten Ausführungsbeispiel
bestehen die einander abstossenden Magnetfelder M1, M2, die von den Dauermagneten 38 bzw. 39 erzeugt werden,
ständig in der Funkenstrecke G in radialer Richtung. Wenn deshalb dem Blitzschutz gemäß Pig. 5 eine Blitzstoßspannung eingeprägt
wird, erhält der in der Funkenstrecke G entstehende Entladungsbogen eine stabile Antriebskraft. Da das Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 5 auch mit den Impedanzelementen 20, 21 versehen ist, bleibt die Funkenanfangspannung V0 unabhängig
von der Dauer der Wellenfront der dem Blitzschutz eingeprägten Blitzstoßspannung konstant.
Die in Fig, 7 und 8 gezeigten,paarweise angeordneten,
ringförmigen Elektroden werden in der gleichen Weise eingesetzt wie die zylindrischen Elektroden 11, 12 beim Ausführungsbeispiel
gemäß Pig. 1 und 2 sowie 5 und 6.
Die Abwandlung gemäß Fig. 7 und 8 sieht eine innere ringförmige Elektrode 111 aus einer Metallstange mit vorherbestimmtem
Durchmesser und eine äußere ringförmige Elektrode 112 von dem gleichen Aufbau vor. Die äußere ringförmige Elektrode
112 ist konzentrisch zur inneren ringförmigen Elektrode
111 mit einem der Funkenstrecke G entsprechenden Abstand in der gleichen Ebene angeordnet. Wie Pig. 8 zeigt, sind die
ringförmigen Elektroden 111, 112 jeweils mit sich tangential erstreckenden Einführelektroden 41, 42 von kreisförmigem Querschnitt
versehen. Ein horizontaler Bereich 40b der Einführelektroden 41, 42 verläuft parallel zu den ringförmigen Elektroden
111, 112. Ein nach unten geneigter Bereich 40a, der
Einführelektroden 41, 42 bildet einen Winkel 9 (ca. 60°) mit
der horizontalen Ebene der ringförmigen Elektroden 111, 112.
Einander angenäherte Endbereiche der Einführelektroden 41, 42
sind so gekrümmt, daß sie einander mit engem Abstand zugewandt
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sind und eine schmale Entladungsstrecke Gm bilden. Ein nur in
einer Richtung wirkendes Magnetfeld M liegt in axialer Richtung der die innere und äußere ringförmige Elektrode 111 und
112 aufweisenden Anordnung an.
Wenn einem Blitzschutz mit den modifizierten Elektroden gemäß Fig. 7 "und 8 und dem oben beschriebenen Aufbau eine
Blitzstoßspannung eingeprägt wird, wird zunächst in der schmalen Entladungsstrecke G-^ ein Entladungsbogen erzeugt. Da das
Magnetfeld M senkrecht zu der die ringförmigen Elektroden 111, 112 enthaltenden Ebene wirkt, wird eine Antriebskraft F1 =
F θ gemäß Fig. 9 durch die Wirkung des Magnetfeldes M gemäß der Dreifingerregel linker Hand erzeugt. Der Entladungsbogen
wird von der Antriebskraft F1 zunächst durch die Einführelektroden
41, 42 und dann durch den ringförmigen Raum zwischen den
beiden Elektroden 111, 112 geleitet, wie durch A1, Ao ··· A1-angedeutet.
Da der in diesem Ringraum zwischen den Elektroden 111, 112 erscheinende Entladungsbogen in keinem Teil dieses
Ringraums stillsteht, wird die Fähigkeit dieses Blitzschutzes, die Isolierwirkung wiederzuerlangen und den Folgestrom nach
dem Verlöschen der Blitzstoßspannung auszuschalten, bedeutend verbessert.
In Fig. 10 und 11 sind gegenüber den in Fig. 1 und 2 sowie 5 und 6 gezeigten zylindrischen Elektroden weitere abgewandelte
Elektroden 211, 212 gezeigt. Die Abwandlung gemäß Fig. 10 und 11 sieht eine innere/ massive t säulenförmige Elektrode
211 und eine äußere konzentrische, hohle, zylindrische Elektrode
212 vor, zwischen denen eine ringförmige Funkenstrecke G-von bestimmter Breite gebildet ist. Die äußere hohle zylindrische
Elektrode 212 ist von geringerer Höhe als die innere, massive^ säulenförmige Elektrode 211. Vom oberen TJmfangsrand der
innere^massiven(säulenförmigen Elektrode 211 erstreckt sich
tangential in horizontaler Richtung eine Einführelektrode 241 weg, die einen quadratischen Querschnitt hat. An der Außenwand
der EinführeIektrode 241 ist in der Nähe des Endbereichs ein
Vorsprung 241a ausgebildet. Eine gleichfalls einen quadrati-
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-yf-
sehen Querschnitt aufweisende weitere Einführelektrode 241 erstreckt
sich gekrümmt längs des oberen Umfangsrandes der äußeren hohlen, zylindrischen Elektrode 212. Die Oberfläche des
mit der Umfangskante der äußeren( hohlen^ zylindrischen Elektrode
212 in Berührung stehenden Bereichs 240 der Einführelektrode 242 ist unter möglichst kleinem Winkel θ (weniger als
30°) gegenüber der Horizontalen nach oben geneigt, wie Fig. 12 zeigt. Derjenige Bereich der Einführelektrode 242, der jenseits
des genannten, nach oben geneigten Bereichs 240 liegt, erstreckt sich horizontal parallel zu der sich tangential erstreckenden
Einführelektrode 241. Der nach oben geneigte Bereich
240 reicht von der Anfangsstelle an der Umfangskante der äußeren hohlen zylindrischen Elektrode 212 bis zu dem
Teil der Umfangskante, der der Stelle der Umfangskante der
inneren, massiven,säulenförmigen Elektrode 211 gegenüberliegt,
an dem die Einführelektrode 241 beginnt, sich nach außen in tangentialer Richtung zu erstrecken. Mit anderen Worten, der
nach oben geneigte Bereich 240 erstreckt sich im wesentlichen längs der Hälfte des Umfanges der äußeren hohlen zylindrischen
Elektrode 212. In der Nähe des Endes des sich horizontal erstreckenden
Bereichs der Einführelektrode 242 ist ein Vorsprung 242a ausgebildet. Die beiden Vorsprünge 241a, 242a
sind einander mit engem Abstand gegenüber angeordnet und begrenzen eine schmale Entladungsstrecke G..
Die massive; innere t säulenförmige Elektrode 211, die
äußere^hohle, zylindrische Elektrode 212 sowie die Einführelektroden
241, 242 sind wahlweise aus leitfähigem Werkstoff, wie Kupfer oder Messing, kohlenstoffhaltigem Werkstoff, wie Graphit
oder einem bogenbeständigen Werkstoff wie Wolfram oder einer Legierung in freier Wahl einiger der oben genannten
Werkstoffe hergestellt. Ein Hagnetfeld wird in axialer Richtung der die beiden Elektroden 211 und 212 aufweisenden Anordnung
z.B. mittels einer Funkenlöschspule oder eines Dauermagneten (hier nicht gezeigt) angelegt.
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Wenn die Blitzstoßspannung die Funkenanfangspannung
übersteigt, die in der schmalen Entladungsstrecke G1 beim abgewandelten
Ausführungsbeispiel gemäß Pig. 10, 11 vorherrscht, erscheint zunächst ein Entladungsbogen in der schmalen Entladungsstrecke
G1. Eine Antriebskraft F1 = F 0 gemäß Pig. 12,
die durch das Magnetfeld M gemäß der Dreifingerregel linker Hand erzeugt wird, bewirkt^ daß zunächst der Entladungsbogen
durch die Einführelektroden 241, 242 und den geneigten Bereich 240 und dann durch die ringförmige Funkenstrecke G geleitet
wird, wie durch A1, A2 ... A,- angedeutet.
Beim abgewandelten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 10,
11 ist die innere Elektrode 211 massiv und säulenförmig gestaltet,
während die äußere Elektrode 212 hohlzylindrisch ist, wodurch die entstehende Blitzschutzanordnung einen festen Aufbau
erhält. Dieser Blitzschutz ist also vor Verschiebungen geschützt, die beispielsweise von außen aufgebrachte Stösse
oder Temperaturänderungen verursachen. Ferner haben die schmale Entladungsstrecke G1 und die ringförmige Funkenstrecke G
zuverlässige Eigenschaften.
Beim abgewandelten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 10 und 11 kann außerdem der Neigungswinkel des geneigten Bereichs
24O der an der äußeren hohlen zylindrischen Elektrode 212 angebrachten
Einführelektrode 242 ohne weiteres kleiner sein als z.B. 10°. Wenn eine durch die Wirkung des Magnetfeldes M hervorgerufene
Antriebskraft F vektoriell dividiert wird, wirkt eine große Eraftkomponente F1 auf den geneigten Bereich 240,
wodurch der Entladungsbogen mit hoher Geschwindigkeit längs des geneigten Bereichs 240 vorwärtsbewegt wird. Dadurch wird
wirksam verhindert, daß der Entladungsbogen längs des geneigten
Bereichs 240 stagniert, so daß die Verbrennungsgefahr des Elektrodenmaterials
verringert und dementsprechend die Lebensdauer erhöht wird.
Wie schon gesagt, wird erfindungsgemäß ein Blitzschutz geschaffen, bei dem die Funkenanfangspannung unabhängig von
der Dauer der Wellenfront der Blitzstoßspannung auf konstantem
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Niveau gehalten wird und dessen Fähigkeit, die Isolierung wiederzuerlangen und einen Polgestrom in der Funkenstrecke
auszuschalten, "bedeutend verbessert ist.
Die paarweise angeordneten Elektroden bei den hier beschriebenen Ausführungsbeispielen des erfindungsgemäßen Blitzschutzes
dienen lediglich als Beispiele. Natürlich lassen sich die Elektroden auf verschiedene Weise abwandeln. Außerdem ist
die an den Blitzschutz angelegte ungewöhnliche Stoßspannung nicht auf Stoßspannungen beschränkt, die aus Blitzschlägen
resultieren. Es können viele andere Formen ungewöhnlicher Stoßspannungen angenommen werden, so z.B. eine ungewöhnliche
Stoßspannung, die erfolgt, wenn die innere Verbindung elektrischer Einrichtungen durch einen Unglücksfall in unerwünschter
V/eise geerdet wird.
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