DE3026232C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Größenanzeige einer Unwucht beim Auswuchten von Rotoren - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Größenanzeige einer Unwucht beim Auswuchten von RotorenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung gemaß
dem Oberbegriff des Anspruchs 2.
Bei einem derartigen Verfahren und einer derartigen Vorrichtung ist es insbesondere für den Einsatz beim
Betriebsauswuchten bekannt, zur Ermittlung der Ausgleichsgewichtsgrößen und -phasenlagen für rotierende
Maschinenteile in einer oder mehreren Ebenen zur Ermittlung von Einflußkoeffizienten des Schwingungssysiems
neben Meßläufen zur Bestimmung der Ausgleichsgewichtsgrößen
in den entsprechenden Ausgleichsebenen Meßläufe ohne Testgewichte durchzuführen und anschließend Testläufe durchzuführen, bei
denen jeweils in den Ausgleichsebenen zusätzliche bekannte Testgewichte am Rotor angebracht werden. Die
Ergebnisse bei den Meßläufen zur Ermittlung der Urunwuchten und der Testläufe werden in einen elektronisehen
Rechner eingebracht und bei der Berechnung der Ausgleichsgewichtsgrößen und -phasenlage verwendet.
Auf diese Weise werden die Einflußkoeffizienten des Schwingungssystems bei der Berechnung der Ausgleichsgewichtsgrößen
und -phasenlagen berücksichtigt (DE-OS 27 56 829).
Bei dem bekannten Verfahren und der bekannten Vorrichtung ist es aufgrund der Umstände beim Betriebsauswuchten,
bei welchem der zu messende Rotor an Ort und Stelle in der Einrichtung, in welcher er seine
betriebliche Verwendung findet, gemessen wird, notwendig, zur Erzielung der Anzeige der Ausgleichsgewichtsgrößen
und -phasenlagen mehrere Meß- und Testläufe pro Ausgleichsebene durchzuführen. Bedingt
durch die erschwerten Bedingungen beim Betriebsso wuchten ist dieser hohe Aufwand erforderlich.
Ferner sind aus den deutschen Auslegeschriften 27 32 738 und 27 01 876 Vorrichtungen zum Auswuchten
von Rotoren, insbesondere von Kraftfahrzeugrädern in zwei Ausgleichsebenen, bekannt, bei denen der
Rotor auf einer Aufspannwelle angeordnet ist und bei denen die Aufspannwelle direkt oder über ein Zwischengehäuse
mittels Meßwertaufnehmern gegenüber dem Maschinengehäuse abgestützt sind. Des weiteren
weisen die bekannten Vorrichtungen Unwuchtmeßeinrichtungen zur Ermittlung und Anzeige der Unwucht
nach Größe und Richtung auf.
Zur Eichung der bekannten Auswuchtmaschinen wird ein vollständig ausgewuchteter Rotor auf die Aufspannwelle
aufgespannt und eine künstliche Unwucht durch Hinzufügen einer Masse bekannter Größe erzeugt. Diese
eingesetzte Unwucht wird nun in einem Meßlauf mittels der Unwuchtmeßeinrichtung nach Größe und Phasenlage
gemessen und die Anzeigeinstruinente der Aus-
wuchtmaschine entsprechend einjustiert
Nur mit erheblichem Aufwand, insbesondere durch Einsatz aufwendiger Bauteile, läßt sich dieser einmal
einjustierte Zustand für längere Zeit erhalten, um die durch die Unwucht erzeugten Kräfte unbeeinflußt von
Temperatur und Langzeitalterung in elektrische Signale umzuwandeln. Insbesondere wird von den Meßwertaufnehmern
und der gesamten Meßelektronik ein konstantes Verhalten über einen langen Zeitraum hin gefordert.
Weiterhin ist es notwendig, daß der zuvor beschriebene
zeitaufwendige und umständliche Kalibriervorgang relativ häufig durchgeführt werden muß, um eine sichere
Auswuchtung zu gewährleisten.
Aufgabe der Ei findung ist es daher, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zur Größenanzeige der Unwucht beim Auswuchten von Rotoren der eingangs genannten Art
zu schaffen, bei dem selbst dann, wenn die Meßeinrichtrng im Lauf der Zeit beeinflußt wurde, weitestgehend
unabhängig von den äußeren und inneren cJnflüssen auf
die Unwuchtmeßeinrichtung immer eine genaue Anzeige der Unwucht gewährleistet wird.
Diese Aufgabe wird bei der Erfindung verfahrensmäßig
durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 und vorrichtungsmäßig durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 2 gelöst.
In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung angegeben.
In der älteren DE-OS 30 02 121 wird zur Erzielung einer Selbsteichung von Meßwerten in einer Radauswuchtmaschine
vorgeschlagen, die in einem Rechner aus den Meßwerten errechneten Größen für die r'hasenlage
und Ausgleichsgewichte mit durch Vergleich mit fest vorgegebenen Spannungswerten abgeleiteten
Korrekturwerten zu beaufschlagen. Im Gegensatz dazu wird bei der Erfindung die Eichung in jedem Meßlauf
abgeleitet von dem in jedem Meßlauf mitumlaufenden bekannten Unwuchterreger.
Durch die Ei findung ist sichergestellt, daß eine fortwährende
Kalibrierung der Größenanzeige der Unwucht durchgeführt wird, ohne daß ein separater Kalibriervorgang
notwendig wird. Es ergibt sich insbesondere auch jeweils eine Eichung der Meßwertaufnehmer.
Bei Anwendung der Erfindung wirken auf die Meßwertaufnehmer während des Meßlaufes Kräfte bekannter
Größe, aber zur Rotorfrequenz differenten Frequenz ein. Die von den Meßwertaufnehmern aufgenommenen
Meßwerte werden nachfolgend getrennt in Abhängigkeit ihrer Frequenz ausgewertet, wobei die Kräfte
bekannter Größe in einem Vergleicher mit gespeicherten festen Sollwertgrößen, die bevorzugt den Kräften
bekannter Größen entsprechen, verglichen werden und entsprechend der Vergleichsvorgänge die Anzeige
der Unwuchtgröße des Rotors beeinflußt wird.
In vorteilhafter Weise können die Kräfte bekannter Größen durch eine Hilfswelle erzeugt werden, die ein
Teil des Antriebsmotors sein kann, und mit der Aufspannwelle über Zahnräder oder einen Zahnriemen verbunden
ist.
Die Verbindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
F i g. 1 zeigt schematisch den mechanischen Aufbau eines Ausführungsbeispiels und
Fig. 2 die Meßeinrichtung im Blockschaltbild des Ausführungsbeispiels.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist in einem bekannten und daher nicht näher dargestellten Auswuchtmaschinengehäuse
5 iine Aufspannwelle 1 in einem Lagergehäuse 2 drehbar gelagert. Das Lagergehäuse
2 ist über drei Meßwertaufnehmer, von denen zwei Meßwertaufnehmer 3 und 4 dargestellt sind, in
zwei Ebenen gegenüber dem Maschinengehäuse 5 abgestützt An dem Lagergehäuse 2 ist ein Antriebsmotcr
6 befestigt Der Antriebsmotor 6 ist mit der Aufspannwelle 1 über Zahnräder oder über einen Zahnriemenantrieb
7 verbunden, um eine phasengetreue Drehverbindung herzustellen.
An dem Antriebsmotor 6 können Zusatzscheiben, insbesondere ein Lüfterrad 8 und/oder eine Zahnriemenscheibe
9 mit einer definierten Unwucht versehen sein, wobei eine Achse 25 des Antriebsmotors 6 als parallel
zur Aufspannwelle 1 angeordnete Hilfswelle eingesetzt wird. Die Kräfte bekannter Größen können aber auch
mii anderen geeigneten Mitteln während des Meßlaufes auf die Meßwertaufnehmer 3 und 4 einwirken.
Zur besseren Selektion weisen der Antriebsmotor 6 und die Aufspannwelle 1 unterschiedliche Drehzahlfrequenzen
auf, wobei insbesondere ein geradzahliges Drehzahlverhältnis, z. B. 1 :2 sich als geeignet herausgestellt
hat.
Auf die Aufspannweüe 1 kann mittels bekannter Mittel
der vorzugsweise in zwei Ebenen auszuwuchtende Rotor, in dem gezeigten Beispiel ein Kraftfahrzeugrad
10, aufgespannt werden.
Die von den Meßwertaufnehmern 3 und 4 aufgenommenen Unwuchtkräfte werden einer Unwuchtmeßeinrichtung
11 weitergeleitet, in der insbesondere in getrennten
Meßkanälen 12—15 die Unwuchtkräfte getrennt nach ihrer Frequenz und Meßebene verarbeitet
werden. Der Unwuchtmeßeinrichtung 11 kann auch mittels bekannter und daher nicht näher dargestellten
Mitteln ein Phasenbezugssignal eingegeben werden.
Die Ausgangsspannungen der Meßkanäle 13 und 15, die der Unwucht der Hilfswelle entsprechen, werden
nachgeschalteten Vergleichern 16 und 17 zugeleitet Aus Sollwertspeichern 18 und 19, die vorzugsweise getrennt
entsprechend den Meßebenen zugeordnet sind, werden die Vergleichsgrößen den Vergleichern 16 und
17 eingegeben, deren Ausgänge dann Empfindlichkeitseinsteller vorzugsweise in Form von Multiplizierern 20
und 21 steuern.
Die Multiplizierer 20 und 21 sind den Meßkanälen 12 und 14 nachgeschaltet, die die I 'nwucht des auszuwuchtenden
Rotors 10 nach Größe und Richtung ermitteln. Die von den Multiplizierern 20 und 21 beeinflußten Unwuchtgrößen
werden dann einem Ebenenrechner 22 zugeleitet, der in bekannter Weise eine Ebenentrennung
der gemessenen Unwuchtkräfte entsprechend den vorgegebenen Ausgleichsebenen / und r des Rotors 10
durchführt. Diesem Ebenenrechner 22 können Anzeigeinstrumente 23 und 24 zur Anzeige der Unwucht nach
Größe und Richtung bzw. in Komponenten nachgeschaltet sein.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Verfahren zur Größenanzeige einer Unwucht beim Auswuchten von Rotoren, z. B. Kraftfahrzeugrädern,
insbesondere in zwei Ausgleichsebenen, bei dem der Unwuchtmeßwert eines Unwuchterregers
mit bekannter Größe mit einem diesem Unwuchterreger entsprechenden Sollwert verglichen wird und
die in einem Meßlauf ermittelten Unwuchtgrößen durch dieses Vergleichsergebnis beaufschlagt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß bei jedem Meßlauf die Unwuchtkräfte des Unwuchterregers
mit bekannter Größe gemessen und mit dem Sollwert verglichen werden und daß die im jeweiligen
Meßlauf ermittelten Unwuchtgrößen für den Rotor mit dem in diesem jeweiligen Meßlauf erzielten
Vergleichsergebnis beaufschlagt werden.
2. Vorrichtung zur Größenanzeige der Unwucht beim Auswuchten von Rotoren mit einer von einem
Antriebsmotor angetriebenen Aufspannwelle für den Rotor, die mittels Meßwertaufnehmer gegenüber
einem Maschinengehäuse abgestützt ist, einer Unwuchtmeßeinrichtung zur Ermittlung und Anzeige
der Unwucht nach Größe und Richtung, die je nach Anzahl der Ausgleichsebenen einen oder mehrere
an die Meßwertaufnehmer angeschlossene Meßkanäle für die im Meßlauf ermittelten Unwuchtwerte des Rotors aufweist, und einem zusätzlichen
über die Meßwertaufnehmer gegenüber dem Maschinengehäuse abgestützten umlaufenden Unwuchterreger,
der bekannte Unwuchtkräfte abgibt, zur Durchführung eines Verfahrens nach Anspruch
I1 dadurch gekennzeichnet, daß die Unwuchtkräfte
des zusätzlichen Unwuchterregers mit einer zur Umlauffrequenz des Rotors (10) unterschiedlichen
Frequenz auf die Meßwertaufnehmer (3, 4) einwirken, die zur Ermittlung der Unwuchtwerte des Rotors (10) dienen, und von dort Unwuchtwerte
des Rotors (10) und die Urwuchtkräfie des zusätzlichen Unwuchterregers in getrennte, auf
die entsprechenden Frequenzen ansprechende Meßkanäle (12, 14 bzw. 13,15) weitergeleitet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßwertaufnehmer (3,4) über die
die Unwuchtkräfte des bekannten Unwuchterregers weiterleitenden Meßkanäle (13, 15) an jeweils mit
einem Sollwertspeicher (18,19) verbundene Vergleicherschaltungen (16, 17) angeschlossen sind, deren
Ausgang mit jeweils einem Empfindlichkeitseinsteller (20,21) verbunden ist, der bzw. die die Größenanzeige
der Unwucht des Rotors (10) in Abhängigkeit ' vom Vergleichsergebnis beeinflußt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der zusätzliche Unwuchterreger bekannter
Größe auf einer zur Aufspannwelle (1) parallel angeordneten Hilfswelle (25) vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsteile (25) Teil des Antriebsmotors (6) für die Aufspannwelle ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufspannwelle (1) und die
Hilfswelle (25) über Zahnriemen (7) oder Zahnräder miteinander in Drehverbindung stehen.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufspannwelle (1)
und die Hilfswelle (25) in einem geradzahligen Drehzahlverhältnis zueinander stehen.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die den zusätzlichen
Unwuchterreger bekannter Größe tragende Hilfswelle (25), die Aufspannwelle (1) und der für diese
beiden Wellen gemeinsame Antriebsmotor (6) an einem gemeinsamen Rahmen (Lagergehäuse 2) gelagert
sind, der über die Meßwertaufnehmer (3,4) am Maschinengehäuse (5) abgestützt ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß als Empfindlichkeitseinsteller Multiplizierer (20, 21) zur Anwendung kommen, deren Ausgänge
mit den Eingängen eines Ebenenrechners (22) verbunden sind.
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