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Vorrichtung zur Dichtigkeitsprüfung eines langestreckten
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Hohlkörpers Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur abschnittsweisen
Dichtigkeitsprüfung eines langgestreckten Hohlkörpers, insbesondere der längsnahtgeschweißten
Hülle eines supraleitenden Hohlleiters, dessen Innenraum unter Uberdruck eines Testgases
steht, mit einer rohrförmigen, evakuierbaren Testkammer, deren stirnseitigen Enden
jeweils mit einer vakuumfest abdichtenden Schleusenanordnung zum Ein-bzw. Ausführen
des zu prüfenden Hohlkörperabschnittes in die bzw. aus der Testkammer verbunden
sind und an die ein Lecksuchgerät angeschlossen ist.
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Zur Erzeugung starker Magnetfelder mit großer räumlicher Ausdehnung
können vorteilhaft Magnetwicklungen mit Supraleitern verwendet werden, deren supraleitendes
Material mit normalleitendem Material stabilisiert ist. Infolge des geringe Energiebedarfs
bieten Supraleitungsmagnete gegenüber konventionellen Magneten mit Wicklungen nur
aus elektrisch normalleitendem Material wie beispielsweise Kupfer den Vorteil, daß
man mit ihnen stärkere Magnetfelder und somit auch stärkere Magnetfeldgradienten
erreichen kann. Derartige supraleitende Magnetwicklungen sind insbesondere für Kernfusionsanlagen
geeignet, deren starke Magnetfelder dazu dienen, ein heißes Plasma mittels magnetischer
Kräfte zusammenzuhalten und damit einen Fusionsvorgang in dem Plasma zu gewährleisten.
Darüber hinaus können entsprechende supraleitende Wicklungen auch zur Ab-
lenkung
oder Fokussierung eines Strahls von geladenen Teilchen, beispielsweise in Teilchenbeschleunigern,verwendet
werden.
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Die Wicklungen solcher Supraleitungsmagnete müssen häufig aus mehreren
Wicklungslagen aufgebaut werden.
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Dabei sind die Supraleiter in Abhängigkeit von ihrer Strombelastung
und vorgesehenen Anzahl an Wicklungslagen hohen Zugkräften in Leiterlängsrichtung
und Druckkräften senkrecht zur Leiterachse ausgesetzt.
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Die Supraleiter müssen diese Kräfte aufnehmen können, ohne daß Leiterbewegungen
oder Beschädigungen ihrer aus supraleitendem Material bestehenden Teile aufgrund
von Deformationen zu befürchten sind.
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Supraleiter, die derartige hohe Kräfte aufnehmen können, sind vielfach
bandförmig ausgebildet und haben eine äußere Hülle aus einem Verstärkungsmaterial,
das gegenüber dem normalleitenden Stabilisierungsmaterial des Leiters eine höhere
mechanische Festigkeit hat. Außerdem können diese Leiter zweckmäßig als Hohlleiter
gestaltet sein, indem Hohlräume zur Führung eines kryogenen Kühlmediums in Leiterlängsrichtung
in dem von ihren Hüllen eingeschlossenen Innenraum vorgesehen sind (vgl. die DE-OSen
26 02 734, 26 02 735, 28 09 573). Diese Hüllen der bekannten supraleitenden Hohlleiter
sind beispielsweise aus einem Stahlband hergestellt, das um den eigentlichen bandförmigen,
stabilisierten supraleitenden Kern herumgebogen und längsnahtgeschweißt ist. Die
Verschlußnaht dieser Umhüllung wird beispielsweise kontinuierlich durch WIG-Schweißen
gebildet.
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Bei mit derartigen supraleitenden Hohlleitern hergestellten Magnetspulen
muß im allgemeinen gewährleistet sein, daß das im Inneren der Hohlleiter geführte
KUhl-
medium, insbesondere gasförmiges oder flüssiges Helium, nicht
aus dem Leiter in den Außenraum austreten kann, da dieser Außenraum aus Gründen
einer Wärmeisolation evakuiert ist. Es ist deshalb erforderlich, die Verschlußnähte
der Leiterumhüllungen auf Dichtigkeit zu prüfen. Die Prüfung von beispielsweise
längsnahtgeschweißten Leiterhüllen wird dabei zweckmäßig unmittelbar nach dem Schweißvorgang
in einer Leiterfertigungsstraße vorgenommen.
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Zur Dichtigkeitsprüfung muß der zu untersuchende Hohlleiterabschnitt
in einen evakuierbaren Testraum eingebracht werden. Wenn dann die in dem Leiter
vorhandenen Hohlräume mit einem Testgas wie z.B. Heliumgas unter Druck gesetzt werden,
kann mit einem an den evakuierten Testraum angeschlossenen, bekannten Lecksuchgerät
festgestellt werden, ob aus dem Inneren des Hohlleiters in den Testraum Testgas
austritt. Für eine Prüfung größerer Leiterlängen müssen an den stirnseitigen Enden
des Testraumes vakuumfest abdichtende Schleusenanordnung vorgesehen werden, die
ein Ein- bzw. Ausleiten des zu prüfenden Leiterabschnittes in den bzw. aus dem Testraum
ermöglichen.
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Es sind bereits Schleusenanordnungen bekannt, die beispielsweise bei
der Herstellung des aus der DE-PS 1 765 917 bekannten, für den europäischen Blasenkammermagneten
(BEBC) bei CERN verwendeten Supraleiters eingesetzt wurden. Dieser bandförmige Supraleiter
enthält mehrere Einzelleiter, die nebeneinanderliegend durch Elektronenstrahlschweißnähte
miteinander verbunden sind. Die entsprechende Schweißapparatur ist hierzu mit verhältnismäßig
aufwendigen Schleusenanordnungen versehen, um eine vakuumfeste Abdichtung der in
die Schweißapparatur einlaufende Abschnitte der Einzel-
leiter und
ein Auslaufen des zusammengeschweißten Leiters zu ermöglichen. Die entsprechenden
Schleusenanordnungen sind hierzu dreistufig ausgebildet und enthalten gleitende
Dichtungselemente aus Teflon.
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Für jede ihrer Stufen muß jedoch eine eigene Evakuierungsvorrichtung
vorgesehen sein. Außerdem unterliegen die Dichtungselemente einem verhältnismäßig
großen Verschleiß.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art anzugeben, deren Schleusenanordnungen gegenüber der bekannten
Abdichtungsvorrichtung vereinfacht sind und insbesondere eine verschleißarme Abdichtung
ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß jede Schleusenanordnung
eine gasdichte Kammer mit ringförmigem Querschnitt enthält, deren Innenmantel zumindest
teilweise aus einem flexiblen Material besteht und in deren Innenraum ein Uber-
und Unterdruck einstellbar ist.
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Die Vorteile dieser Gestaltungsform der Prüfanordnung sind insbesondere
in ihrer einfachen und sicheren Arbeitsweise zu sehen. So läßt sich durch einen
Unterdruck in dem Schleusenkammerinnenraum deren Innenmantel soweit zurückziehen,
daß ein ausreichend großer Durchführungsraum geschaffen ist, durch den der zu prüfende
Hohlkörper in den Testraum ein- bzw. aus diesem herausgezogen werden kann. Zu einer
vakuumdichten Abdichtung gegenüber dem Außenraum braucht dann der Innenraum jeder
Schleusenkammer nur so mit Druck beaufschlagt zu werden, daß sich der flexible Innenmantel
von außen um das in ihr angeordnete Teil-
stück des Hohlkörpers
legt. Anschließend wird dann der Innenraum des Testraumes evakuiert, der sich schließlich
mit einem bekannten Lecksuchgerät auf eine Leckage eines Testgases untersuchen läßt,
mit dem die Hohlräume des Hohlkörpers unter Druck gesetzt worden sind.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Vorrichtung nach der Erfindung gehen
aus den Unteransprüchen hervor.
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Zur weiteren Erläuterung der Erfindung und deren in den Unteransprüchen
gekennzeichneten Weiterbildungen wird auf die Figur der Zeichnung Bezug genommen,
in der schematisch eine Vorrichtung zur Dichtigkeitsprüfung eines langgestreckten
Hohlkörpers nach der Erfindung veranschaulicht ist.
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Mit der in der Figur als Längsschnitt schematisch dargestellten Vorrichtung
kann der Innenraum eines langgestreckten Hohlkörpers auf Dichtigkeit geprüft werden.
Bei dem Hohlkörper handelt es sich insbesondere um einen bandförmigen, supraleitenden
Hohlleiter 2, wie er beispielsweise für Fusionsmagnete vorgesehen wird. Dieser Hohlleiter
enthält einen etwa rechteckförmigen Kern aus stabilisiertem Supraleitermaterial,
der von einer dünnwandigen Leiterhülle, z.B. aus nichtrostendem Edelstahl, umschlossen
ist. Kern und Leiterhülle sind dabei so gestaltet, daß in dem von der Hülle eingeschlossenen
Innenraum Hohlräume in Längsrichtung des Leiters bestehen bleiben, in denen ein
kryogenes Kühlmittel wie flüssiges oder gasförmiges Helium strömen kann. Die Leiterhülle
wird beispielsweise dadurch hergestellt, daß man um den Kern ein Stahlblech herumbiegt
und durch eine mittige Längsnaht,
beispielsweise durch Schweißen,
verschließt. Diese Längsnaht wird mit der Vorrichtung gemäß der Figur auf Dichtigkeit
geprüft. Dabei kann die PrUfvorrichtung beispielsweise der Schweißstraße nachgeordnet
sein, in der die Leiterhülle mittig verschweißt wird.
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Die dargestellte Prüfvorrichtung enthält eine langgestreckte, rohrförmige
Testkammer 3, an deren beiden Enden jeweils eine besonders gestaltete Schleusenkammer
4 angeflanscht ist. Jede dieser Schleusenkammemumfaßt ein äußeres, rohrförmiges
Gehäuseteil 5 und an ihren offenen Stirnseiten 6 bzw. 7 jeweils einen Rohrstutzen
8 bzw. 9. Der Stutzen 8 besteht aus einem rohrförmigen, in Leiterführungsrichtung
weisenden Teilstück 10, dessen ein Ende in ein senkrecht dazu verlaufendes, ringscheibenförmiges
Teilstück 11 übergeht. In entsprechender Weise besteht der andere Stutzen 2 aus
einem rohrförmigen Teilstück 12 und einem ringscheibenförmigen Teilstück 13. Die
Querschnitte der rohrförmigen Teilstücke 10 und 12 sind dabei vorteilhaft an die
Querschnittsform des zu untersuchenden Hohlleiters 2 angepaßt. Die ringscheibenförmigen
Teilstücke 11 und 13 sind an den offenen Stirnseiten 7 bzw. 8 des äußeren Gehäuseteils
5 angeflanscht.
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Zwischen den freien, aufeinander zuweisenden Enden der rohrförmigen
Teilstücke 10 und 11 der beiden Stutzen 8 und 2 ist eine schlauchförmige Gummimanschette
15 gasdicht gespannt. Die sich in Leiterfthrungsrichtung erstreckenden rohrförmigen
Teilstücke 10 und 11 der Stutzen und die Gummimanschette 15 begrenzen somit einen
zentralen Durchführungsraum, durch den der zu untersuchenden Hohlleiter in den Innenraum
17 der Testkammer 3 eingeführt bzw. aus diesem wieder herausgeführt werden kann.
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Der allseitige gasdichte Innenraum 19 jeder Schleusenkammer 4 ist
über eine Druckleitung 20 entweder mit einer Vakuumpumpe 21 über ein Ventil 22 verbunden
oder über ein Ventil 23 an eine Gasdruckflasche 24 angeschlossen.
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Werden die Innenräume 19 der beiden Schleusenkammern 4 evakuiert,
so wölben sich die Gummimanschetten 15 nach außen, so daß die zentralen Durchführungsräume
16 in ihrem Querschnitt erweitert sind. Um ein übermäßiges Durchwölben der Gummimanschetten
dabei zu verhindern, ist jeweils ein rohrförmiger Anschlagskörper 26 vorgesehen,
an den sich die zugeordnete Gummimanschette bei Evakuierung innenseitig anlegt.
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In diesem Zustand kann nun ein durch die axiale Länge des Testraumes
17 festgelegte Teilstück 2' des zu unter suchenden Hohlleiters 2 in die dargestellte
PrUfvorrichtung eingeführt werden. Anschließend wird das Ventil 22 geschlossen und
das Ventil 23 geöffnet, so daß nun die Innenräume 19 der Schleusenkammern 4 unter
einen vorbestimmten Uberdruck von beispielsweise 3 bar eines aus der Gasflasche
24 ausströmenden Gases wie z.B. Stickstoff gesetzt werden. Dabei legen sich die
Gummimanschetten vakuumdicht um die Endstücke des zu untersuchenden Abschnittes
2' des Hohlleiters und dichten den Testraum 17 gegen den unter Normaldruck stehenden
Außenraum ab.
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Nun wird der Testraum 17 von einem über ein Ventil 28 angeschlossenen,
an sich bekannten Helium-Lecksuchgerät 29 evakuiert. Während der Untersuchung werden
die inneren Hohlräume des Hohlleiters 2 unter Uberdruck mit Helium als Testgas gesetzt.
Bei einer eventuellen Undichtigkeit der Hülle des Hohlleiters tritt dann Helium-Gas
aus dem Leiter aus, gleichzeitig in den
evakuierten Testraum 17
ein und wird von dem Massenspektrometer des Lecksuchgerätes 29 festgestellt und
angezeigt.
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Nach erfolgter Prüfung wird der Hohlleiter 2 um eine Testraumlänge
in Längsrichtung weiterversetzt, so daß sich ein nächster Leiterabschnitt 2' prüfen
läßt.
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Es wurde davon ausgegangen, daß der zu untersuchende Hohlleiter 2,
2' eine rechteckförmige Hülle hat und daß die rohrförmigen Teilstücke 10 und 12
der Rohrstutzen 8 bzw. 2 entsprechende Querschnittsformen haben. Durch die gegenseitige
Anpassung der Querschnittsformen wird dabei ein allseitig vakuumdichtes Anliegen
der Gummimanschetten 15 an dem Hohlleiter gewährleistet.
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Es können jedoch auch andere, beispielsweise auch runde Querschnittsformen
der Hohlkörper und der rohrförmigen Teilstücke vorgesehen werden. Da die Schleusenkammein
4 an die Testkammer 3 anflanschbar sind und sich leicht zerlegen lassen, ist eine
derartige Anpassung durch Austausch der Rohrstutzen und der zwischen ihnen befindlichen
Gummimanschette ohne weiteres möglich.
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Mit der in der Figur dargestellten Prüfvorrichtung können nicht nur
längsnahtgeschweißte Hüllen von supraleitenden Hohlleitern auf Dichtigkeit geprüft
werden, sondern auch andere langgestreckte Hohlkörper wie z.B.
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Rohre aus anderen metallischen oder auch aus nichtmetallischen Materialien.
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7 Patentansprüche 1 Figur
Zusammenfassung Vorrichtung
zur Dichtigkeitsprüfung eines langgestreckten Hohlkörpers Eine Vorrichtung zur abschnittsweisen
Dichtigkeitsprüfung eines langgestreckten Hohlkörpers, insbesondere der längsnahtgeschweißten
Hülle eines supraleitenden Hohlleiters, dessen Innenraum unter Überdruck eines Testgases
steht, enthält eine rohrförmige, evakuierbare Testkammer, deren stirnseitigen Enden
jeweils mit einer vakuumfest abdichtenden Schleusenanordnung zum Ein- bzw. Ausführen
des zu prüfenden Hohlkörperabschnittes in die bzw. aus der Testkammer verbunden
sind und an die ein Lecksuchgerät angeschlossen ist. Die Schleusenanordnungen dieser
Vorrichtung sollen verhältnismäßig einfach gestaltet sein und insbesondere eine
verschleißarme Abdichtung ermöglichen.
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Hierzu ist gemäß der Erfindung vorgesehen, daß jede Schleusenanordnung
eine gasdichte Kammer (4) mit ringförmigem Querschnitt enthält, deren Innenmantel
(15) zumindest teilweise aus einem flexiblen Material besteht und in deren Innenraum
(19) ein Über- und Unterdruck einstellbar ist. Die Schleusenkammern (4) sind vorteilhaft
an die Testkammer (3) anflanschbar, und als flexibler Innenmantel (15) kann insbesondere
eine schlauchartige Gummimanschette vorgesehen sein.
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