DE3015111C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Unterdruck-Bremskraftverstärkers nach dem Oberbe­ griff des Anspruches 1 sowie eine Vorrichtung zu dessen Durchführung nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 2.

Ein derartiges Verfahren sowie eine Vorrichtung zu dessen Durchführung sind aus der US 31 58 930 bekannt. Bei der Durchführung des Verfahrens wird nach Zusammenbau aller Bauteile im letzten Arbeitsgang der Abstand zwischen dem Ende einer Druckstange und einer an einer ersten Gehäuse­ schale im Bereich deren Verbindung mit einer zweiten Gehäuseschale definierten Referenzfläche gemessen, wobei bei Erreichen eines vorgeschriebenen Längenmaßes die beiden Gehäuseschalen unlösbar miteinander verbunden werden.

Weniger vorteilhaft anzusehen ist bei dem bekannten Herstellungsverfahren die Abweichung zwischen dem derart eingestellten Längenmaß und dessen gewünschtem Wert in Betriebsruhestellung, die auf im Verstärkergehäuse auftretende Toleranzen sowie auf die Verformung des Verstärkergehäuses zurückzuführen ist, die durch eine darauf einwirkende Druckdifferenz verursacht wird.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Her­ stellung eines Unterdruck-Bremskraftverstärkers so zu verbessern, daß das eingestellte Längenmaß dem ge­ wünschten Wert in Betriebsruhestellung möglichst genau entspricht.

Diese Aufgabe wird verfahrensgemäß durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst, während die vorrichtungs­ gemäße Lösung im kennzeichnenden Teil des Patentan­ spruches 2 offenbart ist.

Dieses Verfahren ist deshalb vorteilhaft, da das Sollmaß nur in der Ruhestellung des Arbeitszylinders bei seinem späteren Betrieb erreicht werden soll und aus diesem Grunde auch die Einstellung des Sollmaßes in diesen Be­ triebszustand erfolgt. Derartige Unterdruck-Bremskraft­ verstärker stehen im Betrieb in Ruhestellung teilweise unter Unterdruck, so daß das Gehäuse geringfügig ge­ staucht wird. Um dem Rechnung zu tragen, wird bei der Herstellung des Längenmaßes während des Zusammenbaus eines Unterdruck-Bremskraftverstärkers dieser teilweise leer gepumpt.

Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsge­ mäßen Vorrichtung entspricht der Bund in seiner Ausge­ staltung dem Befestigungsflansch des durch den Unterdruck-Bremskraftverstärker zu betätigenden Organs.

Dies hat den Vorteil, daß beim Einstellen des Sollmaßes möglichst die späteren, im Betrieb des Arbeitszylinders auftretenden Bedingungen herrschen.

Nach einem weiteren vorteilhaften Vorrichtungsmerkmal wird vorgeschlagen, daß der Druckstempel über einen an ihm befestigten ringförmigen Niederhalter auf die erste Gehäuseschale einwirkt.

Durch eine derartige Anordnung des Niederhalters am Druckstempel wird die erste Gehäuseschale in ihrer Lage gehalten und geführt. Es ist auch günstig, daß der Niederhalter in dem Bereich auf die Gehäuseschale drückt, in dem auch die Abstützung erfolgt, so daß keine nennens­ werten Verformungen an der Gehäuseschale auftreten.

Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsge­ mäßen Vorrichtung mit radial auf einen Ringbund der zweiten Gehäuseschale gerichteten und geführten Scher­ stempeln sind die Scherstempel im Druckstempel angeord­ net. Diese Anordnung gewährleistet einen immer gleichen Abstand der Scherstempel zu der am kreisringförmigen Bund der Meßvorrichtung ausgebildeten Druckfläche. Hierdurch wird eine besonders genaue Einstellung des Längenmaßes ermöglicht.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 einen Mittenschnitt durch die Vorrichtung zum Verbinden beider Gehäuseschalen eines Bremskraftverstärkers nach dem erfindungs­ gemäßen Verfahren und

Fig. 2 einen Teilschnitt durch die Verbindungs­ stelle eines nach dem Verfahren herge­ stellten Bremskraftverstärkers.

Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einem Unterteil 1 und einem Oberteil 2. Das Unterteil 1 dient zur Aufnahme der zweiten Gehäuseschale 3 eines Bremskraftverstärkers 31 und ist mit einem nicht dargestellten Tisch fest verbunden. Das Oberteil 2 besteht im wesent­ lichen aus einem glockenförmigen Druckstempel 4, der über eine zum Teil dargestellte Preßvor­ richtung 5 axial verschiebbar geführt wird. Die glockenförmige, in Richtung des Unterteils 1 offene Ausnehmung 6 dient zur Aufnahme der ersten Ge­ häuseschale 7. Am Druckstempel 4 sind die Meß­ vorrichtung 8, ein Niederhalter 9 und Scherstempel 10 befestigt. Inmitten der Gehäuseschalen 3, 7 ist ein Steuerteil 11 angeordnet, das mit einem Stütz­ ring 12 und einer am Stützring 12 anliegenden Roll­ membran 13 den Arbeitskolben bildet. Das Steuerteil 11 trägt eine in axialer Richtung durch eine Bohrung 27 der Gehäuseschale 7 ragende Druckstange 14. Die zweite Gehäuseschale 3 liegt mit ihrer, an der des zylindrischen Ringbundes ausgebildeten Auflagefläche 33 am Unterteil 1 auf, während die an einem Fahrzeug zu befestigende Befestigungsfläche 15 in geringem Abstand zu der kreisringförmigen Aufnahmefläche 16 des Unter­ teiles 1 verläuft und die zylindrische Öffnung der zweiten Gehäuseschale 3 in Richtung des Oberteils 2 zeigt. Die Gehäuseschale 7 wird zum Beispiel durch Magnetkraft in der glockenförmigen Ausnehmung 6 des Druckstempels 4 gehalten. Die in axialer Richtung der Druckstange 14 angeordnete, an dem Druckstempel 4 befestigte und gleichzeitig mit dem Druckstempel 4 axial verschiebbar geführte Meßvorrichtung 8, liegt mit ihrem am Umfang ausgebildeten, kreisringförmigen Bund 17 auf der Befestigungsfläche 18 der Gehäuse­ schale 7 auf und verschließt die Bohrung in der Gehäuseschale 7 luftdicht. Eine am Umfang der Meßvor­ richtung angeordnete Feder 30 drückt hierbei die Meßvor­ richtung 8 gegen die Befestigungsfläche 18. Ein inner­ halb der Meßvorrichtung 8 zentrisch angeordneter und zylindrisch ausgebildeter Meßstift 19 liegt auf dem Druckstangenende auf, das in Form eines halbkugeligen Druckpilzes 20 ausgebildet ist.

Der Niederhalter 9 drückt in Richtung auf das Unterteil 1 auf den radial nach außen umlaufenden Bund 21 der Gehäuseschale 7. Am Außenumfang 22 des die Gehäuseschale 7 umschließenden zylindrischen Ring­ bundes 23 der Gehäuseschale 3 sind Scherstempel 10 ausgebildet, die senkrecht zur Mittenachse des Niederhalters 9 und radial in Richtung auf den Ringbund 23 verschließbar geführt sind.

Der in Fig. 2 dargestellte Teilschnitt verdeutlicht in vergrößertem Maßstab die Verbindungsstelle beider Gehäuseschalen 3, 7, zwischen denen die Dichtung 28 der Rollmembran 13 eingespannt ist. Beide Gehäuse­ schalen 3, 7 sind durch die von den Scherstempeln 10 hergestellten Vorsprünge 26 formschlüssig mitein­ ander verbunden. Die Stirnkanten 32 der Vorsprünge 26 liegen an dem Bund 21 der Gehäuseschale 7 an.

Das Herstellverfahren wird im folgenden näher er­ läutert. Es wird die Gehäuseschale 3, in der ein Steuerteil 11, ein Arbeitskolben und eine Druck­ stange 14 angeordnet sind, in das Unterteil 1 ein­ gesetzt. Die Gehäuseschale 7 wird in den vom Unterteil 1 abgehobenen Druckstempel 4 des Oberteils 2 eingelegt und zum Beispiel durch Magnetkraft oder Vakuumkraft in dieser Position gehalten. Dabei ge­ langt die Meßvorrichtung 8 mit ihrer am Bund 17 ausgebildeten Fläche auf der Befestigungsfläche 18 der Gehäuseschale 7 zur Anlage und verschließt die Bohrung 27 luftdicht. Die Bohrung 29 wird ebenfalls luftdicht verschlossen. Anschließend wird der Druck­ stempel 4 über die Preßvorrichtung in Richtung auf das Unterteil 1 bewegt, so daß beide Gehäuseschalen 3, 7 ineinander geschoben werden. Hierbei drückt die Druckfläche 24 des Niederhalters 9 mit einer vorgegebenen Last den Bund 21 gegen die Dichtung 28. Gleichzeitig wird das Gehäuse des Bremskraft­ verstärkers derart leer gepumpt, wie das in der Ruhestellung des Bremskraftverstärkers 31 bei seinem späteren Betrieb erreicht wird. Stimmt das Längen­ maß zwischen dem Druckstangenende der Druckstange 14 und der Befestigungsfläche 18 nicht mit dem Sollmaß überein, so werden beide Gehäuseschalen 3, 7 über die Preßvorrichtung 5 solange ineinander bewegt, bis das Sollmaß erreicht ist. Hierbei wird die Preßvorrichtung 5 mittels einer Über­ setzung durch einen nicht dargestellten Einstell­ motor bewegt, so daß eine sehr langsame Bewegung ent­ steht, die eine genaue Einstellung des Längemaßes ermöglicht. Sobald das Sollmaß mit dem Längenmaß übereinstimmt, löst der auf dem Druckstangenende anliegende Meßstift 19 einen Kontakt aus, der den Einstellmotor ausschaltet. Nun werden die Scher­ stempel 10 betätigt. Sie bewegen sich radial auf den zylindrischen Ringbund 23 der Gehäuseschale 3 zu und scheren mit ihren Scherkanten 25 Vorsprünge 26 in den Ringbund 23 ein, die beide Gehäuseschalen 3, 7 formschlüssig miteinander verbinden. Das Oberteil 2 fährt anschließend in seine Ausgangsstellung zurück und der fertig montierte Bremskraftverstärker 31 kann aus dem Unterteil 1 herausgenommen werden.

Claims (5)

1. Verfahren zur Herstellung eines Unterdruck-Brems­ kraftverstärkers, bestehend aus wenigstens einer ersten und einer zweiten Gehäuseschale, die beim Zusammenbau miteinander verbunden werden, durch eine elastische, zwischen ihnen eingespannte Dichtung gegeneinander abgedichtet sind und soweit zueinader bewegt werden, bis ein vorgegebenes Längenmaß zwischen einer an der ersten Gehäuseschale ausgebil­ deten Referenzfläche und dem Ende der Druckstange erreicht ist, und in dieser Lage derart form­ schlüssig miteinander verbunden werden, daß das Längenmaß in seiner Größe bestehen bleibt, wobei die erste Gehäuseschale eine Befestigungsfläche für ein durch den Unterdruck-Bremskraftverstärker zu betä­ tigendes Organ aufweist und ein auf die Druckstange einwirkender Arbeitskolben an der dem zu betätigen­ den Organ abgekehrten zweiten Gehäuseschale in Ruhe­ stellung abgestützt ist, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Referenzfläche die Befe­ stigungsfläche (18) ist und daß zur Messung des Längenmaßes das Ge­ häuse (3, 7) luftdicht verschlossen und mit einer Unterdruckquelle verbunden wird, der Art, daß im Ge­ häuse (3, 7) der Betriebsdruck herrscht, der in der Ruhestellung des Unterdruck-Bremskraftverstärkers (31) auftritt.

2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einer in axialer Richtung der Druck­ stange angeordneten, an einem Druckstempel befestig­ ten und gleichzeitig mit dem Druckstempel axial ver­ schiebbar geführten Meßvorrichtung, deren in Längs­ richtung zentrisch angeordneter Meßstift am kraftab­ gebenden Ende der Druckstange des Unterdruck-Brems­ kraftverstärkers anliegt und bei Erreichen eines Sollmaßes einen Kontakt auslöst, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Meßvorrichtung (8) in eine Bohrung (27) der zweiten Gehäuseschale (3) einführbar ist und ein am Umfang der Meßvorrichtung (8) ausgebildeter, kreisringförmiger Bund (17) durch eine Feder (30) gegen die Befestigungsfläche (18) gedrückt wird und die Bohrung (27) luftdicht ver­ schließt.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Bund (17) in seiner Aus­ gestaltung dem Befestigungsflansch des durch den Unterdruck-Bremsverstärker zu betätigenden Organs entspricht.

4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, wobei der Druck­ stempel mit der Anlagefläche beim Ineinanderschieben beider Gehäuseschalen auf einen radial nach außen umlaufenden Bund einer Gehäuseschale drückt, wobei sich ein Ringbund der anderen Gehäuseschale an der Stirnfläche des Bundes abstützt, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Druckstempel (4) über einen an ihm befestigten ringförmigen Nieder­ halter (9) auf die erste Gehäuseschale (7) einwirkt.

5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 4, wobei radial auf den Ringbund der zweiten Gehäuseschale gerichtete und geführte Scherstempel vorgesehen sind, dadurch gekennzeich­ net, daß die Scherstempel (10) im Druckstempel (4) angeordnet sind.