DE3014072C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Verteiler für Maschinen für das Spritzgießen von Formteilen aus Thermoplasten mit geschlossener Außenhaut und geschäumten Kern nach dem Oberbegriff des Patent­ anspruchs.

Aus der DD-PS 1 12 730 ist es bereits bekannt, zur Her­ stellung von Formteilen aus Thermoplasten eine Vorrichtung zu benutzen, die eine Spritzgießform, eine Plastiziereinheit und einen Speicherzylinder mit einem Kolben aufweist, welche über ein Zweiwegeventil miteinander so verbunden sind, daß entweder die Plastiziereinheit mit dem Druckspeicherzylinder oder der Speicherzylinder mit der Spritzgießform verbunden ist. Das Zweiwegeventil hat einen in einem Ventilgehäuse drehbaren Ventilkörper entsprechend den Kücken eines Hahns mit einem T-förmigen Kanal, dessen drei Öffnungen nach Bedarf die er­ wähnten zwei Verbindungen herstellen können.

Infolge der sehr kurzen und direkten Verbindungen mit der Spritzgießform füllt der nach dem Spritzgießvorgang aus der Form entweichende schaumige Werkstoff die Verbindungskanäle und gelangt beim nächsten Spritzvorgang als erster in die Spritzgießform, wobei er zusammen mit dem nachfolgenden kom­ pakten Werkstoff die Oberfläche der Spritzgießform bedeckt und dadurch die Außenfläche des Werkstücks durch Porosität und Schlierenbildung verdirbt.

Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht deshalb darin, den Verteiler nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs so auszubilden, daß der im Speicherzylinder verbleibende Restschaum vom vorhergehenden Werkstück nicht zuerst, sondern erst hinter dem Kompaktwerkstoff, der die Außenhaut des Werkstücks bilden soll, in die Spritzgießform zur Gestaltung des porösen Werkstück­ kerns gelangt.

Diese Aufgabe wird mit den im kennzeichnenden Teil des Patent­ anspruchs angegebenen Merkmalen gelöst.

Mit dem erfindungsgemäßen Verteiler ist es möglich, daß sich der schaumige Werkstoff durch den Druck des aus der Plastizier­ einheit in den Speicherzylinder geförderten kompakten Werk­ stoffs unmittelbar vor den Kolben im Speicherzylinder setzt und bei dem Einspritzvorgang erst hinter dem Festwerk­ stoff in die Spritzgießform zur Bildung des porösen Werkstück­ kerns gelangt. Durch die U-Form des Kanals im Kolben wird er­ reicht, daß jeweils beim nächsten Spritzgießvorgang anfangs frisches ungeschäumtes Material aus dem vorderen Bereich des Speicherzylinders in den Spritzgießhohlraum gelangt und erst am Ende des Hubs der komprimierte Schaum, der sich unmittelbar vor dem Spritzkolben befindet. Der Verteiler läßt sich aufgrund seiner kompakten Bauweise in unterschiedlich gestaltete Spritz­ gießmaschinen einbauen und ermöglicht die Fertigung von Schaumteilen mit glatten, gleichmäßig gefärbten und von Fließlinien freien Oberflächen.

Anhand einer Zeichnung, die den Verteiler im Längsschnitt zeigt, wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher er­ läutert.

Der in der Zeichnung gezeigte Verteiler hat ein Gehäuse 2, das zwischen einer Plastiziereinheit 1, einer Spritzgießform 3 und einem Speicherzylinder 6 mit einem Spritzkolben 7 ange­ ordnet ist. Im Gehäuse 2 ist eine Bohrung 11 ausgebildet, die auf der einen Seite über einen Gehäusekanal 8 mit der Plastiziereinheit 1 und über einen Gehäusekanal 9 mit dem Speicherzylinder 6 und auf der anderen Seite über einen mit dem Gehäusekanal 9 fluchtenden Gießkanal 10 mit der Spritzgießform 3 verbunden ist. In der Bohrung 11 sitzt längsverschiebbar ein Kolben 4, der auf der einen Seite aus der Bohrung 11 im Ge­ häuse 2 für die Ausführung der Verschiebung vorsteht. Das gegenüberliegende Ende der Bohrung 11 ist verschlossen. In dem Kolben 4 ist ein U-förmiger Verbindungskanal 12 ausgebildet. Dieser Verbindungskanal 12 hat an den U-Enden eine erste Öffnung und eine zweite Öffnung und auf der den U-Enden gegenüberliegenden Seite eine dritte Öffnung. Die Öffnungen sind so vorgesehen, daß in einer ersten Stellung des Kolbens 4 die erste Öffnung mit dem zur Plastiziereinheit 1 führenden Gehäusekanal 8 und die zweite Öffnung mit dem zum Speicherzylinder 6 führenden Gehäusekanal 9 fluchtet, wobei die dritte Öffnung verschlossen ist, während in einer zweiten Stellung des Kolbens 4 über die zweite und dritte Öffnung bei verschlossener erster Öffnung der zum Speicherzylinder 6 führende Gehäusekanal 9 mit dem zum Einguß in die Spritzgießform 3 führenden Gießkanal 10 ver­ bunden ist.

Die Bohrung 11 ist zu der durch den Gehäusekanal 9 und dem Gieß­ kanal 10 festgelegten Spritzrichtung geneigt angeordnet. In dem Gehäusekanal 8 ist in einer Erweiterung ein Rückschlag­ ventil 5 angeordnet.

Wenn der Druck in der Plastiziereinheit 1 über einen vorgegebenen Druck ansteigt, öffnet das Rückschlagventil 5 in den Gehäuse­ kanal 8, so daß plastifiziertes Material bei der in der Zeichnung gezeigten ersten Stellung des Kolbens 4 über den Gehäusekanal 8, den Verbindungskanal 12 und den Gehäusekanal 9 in den Speicherzylinder 6 gelangen kann, der auf diese Weise bis zu einem vorgegebenen Volumen gefüllt wird. Dann wird der Kolben 4 in eine zweite, in der Zeichnung nicht gezeigte Stellung gebracht, in welcher die bisher mit dem Gehäusekanal 8 zur Plastiziereinheit 1 verbundene Öffnung des Verbindungs­ kanals 12 geschlossen wird, über die zweite und dritte Öffnung des Verbindungskanals 12 jedoch der Gehäusekanal 9 mit dem Gießkanal 10 verbunden wird. Mit Hilfe des Spritzkolbens 7 wird dann das Material in die Spritzgießform 3 gedrückt. Beim erneuten Beschicken des Speicherzylinders 6 mit Material aus der Plastiziereinheit 1, wenn der Kolben 4 wieder in die erste Stellung gebracht worden ist, gelangt zunächst das in dem Verbindungskanal 12 vom vorherigen Spritzvorgang ver­ bliebene Restmaterial in den dem Spritzkolben 7 benachbarten Raum des Speicherzylinders 6 und dann das frische Material aus der Plastiziereinheit 1. Wenn dann der Kolben 4 wieder in die zweite Stellung verfahren ist, gelangt zuerst das frische Material in die Spritzgießform 3 und anschließend das komprimierte aus dem vorherigen Spritzvorgang verbliebene Material.

Claims (1)

1. Verteiler für Maschinen für das Spritzgießen von Formteilen aus Thermoplasten mit geschlossener Außenhaut und geschäum­ tem Kern, bestehend aus einem Gehäuse, das zwischen einer Plastiziereinheit, einer Spritzgußform und einem Speicher­ zylinder mit Spritzkolben angeordnet ist und dessen Inneres mit ihnen durch Kanäle verbunden ist, und weiter bestehend aus einem im Gehäuse eingepaßten, zwischen zwei Stellungen bewegbaren Ventilkörper mit einem Kanal, der die Kanäle des Gehäuses miteinander verbindet, derart, daß in der ersten Stellung die Plastiziereinheit mit dem Speicherzylinder und in der zweiten Stellung der Speicherzylinder mit der Spritz­ gießform verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilkörper ein in einer Bohrung (11) des Gehäuses (2) längs verschiebbarer Kolben (4) ist und daß der Verbindungs­ kanal (12) im Kolben (4) U-förmig mit Öffnungen an den U-Enden und einer dritten Öffnung an der einem U-Ende entgegengesetzten Seite ist, und die Öffnungen an den U-Enden bei der ersten Stellung mit dem Gehäusekanal (8) zur Plastiziereinheit (1) und mit dem Gehäusekanal (9) zum Speicherzylinder (6) fluchten und bei der zweiten Stellung die Öffnung an einem U-Ende mit dem Gehäusekanal (9) zum Speicherzylinder (6) fluchtet und die Öff­ nung an der entgegengesetzten Seite mit dem Gießkanal (10) zur Spritzgießform (3) fluchtet, während die Öffnung am anderen U-Ende verschlossen ist.