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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von homogenem,
isotropem Graphit mit hoher Dichte.
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Das Verdichten von Graphit kann dazu angewandt werden, verschiedene
Eigenschaften von synthetischem polykristallinem Graphit zu verbessern. Die Dichtesteigerung
als solche ist für gewisse Anwendungszwecke erwünscht. In anderen Fällen ist es
bevorzugt, gleichzeitig andere physikalische Eigenschaften, wie die Druckfestigkeit,
die Biegefestigkeit und die Zugfestigkeit zu erhöhen. Die theoretische Dichte des
Graphits von 2,26 g/cm³ wurde mit synthetischen Graphitgegenständen niemals erreicht.
Es wurden jedoch scheinbare oder gemessene Dichten von 2 g/cm3 und geringfügig darüber
durch Verdichtungsmaßnahmen erreicht.
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Es ist eine Vielzahl solcher Techniken bekannt. Diese bestehen im
allgemeinen darin, ein graphitiertes Vorprodukt, d. h. ein Substrat, zu imprägnieren
und bei hoher Temperatur einem isostatischen Druck auszusetzen. Wenngleich es mit
diesen Verfahrensweisen möglich ist, die Dichte in signifikanter Weise zu erhöhen,
führen sie nicht zu einer Verbesserung der Festigkeitseigenschaften des Materials.
Dies scheint eine Folge der Kombination der Eigenschaften des Graphitausgangsmaterials
und der Verfahrensbedingungen zu sein.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, ein verbessertes
Verfahren zur Steigerung der Dichte von Graphit anzugeben bzw. ein Verfahren anzugeben,
mit dem es gelingt, die Dichte von synthetischem polykristallinem Graphit zu steigern
und gleichzeitig andere Eigen-
schaften des Materials, wie die Druckfestigkeit,
die Zugfestigkeit und die Biegefestigkeit in optimalem Umfang zu verbessern, ohne
daß hierdurch erwünschte Eigenschaften, wie die Kristallstruktur, die Porenstruktur
und/oder das Isotropieverhältnis beeinträchtigt werden, so daß man ein Produkt mit
den erwünschten physikalischen und Isotropieeigenschaften erhält, das Dichten oberhalb
2 g/cm3 aufweist und wobei diese Eigenschaften durch eine minimale Anzahl von Imprägnierzyklen
erreicht wird.
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Es hat sich gezeigt, daß diese Aufgabe durch vorsichtige Auswahl der
Graphit-Ausgangsmaterialien und durch eine Korrelation der angewandten Temperaturen
und Drücke bei den Maßnahmen des Carbonisierens bzw. Verkokens oder Verkohlens,
der ärmebehandlung und der Umwandlung in Graphit (Graphitieren) gelöst werden kann.
Dies bedeutet nicht, daß die eine oder die andere der oben angegebenen Eigenschaften
nicht mit Hilfe anderer Verfahrensweisen erzielt werden können. So sind verschiedene
bekannte Verfahren dazu geeignet, Graphite mit Dichten von 2 g/cm³ oder geringfügig
darüber zu bilden. Beispiele hierfür sind das Verfahren des isostatischen Hitzeverpressens
(HIP-Verfahren), das Verfahren der Druckwärmebehandlung und das Verfahren der isostatischen
Hitze-Druck-Carbonisierung (HIPC-Verfahren). Diese Verfahren sind in der Literatur
beschrieben, beispielsweise in der US-PS 3 517 092 und Zeitschriften, wie Nuclear
Graphite, Dragon Project Symposion, veröffentlicht von der Organization for European
Economic Cooperation, European Nuclear Energy Agency (Juli 1961).
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Wenngleich man mit Hilfe dieser Verfahrensweisen annehmbar hohe Dichten
zu erreichen in der Lage ist, sind hierfür Kombinationen von hohen Drücken und Temperaturen
erforderlich, die zur Folge haben, daß man nicht die besten Isotropieverhältnisse
oder Druckfestigkeiten, Biegefestigkeiten und Zugfestigkeiten erreicht.
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Gegenstand der Erfindung ist daher das Verfahren gemäß Hauptanspruch.
Die Unteransprüche betreffen besonders bevorzugte Ausführungsformen dieses erfindungsgemäßen
Verfahrens.
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Mit Hilfe dieses erfindungsgemäßen Verfahrens ist es möglich, homogene,
isotrope Graphitgegenstände mit Dichten von mindestens etwa 2 g/cm³, Druckfestigkeiten
von mindestens etwa 1406 kg/cm2 (20000 psi), vorzugsweise mindestens 1758 oder 2109
kg/cm2 (25000 oder 30000 psi), Biegefestigkeiten von mindestens etwa 562 kg/cm²
(8000 psi), vorzugsweise mindestens 703 kg/cm2 (loooo psi), Zugfestigkeiten von
mindestens etwa 703 kg/cm2 (loooo psi) und Isotropieverhältnissen von etwa 1,o5
oder weniger herzustellen. Bei diesem erfindungsgemäßen Verfahren werden vorgebildete,
synthetische, polykristalline Graphitsubstrate mit einem hohen Anteil an offener
Porosität in einem oder mehreren Zyklen bei miteinander in Wechselwirkung stehenden
Temperaturen und Drücken imprägniert, carbonisiert bzw. verkohlt oder verkokt, wärmebehandelt
und in Graphit umgewandelt bzw. graphitiert, wodurch die gewünschte Steigerung der
Dichte bei minimaler Verschlechterung der Graphitstruktur und der Isotropie-Eigenschaften
erreicht wird.
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Die Erfindung sei im folgenden näher unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen erläutert. In den Zeichnungen zeigen Fig. 1 die Zeit-Temperatur-Abhängigkeit
der typischen Wärmebehandlung (rechter Rand) und von Graphitierzyklen (linker Rand),
und Fig. 2 eine Mikrophotographie, die in loo-facher Vergrößerung eines mit Hilfe
des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellten verdichte-
ten Graphitgegenstandes
wiedergibt.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendet man als Graphitsubstrate
vorgebildete, homogene, isotrope, synthetische polykristalline Graphite mit spezifischer
Porosität und Porengrößenverteilung. Sie sind in jeglicher struktureller Hinsicht
isotrop, dadurch, daß sie sehr geringe (weniger als 5 %) dimensionsabhängige Änderungen
im Hinblick auf die Festigkeit, die elektrische Leitfähigkeit oder die thermische
Leitfähigkeit zeigen. Diese Eigenschaft wird durch das Isotropieverhältnis definiert,
das erfindungsgemäß etwa 1,o5 oder weniger, vorzugsweise etwa 1,o3 oder weniger,
betragen sollte. Der hierin verwendete Ausdruck "Isotropieverhältnis" steht für
das Verhältnis des spezifischen elektrischen Widerstandes in Richtung von zwei der
möglichen drei Raumrichtungen.Das Substrat sollte eine relativ hohe Dichte im Bereich
von etwa 1,6 bis etwa 1,95 und vorzugsweise etwa 1,75 bis etwa 1,95 g/cm³ aufweisen
und demzufolge eine entsprechend niedrige Porosität besitzen, die weniger als etwa
35 %, im allgemeinen etwa 15 bis etwa 35 % und bevorzugter etwa 25 bis etwa 35 %
beträgt. Von besonderer Bedeutung ist der Anteil der Porosität, die ineinander übergeht,
d. h. verbunden ist und mit der Oberfläche des Substrats in Verbindung steht. Diese
Porosität steht einer Imprägnierung zur Verfügung, ohne daß die Matrixstruktur modifiziert
wird, wie es nachfolgend noch näher erläutert wird.
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Es hat sich gezeigt, daß der erfindungsgemäße Zyklus des Imprägnierens,
Carbonisierens (Verkokens bzw. Verkohlens), Wärmebehandelns und Graphitierens (Umwandlung
in Graphit) besonders gut anwendbar ist auf eine bestimmte Klasse von Graphiten,
bei denen mindestens 50 %, im allgemeinen mindestens 60 % und vorzugsweise mindestens
70 % der Porosi-
tät eine solche zugängliche Porosität ist. Die
Menge der offenen Porosität und die Anfangsdichte des Substrats müssen so hoch sein,
daß es mit Hilfe der nachstehend angegebenen Verfahrens grenzbedingungen möglich
ist, das Ziel eines Produkts mit einer Dichte von 2 g/ cm3 zu erreichen. Es hat
sich beispielsweise gezeigt, daß man ein Produkt mit einer Dichte von 2 g/cm3 in
einer Stufe mit einem Imprägniermittel mit einem Verkokungswert oder einer Verkohlungszahl
von 85 e (unter den Carbonisierungsbedingungen) herstellen kann, wenn man ein Substrat
mit einer Dichte von 1,80 g/cm³ und einer offenen Porosität, die 70 % der Gesamtporosität
entspricht, verwendet und beim Imprägnieren-Carbonisieren einen Druck von 1034 bar
(15000 psi) anwendet. (Beispiele für Carbonisier/Wärmebehandlungs/Graphitier-Temperaturzyklen
werden in den nachfolgenden Beispielen gegeben.) Im Gegensatz dazu kann man bei
Anwendung ähnlicher Bedingungen, d. h. einem Carbonisierungsdruck von 1034 bar (15000
psi) und einem Imprägniermittel mit einem Verkokungswert von 85 % die Zieldichte
von 2,o g/cm³ unter Verwendung eines Substrats mit einer Dichte von 1,85 g/cm³ und
einer offenen Porosität von 60 % erzielen. In ähnlicher Weise ist eine offene Porosität
von lediglich etwa 50 % erforderlich, um die Zieldichte mit einem Substrat mit einer
Anfangsdichte von 1,90 g/cm3 zu erreichen.
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Die erfindungsgemäß verwendeten Substrate sind weiterhin dadurch gekennzeichnet,
daß sie eine gleichförmige, feinporige Struktur (mit durchschnittlichen Porendurchmessern
im Bereich von etwa o,5 bis etwa 5 um) und eine relativ enge Poren- und Teilchengrößen-Verteilung
aufweisen. Typischerweise liegen 9o % des zur Verfügung stehenden Porenvolumens
in Form von Poren mit Durchmessern von weniger als etwa 20/um, im allgemeinen weniger
als etwa 10 /um und bevorzugter weniger als etwa 5/um vor. Die Ma-
trixteilchen
sind vorzugsweise im wesentlichen sphärisch bei durchschnittlichen Durchmessern
von im allgemeinen unterhalb 1oXum, vorzugsweise im Bereich von 1 bis 5/um.
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Die Substrate bestehen im wesentlichen aus synthetischem, polykristallinem
Graphit, wobei vorzugsweise mindestens 98 % des Kohlenstoffs in der kristallinen
Graphitmatrix enthalten sind. Solche Graphite sind im Handel erhältlich (beispielsweise
die Produkte AXiM, AXF, AXT, EDM-2 und EDM-3 der Firma Poco Graphite, Inc., P.O.
Box 2121, Decatur, Texas 76234). Typische Kenndaten eines unter diese Definition
fallenden Substrats (Poco AXT) sind in der nachstehenden Tabelle zusammengestellt.
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TABELLE Eigenschaften des Graphits (Poco AXT) -Durchschnittliche
Teilchengröße 2/um Durchschnittlicher Porendurchmesser 1,1 Scheinbare Dichte 1,68
g/cm3 Druckfestigkeit 984 kg/cm2 (14000 psi) Biegefestigkeit 422 kg/cm2 (6000 psi)
Spezifischer elektrischer Widerstand 23,1-10 4Q.cm (9,110 (ohm-inch) Wärmeausdehnungskoeffizient
7, s(Raumtesperatur bis 1000°Cx10-6 cm/cm0c) Shore-Härte 67 Neben den oben angegebenen
Eigenschaften besitzen diese Substrate vorzugsweise die folgenden Eigenschaften,
um die größtmögliche Verbesserung der Festigkeitseigenschaften zu erreichen. Sie
sollten eine Porosität von mindestens 15 %,
jedoch nicht mehr als
35 % aufweisen, wovon mindestens 50 % in Form der oben beschriebenen offenen Porosität
vorliegen. Sie sollten Dichten von mindestens etwa 1,6 g/cm3, Druckfestigkeiten
von mindestens etwa 633 kg/cm2 (9ooo psi), Biegefestigkeiten von mindestens etwa
422 kg/cm2 (6000 psig) und Zugfestigkeiten von mindestens etwa 457 kg/cm2 (6500
psi) aufweisen.
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Das Substrat kann durch Verformen oder durch maschinelles Bearbeiten
in jede beliebige Form gebracht werden.
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Die Dicke des Gegenstandes beeiffflußt jedoch den Wirkungsgrad der
Imprägnierung bei einer gegebenen Kombination von Imprägniermittel, Druck, Temperatur,
Zeit und Zyklus zahl. Die nachstehenden Beispiele verdeutlichen Bedingungen, die
dazu geeignet sind, die geltend gemachten Vorteile mit Gegenständen bestimmter Größe
zu erreichen. Vergleichbare Imprägnierungswirkungsgrade - kann man mit größeren
Gegenständen dadurch erreichen, daß man die Viskosität des Imprägniermittels vermindert,
den beim Imprägnieren angewandten Druck (innerhalb der hierin angegebenen Grenzen)
erhöht, die Imprägnierdauer verlängert, mindestens während der frühen Stufen der
Carbonisierungsmaßnahme unter Druck längere Wärmebehandlungszyklen anwendet oder
beliebige dieser Maßnahmen miteinander kombiniert. Mit Hilfe dieser Verfahren wurden
Substrate mit einem kleinsten Durchmesser von 20,3 cm (8 inch) mit Erfolg in ihrer
Dichte gesteigert. Größere Substrate kann man in größeren Druck-Carbonisierungsvorrichtungen
behandeln.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird der Gegenstand
in einen Druckbehälter, wie einen Druckautoklaven, eingebracht, der dazu geeignet
ist, den angewandten Temperaturen und Drücken zu widerstehen.
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Dann wird ein Vakuum angelegt, das dazu ausreicht, die
Hauptmenge
des Gases aus dem Inneren des Gegenstandes zu entfernen. Der Druck sollte auf einen
Wert von weniger als 133 mbar (loo mmHg), im allgemeinen von weniger als 67 mbar
(50 mmHg) und vorzugsweise von weniger als 13 mbar (1o mmHg) erniedrigt werden und
während mindestens drei Minuten bei diesem Wert gehalten werden, um ein angemessenes
Evakuieren zu bewirken. Das Evakuieren kann dadurch beschleunigt werden, daß man
entweder den Druck noch stärker vermindert oder die Temperatur des Substrats erhöht,
beispielsweise auf eine Temperatur von 930C (2000F) oder gegebenenfalls höher.
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Dann wird das Imprägniermittel schnell bei einer Temperatur, die etwa
2o0C, vorzugsweise mindestens So0C, oberhalb des Schmelzpunkts des Imprägniermittels
liegt, um eine niedrige Viskosität sicherzustellen, in den Druckbehälter eingeführt.
Die Imprägniermittelmenge sollte dazu ausreichen, den Gegenstand vollständig zu
bedecken und eine angemessene Imprägnierung sicherzustellen. Dann wird das gegebenenfalls
noch vorhandene Vakuum belüftet, worauf der Gegenstand carbonisiert bzw. verkohlt
oder verkokt wird, um das Imprägniermittel zu verkoken bzw. in Verkokungsrückstände
bzw. Kohlenstoff umzuwandeln.
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Es versteht sich, daß das erfindungsgemäße Verfahren im Hinblick auf
die Temperatur/Druck-Beziehungen während einer jeden Stufe und bei den übergängen
zwischen den Stufen der Imprägnierung, des Carbonisierens, der Wärmebehandlung und
des Graphitierens stark variiert werden kann. Das Verfahren kann in der Weise geführt
werden, daß sich eine deutliche Grenzlinie zwischen zwei oder sämtlichen dieser
Behandlungsstufen ergibt. Andererseits kann man eine Behandlungsstufe, wie das Imprägnieren,
durch graduelle Veränderung der Temperaturen und Drücke allmählich in die nächste
Behandlungsstufe (Carbonisieren)
überführen. Man kann das Carbonisieren,
Wärmebehandeln und Graphitieren nacheinander durchführen, ohne das Substrat aus
der Vorrichtung zu entnehmen. Aus Gründen der Einfachheit werden sämtliche Stufen
des Zyklus im folgenden als Imprägnier-Graphitier-Zyklus bezeichnet, der sämtliche
Variationen der Verfahrensabfolge einschließt.
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In ähnlicher Weise kann man jede der aufeinander abfolgenden Stufen
modifizieren, um die Ergebnisse zu verbessern. Somit kann man ein in der oben beschriebenen
Weise imprägniertes Substrat vor dem Erhitzen während einer gewissen Zeitdauer,
beispielsweise während 1 bis 2 Stunden, einem erhöhten Druck von beispielsweise
7,o3 bis 21,1 bar (ioo bis 300 psi) aussetzen, um das Imprägniermittel vollständig
durch den Gegenstand zu treiben. In der Tat sind solche Maßnahmen bevorzugt, insbesondere
für Gegenstände mit größeren Minimalquerschnitten. Ersichtlich kann man in dieser
Phase auch geringfügig erhöhte Temperaturen von beispielsweise 93 bis 149 0C (200
bis 3000F) aufrechterhalten, um eine niedrige Viskosität des Imprägniermittels sicherzustellen.
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Die Imprägniermittel sind Materialien, die gut bekannt sind und weit
unterhalb der Imprägniertemperatur liegende Schmelzpunkte und hohe Verkokungswerte
bzw. Kohlenstoffgehalte aufweisen. Typischerweise schließen sie Erdölpeche und Kohlenteerpeche
sowie Harze, wie Phenolharze, beispielswiese Phenol-Formaldehyd-Harze, Furfuralalkohol-Harze
etc., ein, die Schmelzpunkte von etwa 200C oder weniger, Kohlenstoff/Wasserstoff-Atomverhältnisse
von mindestens etwa 1,6, vorzugsweise mindestens etwa 1,65, und Verkokungswerte
oder Verkohlungswerte von mindestens etwa 60 % und vorzugsweise mindestens etwa
70 % bei den erfindungsgemäß angewandten Carbonisierungstemperaturen und -drücken,
aufweisen.
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Die Erdöl- und Kohlenteerpeche enthalten vorzugsweise weniger als
20 Gew.-% und im allgemeinen weniger als 10 Gew.-% benzolunlösliche Anteile. Die
in Benzol unlöslichen Anteile sind sehr feinteilige, suspendierte Teilchen, die
nicht in die feinen Poren dieser Substrate eindringen und die Oberfläche des Gegenstandes
verstopfen.
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Dieses Ergebnis kann dadurch verhindert werden, daß man Imprägniermittel
verwendet, die wenig oder keine in Benzol unlöslichen Anteile enthalten.
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Die nachstehenden Beispiele verdeutlichen die Tatsache, daß die verwendeten
synthetischen Harze auch die Dichte und die Festigkeit des Gegenstandes in wirksamer
Weise erhöhen. Sie können jedoch während der Stufe des Graphitierens nicht vollständig
in Graphit umgewandelt werden.
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Somit sollten die Erdöl- und Kohlenteerpeche dann verwendet werden,
wenn im wesentlichen reine Graphitgegenstände hergestellt werden sollen. Dennoch
können die Harze im wesentlichen vollständig carbonisiert werden und fallen somit
unter den breiten, weniger bevorzugten Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
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Die Viskosität der Pech- oder Harz-Imprägniermittel kann durch die
Zugabe geringer Mengen entweder carbonisierbarer oder verdampfbarer Lösungsmittel
vermindert werden. Für sowohl die Erdöl- als auch Kohlenteerpeche sind Benzol und
andere aromatische Lösungsmittel, wie Xylole und Toluol, geeignete Lösungsmittel.
Durch Anwendung geringer Mengen dieser Lösungsmittel, beispielsweise 5 bis 1o %,
erreicht man eine wesentliche Verminderung der Viskosität.
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Die Harz- Imprägniermittel besitzen den Vorteil, daß sie in situ gebildet
werden können. Somit kann man den Gegenstand mit den Monomeren, die mit einem relativ
sta-
bilen Katalysator vorvermischt worden sind, imprägnieren und
in den Poren polymerisieren. Beispielsweise kann man das Substrat mit einer Mischung
aus Phenol und Formaldehyd, die etwa o,5 bis etwa 5 Gew.-% eines Anhydrid-Katalysators
enthält, der eine schnelle Polymerisation nur bei erhöhten Temperaturen fördert,
imprägnieren. Solche Mischungen sind bei Raumtemperatur relativ stabil, polymerisieren
jedoch schnell bei Temperaturen oberhalb 15o0C.
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Bei Anwendung dieser Ausführungsform ist es bevorzugt, den maximalen
Imprägnierdruck zu erreichen, bevor eine wesentliche Polymerisation erfolgt, d.
h. bevor die Temperatur erreicht ist, bei der der Katalysator aktiv wird.
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In der Carbonisierungsstufe oder der Verkohlungsstufe bzw. Verkokungsstufe,
wird das Substrat Drücken von mindestens 345 bar (5000 psi) , im allgemeinen mindestens
690 bar (loooo psi) und vorzugsweise mindestens- 1034 bar (15000 psi) ausgesetzt,
um ein ausreichendes Eindringen des Imprägniermittels in den gesamten Gegenstand
zu bewirken und den Verkokungswert zu steigern. Gemäß einer alternativen Ausführungsform
kann man jedoch in der ersten Stufe eines mehrere Zyklen umfassenden Verfahrens
das Carbonisieren bei Atmosphärendruck oder niedrigen Drücken von beispielsweise
weniger als 34,5 bar (500 psi) durchführen. In jedem Fall sollten diese Drücke 2069
bar (30000 psi) nicht übersteigen und sollten vorzugsweise unterhalb 1724 bar (25000
psi) gehalten werden, um eine Zerstörung, d. h. ein Aufbrechen oder eine Umlagerung
der Kristallmatrix oder der Porenstruktur durch eine "ärmeumlagerung" zu vermeiden.
Solche strukturellen Änderungen erfolgen bei übermäßig hohen Imprägnier-, Garbonisier,
Wärmebehandlungs- oder Graphitierdrücken und führen zu Gegenständen mit höherem
Isotropieverhältnis und schlechteren physikalischen Eigenschaften als man sie sonst
erhalten würde.
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Frühere Untersuchungen haben zur Verbesserung der Verdichtung höhere
Drücke und/oder höhere Temperaturen in einer oder mehreren Verfahrensstufen angewandt.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß die mit Hilfe solcher hohen Drücke erreichte Steigerung
der Dichte nicht die Verluste der Endfestigkeitswerte und der Isotropieeigenschaften
des Produkts wettmacht. Selbst bei relativ hohen Temperaturen, wenn die Imprägniermittelviskosität
sehr niedrig ist können im Inneren des Gegenstandes hohe Druckunterschiede vorherrschen.
Diese Druckunterschiede können an den Grenzschichten zwischen der offenen Porosität
und der geschlossenen Porosität oder an dem Übergang von kleinen und großen Poren
vorliegen. In beiden Fällen können die Drücke Werte erreichen, bei denen diese Übergänge
aufgebrochen werden, was zur Folge hat, daß das Imprägniermittel andere Bereiche
des Gegenstandes erreicht, d. h. die zuvor geschlossene Porosität.
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Wenngleich dieser Faktor zu einer gewissen, wenn auch geringen, Steigerung
der Dichte über jene Dichte hinaus führt, die bei den erfindungsgemäß angewandten
niedrigeren Drücken erreicht wird, wird diese Dichtesteigerung auf Kosten der Festigkeit
des Endprodukts erzielt. Man erreicht jedoch angemessene Ergebnisse im allgemeinen
bei Drücken im Bereich von etwa 1034 bis 1379 bar (15000 bis 20000 psi).
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Die Temperatur sollte bei dieser Stufe des Verfahrens mit den Drücken
korrelieren bzw. in Wechselwirkung stehen, d. h. sie sollte während der Carbonisierungsstufe,
d. h. währenddem der Gegenstand signifikanten Drücken ausgesetzt ist, 18000C nicht
übersteigen.
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Durch Anwendung signifikanter Drücke bei Temperaturen von 18000C ergeben
sich Umordnungen der Matrixstruktur, die, wie oben angegeben, zu einer Steigerung
des Isotro-
pieverhältnisses führen und die Produktfestigkeit verschlechtern
können. Dieser Effekt ist eine Funktion von Temperatur und Druck, wenngleich er
auch zeitabhängig ist. Dabei erfolgt eine um so größere strukturelle Umlagerung,
je länger das Substrat der erhöhten Temperatur und dem hohen Druck ausgesetzt wird.
Diese Änderungen erfolgen schneller bei höheren Temperaturen und/oder höheren Drücken.
In den früheren Stadien des Carbonisierungszyklus, bei denen die Temperatur des
Gegenstands weit unterhalb 18000C liegt, führen die-erhöhten Drücke zu einer Verbesserung
des Carbonisierungs-Wirkungsgrads.
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In dieser Hinsicht unterscheidet sich das erfindungsgemäße Verfahren
von dem isostatischen Eltze-Druck-Verfahren (HIP-Prozeß), dem isostatischen Hitze-Druck-Carbonisierungs-Verfahren
(HIPC-Prozeß) und dem Hitzeumlagerungs"- (hot working) oder " "Umkristallisations"-
(ZTS) Verfahren. Im Extremfall sind all diese Verfahren sich in der Hinsicht ähnlich,
daß sie zu einer geringfügigen Steigerung der Dichte des Produkts führen, indem
die ursprüngliche Graphitstruktur zerstört, umgelagert und/oder umkristallisiert
wird. Es hat sich gezeigt, daß man mit den oben beschriebenen Ausgangsmaterialien
annehmbare 3 Dichten von 2 g/cm3 oder mehr erreichen kann, ohne daß es erforderlich
ist, die kristalline Matrix oder die Porenstruktur umzuordnen oder zu zerstören.
In dieser Weise können Verluste der Integrität der Struktur vermieden oder zumindest
niedrig gehalten werden.
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Die Kombination von Anfangsdruck, d. h. dem vorherrschenden Druck
während des Aufheizvorgangs in dem Carbonisierungs-Zyklus, der von der Temperatur
abhängt, sollte dazu ausreichen, mindestens etwa 80 %, im allgemeinen mindestens
etwa 90 % und vorzugsweise mindestens etwa 95 % der dann verfügbaren offenen Porosität
zu imprägnieren.
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Der Wirkungsgrad des Imprägnierens und des Carbonisierens verbessert
sich mit höherem Druck, so daß der Gegenstand vorzugsweise während der anfänglichen
Aufwärmperiode von mindestens etwa 30 Minuten, während der der Gegenstand auf beginnende
Carbonisierungstemperaturen, d. h. etwa 4000C, erhitzt wird, einem Druck von mindestens
etwa 345 bar (5000 psi) ausgesetzt wird. Die Endcarbonisierungstemperaturen sollten
mindestens etwa 420°C betragen und im allgemeinen zwischen 450 und 1200C und vorzugsweise
zwischen etwa 600C und etwa loooOC liegen.
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Um eine wirksamere Carbonisierung zu fördern und eine Schädigung der
Graphitmatrix zu verhindern, sind langsame Aufheizgeschwindigkeiten bevorzugt. Somit
sollte die Aufheizgeschwindigkeit während des Carbonisierungszyklus mindestens etwa
5 0C pro Stunde, jedoch weniger als etwa 200C pro Stunde, betragen. Man kann wesentliche
Drücke zu dem Zeitpunkt oder vor dem Zeitpunkt anwenden, bei dem die beginnende
Carbonisierungstemperatur erreicht ist. Somit werden häufig Drücke von mindestens
345 bar (5000 psi) und im allgemeinen von mindestens 690 bar (loooo psi) angelegt,
vor oder nachdem der Gegenstand eine Temperatur von 200C erreicht hat.
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Wenn man diese Abhängigkeit oder Korrelation von Temperatur und Druck
berücksichtigt, sollte das Substrat nach und nach auf die Carbonisierungstemperatur
erhitzt werden und während einer Zeitdauer, die dazu ausreicht, den gewünschten
Carbonisierungswirkungsgrad zu erreichen, d. h. mindestens 50 % des Imprägniermittels
in den Poren zu carbonisieren, bei oder oberhalb einer angemessenen Temperatur gehalten
werden. Die besten Ergebnisse erzielt man im allgemeinen mit Carbonisierungszyklen
von mindestens etwa 1o und vorzugsweise mindestens etwa 24 Stunden.
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Der carbonisierte Gegenstand wird dann unter Bedingungen von Temperatur
und Zeit wärmebehandelt bzw. gebrannt, die dazu ausreichen, den kohlenstoffhaltigen
Imprägniermittelrückstand zu verkoken oder zu verkohlen. Ein typischer Wärmebehandlungszyklus
wird anhand der rechten Kurve der Fig. 1 verdeutlicht. Wie in diesem Fall dargestellt,
wird das carbonisierte Substrat mit einer relativ konstanten Geschwindigkeit im
Verlaufe von etwa 11 Tagen von Raumtemperatur auf loooOC erhitzt. Zu diesem Zeitpunkt
wird die Ofenheizung abgeschaltet und der Gegenstand auf etwa 400°C abgekühlt, wozu
in der verwendeten Vorrichtung weitere 1o Tage erforderlich sind. Die Wärmebehandlungstemperaturen
betragen im allgemeinen mindestens etwa 8oo0C und vorzugsweise 900 bis 1 800°C .
Die Wärmebehandlungsgeschwindigkeit hängt von dem Gegenstand, der Zeit und der Temperatur
ab, so daß die Dauer des Wärmebehandlungszyklus überwiegend von der Aufheizgeschwindigkeit,
den geometrischen Abmessungen des Gegenstandes und der maximalen Wärmebehandlungstemperatur
abhängt.
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Typische Wärmebehandlungszyklen umfassen im allgemeinen mindestens
etwa 5 Tage , wenngleich die carbonisierten Gegenstände vorzugsweise während mindestens
etwa 7 Tagen bei einer Temperatur von etwa 4000C und während mindestens 24 Stunden
bei einer Temperatur von mehr als 8co°C gehalten werden.
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Vor oder nach dem Wärmebehandlungszyklus und vorzugsweise-vor der
Durchführung der Graphitierung bzw. der Umwandlung in Graphit, wird der Gegenstand
aus der Vorrichtung entnommen und abgekratzt, um durch überschüssiges Imprägniermittel
an der Oberfläche abgeschiedenen Sohlenstoff zu entfernen. In dieser Weise wird
die gewünschte Form des Formlings aufrechterhalten und führt, wenn man eine vorsichtige
maschinelle Bearbeitung oder einen Abschleifvorgang durchführt, zum Aufrechterhalten
der ge-
wünschten öffnung der Oberflächenporosität für gegebenenfalls
durchgeführte anschließende Imprägnierungszyklen.
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Eine alternativ durchgeführte, wenngleich auch weniger bevorzugte
Ausführungsform der Erfindung, die die Notwendigkeit der Beseitigung überschüssigen
Kokses nach der Carbonisierungs- oder Wärmebehandlungsstufe vermeidet, besteht darin,
das überschüssige Imprägniermittel vor dem Carbonisieren von der Substratoberfläche
zu entfernen. Gemäß dieser Ausführungsform kann man den Gegenstand vor der Carbonisierungsstufe
des ersten Zyklus von dem überschüssigen Imprägniermittel befreien und dann in der
Carbonisierungsstufe des zweiten und/oder späteren Zyklus in Gegenwart von überschüssigem
Imprägniermittel unter Druck behandeln.
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Das Graphitieren oder die Umwandlung in Graphit besteht darin, den
Gegenstand auf eine Temperatur von mindestens 24000C, vorzugsweise mindestens 2500C
und im allgemeinen 2600 bis 3000C ZU erhitzen. Der wärmebehandelte Gegenstand wird
im allgemeinen während mindestens einer halben Stunde bei einer Temperatur von mehr
als 24000C gehalten. Der Wirkungsgrad der Graphitierung hängt sowohl von der Temperatur
als auch von der Zeitdauer bei der Temperatur ab. Die Umwandlung erfolgt bei höheren
Temperaturen schneller, so daß bei höheren Temperaturen eine kürzere Zeit zur Erzielung
einer vollständigen Graphitierung erforderlich ist.
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Während der Graphitierungsstufe sollte der Gegenstand bei Temperaturen
von 2000C oder darüber keinem wesentlichen Druck ausgesetzt werden. Diese Vorsichtsmaßnahme
wird durchgeführt, um eine Modifizierung der ursprünglichen Struktur des Graphitsubstrats
zu vermeiden, die zu einer Verminderung der Festigkeit des Endprodukts und zu
einer
Steigerung des Isotropieverhältnisses führt. Die genaue Abhängigkeit von Temperatur
und Druck, die dazu erforderlich ist, diese strukturelle Umwandlung zu vermeiden,
kann man dadurch bestimmen, daß man verschiedene Gegenstände aus dem gewünschten
Substrat unterschiedlichen Druck-Temperatur-Folgen unterwirft, d. h. Drücken von
6,9, 34,5 und 55,2 bar (lot, 500 und 800 psi) bei Temperaturen von 1800°C, 1900C
etc., und dann feststellt, wann eine nachweisbare Änderung des Isotropieverhältnisses
auftritt. Vorzugsweise werden Drücke und Temperaturen vermieden, die zu einer deutlichen
Veränderung des Isotropieverhältnisses führen.
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Bei den herkömnlichen Verfahren wurden übermäßige Drücke und Temperaturen
angewandt, um die VerdIchtung durch 11wärmebehandlung" zu fördern. Solche Bedingungen
führen jedoch zu einer Verdichtung auf Kosten der Matrixstruktur, der Festigkeit
und des Isotropieverhältnisses. Dies bedeutet nicht, daß das Produkt keine höhere
Druckfestigkeit, Zugfestigkeit etc. besitzt als das Ausgangsmaterial.
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Die Festigkeitswerte sind jedoch nicht so hoch, wie sie sein könnten,
wenn man die erfindungsgemäßen Maßnahmen anwendet.
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Somit sollte der Gegenstand erfindungsgemäß bei Temperaturen oberhalb
18000C keinem wesentlichen Druck ausgesetzt werden, d. h. keinem Druck oberhalb
6,9 bar (loo psi). Im allgemeinen ergibt sich kein weiterer Vorteil beim Aufrechterhalten
eines Druckes während der Graphitierung, so daß im allgemeinen Atmosphärendruck
angewandt wird. Dies steht im Gegensatz zu dem Carbonisierungszyklus, der vorzugsweise
bei sehr hohen Drücken und Temperaturen weit unterhalb 18000C durchgeführt wird,
um die Imprägnierung zu verbessern und die Carbonisierung des Imprägniermittels
zu steigern.
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Die Steuerung der Aufheizgeschwindigkeit ist ebenfalls von Bedeutung,
um Brüche durch thermische Ausdehnung oder durch Ausdehnung als Folge von eingeschlossenem
oder verflüchtigtem Gas zu vermeiden, Somit sollte der Gegenstand mit einer Geschwindigkeit
von etwa 500C pro Stunde oder weniger, vorzugsweise mit einer Geschwindigkeit von
weniger als etwa 200C und im allgemeinen mit einer Geschwindigkeit von weniger als
etwa looOC pro Stunden aufgeheizt werden.
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Ein typischer Graphitierungszyklus ist in der Fig. 1 dargestellt.
Die Graphitierungstemperaturen sind am linken Rand angegeben. Bei diesem dargestellten
Zyklus wird der wärmebehandelte Gegenstand mit einer relativ konstanten Geschwindigkeit
von etwa 6o0C pro Stunde im Verlaufe von etwa 4 Tagen von Raumtemperatur auf eine
Temperatur von etwa 2900C erhitzt. Dann wird der Gegenstand im Ofen während weiterer
1o Tage abgekühlt, während welcher Zeit die Temperatur nach und nach auf etwa 600C
absinkt.
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In Abhängigkeit von den angestrebten Eigenschaften kann das Produkt
dann als solches gewonnen oder einem oder zwei weiteren Zyklen unterworfen werden.
Jedoch sollten die Verfahrensbedingungen derart ausgewählt werden, daß die gewünschten
Produkteigenschaften mit insgesamt drei Zyklen und vorzugsweise mit insgesamt zwei
Zyklen oder weniger erzielt werden.
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Es hat sich gezeigt, daß dann die gewünschte Steigerung der Dichte
und der Festigkeit nicht mit drei Zyklen erreicht wird, bei zusätzlichen Behandlungen
nur eine geringfügige Verbesserung erzielt werden kann. Ohne daß die Erfindung durch
irgendwelche theoretischen Betrachtungen eingeschränkt werden soll, ist davon auszugehen,
daß dieses
Ergebnis eine Folge der kleinen, gleichmäßigen Porengröße
des vorgebildeten Graphitbeschickungsmaterials ist. Wenngleich die erfindungsgemäß
eingesetzten Substrate den Vorteil besitzen daß sie einen hohen Prozentsatz offener
Porosität aufweisen, ist diese Porosität nur über die relativ kleinen Poren zugänglich,
die bei mehreren Imprägnierstufen wesentlich kleiner oder sogar völlig verschlossen
werden.
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Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens kann man Graphitprodukte
herstellen, die Dichten von mehr als 2 g/ cm31 sehr hohe Festigkeitswerte in jeglicher
Hinsicht und niedrige Isotropieverhältnisse von 1 ,o5 oder weniger aufweisen,und
dies innerhalb eines einzigen Zyklus unter Anwendung geeigneter Bedingungen. Dies
kann unter Einsatz von Substraten erreicht werden, die Dichten von mindestens etwa
1,80 g/cm3 aufweisen, wobei das verwendete Imprcigniermittel einen Verkokungswert
(unter den ausgewählten Carbonisierungsbedingungen) von mindestens etwa Go % besitzt.
Die Imprägnier-Carbonisier-Bedingungen sollten dazu ausreichen, mindestens etwa
80 % und vorzugsweise mindestens etwa 9o % oder mehr der offenen Porosität in einem
einzigen Zyklus mit dem Imprägniermittel zu belegen. Unter diesen Voraussetzungen
können Bichten von 2,o g/cm³ bei Imprägnier-Carbonisier-Drücken von 1034 bar (15000
psi) unter Verwendung von Substraten mit Anfangsdichten von 1,80 g/cm3 und einer
offenen Porosität von 70 % und Imprägniermitteln mit Verkokungswerten von 85 % unter
den Carbonisierungsbedingungen erreicht werden. Man kann Dichten von 2,o g/cm3 oder
mehr mit ähnlichen Imprägniermitteln und Drücken anwenden, wenn man Substrate mit
einer Dichte von 1,85 g/cm3 und einer offenen Porosität von 60 % (wobei60 % der
Gesamtporosität in Form der offenen Porosität vorliegen) verwendet. Niedrigere Prozentsätze
der offenen Porosi-
tät von beispielsweise 50 % sind erforderlich,
um, ausgehend von Substraten mit einer Dichte von 1,90 g/cm³, Produkte mit einer
Dichte von 2,o g/cm³ zu bilden.
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Die Steigerung der Dichte und der Festigkeit sind überwiegend von
den in den ersten beiden Stufen des Zyklus, d. h. der Imprägnierungsstufe und der
Carbonisierungsstufe, angewandten Bedingungen abhängig. Dies setzt natürlich voraus,
daß die beim Graphitieren angewandten Bedingungen dazu ausreichen, im wesentlichen
den gesamten, während der Carbonisierungsstufe abgeschiedenen Kohlenstoff (wenn
graphitierbare Imprägniermittel verwendet werden, beispielsweise Erdöl- und Kohlenteerpeche)
in Graphit umzuwandeln.
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Die Anwendung von höheren Imprägnier- und Carbonisier-Temperaturen
und -Drücken in Richtung auf den oberen Grenzwert der angegebenen Bereiche erleichtert
die Steigerung der Dichte und der Festigkeit mit jedem Zyklus.
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Es muß jedoch Sorge dafür getragen werden, die angegebenen maximalen
Temperatur-Druck- Begrenzungen zu beobachten, um eine Umordnung oder Zerstörung
der Matrixstruktur zu verhindern. Langsamere Aufheizgeschwindigkeiten von beispielsweise
40°C pro Stunde oder weniger während des Carbonisierunszyklus und höhere Enddrücke
und -temperaturen beim Imprägnieren sowie höhere anfängliche Drücke beim Carbonisieren
und Graphitieren erleichtern ebenfalls die Verbesserung der Qualität des produkts.
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Die hierin angesprochenen Eigenschaften des Substrats und des Produkts
wurden mit Hilfe üblicher analytischer Verfahrensweisen ermittelt. Die scheinbare
Dichte wurde nach der ASTM-Vorschrift C-559-69 gemessen. Die Gesamtporosität wurde
mit Hilfe des Dichteunterschieds zwischen der theoretischen Maximaldichte und der
scheinbaren Dich-
te bestimmt. Wenngleich die in der Literatur
angegebene theoretische Maximaldichte für Graphit 2,26 g/cm3 beträgt, wird dieser
Wert der Gerüstdichte in der Praxis selten erreicht. Nach Erfahrungen der Anmelderin
besitzen die hierin angesprochenen Substrate mit hoher Dichte Gerüstdichten von
in der Nähe von 2,22 g/cm³.
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Demzufolge wurde dieser letztere Wert dazu herangezogen, die Gesamtporosität
durch Vergleich mit der scheinbaren Dichte bzw. der gemessenen Dichte zu ermitteln.
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Die offene Porosität (im Gegensatz zu der Gesamtporosität) wurde durch
übliche Quecksilber-Porenmeßmethoden bei 1034 bar (15000 psi) gemessen. Der Wärmeausdehnungskoeffizient
wurde nach der ASTM-Vorschrift E-228-66aT bestimmt. Die Druckfestigkeiten wurden
im allgemeinen nach der ASTM-Vorschrift E-9-67 und E-4-67 gemessen.
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Der spezifische elektrische Widerstand (der hierin und im allgemeinen
dazu verwendet wird, das Isotropieverhältnis zu ermitteln) wird mit Hilfe der ASTM-Vorschrift
C-611-69 unter Anwendung von acht Kontaktpunkten (vier mehr als in der ASTM-Vorschrift
angegeben) gemessen. Mit Hilfe dieser Verfahrensweise wird es möglich, die Ablesungen
auf zwei aufeinander senkrecht stehenden Seiten des Teststücks zu mitteln, eine
Maßnahme, die besonders gut geeignet ist für die hierin angesprochenen Graphit substrate
und -produkte, die ein sehr niedriges Isotropieverhältnis aufweisen. Mit anderen
Worten sollte zur genauen Bestimmung des Isotropieverhältnisses der spezifische
elektrische Widerstand längs sämtlicher drei Hauptachsen gemessen werden. Wegen
des niedrigen Isotropieverhältnisses dieser Materialien macht es keinen Unterschied,
welche beiden Achsen herausgegriffen werden, da weder die Ausgangsmaterialien noch
die Produkte eine übliche Graphitkornstruktur aufweisen, die anderen Ma-
terialien
eigen ist. Dies trifft natürlich nur zu, wenn die hierin angewandten Vorsichtsmaßnahmen
genau angewandt werden, um ein Aufbrechen der inneren Struktur oder eine anderweitige
Umlagerung der ursprünglichen Graphitmatrix durch die Anwendung übermäßig hoher
Drükke oder signifikanter Drücke bei erhöhten Temperaturen von beispielsweise 18000C
oder mehr zu vermeiden.
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Die Biegefestigkeit wurde nach der ASTM-Vorschrift D-790-66 mit dem
Unterschied gemessen, daß eine Vierpunkt-Belastung angewandt wurde. Die Zugfestigkeitswerte
wurden nach der ASTM-Vorschrift C-505-65T gemessen.
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Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung.
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Beispiel 1 Man verwendet als Substrat einen durch maschinelle Bearbeitung
gebildeten rechteckigen Graphitformling mit den Abmessungen 5,o8 x 10,16 x 15,24
cm (2 x 4 x 6 inch), der die folgenden Eigenschaften besitzt: Durchschnittliche
Teilchengröße 2/um Durchschnittlicher Porendurchmesser 1; 1,1/um Scheinbare Dichte
1,68 g/cm Druckfestigkeit 984 kg/cm2 (14000 psi) Biegefestigkeit 422 kg/cm2 (6000
psi) Spezifischer elektrischer Widerstand 23,1 lo 1 cm (9,1 ohm inch x10-4) Wärmeausdehnungskoeffizient
7,5(Raumtemperatur bis loooOC) x10-6 cm/cm/°C
Shore-Härte 67 Isotropieverhältnis
1, o3 Dieses Material besitzt eine Gesamtporosität von 25,6 % und eine offene Porosität
von 24,3 % (95 % der Gesamtporosität). (Das Material ist von der Firma Poco Graphite,
Inc. als Produkt AXT, loc. cit. erhältlich}. Man bringt das Substrat oder den Gegenstand
in einem Behälter aus rostfreiem Stahl in einen Vakuumautoklaven und legt während
2 Stunden ein Vakuum von 26,7 mbar~(20 Torr bzw.
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20 mmHg) an. Dann führt man schnell heißes Erdölpech (Ashland 240)
mit einer Temperatur von 2250C in einer Menge in den Behälter ein, die dazu ausreicht,
den Gegenstand zu bedecken. Dann bringt man den Autoklaven auf Atmosphärendruck
und entnimmt den Behälter und den Formling und kühlt sie ab.
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Dann befestigt man einen Deckel aus rostfreiem Stahl auf dem Behälter
und legt ein Vakuum von 26,7 mbar (20 Torr) mit Hilfe eines in den Behälterdeckel
eingeführten 6,35 mm-Kupferrohrs an. Nach der Einwirkung des Vakuums während einer
halben Stunde verschließt man das Kupferrohr und überführt den geschlossenen Behälter
in einen kalten Hochdruckautoklaven, worauf das Material wie folgt unter Druck carbonisiert
wird.
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Man legt einen Druck von 20,7 bar (300 psi) an, bis eine Temperatur
von 200C erreicht ist, wonach man den Druck gleichzeitig mit der Temperatur mit
einer Geschwindigkeit steigert, daß bei 29o0C ein Druck von 1034 bar (15000 psi)
erreicht ist. Dann erhöht man die Temperatur bei konstantem Druck auf 700°C. Dann
kühlt man die Einheit ab, öffnet den Behälter und kratzt das Substrat ab, um überschüssigen
Koks zu entfernen.
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Der in dieser Weise carbonisierte Gegenstand wird unter Anwendung
der in der Fig. 1 dargestellten Zeit-Temperatur-Zyklen bei Atmosphärendruck wärmebehandelt
und graphitiert. Die Wärmebehandlung erfolgt in einem getrennten Wärmebehandlungsofen,
um den Raum der kostspieligeren Graphitiervorrichtung zu sparen. Man kann jedoch
beide Schritte in einer einzigen Vorrichtung in einem Zyklus durchführen, ohne den
wärmebehandelten Gegenstand vor dem Graphitieren abzukühlen.
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Der in dieser Weise erhaltene graphitierte Gegenstand wird dann einer
zweiten Gruppe von Imprägnier-, Carbonisier-, Wärmebehandlungs- und Graphitier-Schritten
unterworfen, indem man ihn in einen zweiten Behälter aus rostfreiem Stahl einbringt
und die oben beschriebenen Schritte wiederholt. Diese zwei Zyklen umfassende Verfahrensweise
führt zu einem Produkt mit den folgenden Eigenschaften: Scheinbare Dichte 2,o6 g/cm³
Druckfestigkeit 1765 kg/cm² (25110 psi) Biegefestigkeit 675 kg/cm2 (9600 psi) Spezifischer
elektrischer Wider- 13,97.10 4.Q.cm stand (5,5 ohm-inch x 10 ) Wärmeausdehnungskoeffizient
7,o cm/cm/°C x lo 6 Shore-Härte 63 Isotropieverhältnis 1 ,o3 Diese Maßnahme reicht
dazu aus, 65,5 % der Gesamtporosität und 69 % der offenen Porosität mit Graphit
zu besetzen, wie sich aus der Dichtezunahme ergibt. Die Homogenität dieses Gegenstandes
ergibt sich aus der in der Fig. 2 dargestellten Mikrophotographie, die mit einer
loo-fachen (Durchmesser) Vergrößerung aufgenommen wurde.
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Diese Ergebnisse verdeutlichen, daß man einen feinkörni-
gen,
homogenen, feinporigen Graphit mit einem hohen Verhältnis von offener Porosität
zu geschlossener Porosität in wirksamer Weise in lediglich zwei Zyklen von dem Anfangswert
von 1,68 g/cm3 auf eine Dichte von mehr als 2 g/cm3 verdichten kann.
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Beispiel 2 Man wiederholt die in Beispiel 1 beschriebene zwei Zyklen
umfassende Behandlung unter Verwendung eines maschinell bearbeiteten rechteckigen
Graphitformlings mit den Abmessungen 5,o8 x 10,16 x 15,24 cm (2 x 4 x 6 inch), der
die folgenden Eigenschaften besitzt: Durchschnittliche Teilchengröße 2/um Durchschnittlicher
Porendurchmesser 0,9 µm 3 Scheinbare Dichte 1,85 g/cm Druckfestigkeit 1687 ka/cm2
(24000 psi) Biegefestigkeit 984 kg/cm2 (14com psi) Spezifischer elektrischer Wider-
14,6 x Io4x cm stand (5,75 ohm-inch x 10 4) Wärmeausdehnungskoeffizient 7,7 (Raumtemperatur
bis looOC x lo 6 cm/cm/°C) Shore-Härte 78 Isotropieverhältnis 1 ,o3 Dieses Material
besitzt eine Gesamtporosität von 17 % und eine offene Porosität von 14 %, was 85
96 der Gesamtporosität entspricht. (Das Material ist unter der Bezeichnung AXF-5Q
von der Firma Poco Graphite, Inc., loc cit. erhältlich.) Zwei Zyklen der in Beispiel
1 beschriebenen Art genügen, um dieses Material zu einem festen, verdichteten Gegen-
stand
mit den folgenden Eigenschaften umzuwandeln: Scheinbare Dichte 2,10 g/cm3 Druckfestigkeit
2179 kg/cm² (31000 psi) Biegefestigkeit 1266 kg/cm2 (18000 psi) Spezifischer elektrischer
Wider- 12,7 x lo a Q cm stand (5,o ohm-inch x 1o) Wärmeausdehnungskoeffizient 7,2
(Raumtemperatur bis 1000°C x 1000°C x 10-6/cm/cm/°C) Zugfestigkeit 773 kg/cm2 (llooo
psi) Shore-Härte 77 Isotropieverhältnis 1 ,o3 Neben den oben angegebenen Werten
ist das Produkt im wesentlichen undurchlässig, indem es eine Helium-Durchlässigkeit
von etwa 3 x lo 3 cm2/s (OF) aufweist.
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Beispiel 3 Dieses Beispiel verdeutlicht die erfindungsgemäße Verdichtungsmethode
unter Verwendung von hitzehärtbaren Polymeren anstelle von thermoplastischen Pechen.
Als Substrat verwendet man das in Beispiel 1 beschriebene Graphitsubstrat, das zu
einem rechteckigen Formling mit den Abmessungen 5,o8 x 10,16 x 15,24 cm (2 x 4 x
6 inch) bearbeitet worden war.
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Der Gegenstand wird in einen Behälter aus rostfreiem Stahl eingebracht
und nach den in den Beispielen 1 und 2 beschriebenen Methoden zwei vollständigen
Zyklen des Imprägnierens, Carbonisierens, Wärmebehandelns und Graphitierens unterworfen,
mit den folgenden Unterschieden: Man verwendet als Imprägniermittel Furfurylalkohol
(97 % Furfurylalkohol und 2 % Furfural, Quaker Oats QO), der 5 Gew.-t Phthalsäureanhydrid
als Katalysator enthält.
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Nach dem Evakuieren während 2 Stunden in einem Vakuumautoklaven bei
26,7 mbar (20 Torr) wird die Furfurylalkohol-Katalysator-Mischung schnell in einer
Menge in den Behälter aus rostfreiem Stahl eingeführt, die dazu ausreicht, das Substrat
vollständig zu bedecken. Nach dem Belüften des Vakuums wird der Behälter, wie in
den Beispielen 1 und 2 beschrieben, entnommen, mit einem Deckel versehen, evakuiert
und abgedichtet.
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Der imprägnierte Gegenstand wird dann nach der in den Beispielen 1
und 2 beschriebenen Verfahrensweise carbonisiert, wärmebehandelt und graphitiert,
mit dem Unterschied, daß man den Imprägnier-Carbonisierungs-Druck bei Raumtemperatur
auf 827 bar (12000 psi) bringt und während des gesamten Carbonisierungszyklus bei
diesem Wert hält. Nach zwei vollständigen Zyklen erhält man einen dichten, isotropen
Gegenstand mit den folgenden-Eigenschaften: Scheinbare Dichte 2,o6 g/cm3 Druckfestigkeit
2742 kg/cm2 (39000 psi) Eiegefestigkeit 1687 kg/cm2 (24000 psi) Spezifischer elektrischer
Wider- 15,24 x lo cm stand (6,o ohm-inch x lo Wärmeausdehnungskoeffizient 7,0 (Raumtemperatur
bis looOC x lo 6 inch/inch/°C) Zugfestigkeit 914 kg/cm² (13000 psi) Shore-Härte
87 Isotropieverhältnis 1 ,o3 Beispiel 4 Dieses Beispiel verdeutlicht die Art und
Weise, in der man eine alternative Ausführungsform der Erfindung auf das Verdichten
von Gegenständen aus isotropem Graphit an-
wenden kann. Hierzu
unterwirft man das in Beispiel 1 beschriebene Substrat dem dort beschriebenen Imprägnierungszyklus,
indem man es in einem Behälter aus rostfreiem Stahl in einen Vakuumautoklaven einbringt,
während 2 Stunden ein Vakuum von 26,7 mbar (20 Torr) anlegt, ein hochfluides Pech-Imprägniermittel
(Ashland 240 Pech) mit einer Temperatur von 25o0C zugibt und den Druck auf Atmosphärendruck
bringt. Dann wird der Gegenstand aus dem Behälter entnommen, von überschüssigem
Imprägniermittel befreit und direkt in einen Autoklaven mit beheizten Wänden eingebracht,
mit Argon auf einen Druck von 827 bar (12000 psi) gebracht und unter Anwendung des
in Beispiel 1 beschriebenen Heizzyklus carbonisiert.
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Dann wendet man die Wärmebehandllngs- und Graphitier-Zyklen an, wie
sie in der Fig. 1 dargestellt sind.
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Dabei kann man den Gegenstand während der frühen Stufen des Graphitierungs-Zyklus,
bei denen die Temperaturen unterhalb 18000C liegen, erhöhten Drücken, d. h. Drücken
von bis zu etwa 1724 bar (25000 psi) aussetzen. Es ist weiterhin möglich, die Dichte
noch weiter zu steigern, indem man den Druck auf den nicht von dem Imprägniermittel
umgebenen Gegenständen unter Verwendung eine carbonisierbaren Gases, wie Methan,
Äthylen und dergleichen, aufrechterhält.
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Beispiel 5 Dieses Beispiel verdeutlicht eine alternative Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens mit zwei Zyklen, bei der die Carbonisierungsstufe
des ersten Zyklus bei Atmosphärendruck durchgeführt wird, um das Bruchrisiko des
Gegenstandes niedrig zu halten. Wenngleich das Druck-Carbonisieren in der oben beschriebenen
Weise bevorzugt ist, die größte Dichtezunahme mit einer minimalen Anzahl
von
Verfahrenszyklen zu erreichen, wird durch das Hinarbeiten auf die größtmögliche
Dichtezunahme in dem ersten Verfahrens zyklus auch die Möglichkeit einer Zerstörung
des Produkts durch Bruch erhöht. Dieser Bruch erfolgt im allgemeinen während der
Wärmebehandlungs- und/oder Graphitier-Stufe entweder des ersten oder des zweiten
Zyklus, was offenbar eine Folge von eingeschlossenem, nicht evakuiertem Gas oder
der thermischen Zersetzung von imprägnierenden Produkten in der Matrix wegen verstopfter
Poren ist. Es hat sich gezeigt, daß diese-Effekte mit Hilfe eines mehrere Zyklen
umfassenden Verfahrens vermieden werden können, bei dem die Carbonisierungsstufe
des ersten Zyklus unter Atmosphärendruck durchgeführt wird Demzufolge kann man ein
Graphitsubstrat mit den in Beispiel 2 beschriebenen Eigenschaften, das eine Gesamtporosität
von 17 %, von der 85 % in Form der offenen Porosität vorliegen (was einem Absolutwert
der offenen Porosität von 14 % entspricht), aufweist, evakuieren, bei 2250C mit
Erdölpech (Ashland 240) imprägnieren und in Gegenwart von überschüssigem Imprägniermittel
nach der in Beispiel 1 beschriebenen Verfahrensweise carbonisieren.
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In diesem Fall bewirkt man jedoch das Carbonisieren durch allmähliches
Erhitzen des imprägniermittelhaltigen Substrats auf eine Temperatur von 700°C, was
im allgemeinen eine Zeitdauer von 10 Stunden erforderlich macht, und Aufrechterhalten
dieser Temperatur während weiterer 1o Stunden. Im Anschluß an diese bei Atmosphärendruck
durchgeführte Carbonisierungsstufe wird der Gegenstand aus dem Behälter aus rostfreiem
Stahl entnommen, an der Oberfläche von überschüssigem Kohlenstoff befreit (wobei
man vorzugsweise zur Erzeugung weiterer offener Oberflächenporosität eine mäßige
mechanische Bearbeitung der Oberfläche durchführt), wärmebehandelt und graphitiert,
wie es in Beispiel 1 beschrieben ist. Man kann dann den ge-
samten
Zyklus des Imprägnierens, Carbonisierens, Wärmebehandelns und Graphitierens unter
den in Beispiel 1 beschriebenen Bedingungen und unter Verwendung der dort angegebenen
Druck-Carbonisierungsbedingungen wiederholen.
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In dieser Weise erhält man einen verdichteten Graphitgegenstand mit
einer Dichte von mehr als 2,0 g/cm3 mit in jeglicher Hinsicht verbesserten Festigkeitseigenschaften
und einem Isotropieverhältnis von 1,o5 oder weniger.
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Beispiel 6 Dieses Beispiel verdeutlicht einen einzigen Zyklus, mit
dem das Substrat in einem Imprägnier-Graphitier-Zyklus auf eine Dichte von mehr
als 2,0 g/cm3 gebracht wird.
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Diese Ausführungsform ist aus wirtschaftlichen Gründen bevorzugt,
weist jedoch, wie in Beispiel 5 angegeben ist, das Risiko des Produktbruchs während
der Wärmebehandlung oder der Graphitierung als Folge von im Inneren des Gegenstandes
eingeschlossenem Gas auf. Die Wahrscheinlichkeit solcher Brüche kann dadurch vermindert
werden, daß man langsame Aufheizgeschwindigkeiten während der Wärmebehandlungsstufe
und der Graphitierungsstufe anwendet, wie die in der Fig. 1 dargestellten Aufheizzyklen.
Durch noch geringere Aufheizgeschwindigkeiten als die in der Fig. 1 dargestellten,
kann man die Möglichkeit eines Bruchs des Gegenstandes aufgrund dieses Mechanismus
noch weiter vermindern.
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Man imprägniert ein Graphitsubstrat mit einer scheinbaren Dichte von
1,85 g/cm³ und den weiteren in Beispiel 2 angegebenen Eigenschaften des Substrats
bei 25o0C mit Erdölpech (Ashland 240), indem man das Substrat zunächst in einen
Behälter aus rostfreiem Stahl einbringt, einen Deckel auf dem Behälter befestigt
(wie in Beispiel 1 be-
schrieben), ein Vakuum von 26,7 mbar (20
Torr) an den Gegenstand anlegt, dieses Vakuum während 2 Stunden aufrechterhält und
dann eine ausreichende Menge des heißen Peches zuführt, die dazu genügt, den Gegenstand
zu bedecken. Dann wird der Druck auf Atmosphärendruck gebracht.
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Der Gegenstand wird dann in dem dicht verschlossenen Behälter carbonisiert,
indem man ihn in einem Druckautoklaven unter Steigerung der Temperatur auf 200C
auf einen Druck von 20,7 bar (300 psi) bringt, worauf man den Druck schnell mit
der Temperatur erhöht, so daß man bei 29o0C einen Druck von 1034 bar (15000 psi)
erreicht. Dann erhöht man die Temperatur nach und nach auf 700C unter Aufrechterhaltung
eines Drucks von 1034 bar (15000 psi), worauf man den Gegenstand während mindestens
lo Stunden unter diesen Bedingungen beläßt. Dann entnimmt man den Stahlbehälter
aus dem Autoklaven und läßt ihn abkühlen.
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Das carbonisierte Substrat wird aus dem Behälter entnommen, von an
der Oberfläche anhaftendem überschüssigem Kohlenstoff befreit und unter Anwendung
der in der Fig.
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1 dargestellten Zyklen wärmebehandelt und graphitiert.
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Die erfindungsgemäße Verfahrensweise kann weiter variiert werden.
Beispielsweise kann man die Gegenstände mit geringen Mengen oberflächenaktiver Mittel
benetzen, bevor man sie imprägniert, um das Eindringen des Imprägniermittels zu
verbessern. In ähnlicher Weise könnte man die imprägnierten Gegenstände von überschüssigem
Imprägniermittel befreien, bevor man sie carbonisiert, um die zusätzlichen Schritte
und die Schwierigkeiten bei der Entfernung des überschüssigen pyrolysierten Imprägniermittels
von den carbonisierten Gegenständen zu vermeiden. Dies ist besonders interessant,
wenn man polymere Imprägniermittel verwendet, die schwieriger von der Graphitoberfläche
zu entfernen sind.