DE3028339A1 - Neue zwischenprodukte fuer die herstellung von spectinomycin und seiner analoger sowie verfahren zur herstellung der betreffenden zwischenprodukte - Google Patents
Neue zwischenprodukte fuer die herstellung von spectinomycin und seiner analoger sowie verfahren zur herstellung der betreffenden zwischenprodukteInfo
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- C07H15/222—Cyclohexane rings substituted by at least two nitrogen atoms
- C07H15/224—Cyclohexane rings substituted by at least two nitrogen atoms with only one saccharide radical directly attached to the cyclohexyl radical, e.g. destomycin, fortimicin, neamine
Description
THE UPJOHN COMPANY
Kalamazoo, Mich., V.St.A.
Kalamazoo, Mich., V.St.A.
Registered Representatives before the
European Patent Office
MöhlstraBe 37 D-8000 München 80
Tel.: 089/982085-87 Telex: 0529802 hnkld
Telegramme: ellipsoid
TUC 3660 - Dr.F/rm
Neue Zwischenprodukte für die Herstellung von Spectinomycin
und seiner Analoger sowie Verfahren zur Herstellung der betreffenden Zwischenprodukte
130016/0βϊ7
Beschreibung
M-Ag Zl ä's
/4 <H if
Spectinomycin ist ein bekanntes Antibiotikum der Formel/ £T}
.CH.
Bisher wurde Spectinomycin auf mikrobiologischem Wege hergestellt (vgl. US-PS 3 234 092).
Einige Analoge des Spectinomycins werden von Rosenbrook
jr. und Mitarbeitern in nJ. Antibiotics", Band 28, Seiten
953 und 960 (975) und «J. Antibiotics", Band 31, Seite 4-51 (1978) beschrieben. Carney und Mitarbeiter beschreiben
in "J. Antibiotics", Band 30, Seite 960 (1977) Chlordesoxyderivate von Spectinomycin. Schließlich wird
von Foley und Mitarbeitern in "J. Org. Chem.", Band 43, 22, Seiten 4355 bis 4359 (1978) über 9-Epi-4(R)-dihydrospectinomycin
berichtet.
Die genannten Literaturstellen schweigen sich jedoch über die biologische Aktivität der beschriebenen Spectinomycinanalogen
und -derivate aus.
13 o o 1 e / o a 17
■ -ft- 3028333
Die den erfindungsgemäß durchgeführten Maßnahmen nächstkommenden chemischen Verfahren sind die umwandlung von
3,6-Di-0-benzoyl-1-brom-1,4-didesoxy-a-D^glycero-hex-3-enopyranos-2-ulose
und Methanol zu 3,6-Di-0-benzoyl-1-methoxy-1,4-didesoxy-a-D-glycero-hex-3-enopyranos-2-ulose
und die in den deutschen Patentanmeldungen P 30 08 649.8 und P 30 08 631.8 beschriebenen Verfahrensmaßnahmen.
Die erfindungsgemäßen Verfahren führen zu Anomereii und
asterischen Mischungen von Verbindungen der Formeln:
Ia und
In den Formeln bedeuten:
^ bis R1·» die gleich oder verschieden sein können, jeweils
ein Wasserstoffatom, einen kurzkettigen Al-
130016/0β17
kylrest, einen Acyloxyalkylrest, einen kurzkettigen Halogenalkylrest, einen kurzkettigen Aminoalkylrest,
einen kurzkettigen Alkenylrest, einen kurzkettigen Alkinylrest oder einen Rest der Formeln -OX oder
-(CH2)n-0X mit X gleich einem Wasser stoff atom oder
einem kurzkettigen Alkyl-, Alkenyl- oder Alkinylrest und η gleich einer ganzen Zahl von 1 bis 4 oder
deren Isomere, wobei gilt, daß R1^, R'2 und R1,
keine Hydroxyreste darstellen dürfen;
ein Wasserstoffatom oder einen kurzkettigen Alkylrest;
Rc» R5» Rq und R^0, die gleich oder verschieden sein
können, jeweils ein Wasserstoffatom oder einen kurzkettigen Alkyl-, Alkenyl- oder Alkinylrest;
R,, R^, Ry und Rg, die gleich oder verschieden sein können,
jeweils einen kurzkettigen Alkyl-, Alkenyl- oder Alkinylrest oder eine aus einem Aralkoxycarbonyl-,
halogenlerten Alkoxycarbonyl- oder Alkoxycarbonylrest bestehende blockierende Gruppe, wobei gilt,
daß jeweils einer der Reste R, und R^ bzw. Ry und R8
für eine blockierende Gruppe steht;
A ein Sauerstoff- oder Schwefelatom und
B und B^, die gleich oder verschieden sein können, jeweils
ein Wasserstoffatom, einen Hydroxyrest, einen Alkoxyrest,
einen o-kurzkettigen Alkenylrest, einen Thiorest, einen thio-kurzkettigen Alkylrest oder
einen thio-kurzkettigen Alkenylrest.
Die Verbindungen der Formeln Ia und Ib können von den Schutzgruppen befreit werden, wobei spectinomycinartige
Verbindungen mit antibakterieller Aktivität erhalten
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werden. Verfahren zur Beseitigung der Schutzgruppen bei solchen Verbindungen finden sich in den deutschen Patentanmeldungen
P 30 08 649.8 und P 30 08 631.8. Wie die von den Schutzgruppen befreiten Verbindungen zum
Einsatz gebracht werden können, ist in den genannten deutschen Patentanmeldungen ebenfalls beschrieben.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel Ia läßt sich schematisch wie folgt
darstellen:
VI
O-fV 4
Lösungsmittel Va
130016/0&17
Silicaqel Lösungsmittel 2a
HIa
Alkoholyse. 3a
Hydrolyse 4a
I Ia
130016/0017
R1
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Verbindungen
der Formel Ib läßt sich schematisch wie folgt darstellen:
Vl
Lösungsmittel 1b
16/0117
- rr- 3028333
HIb
Basesystem
2b
R1
Hydrolyse
lib
016/061?
R4 ""Ϊ
Ib
In den Reactions schemata "besitzen die Reste R'.. bis R1,,
R1 bis R10, A, B und B1 die angegebene Bedeutung. R1^
steht für einen Aroylrest, einen kurzkettigen Alkylrest
oder einen Acylrest. L entspricht einer abspaltbaren Gruppe, z.B. einem Acyloxyrest, einem Halogenatom, einem
o-Sulfonatrest, einem Nitrorest oder einer sonstigen
Gruppe, die durch Eliminierung im Ring eine ungesättigte Bindung liefert.
Die Verfahren gemäß der Erfindung bieten neue Möglichkeiten zur Herstellung der in den beiden genannten deutschen
Patentanmeldungen angegebenen Spectinomycinzwischenprodukte. Insbesondere wird hierbei von einem Zucker mit
3«f4'-olefinischer Bindung Gebrauch gemacht.
Der Rest der Formel "-(CHp)n" umfaßt geradkettige kurzkettige
Alkylreste und deren Isomere.
Unter einem "kurzkettigen Alkylrest" ist beispielsweise
ein Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Butyl-, Pentyl-, Hexyl-,
Heptyl- oder Octylrest oder ein isomerer Rest hierzu zu
verstehen.
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Unter einem "kurzkettigen Alkenylrest" ist beispielsweise
ein Äthyliden-, Propyliden-, Butyliden-, Pentyliden-, Hexyliden-, Heptyliden-oder Octylidenrest oder ein hierzu
isomerer Rest zu verstehen.
Unter einem "kurzkettigen Alkinylrest" ist beispielsweise
ein Äthinyl-, Propinyl-, Butinyl-, Pentinyl-, Hexinyl-,
Heptinyl- oder Octinylrest oder ein hierzu isomerer Rest zu verstehen.
Unter einem "kurzkettigen Alkoxyrest" ist beispielsweise
ein Methoxy-, Äthoxy-, Propoxy-, Butoxy-, Pentoxy-, Hexoxy-,
Heptoxy- oder Octoxyrest oder ein hierzu isomerer Rest zu verstehen.
Unter einem "Acylrest" ist beispielsweise ein Formyl-, Acetyl-,
Propionyl-f Butyryl- oder Pentonylrest oder ein hierzu
isomerer Rest zu verstehen.
Unter einem "Aralkylrest" ist beispielsweise ein Benzyl-,
Phenäthyl-, Phenpropyl-, Phenbutyl-, Phenpentyl-, Diphenylmethyl-
oder Diphenyloctylrest oder ein hierzu isomerer
Rest oder ein Fluorenylmethylrest zu verstehen.
Unter einem "kurzkettigen Halogenalkylrest" ist ein Rest
der Formel -£H2)n-halogen oder ein hierzu isomerer Rest
zu verstehen. Ein solcher Rest kann 1 bis 3 Halogensubstituenten enthalten.
Unter einem "kurzkettigen Aminoalkylrest11 ist beispielsweise
ein Rest der Formel:
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(CH2
kurzkettlges Alkyl (oder H)
lcurzkettiges Alkyl (oder H) oder ein hierzu isomerer Rest zu verstehen.
Unter einem "Aroylrest" ist beispielsweise ein Benzoyl-,
substituierter Benzoyl-, Naphthoyl- oder substituierter Naphthoylrest zu verstehen. Die substituierten Benzoyl-
und Kaphthoylreste können 1 bis 3 Substituenten, nämlich
kurzkettige Alkyl- oder Alkoxyreste, Nitroreste oder Halogenatome,
enthalten.
Unter einem "halogenierten Alkoxycarbonylrest" ist beispielsweise
ein Mono-, Di- oder Trihalogenmethoxycarbonylrest, ein Mono-, Di- oder Trihalogenäthoxycarbonylrest,
ein Mono-, Di- oder Trihalogenpropoxycarbonylrest, ein
Mono-, Di- oder Trihalogenbutoxycarbonylrest oder ein Mono-, Di- oder Trihalogenpentoxycarbonylrest oder ein hierzu isomerer
Rest zu verstehen.
Unter einem "Halogenetorn" ist ein Fluor-, Chlor-, Brom- oder
Jodatom zu verstehen.
Unter einem "Aralkoxycarbonylrest" ist beispielsweise ein
Benzyloxycarbonyl-, Fhenäthoxycarbonyl-, Hienpropoxycarbonyl-,
Fhenbutoxycarbonyl-, Fhenpentoxycarbonyl-, Diphenylmethoxycarbonyl-
oder Diphenyloctoxycarbonylrest oder ein hierzu isomerer Rest oder ein Fluorenylmethoxycarbonylrest
zu verstehen.
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Unter einem "Alkoxycarbonylrest" ist beispielsweise ein
Isopropyloxycarbonyl-, tert.-Butoxycarbonyl- oder tert.-Pentyloxycarbonylrest
zu verstehen.
Sofern an der Zuckereinheit mehr als ein Hydroxy- oder
Alkoxyrest vorhanden sind, können diese gleich oder verschieden sein.
Das erfindungsgemäße Verfahren erhellt die Bedeutung der Stereochemie an der glycosidischen Bindung, d.h. in 1'-Stellung
der Verbindungen der Formel I.
Der Ausdruck Ka-Anomeres" bezieht sich auf die 1'-Stellung
von Verbindungen der Formel I.
Der Ausdruck "a-Anomeres" kennzeichnet einen 1'-Substituenten
unter der Ebene des Ringsystems. Der Ausdruck "ß-Anomeres" kennzeichnet einen 1'-Substituenten oberhalb der
Ebene des Ringsystems. Insbesondere "ß-Anomere11 bezeichnen
Anomere mit der C-1'-Konfiguration entsprechend dem Spectinomycin.
Actinamine und Actinaminderivate umfassen die Aminocyclite der Formel VI.
Unter "Zuckern" sind substituierte Pyrane, natürliche und
synthetische Zucker, Chirale und Achirale zu verstehen.
Von Schutzgruppen befreite Verbindungen mit der gewünschten biologischen Aktivität sind ß-Anomere von Verbindungen
der Formel I. Diese glycosidische Konfiguration findet sich in der eingangs dargestellten Spectinomycinformel.
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Folglich ist eine adequate Selektivität in der 1'-Stellung
erwünscht, damit man biologisch aktive Spectinomycinanaloge erhält.
Obwohl beide, nämlich die α- und ß-Anomeren, in Stufe 1
des geschilderten Verfahrens gebildet werden können, gewinnt man die ß-Anomeren vorzugsweise durch Abtrennung
derselben von den a-Anomeren nach einer beliebigen Verfahrensstufe.
Auch bei Verwendung eines verfügbaren enantiomeren Zuckers bei der einleitenden Kupplungsreaktion
entsteht ein hoher Anteil an dem ß-Anomeren. Schließlich läßt sich durch Epimerisieren irgendeines Zwischenprodukts
oder des Endprodukts die Ausbeute an dem ß-Anomeren erhöhen. Weiterhin kann man als antibakterielle Mittel auch
asterische Mischungen als solche verwenden, da deren biologische Aktivität die Folge oder das Ergebnis an darin
enthaltenem aktiven Anomeren ist.
Unter den Ausdruck "Anomere und asterische Mischungen einer Verbindung" fallen Spectinomycinanaloge mit antibakterieller
Aktivität. Obwohl die ß-Konfiguration das aktive Anomere gemäß der Erfindung kennzeichnet, soll durch die Ausdrucksweise
"Anomere und asterische Mischungen" nicht irgendeine Beschränkung erfolgen, da in dem asterischen Gemisch
ohne Aktivitätsverschlechterung auch die neuen a-Anomeren enthalten sein können. Ferner können in einigen
Fällen a-Anomere des Spectinomycinanalogen in vorteilhafter Weise zu der aktiven Form des Analogen anomerisiert
werden. Folglich sollte also die α-Konfiguration aus keiner Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgeschlossen
werden.
0 0 1 6 / 0 S 1 7
Andererseits handelt es sich bei den erfindungsgemäß verwertbaren Verbindungen um solche der Formel I mit ß-Konfiguration,
da diese Anomeren antibakterielle Eigenschaften aufweisen. Eine Trennung der Anomeren läßt sich nach einer
beliebigen Verfahrensstufe durchführen. Bevorzugte erfindungsgemäß erhältliche ß-Anomere sind Verbindungen mit C-2-
und C-6-Hydroxylresten der folgenden Formeln:
und
worin sämtliche Reste die angegebene Bedeutung besitzen.
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Die neuen Spectlnomyclnanalogen und die zu ihrer Gewinnung
erforderlichen Zwischenprodukte erhält man In der geschilderten
Weise. Das Verfahren stellt auch eine allgemeine Methode zur Herstellung von Spectinomycin dar. Spectinoxnycin
ist ein Aminocyclitantibiotlkum einzigartiger Struktur, bei der eine einzige Zuckerkomponente sowohl durch
ß-glycosidische Bindung als auch durch eine Hemiketalbindung
an ein Actinamin ankondensiert ist. Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung der Analogen dieser einzigartigen
Kondensationsstruktur besteht in einer Synthese,
bei der ein Zuckerderivat und ein geschütztes Actinamin miteinander gekuppelt werden. Der Zucker kann natürlicher
Herkunft oder durch Synthese gewonnen sein und aus einem chiralischen oder achiralischen Zucker bestehen.
Spezielle Beispiele für das Verfahren lassen sich wie folgt darstellen:
180016/0617
CBz
Stufe Ta
Via DiJtE thylformamid
CBz
NCH3 CBz
Stufe 2a CH3OH Silicagel
130011/011?
- 36" -
Stufe 3 a R
lira
ITa
Stufe 4a Methanol - Raum - temperatur
130016/061?
- 2-r -
OH
CBz
I
MeN
I
MeN
HO
OH
NMe CBz
Via
OH
Stufe
HO
IV
Stufe 2b
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Kalium - Natrium
MeN
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In den Reaktionsschemata steht R für einen kurzkettigen
Alkylrest mit 1 bis einschließlich 5 Kohlenstoffatom(en).
Vor Durchführung der Stufe 1 werden die beiden Aminoreste des Actinaminderivats der Formel VI durch Blockieren mit
einem zu diesem Zweck bekannten blockierenden Rest, z.B. einem Aralkoxycarbonyl-, Halogenalkyloxycarbonyl-, Aryloxycarbonyl-
oder Alkoxycarbonylrest, geschützt. Eine detaillierte Beschreibung bezüglich der Herstellung und
Aufspaltung von Carbobenzyloxy- und Carbo-tert.-butyloxyderivaten
von Aminosäuren findet sich bei R.A. Boissonas im Kapitel "Selectively Removable Amino Protective Group
used in the Synthesis of Peptides" in "Advances in Organic
Chemistry", Band 3, Seiten 159 bis 190 (1963). Über die Verwendung des tert.-Butyloxycarbonylrestes zum Blockieren
eines Amins wird auch in "Aldrich Technical Information Bulletin" BOC-OH (September 1976) berichtet. Informationen
über die Verwendung des Trichloräthoxycarbonylrests zum Blockieren von Aminen finden sich bei Windholz und Mitarbeitern
in "Tetrahedron Letters" Seite 2555 (1967). Das beispielsweise in Stufe 1 beschriebene Actinamin ist nach
dem von Suami und Mitarbeitern in "Tetrahedron Letters", Seite 2655 (1968) oder "Bull. Chenu Soc. Japan", Band 43,
Seite 1843 (1970) beschriebenen Verfahren erhältlich.
Die Zuckerreaktionsteilnehmer sind im Handel erhältlich oder nach bekannten Verfahren herstellbar (vgl. beispielsweise
Mochalin und Mitarbeiter "Chem. Het. Comp." 699 (1977) - englische Übersetzung von "KHIM Geterotsiklsoedin"
867 (1977)).
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- 3ή -
Verfahren A
In Stufe 1a erfolgt eine Kupplung zwischen einem Actinamin der Formel VI und einem Zucker der Formel V. Diese Reaktion
läuft in einer Lösung von N,N-Dimethylformamid oder einem ähnlichen Lösungsmittel, z.B. Diäthyläther, Tetrahydrofuran
oder Dimethoxymethan, manchmal in Gegenwart einer Base ab. Zweckmäßigerveise wird die Umsetzung unter
Stickstoffatmosphäre bei Raumtemperatur und unterDrucken,
wie sie für eine ähnliche Reaktion von Lichtenthaler und Mitarbeitern in "Carbohydrate Research", Seite 363 (1977)
beschrieben sind, durchgeführt. Die Reaktionstemperatur
reicht in der Regel von O0 bis 45°C. Das Molverhältnis aktivierter Zucker in Form einer 0,01- bis 0,5m-Lösung zu
Actinamin in Form einer 0,01- bis 0,5-m-Lösung ist derart, daß in dem Reaktionsgemisch das Molverhältnis Zucker zu
Actinamin 0,2 bis 4 beträgt. Bevorzugte Reaktionsbedingungen sind Temperaturen von 20° bis 3O0C, die Verwendung von
Dimethylformamid als Lösungsmittel und die Einhaltung eines Molverhältnisses Zucker zu Actinamin von 3 '· 2 bis 2:3.
Zweckmäßigerweise dauert die Umsetzung 4 h bis 1 Woche, vorzugsweise 24 bis 48 h.
Das gebildete Addukt der Formel IV wird in der Regel aus dem Reaktionsgemisch durch Einengen oder Einengen plus
kräftigem Verrühren mit überschüssigem Wasser isoliert. Der hierbei erhaltene Feststoff wird in Chloroform aufgenommen
und danach zur Trockene eingedampft, wobei das rohe Zwischenprodukt erhalten wird. Die α- und ß-Anomeren können
durch Chromatographieren auf einer Silicagelsäule unter Verwendung von Methanol in Chloroform im Verhältnis
1 : 99 bis 2 : 98 als Eluiermittel weiter in Fraktionen
130016/061?
aufgetrennt werden. Im Rahmen des Verfahrens gemäß der
Erfindung kann man sich auch üblicher Maßnahmen zur Reindarstellung,
z.B. Extraktion, Kristallisation und/oder Chromatographie, bedienen.
In Stufe 2a können eine Hemiketalbildung und anschließende Acylwanderung erfolgen. Hierbei entsteht in Verbindung
III1a ein C-3'-Carbonylrest. Die Umsetzung der Stufe 2a
erfolgt durch Reagierenlassen einer Verbindung der Formel IV mit Silicagel in Gegenwart eines Lösungsmittels. Die
Anfangskonzentration des Addukte im Lösungsmittel reicht von 1m bis 0,001m, vorzugsweise von 0,1m bis 0,001m. Die
Silicagelmenge beträgt das 1- bis 5-fache des Gewichts
des anderen Reaktionsteilnehmers. Die Umsetzung wird 1 h
bis 7 d, vorzugsweise 1 d bis 3 d, bei einer Temperatur von etwa 0° bis 500C durchgeführt. Verwendbare Lösungsmittel
sind Methanol, Äthanol, Methylenchlorid, Toluol und 1-Propanol, vorzugsweise Methanol.
In einigen Fällen des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
die Hemiketalbildung durch eine Wanderung des C-3'-Substituenten am Sauerstoffatom an das C-2·-Sauerstoffatom unter
Bildung eines C-3f-Carbonylrests begleitet. Dieses
Verhalten ist beispielsweise anhand der Umwandlung IV1
in III'a und IV1 in II!b feststellbar. In anderen Fällen
wandert der C-3'-Substitueiit am Sauerstoffatom nicht, so
daß ein maskierter oder latenter C-3'-Carbonylrest gebildet
wird. Hierbei handelt es sich dann um Enolderivate.
Ein Beispiel hierfür ist die Verbindung der Formel III im Falle, daß R1^ für einen CH,-Rest oder einen Alkoxycarbonyl-
oder Aminocarbonylrest steht. Die Enolätherderivate können als Hemiketale und/oder offene Ketonisomere exi-
stieren. Die Beseitigung der Schutzgruppen solcher Enoläther ist in allen Einzelheiten in der deutschen Patentanmeldung P 30 08 631.8 beschrieben.
In beiden Fällen handelt es sich um neuartige, wertvolle und selektive Verfahrensmaßnahmen, die letztlich zu Spectlnomycinanalogen mit C-3'-Carbonylresten führen. Die maskierte oder latente C-3'-Carbonylreste enthaltenden Zwischenprodukte besitzen einzigartige chemische Eigenschaften, die sie zur Modifizierung nach bekannten Verfahren,
z.B. durch Halogenierung, Alkylierung, Acylierung, Oxidation und dergleichen, befähigen. Schließlich ist der maskierte oder latente C-3'-Carbonylrest stabiler, insbesondere gegenüber Basen, so daß er einen wesentlichen Bestandteil der vielseitigeren und einfacher isolierbaren
Zwischenprodukte bildet.
Die Beseitigung der Schutzgruppe bei Verbindung II'b
in C'o-Stellung erreicht man durch milde saure oder
basische Hydrolyse, wobei-Verbindungen der Formel i'a
entstehen. Die Hydrolyse erfolgt während 5 min bis 4o h
bei einer Temperatur von -Io Grad bis +5o Grad C, vorzugsweise
1 bis 2o h bei einer Temperatur von 2o Grad bis J>o
3o Grad C.
Verwendbare Alkohole sind Methanol, Äthanol und Isopropanol,
vorzugsweise Methanol. Ferner können sämtliche Basen, die das Produkt nicht abbauen z.B. Natriumbicarbonat,
Kaliumbicarbonat, Pyridin, Dikaliumhydrogenphosphat, Triäthylamin und Natriumkaliumtartrat, vorzugsweise
Dikaliumhydrogenphosphat, zum Einsatz gelangen.
Die saure Beseitigung der Schutzgruppe erfolgt in wäßrigen oder alkoholischen Medien unter Verwendung verdünnter
Säuren, z.B. HCl, HBr oder H2SO^. Vorzugsweise arbeitet
man mit verdünnter wäßriger Salzsäure in Tetrahydrofuran während 18 h bei einer Temperatur von 2o Grad bis Jo Grad C.
13Ö01S/0i1?
Die Verbindungen der Formel III1a können in üblicher bekannter
Weise, z.B. durch Extrahieren, Kristallisieren und/oder Chromatographieren, rein dargestellt werden.
In Stufe 3a erfolgt eine Umwandlung einer Verbindung der
Formel IIIfa in eine Verbindung der Formel II'a durch
Alkoholyse unter Verwendung von Silicagel als Katalysator. Die vollständige Umwandlung dauert etwa 4 d.
In Stufe 4a erfolgt eine Beseitigung der Schutzgruppe(n)
an einer oder mehreren Stelle(n) des Zuckerrings. Üblicherweise handelt es sich hierbei um die C-21-, C-31-
oder C-61-Stellung(en). Zur Beseitigung der Schutzgruppe(n)
bedient man sich je nach ihrer Art einer Säure und/oder
einer Base. Bei Verwendung einer Base bei der Umwandlung
130016/0617
Ilia in Ha oder IHc in Hc erfolgt die Hydrolyse während
5 min bis 40 h bei einer Temperatur von -10° bis +500C,
vorzugsweise 1 bis 20 h bei einer Temperatur von 20° bis
Verwendbare Alkohole sind Methanol, Äthanol und Isopropanol, vorzugsweise Methanol. Ferner kann Jede Base, die das Reaktionsprodukt
nicht abbaut, eingesetzt werden. Verwendbare Basen sind beispielsweise Natriumbicarbonat, Kaliumbicarbonat,
Pyridin, Dikaliumhydrogenphosphat, Triethylamin und
Natriumkaliumtartrat, vorzugsweise Dikaliumhydrogenphosphat.
In der ersten Stufe des zweistufigen Verfahrens zur Umwandlung
III1a in Ia wird unter den angegebenen neutralen oder
basischen Alkoholysebedingungen selektiv der C-2'-0-Acylrest
entfernt, worauf der C-6'-0-Acylrest durch basische Alkoholyse abgespalten wird.
Zur Beseitigung der Schutzgruppen des Zuckerrings kann man sich auch einer Säurekatalyse bedienen. So kann beispielsweise
nach der geschilderten Entfernung des C-6'-Acylrests
aus einer Verbindung der Formel III mittels einer Base die Schutzgruppe am C-31 durch Säurebehandlung entfernt
werden, wobei eine Verbindung der Formel Ia erhalten wird. Andererseits kann die Verbindung der Formel III auch einstufig
durch Säurekatalyse in eine Verbindung der Formel Ia überführt werden.
Eine durch Säure katalysierte Beseitigung der Schutzgruppe(n)
erfolgt üblicherweise während 1 h bis 3 d, vorzugsweise 2 h bis 2 d, bei einer Temperatur von 0° bis 80°C, vorzugsweise
bei 20° bis 300C. Verwendbare Säuren sind Chlorwasserstoff-,
p-Toluolschwefel- oder Phosphorsäure, vorzugsweise
13001S/0617
Chlorwasserstoffsäure. Verwendbare Lösungsmittel sind wäßriges
Tetrahydrofuran, wäßriges Dirnethoxyäthan, Methanol oder Äthanol, vorzugsweise Methanol oder wäßriges Tetrahydrofuran.
Stufe 1b läuft in identischer Weise wie Stufe 1a ab, als Zucker muß jedoch L-Glucose oder ein Analoges derselben
verwendet werden.
In Stufe 2b wird (werden) ein oder zwei Substituent(en) an der Zuckereinheit der Verbindung der Formel IV entfernt,
wobei ein C-J'-Carbonylrest entsteht. Ferner erfolgt
eine Eliminierung am C-61,. wobei ein C-4', C-5' -Olefin
entsteht. Diese Stufe wird in Gegenwart eines Basesystems während etwa 2 h bis 1 Woche bei Temperaturen von
etwa O0 bis 800C ablaufen gelassen. Verwendbare Basesysteme
sind Kaliumcarbonat, Triethylamin, Pyridin und Alkoxide. Ein bevorzugtes System ist Kaliumcarbonat/Acetonitril.
Zweckmäßigerweise wird (werden) 1 bis 20, vorzugsweise 1 bis 10 Moläquivalent(e) Base verwendet.
Die Art und Weise, wie die Stufe 2b durchgeführt wird, hängt auch von den jeweiligen Schutzgruppen an der Zukkereinheit
sowie an der Actinamineinheit des Zwischenprodukts der Formel IV ab. In der Regel sind die Schutzgruppen
an der Zuckereinheit weniger schwierig zu entfernen als die Schutzgruppen an der Actinamineinheit. Die Stufe
2b stellt ein Verfahren zur milden und selektiven Erzeugung des wichtigen C-3'-Carbonylrestsdurch Eliminierung
dar.
130016/Οβί?
- 35- -
Das C-61-Derivat kann die in der deutschen Patentanmeldung
P 30 08 631.8 beschriebene Eliminierung erfahren. Beispielsweise eliminieren Acetate Essigsäure, Benzoate Benzoesäure,
Benzyläther Benzylalkohol und Halogenide Halogenwasserstoff. Hierbei handelt es sich jedoch nur um
nicht-beschränkende Beispiele einer Eliminierung entsprechend Stufe 2b.
Die erfindungsgemäßen Zwischenprodukte, insbesondere die
Produkte der Stufe 2b, stellen wertvolle Ausgangsmaterialien für die Herstellung der verschiedensten Analogen dar.
Die Herstellung der Analogen erfolgt durch Ändern funktioneller Gruppen der Zwischenprodukte in üblicher bekannter
Weise, z.B. durch Halogenieren, Reduktion, Oxidation, Kettenverlängerung und dergleichen.
Die Verbindungen der Formel Ib werden aus dem Reaktionsgemisch
in üblicher bekannter Weise, z.B. durch Fällen, Kristallisieren oder Einengen und anschließendes Chromatographieren,
abgetrennt.
Die Verbindungen der Formeln Ia und Ib lassen sich in aktive Spectinomycinanaloge überführen, indem ihre Actinamineinheiten
von blockierenden Resten befreit werden. Die jeweiligen Bedingungen der Beseitigung der blockierenden Reste
hängen vom jeweiligen blockierenden Rest, d.h. dem Rest R-2 oder R^ bzw. Ry oder R8, der das AmIn am Actinaminring
blockiert, ab. Durch geeignete Wahl von R,, R-,
Ry und Rq und durch geeignete Wahl der Entblockierungsbedingungen
bleibt das C-4',C-5'-Olefin intakt oder es kann
während der Entblockierung reduziert werden. Wenn es sich bei dem Rest um eine Benzyloxycarbonyl- oder Aralkoxycar-
130016/061?
- 56- -
bonylgruppe handelt, kann die Beseitigung des betreffenden
Rests unter einem Wasserstoffdruck von 29 bis 1380 kPa (-10 bis +200 psi) über einem üblichen Katalysator, z.B.
Palladiumschwarz, Palladium-auf-Kohle, Palladium-auf-Bariumsulf
at oder Palladium-auf-Bariumcarbonat, in Form einer Suspension in einem Lösungsmittel, z.B. absolutem
Äthanol, Isopropanol, Äthylacetat, Toluol oder Tetrahydrofuran, durchgeführt werden.
Die Beseitigung der blockierenden Reste bei Verbindungen, bei denen R, oder R^ bzw. Ry oder R8 Alkoxycarbonyl-· oder
AryloxycarbonyIreste darstellen, kann andererseits in Gegenwart
einer Säure in Lösungsmitteln, wie Nitromethan und Methylenchlorid, erfolgen.
Wenn es sich bei den Resten R, oder R^ bzw. Ry oder Rg um
Halogenalkoxycarbonylreste handelt, erfolgt die Entblokkierung vorzugsweise in Gegenwart von Zink.
Jede Stufe des geschilderten Verfahrens läßt sich mit asterischen Mischungen der verschiedenen Anomeren oder mit dem
gewünschten ß-Anomeren selbst nach Reindarstellung oder Abtrennung in einer beliebigen Verfahrensstufe durchführen.
Die restlichen Stufen können dann mit den ß-Zwischenprodukten durchgeführt werden, wobei man letztlich die gewünschten
biologisch aktiven Anomeren erhält.
Vorzugsweise werden die ß-Anomeren aus dem bei der Kupplung des Zuckers mit Actinamin in Stufe 1 erhaltenen Reaktionsgemisch abgetrennt und die folgenden Stufen des erfindungsgemäßen
Verfahrens lediglich mit den ß-Anomeren durchgeführt. Hierbei erhält man dann lediglich die biologisch
aktiven Analogen des Spectinomycins.
0 0 1 β/0811?
Die Abtrennung der Anomeren aus asterischen Gemischen läßt sich in dem Fachmann geläufiger, gegebenenfalls modifizierter
Weise durchführen. So kann beispielsweise die Verbindung IV zur Gewinnung der gewünschten ß-Komponente durch
Chromatographieren auf einer Silicagelsäule unter Verwendung eines Methanol/Chloroform-Gemischs im Verhältnis 1 :
bis 2 : 93 aufgetrennt werden. In gleicher Weise kann eine
Abtrennung der ß-Anomeren aus einem asterischen Gemisch der Verbindung V durch Sammeln der bei der SiIicagelChromatographie
unter Verwendung von Chloroform als Eluiermittel erhaltenen ß-Fraktionen bewerkstelligt werden. Beim anschließenden
Eindampfen zur Trockene im Vakuum erhält man ein abgetrenntes Hemiketal mit ß-Struktur.
Die folgenden Beispiele sollen die Gewinnung von bei der Herstellung
von Spectinomycin und seiner Analoger brauchbaren Zwischenprodukten näher erläutern. Selbstverständlich fallen,
abgesehen von den expressis verbis beschriebenen Verbindungen,
auch deren Steroisomere unter die Erfindung.
Anomere Mischung aus NjN'-Dicarbobenzyloxy-S-O-^'tS'-di-O-acetyl-4'
-desoxy-a-D-glycero-hex^' -enopyranos-2' -ulosyl ]-actinamin
und N,N-Dicarbobenzyloxy-5-0-[3',6l-di-0-acetyl-4f
-deso3cy-ß-D-glycero-hex-3' -enopyranos-2 · -ulosyl ]-acetinamin:
Eine Lösung von 0,61 g (2 mMole) 3,6-Di-O-acetyl-1-brom-1,4-didesoxy-a-D-glycero-hex-3-enopyranos-2-ulose
in 10 ml Dimethylformamid wird mit 0,95 g (2 mMole) N,N-Biscarbobenzyloxyactinamin
versetzt, worauf das Reaktionsgemisch
1300 16/.06 17
bei Raumtemperatür 49,5 h lang unter Stickstoff gerührt
wird. Danach wird das Reaktionsgemisch unter Rühren in
Eiswasser gegossen. Der hierbei ausgefallene feste Niederschlag wird abfiltriert und mit Wasser gewaschen,
worauf der Filterrückstand unter Verwendung eines 1:9-Aceton/Chloroform-Gemischs
auf Silicagel chromatographiert wird. Hierbei erhält man eine anomere Mischung aus N,Nf-Dicarbobenzyloxy-5-O-[3',6·-di-O-acetyl-4'-desoxy-a-D-glycero-hex-31-enopyranos-2'
ulosyl j-actinamin und N,N-Dicarbobenzyloxy-5-O-[3',6·-di-O-acetyl-4'-desoxy-ß-D-glycero-hex-3f-enopyranos-2'ulosyl]-actinamin.
Anomere Mischung aus N,N1-Dicarbobenzyloxy-5-0-C3',6l-di-O-acetyl-4'-desoxy-a-L-glycero-hex-3'-enopyranos-2'-ulosylj-actinamin
und N,N-Dicarbobenzyloxy-5-0-[3l,6'-di-O-acetyl-4·-desoxy-ß-L-glycero-hex-S'-enopyranos-2'-ulosylj-actinamin:
Eine Lösung von 0,61 g (2 mMo3e) 3,6-Di-0-acetyl-1-brom-1,4-didesoxy-ß-L-glycero-hex-3-enopyranos-2-ulose
in 10 ml Dimethylformamid wird mit 0,95 g (2 mMole) Η,Ν'-Biscarbobenzyloxyactinamin
versetzt, worauf das Reaktionsgemisch 49,5 h bei Raumtemperatur unter Stickstoffatmosphäre gerührt
wird. Danach wird das Reaktionsgemisch unter Rühren in Wasser gegossen. Der hierbei ausgefallene feste Niederschlag
wird abfiltriert und mit Wasser gewaschen, worauf der Filterkuchen unter Verwendung eines 1:9-Aceton/
Chloroform-Gemischs auf Silicagel chromatographiert wird.
Hierbei erhält man eine anomere Mischung aus Ν,Ν'-Dicarbobenzyloxy-5-0-[3',6'-di-O-acetyl-4'-desoxy-a-L-glycerohex-3'-enopyranos-2'-ulosylJ-actinamin
und N,N-Dicarbo-
1 3 0 Ö1 6 / 0 g 11
- 39 - ■
benzyloxy-5-O-[3',6·-di-O-acetyl-4'-desoxy-ß-L-glycerohex-3'
-enopyranos-2' -ulosyl ]-actinamin.
Anomere Mischung aus NjN'-Dicarbobenzyloxy-S-O-fS1,6»-di-O-benzoyl-4'-desoxy-a-L-glycero-hex-3'-enopyranos-2'-ulosyl
]-actinamin und N^'-Dicarbobenzyloxy-S-O-CS'je'-di-O-benzoyl-4'-desoxy-ß-L-glycero-hex-3'-enopyranos-2'-ulosyl]-actinamin:
0,86 g (2 mMole) 3,6-Di-0-benzoyl-1~brom-1,4-didesoxy-a-L-glycero-hex-3-enopyranos-2-ulose
und 0,95 g (2 mMole) N,N-Biscarbobenzyloxyactinamln
werden in 10,0 ml Dimethylformamid gelöst und 49,5 h lang bei Raumtemperatur gerührt.
Danach wird die Lösung unter Rühren in 50 ml Eiswasser gegossen. Der hierbei ausfallende feste Niederschlag wird
abfiltriert und mit Wasser gewaschen. Danach wird der Filterkuchen mit einem 1^-Aceton/Chloroform-Gemisch aufgenommen
und auf 100 ml Silicagel chromatographiert. Bei der
Chromatographie werden 30-ml-Fraktionen aufgefangen. Das
Hauptprodukt besteht aus einer anomeren Mischung aus Ν,Ν1-Dicarbobenzyloxy-5-0-[3',6·-di-O-benzoyl-4'-desoxy-a-L-glycero-hex-3l-enopyranos-2'ulosyl]-acetinamin
und N,Nf-Dicarbobenzyloxy-5-0-[3',6'-di-0-benzoyl-4'-desoxy-ß-L-glycero-hex-31-enopyranos-2'-ulosyll-actinamin.
Man erhält es aus vereinigten Fraktionen einer dünnschichtchromatographisch ermittelten Komponente eines Rf-Werts von 0,25
unter Verwendung eines 1^-Aceton/Chloroform-Gemischs
als Laufmittel. Wie eine dünnschichtchromatographische
Analyse zeigt, sind die vereinigten Fraktionen im wesentlichen homogen. Sie wiegen 0,38 g (23%ige Ausbeute).
130016/0617
UV-Spektrum (in Äthanol) 230 (ε » 27350); Massenspektrum
(Trisilylrest): 1040 (M+), 1025 (M-15), 905 (M
CMR (CD3COCD3): Charakteristische Peaks bei 57.5 and 60.5
(C-1 und C-3), 74.5 (breites Doublett C-2), 88.5 und 89.8 (Singletts, C-21 von zwei geschlossenen Formen), 99.5
(Doubletten), 119 (Doubletten, C-4' offener Formen), 128 bis 138 (aromatische Kohlenstoffatome), 142.2 und 143.7
(Singletts, C-31), 137.3 (Singlett, Urethancarbonylreste),
166.7 (Benzoatcarbenzylreste), I83.5 (singlett, C-21 offene
Form). Das CRM entspricht einer anomeren Mischung mit offenen und mehreren geschlossenen Formen im Vergleich zu einem
Referenzstandard. Das EMR zeigt die erforderlichen Signale für sämtliche Schutzgruppen.
Anomere Mischung aus N,Nt-Dicarbobenzyloxy-5-0-C3l,6f-di-O-benzoyl-4f-desoxy-a-D-glycero-hex-3'-enopyranos-21-ulosyl]-actinamin
und N,H'-Dicarbobenzyloxy-S-O-[3',6'-di-O-benzoyl-4!-desoxy-ß-L-glycero-hex-S'-enopyranos-2'-ulosyl]-actinamin:
0,86 g (2 mMole) 3,6-Di-0-benzoyl-1-brom-1, 4-didesoxy-cc-D-glycero-hex-3-enopyranos-2-ulose
und 0,95 g (2 mMole) Ν,Ν-Biscarbobenzyloxyactinamin werden in 10,0 ml Dimethylformamid
gelöst und 49,5 h lang bei Raumtemperatur gerührt. Danach wird die Lösung unter Rühren in 50 ml Eiswasser
gegossen. Der hierbei ausgefallene feste Niederschlag wird abfiltriert und mit Wasser gewaschen. Danach
wird der Filterkuchen in einem 1:9-Aceton/Chloroform-Gemisch
aufgenommen und auf 100 ml Silicagel chromatogra-
13Ö016/0I1?
phiert. Bei der Chromatographie werden 30-ml-Fraktionen
aufgefangen. Das Hauptprodukt erhält man aus vereinigten Fraktionen eines dünnschichtchromatographischen R^-Werts
von 0,25 unter Verwendung eines 1:9-Aceton/Chloroform-Gremischs
als Laufmittel. Die df Inn s chichtohromatographi s ehe
Analyse zeigt, daß die vereinigten Fraktionen im wesentlichen homogen sind. Sie wiegen 0,38 g (23#ige Ausbeute).
UV-Spektrum (in Äthanol) 230 (ε = 27350); Massenspektrum
(Trisilylrest): 1040 (M+), 1025 (M-15), 905 (M-CO2CH2C6H5).
CMR (CD3COCD5): Charakteristische Peaks bei 57.5 und 60.5
(C-1 und C-3), 74.5 (breites Doublett C-2), 88.5 und 89.8 (Singletts, C-21 von zwei geschlossenen Formen), 99.5
(Doubletten), 119 (Doubletten, C-41 offener Formen), 128
bis 138 (aromatische Kohlenstoffatome), 142.2 und 143.7
(Singletts, C-31)» 137.3 (Singlett, ürethancarbonylreste),
166.7 (Benzoatcarbonylreste) , I83.5 (Singlett, C-21 offene
Form). Das CRM entspricht einer anomeren Mischung mit offenen und mehreren geschlossenen Formen im Vergleich zu einem
Referenzstandard. Das PMR zeigt die erforderlichen Signale für sämtliche Schutzgruppen.
Entsprechend den Beispielen 1, 2, 3 land 4, jedoch unter
Verwendung anderer Zucker anstelle der aaO verwendeten Zucker, erhält man die Addukte der Tabellen I und II.
130016/0^1?
B | !ι | Rli | R'2 | H | R1 |
OH | OH | H | CH3 OCOCfL. | H | C! |
OH | OH | H | CH2OCOC6H | H | COC^ |
OH | OH | H | CH^)COCH3 | H | y |
OH | OH | CH3 | CH3 | H | D |
OH | OH | H | CH3 | H | α |
OH | OH | H |
C H.
2 5 |
H | a |
OH | OH | C2H5 | C2H5 | H | CF |
OH | OH | CH3 | CH3 | H | COC2 |
OH | OH | H | CH3 | H | COC= |
OH | OH | H | C2H 5 - | H | COCa |
OH | OH | C2H5 | C2H5- | H | COCa |
5H | 5H | H | C2OCOCH3 | CH | CH |
5H | OH | H | CH2OCOCIL | CH | |
1 3 0 0.1 67 0 6 1 7
_B
OH
OH
OH
OH
OH
OH
OH
OH
OH
OH
OH
5H
5H
OH
OH
OH
OH
OH
OH
OH
OH
OH
OH
5H
5H
B 1
OH OH OH OH OH OH OH OH OH OH OH 5H OH
R'
H | CH2OCOCH3 | H |
H | CH2OCOC6H5 | ■ . H |
H |
CH OCOCH
2 3 |
H |
CH · | CH3 | H |
H | CH3 | H |
H | C2H5 | H |
C2H5 |
C H-
2 5 |
H |
CH3 | CH3 | H |
H | CH3 | H |
H | C2H5 . | H |
C2H5 | C2H5 | H |
H | C2OCOCH3 | H |
H | CH2OCOCH3 | CH3 |
COC, H 6 5
CH ■
COC H 2 5
COCaH COCaH5
COCaH-5
130016/061?
- 44 - "
Reaktion der gemäß Beispiel 1 hergestellten anomeren Mischung:
8,58 g einer anomeren Mischung aus Ν,Ν'-Dicarbobenzyloxy-5-0-[3',6·-di-O-acetyl-4»-desoxy-a-D-glycero-hex-S'-enopyranos^'-ulosylj-actinamin
und Ν,Ν'-Dicarbobenzyloxy-5-0-[3',6'-di-O-acetyl-4·-desoxy-ß-D-glycero-hex-J
*-enopyranos-2t-ulosyl]-actinamin
werden in 160 ml Methanol gelöst und 2 d lang mit 50 g Silicagel verrührt. Nach Zugabe
von 200 ml Celite zu dem gerührten Gemisch wird die erhaltene Aufschlämmung filtriert und viermal mit jeweils
100 ml Methanol gewaschen. Das FiItrat wird eingeengt,
in k% Aceton enthaltendem Chloroform aufgenommen und in
dieser Form in 1 1 naßgepackten Sillcagels überführt. Nach Verwendung von 2 1 wird das Lösungsmittel geändert
(6% Aceton enthaltendes Chloroform - 21). Danach wird mit 10% Aceton enthaltendem Chloroform gearbeitet. Es werden
50-ml-Fraktionen aufgefangen. Beim Vereinigen vergleichbarer Fraktionen erhält man drei Produkte:
a) N,Nf-Dicarbobenzyloxy-2'-O-acetyl-6'-acetoxy-1'-epi-2'-epi-spectinomycin,
b) N,N'-Dicarbo benzyloxy-2 *-O-acetyl-6'-acetoxyspectinomycin
und
c) N',N'-Dicarbobenzyloxy-6'-acetoxyspectinomycin.
Es hat sich gezeigt, daß die Verbindung b) beim Stehenlassen in Methanol plus Silicagel in die Verbindung c)
übergeht.
130016/061?
Entsprechend Beispiel 5, Jedoch unter Ersatz der im vorliegenden Falle verwendeten anomeren Mischung durch andere
anomere Mischungen von Addukten erhält man die Verbindungen der Tabellen III und IV.
OH
- 46- -
--RV R1
0Η·
R1,
OH
QH
OH
OH
OH
OH
OH
OH
OH
OH
OH
5H
CM, |
CH OCH
2 3 |
CH | CH |
H3 ■ |
3
CH |
C2H5 | |
H | CoH- |
H | CH2OH |
CK2NH2 | CH2NH2 |
CH OH
2 ' |
CH2OH |
CH Cl
2 |
CH2Cl |
CH
CH2OCOC
CH2OH
R'
COCH 3 COCH
COCH
COCJL COCH
COCH 3
COCH 3
COCH 3
CH?
COCH COCH
130016/0Si?
- trr -
R2
R'.
OH | OH |
• CH
3 |
CH2OCH3 | H |
COC H
6 5 |
OH | OH | CH | CH, | H | COCH |
OH | OH | H | CH3 | H | COCH |
OH | OH | 2Η5 | C2H5 | H | COCH^ |
OH | OH | H | U | ||
C2H5 | π | COCH ■χ |
|||
OH | OH | H | CH2OH | H |
COCK-
3 |
OH | OH | CH NH | CH NH | H | COCH, |
2 2 | 2 2 | 3 | |||
OH | OH | CH2OH | CH^OH | H | COCH- |
OH | OH | CH Cl 2 |
CH^Cl | H | COCH3 |
OH | OH | CH | CH OCOCH- | H | CH, |
3 | 2 3 | ||||
5H | OH | CH3 | CH | H | COCH3 |
5H | 5H | H | CH OH | H | COCH |
Beis-piel 6
N,N'-Dicarbobenzyloxy-6'-hydroxy-spectinomycin:
0,4 g N,N-Dicarbobenzyloxy-6'-acetoxyspectinomycin wird
in eine Aufschlämmung aus 0,40 g Dikaliumhydrogenphosphat in 20 ml wasserfreiem Methanol eingetragen, worauf das
Ganze 1,5 h bei Raumtemperatur gerührt wird. Danach wird das Lösungsmittel bei vermindertem Druck entfernt. Der
organische Rückstand wird in 1,590 Methanol enthaltendem
Chloroform gelöst, worauf die Lösung auf 225 g Silicagel chromatographiert wird. Als Eluiermittel wird 1,5% Methanol
enthaltendes Chloroform verwendet. Die produkthaltigen Fraktionen werden miteinander vereinigt und eingeengt,
wobei N,N1-Dicarbobenzyloxy-6'-hydroxy-spectinomycin erhalten
wird.
Entsprechend Beispiel 6, jedoch unter Ersatz des N,N-Dicarbobenzyloxy-6'-acetoxyspectinomycins
durch geeignet substituierte N,N·-Dicarbobenzyloxy-6f-hydroxy-spectinomycine
erhält man die geschützten Analogen der Tabellen V und VI.
49- -
CBz
HO- | HO- |
CH3P- | HO- |
C2H5O- | HO- |
HS- | HO- |
CH5S | HO-' |
C2K5S- | HO- |
H | HO- |
HC- | H- |
HO- | CH5O |
HO- | C2H5 |
HO- | HS- |
HO- | CH3S^ |
HO- | C2H15S- |
HO- | |
HO- | • |
H-
HOCHo-
R5
HOCH2-
CH2OCH2 C2H5
130016/0S1?
CBz CH
B
HOC2H5O-HS-
C2H5S Η—
HO-HO- HO-HO-
HO-HO- HO-HO-
Bl .HOHO-
HO-HO-
ΗΘ-HO- HO-
H-
C2H5-
HS
CH S-C
R1,
H-
R'
HOCHo-
HOCH2-
CH2OCH2 C2H5
N, N'-Biscarbobenzyloxy-2'-O-benzoyl-4f, 5'-didehydrospectinomycin:
0,51 g einer chromatographierten Mischling der gemäß Beispiel 3 hergestellten Anomeren wird in 6,0 ml Acetonitril
gelöst, worauf 0,35 g Kaliumcarbonat zugegeben wird. Das Reaktionsgemisch wird nun gerührt, wobei es gegen atmosphärische
Feuchtigkeit geschützt wird. Nach 46-stündigem Rühren wird der ausgefallene feste Niederschlag abfiltriert
und mit Acetonitril gewaschen. Das Filtrat wird eingeengt. Der hierbei erhaltene Rückstand wird auf 75 ml
Silicagel, das naß in einem 1^-Aceton/Chloroform-Gemisch
gepackt ist, chromatographiert. Hierbei werden Fraktionen
eines Volumens von 20 ml aufgefangen. Nach der 19. Fraktion
wird das Hauptprodukt eines R^-Werts von 0,23 unter Verwendung eines 1:9-Aceton/Chloroform-Gemischs als Laufmittel
eluiert. Die produkthaltigen Fraktionen werden miteinander vereinigt und eingeengt, wobei 0,15 g N,N'-Biscarbobenzyloxy-2f-O-benzoyl-4',5'-didehydrospectinomycin
erhalten wird.
Massenspektrum (Disilyl): 846 (M+), 831 (M-15), 724, 680,
589. Hochauflösend, gefunden: 846.3233,
erforderlich für C45H54N2O12S2: 846.3215.
CD (CH3OH): [ö]^ =-£0000 ί 1200;
I = +19400 i 1200.
I = +19400 i 1200.
UV-Spektrum (in CH,CN): λ 267 (ε = 12600), 232 (ε
J
IUC.
17100).
130016/0617
- 52 -
PMR (CDCl3): 2.10 (S, 3H), 2.80 (S, 3H), 2.88 (S,
5.18 (S, 4H), 5.50 (S, 1H), 6.25 (S, 1H), 7.15 bis 7.70 (M, 13H), 7.90 bis 8.10 & (M, 2H).
CMR in CD3COCD3: 20.1, 31.7, 57.2, 57.3, 60.1, 60.7, 66.1,
67.4, 68.0, 74.6, 74.8, 75.6, 80.5, 94.6, 96.3, 103.4, 128.3, 129.2, 129.6, 130.1, 130.4, 130.6,
134.7, 139.5, 158.4, 168.0, 173.8, 184.4 ppm.
N,Nl-Biscarbobenzyloxy-2-0-acetyl-4l ,5 '-dideliydrospectinomycin:
Eine chromatographierte Mischung der gemäß Beispiel 2 erhaltenen
Anomeren wird in 6,0 ml Acetonitril gelöst, worauf die erhaltene Lösung aiit 0,35 g Kaliumcarbonat versetzt
wird. Danach wird das Reaktionsgemisch gerührt, wobei es gegen atmosphärische Feuchtigkeit geschützt wird. Nach
46-stündigem Rühren wird der ausgefallene Feststoff abfiltriert und mit Acetonitril gewaschen. Das Filtrat wird
eingeengt. Der hierbei erhaltene Rückstand wird auf 75 ml Silicagel, das in einem 1:9-Aceton/Chloroform-Gemisch naß
gepackt ist, chromatographiert. Hierbei werden Fraktionen eines Volumens von 20 ml aufgefangen. Das Hauptprodukt
wird eluiert. Die produkthaltigen Fraktionen werden vereinigt und eingeengt, wobei N,N'-Biscarbobenzyloxy-2-0-acetyl-4',5'-didehydrospectinomycin
erhalten wird.
Entsprechend den Beispielen 7 und 8, jedoch unter Verwendung geeignet substituierter Anomerenmischungen anstelle
der aaO verwendeten Mischung erhält man die geschützten Didehydrospectinomycinanalogen der Tabellen VII und VIII.
130018/0617
-.SS-
H^C<
CB:
HO- | HO- |
CH3O- | HO- |
C2H5O- | HO- |
HS- | HO- |
CH3S- | HO- |
C2H5S- | HO- |
Ti— | EO- |
HO- | H- |
HO- | CH3O- |
HO- | C2H5- |
HO- | H2~ |
HO- | CH?S- |
HO- | C2H5S |
HO- | HO- |
HO- | HO- |
HO- | HO- |
HO- | .HO- |
HO- | HO- |
HO- | HO- |
HO- | HO- |
HO- | HO- |
R'i | R3 | R'15 |
H | H | CH3CO |
H | H | CH3CO |
H | H | CH3CO |
H | H | CH3CO |
H | H | CH0CO •J I |
H | H | ch39o |
H | H | CH39O |
H | H | CH,C0 |
H | H | CH3CO |
H | H | CH3CO |
H | H | CH-.C0 |
H | H | ch39o |
H | H | CH3CH29O |
H | H | CH3CH29O |
CH 0-CH(CH3 )- | H | CH3(CH2)29O |
CH2CCH2- | H | CH3(CH2)2C0 |
C2H5 | H | CH3(CH2) CO |
CH3- | H | CH3(CH2J3-CO |
CH3- | H | isopropionyl |
, C3H7 | H | sec^ utyryl |
C3H7 | H | t-Butyryl |
130016/0617
HO-CH3O- C2H5O-HS-
CH3S- C w c—
C2"5S H-HO-
HO-HO- HO-HO- HO-HO-
HO-HO- HO-HO- 'ho-HO-HO-
HO-
HO-
HO-
HO-
HO-
HO-
HO-
H-
CH3O-
C2H5-
CH3S-C2H5S-
HO-HO-.HO-HO-HO-HO-HO-
H3C CBz
RV
H | H | CH,CO J 1 |
H | H | CH3OO |
H | H | CH3CO |
H | H | CH3CO |
! H | H | CH^CO ■3 1 |
H | H | CH3CO |
H | H | CH3CO |
; H | H | CE3CO |
H | H | CH3CO · |
H | H | CH3OO |
H | H | CH..CO |
H | H | CH3CO- |
H | H | CH3CH2CO |
H | H | CH3CH2CO |
CH 0-CH(CH3 )- | H | CH3(CH2) 2CO |
CH3OCH2- | H | CH3(CH2J2OO |
C2H5 | H | CH3(CH2)3CO |
CH3- | H | CH3 (CH2) 3-C0 |
CH3- | H | iscprcjpionyl |
, C3H | H | sec-Butyryl |
C3H7 | H | t-Butyryl |
130018/0017
- 55 -
N,N·-Biscarbobenzyloxy-4',5'-didehydrospectinomycin:
MeOH · CH„Ν
HO
NCH3
CBr °iCH3 cnZ
1,0 g N,N'-Biscarbobenzyloxy^'-O-acetyl^,5 '-didehydrospectinomycin
wird in eine Aufschlämmung von 0,40 g Dikaliumhydrogenphosphat
in 20 ml wasserfreiem Methanol eingetragen, worauf das Ganze 1,5 h lang bei Raumtemperatur
gerührt wird. Danach wird das Lösungsmittel unter vermindertem Druck entfernt. Die organischen Rückstände
werden in 1,596 Methanol enthaltendem Chloroform gelöst
und auf 225 g Silicagel unter Verwendung eines 1,5% Methanol
enthaltenden Chloroforms als Eluiermittel chromatographiert. Die produkthaltigen Fraktionen werden miteinander
vereinigt und eingeengt, wobei 0,51 g (55#ige Ausbeute) N,N'-Biscarbobenzyloxy-4',5'-didehydrospectinomycin
erhalten wird.
CD (CH3OH): [0]^ = -8300 ί 2100,
i 2100.
- 56° (C 1,0, CH3OH).
130018/061?
CHR (CD3COCD3)J 187.6, 175.8, 157.2, 138.1,.128.4, 101.7,
99.3, 87.7, 76.3, 64.6, 63.8, 67.3, 66.7, 66.3, 65.3, 60.8, 60.0, 31.5, 21.3 ppm.
Massenspektrum: m/e (triTMS): 814 (M+), 799 (M-15).
NjN'-Biscarbobenzyloxy-^1,5'-didehydrospectinomycin:
0,13 g N,N·-Biscarbobenzyloxy-2·-O-benzoyl-4',5'-didehydrospectinomycin
wird in Methanol gelost, worauf die erhaltene Lösung mit 120 mg Kaliumnatriumtartrat, Tetrahydrat
versetzt wird. Danach wird das Ganze bei Raumtemperatur etwa 5 d und dann 8 h bei einer Temperatur von 500C gerührt.
Der hierbei ausgefallene Feststoff wird abfiltriert, Das hierbei angefallene Rohprodukt wird in 2% Methanol
enthaltendem Chloroform aufgenommen und auf 50 ml Silicagel
chromatographiert. Beim Sammeln geeigneter Fraktionen
erhält man sowohl 34 mg Ausgangsmaterialien als auch 19 mg
eines Enonprodukts. Das hierbei erhaltene Reaktionsprodukt entspricht hinsichtlich seiner CMR-Analyse einem gemäß
der deutschen Patentanmeldung P 30 08 631.8 hergestellten
Produkt.
Entsprechend den Beispielen 9 und 10, jedoch unter Ersatz des N,N'-Biscarbobenzyloxy-2'-O-acetyl-4',5'-didehydrospectinomycins
durch geeignet substituierte Didehydrospectinomycinderivate erhält man die geschützten Didehydr
ο spe et inomy c in aji alogen der Tabellen IX und X.
130016/081?
- 57 -
-SS-
CBz B
CBz CH3 | RI1 | |
B | B1 | H |
HO- | HO- | H |
CH3O- | HO- | H |
C2H5O | HO- | H |
HS- | HO- | H |
CH3S- | HO- | H |
C2H5S- | HO- | H |
H- | HO- | H |
HO- | H- | H |
HO- | CH3O- | H |
HO- | C3H5- | H |
HO- | H- | H |
HO- | CH3S- | H |
HO- | C2H5S- | H |
HO- | HO- | H |
HO- | HO- | CH3OCH2- |
HO- | HO- | C2H5 |
HO- | HO- | CH3- |
HO- | HO- | CH3- |
HO- | HO- | C3H7 |
HO- | HO- | |
130016/0617
-έο-
• TABELLE X
R'.
HO-
C2H5O-
HS-CH3S-
C2H5S-
HO-HO- HO-HO-
HO-HO- HO-HO- HO-HO-
HO-HO-HO-
HO-HO-HO-HO-HO-HO-HO-H-
C2H5 H2-
HO-HOHOHO-
HO-HO-HO-
CH3OCH2-C2H5
CH3 CH3
C3H7
130016/081?
Claims (8)
- Patentansprüche ά.Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der allgemeinen Formel:R7 R8 Ibworin bedeuten:R1^ und R1,, die gleich oder verschieden sein können, jeweils ein Wasserstoffatom, einen kurzkettigen Alkylrest, einen Acyloxyalkylrest, einen kurzkettigen Halogenalkylrest, einen kurzkettigen Aminoalkylrest, einen kurzkettigen Alkenylrest, einen kurzkettigen Alkinylrest oder einen Rest der Formeln -OX oder -(CH2)n-0X mit X gleich einem Wasserstoffatom oder einen kurzkettigen Alkyl-, Alkenyl- oder Alkinylrest und η gleich einer ganzen Zahl von 1 bis 4 oder deren Isomere, wobei gilt, daß R1^ und R1, keine Hydroxyreste darstellen dürfen;R1 ein Wasserstoffatom oder einen kurzkettigen Alkylrest;R2, Rc, Rg, Rq und R10, die gleich oder verschieden sein können, jeweils ein Wasserstoffatom oder einen kurzkettigen Alkyl-, Alkenyl- oder Alkinylrest;R,, R,,-Ry und Rg, die gleich oder verschieden sein können, jeweils einen kurzkettigen Alkyl-, Alkenyl- oder Alkinylrest oder eine aus einem Aralkoxycarbonyl-, halogenierten Alkoxycarbonyl- oder Alkoxycarbonylrest bestehende blockierende Gruppe, wobei gilt, daß jeweils einer der Reste R, und R. bzw. Rr7 und R0 für eine blockierende Gruppe steht;A ein Sauerstoff- oder Schwefelatom undB und B1, die gleich oder verschieden sein können, ein Wasserstoffatom, einen Hydroxyrest, einen Alkoxyrest, einen o-kurzkettigen Alkenylrest, einen Thiorest, einen thio-kurzkettigen Alkylrest oder einen thio-kurzkettigen Alkenylrest,dadurch gekennzeichnet, daß man
(a) eine Verbindung der Formel:130016/061"?3028333worin R" »R'3 und R1 die angegebene Bedeutung besitzen, R'. für einen Aroylrst, eien kurzkettigen Alkylrest oder einen Acylrest steht Z ein Halogenatom darstellt und L einer abspaltbaren Gruppe, z.B. Einer Acyloxygruppe, einem Halogenatom, einem o-Sulfonatrest, einem Nitrorest oder einer sonstigen Gruppe, die durch Eliminierung im Ring eine ungesättigste Bindung liefert, entspricht,mit einer Verbindung der Formelworinund ROHK
bis R1n die angegebene BedeutungVIbesitzen zu einer Verbindung der Formel:TTTbworin die verschiedenen Reste die angegebene Bedeutung besitzen, reagieren läßt(b) mit der in Stufe (a) erhaltenen Verbindung unter Bildung einer Verbindung der Formel:130016/0617Hbworin die verschiedenen Reste die angegebene Bedeutung besitzen, in Gegenwart eines Basesystems eine Ringschlußreaktion durchführt und(c) die in Stufe (b) erhaltene Verbindung durch Umsetzung mit Methanol/K^HPO. in eine Verbindung der Formel Ib überführt. - 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung der Formel:worin A, B, B1, R1*» R?» R3» ^7 u11^ % di-e angegebene Bedeutung besitzen und R'2 die Bedeutung der Reste R1.. und R1, besitzt, herstellt.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man N^N'-Bis-carbobenzyloxy-A·1,5 f-didehydrospectinomycin herstellt.
- 4. Anomere und asterische Mischungen von Verbindungen der allgemeinen Formel:130016/0617worin bedeuten:R1,. "bis R'-z» die gleich oder verschieden sein können, jeweils ein Wasserstoffatom, einen kurzkettigen Alkylrest, einen Acyloxyalkylrest, einen kurzkettigen Halogenalkylrest, einen kurzkettigen Aminoalkylrest, einen kurzkettigen Alkenylrest, einen kurzkettigen Alkinylrest oder einen Rest der Formeln -OX oder -(CH2)n-OX mit X gleich einem Wasserstoff atom oder einem kurzkettigen Alkyl-, Alkenyl- oder Alkinylrest und η gleich einer ganzen Zahl von 1 bis 4 oder deren Isomere, wobei gilt, daß R'^, R'< und R1, keine Hydroxyreste darstellen dürfen;R2, R=, Rg, Rg und R^q, die gleich oder verschieden sein können, jeweils ein Wasserstoffatom oder einen kurzkettigen Alkyl-, Alkenyl- oder Alkinylrest;R,, R., R7 und Rg, die gleich oder verschieden sein können, jeweils einen kurzkettigen Alkyl-, Alkenyl- oder Alkinylrest oder eine aus einem Aralkoxycarbonyl-, halogenierten Alkoxycarbonyl- oder Alkoxycarbonylrest bestehende blockierende Gruppe, wobei130016/0617gilt, daß jeweils einer der Reste R, und R^ bzw· R7 und Rg für eine "blockierende Gruppe steht;R1^ einen Aroylrest, einen kurzkettigen Alkylrest oder einen Acylrest;A ein Sauerstoff- oder Schwefelatom undB und B1, die gleich oder verschieden sein können, jeweils ein Wasserstoffatom, einen Hydroxyrest, einen Alkoxyrest, einen o-kurzkettigen Alkenylrest, einen Thiorest, einen thio-kurzkettigen Alkylrest oder
einen thio-kurzkettigen Alkenylrest. - 5. Verbindungen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß sie der Formel:entsprechen, worin B, B1, R,, R^, Ry und R8 die im Anspruch 4 angegebene Bedeutung besitzen und R für einen kurzkettigen Alkylrest mit 1 bis einschließlich 5 Kohlenstoffatom (en) steht. - 6. Verbindungen nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie die Formel:besitzen, worin CBz für einen Carbobenzyloxyrest steht und R die im Anspruch 5 angegebene Bedeutung aufweist.
- 7. N,N-Dicarbobenzyloxy-2'-0-acetyl-6l-acetoxyspectinomycin.
- 8. Verfahren zur Herstellung Anomerer und asterischer Mischungen von Verbindungen der allgemeinen Formel:130016/0617- ö - '" 3028333worin bedeuten:R 1^ bis Rf,, die gleich oder verschieden sein können, jeweils ein Wasserstoffatom, einen kurzkettigen Alkylrest, einen Acyloxyalkylrest, einen kurzkettigen Halogenalkylrest, einen kurzkettigen Aminoalkylrest, einen kurzkettigen Alkenylrest, einen kurzkettigen Alkinylrest oder einen Rest der Formeln -OX oder -(C^^-OX mit X gleich einem Wasserstoffatom oder einem kurzkettigen Alkyl-, Alkenyl- oder Alkinylrest und η gleich einer ganzen Zahl von 1 bis 4 oder deren Isomere, wobei gilt, daß R1^, R'2 und R1, keine Hydroxyreste darstellen dürfen;TL ein Wasserstoffatom oder einen kurzkettigen Alkylrest;Rc» Rgt Rq und R^q, die gleich oder verschieden sein können, jeweils ein Wasserstoffatom oder einen kurzkettigen Alkyl-, Alkenyl- oder Alkinylrest;R^, Rr, R7 und Rg, die gleich oder verschieden sein können, jeweils einen kurzkettigen Alkyl-, Alkenyl- oder Alkinylrest oder eine aus einem Aralkoxycarbonyl-, halogenierten Alkoxycarbonyl- oder Alkoxycarbonylrest bestehende blockierende Gruppe, wobei gilt, daß jeweils einer der Reste R, und R^ bzw. Ry und R8 für eine blockierende Gruppe steht;A ein Sauerstoff- oder Schwefelatom; undB und B^, die gleich oder verschieden sein können, jeweils ein Wasserstoffatom, einen Hydroxyrest, einen Alkoxyrest, einen o-kurzkettigen Alkenylrest, einen Thiorest, einen thio-kurzkettigen Alkylrest oder einen thio-kurzkettigen Alkenylrest,dadurch gekennzeichnet, daß naneine Verbindung der allgemeinen Formel:0-R\worin R1^1 R'^, R1* und R1 die angegebene Bedeutung besitzen, Z für ein Halogenston steht und R1^ einen Aroylrest, einen kurzkettigen Alkylrest oder einen Acylrest darstellt,mit einer Verbindung der FormelVIworin A, B, B. und R_ bis R^0 die angegebene Bedeutung besitzen, zu einer Verbindung der allgemeinen Formel:\ R■_, reagieren läßt R31° "OR Ά IVa130016/0617(b) mit der in Stufe (a) erhaltenen Verbindung unter Bildung einer Verbindung der Formel:HIaworin die verschiedenen Reste die angegebene Be deutung besitzen, mittels Silicagel eine Ringschlußreaktion durchführt unddie in Stufe (b) erhaltene Verbindung ineine Verbinduna der Fonr?el Ia überfuhrt.
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8128 | New person/name/address of the agent |
Representative=s name: HENKEL, G., DR.PHIL. FEILER, L., DR.RER.NAT. HAENZ |
|
8141 | Disposal/no request for examination |